Und wieder zieht es mich an den Mekong - einer der längsten Flüsse Asiens. Eigentlich ist er, zumindest was ich bis jetzt gesehen habe, nichts besonderes. Er ist vielerorts sehr breit (teils mehr als einen Kilometer), seine Farbe ist grösstenteils im Jahr bräunlich und aufgrund der flachen Geographie sieht man ihn kaum von oben. Letzteres gilt jedenfalls bis und mit Kratie. Aber eigentlich bin ich ja nicht deswegen über 5 Stunden Bus gefahren. Im Mekong lebt eine vom aussterben bedrohte Spezies namens Irrawaddy-Flussdelfine. Und die will ich gerne sehen. In Kambodscha gibt es unterdessen nur noch 90 Tiere. Problem ist die geringe Fertilitätsrate, die frühere Fischerei (mit Dynamit und Elektro) und die Zeit der roten Khmer. Um die letzten Tiere wirkungsvoll zu schützen, ist der WWF vor Ort und überwacht die Ufer und klärt die Bevölkerung auf. Ebenso scheint UNICEF Kindern die Wichtigkeit der Tiere aufzuzeigen. Man hat sogar den motorisierten Schiffsverkehr auf einer Teilstrecke untersagt, da die Delfine lärmempfindlich sind.
Aus letzterem Grund habe ich mich entschieden, eine Kayaktour zu buchen. Im Reiseführer wurde ein Anbieter speziell empfohlen und der war wirklich toll. Mit dem Tuctuc gings zuerst etwa 20km flussaufwärts. Danach bestiegen wir die Kayaks. Zwei Engländer in einem, ich mit Guide im anderen.
Als erstes musste der Mekong überquert werden, um in ein Labyrinth aus Sandbänken, Sträuchern und Bäumen zu gelangen. Da der Pegel aktuell ziemlich hoch ist, sind viele Bäume derzeit im Wasser. Es war eine traumhafte Landschaft! Bald schon sahen wir einen Reiher, der leider versucht hat, einen Fischerköder zu fressen und so natürlich am Haken hängenblieb. Der Guide steuerte ihn an und befreite ihn kurzerhand. Ich habe das ganze mit seinem Handy gefilmt.
Danach gings weiter zu einer Sandinsel, bei der wir eine Pause einlegten und einen Bambusreis-Snack assen (Klebereis gegart im Bambusrohr). Nach ein paar Fotos ging es weiter zum 'versunkenen' Wald. Man fährt quasi durch einen Wald, der im Wasser steht. Anschliessend war wieder kräftiges Paddeln angesagt.
Und schon bald sahen wir von weitem den ersten Delfin. Unerschöpflich paddelten wir weiter. Da wieder einer! Und immer näher kamen wir den scheuen Tieren. Es war fantastisch. Allerdings sind sie nicht so verspielt und zutraulich wie ihre Verwandten aus dem Meer. Man kann sie auch nicht zähmen oder gefangen halten. Und zum Glück sind sie ungeniessbar. Sonst wären sie wohl längst ausgestorben. Aber ich schweife ab. Da ich ja nur noch mein Handy zum fotografieren/filmen habe und sie auf Abstand blieben, naja, sind die Fotos nicht erste Sahne. Aber egal. Ich wollte sie auch einfach geniessen...und eine Spezies zu sehen, von der nur noch wenige Hundert (mit Laos) auf unserem Planeten existieren, ist ein unbeschreibliches Gefühl.
Danach gings wieder zurück und ich gönnte mir einen gemütlichen Nachmittag, Besuch auf dem Markt und Lesen... und Sonnenuntergang.Read more
Traveler
Da kommen gleich gewisse Erinnerungen hoch 😂😂😂
Traveler
Auf euer Wohl. Prost 🍻
Traveler
toller Delfin👌🐬😉, gute Weiterreise, freue mich auf neue Foto🌏