China
Shandong

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Top 10 Travel Destinations Shandong
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    • Day 260

      Querbeet durch China

      May 13 in China ⋅ ☀️ 19 °C

      Wir haben China hauptsächlich als Land gewählt, weil es einfach und recht schnell mit dem Zug zu durchqueren ist. Es ist beeindruckend, welche Investitionen die Regierung in den vergangenen Jahrzehnten in die Infrastruktur gesteckt haben muss, wenn wir uns das Schienen- und Straßennetz anschauen. Auch in anderen Dingen hat sich das Land komplett umgestellt (ob immer erstrebenswert, sei mal dahingestellt). Wir zahlen noch gern mit Bargeld, weil wir kostenlos Geld abheben können. Damit sind wir die Ewiggestrigen. Alle zahlen mit dem Smartphone. Überall, auch am Mangostand auf Rädern, hängen QR Codes zum abscannen. Gläserne Menschen bei jedem Einkauf.

      Wir steigen in Xining nur am Bahnhof um. Kurz haben wir die riesige Bahnhofshalle zwecks Essenssuche verlassen, um uns erst mal in einem labyrinthartigen Parkhaus eine halbe Stunde zu verlaufen (wie die Doofen tappen wir rum, weil mal wieder nix auf der Online-Karte stimmt). Wieder am Tageslicht, sehen wir die Vielfalt der Ethnien hier. Buddhistische Mönche und Nonnen kommen vom naheliegenden Kloster zum Shoppen in die Stadt. Auch traditionell gekleidete Tibeter:innen machen genauso ihre Erledigungen hier wie muslimische Frauen mit Hijab.

      Wir kaufen zweckmäßiges Essen für 29 Stunden Zugfahrt, mit der wir an der Ostküste in Qindao ankommen werden. China ist ein Thermoskannenland. Überall, auch in den Zügen, gibt es heißes Wasser, um Tee oder Instant-Nudelsuppe zu kochen. Jemand hat mir erzählt, dass manche Leute hier denken, dass kaltes Wasser sie krank macht – stimmt sicher auch, denn aus dem Wasserhahn sollte man hier nicht direkt trinken.

      Um kurz vor 23 Uhr fährt der Zug pünktlich ab – und bleibt es auch. Wir liegen im Sechserabteil ganz unten auf den Pritschen. Bis zum ersten Halt um 1:15h in Langzhou, sind wir allein und machen schon mal die Augen zu. Dann füllt sich das Abteil schlagartig. Koffer werden unter unsere Liegen gequetscht und ein Mann setzt sich dazu auf mein Bettchen, was mir gar nicht gefällt. Dann verschwinden alle ihren höher gelegenen Kojen und der Zug schaukelt und rumpelt alle in so was wie Schlaf. Dumpf höre ich von der obersten Etage ein ziemlich unangenehmes Schnarchen – gut, dass der Zug so laut ist, sonst müsste ich ausrasten. Ich brauche dringend eine Form der Meditation, die mich Frieden schließen lässt mit diesen Geräuschen

      Die Nacht geht vorbei. Erholsam ist anders. Dann muss ich zur Toilette. Eine Edelstahl-Stehschale mit einem mini Loch erwartet mich. Dazu eine Reinigungsbürste und eine Würstchenzange. Nach kurzem Grübeln, geht mir ein Licht auf. Die ist wohl dazu gedacht, die Hinterlassenschaft durch den kleinsten Abfluss der Welt zu manövrieren, weil die Schwerkraft das alleine nicht schafft, je nach Konsistenz. Die Verfärbungen am Zangenende bestätigen meine Vermutung. Mein Körper reagiert angemessen: alles was nicht ganz dringend raus muss, bleibt drin.

      Ich bin irritiert, denn bisher waren wir anderes von diesem Land gewohnt. Moderner, neuer, sauberer. Komisch, wenn mich jemand vor der Einreise nach meinen Erwartungen gefragt hätte, hätte ich aber genau solche Züge erwartet.

      Wir berufen beim Nudelsuppenfrühstück mit Kaffee eine Krisensitzung ein. Eine weitere Nacht stünde uns in diesen Räumlichkeiten bevor. Gott sei Dank funktioniert gerade das Internet reibungslos. Das war ansonsten hier wirklich nervig. Wir haben uns VPN Apps aufs Handy geladen, damit wir die Firewall umgehen und wir unsere Apps wie gewohnt nutzen können. Unsere VPN funktioniert leider nur die Hälfte der Zeit. Wir merken, wie sehr wir mittlerweile auf die praktischen Infos im Internet angewiesen sind. Unseren Travel-Flow müssen wir hier ja eh etwas umstellen – ich weiß rückblickend gar nicht, wie wir das vor zehn Jahren in Taiwan ganz ohne Übersetzungs-App überhaupt geschafft haben – ging scheinbar auch.

      Wir checken, ob noch ein Viererabteil frei ist, aber Fehlanzeige. Dann recherchieren wir, wo der Zug noch überall hält und suchen nach Umsteigeverbindungen mit den schönen und erschwinglichen Schnellzügen. Yes! Wir werden in einigen Stunden den Würstchenzangen-Express verlassen und diesen mit einem Sprinter einholen, um sogar noch vorzeitig in Qindao anzukommen. Man wird doch älter und komfortbedürftiger – naja das nötige Kleingeld zu haben, macht es eben auch leichter. Warum wir nicht von Anfang an ein schöneres Viererabteil gebucht haben, lässt sich auf den Reisemodus zurückführen. Es ist kein Urlaub, wo man sich mal so richtig was gönnt, sondern wir wollen unser Geld wohl bedacht einsetzen (und nicht am Essen sparen).

      In Qindao ziehe ich noch meinen Fahrradhelm vor dem sympathischen Hostelbesitzer. Er hat als erster Chinese sein Land zu Fuß umrundet. Hat nur fünf Jahre gedauert. Mit dem Fahrrad ohne Gangschaltung ist er auch bis Tibet geradelt (er musste oft schieben). Im Hostel
      treffen wir einen jungen Dänen, der Chinesisch spricht, dem wir noch allerlei Fragen stellen können, um einiges hier besser zu verstehen. Wir haben einen schönen letzten Abend. Wheat, der Hostelbesitzer, schenkt uns ein von der Familie gekochtes Abendessen im Innenhof der Unterkunft. Das bekommen nur Radfahrer:innen, die hier übernachten. Wir sind mal wieder unendlich dankbar, was das Leben so für uns bereit hält. So sitzen wir mit bunt gemischten Menschen, mit Live-Musik von der Bambusflöte am kleinen Lagerfeuer – ich schätze mal, es ist das einzige in der Sechsmillionenstadt.

      Abschließend noch eine kleine Bilderschau zu dem Land, das uns in nur zwei Wochen um so viele Erfahrungen reicher gemacht hat. Die Zeit hat sich sehr intensiv angefühlt. Wir haben uns geärgert, viel gelacht, waren irritiert, angeekelt, überrascht und haben ganz viele Vorurteile abbauen können (und mache bestätigt).

      Südkorea wird sicher ganz anders sein? Oder?
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    • Day 10

      Laoshan 崂山

      July 14 in China ⋅ ☁️ 26 °C

      Planlos geht der Plan los oder Unverhofft kommt oft. Aber zum Glück sind Scenic Areas wie diese in diesem fortschrittlichen Land touristisch hervorragend erschlossen. Auf gut Glück bin ich zur Endstation der Metro gefahren, bei einem Tourist Transportation Center gelandet und mit einem Bus bis zum daoistischen Taiqing Tempel gefahren worden.
      Bei Sprühregen hab ich meine spirituelle Seite entdeckt. Dann klarte der Himmel auf, sodass ich mich doch noch auf den Laozi-Pfad nach oben gemacht habe. Traumhafte Aussicht, beim Abstieg nette Leute getroffen, Chinesisch geübt ✅ ein aufregender Tag!
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    • Day 406

      Qingdao

      May 7, 2023 in China ⋅ ☀️ 21 °C

      Nach der Tee-Hauptstadt Hangzhou müssen wir natürlich auch bei der Bier-Hauptstadt Qingdao vorbeischauen. Deutsche Siedler haben hier 1903 die Brauerei Tsingtao gegründet und man braut hier bis heute (inzwischen in chinesischer Hand) ein ganz gut schmeckendes Bier und ist gar die 5. grösste Brauerei weltweit. Bei einer Besichtigung der Brauerei kontrollieren wir genau ob das deutsche Reinheitsgebot eingehalten wird. Nach ausgiebiger Testerei gibt es den Gütesiegel von uns 🤪. Direkt vor der Brauerei befindet sich praktischerweise die sogenannte Bier-Strasse, wo es diverse Bar's mit frischgezapftem Tsingtao gibt. So fliesst zum letzen Abend in China noch das eint oder andere Bier in unsere Kehlen 🍻. Das Wegbier für den Heimweg kann man sich dann auch im Plastiksack mitgeben lassen 👌😂.
      Die 2 Wochen China (leider viel zu kurz, aber wir haben einen Termin in Tokio...) waren super intensiv und nicht minder interessant. Die Menschen sind offen, höflich und besonders in den bereisten Städten modern und fast schon westlich eingestellt. Wir sind auf jeden Fall begeistert und uns sicher das Land nicht zum Letzten mal bereist zu haben. Nun würde es eigentlich weiter per Schiff nach Südkorea gehen. Vor Corona gab es täglich Schiffe über das Gelbe Meer. Nach Corona ist der Passagierverkehr zwischen den Ländern leider immer noch nicht wieder aufgenommen worden. Wir haben lange recherchiert ob es irgendwie eine Möglichkeit gibt, haben diverse Mails gemacht, Telefonate geführt und Einheimische gefragt. Dabei oft völlig verschiedene Antworten erhalten, meist aber das diese nicht fahren. Trotzdem wollen wir es am Hafen von Qingdao noch direkt probieren. Leider sieht es da aber aktuell eher nach einer Grossbaustelle aus und auch eine nette Polizistin kam nach einigen Telefonaten zum Entschluss, das leider nichts geht und dies auch in naher Zukunft nicht ändern wird. So bleibt uns nichts anderes übrig als diese paar 100 km rüber nach Südkorea zu fliegen 🤷‍♂️🤷‍♀️. So werden wir es leider nicht schaffen die Welt auf dem Land- und Seeweg komplett zu umrunden, aber einen kleinen (Flug)-Joker gönnen wir uns doch einfach. 😜
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    • Day 23

      Die letzten chinesischen Impressionen

      February 29 in China ⋅ ☁️ 5 °C

      Bevor wir China verlassen, hier noch ein paar Schnappschüsse aus Qindao und Umgebung mit den alles erklärenden Straßenschildern und äußerst eindrucksvoll und respekteinflößenden Polizeiautos. 😄

    • Day 9

      Qingdao 青岛

      July 13 in China ⋅ ☀️ 26 °C

      Bisschen Vitamin Sea und Wind tanken, bisschen Bier trinken.. und wieder viel viel laufen! Weil ich nicht mal für einen Tag ruhig sitzen bleiben kann. Qingdao hat viel zu bieten, unter anderem viel deutsch-inspirierte Architektur. Die Stadt ist noch recht jung und eng mit der deutschen Geschichte verbunden.
      Aus Planungsgründen werde ich das Biermuseum nicht besuchen, aber bei entspannten 26 Grad lässt es sich mit einem Bier (stilecht aus einem Plastikbecher mit Strohhalm) bestens am Strand aushalten. 🍻☀️🌊 cheers!
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    • Day 373–374

      Deutsches Bier am gelben Meer

      October 17, 2023 in China ⋅ ☀️ 23 °C

      Unser letzter Stopp in China ist die Küstenstadt Qingdao, die für fast 20 Jahre unter dem Namen Tsingtao unter deutscher Kolonialherrschaft stand. Man sagt, dies sei auch der Grund dafür, dass Chinas bekanntestes und bestes Bier - das Tsingtao - hier gebraut wird. Dieses wird in der ganzen Stadt in Biergärten ausgeschenkt und an Zapfanlagen frisch in Plastikflaschen abgefüllt.

      Die Innenstadt versprüht ebenfalls deutschen Charme. Statt den üblichen tristen Beton- und Glasfassaden und bunten Tempeln besteht das Zentrum hier aus kleinen schmucken Häusern und großen schlichten Kirchen. Eine Seebrücke führt vom Kurhaus aufs Meer und lädt zum promenieren ein. Da hier die Regeln ernst genommen werden, werden wir gleich darauf hingewiesen, die Fahrräder an der Promenade entlang zu schieben bzw. abzuschließen.

      Auf dem Rückweg vom Abendspaziergang wird es dann doch wieder sehr chinesisch: Im Uferpark tanzen Menschen allen Alters in Aerobic-Kursen zu unterschiedlichen Rhythmen. Verschiedene Sportgruppen tanzen zu TCM (traditioneller chinesischer Musik), Techno-Remixen von eben jener und europäischem Hip-Hop. Daneben nutzen viele die öffentlichen Fitnessgeräte, spielen Badminton im Park oder skaten auf den Wegen. Das in vielen deutschen Städten verbreitete "Sport im Park" wirkt dagegen fast langweilig, das sonst oft starre China hier sehr frei und lebendig.

      Am nächsten Tag passieren wir im Terminal die letzte chinesische Sicherheitskontrolle, von wo aus die MS Golden Bridge V am Abend mit Kurs auf Südkorea ablegt. An Deck lassen wir die Reise durch China Revue passieren und stoßen mit einem lezten Tsingtao an. Als wir ablegen, verschwindet das Land hinter uns schnell im grauen Dunst der Dämmerung. Der Schlafsaal ist fast leer und das Gelbe Meer ist ruhig - beste Bedingungen also für einen erholsamen Schlaf vor dem nächsten Kapitel dieser Reise.
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    • Day 208

      Zwischen den Kontinenten

      March 7, 2019 in China ⋅ ☀️ 10 °C

      您好在家 :-)

      Das Visum in der Tasche, ziehen wir am Sonntagabend los Richtung Flughafen Santiago. Wir müssen um 4:00h morgens einchecken, also wollen wir die Nacht einfach am Flughafen verbringen. Wir haben dort schon einmal übernachtet, als wir nach Puntarenas geflogen sind.

      Der Flugmarathon nach Hongkong beginnt:

      Da ich ab jetzt mit einem temporären Reisepass reise und wir deswegen den Online-Checkin im Voraus nicht abschließen können, wollen wir immer früh genug am Schalter zum Einchecken sein. Das ist auch wirklich gut so. Bei keinem der Flüge funktioniert das Einchecken reibungslos - immer muss nocheinmal eine Vorgesetzte herbei geholt werden, die dann die Flugdaten vergleicht und was weiß ich so alles macht. Letztendlich können wir dann jedoch immer mitfliegen!

      Die erste Nacht in Santiago war ja noch ganz nett - wir haben sogar zwei Polstersitze ergattert und schlafen immerhin satte drei Stunden.

      Im Flieger sitzend, ist es schon komisch, die komplette Route, die wir auf dem Landweg in Mittel- und Südamerika bereist haben, wieder zurück zu fliegen. Es war schon ein Abschnitt überhaupt diese Flüge zu buchen! Damit war die Zeit in Südamerika "gezählt" und nun verlassen wir den Kontinent, den wir sieben Monate lang Stück für Stück kennen lernen durften und doch noch so vieles nicht gesehen haben.

      Der nächste Stopp ist Lima. Auch hier haben wir schon eine Nacht verbracht: auf dem Weg nach Iquitos am Amazonas. Der Aufenthalt ist heute jedoch kurz - 2 1/2 Stunden, bevor es auch schon weiter nach San Salvador geht. Seltsam, auch hier waren wir bereits im Oktober auf dem Weg nach Costa Rica :-) Diesmal steigen wir jedoch nach 5 1/2 Stunden Wartezeit in den Flieger Richtung San Francisco. Yaehhh, wir wollen es kaum glauben! Es jat geklappt! Keine Probleme mit dem US-Visum und dem vorläufigen Pass!!!

      Es ist schon etwas Komisches mit der "Zeit". Wir fliegen und fliegen und der Tag hört einfach nicht auf. Die Zeit wandert rückwärts. Waren wir in Santiago nur 4 Stunden HINTER unserer deutschen Zeit, sind es in San Francisco dann schon 9 Stunden.

      Wir kommen am Montagabend gegen 23:00h am riesigen, neuen und scheinbar verlassenen Flughafen in San Francisco an. Hier gibt es ganze Sitzreihen, auf denen wir es uns gemütlich machen können. Einige Obdachlose nutzen diese Möglichkeit auch und geben uns ein ordentliches Schnarchkonzert.

      Wir sind zwar müde, können aber direkt noch nicht schlafen. Nach einiger Zeit fallen uns dann doch für ca. vier Stunden die Augen zu. Am Morgen wollen wir uns ein wenig die Beine in den Vororten San Franciscos vertreten und versuchen einen Fußweg zu finden - aber wir vergaßen: wir sind ja in den USA! Wer geht denn hier zu Fuß! Also wurde unser kleiner Ausflug an die frische, kalte Luft nach kurzer Zeit wieder beendet. Ach ja - wir merken, es ist Winter! Wir sind wieder auf der Nordhalbkugel! Winterliche Kälte mit regnerischem Wetter begegnen uns nun zum erstem Mal seit Langem wieder! In Patagonien gehört das ja zum Sommer dazu ;-)

      Marco inspiziert den Flughafen genau: Computerarbeitsplätze, Aufladestationen für mobile Geräte, viele Sitzgelegenheiten und zwei Ausstellungen aus dem 'MOMA - Museum of modern art' - eine zu Katzen, die andere zu kunstvollen Gefäßen aus Silber. Toll! Wir fahren mit dem Flughafenshuttle ein paar Runden um uns so ein wenig die Gegend anzusehen, ziehen uns noch ein paar US-Dollar (kann man immer gut als Reserve gebrauchen) und checken dann ein. Im Sicherheitsbereich genehmigen wir uns noch einen Kaffee zum Frühstück und los geht es über das große Wasser - haben wir gedacht!
      Uns überrascht es schon sehr, dass wir, statt irgendwann links abzubiegen und über den Pazifik nach China zu fliegen, bis nach Kanada und hoch nach Alaska über das amerikanische Festland und über Russland wieder nach Süden fliegen... Aber klar: die Erde ist keine Scheibe - und so ist dies dann doch die kürzeste Flugroute! Wahnsinn!

      Wir wurden schon vorgewarnt: in Qingdao, unserem ersten Zwischenstopp auf chinesischem Gebiet, gibt es keinen Transit. Also bekommen wir ein 24-Stunden Visum. Hier hilft es uns sehr, dass wir alle Flugdaten ausgedruckt haben und wir zeigen können, dass wir nicht in China bleiben wollen.

      Es ist schon etwas Komisches mit der "Zeit". Wir haben die Datumsgrenze überflogen und sind nun 6 Stunden VOR der deutschen Zeit. Wir sind völlig durcheinander!

      Wir kommen um 18:20 Uhr Ortszeit an - in eine für uns völlig fremde Welt. Am "internationalen" Flughafen steht alles nur auf 中文! Nun gut. Wir schauen uns das Terminal genauer an und stellen fest dass es hier wirklich kuriose Dinge zum Essen gibt: Ganz viel getrocknetes Fleisch oder getrockneten Fisch abgepackt als Snacks, lebende Schwabbel-Meerestiere und Früchte, die wir nicht kennen, von denen wir aber auch keinen Namen herausfinden können. Wir haben ein wenig Hunger und wollen uns beim bekannten großen gelben "M" etwas kaufen. Da kann man ja nicht so viel verkehrt machen - außerdem haben wir gesehen, dass man dort mit Karte zahlen kann... Super!
      ... haste gedacht!
      ... wir sind ja schließlich am "internationalen" Flughafen in Qingdao, wie kommen wir da nur auf die Idee, dass man mit einer Visa-Karte bezahlen könnte?!? Aber natürlich nicht - es wird nur die "China-Card" akzeptiert! Seltsam, aber so weiß der chinesische Staat auch, wer, wann, wo und wieviel Geld abgehoben hat! So sind wir heilfroh, dass wir noch Müsli und Milchpulver im Gepäck haben. Am Flughafen gibt es überall Getränkespender, an dem man heißes und kaltes Wasser zapfen kann - eine wirklich gute Idee! Also gibt es Müsli und heißen Tee im McDonalds in Qingdao. Die Einheimischen nutzen diese Getränkespender intensiv - fast jeder hat eine kleine Flasche dabei in denen wir Teeblätter erkennen können. Wir werden an Argentinien und Patagonien erinnert, wo jeder seinen Matetee ständig und immer trinkt, so wird hier vielleicht grüner Tee immer wieder aufgegossen.

      Wir suchen uns einen Platz, wo wir die Nacht verbringen können und erhalten eine Vorstellung einer chinesischen Marsch-Übung... Es muss etwas ähnlich Sinnfreies sein, denn einen Zweck können wir nicht erkennen. Etwa zwei Dutzend uniformierte Flughafenangestellte stellen sich mal in 2er, mal in 3er Reihen auf, bleiben stehen, ein Kommando kommt und es wird sich im Spalier am Eingang aufgestellt, einige Pylonen werden umgestellt und dann wieder von vorne, still stehen, nach links drehen und stehen. Irgendwann gehen sie dann... Und alle waren eifrig dabei, ja keinen Fehler bei der Aufstellung zu machen.

      Um 23:45h wollen wir uns dann ein wenig hinlegen. Um Punkt 24:00h werden wir dann jedoch gebeten, diesen Bereich zu verlassen - der wird geschlossen. Super! Also Sachen packen und den anderen hinterher. Ein Stockwerk tiefer. Es ist sau kalt dort. Keine Sitze mehr frei. Na toll! Wir lehnen uns an einen Pfeiler, setzen uns auf unsere Rucksäcke und packen uns nach und nach immer dicker ein. Zuletzt werden die Schlafsäcke ausgepackt um uns warm zu halten. Von Schlafen kann keine Rede sein. Um 6:10h geht unser Flieger. Um 4:00h geht die Rolltreppe nach oben zum Einchecken wieder auf. Was für eine Nacht!

      Und dann kommt das Beste: Unser Flug wird nirgends angezeigt. Es gibt niemanden am Infoschalter und bei den Schaltern unserer Fluggesellschaft zeigt sich auch 1,5 Stunden vor Abflug auch noch niemand. So langsam werden wir nervös - falscher Flughafen? Falsches Datum? Falsche Uhrzeit? Irgendetwas nicht mitbekommen? Der elektronische Checkin-Automat bestätigt unsere Zweifel: "kein Flug in den nächsten Tagen nach Xianyang"! Die Menschen, die wir fragen, können alle kein Englisch. Auch kann man sich mit Ihnen komischerweise nicht mit Händen und Füßen verständigen - es ist wirklich eine absurde Situation.

      Nach einiger Zeit finden wir eine junge Frau, die sich zumindest auf unsere nonverbal Sprache einlässt und sogar ein paar Worte Englisch kann - sie fliegt auch nach Xi'an! Und sogar zur selben Zeit wie wir! Naja, dann wird es den Flug wohl doch geben!

      Qingdao haben wir als Ort kennen gelernt, in dem wir völlig verloren waren. Keine lesbaren Infos, kaum Menschen, mit denen man weder verbal noch nonverbal kommunizieren konnten! Eine völlig andere Welt!

      Auf dem Weg nach Xi'an können wir immer wieder durch Wolkenlücken auf China schauen. Wir sehen geplante, angelegte Städte. Die Hochhäuser in den verschiedenen Blocks sind immer gleich hoch, alles ist parallel und symmetrisch - wie in einer Armee. Wo ist da das Feng Shui? In den niedrigeren Häusern denken wir uns, wohnen vielleicht wohlhabendere Chinesen. Aber in allen Städten sieht man neben den Wohnblocks gleich die Fabriken. Verrückt! Planwirtschaft! Im Flugzeug erzählt uns dann ein Werbevideo von einem Mann, der in einer kleinen Straße eines Dorfes ein Lebensmittelgeschäft betreibt. Er erzählt von seinem Leben und dass er heil froh ist, dass die chinesische Regierung nun die Straße und alle Häuser abreißt, da er sowieso nicht mehr genügend verdient, da die Menschen jetzt in den Supermärkten einkaufen. Und er kann dank der tollen Initiative der Regierung in ein neues Haus in einer geplanten Stadt ziehen und dort in einer Fabrik arbeiten - einfach toll! Gehirnwäsche wo man hin sieht...

      In Xi'an angekommen, geht es recht schnell und ohne Probleme weiter. Zwar gibt es schon wieder keinen Transitbereich, dafür ist aber die Info besetzt, die sogar Englisch kann. Der Flug ist sogar angeschrieben und wir können, nachdem wir einen grünen und dann einen gelben Zettel ausgefüllt haben (die nirgends eine Bedeutung zu haben scheinen) in den Sicherheitsbereich. Hier schlendern wir hin und her und bemerken zwei interessante Dinge: die vielen Geschäfte, die elektronische Dinge verkaufen und Karaokeboxen :-)

      Vor einem Geschäft wartet ein kleiner, hüfthoher Roboter mit großen Augen auf uns. Wir fragen den Verkäufer, für was der Roboter gut ist. Staubsaugen...? Der Verkäufer kann kein Englisch, nimmt sich ein kleines Gerät (so groß wie ein Feuerzeug), wählt die Sprachen aus und textet seine Erklärung in dieses Gerät - was prompt und wirklich gut verständlich seine Worte ins Englische übersetzt. So können wir uns unterhalten. Wir fragen uns, warum bei 'Google translator' oft noch so ein riesiger Blödsinn rauskommt - das Gerät ist wirklich schnell und übersetzt präzise. Naja, die Erklärung für diesen kleinen Roboter mit großen Augen ist ein wenig erschreckend! Er soll in einer Familie dem Kind Dinge beibringen, z. B. Sprachen oder Regeln... sozusagen als Geschwisterersatz. Ohhh Mann!

      Nach diesem letzten Flug ab Xi'an, kommen wir dann endlich nach mehr als drei Tagen um 13:30h Ortszeit in Hongkong an. Puuuhhh - was für ein Trip!!!

      Willkommen in Hongkong

      问候
      Ariane & Marco
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    • Day 4

      Qingdao2

      October 23, 2019 in China ⋅ ☁️ 21 °C

      Nach dem Frühstück bin ich mit Teichi und Ondrej paddlen gegangen. Wir sind rüber zum Strand gepaddelt und haben Beachstarts geübt und Fotos gemacht. Haben auch noch Chris Parker getroffen. Danach sind wir wieder zurück zum Hotel. Dort konnte man sich dann anmelden. Wir haben einen Turnbeutel und ein Lycra bekommen. Die Startnummer und Bändchen für jedes Rennen. Dort hab ich noch Susak, Paolo und Fiona getroffen.
      Die anderen sind dann zum Marina Inn Hotel zurück (nicht so toll und weiter weg). Am Nachmittag bin ich alleine bis vorne auf die Landzunge zum Leuchtturm gelaufen und hab dort Fotos gemacht. Einer will mit mir ein Foto machen. Dann wieder mit Teichi, Ondrej, Vid, Kristyan und Mika getroffen. Wir haben Kaffee in einem Reisebüro mit Kaffeemaschine?! getrunken. Das haben wir aber erst danach gemerkt. 3 Damen haben ewig für Kaffee gebraucht. Dann sind wir in den Supermarkt (Carrefour) aber mit so viel komischem Essen. Danach sind wir auf der Suche nach einem Restaurant in ein Shoppingcenter. Dort haben wir viel Quatsch gemacht. Wir sind auf so Computer Motorrädern gefahren, das Rollband falsch rum hochgelaufen, in der Spielabteilung,... Dann haben wir dort noch gegessen und mussten mal wieder mit dem Translater bestellen (Durian-Mais-Cheese, Maisfladen). Dann bin ich allein wieder zurück zu meinem Hotel gelaufen und habe unterwegs noch Fotos im dunkeln gemacht.
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    • Day 5

      Qingdao3

      October 24, 2019 in China ⋅ ☀️ 19 °C

      Nach dem Frühstück bin ich wieder mit Teichi aufs Wasser. Wir sind weiter raus gepaddelt und es war sehr flach und heiss, schwül. Haben noch Fotos mit Tamas gemacht und sind dann zurück zu den olympischen Ringen. Dort haben wir mit Vid Fotos gemacht. Dann sind wir wieder zurück zum Hotel und am Mittag bin ich noch mit Teichi und Vid rumgelaufen. Haben Kaffee getrunken und sind dann wieder zurück zum Hotel.
      Dort haben wir uns mit dem ganzen deutschen Team getroffen (Teichi, Steven, Hannah, Finja, Thomas/ Coach, Sebastian Brendel, Sonni, Ole, Maui, Fritjhof und Jonas (der hat aber das Taxi zum flaschen Hotel genommen und kam dann nicht)).
      Um 18 Uhr sind wir alle zum Seaview Garden Hotel mit dem Bus, wo die Opening Ceremony war. Dort haben wir zusammen ein Foto in der Mannschaftskleidung gemacht. Es gab dort auch eine Wand, auf der alle unterschreiben sollten. Dann sassen wir alle an einem Tisch. Es gab Reden auf chinesisch mit Englischem Untertitel und auch auf englisch (von Thomas Konietzko, Deutscher Vize ICF Präsident). Dann gab es noch Tanz und eine Hymne mit Präsentation der Fahnen. Es sind 42 Nationen und über 300 Athleten. Deutschland ist mit 12 Teilnehmern nach China mit den zweitmeisten. Dann gab es Buffet auch mit Western Style Food, aber auch Chinesisch. Es war aber gut und sehr viel. Um 9 Uhr sind wir mit Bus wieder zurück. Dort hat Chris Parker noch eine kurze Show gemacht.
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    • Day 2

      Qingdao - ICF WM

      October 21, 2019 in China ⋅ ☀️ 20 °C

      Nach fast 12 h bin ich in Qingdao angekommen.
      Das Yacht Club Hotel ist schön und recht nobel. Ein riesen Bett und Blick auf den Hafen und den grossen Platz. Ich bin noch etwas raus zum fotografieren. Am Hafen und dort, wo die olympische Flagge war. Es wird schon gegen 17:30 dunkel. Die Stadt wird viel beleuchtet. Dann hab ich noch Teichi, Hannah, Finja und Thomas getroffen und wir sind zusammen essen gegangen. Das Restaurant hatte einen Hotpot in der Mitte, wo wie beim Fondue das Essen reingehalten wird.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Shandong Sheng, Shandong, Province de Shandong, 山东

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