• Henning Emmrich
Jul – Aug 2023

GR20 auf Korsika

Ich wandere/klettere den GR20 vom Südosten in den Nordwesten.
16 Tage. 200km. 13.000 Höhenmeter.
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  • Etappe 8

    July 27, 2023 in France ⋅ ☀️ 16 °C

    Um kurz nach 8:00 Uhr habe ich mich vom Frühstück getrennt.
    Im Wald sind um 8:30 Uhr bereits 19° und ich beginne bei anstrengen Aufstieg bereits zu schwitzen.

    Nach 1 Stunde 200 Höhenmeter und zweieinhalb Kilometer geschafft – ich bin zufrieden!

    10:00 Uhr: 24° im Schatten eines Erlen-Ahorn-Mischwaldes. 2 km mit 200 Höhenmetern scheint aktuell meine Geschwindigkeit zu sein.

    Jetzt erst mal noch 2 l Wasser getankt (mit Filter aus dem Bach genommen) und weiter geht's.

    Bis zum Pass ist es dann doch noch etwas weiter, als ich eigentlich gedacht hatte. Die Strecke zieht sich ziemlich hin.

    12:10 Uhr am Pass: nach 4 Stunden
    1.000 Höhenmeter und 6,7 km
    250hm/Stunde gar nicht schlecht

    Das Refuge ist bereits zu sehen. Aber erstmal noch 600m runter auf 4km Strecke.

    Berg runter war es ganz vielloses Geröll. Kein großes Vergnügen. Zum Glück bin ich nicht in Eile.

    15:00 Uhr – endlich angekommen. Und endlich konnte ich das Omelett essen auf das ich schon so lange Appetit habe!
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  • Bergkühe und anderes Getier

    July 27, 2023 in France ⋅ ☀️ 18 °C

    Zuerst war mir aufgefallen, dass auf den total krassen Kletterpfaden Kuhfladen lagen.
    Und dann kam mir, auf meinem Pfad, auch noch so eine behände Bergkuh entgegen!

  • Bergerie/Refuge de l‘Onda

    July 27, 2023 in France ⋅ ☀️ 20 °C

    Bisher macht die Bergerie einen sehr guten Eindruck. Das Omelette war Spitze (und ich hungrig).
    Die Wiese ist schön und mittlerweile erstaunlich voll (als ich ankam, waren da nur zwei andere Zelte (also Nicht-Leihzelte).

    Einzig störend ist der Generator. Warum die nicht PV nutzen? Ist etwas schade.

    Als Menu gab‘s heute eine leckere Gemüsesuppe, als Hauptgang eine vegetarische Lasagne mit Brocciu (korsischer Frischkäse), danach Baguette und Käse und dann noch Mousse au Chocolat.
    Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass vier Gänge serviert wurden.

    Nach dem Tag bin ich auch froh, um kurz vor 21:00 Uhr im Bett zu liegen.

    Morgen ist eine kurze Etappe von wenig über 4 Stunden geplant. Ich kann den Tag also ganz entspannt angehen und unterwegs in einer Bergerie frühstücken (das hoffe ich zumindest) und mich vielleicht in dem einen oder anderen Badegumpen erfrischen.

    Nachtrag: am nächsten Morgen um 8:00 Uhr war der Platz wieder genauso leer wie als ich angekommen bin (letztes Foto).
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  • Luftmatratze: die Geschichte geht weiter

    July 28, 2023 in France ⋅ ⛅ 14 °C

    Diese Familie aus Kiel (Foto) hat mich glücklich gemacht. Zum einen, weil ich sie total sympathisch fand und sehr nette Gespräche mit den Kindern – 8 und 13, wenn ich mich richtig erinnere – und natürlich auch den Eltern gehabt habe. Sie machen nur drei Tage auf dem GR 20 und fahren heute mit dem Zug zurück nach Karte, wo sie noch eine Nacht auf dem Zeltplatz verbringen, um dann zu einer Ferienwohnung auf dem Cap Corse zu fahren.

    Und heute Nacht hatte ich die Idee. Ein Teil des Deals war, dass ich sie zum Abschluss umarmen musste.
    Ich hatte beim aufbauen gesehen, dass die Frau eine ähnlich guten, wenn nicht sogar bessere Luftmatratze hatte, als ich zu Beginn. Mountain Equipment, genau meine Marke.
    Und meine Idee war, dass ich sie ihr zum Neupreis abkaufen, weil sie sie ja nicht mehr braucht. So ganz ging die Idee nicht auf, weil sie ja noch eine Nacht in Corte haben. Aber sie haben den Deal trotzdem zugestimmt und auch noch die Luftmatratze von Niki mitgenommen. Dann irgendetwas braucht sie ja zum drauf schlafen.
    Einzig konnte ich sie ihnen noch nicht abkaufen, da beide sich nicht an den Preis erinnerten.
    Ich freue mich jetzt total auf meine nächste Nacht auf dieser super tollen, mit daunengefüllten Matratze.
    Hey, schon witzig, wohin der Zwischenfall von der ersten Übernachtung geführt hat!
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  • Etappe 9

    July 28, 2023 in France ⋅ ☀️ 17 °C

    Da die Wanderung heute nur viereinhalb Stunden dauern sollte, habe ich es bewusst ruhig angehen lassen. Was sollte ich schon so früh im nächsten Refuge?
    Habe mit der deutschen Familie gefrühstückt und hinterher noch mit einem deutsch-französisch Pärchen, mit dem ich dann auch die ersten Kilometer zusammen gegangen bin.

    Um 10:00 Uhr hatte ich eine schöne Pause nach anderthalb Stunden in einer Bergerie – dort habe ich Kaffee getrunken und einen Crêpe aus Sucre gegessen und für das Mittagessen etwas Brot und Käse eingekauft? Was für ein Fest!

    Der Großteil des Weges war ebenfalls ein Fest. Es gab einen richtig ebenen Waldweg, den man gehen konnte, ohne dass man auf den Weg achten musste. Voll krass.

    Das bleibt natürlich auch nicht so und die letzten 4 der 10 km waren dann noch mal ein heftig steiniger Anstieg von circa 600 Höhenmetern auf jetzt circa 1800 m.

    Unterwegs hätte man noch einen schönen Badegumpen entspannen können aber mir war nicht danach. Ich habe nur ein wenig Katzenwäsche betrieben. Das Wetter war auch gar nicht so heiß, vielleicht 25° im Schatten des Waldes. Erst später beim Anstieg, der dann in der prallen Sonne stattfand, wurde es sehr heiß.
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  • Refuge de Petra Piana

    July 28, 2023 in France ⋅ ☀️ 22 °C

    Ein tolles Refuge mit fantastischem Blick auf 1.850m gelegen.
    Super Toiletten (absolut keine Geruchsentwicklung. 4 (!) erfrischende Duschen und guten Plätzen, um das Zelt aufzubauen.

    Das Essen war wieder lecker. Allerdings sehr kurz da auf einmal alle aufsprangen (wir waren gerade mit dem Nachtisch fertig) um einem besonderen Spektakel bei zu wohnen: die Pferde wurden zum Essen gebeten. Tagsüber sind sie anscheinend irgendwo in den Bergen und abends werden sie dann mit einem Pfiff und lautem Rufen heruntergerufen. Ich hatte mich schon gefragt, wie sie an die Pferde kommen, wenn sie zum transportieren von Lebensmitteln etc. brauchen.

    Naja, und so ist es noch nicht mal 20:00 Uhr und ich liege schon im Zelt. Draußen sind auch kaum noch Leute und es ist auch recht frisch (19 °C).

    Morgen wird ein kurzer, aber sehr anstrengender Tag mit vielen schwierigen Klettereinlagen. Ich bin schon sehr gespannt und werde wieder etwas früher starten um genügend Zeit zu haben. Für den Nachmittag kündigen manche Wetterberichte etwas Regen an…
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  • 🇫🇷🇩🇪 Bon jour – Moin Moin

    July 28, 2023 in France ⋅ ☀️ 22 °C

    Wie die Schiffe auf See zwei Flaggen hissen, habe ich mir angewöhnt, zuerst auf Französisch und dann auf norddeutsch zu grüßen.
    Es sind nämlich deutlich mehr nicht Franzosen auf dem GR 20, als man denkt, nur wenn alle ein ander nur knapp mit „Bon Jour“ begrüßen, merkt man das nicht.
    Auf jeden Fall hat mein neuer Gruß schon zu etwas Austausch geführt. Manche entpuppen sich tatsächlich, als deutsche und andere fragen, was moin moin heißen soll. Ich erkläre dann immer, dass man so "Bon Jour" bei mir Zuhause sagt.
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  • 👃Gerüche

    July 28, 2023 in France ⋅ ☀️ 22 °C

    Oft habe ich beim wandern den Geruch von korsischer Salami in meiner Nase.
    Ich frage mich dann, ob das die Salami ist, die hinten im Rucksack steckt oder ob das der Geruch der Gebirgspflanzen ist oder ob – im schlimmsten Fall – ich das bin. 😅Read more

  • 💡Der Sinn des/meines Lebens 😇

    July 28, 2023 in France ⋅ ☀️ 21 °C

    Jetzt geht’s los, kaum bin ich mal zwei Tage alleine, beginne ich mit der Selbstreflektion und tiefen psychologischen beziehungsweise philosophischen Gedanken. Einige davon möchte ich teilen.

    Mein Purpose

    Ich möchte die Welt ein kleines bisschen besser machen. Anders ausgedrückt: die Welt soll mit mir ein klein bisschen besser sein, als ohne mich.
    Klingt das sehr ambitioniert oder idealistisch?
    Ich mein das gar nicht so.
    Ich kann es auch anders beschreiben: wenn ich irgendwann mal sterbe, möchte ich, dass sich möglichst viele Leute – oder sagen wir einige Leute – positiv an mich erinnern. Also im Sinne von: Henning, das war ein netter Mensch.
    Und das erreiche ich, indem ich zuhöre, indem ich inspiriere, indem ich helfe und vielleicht auch, in dem ich ein paar gute Dinge tue.

    Noch mal: es geht nicht darum, dass ich jeden Tag jede meiner Handlungen von diesem Purpose erfüllt ist, sondern mehr um die Summe.

    Und was gibt es denn für Alternativen?
    Wirklich viel Geld verdienen? Oder möglichst viel Spaß haben? Oder möglichst viel Wissen aufbauen oder möglichst viele Länder sehen?
    Alles nett, aber als Purpose taugt es für mich nicht.

    Kommen wir zu den Werten.

    Äußerst wichtig mir das Zusammenleben und der Austausch mit anderen Menschen. Respekt und Demut sollten Grundlage im Umgang miteinander sein.
    Immer mal Biene und mal Blume sein – oder anders ausgedrückt, mal inspirierend sein und auch mal zuhörend und aufnehmend.

    Des weiteren ist es für mich sehr wichtig, offen und ehrlich miteinander umzugehen.

    Als Nächstes fällt mir ein, dass ich, auch bezogen auf den Umgang mit Menschen, es für besonders wichtig halte, der Andersartigkeit anderer offen und lernbereit zu begegnen. Das ist nicht immer einfach.

    Und apropos lernen: ich bin nicht derjenige der ständig neues Wissen in sich reingeschaufelt. Aber offen und lernbereit für Neues zu sein, halte ich für sehr wichtig – gerade mit zunehmendem Alter und Erfahrung läuft man manchmal Gefahr zu meinen, dass man alles schon weiß und dass alles so wie es ist, auch gut ist – aber Dinge verändern sich.

    Auch diese Gedanken werden sich sicherlich noch in den nächsten Wochen Monaten und Jahren verändern. Das ist das, was ich mir gerade in den letzten Stunden überlegt habe – mehr nicht,

    Was ist ganz persönlich gerne erreichen möchte, ist Weisheit, Gelassenheit und Liebe. Hier habe ich noch viel zu lernen/nachzuholen.

    Insbesondere im respektvollen Umgang muss ich mich noch deutlich verbessern. Ich weiß, dass ich teilweise sehr ungeduldig, harsch und polterig sein kann.
    Insbesondere mit Menschen, die mir nah oder sehr nah sind, lässt mein Umgang teilweise zu wünschen übrig.

    Ich habe viele gute Eigenschaften von meinen Eltern geerbt. Von meinem Vater vor allem das Streben nach Gerechtigkeit, von meiner Mutter, die natürliche gute Laune, die hohe Selbstantriebskraft und die Freude zu kommunizieren.
    Aber meine Mutter ist in ihrer Kommunikation manchmal unbedacht – und das bin ich auch.
    Ich bin aber, genau wie sie, sehr dankbar für Kritik.

    Ich weiß, dass es manche komisch finden werden, dass ich so offen über diese Dinge schreibe.
    Auch über andere Dinge spreche ich teilweise offener, als es in Deutschland üblich ist.
    Ich habe aber gute Erfahrungen damit gemacht – auch wenn ich manche vor den Kopf stoße.

    Auf der Basis meiner Offenheit habe ich viele sehr gute und sehr inspirierende Gespräche geführt (für beide Seiten).
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  • Wolken

    July 28, 2023 in France ⋅ ☀️ 19 °C
  • Start in ein neues Abenteuer

    July 29, 2023 in France ⋅ 🌙 15 °C

    5:15 Uhr – eine gute Zeit aufzustehen. Wenn man um 8:00 Uhr ins Bett geht, hat man ja auch bis 5:00 Uhr genug Schlaf gefunden – insbesondere wenn man auf einer Daunenmatratze schläft.
    Die Nacht hat es gestürmt aber jetzt hat sich der Wind gelegt. Das Zelt ist mit Sand gefüllt, naja, aber überall liegt welcher – da gibt es Schlimmeres.
    Wichtig ist, dass der Wind heute nicht auffrischt, da ich ziemlich viel am Pass herumkraxen werde.

    Zum Frühstück gibt es Quinoa-Müsli, dass sehr reichhaltig an Mineralstoffen sein soll und einen schwarzen Kaffee.

    Wenn ich es gemütlich angehe, brauche ich circa 1 Stunde, bis ich aufbruchbereit bin. Hektisch 50 Minuten.

    Noch sind es frische 15 °C. Aber später sollen es bis zu 28° werden. Insbesondere in der Sonne – und am Pass werde ich wenig Schatten vorfinden – wird es mal wieder heiß werden.
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  • Nichts für Morgenmuffel

    July 29, 2023 in France ⋅ ☀️ 18 °C

    Mein Tag beginnt mit 200 m Anstieg auf 2050 m Höhe. Das ganze auf unter 1 km also sehr sehr steil. Alle paar Schritte muss ich eine Pause machen und meinen Puls wieder in einen sinnvollen Bereich zu bringen (130).
    Der Weg besteht aus Geröll d.h. man rutscht immer wieder nach unten. Mittlerweile bin ich aber besser darin von einem großen Stein, der fast mit dem Berg verankert ist, zum nächsten zu „hüpfen“. Spiel hüpfen geht natürlich mit 15 Kilo auf dem Rücken nicht so einfach – nennen wir es also einen schwungvollen Tritt.
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  • Etappe 10 – Steine und Felsen

    July 29, 2023 in France ⋅ ☀️ 18 °C

    „Sollen wir hier einen Weg einlegen? Ach ach, das geht schon irgendwie.“ – so morgen die Planer des GR20 gedacht haben.

    Um nichts auf der Welt würde ich aktuell diese Etappe noch einmal gehen. So viele Steine, den ganzen Tag: große Steine, kleine Steine, bunte Steine, graue Steine, Felsen, große Felsen, hohe Felsen, schwierige Felsen … furchtbar.

    Es nimmt und nimmt kein Ende. Gerade dachte man jetzt kommt eine schöne Ebene, auf der man einfach gehen kann und schon kommt das nächste Felsenstück, auf dem man sich 100 m abwärts quälen muss. Das Refuge ist schon in Sicht aber wieder geht es 100 m über große und kleine Steine und Felsen abwärts.

    Und ja, zwischendurch gab es mal einen schönen Ausblick war drauf geschissen.

    Gegen Ende habe ich nur gedacht: Hauptsache, ich habe heute Abend ein paar nette Kontakte – das würde mich mit allem versöhnen.
    Und das Schicksal meint es gut mit mir und ich hatte heute Abend sehr viele sehr nette Kontakte.
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  • Refuge de Manganu

    July 29, 2023 in France ⋅ ☀️ 24 °C

    Ich habe heute Abend die Tradition von Elise und Ludovik fortgeführt und einfach mal eine Flasche Wein auf den Tisch gestellt.

    Ansonsten zum Refuge: alles sehr ordentlich und: warme Duschen! Also wirklich warm und nicht total brühheiß.

    Das Essen war durchschnittlich: Baguette mit Thunfischsalat, Nudeln mit Tomatensoße und Panna Cotta zum Nachtisch.

    Ach ja, die Kühe, die gehören irgendwie dazu.
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  • Etappe 11

    July 30, 2023 in France ⋅ ☀️ 15 °C

    Ich starte bei 15°, um kurz nach 7:00 Uhr — business as usual.
    Die Sonne geht auf und paar Wolken ziehen schnell vorbei… wie schön es in den Bergen ist.

    Der Weg heute war ein Traum: es war ein richtiger Weg! Also, zumindest 80 % waren so, dass man einfach einen Fuß vor den anderen setzen konnte, ohne hinzu gucken und ohne ständig Balance halten zu müssen.

    Schon zur Halbzeit konnte man das Ziel in der Ferne sehen. Allerdings wurde es auch zunehmend touristischer: mehr und mehr Ausflugsspaziergänge oder Reiter kamen wir entgegen.

    Schon gestern gab es keine neuen geistigen Ergüsse. Da hatte ich Steine in meinem Kopf. Heute keine Steine, aber trotzdem…
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  • Kühe und mehr

    July 30, 2023 in France ⋅ ☀️ 17 °C
  • Das Ende ist in Sicht 🥲

    July 30, 2023 in France ⋅ ☀️ 21 °C

    Gestern ist mir aufgefallen, dass das Ende auf einmal in greifbarer Nähe ist. Vorher bin ich immer eine Etappe nach der anderen gegangen und es lagen noch so viele vor mir, dass es sich nicht lohnte weiter drüber nachzudenken.

    Jetzt ist es auf einmal anders. Und das ist nicht mit Freude verbunden, sondern eher mit etwas Wehmut – trotz meiner heftigen Etappe gestern.

    Heute Abend werde ich wieder in einer ehemaligen Skistation übernachten (Castel de Vergio), d.h. auf einem Zeltplatz, der von ihr betrieben wird. Es soll tolles Essen geben – sogar ein Buffet, wenn man will. Anschließend gehe ich zu einer schönen Bergerie (Auberge U Vallone).
    Die nächste Etappe ist dann wohl ziemlich heftig und führt nach Haut Asco, dass ich schon aus meinem vorherigen Korsika Urlaub und meiner ersten Erfahrungen mit dem GR 20 kenne. Dort gönne ich mir dann mal wieder eine Hotelübernachtung und das Frühstück dort soll der Hit sein.
    Ja und dann kommt auch schon die Etappe, die ich bereits kenne und im Anschluss die letzte Etappe. Das war's dann. 🥲
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  • Heute mal Luxus

    July 30, 2023 in France ⋅ ☀️ 24 °C

    Naja, aber heute zumindest mal nicht im Staub leben.

    Ich hätte nie gedacht, dass mir das draußen sein sich mal zu viel sein könnte!

    Im Zimmer angekommen (14:00 Uhr) hab ich ernsthaft die Vorhänge zugezogen und mich für 3 Stunden auf‘s Bett gelegt. Zwischendurch habe ich mal 20 min geschlafen und mir meine Optionen für die Rückreise angeschaut.
    Irgendwie habe ich das anscheinend gebraucht!

    Das Essen ist heute Abend nicht so der Hit: für 29€ gibt‘s einen Salatteller, Pommes mit Schweinesteak und einen Nachtisch. Schlimmer ist aber, dass das ganze in einer sehr anonymen Kantinen-Atmosphäre statt findet.
    Da ich ja alleine bin, bleibe ich auch alleine, hier sitzt jede(r) an seinem Tisch.
    Naja, morgen gibt’s wieder eine Bergerie/Auberge.
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  • Etappe 12

    July 31, 2023 in France

    5:15 Uhr: Heute stehen 16 km an 1000 rauf 750 m runter. Was mir etwas bevorsteht ist der Abstieg von 750 m, weil der wieder schön steil und über ein Geröllfeld geht. Das wird eine ziemliche Plackerei. Der Rest des Tages sieht eigentlich ganz angenehm aus.

    6:20 So ein Hotelzimmer hat morgens einen riesigen Zeitvorteil: der untere Teil des Rucksacks, also Schlafsack, Iso-Matte, Zelt kann einfach drin bleiben und der Rest – es packt sich so viel angenehmer, wenn nicht alles im Dreck liegt und man einfach auch barfuß noch durch die Hütte (also das Zimmer) rennen kann – das ist einfach toll!

    (Irgendwie musste ich heute Morgen feststellen, als ich meinen Rucksack aus dem Locker holte, das von diesem ein gewisser Duft ausgeht. Nicht schön.)

    Ich habe bisher einmal zwei Rehe und einmal eine große, wilde Ziege oder ein Mufflon im Wald gesehen. Ansonsten sind die einzigen Tiere, denen man im Wald begegnet, Kühe. Mein Asterix Wissen sagte mir, dass im Wald im wesentlichen Schweine sind.

    Ich versuche heute mehr kurze Pausen zu machen. Mein Ziel ist alle 50 Minuten für 5 oder 10 Minuten zu rasten. Rucksack abnehmen, den Hüften etwas Durchblutung gönnen und den Beinen etwas Ruhe und dann erst weitergehen. Mal gucken, ob das was bringt.

    8:26 Uhr: Lustig, gerade hat einer auf meinen Gruß "Bon Jour – Moin moin" mit "neh, nur Moin" geantwortet. Ein Landsmann, aus Schleswig-Holstein, der auch die Meinung vertritt, dass "moin moin" schon sehr geschwätzig ist.

    Morgens um 9:30 Uhr auf dem GR 20: ich bin ja ohne Frühstück los gelaufen und habe dafür an einem wunderschönen Fluss ein leckeres Picknick mit (alten) Baguette, einer Tomate und Käse gehabt.

    10:08 Uhr: Wo ich gerade 500 Höhenmeter ein Kiesbett hochstopfe, fällt mir ein: Svenja hatte mich gefragt, wie man für diesen Weg trainieren könnte. Man könnte an die Küste fahren, z.B. nach Dänemark, und dort die großen Dünen hoch rennen. Genauso ätzend ist das nämlich. Man kommt kaum hoch, wenn man immer wieder etwas zurück rutscht. Außerdem ist mir noch eingefallen, dass einbeinige Kniebeugen mit 15kg Gewicht auch eine sehr gute Übung wäre.

    Auch die Küste unterhalb von Steilküsten mit den ganzen großen und kleinen Steinen würde ein sehr gutes Übungsterrain abgeben. Ich kann mich in meiner Jugend daran erinnern, dass mir es immer Spaß gemacht hat, von einem großen Steinen zum nächsten Steinen zu hüpfen. Das hilft hier teilweise auch. Man mache das ganze dann noch mit 15 Kilo auf dem Rücken.

    Glück und Neid liegt sehr eng beieinander hier. Gerade habe ich am schönsten Platz der Welt ein herrliches Frühstück eingenommen und jetzt quäle ich mich 500 Höhenmeter einen echt ätzenden Pfad – so kann man das eigentlich gar nicht nennen – hoch. Es ist irgendwie ein Geröllfeld mit vielen kleinen Steinen.

    12:55 Uhr: Der Abstieg vom Refuge (wo ich eine Cola hatte und mir eine Zigarette von einem Franzosen gedreht habe) runter ins Tal, war auf jeden Fall bergsteigen. Sehr oft musste man rückwärts gehen, um überhaupt Tritte zu finden.

    13:10 Uhr: Den Rucksack setze ich auf, wie man einem Maultier den Sattel aufsetzt. Schöner ist es ohne aber wenn er einmal drauf ist, macht er mir auch nichts mehr.

    14:28 Uhr: Jetzt gibt's noch einen schönen Spaziergang durch einen uralten Pinienwald. Vor den riesigen uralten Bäumen muss man einfach Respekt haben.

    14:25 Uhr: Irgendwann muss doch auch der krasseste Abstieg mal ein Ende haben…

    14:41 Uhr: Ich lege noch einmal eine Pause ein esse etwas Baguette mit Salami und Mousse au Chocolat. Außerdem erledige ich alle Buchungen für die Rückreise, wer weiß, ob ich in der Auberge U Vallone Emfang habe.

    15:52 Uhr: endlich angekommen.

    Eine tolle Herberge. Abends habe ich beim Essen nett mit zwei Niederländern und einer Frau in meinem Alter aus dem deutschen Teil von Belgien geplaudert. Das Essen war sehr lecker ein Gulasch mit Oliven und Pasta. Vorweg gab es Salami und hinterher Käse.

    Beim schlafengehen habe ich ein Pärchen deutsch sprechen hören und darauf hin den Mann kurz, wie ich dachte, angesprochen. Daraus wurde ein bestimmt halbstündiges Gespräch. Es stellte sich heraus, dass wir den gleichen Abi Jahrgang haben und auch ansonsten war es super interessant. So, wenn ich leider erst um 21:30 Uhr zum schlafen gekommen
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  • Auberge U Vallone

    July 31, 2023 in France ⋅ ☀️ 21 °C

    Wunderschön gelegen, direkt an zwei Flüssen mit Badegumpen (die ich aber nicht besucht habe).

    Leckeres Essen, gute Getränke, toller Service – und auch für‘s Zelt gibt’s halbwegs ebene Plätzchen.

  • Etappe 13 – „wenig Schönes dabei“

    August 1, 2023 in France ⋅ ☀️ 16 °C

    10km, ca. 1.200m hoch und 1.300 runter. Da hab‘ ich mir lieber gleich die Knie getapt.

    5:04 Uhr: Aufstehen (ohne Wecker)

    6:07 Uhr: Aufbrechen (mit kleinem Frühstück (Müsli, 0,5l Kaffee) im Bauch)

    7:23 Uhr: 340 Höhenmeter und 1,2 km in nicht mal 1 Stunde!
    Da macht sich doch ein gewisser Trainingseffekt bemerkbar.

    Die Sonne im Rücken zu haben, ist viel angenehmer als von vorne. Wenn man vom Norden aus wandert, hat man die Sonne ja viel im Gesicht (weil sie im Süden steht). Außerdem hast du den Vorteil, dass es so die Powerbank über die Solarpanels sehr gut während des Wanderns lädt.

    Es ist 8:00 Uhr und ich bin auf knapp 2.000 m. Also bleiben noch 600 Höhenmetern bis zum Gipfel 2-3 Stunden und der Anstieg sollte geschafft sein.

    8:07 Uhr: Der höchste Punkt heute sind 2.600 m. Man kann auch noch weiter auf den höchsten Gipfel Korsikas klettern aber ich glaube das schenke ich mir. Warum sollte ich das tun? Ich bin ja nicht da, um den Berg zu besteigen, sondern um den GR 20 zu gehen, oder?

    8:45 Uhr: 700 Höhenmeter und 3 km in 2:30 Stunden, inklusive circa 20 Minuten Pause – ich bin zufrieden. Immer noch fehlen natürlich circa 400 Höhenmeter.

    Auf auf knapp 2.200 m sind es 15°C – kein Wunder, dass mir beim Pause machen etwas frisch ist.

    8:57 Uhr: Seit einer ganzen Weile gehe ich schon ohne Stöcke, da man sehr viel seine Hände braucht, um die Schritte zu unterstützen. Es ist an vielen Stellen eher bouldern als wandern. Apropos, ich hab gerade auf Komoot geguckt und da steht für diesen Weg eine T4 – ist es möglicherweise ein Schwierigkeitsgrad?

    11:46 Uhr: Das erste Mal, dass ich mich verlaufen habe und dann auch noch an einer relativ kritischen Stelle. Zum Glück habe ich den richtigen Weg dann noch gefunden und natürlich war er gut markiert – ich war doof. Dann ging es mit sehr viel Schotter bei extremen Wind über den Kamm und jetzt geht's runter auch bei sehr sehr losen Untergrund.

    12:26 Uhr: Cool, das Geröll ist hier so lose und der Hang ist so steil, dass man darauf ein bisschen ins Tal gleiten kann. *Silversurfer*

    Bon Courage – sagen die Franzosen gerne wenn man sich trifft. Das passt heute auf jeden Fall.

    14:04 Uhr: Endlich ist das Skigebiet in Sicht – jetzt nur noch circa 200 m Abstieg und dann noch mal 1 km in der Ebene und ich sollte da sein. Hurra!

    14:06 Uhr: Bouldern ist cool, bouldern nach unten ist schon eine große Herausforderung und dann noch mit 15 Kilo auf dem Rücken. Das ist eine echte Herausforderung.

    14:36 Uhr:Nachdem ich schon das zweite Mal auf dem Scheiß Schotter ausgerutscht bin, überholen mich leichtfüßig zwei Speedhiker – gar nicht witzig.

    14:50 Uhr: Die Stimmung ist am Nullpunkt angekommen – immer wieder sehr starke Windböen, der Sturm will nie enden. Der Abstieg auch nicht. Irgendwie sah es auf der Karte so aus, als wäre die letzten 1,5km ein angenehmen Weg.

    14:55 Uhr: Der Anteil dessen, was man heute im entferntesten einen Wanderweg nennen könnte, war 0 Prozent! 🤮

    15:05 Uhr: Das einzige was mich jetzt beschäftigt, ist die Frage: erst duschen, dann Bier oder erst Bier, dann duschen – und wann mache ich den kleinen Powernap und esse ich auch noch ein Stück Kuchen? Das hält mich gerade motiviert. Naja, am gehen.

    15:32 Uhr: Endlich angekommen! Die Knie schmerzen trotz Pausen und Tapes.
    Ich habe übrigens eine eiskalte Coke mit auf‘s Zimmer genommen, geduscht, genappt und danach eine leckere Pfirsich-Tarte gegessen.
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