2025 Tief im Osten

czerwca – sierpnia 2025
  • Druffunwech
obecny
Von der Schweiz nach Kirgistan Czytaj więcej
  • Druffunwech
Obecnie podróżuję

Lista krajów

  • Kirgistan Kirgistan
  • Uzbekistan Uzbekistan
  • Turkmenia Turkmenia
  • Iran Iran
  • Armenia Armenia
  • Gruzja Gruzja
  • Turcja Turcja
  • Pokaż wszystko (11)
Kategorie
Brak
  • 11,6kprzejechane kilometry
Środki transportu
  • Motocykl3 020kilometry
  • Prom1 069kilometry
  • Lot-kilometry
  • Pieszy-kilometry
  • Wędrówka pieszo-kilometry
  • Rower-kilometry
  • Tuk Tuk-kilometry
  • Samochód-kilometry
  • Pociąg-kilometry
  • Autokar-kilometry
  • Samochód kempingowy-kilometry
  • Karawana-kilometry
  • Samochód terenowy-kilometry
  • Pływanie-kilometry
  • Wiosłowanie/Rzucanie-kilometry
  • Motorówka-kilometry
  • Żeglowanie-kilometry
  • Łódź mieszkalna-kilometry
  • Statek wycieczkowy-kilometry
  • Koń-kilometry
  • Narciarstwo-kilometry
  • Autostopem-kilometry
  • Cable car-kilometry
  • Śmigłowiec-kilometry
  • Boso-kilometry
  • 33ślady stóp
  • 53dni
  • 121zdjęcia
  • 322lubi
  • Khiva/Xiva Usbekistan

    6 lipca, Uzbekistan ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir sind gestern nach der Wüstendurchquerung versandet, verschlissen und stinkend in dieser umwerfenden Stadt angekommen. DUSCHE!!!

    Xiva ist eine der ältesten Städte der Welt an der Seidenstrasse. WUNDERSCHÖN!! Wir sind sprachlos. Czytaj więcej

  • Turkmenistan

    4 lipca, Turkmenia ⋅ 🌙 33 °C

    Grenzübertritt ach herrje.
    10 (in Worten ZEHN) einzelne Stationen sind zu bewältigen inklusive eines PCR-Corona Tests, bei dem das Stäbchen die Nasenwand kaum berührt. Interessant auch die Tatsache, dass man mit dem Beamten A nicht nur an Station 3, sondern vielleicht auch mal wieder an Station 7 zu tun bekommt. Ja warum macht er`s dann nicht gleich zusammen?
    Grrrr.
    Ruhig, Brauner, nicken und lächeln. Und zahlen. Insgesamt 193 Dollar… pro Person, versteht sich. Mannomannomannomann! Und das alles ohne Blutdrucksenker! Zum Glück war unser Turkmenischer Reiseagent mit dabei, ansonsten….?

    Egal, nach 5 Stunden Behörden(m)arsch simmer dann durch und dürfen fahren. Aber auch nur erstmal 13 Km bis zum Ende des militärischen Sperrgebietes. Dann nochmals: Passaporte und sonstige Zettel, die wir oben am Zoll bekommen haben und endlich öffnet sich die letzte Stahlpforte und es geht hinaus in die Freiheit! Zumindest rund 50m (immerhin!) denn dort erwartet uns unser Guide in seinem Mitsubishi Pajero (und ich sag es hier schon mal: Zum Glück!). Ohne Guide ist es nicht erlaubt, durch Turkmenistan zu reisen.

    Melis übernimmt ein Grossteil unseres Gepäcks und los geht der Höllentrip. Zuerst völlig harmlos sehen wir die Marmorstadt Ashgabat an uns vorbei gleiten. Alles top sauber und gepflegt, kein kleinstes Plastiktütchen fliegt hier herrenlos umher. Breit ausgebaute, dreispurige Autobahnstrassen laden zum Gas geben ein… komm Junge, drück ma drauf… hey… hallo, 60 Km/h… samma willste uns verscheissern? Wir kommen gerade ausm Iran, da parken die Jungs mit der Geschwindigkeit rückwärts ein… och neee jetzt, et is heiss heiss heiss.
    Kein Erbarmen.
    Zockel zockel zockel, alle machen das so.
    Die spinnen, die Turkmenen!

    Dann endlich nach gefühlten 3 Ewigkeiten mit 30 bis 60 Km/h bei 40 Grad Aussentemperatur gab Melis Gas und wir flogen förmlich mit 140 Km/h über die Piste. Blöd nur, dass gleichzeitig der Asphalt schlechter und der Wüstensand uff der Gass mehr wurde. Und auch die ersten Schlaglöcher tauchten auf, Singularitäten, die man genussvoll umschiffen konnte. Das sollte sich im Laufe der Kilometer leider komplett umkehren. Bei inzwischen bis zu 45 Grad hatten wir dann oftmals nur Löcher mit Asphalt als Singularität. Nehmt einen Streuselkuchen, dreht ihn um, nehmt den Teig weg, dann habt ihr in etwa die Strasse (ist eigentlich das falsche Wort für den Teil der Wüste, wo der Sand nicht vorherrscht, aber ich hab kein besseres).

    Nach 330 Km und 6 Stunden Fahrzeit, dann endlich: Gate of Hell voraus. Der brennende Krater mitten in der Wüste, 70 Meter Durchmesser und die einzige Attraktion der Gegend. Melis biegt ab und fährt einfach rein in die Wüste.
    Stopp!
    Neeeeee, ne! Jetzt auch noch Wüstensand unter die Räder? Nach 330 Km? Mit meiner schwangeren Ente unter mir?
    Nnnnö. Genau hier ist Schluss, da sind Gisi und ich uns schnell einig.
    Also kommt Melis zurück, schaut fragend und schnallt endlich: Wir sind keine Offroads! Was immer daran schön sein soll, erschliesst sich uns nicht! Auf die Schnauze fallen und Dreck fressen und turkmenische Ärzte kennenlernen… NEIN. Lies es von unseren Lippen ab: NO
    Ok, er ist flexibel, zeigt auf ein Restaurant irgendwo 2 Km weiter voraus und wir fahren alle dorthin.

    Dort angekommen, quatscht er mit der Besitzerin und siehe da, es öffnet sich eine Tür ins Haus. Also Moppeds rein ins Haus, Gepäck ins Auto und
    BOAH EY, KLIMANALGE STEHT AUF 25 GRAD!!!
    Zurücklehnen, Kühle und Fahrt geniessen. Jedenfalls bis Melis wie Walter Röhrl über die Wüstenpiste brettert, dass mir das Auto dermassen leid tut… ja ja, is ja net meins…

    Erst mal zum Krater.
    Hmmm, tagsüber eher langweilig bis harmlos, klar, 70m Durchmesser und unten drin hier und da Feuerchen… aber DAFÜR den ganzen Stress?

    Ab ins Jurte-Camp, Essen und Trinken steht für uns bereit. Abends bei Dunkelheit nochmals zum Krater und JETZT! sieht das Ganze schon viiiiel tollererer aus. Ist schlecht zu beschreiben, muss man selber da gewesen sein, was es nun genau ist.
    Hat was, stimmt.

    Ok, für den nächsten Tag macht uns Melis Mut, denn es seien jetzt nur noch rund 260 Km bis zur Grenze nach Usbekistan. Ok, einen kleinen Dämpfer hat er dann doch noch: Die Piste morgen sei der schlechte Teil der gesamten Strecke.
    Schluck.
    Aha.
    Hilft nix, da musser durch, der Lurch.
    Und – ja – er hat natürlich recht, der nächste Tag ist unbeschreiblich scheisse zu fahren. Danke BMW für die langen Federwege. Manchmal kommt bei Gisi`s GS die Fehlermeldung: ‚Federbeinverstellung defekt‘!
    Heisst übersetzt: Bissu bescheuert da oben drauf? Hassu noch alle Tassen im Schrank? Du bist nicht Gaston Rahier und ich nicht seine Paris Dakar BMW! F… dich!

    Egal, auch das stehen Mensch und Maschine durch und am Ende winkt die Belohnung in Form von erneutem Grenzgerangel mit Passaporte und Maschine gucken und Gepäck und .. ach leckt uns doch am Arsch, auch DAS schaffen wir noch.
    Überall Sand, die Zähne knirschen, die Moppeds grau, nach dem Grenzübertritt simmer jetzt in Usbekistan, knattern noch weitere 60 Km bis Xiva und suchen uns ein Hotel.
    Da liege ich gerade im Bett und schreibe diesen Bericht.
    Bis bald!
    Czytaj więcej

  • Iran

    2 lipca, Iran ⋅ ☀️ 27 °C

    Also Iran. Was hat man nicht alles gehört, was einem Angst macht und man denkt; Uijuijui, wo gerate ich da hin?
    Nix is.

    Leute
    Die Menschen dort sind neugierig wie kleine Kinder, lächeln, versuchen drei Brocken englisch zu sprechen. Die Hilfsbereitschaft ist riesig! Selfies werden gemacht, mit uns, oftmals auch nur mit dem Motorrad, dann klettert da eine junge Frau drauf und ich weiß, demnächst ist meine Dicke auf Insta oder wo auch immer. Wat soll`s, wenn`s schee macht.

    Kopftücher gibt es viele, ist aber scheinbar kein Muss. Besonders die jüngeren Damen Irans lassen es eher bleiben, macht sich vielleicht nicht so gut auf Insta? Naja, und Alkohol oder Rauchwaren aus dem Orient werden auch gerne konsumiert. War schon immer wieder lustig, wenn wir zwei verruchten Europäer die einzigen im muslimischen Raum waren, die `Nein Danke` zu Alkohol sagten (lach!)

    Verkehr
    YEAH! Mein Style! Es gilt der Grundsatz: Wofür Asphalt hinlegen, wenn ihn keiner benutzt? Also fahren z.B. 5 Autos auf zwei Spuren nebeneinander in den Kreisverkehr und das Ganze aus allen 4 Richtungen!
    Da mussu kerngesund sein!
    Ein unsägliches Gewühl ohne Hupen und das Ganze mit drängelnder Rücksichtnahme dem Anderen gegenüber. Nach dem Motto: Einfach draufhalten, wer zuerst zuckt, hat verloren und muss den anderen vorlassen. So `n bisschen wie Beamtenmikado…

    Dieselqualm ohne Ende. Hier fahren noch jede Menge Mercedes L911er rum, die wurden laut Wiki in den Jahren 1961 bis 1984 gebaut. Selbst der jüngste von denen ist somit mindestens 41 Jahre alt und der Älteste demnach…. Naja, muss ich ja nicht nachrechnen, gell… Ich sachet, wie et is: Ich bin froh über unsere Abgasbestimmungen, glaubt mir, sowas wie hier will keiner. Wenn wir uns abends waschen kommt immer `n Haufen Ruß mit runter und mit dem Rauchen muss hier auch niemand aufhören 😊

    Die Geschwindigkeit innerorts variiert so zwischen 70 Km/h und 90 Km/h. Also jedenfalls bei Gisi und mir, natürlich werden wir trotzdem überholt… mal langsam, mal schnell. Und trotzdem stehen am Straßenrand immer mal wieder Fußgänger, die tatsächlich vor Eintritt ins Rentenalter da ernsthaft rüber wollen, muahaaaaa !!!

    Was wirklich nervt sind die HönkHönks; Quer über den Straßen angebrachte Schwellen, die mal steiler, mal weniger steil, die Autos teilweise bis auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen, nur um danach mit erneuter Lust zu beschleunigen. Boah ey, am Anfang fahren wir noch recht zärtlich drüber, so mit 30… 40 Km/h. Irgendwann is aba Schluss mit lustitsch und wir lassen das Gas stehen, sagen: „Danke BMW, für die langen Federwege!“ und zwitschern fröhlich zwischen den zum Beinahestillstand gezwungenen Autos hindurch. Ist auch gut für die Oberschenkelmuskulatur, denn jedesmal heisst es vor jedem HönkHönk: Alles auf! HönkHönk! Setzen! Ein Iranischer Trimm-Dich-Pfad, sozusagen, harr harr.

    Strassen
    Asphalt fast immer gut bis top, Ampeln Mangelware, dafür Kreisverkehre bis zum Abwinken!

    Übernachtung
    Zelten funzt, wo immer man möchte. Wird ganz locker gesehen, kein Gemecker, kein böser Blick. Irgendwann dann doch mal Hotel, so mit Dusche und (vielleicht) Sitzklo.

    Fun fact Sitzklo: Aufgrund der doch recht unterschiedlichen…. samma Ausstattung der gewissen Örtlichkeit, haben Gisi und ich eine eigene „Kloskala“ eingeführt, den `Erwin`. 10 Erwin ist dabei bester Standard mit allem, 0 Erwin nur stinkendes Loch ohne alles. Gesehen und erlebt haben wir die gesamte Skala…
    (Ach so, Erwin ist ein klasse Moppedkumpel, der bei unserer gemeinsamen Sardinienfahrt immer nach guten Toiletten fahndete und uns die P&P-Qualitäten (Pups&Pinkel) näherbrachte)

    Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, Hotel. Also, irgendwann an der Küste des Kaspischen Meeres, genauer in Bandar Andazil, beim Hotel Dolphin angehalten und abgestiegen. Klasse Hütte, mit Majo und Ketchup. Dazu Reza, der Hotelmanager, mit dem wir uns echt angefreundet und auch manchen Schabernack getrieben haben. Würde hier zu weit führen, schaut euch die Bilder an, das sagt genügend!
    Und – fast vergessen – Ali, den netten Iraner aus Ulm, der wegen der Kriegsereignisse im Iran gestrandet war und auf einen Flieger zurück nach Deutschland wartete. Er hat mal eben aus 75 Euro pro Nacht 50 Euro verhandelt. Dann noch die Einladung zur Strandparty abends… Ali, ein dickes Dankeschön an den besten Schnorri, den wir kennen gelernt haben!
    Wir sind dann auch gleich zwei Nächte im Paradies geblieben!!!
    Aber, es hilft ja nix, unser Ziel ist noch weit weg, also weiter geht`s.
    Klar, ihr wisst schon, HönkHönks bis der Arzt kommt, HustRöchelDieselqualm, Hitze, Wasser trinken wie weggeschüttet, das übliche Programm halt.
    Und sowas macht Spass?
    Ja.
    Die vorletzte Irannacht dann einen Campingplatz mit iOverlander gefunden, alle Hütten in den Bäumen versteckt und die Campingmöglichkeiten auf den Dächern. Wow! Paradies Nr 2. Ok, mit Einschränkungen, denn die Dorfjugend hat an diesem Abend anscheinend die Möglichkieten der motorisierten Fortbewegung entdeckt und dies ausgiebig zelebriert. Dann endlich Ruhe, fangen die Hunde an zu bellen… Ach wat soll`d: Schiet egal, alles zu und schnarch!

    Noch eins: Gisi`s Frust, dass keine Sau hier die Schweiz kennt. Bei „where you from“ sagt sie inzwischen „Allemania“, das kennt jeder! Dabei hat sie doch einen grossen ‚Switzerland‘-Kleber auf den Seitenkoffern um zu zeigen, dass sie aus einem harmlosen, netten neutralen Land kommt.
    Ich lach mich wech, muahahaaaaaa!!!!!!!!!!
    Czytaj więcej

  • Einen Freund gefunden! Reza, der Hotelmanager

    Iran und das Geld

    1 lipca, Iran ⋅ 🌙 23 °C

    Eine liebenswerte Anekdote soll hier erzählt werden mit dem Titel:

    Die Iranische Währung (Rial)

    Du denkst, das kann ja nicht so schwierig sein! Wir haben Taschenrechner und Währungsapp, welche auch offline funktionieren. Wir haben im Vorfeld sogar Erklärvideos geschaut. In den andern Ländern kriegten wir es ja auch gut hin! Tja, die Iranische Währung eröffnet jedoch GANZ neue Dimensionen!

    Für 100€ gibt‘s eine schiere Menge Scheine! 8cm hoher Stapel!
    100€ = ungefähr 100 Millionen Rial.

    Der Wechselkurs entspricht überhaupt nicht dem von unserem Handy-Währungsrechner.
    Es gibt verschiedene Scheine zum selben Betrag, wohl alte und neue.
    Aufgrund der hohen Zahlen werden bei der Nennung von Preisen einfach mal die letzten 4 Nullen weggelassen! Es sagt ja niemand „es kostet Fünfzehnmillionendreihuntertvierzigtausend“.
    Beispiel Mittagessen: echter Preis = 5 000 000 Rial. Genannter Preis = 500
    So, nu darfste selber den Stapel Monopolygeld
    auseinander nehmen und zehn 500000er Scheine abzählen 🥸
    Die alte Währung ist Toman. Manchmal werden die Preise in Toman genannt (natürlich nur manchmal!) und wir stehen wieder vor dem schwarzen Loch. 10 Rial sind wohl 1 Toman.

    Weil wir den Umrechnungskurs nicht genau kennen, haben wir eigentlich keine Ahnung, wieviel vom gewechselten Geld wir noch haben. Um nicht total hilflos zu sein, bauen wir uns eine eigene, persönliche Währungseinheit , den ‚Kubida‘ (= Hähnchenspiess, dazu Reis, 2 Portionen) = 5 000 000 Rial. Nach 2 Tagen reicht unser Geld noch für 16 Kubidas. Eine nicht so teure Hotelübernachtung kostet etwa 5-6 Kubidas. Das tolle Luxushotel ‚Dolphin‘ hat Ali in Rial bezahlt und wir ihn in Euro.

    Dirk will das Rätsel knacken und denkt und rechnet und zählt und denkt und rechnet und zählt nochmals. Er findet heraus, dass Folgendes grob stimmen könnte:
    4 Nullen streichen und dann sind‘s deutsche Cent
    Beispiel: 500 000 = 50 Cent
    1 000 000 = 1 Euro
    Wieviel der 5 Rial-Schein wert ist, bleibt schleierhaft.

    Wir haben die Stückelung
    50.000 (5 Cent)
    100.000 (10 Cent)
    500.000 (50 Cent)
    1.00.000 ( 1 Euro)
    2.000.000 ( 2 Euro)

    Ok, am Ende läuft es dann doch meistens so, dass wir dem Verkäufer einfach die 8 cm in die Hand drücken und er sich die Scheine abzählt, die‘s halt braucht.
    Czytaj więcej

  • We did it!

    29 czerwca, Iran ⋅ 🌙 23 °C

    Iran (seit 28. Juni, also 2 Tage)

    Hallo liebe Liebenden, macht’s euch gemütlich und bekommt keinen Herzkasper: wir sind im Iran. Wir sind im Süden Armeniens über die Grenze, nachdem wir mit einigen Iranern und auch dem Grenzpersonal gesprochen haben, und alle gesagt haben ‚no problem!‘. Die Situation ist ruhig. Wir erleben hier so viel Unglaubliches, das müssen wir für uns aufschreiben. Wer will, mag teilhaben. Fotos und Videos gibt‘s erst später, die Internet-Verbindungen hier sind sehr - sagen wir mal - scheu.

    Aktuell sitze ich, den Strand und das kaspische Meer 50 Meter vor mir, in der Strandbar vom Dolphin Hotel in Bander Azil. Vier Sterne, der totale Luxus (für uns Zeltgewohnte), Ausblick auf‘s Meer, Klimaanlage, SITZKLO, und viele andere Annehmlichkeiten.
    Aber der Reihe nach, Geduld, Geduld!

    28.06
    Die Einreise ging erstaunlich flott, nach 90 Min standen wir im Iran. Aber noch ohne Mopedversicherung. Beim Insurance-Büro gibt‘s nur solche für Autos. Hmmmm. Aber Geld wechseln geht, ja ok, muss ja auch sein. Hadi, der hilfreiche und sehr nette Insurance-für-Motorräder-no-aber-money-change-yes-Typ fragt, wieviel ich tauschen möchte. Ich schubs’ ihm also meinen Haufen Türkische Lira auf’n Tresen, er guckt schon ‘n büschen nervös und fängt an die Dinger zu zählen.
    Sein Kommentar am Zähl-Ende: „Sorry, Mister, not so much Iranian cash here.“
    YES!!! Nie Roulette gespielt, aber hier gleich die Bank gesprengt!
    Yiiiiihhaaaa!!!
    Ganz locker aus der Hüfte schiebe ich die Bemerkung rüber: „Dann nehme ich soviel, wie dir passt“
    Cooool, gell!
    Denkste! Die Coolheit reicht nur solange, bis er mir im Gegenzug 8 cm Geld (ca. 100 €) auf den Tresen legt. Übereinander gestapelt, versteht sich, gell! Innert Millisekunden vom pensionierten Beamten zum Multimillionär!.
    Soviel zum Thema geldwerter Vorteil, muahahaaaa !!

    Wir brauchen immer noch eine Moppedversicherung.
    Millionär hin oder her, da sind die blauen Jungs hier völlig humorlos, wer keine hat und es geschieht was, bekommt erstmal Kost und Logis für lau, allerdings bei exstremst eingeschränkter Bewegungsfreiheit, bis die Finanzierung geklärt ist.
    Wollen wir das?
    Definitiv NEIN!
    Der nette Insurance-Büro-Angestellte Hadi sieht unser Problem, telefoniert mit Kollegen und organisiert die Dokumente! Aufgrund technischer Probleme (scheues Internet?) dauert das Ganze allerdings über 3 Stunden. Ist uns aber auch irgendwie wurscht, wir sitzen relativ gemütlich im Kühlen, lesen und lassen unsere nordeuropäische Ungeduld draussen in der Hitze verdunsten.

    Dann geht‘s los, Turkmenistan is calling!
    Ab nach Westen und dann rechts abbiegen Richtung Süden. Iran-Daten haben wir aufs Navi runtergeladen sowie Google-Offlinekarten und Gisi hat ja eine E-Sim für den Iran.
    Also alles rotscha in Kambodscha?

    Nö.

    Hier nix Navi und Technik und die Strasse nach Süden existiert schon mal gar nicht. Bloss weil da so’n Strich auf der Karte ist! Pfffh! Pah! Neeee neeee!
    Heisst: Reisen nach altvätern Sitte mit viel fragen, Verstand einschalten und ab und zu auch mal umkehren. (Äääh, Walter&Helene, hatte ich schon danke gesagt?)

    Es geht wunderschön dem Grenzfluss entlang und später südlich über die Berge - echt spektakulär! Die Menschen freuen sich, winken und hupen.

    Aufgrund des Krieges hat‘s aber viele Militär-, bzw. Polizeikontrollen. Wir werden am ersten Tag 5 mal bei einem Kontrollposten rausgewunken oder von Militär- oder Polizeiautos gestoppt. Eine solche Kontrolle dauert von einer Minute bis 1,5 Stunden! Wir schildern mal exemplarisch die zweite lange Kontrolle:
    Wir werden rausgewunken, stellen die Mopeds ab. Sechs grimmig guckende Männer umringen uns. Grimmig gucken ist immer Pflicht und wird wohl in der Ausbildung gelernt.
    Pass und Visa abgeben.
    Fragen nach Woher, Wohin, Warum. Da kaum jemand englisch kann (und falls doch , nur nach dem Motto: „Yes, a paar Brocke“), geht das nur langsam und mühselig mit Handy-Translator.
    „Wait“.
    Warten auf Boss.
    Wir werden mit Tee versorgt. Ein junger Uniformierter schleicht sich zu uns für ein schnelles Selfie mit Dirk.
    Nach ca. 45 Min nochmals die Fragen nach woher, wohin, warum, diesmal von neuen Leuten, die, so vermuten wir, eigens wegen uns hergekommen sind. Diesmal mit recht passablen Englischkenntnissen. Das erleichtert und beschleunigt die Prozedur! Unsere Handys und die Filmchen auf der GoPro werden auf Spionageaufnahmen gecheckt. Da is aba nix. Also erste Entspannung. Bei einem Baby-Foto auf Gisis Handy ist’s dann fertig mit dem grimmig Gucken und ein erstes Lächeln macht sich breit. Das ganze Prozedere endet in ‚my friend‘, Schulterklopfen und Handgeben mit Dirk und Entschuldigungen, warum es so lange dauerte.
    Hintergrund der vielen Kontrollen:
    Es fallen zwar seit ein paar Tagen keine Bomben mehr, aber die Lage ist noch angespannt und Ausländer sind derzeit immer der Spionage verdächtig.

    Soweit also allet jut, wa. Aba nu jeht die Sonne unter, et wird dunkel und kalt.
    Nix Hotel weit und breit.
    Gisi fragt, ob wir zelten dürfen auf der Wiese hinter dem Wachhäuschen. (Ich liebe ihre praktische Denke!) Ein WC hat‘s auch (na ja, sowas ähnliches jedenfalls…). Ja, dürfen wir und wir fangen an, unser Zeug auszupacken. Da steht einer der Ich-kann-besonders-grimmig-gucken-Beamten bei uns und versucht, was mitzuteilen. Nach einigem hä? und was-will-er, dann die Erkenntnis: Google hilf, er will uns zu sich nach Hause einladen!
    Wir nehmen das Angebot an, denn er hat immer noch unsere Pässe und zelten auf einer Schafsköttel belegten Erde neben einer Hauptstrasse gehört auch nicht zu unseren Top Five und folgen seinem Wagen. In der Stadt ist noch richtig Hoscha und viel Verkehr. Gisi hochkonzentriert (dranbleiben!), ich geniesse das Verkehrschaos - ganz nach meinem Geschmack! Es geht raus aus der Stadt, dann auf kleinen Strassen und schliesslich auf einem unbefestigten Holperweg.
    Es wird einsam, einsamer am einsamersten.
    Gulp!
    Wohin führt uns dieser Mann? Er hat noch immer unsere Pässe! Bei Gisi kriecht Angstschweiss hoch, nicht nur wegen der anspruchsvollen Offroadpiste im Dunkeln. Aber da ist schon sein Haus. Es liegt schön, toller Ausblick, aber ist das noch sowas wie ein Rohbau? Ein Zimmer mit Teppichen ausgelegt, ein kleines Schlafzimmer, Bad ohne Dusche, kein fliessend Wasser, kaum Kleider oder sonstige Gegenstände. Wohnt unser Freund da? Ist das seine Datcha? Bleibt er auch hier oder fährt er wieder weg? Bei Gisi wieder kleine Anzeichen von Angstschweiss. Das legt sich, als er uns die Pässe zurückgibt und verspricht, uns einige Dosen Oktan-Booster zu besorgen. Die Benzinqualität hier ist mies und unsere Moped-Motoren haben keine Freude an der hiesigen, fast kostenloser Plörre (rund 6 Cent/Liter). “Tanken“ und “Benzin“ ist ein Thema für sich!
    Ob wir sonst was brauchen? Was Alkoholisches vielleicht, zum Entspannen, oder ‘n bisschen Dope oder so? Wir lehnen dankend ab und legen uns zur Ruh.
    Später kommt er zurück und legt sich nicht in das Bett in der kleinen Kammer, sondern etwas entfernt auf den Teppichboden, Knarre neben sich.
    Aha. What for? Hatta Angst vor Gisi? Oder vor nem alten Sack? Mer waaaas es net, muahaaaaa.
    Kleine Anzeichen von Angstschweisse bei Gisi werden erfolgreich verdrängt.

    29.06
    Am Morgen dann herzliche Verabschiedung, Foto machen zur Erinnerung und wir fahren früh los. Einige Polizeikontrollen sind noch nicht besetzt und wir kommen gut durch mit nur zwei Stops inklusive nur ganz kurz grimmig Gucken und schnell ‚Wellcome to Iran‘ und Händeschütteln. Gisi hat, schlau wie sie ist, jetzt einen Text auf Farsi, der alle Fragen zu uns schnell beantwortet und das hilft! Viele nette Begegnungen und holprige Gespräche mit Einheimischen. Es werden mit uns Selfies gemacht, wir werden während der Fahrt gefilmt und tauchen wohl in einigen Sozialen Medien auf.

    Am späteren Nachmittag suchen wir uns am kaspischen Meer ein Hotel. Kriterien: Sitzklo (Dirk), Wlan (Gisi). Wir parken vor einem netten Hotel und werden auf Deutsch von einem Iraner begrüsst! Ali (er wohnt in Ulm) ist der Meinung, das Hotel sei schön, aber teuer. Er kenne hier alle und werde uns einen guten Preis aushandeln! Indem er uns als seine Freunde aus Deutschland präsentiert! Das Zimmer kostet nun 50 statt 75€ und bietet vollen Luxus, den wir nicht gewohnt sind mit Aussicht direkt aufs Meer! Wir sind im Glück! Sitzklo, Regendusche, Himmelbett! Aber sehr scheues Wlan.

    Ali sagt, er grillt später mit Freunden am Strand, wir sollen doch noch dazukommen. Wir genehmigen uns eine feine Pizza im Hotelrestaurant, verlieben uns in den Hotelmanager Reza und gehen später noch zu Alis Grillparty. Und da gibt‘s natürlich viiiiel Essen! Oje, das war eine richtige Einladung und kein ‚kommt kurz vorbei, wenn ihr wollt‘!

    30.06
    Heute ist nur endgeiles Abhängen im Schatten und Seele baumeln lassen angesagt.
    Alles im Lot, auf‘m Boot,
    alles in Butter, auf‘m Kutter!!
    Czytaj więcej

  • Meghri, Südarmenien

    27 czerwca, Armenia ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach dem Auszug aus dem 3Gs Camping Paradies geht es wieder in die Berge. Kurven, Kurven, Kurven! Dazu alte LKWs mit Euro -7, garniert mit schwarzen Dieselwolken, die jedem Containerschiff Ehre machen! Hust hust, keuch, wofür habe ich eigentlich das Rauchen aufgegeben?!
    Jedenfalls haben die Jungs einen Weg zu meistern durch dieses bergige Land!!!!
    Der Asphalt ist fast durchgehend super! Ausser wenn er fehlt, dann staubt und rumpelt es, dass Lunge und Zahnplomben Angst und Bange wird. Öfter dann freudiges Gehupe und Gewinke von den Entgegenkommenden 🥰
    Die Temperatur in den Bergen ist toll, irgendwas um die 25 Grad. Wir freuen uns und surfen gemütlich durch eine schöne hügelige Landschaft.
    Zum Thema StVO in Armenien:
    Überholt wird, wo Platz ist. Und wenn der mal fehlt, gilt die alte Seglerregel: Stahl vor Plastik!
    Da überholt der Reisebus den LKW auf deiner Spur und weiss ungeniert, wer hier voll in die Eisen steigen wird. Auch in Kurven, die nur mit Superman‘s Röntgenblick einsehbar wären, egal, einfach mal rausziehen und schauen, was passiert 🤪
    StVO heisst hier wohl eher StrassenVerkehrsOptional
    Czytaj więcej

  • Azat-Tal

    24 czerwca, Armenia ⋅ 🌙 16 °C

    Kulturtag. Es gibt viel zu sehen. Das Kloster Geghard gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen der Armenischen Apostolischen Kirche und wurde 2000 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.

  • Der grosse Umweg über Georgien

    Armenien

    23 czerwca, Armenia ⋅ ⛅ 20 °C

    Ok, also ab nach Georgien. Diesmal hat`s sogar geklappt und insgesamt doch recht schnell (30 Minuten) die Grenze hinter uns. Ob das für Gisi zu schnell war? Oder wie sonst ist`s zu verstehen, dass sie vorher noch auf der türkischen Seite bei 90 Km/h einfach mal ihr Handy fallen lässt und wir Flora und Fauna des Strassengrabens jetzt besser kennengelernt haben! (Übrigens, die Flugeigenschaften eines iphones sind ähnlich schlecht wie die eines Chihuahua.)

    Dann also erste Strassenberührung in Georgien. Wir wurden schon vorgewarnt und ja, wir sind nur rund 60 Km bis zur Armenischen Grenze gefahren. Aber Leuts, der Strassenbelag hier ist voll die Kacke, von ojeoje bis achdugrünescheisse. Du fährst immer hochkonzentriert, suchst und findest nach einigen Kilometern auch die üblen Schlaglöcher und den fehlenden Asphalt, kurvst wie ein besoffener Seemann bei Windstärke 12 und trotzdem bleibt`s nicht ohne rumps, schepper, klirr.
    Herzschlag wie ein Kolibri auf ecstasy, die 1te.
    Naja.

    Die Dörfer in Georgien sind mehr als bescheiden. Für mich wirkt das Ganze, wie damals vom Kommunismus ohne Ausgleich verlassen. Die Häuser, Traktoren, Autos…. alles wirkt wie aus den 60ern des letzten Jahrhunderts. Ok, als Oldtimerfreak mit Schwerpunkt russische Fahrzeuge mag das Ganze anders aussehen, da ist`s hier vermutlich ein Eldorado 😊

    Aber all das wird mehr als wettgemacht durch die rauhe Schönheit der Umgebung. Immer noch auf der Hochebene, tolle Landschaft links und rechts und wenngleich es eigentlich immer dasselbe ist: TOLL! Auch die Temperatur dank der Höhe immer noch top!

    Man kann sich gar nicht satt sehen. Weit, weit reicht der Blick hin zu den welligen Bergformationen mit all ihren verschiedenen Farben von rostbraun bis wiesengrün und blumengelb. Wir sind ja schon recht hoch, immer über 1600m, und dann wieder links und rechts nichts als Weite. Am ehesten vielleicht mit Schottland in den Highlands zu vergleichen.

    Armenien dann: Heidenei, welch ein Asphalt. Glatt und toll und yiiihhaaaaa, ab gehter, der Peter !
    Man muss einfach immer wieder schauen und gucken und glotzen und… es wird einem einfach nicht leid!

    Dann geht es runter nach Jerewan, Armeniens Hauptstadt und auf rund 1000m gelegen. Temperatur top, irgendwas um die 27 Grad und gleich da vorne ist doch ein Park mit Restaurant… lass uns mal anhalten und Futter einschieben.
    Yup, machen wir. Es gibt Pizza, lecker lecker und `ne Cola dazu. Mampf, mümmel, schmatz, (leise) rülps und zurücklehn… hach, kann das Leben schön sein (pups)!

    Danach noch knappe 40 Km bis zum Campingplatz „3Gs“. Also locker bleiben, mal eben durch Jerewan und dann noch… ja ja, machen wir mal eben.
    Ja jaaaaa ☹

    Quer durch Jerewan durch. Verkehr hat`s hier auch; und wie! Irgendwas zwischen zwei- und vierspurig, gefahren wird, wo Platz ist. Dennoch ein gutes Vorwärtskommen, kein Hupen oder Meckern, wir mogeln unsere breiten kofferbewehrten Moppedärsche durch Lücken, bei denen Gisi sich denkt: Sein (Mopped)Arsch ist breiter als meiner, wenn`s da passt, dann auch bei mir. Herzschlag wie ein Kolibri auf ecstasy, die 2te.

    Endlich raus aus der Hauptstadt haben wir unser Ziel schon förmlich vor Augen, da muss den Armeniern irgendwie der Asphalt ausgegangen sein. Völlig und total. Wir vier fressen ab jetzt Dreck und Staub und Abgase und ein drittes und letztes Mal für heute gilt:
    Herzschlag wie ein Kolibri auf ecstasy!

    Mein Dank an Walter und Helene!!
    Eure Tochter findet, dank Anleitung, Genen und Erziehung alles, was sie finden will. Habt ihr prima gemacht! Der Campingplatz „3Gs“ ist absolut top. Sehr schön schattig, angenehm verwinkelt und auf europäischem Niveau was die gesamte Infrastruktur angeht. Klar, die Besitzerin (Sandra) ist gebürtige Holländerin und hat die Messlatte hier hoch angelegt! Man kann hier auch Zimmer mieten.
    Pool, Küche für alle, Toiletten, Duschen, Bepflanzung…. egal was, alles auf top Niveau.
    Falls also jemand von euch da draussen mal nach Armenien kommt: 3Gs ist Pflicht!
    Danke, Sandra !

    Aber Leute, wir mussten 700km Umweg über Georgien fahren, weil die Türkei und Armenien keine Freunde sind! Wir sind jetzt auf der anderen Seite des Ararat - das wäre mit offenen Grenzen viel schneller gegangen!
    Czytaj więcej

  • Cıldır kurz vor der Georgischen Grenze

    21 czerwca, Turcja ⋅ 🌙 9 °C

    Schöne Strassen, schöne Landschaften und viel Wind und viel Brrrrrrrrr, am Schluss bei 14 Grad. Zu kalt zum Zelten! Wir sind den ganzen Tag um die 2000 Meter über Meer. Und wie immer viele nette Begegnungen! Czytaj więcej