Castelnaudary-Villeneuve

In einer Woche sind wir wieder zu Hause. Wahnsinn, wie die Zeit verrinnt. In den Ferien habe ich ein viel intensiveres Gefühl für den Ablauf meiner geilen Lebenszeit! 😃

Eine Sturm- und Regenfront hängt uns im Nacken. Also nix wie los - wir müssen den Süden Frankreichs erreichen. Wir verlassen Saint-Jean-Pied-de-Port. Der Platz bietet alles, was man für einen Zwischenstopp so braucht. In Frankreich hängt übrigens in vielen Dörfern die Weihnachtsdeko auch jetzt noch.

Das Wetter ist echt nicht gut, es windet und immer wieder regnet es auch. Das bedeutet - wir wählen die Mautstrasse. Für mich ist das ideal, denn dann verpasse ich nicht viel während ich lerne. 👍🏻

Heute nehm ich mal die Jagdhunde 🐕 in Angriff. Das ist für mich so ein Kapitel mit sieben Siegeln, bzw. ich habe in meinem Kopf gar nix, wo ich dieses Thema anhängen könnte. Deshalb brauche ich Zeit, kleine Schritte und Chati. Er hilft mir dabei, Eselsbrücken zu finden oder bildhafte Vergleiche. Wunderbar. Nach einer knappen halben Stunde sind die 12 Laufhunde drin, ebenso die drei Spürhunde.

Wir fahren Richtung Béziers an Toulouse vorbei und Peter sagt noch: „Weisch wieviel Wildtier hät‘s do!“ Weit und breit kein Wohn- oder Geschäftshaus, weite grüne Felder und gute Strukturen fürs Wild, sprich Hecken. Kaum gesagt, sehen wir auf offenem Feld 5 Rehe äsen. Ein paar Sekunden später nochmals 5 und wenig weiter sogar ein Wildschwein. 😮 Auf der rechten Seite ist alles voller Rabenkrähen 🐦‍⬛ 🐦‍⬛🐦‍⬛ (jaaaaa liebe Jäger ich weiss, das sind Saatkrähen).

Die Jagdausbildung gibt mir so viel, das ist fast nich in Worte zu fassen. Mein Verständnis für die Natur, die Zusammenhänge und die Wichtigkeit der Biodiversität hat sich nicht einfach „nur“ verbessert. Sie hat sich dramatisch verändert. Und das ist perfekt so. 🫶🏻

Eigentlich würden wir gerne Carcasonne besuchen - ABER - Frau Schifflechner hatte heute morgen ein Rendez-vous mit Madame Sorcière - der Hexe. Shit. Es ist arg heftig, mein Becken ist total blockiert. Schade, wirklich schade, dass wir nicht bei Sturm und Wetter Carcasonne besichtigen können. ;-) Schiffi ist auch seeeeehr traurig. 😉

Auf der Fahrt Richtung Béziers wollen wir noch eine volle Gasflasche kaufen. Also ab zum ersten Super U. Der hat keine, aber dafür alles andere. Peter kehrt mit so vielen Feinifeinis zurück, dass wir für zwei Wochen nicht einkaufen müssen.

Weiter geht’s. Nächsten Super-U suchen und einen Stellplatz weise auswählen. Der Wind ist sehr stark und es könnte auch sein, dass uns nochmals eine Regenfront streift. Eine offene Ebene kommt nicht in Frage. Ein Gewässer auch nicht, also bleibt eine Mischung aus sicherem Wald und Schutz. Ich klicke mich von Platzangebot zu Platzangebot und wollte schon aufgeben, als ich fündig werde.

Auf dem Strecke zum Super U staunen wir nicht schlecht über die Kreativität beim Schutz der Bäume in Baustellen. Den Super U finden wir auch und zwar mit Gas = Peter ist überglücklich (nicht nur glücklich).

Auf dem Weg zum Stellplatz erkennen wir, dass unsere Auswahl der Plätze immer - absolut immer - dazu führt, dass wir Strassen mit Herausforderungspotenzial befahren müssen. 🤦🏻‍♀️ Das heisst nicht, dass es gefährlich oder kriminell ist. Das bedeutet nur, dass man nicht mit 50 über den Asphalt gleiten kann. Genau hinschauen, Schlaglöcher umfragen, langsam fahren, Gegenverkehr in Betracht ziehen und eventuell Äste die zu tief runterhängen passieren. 😬

Der ausgewählte Platz ist genial, aber nix mit Schutz vor dem Wind. Er peitscht uns mit voller Wucht ins Gesicht. Wuffis finden das cool, wir aber nicht. Nur 10 Meter weiter unten ist aber eine Plätzli, das geschützt ist, weil es eben 10 Meter weiter unten in einer kleinen Einbuchtung liegt. Den nehmen wir. 😊

Ich versuche, ein paar Schritte zu machen. Zuerst mal meine Hüftbeuger strecken und erkennen, wer so viel sitzt, muss einfach was tun für den Unterrücken und die Oberschenkel - Frau Schifflechner. Wir laufen im Wald etwas rum und dann - zack - wieder so ein „Fitz“ in den Rücken. Peter rettet mich mit einem überdicken und übergrossen Holzstock.

Ich komme mir vor wie Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore 🧙 oder wie heisst dieser weisse Mann von Herr der Ringe? ;-) Ah genau, Gandalf. Hoffentlich sieht mich niemand: graue Trainingshosen, graue Crocs, olivgrüner Hoodie und laufen, als ob ich in die Hosen gemacht hätte.

Nun, ich bin unfallfrei wieder im WoMo angekommen. 👍🏻 Jetzt bekomme ich ein Glas Rotwein - das hilft sagt Peter. Im ersten Super U hat Schiffi noch Sushi gekauft und das geniessen wir jetzt.

Später gibt es dann noch die Tomatenspaghetti von gestern, dazu Salat und so wie ich Peter kenne, braucht es auch noch ein Stück Fleisch. Ich werde wohl nicht mehr viel machen (können). Aber das ist halt jetzt so.

Bonne nuit et à demain.Read more