France Saint-Julien-en-Born

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Travelers at this place
  • Day 202–203

    Saint Julien en Borne

    January 14 in France ⋅ ☀️ 0 °C

    3.123 TAGE AUF UNSERER
    LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 135 km/ Gesamt 378.831 km / Ø121,30 km)

    Wohnmobilstellplatz
    40170 Saint Julian en Borne
    Frankreich

    Seit einiger Zeit treffe ich falsche Entscheidungen. Nichts gravierendes, lebensnotwendiges, lediglich unglücklich motivierte Fakten, die sich aber leider negativ auf unsere Gesamtsituation auswirken.

    Ich bin nicht mal sicher, ob ich sie vermeiden könnte, es scheint vielleicht eher so, als würden meine emotionales Empfindungen einen Knacks haben. Ich kann mich nicht mehr gut auf meine Stimmungen verlassen, reagiere statt zu agieren. Das ist nicht nur auf dieser Reise so, sondern zieht sich seit längerer Zeit durch mein Leben.

    Tatsächlich frage ich mich am Abend, warum wir nicht ein paar Tage in Anglet geblieben sind. Der Stellplatz war günstig, ich hätte vielleicht sogar kostenlos hinter der 'Residence' übernachten können. Das Meer, der Strand wäre leicht erreichbar gewesen, wir hätten ein wenig relaxen können.

    Stattdessen folgt eine unglücklich lange Fahrt, weil die Übernachtungssituation an den Stränden sich verändert hat. Schranken unter zwei Meter, polizeiliche Kontrollen, erlaubte Freistehplätze abseits hinter Baustellen, offizielle Stellplätze von der CCP besetzt, deren Plätze teurer und beschrankt sind.

    Aber tatsächlich die einzigen Orte zu sein scheinen, wo man Camper trifft. Wo sind die Surfer in ihren VW Bussen hin, die auf Parkplätzen nahe beim Strand gewohnt haben. Frankreichs Küsten rüsten auf. Für den zahlenden Tourismus, so erscheint es mir. Die Zeiten der vagabundierenden Reisenden scheinen gezählt. Zumindest am Meer. Das war in Norwegen schon so, und setzt sich hier für uns fort.

    Vielleicht empfinden andere das nicht so, vielleicht treffe ich halt nur die falschen Entscheidungen, bin zu ungeduldig, zu wenig gelassen, zu schnell unterwegs. Erschwerend kommt mein Bewegungspotential hinzu. Die Düne von Pyla konnte ich schon vor Jahren nicht mehr hinaufsteigen, doch mittlerweile sind Strände wie in Vieux Boucou ebenfalls nicht erreichbar, wenn ich erst fünfzig Meter hoch steigen und entsprechend tief runter gehen muss.

    Das versuche ich erst gar nicht, auch wenn die Strände dahinter vielleicht menschenleer und wunderschön sind. Auch hier in Julien musst du zum Strand durch den versandeten Ort spazieren. Ein Klacks für die meisten Reisenden, einen halben Kilometer zu gehen, ich brauchs eben fußläufig. Das schränkt die Möglichkeiten einfach ein.

    Genug Gründe, um die Reise hier anders anzugehen, gelassener, entspannter. In meinen Schuhen wandern lernen, das muss ich neu begreifen, denn dankbar darüber, dass es noch möglich ist, bin ich ja schon.

    In Anglet möchte ich beide Seiten an der Mündung des Flusses Adour mitnehmen. Der Leuchtturm am Strand Barre ist von hier aus leicht zu erreichen, die Brücke über den Fluß grenzt schon an Bayonne, dann folgt Industrie und der Ort Boucau, später an einem Kreisverkehr geht es fast rückwärts nach Digue. Vorbei an brachliegendem Land und eingezäunten Bunkerresten im Dünenurwald. Es gibt einen gesperrten Strand am Fluß wegen 1989 erkannter Gesundheitsgefährdung, daneben Reste von Gebäuden, die grünlich überzogen, halb im Wasser modern.

    Ich sehe den Leuchtturm von La Barre und drehe am Parkplatz von La Digue um. Capbreton, wir parken an der langgezogenen Straße mit Blick auf die Passe du Boucarot, als ein Segelboot vor unseren Augen zum Meer hin unterwegs ist, meine Blicke mitnimmt, die übers gegenüberliegende Ufer streichen.

    Am Plage de Moliets gibt es ein Viereck für Camper hinter der Großbaustelle, mit der der ganze Ort modernisiert wird. In Saints-Girons ist das Wäldchen blockiert, wo wir einige Tage gestanden haben, die Gendarmerie kontrolliert gerade eventuelles Fehlverhalten. Mir vergeht die Lust, den langen Weg raus zum Meer zu machen, denn es geht auf den Abend zu, und wir haben noch keinen Schlafplatz.

    Am Cap de l'Homy erwischen wir gerade noch die untergehende Sonne bzw ihre Wolkenverfärbung. Hierhin werden wir heute zurückkehren, denn vom Parkplatz aus ist der Strand für uns erreichbar für einen Spaziergang. Ein Franzose hat in einer Ecke seinen Schlafplatz gefunden, das ist mir diesmal zu exponiert. Und so gehen wir auf den CCP, wo ich erst mühsam eine Karte erstellen lassen muss, während mir die nackten Zehen in den Sandalen erfrieren. Meine Telefonnummer ist schon registriert, ich weiß noch, vor Jahren habe ich den Versuch dann irgendwo abgebrochen, aber sie haben mich nicht vergessen. Zum Glück habe ich eine zweite Handynummer und auch eine zweite Mailadresse, sonst wäre ich gar nicht reingekommen. Dann musst du die Karte erst aufladen, bevor beim Betreten der Betrag abgebucht wird. Am Besten buchst du gleich einen höheren Betrag, weil manche Terminals nicht funktionieren sollen.

    Tolles System, um Geld arbeiten zu lassen. Jetzt muss ich noch auf eine weitere Karte aufpassen, damit ich sie nicht verliere, denn der Anbieter arbeitet nicht europaweit, sondern nur in Frankreich flächendeckend. Und ein bisschen in Spanien, habe ich mir sagen lassen.

    Die Nacht wird kalt, der Mond steht hell und voll an einem klaren Himmel, der morgens ohne Wolken erwacht. Meine französische Nachbarin führt ihren Hund kurz aus, wir lächeln uns zu. Hilde liegt immer noch eingerollt auf der Bettdecke, ein Auge mir zeitweise zugewandt. Das Gras ist gefroren, die Bäume stehen unbewegt wie Gemälde im Rund, auf den Dächern der Häuser liegt eine unberührte weiße Schicht auf den Schindeln, die letzten Lichter im Ort, vom Horizont steigen Wolken auf, der erste Camper fährt um halb neun los, ein Deutscher. Der Mond ist voller dunkler Flecken, so klar, dass seine großen Tiefebenen zu sehen sind, die mit dunklerem Staub gefüllt sind. Und über allem der Rausch des Meeres, ohne Anfang und Ende. Ein eiskalter Morgengang unter den Pinien mit Hilde, die sich vergnügt wälzt und eigentlich wie verrückt rennen möchte. Die Sonne schrägt die Baumstämme und blinzelt durch die Lücken, oben auf dem Hügel ein Leuchtturm, der über die Wäscheleine mit den wenigen Klammern lugt.

    Im Ort ist Licht, der Mond ist hinter den Wolken schlafen gegangen, die Sonne hat es sich auf den Häusern bequem gemacht, auf dem Sand, den Straßen mit Asphalt. Wir machen Frühstück, während die Windschutzscheibe auftaut, und ich die erste Jacke ausziehe. Hilde bellt an meinem Ohr, der Nachbar geht mit seinem Terrier spazieren. So beginnt ein neuer Tag in unserem Leben, ein Grund mehr, um dankbar zu sein.
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  • Day 9–13

    Mézos, L‘especier und Contis ☀️🌊

    August 9, 2024 in France ⋅ ☀️ 28 °C

    Mier sind am Fritig in Mézos ahcho und hend 4 Nächt imene Tippie-Zält übernachted. Es isch ufmene Campingplatz gsi mitmene Tippiedorf, Kampaoh heisst die Organisation und hend Tippiedörfer in Spanin, Portugal und Frankriich. De Camping isch zmitzt im Wald gläge ca. 10 Min Autofahrt vom Strand entfärnt. Mier hend üs alli fescht uf das gfreut und es hed üs au ultragued gfallä det. ⛺️
    Am Fritig simmer ahcho am Nami und hend de Campingplatz abcheggt, sind im Pool go bädele und hend am Abig bi üs vorem Zält Znacht kocht.
    Am Samstig simmer zum Plage L‘especier gange. De Strand isch sehr sehr schön, wisse Sandstrand, wilds Meer und wenig Mänsche. Au da hemmer wider üses Schwämmholzzält ufgstellt und hends de ganz Tag gnossä. Am Abig simmer den is Surferstädtli Contis gange und hend sehr fein Znacht gässe und die letschtä Farbe vom Sunneuntergang nu gluegt.
    Am Sunntig ischs uuuultra fescht heiss worde, 40 Grad hed s Termometer ahzeigt, so warm hemmer z letscht mal in Mexico gha.. Mier hend de Tag ide Lagune bim Camping verbracht und am Abig simmer wider uf Contis. Mier hend de wuuunderschön Sunneuntergang gluegt, d Surferlüüt beobachted und sind de is Städtli nu chli go umeschländere und hend üs es feins Glace gegönnt. S Städtli isch mega schön, mit villne härzige Lädeli womer üs au 1-2 Sache kauft hend.
    Am Mäntig simmer in Biarritz gsi (siehe eigener Footprint).
    D Mila hed üs gseid si wür gärn nu chli länger bliibe, es hed ire seeehr fescht gfalle. De Ilai hed gseid: ich nid Zält blibe. 😂
    Hüt gads wiiter quer dur Frankriich richtig Schwiiz. ✌🏽❤️
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  • Day 12

    Ein Baguette Automat

    June 23, 2024 in France ⋅ ☁️ 17 °C

    Natürlich haben wir kein Brot mehr, wie immer wenn wir außerhalb von bewohnten Gebiet stehen 🤣.

    Gestern haben wir irgendwo etwas gesehen, was uns jetzt vor dem verhungern retten könnte:

    Bei der Bücherei steht ein Baguetteautomat...

    Das Sonntags Frühstück ist gerettet.

    Und es schmeckt!
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  • Day 21

    Mimizan

    April 28, 2023 in France ⋅ ☁️ 24 °C

    Too far today. Partly dictated by weather ( might be raining tomorrow) but also due to accomodation options, I did my longest ride today. Despite being the flatest, it was too far. You know the old joke "why are you riding north to Norway? It's all uphill" that's what it felt like- a slight headwind meant it was a day of uninterrupted effort. After getting through Biarittz- which I thought was pretty cool, Bayonne- lost in an industrial estate, and the oddly named Capbreton( no headland, no hats, not in Brittany) it was then flat endless forests. The velodysee cycle path was easy to follow and nearly all tarmaced and away from traffic- amazing. Though with this came lots of peddling traffic. All very friendly and by the end of the day I was remembering to say "Bonjour"rather than "Hola" to my 2 wheeled friends. An unnecessary detour to Mimizan plage at the end of the day was not what I needed. But the day is done- and a much shorter day tomorrow to look forward toRead more

  • Day 13

    St. Girons

    June 30, 2020 in France ⋅ ☀️ 25 °C

    St. Girons, wer kennt es nicht?
    Wir waren beide vorher schonmal da...weil es einfach der schönste Campingplatz der ganzen Atlantikküste ist! Umso schöner, wenn auch etwas skurril: Es war kaum jemand da! Die Surfcamps bauten noch die Zelte auf, die "wilde Wiese" war komplett leer...wir schnappten uns den schönsten Platz und schauten fortan über den Platz zur Düne...wirklich, es war etwas befremdlich da keine Menge an Bussen und Zelten zu erblicken!
    Nach dem ganzen Trubel in Vieux genossen wir einfach erstmal die Ruhe. Auch ein wenig Regen konnte unsere Stimmung nicht trüben!
    Surftechnisch war es weiterhin solide! Die Wellen waren tatsächlich so stabil wie der Forecast und auch wenn der Wind immer wieder etwas zu stark war, kamen sowohl Maren als auch Mo auf ihre Surfzeit...und genossen ansonsten das Campingleben. Gibt ja immer was zu tun!
    Auch als die beiden am Samstag auf einen Schlag von 3 Familien mit 7 Kindern plus Gästen eingerahmt wurden, ließen sie sich nicht aus der Ruhe bringen...wussten aber, dass die Ferien in NRW und Frankreich diesen Platz nicht ruhiger werden lassen würden.
    Leider standen Wind und Gezeiten fortan so gut auf den Abend, dass es kein Muschelessen mehr gab, nur noch Nudeln. Dafür gab es aber am letzten Abend eine schöne SonnenuntergangsSurfSession (siehe Video!) und am Tag der Abreise den vielleicht besten Surf des Urlaubs - Wind und Welle meinten es gut mit uns beiden und so stiegen wir mit einem bittersweeten Lächeln in den Bernd und machten uns auf zurück nach Mainz!
    Dass die Heimfahrt ähnlich langatmig war wie die Hinfahrt - geschenkt! Wir hielten einfach nochmal in Baden-Baden um unseren Antrittsbesuch bei der kleinen Mascha König zu machen. Erst danach kamen die längsten zwei Stunden unserer Heimreise ;)

    Es war also wirklein ein rundum gelungener Campingsurfurlaub - fast hat man gar nicht gemerkt, dass es dieses komische Virus noch gibt...Au revoir et a bientot!
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  • Day 6

    Veni. Vidi. Lieske.

    January 30, 2020 in France ⋅ ☁️ 12 °C

    Before we accepted our fate. We wanted to be clean. So after a good smell at each other we decided to go for a shower on a truckstop at the " air l'Ocean Ouest".
    As real truckers.
    Of course I forgot my flip-flops - I hear my girl cry!- but.. If these would be the dirtiest showers we will ever see, I will sign for it.

    At 10.30 we we ready to conquer the Pyrenees, the hills I had bad dreams about.
    And yes. We were the turtle on the road.
    Trucks on our tail, rarely we on the tail of a truck.
    But..we made it! Our lady did it!

    And at the first Spanish pit stop, Lieske enjoyed the attention of the elderly, who nocked friendly on her wing to tell her how beautifull she is.

    We had an early stop at the entrance of a nature reserve.
    Enjoying the silence, and having a nice meal...
    in a minute ..

    buenas tardes mis amigos!

    (Btw .. this app thinks we are still in France. But hey.. it's wrong! ;))
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  • Day 73

    regnerisch

    October 4, 2019 in France ⋅ ⛅ 16 °C

    nach einem ausgiebigen frühstück im restaurant sind wir in einen verregneten tag gestartet. die erste aufhellung war, als wir an einem grossen bio-laden vorbeikamen und wir uns mit leckeren lebensmitteln eindecken konnten. beim abstellen des fahrrades hat lino gemerkt, dass der untere teil seines fahrradständers fehlte. die schnelle lösung kam prompt von nik. küchenkiste auf, abwaschbürste raus, kürzen und mit kabelbindern und siga farmer befestigen. und schon hat lino einen neuen ständer sogar mit saugnapf. nach ein paar kilometern hat corinne nik darauf aufmerksam gemacht, dass wir laut gps in die falsche richtung fahren. zum glück gab es eine karte, wo wir uns schlau machen konnten. es kostete nik eine flasche wein für die falsche navigation. im städtchen vor der gebuchten unterkunft haben wir uns eine sekunde lang überlegt, dieses wunderschöne schloss am kleinen flüsschen zu kaufen. doch die kinder wollen nun endlich nach spanien. unsere unterkunft befindet sich in einem mobileheim-village mit über 1000 mobilheimen inkl. ausstellung und möglichkeit zum kauf. wir haben es uns nicht nehmen lassen, unsere nasen in die ausstellungsmodelle 2019 reinzustrecken. es gibt wirklich nette und schöne grosse mobileheime. unser gebuchtes mobileheim haben wir per video festgehalten.Read more

  • Day 68–69

    32.ster Stopp Mimizan

    April 12 in France ⋅ ☁️ 18 °C

    Moin Leute,

    nachdem wir in Spanien noch 3 Tankstellen angefahren haben um die spanische Gasflasche zu tauschen (was leider nicht mehr geklappt hat), sind wir nun also in Frankreich gelandet. Nach 145 Kilometer und knapp 3 Stunden Fahrt sind wir in dem kleinen Badeort Mimizan auf einem Stellplatz für 14,50 Euro inkl. Strom aber ohne Dusche/ WC angekommen.
    Eine kurze Runde zum Strand und durch die Souvenirmeile auf ein Bierchen. Datt war ett.
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  • Day 203–204

    Contis Les Bains

    January 15 in France ⋅ ☀️ 0 °C

    3.124 TAGE AUF UNSERER
    LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 94 km/ Gesamt 378.925 km / Ø121,29 km)

    Wohnmobilstellplatz
    40170 Contis Les Bains
    Frankreich

    Sechs Uhr morgens. Minus sechs Grad Celsius. Die Temperatur ist mit den Stunden der Nacht gefallen, tiefer soll es jetzt nicht mehr gehen, denn dann kommt die Sonne. Und die soll uns sieben Grad Wärme bringen.

    Als erstes schalte ich die Standheizung ab, die die letzten neunzig Minuten gelaufen ist, dann den Kühlschrank. Wenn ich Glück habe, reicht die Energie gerade eben aus, um einem halben Liter Wasser für den Tee zu kochen. Meist klappt das nicht, und ich muss den Motor starten, und ihn fünf Minuten laufen lassen. In Frankreich kümmert das niemanden, da läuft öfter ein Generator oder der Motor. Im Ländle bist du ein bodenloser Umweltverschmutzer, während über dir die Flugzeuge kreisen, deren Kerosinverbrauch ungleich höher ist. (ca 3,4 Liter PRO Passagier und 100 km) Da sieht man gleich wieder, wie bodenständig der Mitteleuropäer doch ist.

    Vor dem Kochen des Wassers muss ich die Stützstrümpfe anziehen. Weil ich eine kleine Wunde am Knöchel habe, die nicht heilen will, muss dort ein Pflaster zum Schutz sitzen. Auf den Tee freue ich mich. Unter der Klappe über dem alten Gasherd von früher liegen meine Teebeutel, und ich freue mich immer auf die Beute, die ich dort mache. Heute ist es eine Brennesselmischung.

    Dann schalte ich den Motor aus, die Standheizung und den Kühlschrank wieder an, schütte die Teekanne voll, und habe noch genügend heißes Wasser für die morgendliche Körperwäsche. An den strategisch wichtigen Stellen, wie eine Freundin immer sagte, die Jahrzehnte in der Entwicklungshilfe unterwegs war.

    Waschen und Teetrinken, der heilsame Zweiklang, danach mich anziehen, und um die medizinische Absicherung mich kümmern. Blutdruck messen, Fitline auffüllen, Tabletten einnehmen. Währenddessen höre ich meine beiden christlichen Podcast, manchmal noch eine Predigt.

    Hilde schläft unter der Bettdecke, erst wenn ich mit allem fertig bin, dann gehen wir zusammen raus. Kälte macht ihr nichts aus. Regen auch nicht. Nur zuviel Sonne und Hitze, das können wir beide nicht gut aushalten. Heute werden wir unter den Bäumen spazieren gehen. Das Gras ist gefroren und Hilde wälzt sich auf dem Boden, mit wenig kann man zufrieden sein.

    Ich bin noch nachdenklich, von den Worten, die ich gehört habe, und nun Zeit habe, sie zu verarbeiten. Das hat mir früher oft gefehlt, die Stille nach dem Gottesdienst, der Abstand von den anderen Teilnehmern, die dich gerne mal in ein freundliches Gespräch verwickeln möchten, weil man sich wieder gesehen hat.

    Überhaupt bin ich auf dieser Reise viel alleine, und rede wenig. Gestern ein Lächeln mit einer jungen Frau, die vom Strandspaziergang zurückkommt. Ein, zweimal nicken wir uns freundlich zu, der Fahrer vom gelben Bus, der auf gute Wellen gewartet hat, und abends enttäuscht wegfährt, während wir dem Sonnenuntergang nachschauen, mit den Wellen voll zufrieden sind.

    Nur der deutsche Camper schlunzt mich beim Abendspaziergang an, ob ich meinen Hund hier ... ließe, er habe vor seiner Tür...Eine harte Sprache ist das Deutsche, eine vulgäre Sprache, in der soviel Ablehnung und Wut stecken kann. Besonders dann, wenn man sich 'allein gegen alle' fühlt, ein sehr deutsches Verhalten, was im Ausland schnell zu einer Angriffshaltung führt.

    So gehe ich halt manchen Menschen lieber aus dem Weg, statt ihnen zu begegnen. Um sieben Uhr ist immer noch Nacht, Hilde ist es zu warm, sie guckt aus dem Fenster in die gelben Lichter der Laternen. Über dem Dorf, zwischen den Bäumen auf dem Stellplatz, auf dem wir zum zweiten Mal sind.

    Und tatsächlich heißt der kleine Ort Contis, denn Julien ist acht Kilometer im Inland, hat aber der ganzen Region seinen Namen auferlegt. Gestern sind wir im richtigen Ort gewesen, nachdem wir in Cap d'Homy am Strand waren. Uih, das war vielleicht eine Sache, denn der Hang durch die Dünen ging steil bergab, zu meinem Glück war die Hälfte des Weges noch geschottert.

    Aber ich habe es geschafft, bis auf einen Meeresangler ist der Strand unberührt, wir spazieren im rutschigen Sand bei Ebbe, spielen mit einem Stock, den Hilde findet. Zurück zieht sie mich den steilen Berg hoch, mit weniger Pausen als runter. Am Abend bleiben wir oben auf der Düne, zweimal am Tag ist nicht drin.

    Wir schauen in der Gegend rum. Bias, Mimizan Plage, Lit et Mixe. Nördlich vom Strand in Mimizan ist der Küstenstreifen nicht befahrbar, vielleicht auf fünfzig Kilometer wachsen nur Bäume. 'Der kleine Badeort Mimizan-Plage ist eine wahre Perle an der Silberküste und gehört zur Gemeinde Mimizan in den
    Landes, und liegt zwischen dem Atlantik und dem Wald von Landes in der Gascogne.' Schreibt France-Voyage im Internet.

    In diesem Wald liegt das 'Camp de Naouas', von dem Wikipedia berichtet, "Das Centre d’Essais des Landes (auch DGA Essais de missiles) ist ein Startplatz für Höhenforschungsraketen und ein Testgelände zur Erprobung militärischer Raketen in Frankreich zwischen Biscarrosse und der Atlantikküste.
    Das Centre d’Essais des Landes wurde 1967 als Ersatz für den ehemaligen Startplatz in Hammaguir in Betrieb genommen. Das Testgelände dient hauptsächlich der Erprobung militärischer Raketen und es werden auch zivile Höhenforschungsraketen gestartet. Die wichtigste Startrampe des Centre d’Essais des Landes ist die Base Lancement Balistique (44° 21′ 43″ N, 1° 15′ 0″ W), von der die meisten Mittelstreckenraketen gestartet wurden. Zumindest früher konnte das Centre d’Essais des Landes alle zwei Jahre am französischen Nationalfeiertag besichtigt werden. Am Nordrand des Sperrgebiets, direkt südlich von Biscarrosse Plage, liegt die Kaserne der 17e groupe d'artillerie der französischen Landstreitkräfte."

    Das ganze Gebiet muss um zwei große Seen herum umgangen werden, erst in Biscarrosse können wir wieder zum Meer fahren. Erstmal keine guten Nachrichten, aber wenn man sich so intensiv mit der Meeresküste beschäftigt, dann tauchen auch gerne historische und aktuelle militärische Zeugnisse auf, denn wo sonst muss ein Land verteidigt werden, als an seiner Küste.

    Wenn wir vom Spaziergang zurückkommen, gibt es Frühstück. Für Hilde viel Fleisch, für mich Porridge mit heißem Wasser und ein bisschen süße Erdbeermarmelade. Manchmal noch ein Stück Käse zum Abschluss. Danach schicke ich oft erst die Geschichte weg, dann bist du sicher auch gut aufnahmefähig.
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  • Day 5

    Quer durch Frankreich 4.

    October 27, 2024 in France ⋅ ☁️ 13 °C

    Das Wetter war gestern bescheiden , also sind wir überwiegend gefahren. Unter Bordeaux durch die Weinbaugebiete . Jedes Weinanbaugebiet hat ein eigenes Chateau , das über den Feldern thront, sehr beeindruckend. Gegen Abend sind wir dann doch am Atlantik angekommen. Unsere letzte vorläufige Übernachtung in France fanden wir auf dem kleinen Campingplatz a la ferme, in Bias. Heute soll es über die Grenze nach Spanien gehen .Read more

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