Germany
Schöls-Bach

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Travelers at this place
    • Day 77

      Drie keer is scheepsrecht...

      August 20, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

      Opnieuw is het zonnig als we opstaan, wat een geluk hebben we toch met het weer op onze toertocht!

      Om negen uur zijn alle toervaarders klaar met boodschappen doen en is er geen reden meer om ons vertrek nog uit te stellen dus touwen los en varen maar...

      We vervolgen onze vaartocht over het Dortmund-Eemskanaal dat, na Münster, minder landelijk is er staan regelmatig erg mooie huizen langs het kanaal en af en toe passeren we een industrieterrein.
      Een poosje escorteert een politie boot ons tot nét voor de sluis van Datteln, ons plan is om in een haven kom te gaan liggen nét voor de sluis, helaas ligt daar een grote vrachtboot op de aanlegplaats voor sportboten...plan mislukt (1)
      Een aantal toervaarders wil nog tanken voor we de Rijn op gaan maar helaas...het tankstation verkoopt alleen rode diesel wat helaas verboden is voor sportboten...plan mislukt (2)

      We besluiten om door te varen naar Marina Flaesheim, dus moeten we sluizen, sluis Datteln is een lastige sluis met wanden van damwandprofiel en veel verval, we slaan ons er manmoedig doorheen.
      Al snel komen we bij de volgende sluis, sluis Ahsen, een meevaller gladde betonmuren in de sluis en niet veel verval.
      Intussen heeft Monique naar de jachthaven gebeld, er zijn er voldoende ligplaatsen beschikbaar, een meevaller...

      Om drie uur arriveren we in de mooie Marina Flaesheim, als iedereen zijn zaakjes op orde heeft gaan we de havenmeester betalen en op het terras evalueren we deze bijzondere dag en houden gelijk palaver.
      Helaas hebben we hier in haven geen gelegenheid om te barbecuen...plan mislukt (3)
      De lucht betrekt en we verwachten een flinke onweersbui maar gelukkig waait het over, een meevaller...tot er 's avonds om acht uur alsnog een bui losbarst...😃
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    • Day 6

      De Rijn...

      June 10, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

      Vandaag vervolgen we onze vaartocht over de Rijn, de rivier ontspringt in de Zwitserse Alpen en is tot de monding van de Noordzee 1320 kilometer lang.
      We vertrekken om negen uur en omdat we stroomopwaarts varen hebben we vier kilometer stroom tegen.
      We passeren Wunderland Kalkar, een nooit in gebruik genomen kerncentrale betaald met Nerlands en Duits belasting geld, sinds 1995 omgebouwd door de Nederlandse Hennie van der Most tot een enorm attractiepark en zes hotels.
      Bij het passeren van Rees zien we de beroemde 'Pegel', een waterstandmeter, schippers kunnen op de 'Pegel' de hoogte van de waterstand zien.
      In totaal varen we 60 kilometer over de Rijn tot we bij Wesel de rivier verlaten en na sluis Friederichsfeld op het Wessel-Dattelkanaal varen.
      We passeren 2 sluizen die bijzonder gemakkelijk te bedienen zijn, half zes arriveren we in Dorsten waar we aan de kade aanleggen. De lucht is steeds dreigend en rond 8 uur krijgen we een fixe regenbui.
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    • Day 4

      Dorsten

      May 28, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

      Nach dem Regen starteten wir unsere Offroad-Tour über Wiesen, Felder und Matsch.
      Gut, dass ich Schutzbleche hatte, nur warum war ich dreckiger als Hilmar und Christian ohne Schutzblech?

      Egal, langsam wurde es wieder wärmer, da konnte ein Strudeldeal mit Eis in der Dorstener Altstadt nicht schaden.Read more

    • Day 169–170

      Dorsten

      December 12, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 3 °C

      3.090 TAGE AUF UNSERER
      LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 136 km/ Gesamt 374.129 km / Ø121,07 km)

      Wohnmobilstellplatz
      46282 Dorsten
      Deutschland

      Was wäre, wenn Du nicht mehr laufen könntest. Es ist kalt draußen, knapp null Grad, seit Tagen grauer, trister Himmel, kein Wind, nicht mal Regen oder Schnee. Natürlich keine Sonne, keine Sterne, kein Mond. An meinem besonderen Tag war die einzige Abwechslung der dicke Rauch aus den Kraftwerken westlich von Köln.

      Hilde sitzt im Bus, der hochgebockt ist. Es ist warm genug, sie hat sich ganz in der Ecke eingerollt, weit genug entfernt von den Geräuschen, die bei der Reparatur der Servopumpe entstehen. Ich gehe hin und wieder auf dem Hof ein Stück spazieren, wenn ich spüre, dass die Knie zu stark schmerzen, die Füße kalt werden.

      Ich kann nicht lange genug stehen und draußen auf der Bank sitzen wäre eher kontraproduktiv. Also muss ich in Bewegung bleiben. Immer auf der Stock gestützt, den Bernhard für mich im frühen Jahr am Ufer des Rheins gefunden hat. Ein starker Ast, abgeschält durch das fließende Wasser. Er füllt meine ganze Handfläche aus, die Finger können ihn gerade umschließen. Mindestens ein halbes dutzend Mal am Tag schau ich nach ihm, dass ich ihn nirgendwo hab stehen lassen.

      Ohne ihn könnte ich nur noch mühsam kurze Strecken gehen. Willst du nicht lieber in der Öffentlichkeit einen Trekkingstock benutzen, fragt mich ein wohlmeinender Freund, als ich den Baumstamm an die Wand lehne. Er passt zu mir, ich versteck doch auch nicht meine Haare vor den Menschen.

      Ich bin, also sehe ich so aus, wie ich aussehe. Gebeugt, gebaucht, gebraucht, geliebt. Wenn ich mich lang hinlege, brauche ich fast eine halbe Minute, um das linke Bein auszustrecken, weil das Knie immer leicht gebeugt ist. Dabei ist das linke Knie nicht mal angeschwollen, die entscheidenden Verletzungen sind eher jüngeren Datums.

      Als ich mit 35 Jahren eine schwere Sportverletzung hatte, meinte der Oberarzt im MHH in Hannover, dass ich rechts keine Kreuzbänder mehr hatte, links war schon eins defekt, die Bänder von früheren Verletzungen so weit geschrumpft, dass damals eine Reparatur nicht mehr möglich war.

      Das ist jetzt fast vierzig Jahre her, denke ich, den Rest der Bänder dürfte ich im Laufe dieser Zeit bei meinen vielen Unfällen sozusagen geschrottet haben. Trotzdem habe ich bis vor elf Jahren Sport betrieben, da war ich stolz drauf. Die Bandagen halten die Knie fest, wenn ich mich bewege, wird mir wärmer.

      Dann ist deine Reise zuende, sagt der Freund, während er sich mit den verrosteten Schrauben der alten Pumpe abquält, die zwanzig Jahre lang den Bus über 770.000 km fortbewegt hat.

      Das glaube ich nicht. Dann wird es eine andere Lösung geben, die Hilde muss ja schließlich auch bewegt werden. Ich lebe lösungsorientiert, so lange ich denken kann. Warum sollte ich das jetzt ändern. Noch kann ich laufen, lache ich zurück, und stütze mich auf den Stock.

      Wir sind von Pulheim auf der linken Rheinseite bis fast zur niederländischen Grenze gefahren. In Straelen um die Wasserwelten herumspaziert. Als wir die Tierarztpraxis in Kevelaer passieren, schaut Hilde interessiert aus dem Fenster. Ob sie sich noch an den Biss der Bisamratte erinnert. In der Nacht schlafen wir in Goch, wo ein geschmücktes Tännchen uns ebenfalls erinnern soll.

      Wir wechseln die Rheinseite in Rees, fahren durchs südliche Münsterland, und wachen heute morgen neben der Eissporthalle auf, aus der die Bässe dröhnen und dorstener Schulkinder sich im Kreis bewegen. Meinen Bilder fehlt die Farbe, die den Tagen gerade auch zu fehlen scheint. Aber vielleicht passt das Grau auch gerade zu der vorweihnachtlichen Stimmung, die uns nachdenklicher macht, was ja durchaus zum Anlass passt.

      Gestern habe ich meine Fotos durchgesehen, um die zu behalten, zu denen ich nach zwei Jahren noch eine Beziehung habe. Und dabei habe ich festgestellt, wie viele wunderschöne Sonnenaufgang ich gesehen habe. Und ebenso herrlich farbige Untergänge der Sonne, dass es mich beschämt, wenn ich jetzt mal einige Schatten von Grau aushalten darf. Vielleicht sollte es mich eher dankbar machen, auch das zu erleben.
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    • Day 147–149

      Dorsten

      November 20, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 5 °C

      3.068 TAGE AUF UNSERER
      LEBENSREISE IM BLAUEN BUS (Fahrtstrecke 0 km/ Gesamt 371.303 km / Ø121,02 km)

      Wohnmobilstellplatz
      46282 Dorsten
      Deutschland

      Es ist elf Uhr und ich habe noch nicht gefrühstückt. Das ist ein denkbar schlechtes Zeichen. In den ersten Jahren unserer Reise war ich lange nachts wach, und wir haben morgens ewig geschlafen. Ich war müde von den langen Spaziergängen und dem großen Maß an Aktivität.

      Bis mir irgendwann aufgefallen ist, dass ich den Sonnenaufgang vermisse. Der Herbst ist auch so eine Zeit, in der eine aufwachende Sonne am Horizont zu den selteneren Glücksmomenten zählt. Und so hat es sich langsam eingeschlichen, dass ich die Zeit des Aufstehens immer später gelegt habe.

      Hilde ist ein geduldiger Zeitgenosse und bedrängt mich nicht, während die Standheizung mich einlullt. Die Vögel vor dem Fenster haben es auch nicht eilig, und der Regen kennt eh keine Regeln. Zudem muss ich warten, bis die Ersatzteile da sind und die Witterungsverhältnisse es erlauben, dass die Arbeiten draußen stattfinden können.

      Schwedische Ehepaare sind auf der Durchreise nach Portugal, das alte Paar mit dem Lastwagencamper "Norway - Marocco" wird jetzt in den Ruhestand gehen, das Fahrzeug darf weiterhin auf einem Urlaubshof Reisende beherbergen. Ich habe es schon vermisst, wir haben uns die letzten Jahren immer vor der Fahrt in den Süden voneinander verabschiedet.

      Ina habe ich wiedergetroffen, die freiberuflich in Zirkussen arbeitet, wir erzählen einander davon, wie dieses Jahr uns gebeutelt hat. Jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten, vielleicht auch geprägt vom jeweiligen Lebensjahrzehnt, indem wir uns bewegen.

      Ich habe mich durch meine alten Gedichtbände bewegt, bin nochmal erinnert worden, dass sich zwischen damals und heute so manches gar nicht bewegt hat, während ich meine zeitweise negativen Handlungsstränge gegenüber anderen Menschen tatsächlich überwunden habe.

      Hilde ist wieder gesund. Die Wunde im Gesicht schließt sich mehr und mehr, das Auftragen der fast flüssigen Salbe gestaltet sich zusehends als Vabanquespiel, denn der Patient hält einfach nicht still, zumal die kleine Wunde im dunklen Fell kaum sichtbar ist.

      Aber wie meistens im meinem Leben gebe ich mein Bestes. Und das ist nicht viel, so höre ich manchen lachen, der meint, mich gut genug zu kennen. So hat halt jeder Mensch seine Stärken und Schwächen. Ich bin ziemlich gut im Aushalten und weniger geschickt in vielen Bereichen, in denen es auf die Fingerfertigkeit ankommt.

      Aber ich bin weiterhin neugierig und so finde ich heraus, dass eins meiner literarischen Idole tatsächlich erst vor kurzem mit fast 102 Jahren gestorben ist. Lawrence Ferlinghetti, der damals Allen Ginsbergs "Howl" verlegt hat, und mit Jack Kerouac um die Häuser gezogen ist, war bis ins hohe Alter an seinem 'City Light Bookstore' in San Francisco anzutreffen.

      Von ihm gibt es die Übersetzung eines zuletzt veröffentlichten Buches, das ich liebend gerne lesen würde, weil es auch mein literarisches Reiseleben umfasst. Der Preis ist mit über 60 Euro immens, aber ich könnte ja versuchen, die starken Biografien von Neil Young und Bruce Springsteen dagegen zu tauschen. Na ja, Spinnerei. Aber hör dir mal dieses Zitat an. "Momente voller stiller, manchmal auch melancholischer Schönheit finden sich, wenn Ferlinghetti auf seinen Reisen ganz für sich ist. In Big Sur, jenem wilden Ort an der US-Pazifikküste, legt er eine Wanderrast ein und notiert den wunderbaren Satz: 'Der Wind weht durch mich hindurch über die Hügel.'"

      Sofern ich dein Interesse geweckt habe, hier der Link zum ganzen Artikel. https://www.stuttgarter-schriftstellerhaus.de/b…

      Der Himmel ist grau, es bleibt trocken, Wind weht die letzten Blätter von den Bäumen. Desto größer sie sind, desto kahler schwingen sie sich ein mit ihren Kronen in der Gesang der Vögel, die den Winter über im Land bleiben.

      Es ist schon eine Weile her, dass ich ein Gedicht geschrieben habe, welches aber auch heute so aktuell ist, das ich es dir einfach schenken möchte.

      "Jeder Tag
      Ist so klein wie wir
      Ihn in unserem
      Herzen wünschen
      Und so groß
      Wie unsere Phantasie
      Flügel bekommt
      Zu fliegen übers weite Meer der Zuversicht."
      (Peter 16-05-2010)
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    • Day 145

      Dorsten

      November 18, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 4 °C

      BLAUER BUS IN NOT

      So oder ähnlich könnte mein Aufruf lauten, nachdem sich Alex den aktuellen Zustand angeschaut.

      Wieder mal sind einige Reparaturen nötig, um sicher durch den Winter und möglichst in den Süden von Europa zu kommen.

      Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 800 Euro, und ich wäre dankbar für jede Unterstützung, da meine Rente zwar zum Leben reicht, ich aber keine Ersparnisse ansammeln kann, weil meine Texte und Bilder allen kostenlos zur Verfügung stehen.

      Wenn Du also Lust hast, unsere Reise zu unterstützen, würde ich mich sehr über eine Spende zur Reparatur des blauen Bus freuen.

      Deine Überweisung mit entsprechenden Kontaktdaten auf mein Konto bei der

      Nord LB Braunschweig

      IBAN: DE72 2505 0000 0201 4093 07

      BIC: NOLADE2HXXX

      Kontoinhaber: Peter Kopfermann

      Zahlungen per PayPal sind unter der E-mail Adresse möglich - bitte unter "Freunde" überweisen -
      spaziergaenge.mithilde@gmx.de
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    • Day 6

      Nachtschlaf

      March 12, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C

      Dass der Nachtschlaf ein Geschenk sei, wird allgemein anerkannt, und ab einem gewissen Alter besonders hoch gelobt. Tatsächlich dürfte die Nacht jene Zeit des Lebens sein, in der die Menschen am ehesten gefährdet sind, weil sie dann viel wehrloser, angreifbarer sind. Nicht unbedingt das Opfer uneinsichtiger Verkehrsteilnehmer, sondern eher im Banne der eigenen Gedanken, der verwirrenden Träume.

      Wenn du Nachts meinst, keine Luft zu bekommen, dann bist du hilflos wie ein Baby. Das musst du aushalten lernen. Wie die Schmerzen in den Gelenken, die tagsüber schon nerven, aber in der Nacht dich wachhalten, dir den Schlaf rauben, weil du nicht einschlafen kannst.

      Du findest plötzlich soviele Stellen, auf denen du nicht liegen kannst, und drehst dich hin und her, versuchst dich irgendwie in den Schlaf zu manipulieren. Ein Trick für mich ist, die Standheizung so hoch zu stellen, dass mich die Wärme so einlullt, bis ich wieder von ihr aufwache aus irgendeinem Traum mit Palmen und Sonnenstrahlen.

      Die vorherrschende
      Witterung mitten in Deutschland ist nasskalt, und selbst, wenn die Sonne scheint, nimmt sie in meiner Erinnerung nur einen unbemerkten Zeitraum ein. Ganz falsch, denn auf dem Spaziergang mit Melanie in Radevormwald habe ich mich nassgeschwitzt, und in Unterburg haben wir mit Christiane und Rolf auf der Terrasse gesessen, während Hilde im umzäunten Garten für Ordnung gesorgt hat.

      Melanie ist eine ausgewiesene Pilzexpertin, gut zu Fuß, was nicht nur im Bergischen Land von Vorteil ist. Da sie sich nebenbei auch noch mit einer besonderen Form des Gartenbaus, dessen Name mir gerade entfallen ist, auskennt, dürfte eine Wanderung mit ihr sehr informativ sein.

      https://www.ig-wiebachtal.de/aktuelles/pilzexku…;

      Ich schnuppere immer so ein bisschen daran, weil mich weder Pilze noch Gärten besonders interessieren, aber sie hat ja noch viel mehr zu erzählen. Aus ihrer Kindheit zum Beispiel, vom leerstehenden Haus der Großeltern, an dem wir vorbeischauen. Selbst die Mauer mit dem Fenster und der Kette, der alte Kuhstall, wie im Sturm das Dach abgetragen wurde, sie mit den Großeltern dabei vom Haus aus zuschauen konnte.

      Das vergisst man nicht. Ein Satz, der Geschichten oft anhängt, aber aus eigener Erfahrung braucht es für die Erinnerung oft ein Erlebnis, eine konkrete Begegnung. In unseren Reisejahren sind wir an vielen Orten gewesen, an denen ich gelebt habe, um so manches aufzuarbeiten, was in den Tiefen meiner Seele vergraben ist.

      In Lüdenscheid habe ich zwei Jahre gelebt, mehrere Wohnungen belebt, diverse Jobs gemacht, Menschen gekannt, und mit Freundinnen meine Zeit erheitert. Mit der blonden Dagmar bin ich über den Katschberg nach Jugoslawien gefahren, 1974 im Sommer, in meinem blauen VW Käfer, und irgendwann hat sie mich in einer Kneipe wegen dem schwarzhaarigen Norbert aus Gummersbach verlassen.

      Das ist 50 Jahre her, aber obwohl ich so oft durch Lüdenscheid fahre und mir manches einfällt, finde ich nichts wieder, woran ich meine Erinnerung knüpfen kann. Immer bleibt eine Art Luftblase in mir zurück. So auch dieses Mal. In Wipperfürth übernachten wir auf dem Parkplatz nahe der Altstadt, auch hier gibt es eine Geschichte, die aber noch tiefer in den Falten der Zeit verborgen ist.

      Der Platz ist nachts ruhig, aber schon um fünf Uhr morgens beginnt der Staffellauf der Hundebesitzer, die am Fluß entlang um den Parkplatz herum eilen. Im Regen mit Schirm oder weitem Umhang, als wäre darin einer Wasserleiche unterwegs. Nach unserer ersten Runde verschwinden wir jeweils zu einem ruhigen Ort in der Umgebung, während die 73jährige Nachbarin in ihrem alten Hobby noch ruhig schläft.

      In Portugal habe ich die Biografie über Janis Joplin weitgehend gelesen, mir aber die letzten drei Kapitel für einen Zeitpunkt aufgehoben, von dem ich gehofft habe, dass ich dafür gut drauf sein müsste. Der Tod bewegt uns oft in unseren Gedanken, aber in besonderen Umständen macht er das Leben sehr schwierig.

      Ich war 19 Jahre alt, als Janis Joplin vermutlich ungewollt an einer Überdosis sehr reinem Heroin kollabiert und alleine gestorben ist, weil niemand da war, der ihr hätte helfen können. Es regnet so sehr vom Himmel, dass meine Tränen nicht alleine sind. Und ich bin keineswegs in einer guten Stimmung. Das ist man in der Regel auch nicht, wenn man mit dem Tod zu tun hat, aber in solchen Situationen spult sich dabei mein eigenes Leben ab, die Vergangenheit wird zur Gegenwart, und ich muss hart kämpfen, damit meine Zukunft noch sichtbar bleibt.

      Zwischendurch muss ich den Ort wechseln, bevor ich weiterlesen kann, um meine Gedanken zu ordnen. Hilde ist froh, wenn wir irgendwo stehen. Die Läufigkeit zehrt an ihrer Energie, die vielen Begegnungen machen auch sie müde, und so ist sie froh, dass wir im Regen stehen, der die Sicht und andere Geräusche schluckt, sodass sie ungestört schlafen kann.

      Meine Tränen ist sie gewohnt, bin ich doch nahe am Wasser gebaut, und sehr mitfühlend geblieben, wenn ich alleine bin. Wir fahren einige Stellplätze ab, stehen "knietief" in den Pfützen, und ich frage mich, wozu braucht man einen Fußweg, der zum Radweg führt. Und ob ein Stellplatz neben einem Schrottplatz für Wohnmobile tatsächlich für gute Stimmung sorgt, selbst wenn der Ort Wetter heißt.

      Am Ende fahren wir nach Dorsten, wo das Biotop schon seit Jahren nicht mehr ausgetrocknet ist. Die Lippe liegt wieder in ihrem Bett, aber das dunkle, verwelkte Gras am Ufer deutet an, wie lange der Fluß hier gestanden hat. Vor der Eissporthalle liegt immer Schnee, wenn wir hier sind, und der gelbe Ginster steht den blauen Fenstern positiv gegenüber.

      Hier esse ich heute mittag Chips und trinke den köstlichen Rosé vom Lütz mit dem Namen Farbspiel, ein Pündericher Geschenk auf der Fahrt von Frankreich nach Deutschland zum Ende Februar. Das erstaunt mich jetzt allerdings ziemlich, wähne ich mich doch schon viel länger in der Gegend, wo soviel passiert ist, dass es sich wie Monate anfühlt.
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    You might also know this place by the following names:

    Schöls-Bach, Schols-Bach

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