Erste Sahne - unser Domizil in Xpujil

Nahe Xpujil liegt unser Domizil für die nächsten zwei Tage, das Casa Ka án Calakmul. Wir haben eine etwas abgelegene wunderbare Rundhütte im Regenwald mit einer großen Fensterfront zum Wald hin,Okumaya devam et
Nahe Xpujil liegt unser Domizil für die nächsten zwei Tage, das Casa Ka án Calakmul. Wir haben eine etwas abgelegene wunderbare Rundhütte im Regenwald mit einer großen Fensterfront zum Wald hin, können ihn mit Scheinwerfern beleuchten, so vom Bett aus den Wald beobachten. Alles ist hochmodern, Licht und Rollläden lassen sich per Sprachsteuerung mit Alexa bedienen. Minibar, Kaffeeautomat, eine Auswahl an Weinen und Snacks sorgen für das Wohlbefinden. Zum kleinen Restaurant läuft man zehn Minuten.Okumaya devam et
Wir sind bei den Ruinen von Calakmul, einst eine der größten Maya-Städte mit über 100.000 Bewohnern. Doch kommen nur um die 30.000 Besucher jährlich hier her, etwa so viel in zwei/drei Tagen in Chitzen Itza oder Tulum. Der Grund ist die lange Anreise. Man muss in der Region übernachten, um von den größeren Touristenzentren hier her zu kommen, dauert schon mal einen Tag. Zudem liegen die Ruinen in einem Nationalpark, vom Eingang sind es 60 Kilometer bis zu den Ruinen auf einer inzwischen geteerten Straße. Wer mit Mietwagen oder eigenen Auto kommt, darf bis zu den Ruinen fahren, auch als Tourist. Wer wie wir mit Reiseleiter und Fahrer kommt, darf nicht mit dem Auto hinein, sondern muss einen extra lizenzierten Fahrer für rund 100 Euro engagieren. Die Logik erkläre mir mal einer. Egal. Dafür ist dort wenig los, obwohl die Ruinen denen der anderen großen Maya-Städte in nichts nachstehen. Auch darf man auf die Pyramiden hoch, was bei den Besuchermassen bei den anderen Maya-stätten richtigerweise verboten ist. Sonst bräuchte man hier einen stationären Krankenwagen bei den steilen und schmalen und oftmals auch ausgesetzten Stufen. Von der größten Pyramide mit rund 50 Meter Höhe hat man einen wunderbaren Blick auf den Regenwald, immer wieder sieht man auch die Reste einstiger Paläste und andere Pyramiden aus dem Dickicht des Dschungels ragen. Wieviel hier und auch andernorts noch unter der Erde liegt oder unentdeckt ist, kann man wohl kaum erahnen. Auch entdeckte Ruinen legt man oft nur teilweise frei, so lässt sich von hier oben etwa eine große Pyramide entdecken, bei der ist nur eine Seite restauriert, auf den anderen drei wachsen noch die Bäume und Büsche. Bei anderen sieht man nur einen großen bewachsenen Schutthügel. Hat schon etwas.
Einst handelte es sich bei Calakmul um eine der größten und mächtigsten Städte der Maya-Zivilisation, die Stadt erstreckt sich über bald 70 Quadratkilometer und umfasst Tausende von Strukturen wie Tempel, Paläste und Wohngebäude und erreichte seinen Höhepunkt zwischen 600 und 900 n. Chr. Eines der bekanntesten Gebäude ist zugleich auch eine der größten Maya-Pyramiden, die über die Baumkronen des Dschungels hinausragt. In Calakmul fand man mehrere Stelen mit Inschriften, die wertvolle Informationen über die Geschichte, Politik und Gesellschaft der Maya liefern. Viele wurden aber noch bis in die 70er-Jahre gestohlen, zersägt und im Kunsthandel in Teilen verkauft. So gingen wertvolle Informationen auf immer verloren. Selbst ein bekannter Chefarchäologe plünderte noch vor zwanzig Jahren die Stätte, wird gedeckt von korrupten Politiken und Beamten. Auch diese Stücke sind der Forschung entzogen, da er verhinderte, dass die Artefakte erfasst werden. Einen untergeordneten Archäologen, der diese dokumentieren wollte, entließ er einfach.
Zurück zur Geschichte: Calakmul war ein bedeutender Rivale der Stadt Tikal - die wir später auch noch besuchen und spielte eine zentrale Rolle im politischen Gefüge der Maya-Welt. Es war Teil eines größeren Netzwerks von Maya-Städten und hatte Einfluss auf weite Teile der Region.
Der Nationalpark Calakmul Biosphäre-Reservat, in dem die Ruinen liegen umfasst rund 7200 Quadratkilometer, ist einer der größten Mexikos. Die Umgebung des Parks ist reich an Flora und Fauna, einschließlich seltener Tierarten wie Jaguare, Tapire und verschiedene Primaten. Der Park ist auch Unesco-Weltkulturerbe. Hier sollen inzwischen um die 1000 Jaguare leben.Okumaya devam et
Abends ging es zur Flederhaushöhle von Calakmul, ein faszinierendes Naturschauspiel. Die Höhle ist bekannt für die enorme Anzahl an Fledermäusen – man schätzt etwa drei bis vier Millionen Tiere, die dort leben und die Höhle all abendlich in großen Schwärmen verlassen, um auf Nahrungssuche zu gehen. Das kann man in der Dämmerung gut beobachten. Nur Fotografieren ist ob der Dämmerung und der Geschwindigkeit kaum möglich. Blitzlicht und Lampen sind richtigerweise inzwischen verboten, um die Tiere nicht zu stören.
Eine einzige Fledermaus vertilgt in der Nacht zwischen 1000 und 4000 Insekten, meist Stechmücken. Die benötigen sie ob der vielen Energie, die sie beim Fliegen verbrauchen. So fressen sie um die 15 Prozent ihres Körpergewichtes pro Nacht an Insekten. Nun rechne man das mal hoch. Drei Millionen Fledermäuse mal die Zahl der Insekten. Das sind Nacht für Nacht um die zwei Tonnen Insekten, etwa sechs Milliarden Insekten. Wobei es bei den acht hier lebenden Arten auch reine Pflanzenfresser gibt und auch blutsaugende Fledermäuse.
Von den Millionen Fledermäusen hört man kaum etwas, außer dem Schwirren der Flügel. Dafür aber von größeren Vögeln auf den Bäumen, für die so eine kleine Fledermaus ein schöner Appetithappen ist.
Die Fledermäuse spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie die Zahl der Insekten kontrollieren und zur Bestäubung von Pflanzen beitragen. Die Fledermäushöhle von Calakmul ist daher nicht nur ein touristischer Anziehungspunkt, sondern auch ein bedeutender ökologischer Standort.Okumaya devam et
Ichkabal befindet sich ebenfalls in der Region Campeche, ist jedoch wenig bekannt und erst sei kurzem überhaupt für Besucher zugänglich. Genauer gesagt seit einer Woche. Entdeckt hat man sie erst um 2009, seitdem forschen die Archäologen. Und die Ruinen könnten die Geschichte der Maya verändern. Die Stätte liegt im dichten Dschungel, was den Zugang etwas schwieriger macht auch wenn inzwischen eine neue Straße fast fertig ist und auch ein Besucherzentrum.
Die Archäologen begannen 2009 mit der Erforschung der archäologischen Zone und konzentrierten sich dabei auf die Erkundung und Ausgrabung von vier wichtigen Hügeln, die die so genannten Gebäude 1, 4, 5 umfassen sowie eine Gruppe von Gebäuden, die 5 Brüder genannt werden.
Da dieses Gebiet völlig unberührt und von der modernen Zivilisation isoliert ist, waren die Ruinen kaum von den natürlichen Formationen zu unterscheiden, obwohl man die größeren Gebäude identifizieren konnte. Kleinere blieben komplett unter der Vegetation verborgen.
Die zeitliche Geschichte von Ichkabal ist noch nicht umfassend dokumentiert. Man weiß aber, dass es sich um eine der älteren Maya-Stätten handelt und sie sogar älter als Chichen Itza und Uxmal ist, die beide der klassischen und postklassischen Periode (1000 v. Chr. bis 320 n. Chr.) angehören. Die Hochphase der Stadt dürfte um 250 v. Chr. bis 900 n. Chr. liegen.
Aus diesem Grund gilt sie heute als eine der bedeutendste Maya-Städte der Halbinsel Yucatan, könnte das wichtigste politische Zentrum der vorspanischen Zivilisation gewesen sein, und der Ort sein, an dem die Linie der göttlichen Herren von Kanal, die als die wichtigsten dieser Kultur bekannt sind, ihren Ursprung hat.
Diese Stadt weist architektonische Strukturen auf, die man in bisher erforschten Maya-Ruinen noch nie entdeckt hatte. Eines der Gebäude ist mehr als 40 Meter hoch und misst an der Pyramidenbasis 200 Meter. Das ist das Vierfache der Grundfläche der Hauptpyramide von Kukulcan in Chitzen Itza, einem der Weltwunder der Neuzeit.
Zwischen mehreren Gebäuden befindet sich ein offener Platz mit einem Areal von etwa sechs Hektar und 300 Metern Länge, mithin erheblich größer als alle bisherigen zentralen Plazas. Zudem verfügt die Stadt über eine künstliche Wasserstelle mit den Maßen 80 mal 60 m in einer fast perfekten Rechteckform. Steine am Ufer verhinderten die Erosion, so ist sie seit den Maya-Zeiten in ihrer Gesamtheit erhalten geblieben. Nach Ansicht der Archäologen könnten hier noch unbekannte landwirtschaftliche Methoden angewandt worden sein.
Und das alles hat man erst vor etwas mehr als einem Jahrzehnt entdeckt. Besser gesagt, wieder entdeckt. Denn aus den 1930er-Jahren gibt es Aufzeichnungen des Archäologen César Lizardi Ramos, die auf die Stätte hindeuten. Letztendlich war es eine Zufallsentdeckung. Denn mit Hilfe des von Lizardi Ramos hinterlassenen Registers entdeckte ein Spezialist des Nationalen Instituts für Anthropologie und Geschichte Mexikos, Javier López Camacho, die Monumente von Ichkabal, als er auf der Suche nach einem anderen, viel kleineren archäologischen Gebiet war, das von Lizardi Ramos Las Higueras getauft wurde. Es handelte sich also um eine zufällige Entdeckung, die zu neuen Hypothesen über die Maya-Zivilisation führten könnte.Okumaya devam et
Wir verlassen Mexiko und reisen in Belize ein. Lief recht problemlos, waren am frühen Morgen nach einer halben Stunde Fahrt nahezu die einzigen am Grenzübergang. Unser bisheriger Fahrer Franzsico verlässt uns jetzt, hinter der Grenze wartet ein neues Fahrzeug mit Fahrer. Jens unser Guide bleibt natürlich bei uns, bis zum Ende der Reise. Auch wenn er hier in Belize nicht mehr offiziell als Guide agieren darf.
Drei Stunden hinter der Grenze erreichen wir unser erstes Ziel, die Maya Höhle am Barton Creek. Oder besser gesagt einen breiteren Fluss, der zu viel an Wasser führt, um ihn mit dem Auto durchqueren zu können. Also zu Fuß durch den Fluss waten, was nicht ganz ohne ist. Elke bleibt beim Fahrer zurück, wäre für sie nicht zu schaffen gewesen. Dann heißt es noch rund zweieinhalb Kilometer einfach zu Fuß bis zur eigentlichen Höhle. Auch das müssen wir später wieder zurück bei tropischen Temperaturen und entsprechender Luftfeuchtigkeit.
Dennoch es lohnt. Findet sich hier doch eine faszinierende archäologische Stätte, die tief in die Maya-Geschichte eintaucht und Besuchern einen einzigartigen Einblick in die unterirdische Welt der Maya bietet. Rein in die etwa sechs Kilometer lange Höhle kommen wir mit dem Kanu, einen Kilometer weit geht es letztendlich mit einem Führer hinein. Weiter haben die Mayas die auch damals wasserführende Höhle nicht genutzt. Eine kleinere Plattform in recht großer Höhe wurde von den alten Maya als zeremonieller Ort genutzt. Archäologische Funde, darunter Keramiken, Werkzeuge und menschliche Überreste, deuten darauf hin, dass die Höhle für rituelle Opferungen und Zeremonien von großer Bedeutung war. Die Maya betrachteten Höhlen oft als Eingänge zur Unterwelt und als Orte von großer spiritueller Bedeutung. Die Rituale könnten dabei geholfen haben, mit übernatürlichen Kräften in Kontakt zu treten oder spirituelle Reinigung zu erlangen.
Zu sehen gibt es vom Kanu aus ein paar Keramiktöpfe und auch einen Totenschädel.
Aber schon die Fahrt durch die enge mit Stalaktiten und Stalagmiten geschmückte Höhle sind die Strapazen wert. Zurück am Auto geht es eine schwierige Piste etwa sechs Kilometer wieder zurück auf die geteerte Straße, bald erreichen wir dann Marias Guesthouse in San Ignazio.Okumaya devam et
Wir sind in San Antonio. Die Stadt ist eine kleine Maya-Gemeinde in Belize, die Menschen hier sind überwiegend Maya. Die genaue Zahl variiert, liegt aber oft im Bereich von mehreren Hundert bis zu etwa 1.000 Einwohnern. Die Gemeinde ist bekannt für ihre starke kulturelle Identität und Traditionen. Ihre Kultur ist in ihrem täglichen Leben, ihren Festen und ihrer Kunst tief verwurzelt. Ältere Einwohner sprechen des öfteren noch die Maya-Sprache Yucatec, wobei viele auch Englisch verstehen. In den Schulen wird das Lernen beider Sprachen gefördert.
Die Menschen leben von der Landwirtschaft, vom Handwerk und zunehmend vom Ökotourismus. Wir besuchten eine Frauen-Community, machten einen Tortilla-Workshop und ließen uns das Töpferhandwerk zeigen. Tortillas sind das Brot der Mayas, das Grundnahrungsmittel in der Maya-Küche. Zudem erfährt man von den Frauen viel über die Bedeutung von Mais in der Maya-Kultur. Mais gilt als heilig und ist seit Jahrhunderten ein zentrales Element in der Ernährung und Spiritualität der Maya.
Die traditionelle Zubereitung von Tortillas beinhaltet das Mahlen von Mais zu Masa (Maisteig) auf einer Metate, einer traditionellen, uralten Steinmühle, sowie das Formen und Backen der Tortillas auf einem Comal (einer flachen Kochplatte).
Anschließen ging es zur Herstellung von Töpferwaren, wobei ich auch selbst eine Schale drehte. Und es funktionierte, was anscheinend für Novizen eine große Ausnahme ist. Die Maya verwendeten lokale Tonvorkommen – wie heute auch, die in der Regel in der Nähe ihrer Siedlungen zu finden waren. Der Ton wurde oft mit Sand – etwa 20 Prozent - zermahlenen Muscheln gemischt, um die Textur zu verbessern. Dann reinigte man den Ton von Samen, kleinen Steinen und weiterem, es folgte das Kneten, um eine gleichmäßige Konsistenz zu erreichen. Meist verwendete man die Handaufbautechnik, bei der der Ton in Schichten oder Rollen geformt und dann zusammengedrückt wurde, um die gewünschte Form zu erreichen. Es wurden auch Formen und Modelle verwendet, um gleichmäßige Töpfe und Schalen zu erzeugen. Die Drehscheib kannten die Maya nicht.
Nach dem Formen hat man die Oberfläche der Töpferwaren oft mit verschiedenen Mustern und Designs verziert. Dazu verwendeten die Maya Farbpigmente, die aus Pflanzen, Erden und Mineralien gewonnen wurden. Diese Dekorationen hatten oft symbolische Bedeutungen und spiegelten die Kultur und die Glaubensvorstellungen der Maya wider. Nach dem Trocknen an der Luft wurden die Töpferwaren in einem offenen Feuer oder in einem einfachen Ofen gebrannt, um sie zu härten und die Farben zu fixieren. Ich formte die Schale jedoch an einer moderneren Drehscheibe.Okumaya devam et
Am Nachmittag ging es noch zu einem Bummel durch die kleine Stadt San Ignazio in der wir drei Tage unser Domizil hatten. In der Stadt wohnen etwa 20.000 Menschen, sie leben hauptsächlich vom Tourismus, der Landwirtschaft und betreiben kleinere Unternehmen. Zudem ist die Stadt bekannt für ihre Nähe zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in der Natur, darunter Maya-Ruinen, Höhlen und Wasserfälle. Im Stadtzentrum finden sich zudem zahlreiche Restaurants und Cafés mit lokaler Küche und einige Handwerkerläden.Okumaya devam et
Heute machen wir uns nach Caracol auf, ein wenig besuchter Ort, obwohl es einst die größte Maya-Stadt gewesen sein könnte. Manche Archäologen schätzen die Zahl der Bewohner auf 130.000, allein das Zentrum der Stadt umfasst um die 17 Quadratkilometer. Hinkommen ist aber aufwendig, früher benötigte man rund vier Stunden über eine Piste, um hinzukommen, und zurück musste man auch noch. Seit etwa zwanzig Jahren baut man an einer Straße zu dem archäologischen Gelände inmitten eines Naturparkes, so um die zwei Drittel davon dürfte fertig sein. Eine gewaltige Aufgabe, selbst große Brückenbauwerke müssen errichtet werden, mitten im Dschungel.
Als wir in Caracol ankamen, dürften an dem Tag etwa dreißig Besucher die Ruinen besucht haben, hochgerechnet auf die Saison werden es vielleicht 5000 sein. Weniger als an einem Tag in der Saison etwa in Tulum, Chichén Itzá oder Tikal. Viele schreckt die Anreise ab, und das will man mit dem Millionenprojekt ändern. Wird aber noch einige Jahre dauern und so lange ist man ziemlich allein.
Einst dürfte Caracol eine der bedeutendsten und mit einer Fläche von über 200 Quadratkilometern die größte der archäologischen Stätten der Maya-Zivilisation gewesen sein. Um die 30.000 Gebäude sollen sich hier befinden, fast alle noch vom Dschungel begraben oder als gigantische Steinhaufen herausragend, obwohl schon seit Jahrzehnten geforscht und ausgegraben wird. Auch Belizes bis heute höchstes Gebäude mit 43 m Höhe findet sich hier, die Caana-Pyramide. Auf die man übrigens wie bei den anderen hochsteigen darf. Oben auf der Caana findet sich noch eine größere Plattform mit drei weiteren Pyramiden.
Caracol erlebte ihre Blütezeit während der klassischen Periode der Maya-Zivilisation, ungefähr zwischen 600 und 900 n. Chr., wurde 1937 von einem Holzfäller entdeckt, der auf die Ruinen stieß, während er Mahagoni suchte. Zu sehen gibt es Tempel, Paläste, Plazas und zwei Ballspielplätze, die sich aber etwas von den bisherigen unterscheiden. So scheinen sie keine Ringe als Tore gehabt zu haben und es finden sich inmitten kleine runde Altäre. Wie hier Ball gespielt wurde, ist unbekannt. Zugleich finden sich mehrere Stelen und Altäre, die mit Inschriften und Reliefs bedeckt sind und wichtige historische Informationen über die Stadt und ihre Herrscher liefern. Obwohl sie zum Teil recht stark verwittert sind. Die Originale in den Ruinen hat man durch Kopien aus Glasfaser ersetzt, was aber nicht zu bemerken ist. Außer man klopft an Ihnen. Dann hört man, dass sie hohl sind. Ein andere Guide erzählte Besuchern, dass sie original seien, die etwas mindere Qualität erklärte er mit Arbeiten eines Lehrlings – an dem größten Königspalast - und den Eingang zur Unterwelt machte er zu Bergen… Ist doch gut, dass wir mit Jens einen ausgewiesenen Maya-Experten dabeihaben. Die Originale sind geschützt in einem offenen Gebäude am Eingang untergebracht.
Caracol war eine mächtige Stadt, die sogar rivalisierende Städte wie Tikal in Guatemala besiegte. Die Inschriften in Caracol berichten von militärischen Siegen und der politischen Dominanz der Stadt über die Region. Die Maya-Zivilisation war bekannt für häufige Konflikte zwischen den Stadtstaaten. Die Kriege spielten eine zentrale Rolle in deren Geschichte und Entwicklung, wurden geführt, um die politische Vorherrschaft in einer Region zu erlangen oder auszubauen. Die Kontrolle über Handelsrouten und Ressourcen wie Wasser, Land und Prestigeobjekte waren häufige Auslöser für Konflikte, zudem hatten sie oft auch eine rituelle Dimension, wobei Gefangene für Opferungen genutzt wurden, um die Götter zu besänftigen und die Macht der Sieger zu demonstrieren.Okumaya devam et
Über die Maya-Stätte Xunantunich und die Grenze Guatemalas sowie die Maya-Ruinen in Yaxhá ging es heute bis in den Tikal Nationalpark. Um die Maya-Ruinen in Xunantunich zu erreichen, überquert man mit einer kleinen Fähre den Mopan River. Hier wird noch mit der Hand gekurbelt. Xunantunich hatte seine Blütezeit ungefähr zwischen 600 und 900 n. Chr., wurde im späten 19. Jahrhundert wiederentdeckt und ist seitdem Gegenstand zahlreicher archäologischer Untersuchungen.
Das beeindruckendste Bauwerk ist El Castillo, eine rund 43 Meter hohe Pyramide. Von ihrer Spitze aus hat man einen wunderbaren Blick auf die umliegende Landschaft, einschließlich der Maya Mountains und des Mopan River. Die Stätte umfasst mehrere Plätze, Tempel und Paläste, die um sechs Hauptplätze angeordnet sind. Sie zeigt eine komplexe städtische Planung, diente als bedeutendes zeremonielles Zentrum und spielte eine wichtige Rolle in der politischen Landschaft der Region. Der Name Xunantunich bedeutet soviel wie Steinerne Frau und bezieht sich auf eine lokale Legende über eine geisterhafte Frau, die angeblich in der Stätte gesehen wurde.
Weiter ging es zur Grenze, wir verlassen Belize im Richtung Guatemala. Vorher kamen wir aber noch an einen CheckPoint der Polizei. Man hielt alle Fahrzeuge an, eine normale Fahrzeugkontrolle, dachten wir. Weit gefehlt. Die Polizisten baten um Spenden für einen Kollegen, der einen Unfall hatte. Muss man sich mal bei uns vorstellen: die Polizei stoppt alle Fahrzeuge und sammelt Spenden. Scheint, dass man sich bei uns besser um verletzte Beamten kümmert als in Belize.
An der Grenze lief alles problemlos, erst die Ausreise aus Belize und dann die Einreise in Guatemala. Vielleicht beschleunigte ein Tipp auch die Einreise. Man solle zwei Dollar falten und in jeden Pass legen. Die Beamtin jedenfalls nahm die Scheine, Kollegen schauten zu und im Nullkommanix waren wir in Guatemala.Okumaya devam et
Unsere erste Station in Guatemala war Yaxhá. Der Name Yaxhá bedeutet grünes Wasser und konnte auf einer Maya-Inschrift der Stätte zugeordnet werden. Also einer der wenigen überlieferten originalen Stadtnamen. Die Ruinen liegen nahe des Yaxhá-Sees und sind von dichten Wäldern umgeben. Hinkommen ist nicht so einfach. Die Zufahrt ist eine elf Kilometer lange Piste im Regenwald. Durch starke Regenfälle war der letzte Teil aber überschwemmt - momentan herrscht Trockenzeit, also mit einem Boot über dem See weiter.
Das besondere an der Stätte ist, dass das meiste noch so ist wie zu Zeiten der Entdecker. Sprich, vieles liegt noch unter riesigen Steinhaufen begraben, Schautafeln geben Hinweise, wie es einst aussah. Uns umgeben zahlreiche riesige, komplett überwucherte Schutthügel von Pyramiden, Tempeln und Palästen und kleinere von Wohngebäuden. Das inmitten des grünen Dschungels. In der Ferne hört man Brüllaffen, die Vögel zwitschern. Bei der größten Pyramide hat man eine Seite freigelegt, Holzleitern führen an der unrestaurierten Seite hoch. Von oben hat man einen wundervollen Blick über den Dschungel, im Hintergrund der See. Vielleicht der bisher schönste Ausblick. Und eigentlich nicht vorstellbar. Wir sehen außer einigen Wachleuten niemanden, sind auf dem riesigen Areal scheinbar allein unterwegs. Erst später auf dem Rückweg kommen uns weitere Besucher entgegen. Fast alle Reiseanbieter haben derartige Stätten nicht im Programm, allein wegen der schwierigeren Anreise, und für eine Region, in der wir uns drei Tage Zeit nehmen, heißt es für Gruppenreisende vormittags Tikal, dann weiter nach Belize zum nächsten Hotel. Da bleibt keine Zeit für derartige Kleinode. Man sieht nur die vermeintlichen Highlights, aber nicht die vielen versteckten Stätten, die viel über die Mayas erzählen. Aber auch wir haben nur einen kleinen Teil davon besuchen können.
Ähnlich wie viele andere Maya-Städte erlebte Yaxhá seine Blütezeit zwischen 250 und 900 n. Chr. Die Stadt war ein zeremonielles und administratives Zentrum, das mit anderen wichtigen Maya-Stätten in der Region interagierte. Die Stätte umfasst über 500 Strukturen, darunter Pyramiden, Tempel, Paläste und Ballspielplätze.
Zurück ging es nach etwa einer Fahrstunde unterwegs zu einem guten Restaurant und dann weiter in den Nationalpark Tikal. Der Ticketkauf (Reisepass erforderlich) dauert länger als der Grenzübertritt heute Vormittag. 17 Kilometer nach dem Parkeingang erreichten wir dann die archäologische Stätte Tikal respektive das Besucherareal und bezogen in der Dschungellodge unser Quartier. Auch hier wird der Pass noch einmal erfasst, und wir erfahren auch den Grund dafür. So werden in dem riesigen Areal (über 500 Quadratkilometer) jedes Jahr mehrere Menschen vermisst. Manche findet man im letzten Moment nach ein/zwei Wochen, von anderen erst nach Jahren nur noch Skelettreste und manche gar nicht mehr. Wobei die Besucherzahlen bei weitem nicht an die von Tulum oder Chichén Itzá heranreichen. So von maximal 200 täglich in der Saison ist die Rede. Hält man sich aber nicht an die Wege und passt nicht auf, besonders nachts, verirrt man sich sehr schnell im unüberschaubarem Dschungel. Für uns jedenfalls heißt es Morgen Tikal gleich zweimal, einmal tags und einmal abends zum Sonnenuntergang von einer Pyramide aus. Tikal war der Hauptgrund für diese Reise und könnte auch der Höhepunkt von dieser bisher an Sehenswertem nicht armen Tour werden.Okumaya devam et