Marokko, ein magisches Land

October - November 2015
Die Route: Marrakesch – mittlerer Atlas – Rabat – Meknes – Volubilis – Fes – Merzouga – Erfoud – Tinjedad – Todgha – Tinghir – Boumalen Dades – Kalai Gouna – Quarzazate – Tazenakt – Anti-Atlas – Taliounie – Agadir – Hohe Atlas – Essaouria Read more
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  • Day 1

    Marrakesch, die Perle des Südens

    October 22, 2015 in Morocco ⋅ ⛅ 28 °C

    Marrakesch ist unser Ausgangspunkt für die Tour durch Marokko. Schon hier begegnet der Besucher den Gegensätzen des Landes: ob zinnenbekrönte Kasbas, Art-Deco-Villen und modernen Bürogebäuden, einer mächtige Stadtmauer, Gewusel in engen Gassen, elegant gekleideten Frauen und Verschleierte, Tradition und Moderne und einem offenen, toleranten Islam. Zahlreiche Moscheen prägen die Stadt, aber auch eine christliche Kirche und eine Synagoge finden sich. In der Ferne dann die schneebedeckten Gipfel des Atlas-Gebirges.
    Der zentrale Platz, der Place Djemaa el Fna, arabisch für die Versammlung der Toten. Ehemals Markt- und Henkersplatz für zum Tode verurteilte. Heute ein lebendiger Ort mit Ständen, Schlangenbeschwörern, Gauklern. Und vielen Touristen. Von hier aus gelangt man in die Medina, in das alte Marrakesch mit seinem Souk. Hier gibt es alles zu kaufen, auch landestypische Souvenirs wie Gewürze, Lederwaren, Lampen und bunte Tücher. Zu finden sind zudem zahlreiche Handwerker, die ihre Produkte hier gleich herstellen oder Dienstleistungen feilbieten. Ist man in Marrakesch im Souk als Besucher allein unterwegs, sprich ohne einheimischen Führer, heißt es jedoch sich am besten durch Ignorieren von allzu aufdringlichen selbsternannten Führern zu schützen, die es natürlich for free machen. Bis man sich im Gewirr der Gassen nicht mehr zurechtfindet.
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  • Day 2

    Jardin Majorelle bis Menara

    October 23, 2015 in Morocco ⋅ ⛅ 26 °C

    Mit der Kutsche geht es zum Jardin Majorelle, benannt nach einem französischen Kunstmaler und Dekorateur, der einst hier lebte. Jahrzehntelang verwilderte und verfiel dieser einst wunderschöne Garten, bis sich der Modeschöpfer Yves Saint Laurent der Pflege des Anwesens annahm. Und ihn anschließend an die Kommune Marrakesch übergab.
    Zurück in der Stadt gab es erstmal eine weitere Kaffeepause. Ein Kaffee, wo nur selten Touristen hinkommen, drei Cappuccino, drei Croissant, eine Flasche Sprudel – zusammen vier Euro. Dann stießen wir auf unseren örtlichen Führer der uns in der Medina zuerst einen alten, gut versteckten islamischen Friedhof zeigte, um die 400 Jahre alt. In den Saadier-Gräbern ruhen auch vier Sultane, entdeckt hat man die Gräber im Jahr 1917.
    Nicht so alt ist der Bahia-Palast. Erbaut wurde er erst Ende des 19. Jahrhunderts. Schnitzereien im Zedernholz prägen das Gebäude, die Innenhöfe sind üppig bepflanzt. In den über 160 Räumen lebten um die 500 Menschen, mit separatem Männer- und Frauenbereichen.
    Der Menara-Garten, ein 100 Hektar größer Stadtpark, um ein zentrales Wasserbecken angelegt. Alles umgeben von Olivenbäumen. Angelegt hat den Garten ein Herrscher einer ehemaligen Berber-Dynastie um 1156 n. Christus. Er steht seit 1985 gemeinsam mit der Altstadt und den Adgal-Gärten auf der Liste der Weltkulturerbe der Unesco.
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  • Day 3

    Rabat, die Hauptstadt und Königssitz

    October 24, 2015 in Morocco ⋅ ⛅ 24 °C

    Rabat ist die Hauptstadt und Königssitz Mohammeds VI. Im Gegensatz zu Marrakesch ist die Stadt eher weniger besucht. Das ist ein Fehler. Denn die Medina, besonders die Kasbah de Oudaías, die vor den Toren liegende merinidische Totenstadt Chellah, das Grabmahl Sultan Mohammed V, dem Großvater des amtierenden Königs oder auch der Regierungssitz sind jedenfalls einen Besuch wert.Jedenfalls kann man hier einen Blick auf den Palast werfen, in allen anderen drei Königsstätten ist außer einer hohen Mauer nichts zu sehen. Für uns jedenfalls reichte der halbe Tag kaum aus, um nur das wichtigste zu sehen.
    Kasbah bedeutet übrigens Wehrburg. Und hinter den mächtigen Mauern der Kasbah de Oudaías versteckt sich ein malerisches Altstadtviertel mit blau-weiß getünchten Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Der Ortsteil ist inzwischen zu einer begehrten, und teuren Wohngegend geworden.
    Zeit sollte man sich auch für die merindische Totenstadt Chellah nehmen. Umgeben ist sie von einer hohen, zinnenbekrönten Stampflehmmauer. Hinein kommt man durch ein monumentales steinernes Portal aus dem 14. Jahrhundert. Innen finden 1930 freigelegte Resten der römischen Siedlung Sala Colonia. Direkt daneben ist die aus dem 13. Jahrhundert stammende Nekropole. Mehrere islamische Heilige und merindische Sultane liegen hier begraben. Und auf dem Türmen und Mauern trohnen zahlreiche Störche.
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  • Day 3

    Meknes, eine der vier Königsstädte

    October 24, 2015 in Morocco ⋅ ⛅ 24 °C

    Weiter ging es nach Meknes, eine der vier Königsstädte. Von 1672 an war sie für etwas mehr als 50 Jahre sogar Hauptstadt des Reiches. Hier besichtigten wir die Medina und besonders interessant, ein alten, gut erhaltenen riesigen Kornspeicher. Fälschlicherweise wird dieser Teil der Anlage in vielen Reiseführen und auch Wikipedia als die ehemaligen Stallungen ausgewiesen, das aber sei falsch, so jedenfalls unser örtlicher Stadtführer. Für deutlich über 20.000 Pferde, die sich hier einmal befanden, wäre dieser Komplex auch viel zu klein, trotz seiner Größe. Von den ehemaligen Stallungen ist kaum mehr etwas erhalten
    Sehenswert ist zudem das Mausoleum von Moulay Ismail mit angeschlossener Moschee, restauriert von Mohammed V. Seit 1996 Weltkulturerbe. Hier kann man auch als Nichtmuslim eine Moschee betreten, was sonst nur noch in der Moschee Hasan II in Casablanca der Fall ist.
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  • Day 3

    Volubilis, auf römischen Spuren

    October 24, 2015 in Morocco ⋅ 19 °C

    Volubilis, nahe Meknes gelegen auf dem Weg nach Fes. Vorbei geht es auf dem Weg zu der ehemaligen römischen Metropole an Weinfeldern. Der Anbau von Wein wurde mit der Besetzung des Landes durch die Franzosen Anfang des 20. Jahrhunderts wieder eingeführt. Das blieb mit einigen Konfusionen auch nach der Unabhängigkeit so, obwohl Alkohol im Islam ja verboten ist. Seit den 90er-Jahren wurden die Anbauflächen hier in der Region sogar deutlich ausgeweitet.
    Zurück zu Volubilis. Die römische Stadt ist seit 1997 ebenfalls Unesco-Weltkulturerbe und zeigt die am besten erhaltenen römischen Monumente in diesem Teil Afrikas. Neben der Hafenstadt Tingis ( das heutige Tanger) war Volubilis das wichtigste Zentrum der Provinz Mauretania Tingitana mit um die 20.000 Bewohnern, laut neueren Untersuchungen. Weizen, Wein und Olivenöl machten den Reichtum der Stadt aus.
    Als Nordafrika im 5. Jahrhundert an die Vandalen verloren ging, existierte die Stadt dennoch weiter bis zur Eroberung durch die Araber im 7. Jahrhundert. Teile der wertvollen Steine und ganze Säulen verwendete man etwa für Prachtbauten in Meknes, 1755 wurde die Reste durch das schwere Erdbeben in Lissabon schwer in Mitleidenschaft gezogen. 1915 begannen die Ausgrabungen durch die Franzosen.
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  • Day 4

    Die älteste der Königsstädte: Fes

    October 25, 2015 in Morocco ⋅ ⛅ 18 °C

    Fes, die drittgrößte Stadt Marokkos ist zugleich die älteste der vier Königsstädte und gilt als geistliches Zentrum der Region. Hier findet sich mit der Quarawiyin-Universität eine der ältesten der Welt, sie geht auf das Jahr 859 zurück. Die Altstadt steht seit 1981 ebenfalls als Weltkulturerbe unter dem Schutz der Unesco. Bezogen auf die Fläche soll es sich um die weltweit größte mittelalterliche Altstadt handeln, über 9000 Gassen, meist nur ein/zwei Meter breit durchziehen das Areal. Autoverkehr gibt es keinen, in der Regel beschränkt sich der Verkehr neben einigen Mopeds jedoch auf Maultiere und Esel sowie vollbeladene Ziehwagen. Die benötigt man auch, übernachtet man in einem Riad inmitten der Medina wie wir.
    Will man in der Medina die Orientierung nicht verlieren, sollte man sich einen Stadtführer gönnen. Zumal die einzelnen Sehenswürdigkeiten von außen oft gar nicht zu entdecken wären. Wie so oft, sehen Gebäude oder Riads von außen eher bescheiden aus, tritt man durch das Tor, erwarten einen bald kleine Paläste. Man zeigte seinen Reichtum nicht vor. 2,8 Quadratkilometer umfasst die Medina, die Fläche von 400 Fußballfeldern.
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  • Day 4

    Die Ledergerber von Chuwwara

    October 25, 2015 in Morocco ⋅ 🌙 21 °C

    Ein Muss in der Medina ist der Besuch der Ledergerber von Chuwwara. Beim Aufstieg zur Aussichtsplattform des meistfotografierten Viertels gibt einen der Inhaber des Lederladens, durch den man muss, einem extra ein Blatt Minze gegen den Geruch. Denn gegerbt wird das Schaf-, Ziegen-, Kuh- und Kamelleder seit Jahrhunderten auf die gleiche Weise, mit den Exkrementen von Tauben, tonnenweise. Das geschieht in großen, runden, farbenfroh leuchtenden Steinbottichen.
    Leder ist neben der bleu-weißen Keramik übrigens traditionelles Markenzeichen der Stadt, und stapelt sich entsprechend als Jacken, Taschen, Sitzkissen und Schuhen in den Verkaufsräumen sowie unzähligen Ständen der Stadt. Natürlich für Vorzugspeise, kommt man mit einem Stadtführer. Handeln ist angesagt, und das ist eine Kunst für sich, elementarer Bestandteil arabischer Lebensart.
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  • Day 5

    Fahrt in den Süden, Ifrane

    October 26, 2015 in Morocco ⋅ ⛅ 16 °C

    Nun hieß es eine längere Strecke zurückzulegen, etwa 510 km von Fes in den Süden Marokkos, nach Merzouga, dem Tor zur Sahara. dennoch blieb Zeit für einige kürzere Stopps. Der erste erfolgte im mittleren Atlasgebirge in Ifrane. Hier fühlt man sich auf den ersten Blick, als sei man in der Schweiz und nicht in Marokko. Der Baustil der Häuser mit Satteldach ist so gar nicht landestypisch, gepflegte Boulevards, Parkanlagen und die sich gerade verfärbenden Laubbäume verstärken die Illusion. Ifrane ist eine gepflegte Kleinstadt und dient der marokkanischen Mittel- und Oberschicht als Sommerfrische und Wintersportort. Auch der König hat hier eine größere Residenz, soll Skifahren doch nach Wasserski sein zweitliebstes sportliches Hobby sein. Die Stadt liegt auf einer Höhe von etwa 1650 m, hier findet sich auch eine private Elite-Universität.Read more

  • Day 5

    Quer durch das Land

    October 26, 2015 in Morocco ⋅ ⛅ 19 °C

    Weiter ging es durch faszinierende Berglandschaften. Der Mittlere Atlas hat übrigens eine Länge von fast 500 km, der höchste der Gipfel erreicht 3356 m Höhe, bewohnt ist die Region hauptsächlich von Berbern. Seit 2010 ist übrigens die Sprache der Berber, Amazigh, offiziell Amtssprache, nach Arabisch und vor Französisch. In den Schulen werden inzwischen alle drei Sprachen gelehrt. Das sei auch ein Zeichen gegen den Fundamentalismus.
    Noch etwas interessantes: Ich habe noch nie so viel Verkehrskontrollen erlebt wie hier in Marokko. An einem einzigen Tag waren es mal zehn Kontrollen. 2010 wurde ein neuer Führerschein eingeführt mit einem Punktesystem. Zu schnelles Fahren kostet rund 70 Euro (bei einem Pro-Kopf-Einkommen von rund 1500 Euro jährlich) und gibt 3 Punkte, bei 30 ist der Führerschein weg. Damit will man die Unfallzahlen eindämmen. Soll auch funktionieren.
    Die Korruption bei der Polizei soll sich auch gebessert haben, so jedenfalls unser Fahrer Abdullah (der sich übrigens immer penibel an Geschwindigkeitsvorschriften hielt, Abstand halten scheint aber kein Thema in Marokko zu sein und Straßenspuren in den Städten auch nicht). Das Erfolgsrezept laut Abdullah: Vor etwa zehn Jahren wurde die Arbeitszeit der Polizei von 12 bis 14 Stunden täglich auch acht reduziert. Und das Gehalt von durchschnittlich 300 Euro monatlich auf 800 erhöht. Korruption soll laut verschiedenen Berichten jedoch ein großes Problem in Marokko sein, wir als Besucher jedenfalls merkten davon nichts.
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  • Day 5

    Midelt bis Merzouga

    October 26, 2015 in Morocco ⋅ ☀️ 22 °C

    Es folgte mit Midelt die Stadt des Apfels, dann ging es den Fluss Ziz entlang bis zu einer großen Oase gleichen Namens bis nach Tafilalt. Den Fluss entlang finden sich an dieser Strecke durch Berge und Wüste um die zwei Millionen Dattelpalmen. Hier liegt auch der größte von rund 130 Stauseen, genannt Hassan Addakhill. Marokko ist übrigens afrikanischer Vorreiter was regenerative Energien betrifft. 2015 produziert das Land immerhin 20 % des Stroms in Wasserkraftwerken, 14 % mit Wind und 5 % mit Sonne. Letzteres soll noch deutlich ausgebaut werden.
    Weiter geht es durch Wüstengegenden, an Städten folgen Errachidia, Erfoud, die Stadt der Datteln und der Fossilien (die wir später noch besuchen werden), dann Er Rissan, das Tor zur Sahara. Und was macht das Wetter, erst ein Sandsturm, dann regnet es. Dann schien wieder die Sonne und so blieb es auch.
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