• Harro
jun. – sept. 2025

Kanada, USA, Mexico und mehr

Von Halifax (nova Scotia) geht es rüber nach Vancouver durch das zweitgrößte Land der Erde. Danach geht es durch Trumpmania Richtung Mexico. Wenn die Lust noch ausreicht, kommt noch Mittelamerika dazu.
Das Bild ist übrigens mit Chatgpt generiert.
Leer más
  • Auf in Richtung Niagara

    28 de junio, Canadá ⋅ ☀️ 26 °C

    Manchmal frage ich mich, wie man früher eine Reise ohne Smartphone gemacht hat. Es sind z. T. banale Dinge wie welchen Wochentag haben wir heute, die man ohne Navi nur schwer herausbekommt. Ich bemerke, dass ich auch immer weniger mein Notebook benutze. Für manche Tätigkeiten, wie das Buchen von Unterkünften und Tourenplanung, finde ich es aber immer noch praktisch.

    Mein innerer Wecker hat sich auch langsam dran gewöhnt, dass ich 6 Std. Zeitverschiebung habe. Die nächste Zeitgrenze ist allerdings
    schon in Sicht. Dann werden es 7 Std sein.

    Bei trüben Wetter, aber Temperaturen um die 20 Grad, setze ich mich in Bewegung. Ich suche wie immer irgendwo einen Platz zum Frühstücken. Heute ist es bei McDonnalds. Für 0,5 l Cola Light, einen Becher Kaffee und so ein Egg and Cheese Brötchen bezahle ich 4,24 Euro. Da kann man nichts zu sagen.

    Mittlerweile nerven mich meine Handschuhe. Das Innenfutter hat sich gelöst und man kommt nur schwer mit nassen oder verschwitzt Händen rein, weil man beim Ausziehen vorher das Futter mit rausgezogen hat. Ich habe jetzt das Futter abgeschnitten. Das ist allerdings nicht gut, weil der Schweiß das Leder spröde macht.

    Vor Toronto fängt es dann an. Auf der Gegenfahrbahn stehen sie auf drei Spuren. Als ich auf der Autobahn durch die Vororte von Toronto fahre, werden aus meinen Anfangs 2 Spuren dann 6 Spuren. Wenn man dann eine andere sechspurige Autobahn kreuzt, dann sieht das auf dem Navi schon toll aus. Irgendwann sehe ich mir ein riesiges Kühlhaus etwas zu lange an und schwupp befinde ich mich auf den zwei Fahrspuren, die abgehen. Ich kann das zwar schnell ausbügeln, aber dann befinde ich mich plötzlich auf einer Express Toll Road, die man scheinbar bezahlen muss. Mein Navi erfindet inzwischen Strassen oder lässt welche weg. Das blödeste ist, dass jede Abfahrt wieder auf eine andere Autobahn oder Schnellstrasse führt. Mal eben anhalten, um sich zu orientieren, geht nicht. Die Temperaturen sind inzwischen auf 28 Grad gestiegen. Ich wechsel auf die gute alte Art nach Schildern zu fahren. Mein Navi ist damit gar nicht einverstanden und erzählt mir was von Routen, die schneller sind.

    Irgendwann einigen wir uns dann und fahren nach Hamilton rein. Es ist eine Stadt der Stahlerzeugung. Riesige Areale sind mit Stahlöfen, Coils, ... besetzt. Die Strasse führt mitten durch und ich lande in wahrscheinlich einem Arbeitergebiet. Meine heutige Herberge ist in einem dieser Häuser hier. Sie sehen meistens doch schon etwas ramponiert aus. Angekommen bei meinem Haus warte ich 1 ,5 Std., bis eine Frau kommt. Sie ist sehr freundlich. In der Zwischenzeit habe ich auch schon meine Mitbewohner kennen gelernt. Es sind jüngere Leute, die scheinbar über Airbnb gebucht haben.

    Das auf einem Samstag soviel Verkehr ist, das hatte ich nicht erwartet. Die Schulferien haben dieses Wochenende begonnen. Am 1. Juli ist dann auch noch ein Feiertag. Für mich heißt das, ich werde morgen sehr früh zu den Niagara Fällen aufbrechen.
    Leer más

  • Was für eine Kostenersparnis

    28 de junio, Canadá ⋅ ☀️ 25 °C

    Wenn man in Deutschland einen Stromanschluß bekommt, dann wird der Gehweg aufgebuddelt, der Vorgarten umgegraben, die Kellerwand durchbohrt und dann ist das Kabel im Haus. Wahrscheinlich 1 Tag Arbeit

    In Kanada werden einfach drei Kabel aufgeklemmt, einmal durchs Dach gebohrt und fertig. Wahrscheinlich nur ein paar Stunden Arbeit.

    Ja, deutsche Wertarbeit sieht besser aus und könnte evtl. auch länger halten.
    Leer más

  • Niagara, ich komme

    29 de junio, Canadá ⋅ ☀️ 18 °C

    Um 6:00 Uhr klingelt der Wecker. Ich will nicht Niagara im Menschengewühl erleben. Auf geht's von Hamilton nach Niagara Falls. Es sind nur 50 km. Von daher bin ich relativ früh da. Um 9:30 Uhr habe ich einen Termin für die zipline gebucht. Es ist noch erstaunlich leer und die Parkplätze sind noch fast alle frei (für 23 Euro).

    Die Fälle sind schon fantastisch. Ich habe schon höhere und mehrstufige Fälle gesehen, bei denen auch viele Wassermassen runterstürzten. Hier sind es aber gleich zwei große Wasserfälle und das Panorama ist berauschend. Über dem einen Wasserfall ist eine permanente Regenwolke, die sich z.T. auf die Straße und die Leute ergießt. Schiffe fahren dicht bis an den einen Wasserfall heran.

    Die Zipline erweist sich als Enttäuschung. Angepriesen als Zipline über die Fälle geht es lediglich das Ufer runter. Da hatte ich mehr erwartet.

    Von Niagara Falls geht es zu Niagara on the Lake. Gemeint ist der Lake Ontario. Es ist schon Wahnsinn, wie groß die großen Seen sind. Man kommt sich wie am Meer vor. Im Augenblick läuft hier gerade eine Kunstausstellung im Freien im Park unter schattigen Bäumen. Da kann man sich auch mal hinsetzen und relaxen. Eins finde ich immer schade. Ich esse gerne Eis und das ist hier in Kanada mit ca. 3 Euro pro Kugel echt teuer. Ich verkneifen es mir deshalb.

    Auf der Rückfahrt ist auf der Gegenseite auf drei Spuren Stau. Auf dieser Autobahn kann man eigentlich nur zwei Ziele haben: Niagara Falls oder die Staaten. Ich tippe darauf, dass nur der kleinere Teil zu den Niagara Fällen will. Das zu der Reisesituation zwischen Kanada und USA.
    Leer más

  • Jetzt geht es in Richtung Norden

    30 de junio, Canadá ⋅ 🌧 24 °C

    Schon vorweg, es war anstrengend heute. Zunächst geht es nach Kitchener. Laut Beschreibung eine deutsche Einwandererstadt mit vielen Parks. Es gibt irgendwo ein Museum, wo auch ein Haus ausgestellt ist. Ich erwarte eigentlich nur mal hier und da einen deutschen Namen oder etwas typisch deutsches. Ausser einem Universitätsnamen Winfried ... fällt mir jedoch nichts auf. Im Gegenteil, die Stadt wirkt wie eine typische Stadt dieser Gegend. Die Geschäfte, die Häuser, ...

    Als nächstes geht es in eine Gegend, in der Menoiten leben. Ich sehe drei Kutschen, die am Straßenrand fahren. Die Menoiten selbst scheinen aber etwas von der Strasse entfernt zu wohnen. Da dies eine Gegend mit vielen Gehöften ist, läßt sich das nicht so genau sagen. Hier ist viel Agrarwirtschaft mit z.T. großen Feldern. Insgesamt bietet die Gegend schon mal einen Vorgeschmack auf die Prärien. 50 km die Strasse lang, dann 80 km rechts und dann nach 100 km wieder links. Es ist richtig öde hier lang zu fahren.

    Irgendwann fahre ich durch ein Tal mit einem Wald und einen dahinplätschernden Bach. Wie ist das schön nach dieser Acker und Wiesenwelt.

    Mein Ziel ist heute Parry. Mit noch Sprit für 50 km im Tank, ausgelaugt durch 32 Grad Hitze und bei einsetzenden Regen komme ich an. Parry ist eine kleine verschlafene Stadt im Nirgendwo. Die Eisenbahn rattert ab und zu durch. Es gibt keine Straße, die hier durchführt. Man muss Parry als Ziel haben, sonst kommt man nicht hierher. Für mich passte es von der Entfernung sehr gut. Von daher bin ich hier.

    Ich freue mich schon auf ein Bad, denn mein Zimmer hat laut Beschreibung eine Badewanne. Leider hat man den Stöpsel entfernt und damit erledigt sich das erstmal. Irgendwann finde ich ein Plastikglas zum Zähneputzen, das als Stöpsel taugt und mir zu meinem Bad verhilft.

    Der aktuelle Wetterbericht hat gute und schlechte Nachrichten für mich. Heute Nacht sollen 13 mm Regen fallen, aber die Temperaturen fallen dafür auf ca. 20 Grad.
    Leer más

  • Vergleich von LKW in Kanada /Deutschland

    1 de julio, Alemania ⋅ 🌙 16 °C

    Einer meiner Footprints beschäftigte sich mit der Frage der LKW Gewichte. Hierzu folgende Info: In Deutschland dürfen die extra langen LKW 25 Meter lang sein und 44 Tonnen wiegen. In Kanada dürfen LKW 38 Meter lang sein und 62 Tonnen wiegen. Man kann also sagen, dass die LKW in Kanada ca. 50 % mehr laden dürfen und ca. 50 % länger sein dürfen. Wenn so ein kanadischer LKW dann mal in einen Stau reinbrettert, dann haut das rein.Leer más

  • Durch das Land der Indianer

    1 de julio, Canadá ⋅ ☀️ 22 °C

    Gestern habe ich geschrieben, der Zug geht durch den Ort, da muß ich mich korrigieren. Er geht durch mein Zimmer. Zum Glück war es heute Nacht nur ein Zug. Dafür strahle ich mehr. Ich habe erst jetzt gesehen, dass ein dicker Funkmast direkt auf dem Nachbargrundstück steht.

    Heute ist canada day. Bisher habe ich davon noch nicht viel mitbekommen. Hier ein paar Fahnen mehr, da eine kleine Veranstaltung, ... Insgesamt ist der durch Trump verursachte Patriotismus jedoch nicht zu übersehen. Gespannt darf man sein, wie sich das Geschäft mit Pickups entwickeln wird. Gefühlt sind es 99 % US Fahrzeuge, die z.T. aber in Kanada montiert / gebaut werden. Da kann man nochsoviel im Lebensmittelladen auf Kanada Produkte achten, wenn übertrieben schon ein paar Pickups mehr Wert sind.

    Irgendwann habe ich mich mit einem Italiener unterhalten. Er hat sich beschwert, dass überall nur Fastfood angeboten wird. Irgendwie ist das war. Burger, Hotdogs und Pizza bestimmen häufig die Speisekarte. Leider auch bei meiner Auswahl. Was mich immer wieder verwundert ist der hohe Anteil von Mitarbeitern im Hotel und Restaurant Bereich aus vermutlich Indien oder Pakistan. Gerade in den letzten Tagen hier im Nirgendwo fand ich es extrem.

    Die Landschaft ist herrlich. Von Parry aus bin ich kleine Strassen gefahren. Erstaunt war ich über die vielen verschiedenen First Nations (Ureinwohner/Indianer) Gruppen. Ich hatte gedacht, dass die Stämme weiter auseinander leben. Übrigens leben würde ich hier nicht wollen als Naturvolk. Es gibt viel Sumpf und Wasser. Dazwischen gibt es immer wieder grosse Felsbereiche. Das sieht herrlich aus, aber zum leben...

    Ich habe meinen ersten Bären gesehen. Es war ein Jungtier, dass am Straßenrand tot lag.
    Ich bin immer hin und her gerissen, ob ich Bären sehen möchte oder die Gefahr einfach zu gross ist. Mal sehen, was die Natur entscheidet.
    Leer más

  • Mein erster (lebender) Schwarzbär

    2–7 jul., Canadá ⋅ ☁️ 19 °C

    Das Ereignis des Tages vorweg. Bei der Fahrt zum heutigen Tagesziel sprang plötzlich ein junger Schwarzbär ca. 10 Meter von der Strasse im Gras herum. Ein Foto war natürlich nicht möglich. Einerseits wäre es für den Bären gefährlich gewesen, weil er evtl. Aus Neugier auf die Strasse gekommen wäre und andererseits haben Jungtiere Mütter, denen ich nicht so gern begegnen würde.

    Die Fahrt verlief heute von den Temperaturen auch unerwartet. Nachdem die Temperaturen normal auf 27 Grad gegangen sind, fielen sie plötzlich auf 13 Grad ab, um dann wieder auf 20 Grad zu steigen. Am Ziel sind es jetzt 15 Grad.

    Heute ist Camping angesagt. Während ich das Zelt aufbaue, kommt ein Eichhörnchen und gackert als wenn es mich auslacht. Ich denke, es wollte nur etwas zu fressen.

    Der Campingplatz liegt direkt, nur durch einen Weg getrennt, am Strand. Mein Bereich ist riesig. Wie am Meer hört man das Plätschern der Wellen. Am Horizont kann man kein Land erkennen.

    Die Hotel / Motel / Camping Situation verschlechtert sich zunehmend. Kurzfristig buchen ist teuer. Mittlerweile habe ich fast 14 Tage vorgebucht. Das ist nicht unbedingt das Reisen, wie ich es mir vorstelle. Es ist aber auch das erste Mal, dass ich zur Hochsaison reise. Bisher habe ich das vermieden. Ich hoffe mal, dass es ab Mitte August wieder besser wird.

    Mittlerweile bin ich in der vierten Reisewoche. Ich habe noch nicht mal die Hälfte von Kanada durchquert. Mein Navi sagt, dass meine Route in Kanada noch 6600 km lang ist. Insgesamt hat sich eine gewisse Routine eingespielt. Nächste Woche habe ich einen 500 km Tagestrip eingeplant. Wichtig ist für mich immer, dass ich fahrfreie Tage habe, sonst kommt schnell das Gefühl des Stresses auf.

    Ich habe die grossen Städte hinter mir gelassen. Es kommen noch Städte wie Winnipeg oder Regina, die zwischen 800.000 und 200.000 Einwohner haben. Dazwischen ist die Bevölkerung aber dünn gesät. Gestern in Blind River war jedes 4. Geschäft aufgegeben. Ich vermute, dass Landflucht hier auch ein Thema ist. Immerhin leben 80 % der kanadischen Bevölkerung in Städten und Kanadas Bevölkerung ist nur halb so groß, wie die deutsche Bevölkerung.

    Manchmal frage ich mich, wovon die Menschen hier im Nirgendwo leben. Industrie ist eher selten, Landwirtschaft ist in manchen Regionen ebenfalls selten, Tourismus gibt es wenig. Forstwirtschaft, Strassenbau, ... sind evtl. Einnahmequellen.
    Leer más

  • Ruhe

    3 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Nacht war kühl, aber mein Schlafsack hat ausgereicht. Mein aufblasbares Kopfkissen hat gestern beschlossen den Gang in den Abfallcontainer zu gehen. Wieder ein Teil weniger einzupacken. Meine Badelatschen wollten gleich mit in den Container, aber die habe ich repariert.

    Gestern habe ich mal auf WhatsApp geprüft, ob sich hier ein Lebensmittelladen oder ein Restaurant in der Nähe befindet. In 35 km Umkreis habe ich nichts gefunden. Das heißt für mich im Umkehrschluß, dass es heute und morgen nur Brot mit Philadelphia, Äpfel und Fertigreisgerichten gibt. Naja, könnte schlimmer sein.

    Eine kleine Wanderung am Lake Superior entlang war richtig schön. Die Vögel singen hier ganz andere Melodien.
    Leer más

  • Abendimpressionen

    3 de julio, Canadá ⋅ ☀️ 14 °C
  • Letzter Tag im Nirgendwo

    4 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute habe ich von allem ein wenig gemacht: Eine Unterkunft gebucht, aufgeräumt, gefaulenzt, ein paar Indianerzeichnungen besucht, ... Nur als Hinweis: die Zeichnungen sind auf dem dritten Bild.

    Je nach Wetterapp soll es heute Nacht Gewittern oder regnen. Ich habe deswegen schon soviel wie möglich eingepackt.

    Meine Campnachbarin hat mich heute morgen zum Kaffee eingeladen. Das war ganz praktisch, weil ich vergessen hatte Teebeutel zu kaufen. Sie erzählte, dass sich schon immer die Kanadier von den US lern kulturell abgegrenzt haben und umgekehrt. Wir haben dann noch ein wenig über die Kulturen geplaudert. So soll es in den Staaten üblich zu sein sich mit stay safe zu verabschieden. Das ist natürlich tatsächlich was ganz anderes wie "Auf Wiedersehen" oder "Gute Reise", ...
    Leer más

  • Die Anzahl der Tankstellen nimmt ab.

    4 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 21 °C

    Der angekündigte Regen hat sich auf ein paar Spritzer heute Nacht beschränkt. Da bekomme ich mal mein Zelt trocken eingepackt.

    Wawa ist 90 km entfernt. Bis dahin gibt es keine Ortschaft, keine Tankstelle und keinen Shop. Es ist fast nur reine Natur rechts und links. Jetzt könnte man annehmen, dass Wawa ein größerer Ort ist. Mit 3000 Einwohnern ist es jedoch eher ein Dorf. Wichtig, es gibt eine Tankstelle. Einen Subway gibt es auch und ein Baguette findet seinen Weg in meinen Magen. Obwohl das schon eine üppige Portion ist, bin ich irgendwie noch nicht richtig satt. Das Pseudofasten in Agawa scheint Nachholbedarf generiert zu haben.

    50 km weiter sehe ich schon von weiten die milchige Sicht. Zunächst denke ich an Waldbrand, aber es ist Regen, der bis zum Ziel anhält.

    Übrigens zum Thema Waldbrände: Hier in Ontario sind diverse Campingplätze abgebrannt.

    Zum Thema Unterkünfte muß ich mich beklagen. Im Bereich der grossen Parks in British Columbia ist das Raubrittertum wieder auferstanden. Da wird für ein Bett im Schlafsaal 80 Euro verlangt. Mittlere Unterkünfte kosten 150 - 200 Euro. Lediglich die Campingplätze haben halbwegs vernünftige Preise.
    Leer más

  • Auf zum Donner

    6 de julio, Canadá ⋅ ☀️ 13 °C

    Ein Blick auf mein Navi heute morgen zeigt einen einfachen Weg nach Thunder Bay: 190 km auf der "Bundestrasse" fahren und dann rechts ab. Seit ca. 400 km fahre ich jetzt auf dieser Strasse (plus die 190) und es hat Orte mit maximal 5000 Einwohnern gegeben und davon vielleicht 2 oder drei. Im Gegensatz zum östlichen Kanada befinden sich an dieser Strasse praktisch keine Häuser. Es ist pure Natur.

    Die Strasse führt mehr oder weniger immer am Lake Superior lang. Manchmal sind Inseln vorgelagert oder es ragen fjordähnliche Buchten ins Land. Immer wieder gibt es herrliche Kiesstrände, die zum Baden einladen. Sie sind menschenleer.

    Heute führt die Strasse durch ein leicht bergiges Land mit schroffen Felsen, die manchmal 20 - 30 Meter neben der Strasse aufragen. Immer wieder gibt es einen herrlichen Blick über den See. Ich tucker mit 80-90 km/Std. die Strasse entlang. Erlaubt sind 90. Es ist erstaunlich. Wenn jemand zu mir aufschließt, dann fährt er mir hinterher, bis unsere Spur 2 spurig wird und überholt in Ruhe. Alles ohne Stress.

    Es gibt sogenannte 4 way Strassenkreuzungen. Jede Seite hat ein Stoppschild. Wer zuerst kommt, darf auch als erster fahren. Das Tollste ist, dass tatsächlich alle erst anhalten.

    50 km vor Thunder Bay wird es etwas flacher und die Bundesstrasse wird gerade mehrspurig ausgebaut. Auch der Verkehr nimmt zu. Dadurch ist es mit der Ruhe erstmal vorbei.

    In Thunder Bay ist der erste McDonnalds erstmal meiner. McDonnalds Läden haben bisher fast alle eine Gemeinsamkeit gehabt: Sie werden gerne von Obdachlosen besucht. Da wird dann schon mal gerülpst, die Nase hochgezogen, ... Vielfach sind die Toiletten zu und man muss sich den Schlüssel an der Theke holen.

    Da ich noch einige Zeit habe, bevor ich einchecken kann, besuche ich noch Fort William. Es entpuppt sich als echtes Kleinod. Mit viel Liebe zum Detail erbaut und mit viel personellen Aufwand der Erzähler / Handwerker vorgeführt begibt man sich in die alte Zeit zurück.
    Leer más

  • Niagara 2

    6 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 22 °C

    Zum Frühstück gibt es Pizza. Gestern war ich in der Szene Kneipe gegenüber. Sie haben ein interessantes Konzept. In einem Teil der Kneipe wird Pizza verkauft und in dem anderen Teil wird selbst gebrautes Bier verkauft. Beides kann man mit zum Platz nehmen und dort gemütlich essen und trinken. Mein Problem war die Pizza. Auf der Anzeige waren zwei Größen angegeben. Ich habe dann einfach gesagt, daß ich die große Pizza haben möchte. Es gab jedoch tatsächlich noch sowas, wie eine Familienpizza. Lange Rede, kurzer Sinn, heute morgen gab es die Reste.

    Schon nach 30 km komme ich beim Kakabeka Wasserfall an. Er hat eine enorme Größe und kann durchaus als großer Wasserfall bezeichnet werden. Der Fluß speist sich aus diversen Seen in der Gegend. Das Wasser donnert ca. 30 Meter den Fall herunter und verursacht einen wunderschönen Regenbogen. Irgendwann spricht mich eine Frau an. Ihr Sohn würde mich für einen Astronauten wegen des Helms halten. Ich schalte etwas zu spät bis mir einfällt, dass die Harley Fahrer und das sind die meisten Biker hier, fast nur Helme tragen, die gerade bis zu den Ohren gehen. Weder das Gesicht, noch die Kinnpartie sind geschützt. Auch von der Bekleidung sieht man meistens einfach Hemden, ... vielleicht sieht man mal Lederjacken aber fast nie Schutzhosen, die z.B. Protektoren haben. Wenn ich dann in voller Ausstattung auflaufe, dann sieht das tatsächlich nicht normal aus.

    Auch heute läßt sich das Navi nicht lumpen und sagt sobald ich thunder bay verlassen habe : 160 km und dann rechts. Die Strecke geht durch Wildnis, die aber fast nur aus Bäumen besteht. Zwischendurch steht plötzlich ein Wolf an der Strasse. Irgendwie scheint er Strassen zu kennen.

    Irgendwann bemerke ich, dass ich mal wieder eine Zeitzone überschritten habe. Von der Planung bin ich sowieso schon zu früh dran. Jetzt habe ich noch eine Stunde mehr. 7 Std Unterschied zu Deutschland.

    Nach besagten 160 km komme ich in der 300 Seelen Gemeinde Ignaze an. Es gibt Tankstellen, einen Subway, ein Motel und ein paar Servicewerkstätten. Es ist wieder so ein Ort im Nirgendwo. Beim Subway setzen sich die Leute noch nicht mal hin. Sie essen im Auto während der Fahrt.

    Mein Campingplatz ist dann nochmal die Steigerung von Nirgendwo. Fast kein Handy Empfang, scheinbar kein WiFi. Könnte sein, dass ich die nächsten Tage nichts poste.
    Leer más

  • Super geschlafen

    8 de julio, Canadá ⋅ 🌧 16 °C

    Die Temperaturen sacken nachts im Augenblick nicht mehr so stark ab. Man kann den Schlafsack einfach als Decke benutzen. Dadurch ist es erheblich einfacher sich zu drehen und besser zu schlafen.

    Der Wetterbericht hat Recht, es klart im Laufe des Vormittags auf. Das Verlassen und insbesondere das Wiederkommen ins Zelt gestaltet sich schwierig. Im Vorbereich des Zeltes sammeln sich die Mücken. Wenn man den Reißverschluss zum Schlafbereich aufmacht versuchen Sie schnell mit reinzukommen. Es beginnt jedesmal eine Schlacht gegen die reingekommenen Mücken. Zum Glück sind sie langsam und stechen auch nicht besonders stark.

    Gerade ist ein Angebot für neue Reifen reingekommen. 600 Euro wollen sie haben. Dazu kommt noch der Ölwechsel. Das ist schon üppig, da die Reifen im Internet hier in Kanada wesentlich günstiger sind. Ich muss wohl noch ein paar andere Händler anschreiben.

    Wo mich meine BMW gerade so beim Mittagstisch anschaut frage ich mich, warum nach 5000 km so wenig Insekten am Windschild kleben. Auch mein Helm bekommt wenig ab. Manchmal sind es Riesenbrummer, die auf den Helm einschlagen. Das ist aber selten und sie werden durch den Aufprall nicht zermanscht.
    Leer más

  • Sandbar Lake

    8 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute liegt nur der Strand an und das Aufbrauchen meiner letzten Akkureserven.

    Beim Reingehen ins Wasser gibt es eine Überraschung. Ähnlich zur Nordsee muß man lange laufen, bis das Wasser bis zur Hüfte geht. Das Wasser hat fast angenehme Temperaturen.

    Ich habe heute meine Route in Kanada um 2000 km erweitert. Eine kleine Kurve Richtung Yukon ist dazugekommen.

    Für meine Reifen habe ich jetzt auch ein Angebot in Vancouver. 600 Euro sollen die Schlappen inclusive Montage kosten. Ich muß mir nochmal die Preise weiter ansehen.
    Leer más

  • Die erste 500 km Etappe

    10–16 jul., Canadá ⋅ ☁️ 16 °C

    In meiner Planung habe ich einerseits aus Mangel an Unterkünften und andererseits aus Mangel von etwas Interessanten 2 Etappen mit jeweils 500 km einkalkuliert. Ich schaffe so in 2 Tagen 1000 km.

    Ich wache um 5:00 Uhr auf. Die Mücken spielen völlig verrückt. Mit einer Hand erschlage ich Mücken, mit der anderen Hand packe ich meine Sachen. Um 6:00 fahre ich los. Bei angenehmen Temperaturen geht es erstmal zur Tankstelle. Das Schild "Limited Service, Check your fuel" nehme ich ernst und tanke randvoll.

    Die Gegend ist abwechslungsreich. Immer wieder gibt es ķleine oder größere Seen. Sandige Gegenden wechseln sich mit felsigen Granitblöcken ab. Man hat immer was zu sehen und bei dem Tempo fährt es sich absolut entspannend.

    Ich habe das Tempo auf knapp 100 erhöht. Das ist hier auch ungefähr das Trucker Tempo. Ich komme gut voran und bin so um 9:00 Uhr in Kenora. Das ist ungefähr die Hälfte der Strecke. Im McDonnalds setzt sich ein ehemaliger Holländer zu mir. Er ist schon 1960 nach Kanada migriert. Im Augenblick fährt mit einem Van durch die Gegend. Er erzählt das viele Motels dicht gemacht haben, weil die Leute jetzt Wohnwagen haben. Viele sollen wohl im Winter damit nach Florida fahren.

    Nach Kenora wird es nur noch unangenehmer. Die Temperaturen steigen Stück für Stück auf 31 Grad, die einspurige Strasse wird zur autobahnähnlichen Strasse mit mehr Verkehr und das Schlimmste ist, dass es flacher wird mit riesigen Feldern links und rechts. Es ist ein wenig wie das Gebiet zwischen Karpaten und Donaudelta in Rumänien.

    Schon seit Lake Superior denke ich darüber nach, wie wohl damals Siedler sich hier fortbewegt haben. Jede Senke zwischen den Hügel ist ein See oder Sumpf. Der Wald ist extrem dicht. Alle halbe Meter steht ein kleinerer oder größerer Stamm. Immer wieder gibt es Granitblöcke.
    Leer más

  • Wetter schlecht, Gegend schlecht

    11 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 18 °C

    Als ich in Winnipeg losfahre ist alles diesig. Ich halte es zunächst für Rauch, weil gestern eine Warnung über das Hand.y kam. Es stellt sich jedoch heraus, das es nur Nebel ist.

    Von Winnipeg nach Regina geht es jetzt voll durch die Ackerlandschaft. Der Highway ist rechts und links von ca. 1,5- 2 km langen goldgelben Raps und Korn Feldern gesäumt. Wenn man da mit dem Trecker pflügen muß, dann ist man für eine Richtung mal eben eine halbe Stunde unterwegs. Parallel zur Straße verläuft die Eisenbahn. Immer wieder sehe ich ca 1,5 km lange Züge. Eine Lok ist dann in der Mitte des Zuges und eine vorne. Ich habe 75 Waggons mit doppelstöckig geladenen Containern von hinten bis zur mittleren Lok gezählt. Das wären insgesamt 300 Container pro Zug.

    Was mich an der Landschaft wundert ist, dass es kaum Seen oder Flüsse gibt. Es gibt lediglich kleine sumpfige Senken.

    Nach einer Weile wird es immer dunkler. An den Häusern geht sogar die automatische Nachtbeleuchtung an. Es sind aber keine Wolken zu sehen. Nach einer Weile setzt dann doch der Regen ein. Irgendwie nicht so schön auf meiner langen Etappe heute. Ich rette mich in einen McDonnald und trinke erstmal einen Kaffee. Als ich weiterfahre hat sich der Regen gelegt. Es bleibt aber diese diesige Suppe und es kommt immer mal wieder ein Schauer runter. Alles in allem passt das Wetter zur Gegend.

    Man merkt, dass hier in Sasketschewan größere Strecken überbrückt werden müssen. Es sind fast nur überlange Trucks unterwegs, d.h. eine Zugmaschine mit zwei langen Container Auflieger / Anhänger dahinter. Auch viele Wohnanhänger sind auf der Strasse. Es sind insbesondere die Auflieger für Pickups. Ein Pickup zieht einen dreiachsigen Wohnanhänger hinter sich her. Bei einer kleinen Steigung pustet er soviel Qualm raus, dass sich über der Autobahn eine schwarze Wolke ausbreitet. Der Motor wird nicht mehr lange halten.

    Die Highways in dieser Gegend haben eine interessante Eigenschaft. Vor jeder noch so kleinen Kurve steht ein Warnschild das eine Kurve kommt. Das ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass es dazwischen immer so 10 km geradeaus geht. Da kann man das Lenken schon mal vergessen.

    Mittlerweile habe ich auch eine weitere Zeitzone erreicht. Es sind jetzt 8 Std Unterschied.
    Leer más

  • Ölkauf mit Problemen

    12 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 20 °C

    Gestern habe ich festgestellt, dass mein Ölstand bedenklich niedrig ist. Ich war deshalb bei einem Autoteileladen und bei Walmart. Beide hatten mein Öl jedoch nicht. Heute war ich dann bei BMW. Da war aber der Service dicht. Die haben mich dann an Canadian Tire verwiesen. Ich war dann etwas überrascht nicht einen Reifenladen, sondern einen Supermarkt vorzufinden, der lediglich zu einem Drittel Autozubehör verkauft. Nach langem Suchen habe ich dann Motorradöl mit meiner Spezifikation, aber nicht ganz dem Viskosebereich gefunden. Das muß erstmal reichen.

    Ein Museum in Regina entpuppte sich als sehr gut gemacht. Sie haben verschiedene Habitate nachgebaut. Zusätzlich haben sie einen Tyranno Rex in Originalgröße ausgestellt.

    Regina selbst ist eher enttäuschend und lohnt sich nicht.

    Habe ich nochvergessen: In Winnipeg war das doch Rauch. 65 Waldbrände sind am brennen.
    Leer más

  • Grenzenlos weit

    13 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 22 °C

    Regina ist schnell verlassen und es geht auf den Highway. Zunächst bleibt alles wie vorher. Grosse Raps- und Korn Felder in einer leicht welligen Landschaft. Irgendwann geht die Landschaft aber über in Prärie. Grasland, soweit das Auge reicht. Man kann so 5 km im Umkreis alles sehen, wenn man auf einem leichten Hügel fährt. Die Gehöfte werden immer weniger. In den Senken sind weiße Flecken zu sehen. Es sind kleine Salzseen. Die Gehöfte sind so 2 - 5 km voneinander entfernt. Man fragt sich, wie die Infrastruktur für Strom, Telefon, Straßen, Schulen, ... aufrechterhalten wird. Im Winter sind hier schon mal 30 Grad minus. Wie haben die damals bloß die Rinder von hier weggetrieben.

    Insgesamt nimmt einen die Weite auf seltsame Weise gefangen. Kühe mit ihren Kälber stehen auf Weiden, deren Ende man nicht sehen kann, der Blick wird durch nichts aufgehalten, kaum Straßen zerschneiden die Landschaft.

    Irgendwann bekomme ich die Ansage in 10 km abzubiegen. Meine Unterkunft ist 20 km entfernt. Ich sehe in die Richtung und denke nur, wo soll da eine Stadt sein. Noch drei km vor der Stadt sehe ich nur Landschaft.

    Endlich taucht die Stadt auf. Ein riesiger obligatorischer Getreidespeicher ist von weiten zu sehen. Lagerflächen, Gerätschaften und Kleinindustrie prägen den ersten Blick. Eine Hauptstraße mit einem Co OP, Subway und dem ebenfalls obligatorischen asiatischen Restaurant bildet den Mittelpunkt. Zwischen schönen quadratischen Strassen stehen einfache Einfamilienhäuser. Es ist ein ruhiger verschlafener Ort dieses Maple Creek.

    Ich bin jetzt ungefähr 1600 km durch diese Acker und Wiesenlandschaft gefahren. Insgesamt werden es wohl 2000 km. Man stelle sich einmal vor, von Hamburg bis Venedig wären nichts wie Äcker und Wiesen. Davor bin ich mindestens 1000 km durch eine Landschaftwie die holsteinische Schweiz gefahren. Das ist nochmal mehr, wie die Strecke von Hamburg bis zum Nordzipfel Dänemarks. Einfach eine riesige Landschaft hier.
    Leer más

  • Man kann nicht immer Glück haben, oder ?

    14 de julio, Canadá ⋅ 🌧 14 °C

    In den Motels gibt es fast immer eine Ecke, wo man kostenlos Kaffee trinken kann und wo es manchmal auch Kleinigkeiten für ein Frühstück gibt. Ich sitze dort mit zwei anderen Männern, während wir den Regen abwarten. Wir unterhaltenuns über die Gegend und natürlich über mein Motorrad. Immer wieder werde ich bei allen möglichen Gelegenheiten darauf angesprochen. Häufig drehen sich Fragen auch darum, ob die BMW die beste Maschine

    Auf meiner Tour hatte ich mit dem Wetter viel Glück. Regen war eher die Ausnahme. Heute ist allerdings für den ganzen Tag Regen angesagt. Zum Glück ist die heutige Fahrt nur 260 km lang.

    Wie das so mit dem Glück ist, ich scheine irgendwo ein Hufeisen in der Tasche zu haben. Nachdem es noch in der Unterkunft stark geregnet hat, ist es während der Fahrt überwiegend trocken. Nach meiner Ankunft fängt dann der Dauerregen an.

    Ich bleibe in Lethbridge zwei Nächte. Die Unterkunft war relativ günstig und machte in der Beschreibung einen guten Eindruck. Tatsächlich ist es ein Motel auf etwas höherem Niveau.
    Leer más

  • Ein langes Frühstück ist ein guter Start

    15 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 12 °C

    Es ist immer interessant, wenn man in ein neues Land fährt. Zunächst hat man eine gewisse Unkenntnis aber auch Neugierde. Das geht dann irgendwann in einen Erlernen Prozess über. Am Ende fühlt man sich dann nicht mehr unbedingt als Fremdling, sondern als Teil des Ganzen.

    Mittlerweile ist der Tagesablauf Routine und das Motorradfahren ist davon nur noch ein Teil. Kleine oder größere Etappen sind egal. Es gibt immer etwas zu tun. Mal macht man die weitere Etappenplanung, mal wäscht man, mal repariert man etwas, ...

    Als ich gestern so durch die Prärie gefahren bin, war der Himmel sehr bewölkt. Ich hatte das Gefühl von Wolken umgeben zu sein. Tatsächlich ist es natürlich so, dass in einer Landschaft ohne Bäume und Häuser der Horizont die Grenze zwischen Himmel und Erde ist. Wenn man einfach geradeaus sieht, sieht man Wolken. Man muss den Kopf nicht anheben. Wenn man sich dreht, sieht man überall Wolken. In einer Stadt, ... muss man dagegen immer nach oben gucken, um Wolken zu sehen. Die Wirkung hier ist unbeschreiblich. Man fühlt sich ein wenig, wie in einem Wolkenbett.

    Seit einiger Zeit versuche ich einen neuen Ersatzschlüssel machen zu lassen. Meistens scheitert es daran, daß sie keine Rohlinge haben. Heute habe ich einen Schlüsseldienst gefunden, der mir einen Ersatzschlüssel gemacht hat. Während der Sohn den Schlüssel gemacht hat, habe ich mich mit dem Vater unterhalten. Er war begeistert von meinen Koffern. Er selbst fährt auch Motorrad. Auf dem Smartphone hat er mir dann noch eine schöne Route gezeigt. Er kam gar nicht aus dem Schwärmen heraus für die Route.

    Lethbridge selbst ist jetzt nicht aufregend. Die Eisenbahnbrücke gehört jedoch zu den größten der Welt und soll trotz ihres mehr als 100 Jahre alten Alters immer noch in Gebrauch sein. Auch der japanische Garten soll schön sein. Leider ist er geschlossen.
    Leer más

  • Westwärts in die Rocky's

    16 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 14 °C

    Ein Blick auf meine Strassenschuhe bringt mich dazu, mal einen Schuhladen aufzusuchen. Das Ergebnis ist niederschmetternd. In meiner Größe ist fast nichts vorhanden. Da müssen die alten Schuhe wohl noch etwas halten.

    Rund dreißig Kilometer nach Leathbride tauchen am Horizont die ersten Hügel auf. Auch die Landschaft verändert sich. Die Flüsse und Bäche haben sich hier tief in die Landschaft eingegraben. Manchmal taucht plötzlich oasenartig ein Tal mit Bäumen, kleinen Flußinseln und einem sich windenen Fluß auf. Man kann sich förmlich vorstellen, wie hier früher Rinderherden durchgetrieben worden sind und Pause gemacht haben.

    Schon seit 50 km ist der crowsnest (Krähennest) Pass ausgeschildert. Die Berge kommen auch langsam näher. Irgendwann tauche ich dann in dieses Bergpanorama ein. Weite Täler und Berge, auf denen manchmal sogar Schnee zu sehen ist bilden das Bild, dass man von der jetzt einspurigen Strasse sieht. Der LKW Verkehr hat abgenommen. Dafür gibt es jetzt mehr Motorradfahrer und Reisende. Vor mir fährt eine Motorradfahrerin dem Motorrad vor ihr im 5- 10 Meter Abstand hinterher. Nicht ungefährlich. Ansonsten ist der Verkehr extrem relaxed. Überholt wird nur, wenn 1 km auf der Gegenfahrbahn keiner kommt. Der crowsnest Pass entpuppt sich als völlig harmlos. Ich habe noch nicht mal gemerkt, dass ich ihn erreicht habe.

    Mein Ziel Cranbrook ist alles andere, wie romantisch. Viele Supermärkte, ... Ich hatte eigentlich die Erwartung, dass es eine nette Stadt in den Bergen ist. Das gute daran ist aber, dass ich Schuhe bekomme. Jetzt bin ich wieder voll im Rennen.

    Als ich in die Unterkunft zurück komme, stehen ca 13 Motorräder auf dem Parkplatz. Wenn die alle meine Route fahren, dann könnte es bei der Fähre Verzögerungen geben. Mal sehen. Ich werde jedenfalls früh losfahren.
    Leer más

  • Jetzt 9 Std Unterschied zu Deutschland

    17 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 18 °C

    Früh geht es los. Um 11:00 Uhr soll die Fähre fahren. Während der Fahrt sehe ich schon ein Schild, Pazifik Zeitzone, Uhr umstellen. Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, die neue Zeitzone jetzt schon zu erreichen, aber damit reicht es auch für die frühere Fähre.

    Am Fähranleger stehen schon viele Fahrzeuge. Sie passen gerade so eben auf die Fähre. Für die nächste Fähre sind dann wahrscheinlich schon zuviel Fahrzeuge da.

    Der Schlüsselmacher hatte Nelson als Hippie Town bezeichnet. Da ich sehr früh dran bin, leiste ich mir den Abstecher. Die Stadt liegt schön am See. Damit ist allerdings auch schon alles gesagt.

    Irgendwann komme ich die kleine Stadt Kaslo. Irgendwie ist das eine Westernstadt. Häuser aus Holz in der Art der alten Westernhäuser. Ich gehe ein Sandwich essen. Es ist mit Schinken, Käse, ... und das ganze warm zwischen gerösteten Brot. Viele Motorradfahrer sind hier. Ich komme mit einem Goldwingfahrer ins Gespräch. Er ist für eine Woche hier. Dies scheinen viele so zu machen. Mal eine Woche mit dem Motorrad in die Rocky's. Irgendwo unterwegs sehe ich einen Pulk von mindestens 30 Motorradfahrern an einem See sitzen. Später stehen sie alle zusammen an einer Tankstelle.

    Ich war eigentlich irgendwie der Meinung, dass die Rocky's ganz anders sein müssen, wie die Berge, die ich bisher kenne. Noch hat sich das nicht bewahrheitet. Von den Häusern abgesehen könnte ich mich in Italien befinden. Die Täler sind allerdings etwas breiter.
    Leer más

  • Ein kleiner Irrtum

    18 de julio, Canadá ⋅ ⛅ 10 °C

    Während ich so langsam aufwache höre ich das Plätschern draußen. Ein Blick offenbart es regnet. Ich drehe mich nochmal um. Irgendwann stehe ich auf. Auf dem Parkplatz stehen Pfützen. Meine Wetterapp sagt Sonnenschein. Na ja. Nachdem ich mich angezogen habe, wundere ich mich über den Sonnenschein auf den gegenüberliegenden Bergen. Erst jetzt sehe ich, dass jemand einen Rasensprenkler vor meinem Fenster angemacht hat.

    Auch heute liegt wieder eine Fähre auf meinem Weg. Da die Entfernung wesentlich geringer ist, verkehrt sie im halbstündigen Takt. Ich muß also nicht so sehr auf Fahrzeiten achten.

    Kurz hinter Revelstoke gibt es dann eine Strasse "Meadow in the sky". Als ich am Gate frage, was es kostet hochzuladen bekomme ich ein nettes: "Its free". Von oben hat man einen schönen Ausblick auf die schneebedeckten Berge.

    Irgendwann fängt es tatsächlich an zu regnen. Meine Unterkunft entspricht nicht ganz meinen Erwartungen. Erwartet hatte ich eine primitive Hütte auf einem Campingplatz. Tatsächlich ist es eine primitive Hütte im Wald ohne Licht und Möglichkeit zum Duschen.
    Leer más

  • Sightseeing von Naturwundern

    19 de julio, Canadá ⋅ ☁️ 11 °C

    In der Nacht habe ich zum ersten Mal mein Seidenschlafsackinlet benutzt. Es soll einerseits Mücken abhalten und andererseits haben die bereitgestellten Schlafsäcke selbst nichts als Überzug. Anders ausgedrückt, da haben sich schon viele mit zugedeckt. Das Ding scheint irgendwie zu kühlen. Ich muss das mal in wärmeren Regionen ausprobieren.

    Ich mache mich zum McDonalds auf, um erstmal einen Kaffee zu trinken und mir Gedanken zu machen, wie ich weiter mache. In der Hütte will ich eigentlich nicht wieder übernachten.

    Mein nächster Halt ist Jasper. Leider kann ich auf dem Campingplatz keine weitere Übernachtung buchen. Ich finde aber einen anderen Campingplatz. Also auf nach Jasper.

    Auf meiner Route liegen viele Parks: Banff, Yoho, Glacier und letztlich Jasper. Auch wenn die Parks hauptsächlich in den Bergen liegen, so kann man vieles natürlich aus dem Tal sehen.

    Bei gutem Wetter gestaltet sich die Fahrt wie eine Sightseeing Tour. Alle 30 km gibt es etwas zu sehen. Wasserfälle Canons, Gletscher, ... An der höchsten Stelle der Tour geht der Gletscher fast bis auf die Höhe der Strasse. Etwas hart sehen die letzten 30 Kilometer der Tour aus. Alles abgebrannt. Der Wind muss den Brand durchs Tal getrieben haben. Auf beiden Seiten des Tals ist deutlich eine Baumgrenze zu sehen. Da konnte das Feuer nicht weiter. Sie haben es scheinbar erst ein paar hundert Meter vor Jasper geschafft, das Feuer zu stoppen. Ich wundere mich nur, dass überall noch die Baumstämme stehen. Verbrannt sind die Rinde und die Zweige. Dort, wo die Rinde abgefallen ist, kann man unverbranntes Holz sehen. In Jasper stehen überall Wohncontainer. Ich habe zwar nirgendwo verbrannte Häuser gesehen, aber es muß sie wohl geben.

    Damit sind wir beim Thema, was macht die Rocky's so besonders. Das wichtigste: Meisten lebt hier keiner. Es gibt einige Orte, aber dazwischen ist nichts. Bei der Einfahrt in den Jasper Nationalpark stand ein Schild: Auf 180 km kein Smartphone Empfang. Die Einsamkeit gilt natürlich in erster Linie für die Parks. Die nehmen aber sehr viel Fläche ein. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Es gibt fast nur die Hauptstrassen. Während sich z.B. in den Alpen in jedem Tal eine Straße befindet, jede Alm über einen Wirtschaftsweg erreichbar ist und an den meisten Bergen irgendein Haus klebt ist hier von alledem nichts. Auch Wintersportmöglichkeiten habe ich hier selten gesehen. Wie gesagt, dass gilt jetzt nicht überall, aber an sehr vielen Stellen mindestens im Hochgebirge.

    Meine Nachbarn auf dem Campingplatz sind zwei junge Mädchen aus Oregon. Als ich sage, dass ich aus Deutschland komme, kommt erstmal Staunen und dann die Frage: kann man von Deutschland hierher fahren ? Schon einmal kam diese Frage irgendwo, da glaubte ich allerdings sie falsch verstanden zu haben.

    Wenn ich irgendwo angesprochen werde und das kommt regelmäßig vor, dann sind es häufig Leute, die entweder einen Bezug zu Deutschland haben oder einen Bezug zu Motorrädern. Meistens kommt großes Staunen, wenn sie hören, daß ich aus Halifax komme. Meine Vermutung ist, dass Kanada zwar ein großes Land ist, sich die Leute aber hauptsächlich in einem bestimmten Radius um ihren Wohnort auch im Urlaub aufhalten. Auf den Kennzeichen sieht man meistens nur die gerade in der Nähe liegenden Bundesstaaten. Anders sieht es mit der Arbeit aus. Da gibt es scheinbar eine gewisse Bereitschaft zu geben, innerhalb Kanadas den Wohnort zu wechseln.

    Wo ich hier gerade so über Arbeit schreibe, es ist nicht ungewöhnlich, dass man auf Menschen mit Turban trifft, insbesondere in Supermärkten. Die Arbeitskräfte in den Motels sind zu einem hohen Prozentsatz aus Indien, Bangladesh oder Pakistan und zu guter letzt bilden Asiaten ebenfalls einen großen Anteil an der Bevölkerung. Von Fremdenfeindlichkeit habe ich aber bisher nichts gesehen.
    Leer más