• Hochzeitsreiseumdiewelt
  • Lara Krumm

Weltreise 2019 bis 2021

Unsere Hochzeits-Weltreise 🌎 von 2019 bis 2021.
USA-Mexiko-Guatemala-Belize-Island-Indonesien-Australien-Kanaren-Costa Rica-Panama-Ecuador (Galapagos)-USA und nochmals Costa Rica
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  • Missouri

    28 juli 2021, Verenigde Staten ⋅ ☁️ 34 °C

    Nach einem viel zu kurzen, aber dennoch ereignisreichem Wochenende bei Jessica und Jason in Kansas, brechen wir weiter Richtung Osten auf. Unser nächstes größeres Ziel ist der Great Smoky Mountains Nationalpark, der teilweise in Tennessee und North Carolina liegt. Wenn man einen Blick auf die Karte wirft, erkennt man, dass wir wieder einmal eine weite Strecke von etwa 1.300km vor uns haben. Aber wir haben keine große Lust uns abzuhetzen und legen ein paar schöne Zwischenstopps auf unserer Route zum Nationalpark ein.

    Wir haben auch ziemliches Glück mit dem Wetter, denn es bleibt bei der Hitze noch angenehm trocken.

    Unseren ersten Halt legen wir für eine Nacht noch in Missouri bei der Rippee State Wildlife Management Area ein. Der Platz ist bei den Amerikanern als Tagesausflugsziel sehr beliebt, weil am dortigen Fluss gebadet und „getubt“ werden kann. Es scheint als hätte sich dort leider aber auch mal wieder eine große Familie als Dauercamper eingerichtet, denn der Platz sieht dementsprechend aus.

    Ein paar Meter weiter auf der anderen Flussseite finden wir einen halbwegs schattigen und hoffentlich ruhigen Platz, wo wir unser Nachlager aufschlagen. Nur ein anderes Pärchen campt ebenfalls hier.

    Viel machen wir heute nicht mehr, denn wir sind noch ziemlich K.O. vom SilverDollar City Freizeitpark und die sengende Hitze von immer noch über 35 Grad macht uns ganz schön zu schaffen. Kein Lüftchen weht uns um die Ohren.

    Als wir etwas später uns noch ein wenig die Füße vertreten, begegnet uns das Pärchen und lässt seine Hunde frei herumlaufen. Leider ignorieren sie uns, als ihre Hunde auf uns zu kommen und anfangen uns anzuspringen. Dafür haben wir kein Verständnis.

    Glücklicherweise schlagen sie ihr Nachtlager noch am selben Abend ab und ziehen weiter. Ihren Müll nehmen sie aber leider nicht mit.
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  • Rush Historic District

    29 juli 2021, Verenigde Staten ⋅ 🌙 36 °C

    Am nächsten Morgen, nach einer warmen Nacht mit wenig Schlaf, parken wir unser Auto als erstes in den Schatten um.
    Nach einer kühlen Dusche und einem kleinen Frühstück brechen wir dann auf. Es wird wieder ein sehr heißer Tag.

    Es geht südwärts und wir überqueren bald die Grenze in den Bundesstaat Arkansas.

    Noch im nördlichen Teil des Staates machen wir einen Abstecher zum „Rush Historic District“, einer Geisterstadt und alten Zinkmine.

    Zwischen 1880 und 1940 florierte hier der Zinkabbau und „Rush“ spielte so eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Eisenbahnnetzes in den Mittelstaaten.

    15 verschiedene Minen wurden über die Jahre tief in den Berg gegraben und beschäftigten zeitweise über 2000 Menschen im Bergbau. Nebenher entstand eine Gemeinschaft mit Ärzten, Schmieden, Hotels und Geschäften.

    Im Laufe des ersten Weltkriegs stieg der Bedarf an Metallen stark an und verhalf Rush zu einem regelrechten Boom. Als der Bedarf mit Kriegsende urplötzlich zusammenbrach, bedeutete dies allerdings auch das Ende der Minenstadt. Zwar wurde bis 1940 noch weiter in kleinen Rahmen Zink gefördert, es hatte aber keinen wirtschaftlichen Erfolg mehr.

    Die Minenschächte sind heute gut versiegelt, ein Betreten ist leider nicht möglich.

    Auf dem Rückweg von unserer etwa 3-stündigen Wanderung durch den Geister-Bezirk krabbelt Aron plötzlich ein „Stick Insect“ auf den Schuh. Zu deutsch: Stabheuschrecke oder auch „Gespenstschrecken“
    Sie wird uns heute noch bis zum Auto begleiten, wo wir sie schließlich auf einem Baum wieder aussetzen.
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  • Bayou Des Arc State Game Park

    30 juli 2021, Verenigde Staten ⋅ ☁️ 35 °C

    Später am Abend finden wir in Arkansas glücklicherweise noch ein Freecamp an einem See, dem Bayou Des Arc State Game Park. Es wird mittlerweile zunehmend schwieriger kostenlose Camps zu finden, weil ein Großteil des Landes nun Privatgrundstücke sind.

    Auch hier ist die Hitze bei fast 40 Grad kaum zu ertragen. Unser Van ist zwar anfangs noch angenehm kühl, heizt sich aber ziemlich schnell auf.

    Abends können wir uns auch kaum draußen aufhalten geschweige denn kochen, da wir regelrecht von Moskitos überfallen und zerstochen werden, selbst das Mückenspray hilft nicht wirklich.

    Tja, machen wir eben das Beste draus und sitzen und essen im Van, trinken was Kühles und erfreuen uns an jedem Luftzug der durch die Moskitonetze dringt.
    That’s Vanlife :)
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  • Meriwether Lewis

    3 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☀️ 25 °C

    Wir sind kurz vor Memphis, Tennessee, als der Verkehr immer dichter wird. Hier in der Großstadt sind die Straßen ziemlich voll und verstopft. Es dauert ein wenig bis uns wir unseren Weg hindurch gekämpft haben. Wir sind ja schon früh los, sodass wir genügend Zeit haben, die weite Strecke von insgesamt 435 km bis zum nächsten kostenlosen Übernachtungsmöglichkeit zurückzulegen.
    In Tennessee sind noch weniger Freecamps zu finden, als in den westlichen Mittelstaaten davor.

    Wir finden ein tolles Camp mitten im Wald bei Hohenwald am Meriwether Lewis National Monument. Der Platz ist sehr groß mit vielen Campingbuchten, aber zu unserer Überraschung kaum besucht. Hier und da sind ein paar Plätze belegt, man kann sich aber noch ein ruhiges Plätzchen aussuchen.

    Der Platz ist nach Meriwether Lewis benannt und ein historischer Ort der amerikanischen Geschichte. Meriwether Lewis war ein Entdecker, der zusammen mit William Clark von 1804-1806 eine Expedition zum Pazifik quer durch die USA unternahm. Diese ist auch unter dem Namen „Lewis und Clark Expedition“ bekannt.

    Das Monument wurde ihm zu Ehren errichtet, da er dort in einer Taverne gewaltsam zu Tode gekommen ist. Dieses alte Gebäude steht dort heute immer noch.

    Hier gefällt es uns so gut, dass wir beschließen ein paar Tage zu bleiben. Auch die Temperaturen sind hier wieder etwas angenehmer, manchmal regnet es sogar ein bisschen und so nutzt Aron die Zeit ausgiebig zum laufen. Abends sammeln wir Feuerholz und kochen am Lagerfeuer.🔥
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  • Cumberland River

    3 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☀️ 28 °C

    Lara informiert sich noch über die Übernachtungsmöglichkeiten und Aktivitäten für unseren anstehenden Besuch im Great Smoky Mountains Nationalpark. Sie hat Glück und kann noch drei Nächte auf zwei verschiedenen Campingplätzen direkt im Nationalpark ergattern.
    Weil wir erst in zwei Tagen dort sein müssen und der Weg dorthin mit 460 km noch sehr weit ist, werden wir wieder einen Zwischenstopp auf halber Strecke einlegen.

    Bei unserer Routenplanung hangeln wir uns auf unserer Strecke gerne von Freecamp zu Freecamp. Das spart nicht nur Geld, sondern man sieht auch Ecken des Landes, die nicht jeder kennt. Meistens sind die Strecken zwischen den Camps kürzer, aber wenn es nur wenige kostenlose Plätze gibt, müssen wir halt mehr auf einmal fahren. Manchmal geht es eben nicht anders - im Gegenzug spart man halt auch die Übernachtungskosten für Motel oder Campingplatz.

    Wir schlagen unser nächstes Nachtlager in der Nähe des Cumberland Rivers auf. Der Platz liegt in der Nähe des namensgebenden Flusses auf einer kleinen Lichtung. Direkt am Flussufer können wir nicht mit dem Van stehen, weil wieder mehrere verlassene Zelte dort stehen. Wir fragen uns, warum Menschen einfach so ihr Zeug und Müll zurücklassen. Für uns ist das unvorstellbar.

    Mitten auf der Lichtung finden wir einen schönen Platz direkt unter einem Baum. Hier werden wir bleiben. Im Schatten des Baumes lässt es sich trotz der Hitze gut aushalten.

    Es ist noch früh und mit unseren Wertsachen bepackt spazieren wir noch am Fluss entlang bis es schließlich so matschig wird, dass wir umdrehen müssen. Wir spazieren noch am Camp vorbei eine Straße hinauf und kommen an ein paar Häusern und Weiden vorbei. Dort stehen zwei riesige Kaltblüter mit großen Köpfen und beäugen uns neugierig.

    Bevor es zu dämmern anfängt, machen wir uns auf den Rückweg zum Van, denn wir würden gerne noch im Hellen anfangen zu kochen.

    Am nächsten Morgen wachen wir nach einer recht erholsamen Nacht mit der aufgehenden Sonne auf.
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  • Tennessee bis Great Smoky Mountains

    5 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☀️ 20 °C

    Auf unserem Weg ostwärts durch Tennessee fahren wir durch viele kleine Orte hindurch. Manchmal sind mitten im Wald einfach Häuser provisorisch anmutend hineingebaut oder stehen auf einem Bergrücken, mit einer grandiosen Aussicht ins darunter liegende Tal.

    Was die meisten Häuser jedoch gemeinsam haben, ist der Zustand des Grundstücks. Viele Menschen scheinen dort Schrott, wie alte Autos, Landmaschinen und allerlei Gerümpel zu sammeln oder einfach auf dem eigenen Grundstück verotten zu lassen. Es schaut auf jeden Fall danach aus, weil ein Großteil mittlerweile schon von der Natur überwuchert wird. Auch die politische Meinung ist hier sehr offensichtlich konservativ und republikanisch, denn wir finden an fast jedem Haus eine Trump- oder auch Konföderierten-Flagge.

    Kurz vor dem Great Smoky Mountains Nationalpark machen wir noch Halt und stocken wieder einmal unsere Vorräte auf. Wir werden die Feuerstellen auf dem Campingplätzen die nächsten Tage gut nutzen und decken uns mit reichlich Grillgut ein.

    Endlich am Cades Cove Campingplatz mitten im Nationalpark angekommen, werden wir zunächst über die Bärenverhaltensregeln aufgeklärt. Die Rangerin fragt beim Check-In auch, ob wir Feuerholz dabei haben, was wir bejahen.
    Wir bekommen darufhin einen dicken Plastiksack ausgehändigt, in dem wir unser mitgebrachtes Holz eintüten und fest verschließen müssen. Hier ist es nämlich nicht erlaubt eigenes Holz mitzubringen, was vorher nicht entsprechend hitzebehandelt wurde. Die Ranger möchten den Nationalpark von bestimmten Insektenarten freihalten, um den Wald gesund zu erhalten. Im Holz kann sich allerhand Krabbelzeug verstecken.

    Im General-Store des Campingplatzes kann man übrigens für 10 USD! einen kleinen Sack Feuerholz kaufen! Eigentlich viel zu teuer für vier kleine Scheite Holz. Aber glücklicherweise ist es hier erlaubt totes Feuerholz im Wald zu sammeln, denn sonst wäre es die nächsten Tage ein sehr teurer Spaß geworden.
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  • Great Smokey Mountains NP

    5 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 25 °C

    Der Great Smoky Mountains Nationalpark ist eine Gebirgskette entlang der Grenze zwischen den Bundesstaaten Tennessee und North Carolina. Er besteht hauptsächlich aus Wald mit vereinzelten Lichtungen. Der Park liegt auf ca. 2000 Höhenmetern und ist dementsprechend kühl. Durch die Feuchtigkeit, die sich im Wald speichert, entsteht schnell aufsteigender Nebel. Daher auch der Name. Im 19. Jahrhundert haben sich viele Siedler hier niedergelassen, um von der Forstwirtschaft zu leben.

    In der Nähe unseres Campingplatzes gibt es den Cade´s Cove Scenic Loop, einen Rundweg, der mit dem Auto befahren werden kann. Allerdings ist die Fahrt über diesen Rundweg leider nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. Der Weg ist sehr schmal und als Einbahnstraße ausgelegt.

    Wir haben jedoch das Gefühl, eher in einer langsamen Achterbahn zu sitzen, denn die Autos schieben sich eng hintereinander im Schneckentempo den Weg entlang. Es ist einfach hoffnungslos überfüllt und die Touristen halten immer wieder für Fotos an, blockieren so die gesamte Straße und verursachen einen enormen Rückstau.

    Viele hoffen hier Tiere zu beobachten. Es soll hier Bären geben, sie zeigen sich heute aber nicht. Bei den Massen an Autos im Grunde auch kein Wunder.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir langsam an ein paar alten Siedlungen, Kirchen und Gehöften vorbei.
    An einer Kirche mit Friedhof, die vor ein paar Jahren restauriert wurde, machen wir Halt.
    Leider haben es sich wieder mal Touristen einen Spaß daraus gemacht, den Altar wild zu bekritzeln und sich persönlich zu verewigen. Die Frage nach dem „Warum?“ schwirrt uns schon wieder durch den Kopf.

    Bevor wir zum Van zurückkehren, machen wir noch einen kleinen Abstecher in den Wald und sammeln ordentlich Feuerholz.

    Etwas später kommen wir zu einem alten Gehöft. Die Besichtigung der alten Bauten ist interessant, nur ist es hier auch einfach viel zu voll. Auf Abstand und auch auf Masken wird von vielen verzichtet. Man hat das Gefühl, Covid existiert hier in den Köpfen einfach nicht.

    Wir kapseln uns ein wenig von der Menschenmenge ab und finden heraus, dass nur ein paar hundert Meter weiter wieder ein virtueller Geocache auf einem alten Friedhof versteckt ist. Dazu müssen wir nur ein paar Schilder lesen und die passenden Informationen sammeln.

    Solche Caches sind in Nationalparks eher zu finden als die Traditionellen, bei denen eine physische Dose versteckt ist. Es ist eben nicht erwünscht, dass dort Behälter versteckt werden und die Menschen die Wege verlassen, um sie zu suchen.
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  • Wanderungen im Park

    6 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 28 °C

    Nach zwei Nächten wechseln wir für die letzte Nacht noch den Campingplatz. Der Park ist gut besucht und so konnten wir leider nicht alle Nächte auf dem selben Platz durchbuchen. Es geht nun also in den südöstlichen Teil des Parks.

    Nach einigen Kilometern halten wir am Newfound Gap Overlook. Hier oben auf knapp 5000 Fuß überquert man die Staatsgrenze von Tennessee nach North Carolina. Auch hier läuft ein Teil des Apalachian Trails entlang. Das ist ein Fernwanderweg von 3500 Kilometern Länge der von Georgia bis nach Maine hinauf führt. Dieser Weg ist also nur was für erfahrene Wanderer und benötigt ausreichend Training, sowie eine gute Vorbereitung. Leichtsinn ist hier fehl am Platz.

    Wir unternehmen noch mehrere Wanderungen im Park, erklimmen ein paar Gipfel und versuchen das beste aus dem nun leider etwas verregneten Wetter zu machen. Wir suchen uns vor allem die eher weniger besuchten Wanderwege heraus, um den Touristenmassen etwas aus dem Weg zu gehen. Eine gute Faustformel scheint da alles über 3 Meilen Länge zu sein, die der durchschnittlich übergewichtige Amerikaner dann eher meidet :)

    Im Großen und Ganzen können wir sagen, dass der Park schon schön ist, aber nicht sonderlich spektakulär. Wir haben auf unseren Wanderungen im Grunde nicht sehr viel mehr als Wald gesehen. Mehr als 3-4 Tage sollte man hier nicht einplanen und sich vor allem rechtzeitig um einen Campingplatz bemühen.

    Nach den drei Tagen in den Smoky Mountains verlassen wir den Nationalpark südwärts über die Stadt Cherokee in North Carolina. Wir befinden uns hier in einem indianischen Stammesgebiet der Cherokee, nach denen die Stadt benannt ist.
    Aufgrund der Nähe zum Nationalpark ist diese Stadt hoffnungslos mit Touristen überfüllt.
    Wer hier hofft, authentische Indianerkunst und -kultur zu finden, sucht sie vergebens. Es wirkt sehr künstlich und wir sind froh, dass wir nach dem Volltanken des Vans schnell weiter fahren können. Zum Glück sind wir Menschen ja alle verschieden, aber für uns ist sowas einfach nichts.
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  • Highlands, North Carolina

    7 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 21 °C

    Mittlerweile ist es schon wieder relativ spät und wir sind auf der Suche nach einem hoffentlich kostenlosen Schlafplatz.
    Wir werden kurz vor der Grenze zu Georgia fündig und legen die 95 km bis dorthin über eine wunderschöne Serpentinenstraße durch eine bewaldete Schlucht zurück.

    Heute hat es hier viel geregnet, sodass der Fluss, der durch diese Schlucht fließt, sehr viel Wasser mit sich führt. Die laut tosenden Massen stürzen sich regelrecht an einigen Wasserfällen hinunter.

    Die Serpentinenstraße schlängelt sich eng zwischen dicht bewachsenen Hängen und dem Abhang hindurch.
    Durch diese schmale Straße kommen wir nur langsam vorwärts und so dauert es bis wir das Freecamp hinter dem kleinen Örtchen "Highlands" erreichen.

    Einfach nur noch müde, kämpfen wir uns den steilen Waldweg entlang auf der Suche nach einem Platz für die Nacht. Gegen unserer Erwartung, sind die vielen Campingbuchten schon belegt und der Zweifel, noch einen freien Platz zu finden, wird immer größer.

    Endlich, wir hatten schon fast aufgegeben, werden wir schließlich doch fündig und stellen den Van ab. Wir haben sogar eine kleine Wasserquelle an unserem Platz. Das Wasser ist sauber, wobei wir es aber nicht zum Trinken und Kochen verwenden. Aber zum Duschen und für den Abwasch genügt es allemal.

    Am nächsten Morgen ist Aron wieder so fit, um sich wieder die Laufschuhe zu schnüren. Während er läuft, bereitet Lara die Dusche vor. Sie zapft dem kleinen Rinnsal der Quelle immer wieder mit einem Topf Wasser ab und füllt es in die Solardusche. Das dauert natürlich etwas. Wenn die Dusche voll genug ist, wird sie in die Sonne gelegt, damit sich das Wasser durch die schwarze Außenhülle aufheizen kann. Die Chancen, heute heißes Wasser zu bekommen, stehen allerdings ziemlich schlecht.

    So wird die Dusche für Beide wohl sehr erfrischend sein. Aber ein Gutes hat es dann doch: wach ist man danach auf alle Fälle :)

    Nach dem Frühstück beschließen wir nochmal nach Highlands zurück zu fahren, um zu tanken. Dass dieser Ort von vielen gut betuchten Amerikanern besucht wird, ist unschwer zu erkennen. Wir parken mit unserem Van an der Hauptstraße, besprechen unsere weitere Route und beobachten die Menschen um uns herum, wie sie ihre teuren Schlitten neben uns parken. Links neben uns stellt ein streitendes Pärchen ihren Wagen ab, die offensichtlich ein Faible für Schönheitsideale-OPs haben. Wir sind sichtlich amüsiert, wie die Blicke an unserem Van geworfen werden und vor allem der Gesichtsausdruck, wenn das Nummernschild ins Auge blitzt. Wir glauben, dass nicht viele aus Utah sich dorthin verirren. Wir passen eben nicht so wirklich hier hin.

    Allmählich müssen wir unsere Fahrt langsam wieder Richtung Süden fortsetzen. Bevor es jedoch die 26 km bis zum nächstgelegenen Freecamp weitergeht, vertreten wir uns in Highlands noch ein wenig die Füße und finden gleich hier in der Stadt auch noch ein paar Geocaches.
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  • Dreiländereck

    9 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 24 °C

    Wir sind in North Carolina unterwegs.
    Es ist diesmal schon recht spät am Nachmittag, aber das nächste Freecamp ist zum Glück nun nicht mehr weit und liegt am „Chattooga River“, der die beiden Staaten Georgia und South Carolina voneinander trennt. Um dorthin zu gelangen, müssen wir North Carolina südlich verlassen, kurz nach Georgia und dort die nordöstliche Spitze bis hin zur Grenze nach South Carolina durchqueren.

    Es geht noch knapp eine Stunde über eine enge, sich windende Serpentinenstraße durch die Berge. Es regnet etwas, die Straße ist rutschig und die Fahrt ungemütlich.

    Der Zufahrtsweg hinunter zum Fluss liegt gerade eben auf der Seite South Carolinas und ist etwas eng und holprig. Der Asphalt weicht und die Straße wird zu einer matschigen Buckelpiste, aber der Van kann das. Wir haben zum Glück genug Bodenfreiheit. Nun kommt auch die Sonne endlich raus.

    Unten am Fluss angekommen wird der Weg wieder breiter und es finden sich tatsächlich ein paar größere Parkbuchten zum Übernachten.

    Heute sind hier viele Tagesausflügler zum Angeln unterwegs und dementsprechend einige Autos geparkt. Etwas abseits der Angler schlagen wir unser Nachtlager fast ganz am Ende des Weges auf.

    Leider finden wir auch hier wieder sehr viel Plastikmüll und verbrannte Reste, der einfach achtlos in der Natur entsorgt wurde. Scheinbar ist vielen Menschen der Aufwand ihre Verpackungen wieder mitzunehmen zu anstrengend, sodass sie es lieber einfach liegen lassen oder sogar weit in den Wald hineinwerfen :(

    Wir überlegen den schmalen und schlecht befestigten Weg noch weiter durch zu fahren, für eine Übernachtung mit etwas mehr Privatsphäre. Zu Fuß erkunden wir den nächsten Kilometer, entscheiden uns aufgrund der Witterung und dem immer matschiger werdenden Weg dann aber doch dagegen. Wir arrangieren uns mit dem Müll, es ist ja nur für eine Nacht. Generell haben wir uns auch angewöhnt, mehr Müll mitzunehmen, als wie wir herbringen.

    Wir bringen die Moskitonetze am Heck des Vans an und lassen die Türen heute Nacht wieder offen. Die Nacht wird glücklicherweise so nicht zu heiß, sodass wir morgens recht erholt aufwachen. Solange es noch kühler ist, schnürt Aron seine Laufschuhe für eine kurze Runde durch South Carolina am Chattooga River entlang.

    Nachdem wir gefrühstückt, geduscht und alle Sachen wieder gut im Van verstaut haben, brechen wir noch am Vormittag auf.
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  • Yellow Branch Falls

    9 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☀️ 27 °C

    Nur ein paar Kilometer weiter machen wir bei den Yellow Branch Falls Halt, um ein wenig zu wandern, bevor es schließlich zu heiß wird. Die Sonne brennt schon jetzt gnadenlos vom wolkenlosen Himmel hinunter.

    Der Wanderweg zu den Wasserfällen führt durch einen dicht bewachsenen Laubwald, der uns endlich wieder Schatten und Kühlung spendet. Kurz vor dem namensgebenden Wasserfall, suchen wir noch etwas abseits des Pfades nach einem Geocache. Die Koordinaten befinden sich etwas höher als der Weg. Aron steigt kurzerhand die paar Meter durchs bewachsene Dickicht hinauf und findet schließlich die gut getarnte Munitionskiste. Gerade noch rechtzeitig, bevor andere Wanderer um die Kurve stapfen.

    Die Wasserfälle haben wir nach ein paar Minuten aber doch ganz für uns allein.

    Wieder an unserem Van angekommen, sind wir froh aus den dicken Wanderschuhen rauszukommen, denn es ist mittlerweile extrem heiß. Die Tage zuvor hatte es gut geregnet und so fühlt sich Luft einfach nur noch feucht-warm an.
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  • German-Town "Helen“

    9 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 29 °C

    Auf unserem Weg zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit, welche von hier aus westwärts im Bundesstaat Georgia liegt, stocken wir wieder unsere Vorräte auf und statten einer Coin-Laundry (Wäscherei) einen Besuch ab. Danach geht es nach „Helen“.

    Je näher wir unserem Ziel kommen, desto bergiger und bewaldeter wird es.
    Als wir Helen erreichen, denken wir zunächst, dass wir zu weit gefahren sind. Es ist plötzlich alles anders als erwartet…

    Das Stadtbild ist gesäumt von Fachwerkhäusern, Geschäften die Lederhosen und Dirndl anbieten, Restaurants mit deutschem Essen und einigen europäischen Supermärkten. Sind wir nicht eigentlich in den USA?

    Früher mussten sich hier deutsche Auswanderer niedergelassen haben.
    Und weil die Amerikaner ja bekanntlich auf „deutsche Kultur“ stehen, zumindest das, was sie denken, was deutsche Kultur ausmacht, wurde aus der Siedlung kurzerhand ein Ferienort mit künstlich wirkenden Häusern und gut gemachten, total unechtem Flair. Auf den ersten Blick ein Graus.
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  • Bären im Wald

    9 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 27 °C

    Wir lassen Helen nun aber erst einmal hinter uns und fahren etwas außerhalb der Stadt hoch in die Berge, um uns einen der kostenlosen Wildnis-Stellplätze zu sichern.

    Der Weg gleicht einem steilen ansteigenden, platt gefahrenen, breitem Forstweg, der mitten durch den Wald gebahnt wurde. Bei fast 800 Höhenmetern angekommen, sind hier die Temperaturen mit knapp 26 Grad aber auch wieder deutlich angenehmer als die Tage zuvor.

    Wir stellen uns auf einer Anhöhe einfach rückwärts in eine größere Parkbucht am Waldweg. Diesen Platz haben wir für uns ganz allein, so haben wir es eingentlich auch am liebsten.

    Während Lara das Abendessen vorbereitet, vertritt Aron sich noch etwas die Füße und erkundet die Gegend. Er macht dabei eine Begegnung der anderen Art.

    Nur ein paar hundert Meter von unserem Van entfernt, spaziert er nichts ahnend am Wald entlang. Plötzlich knackt es laut im Dickicht, Aron hält inne und versucht etwas durch das Gestrüpp zu erkennen. Nach ein paar Sekunden traut er seine Augen nicht: keine 10 Meter von ihm entfernt steht ein ausgewachsener Braunbär im Abhang auf seinen Hinterbeinen und regt die Nase in die Luft. Er schnüffelt in seine Richtung, schätzt so die Gefahrenlage ab.
    Aron bleibt ganz ruhig, aber sein Herz klopft wie wild!

    Es bleibt ihm nichts anderes übrig als langsam und so wenig bedrohlich wie nur möglich weiter zu gehen, den Blick immer auf den Bären gerichtet. Die Dose Bärenspray ist übrigens bei Lara im Van… Prima!

    Der Bär bleibt noch etwas stehen und schaut hinterher, scheint jedoch kein Interesse an ihm zu haben und ist so schnell er auftauchte dann auch wieder verschwunden. Sowas erlebt man auch nicht alle Tage!

    Wieder am Van angekommen berichtet er Lara von seiner Begegnung der pelzigen Art. Wir sind froh, dass dabei nichts passiert ist und schauen hier insbesondere beim Kochen lieber zweimal hin, ob wir Besuch aus dem Wald bekommen.

    Leider können wir unser Abendessen heute auch nicht so richtig genießen, denn zu unserem Ärgernis schwirren unzählige kleine „Gnitzen“ durch die Luft, wohl auf der Suche nach Blut.

    Sie scheinen es auf uns abgesehen zu haben, denn die kleinen, fliegenartigen Plagegeister piksen uns permanent in die Haut. Kurz danach entsteht überall wo sie beißen, ein kleiner roter Fleck, der am nächsten Morgen zu roten Knubbeln heranwächst. Unsere Arme und Beine sind davon übersäht und jucken extrem! Wir werden noch die nächsten Tage Spaß damit haben.

    Heute Nacht bleiben die Türen vom Van geschlossen. Gnitzen und Bären bleiben also draußen!
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  • Wir überfallen eine deutsche Bäckerei

    10 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☀️ 28 °C

    Am nächsten Morgen sind wir schon früh auf den Beinen, um noch vor dem Frühstück so schnell wie möglich vor den Gnitzen zu fliehen.

    Am Fuß des Berges fahren wir wieder in das kleine Städtchen Helen und trauen unseren Augen kaum: hier gibt es eine deutsche Bäckerei, die wir am Vortag gar nicht gesehen haben. Die Entscheidung fällt in Sekunden und wir stellen den Van auf den letzten freien Parkplatz im Hinterhof ab. Voller Hoffnung auf deutsches Brot, betreten wir die Bäckerei und es weht uns mit dem Öffnen der Tür direkt ein wunderbarer Geruch entgegen. Es duftet herrlich nach den verschiedensten Brotsorten.
    .
    Die Bäckerei ist sehr gut besucht und so müssen wir uns in eine lange Schlange einreihen, bevor wir unsere Bestellung aufgeben. Einige Dollar ärmer, aber mit einer dicken Brötchentüte bewaffnet, machen wir es uns gleich auf dem Parkplatz hinten im Van gemütlich und frühstücken ausgiebig auf unserem kleinen Bett. Der tolle Geschmack treibt uns fast Tränen in die Augen, so lecker sind die Brötchen. Es schmeckt eben ein gutes Stück nach Heimat!

    Wir können der Versuchung kaum widerstehen, uns für die nächsten Tage mit Brötchen einzudecken. Wir entschließen uns aber dann doch nur ein paar Laugenbrezel mitzunehmen.
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  • Mal den Wind aus den Segeln nehmen...

    12 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☀️ 25 °C

    Vom täglichen Lagerwechsel haben wir momentan etwas die Nase voll und so wollen wir nun mal ein paar Tage entschleunigen und mehrere Nächte am selben Fleck bleiben. Es zieht uns knapp 60 Kilometer weiter südwestlich zum Jake Mountain am Rande des Chattahoochee National Forest.
    Wir sind immer noch in Georgia, etwas nördlich von der Großstadt Atlanta, aber mitten im Wald.

    Hier ist es ruhig und abgelegen. In den nächsten Tagen kommen so gut wie keine Menschen vorbei. Wir unternehmen ein paar kurze Ausflüge und erkunden die Gegend. Am nächsten Tag bekommen wir Besuch von einem Polizisten, der hier einmal die Woche nach dem Rechten sieht. Schnell kommen wir ins Gespräch und bekommen so noch ein paar Wandertipps für die nähere Umgebung von ihm. Netter Kerl!

    Vor unserem Van entdecken wir an einem Holzstück noch einen kleinen Skorpion, der aber sehr scheu ist und sofort das Weite sucht. Bären scheint es hier nicht zu geben, so bleiben nachts wieder die großen Hecktüren des Vans offen und wir werden von einer leichten kühlen Brise mit in den Schlaf genommen.
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  • Covered Bridges

    12 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 32 °C

    Mittlerweile sind wir im südlichen Georgia und unserem Ziel Florida ziemlich nahe gekommen. Wir liegen noch sehr gut in der Zeit bis wir den Van seiner eigentlichen Besitzerin in Tampa übergeben sollen.

    Das bedeutet für uns, dass wir nun nicht mehr so viel Strecke auf einmal machen müssen und wir uns wieder etwas mehr treiben lassen können. Entsprechend gleicht unsere Route langsam mehr und mehr einem Zickzackkurs quer durch den Südosten der USA.

    Immer noch in Georgia gibt es allerhand Historisches zu entdecken.

    Hier findet man zum Beispiel auch diese typisch-amerikanischen, überdachten Holzbrücken. Mehr oder weniger stabil, darf man teils sogar noch mit dem Auto darüber fahren. Es gibt aber natürlich gewichts- und bauartbedingte Höhenbeschränkungen. Der Van passt allerdings grad noch so : )
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  • Sternschnuppen zum Geburtstag

    13 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☀️ 22 °C

    Arons Geburtstag steht an. Für die Nacht wird ein Meteoritenschauer vorhergesagt und so suchen wir uns eine Übernachtungsmöglichkeit fernab der Städte, um mitten im Wald möglichst wenig Lichtverschmutzung und somit guten Blick auf den Sternenhimmel zu haben. Wir finden ein kleines Camp auf der Karte, was schön abgelegen im Wald liegt. Es liegt mitten im „Chattahoochee-Oconee Nationalforest“.

    Die Nacht kann kommen.

    Mit 2 Campingstühlen im Dunkeln, den Kopf im Nacken und gen Himmel gerichtet, feiern wir mit einer Flasche braunen Rum in Arons Geburtstag hinein. Um uns herum nur Natur - weit und breit keine anderen Menschen.
    Wir werden später von gleich mehreren Sternenschnuppen belohnt.
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  • In die Klapsmühle…

    13 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☀️ 34 °C

    Wir legen einen Zwischenstopp in der Stadt Milledgeville ein. Hier steht ein Gebäudekomplex von 1837, ein Krankenhauses für psychische Erkrankungen, welches heute ein ganzes Stadtviertel ausmacht. Die Anstalt wurde damals unter der Bezeichnung „Georgia State Lunatic, Idiot, and Epileptic Asylum“ gegründet.

    Die Gebäude wurden bis knapp 1940 stetig erweitert und der Komplex wuchs bis in die 1960er Jahre zur damals weltgrößten Nervenheilanstalt. In Spitzenzeiten konnten bis zu 12.000 Patienten beherbergt werden.

    Im Jahre 2010 gab der Staat Georgia bekannt die Anstalt schließen zu wollen, aber bis heute dienen noch immer einige wenige Gebäude der Versorgung von Patienten. Der allergrößte Teil der Anlagen steht allerdings leer und verfällt zusehends.

    Leider sind viele der Gebäude und Hallen über die Zeit auch dem Vandalismus zum Opfer gefallen, sodass man nicht mehr an die Bauten heran gehen kann und sie nur von der Straße aus ansehen darf. Tritt man zu nahe heran, kommt sofort eine aufmerksame Securitystreife vorbei und weist einen zurecht.

    Eigentlich schade. Wir wären gerne näher getreten und hätten mehr gesehen, aber es ist halt nicht erlaubt. Es ist einfach schon zu viel in der Vergangenheit passiert.

    Dennoch konnten wir ein paar schöne Eindrücke von den Gebäuden bekommen und gemütlich über den großen Komplex schlendern.
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  • Ein altes Jagdcamp

    14 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 31 °C

    Die Zeit etwas vergessen, machen wir uns am Nachmittag auf die Suche nach einem Platz für die Nacht. Etwa 50 km weiter westlich von Milledgeville folgen wir einem Sandweg tief in den Wald.

    Der Weg führt uns über eine immer schmaler werdende Fahrspur, die zwar befestigt, aber teils stark von hohem Gras überwachsen ist. Der Van liegt schön hoch und so schlägt er sich tapfer. Ein wilder Truthahn kreuzt unseren Weg.

    https://youtu.be/xmLTKK4mjWQ

    Nach einigen Kilometern stoßen wir, mittlerweile mitten im tiefsten Wald, auf ein saisonbedingt verlassenes Jagdcamp. Genau wie die Zufahrt ist es stark von Gras überwuchert und so inspizieren wir den Platz erstmal zu Fuß. Aber alles gut, der Van packt das locker.
    Wir haben das gesamte Camp für uns allein und können den Van gut versteckt zwischen den dichtbewachsenen Büschen abstellen. Stealth-Camping wie es im Buche steht, Perfekt!
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  • Hurricane Fred holt uns ein

    15 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 22 °C

    In den nächsten Tagen wird das Wetter immer schlechter. Es regnet und stürmt immer mehr. Es wird zunehmend schwüler und die Wolken verdichten sich am fernen Horizont zu einer riesigen, schwarzen Masse: die Ausläufer von Hurrikan Fred sind da.

    Wir stehen nun bei Warwick/Georgia auf einem günstigen Campingplatz außerhalb der Stadt, direkt am See und in unmittelbarer Nähe des Wasserkraftwerks, als die ersten heftigen Ausläufer des Sturms uns schließlich einholen.

    Hier ist alles voller alter Bäume, eigentlich wunderschön, aber deren Äste leiden bereits unter leichten Windböen und nun mit dem herannahenden Sturm, knarzt und quietscht es bedrohlich in den Baumkronen.

    Wir müssen schnell handeln und parken den Van kurzerhand auf einen nach oben hin freien Platz um, der sich nicht direkt unter den Bäumen befindet.
    In den nächsten Minuten bricht nun sprichwörtlich die Hölle über uns zusammen.

    Die plötzlichen Windböen zerren so dermaßen an den Bäumen, sodass große Äste laut krachend hinunter fallen und genau dort landen, wo vor wenigen Minuten noch der Van stand. Das hätte ganz schöne Schäden am Van anrichten können. Gleichzeitig regnet es in Strömen, sodass man die Hand vor Augen nicht mehr sehen kann und der Rasenplatz nach nur kurzer Zeit bereits einige Zentimeter überflutet ist.
    Die großen Plastik-Mülleimer des Campingplatzes fliegen quer über das Gelände und der Regen wird immer stärker.

    Wir sitzen derweil hinten im Van auf unserem kleinen Bett und versuchen die Situation auszuharren. Man versteht kein Wort mehr, so laut rauscht der Starkregen auf das Metall. Zwischendurch Donner und Blitz, sehr nahe! In unmittelbarer Nähe lösen die Alarmsirenen der Hochwassermeldung vom Stausee aus und machen das Endzeit-Szenario perfekt.

    Über die Heckklappen des Van kommt Wasser ins Innere. Erst tropft es, dann läuft es. Die Matratze wird nass – der schlimmste Alptraum des Vanlifes.

    https://youtu.be/WqFgctrHNG8

    Wir haben Glück und nach nur wenigen Minuten, die gefühlt Stunden sind, zieht der Sturm weiter. Die Alarmsirenen verstummen. Der Wasserstand des Stausee ist gestiegen, aber nicht so sehr, dass wir den Platz verlassen müssten. Der Campingplatz gleicht einem Teich, überall steht das Wasser und große Äste liegen herum.

    So schnell wie der Sturm gekommen ist, so schnell ist er auch wieder vorbei. Tatsächlich kommt die Sonne nun auch wieder raus, so dass wir eine Chance bekommen die Matratze zu trocknen.
    Später stellen wir fest, dass die Fensterdichtungen am Heck komplett undicht sind - Hier ist wohl das meiste vom Wasser hindurch gelaufen.
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  • Wir flüchten ins Motel

    16 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☁️ 26 °C

    In den nächsten Tagen kommt Hurrikan Fred immer näher und die Ausläufer werden spürbar schlimmer. Das macht uns natürlich einen Strich durch die Rechnung und beeinflusst unsere Route ein wenig, sodass wir uns nun entscheiden lieber eine Nacht im Motel zu verbringen, als die Nacht irgendwo im Freien dem Wetter recht schutzlos ausgeliefert.

    Wir schlafen seit knapp 2 Monaten zum ersten Mal in einem „echten“ Bett : )
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  • Florida

    16 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☁️ 28 °C

    Wir haben unseren Weg nach Florida gefunden. Gestartet in Kalifornien haben wir uns in den vergangenen 2 Monaten knapp 10.000 km quer durch die USA geschlängelt. Unsere Reise durch die USA neigt sich dem Ende zu. Aber noch haben wir etwa 3 Wochen vor uns.

    Hurricane Fred liegt glücklicherweise hinter uns und das Wetter wird nun wieder deutlich besser. Die letzten Nächte im Motel, noch im Bundestaat Georgia haben uns aber sehr gut getan, nach langer Zeit hatten wir endlich mal wieder ein richtiges Bett.

    Im Van schläft es sich zwar immer gut, wir haben aber leider nur eine Schaumstoffmatratze und die hinterlässt mit der Zeit schon ihre Spuren an unseren Rücken. Wir sind ja aber nicht aus Zucker und so soll das Motel in Georgia die einzige Ausnahme dieser Art bleiben.
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  • Nacht im State Forest

    16 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☁️ 29 °C

    In Florida wird es nun deutlich schwerer an kostenlose (und legale) Übernachtungsplätze mit dem Van zu kommen. Wegen der noch anhaltenden Unwetterausläufe und auch aufgrund von Covid-19 ist noch viel gesperrt, selbst viele der abgelegenen Plätze in den State Forests, wo man fast für sich alleine in der Wildnis wäre, sind derzeit gesperrt. Die Auswahl ist daher beschränkt.

    Wir finden dennoch einen Platz in einem State Forest weit draußen.

    Für unseren Geschmack sind hier aber ein paar Dauercamper zu viel. Ein paar Aussteiger, so mancher der die Mieten in der Stadt nicht zahlen möchte, oder kann. Aber alle doch etwas eigen und vor allem laut!
    Generell stören die nicht, sie fallen aber auf, da sie hier scheinbar über lange Zeit leben und sich entsprechend mit Stromgeneratoren und jede Menge Anbauten an die Zelte ausgestattet haben und leider auch dazu neigen sehr, sehr viel Müll anzuhäufen und diesen rund um die Zelte auch großzügig zu verteilen. Wenn ihr an einen hollywoodreifen, typischen amerikanischen Hinterwäldler denkt, so ist es in etwa… politisch weit rechts-gesinnte Flaggen am Vorzelt, gepaart mit viel Müll und Lärm :)

    Man fühlt sich hier nicht bedroht, aber einfach auch nicht so wirklich wohl.

    Wir bleiben, aber eben nur für eine Nacht. Der viele Regen in den letzten Tagen hat den Boden stark aufgeweicht und so bleiben wir direkt auf einem kleinen Platz am Anfang des langläufigen Campgrounds und umgehen so das Risiko mit dem Van in den bereits sehr von den ATVs aufgewühlten Matschstraßen stecken zu bleiben.

    An dem Platz gibt es einen alten Aussichtsturm. Er ist gesperrt, was wir einfach umgehen und uns dennoch in die Höhe wagen. Von ganz oben, auf rund 40m hat man eine tolle Aussicht über den Wald. Man ist nicht alleine, ein paar Wespen haben sich hier oben ebenfalls niedergelassen. Aber sie lassen uns in Ruhe.

    Einen Geocache, der unmittelbar am Turm versteckt liegen soll, finden wir leider nicht. Wir streifen am Abend noch etwas in der weitläufigen Gegend umher.

    Was hier im amerikanischen Outback fast schon ein Klassiker ist, sind die Schussübungen auf Verkehrsschilder. Kaum eines ist hier draußen unversehrt und wurde teils von großkalibrigen Waffen durchlöchert.

    Die Nacht wird ruhig, aber begleitet von unzähligen Moskitos.
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  • Juniper Springs

    18 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 33 °C

    Nach unserer Nacht draußen im Osceola State Forest zieht es uns weiter nach Süden durch Florida. Wir sind aber immer noch im nördlichen Teil des langgezogenen Bundesstaates. Florida ist hier oben noch recht ländlich und von großen Wäldern durchzogen, durch die sich unser recht wenig befahrener Highway zieht.

    Wir sehen einen ausgewachsenen Schwarzbären direkt am Wegesrand des Highways – zu schnell ist er auch wieder verschwunden, als dass wir Bilder hätten machen können.

    In der nächsten Kleinstadt brauchen wir für die Meile fast eine ganze Stunde. Verkehrschaos – denn heute ist Schulanfang nach den Ferien. Uns kommt eine schier endlose Schlange an Schulbussen entgegen. An der Schule angekommen, sehen wir warum der Verkehr so ins Stocken geraten ist. Alle Eltern wollen zur Schule und verursachen so einen heillosen Stau und verstopfen alles. Vermutlich ist zum Schulbeginn eine Veranstaltung, der keiner fernbleiben möchte. Danach geht es wieder flüssig weiter und der Highways gehört wieder uns allein.

    Heute machen wir etwa 200 Km und entscheiden uns mangels kostenloser Plätze für eine Nacht in der Juniper Springs Recreation Area. Dieser staatliche Campground liegt abgelegen im Ocala State Forest und bietet schön versteckte Übernachtungsplätze im Wald. Momentan ist es außerhalb er Ferien eh nicht allzu belebt und so genießen wir eine ruhige Nacht mit allen Annehmlichkeiten wie Duschen und Toiletten, die für uns mittlerweile schon Luxus geworden sind. Wie der Name schon sagt, gibt es hier auch eine Quelle, die man zu einem kleinen Badeteich umfunktioniert hat. So genießen wir am nächsten Morgen noch eine frische Abkühlung, bevor wir unsere Reise in Richtung Orlando fortsetzen. Es wird heute wieder mit über 35 Grad sehr heiß.
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  • Moss Park / Orlando

    19 augustus 2021, Verenigde Staten ⋅ ☀️ 29 °C

    Das Ballungsgebiet Orlando umfahren wir erst einmal und suchen etwas südöstlich von Orlando den Moss-Park auf. Der Moss-Park ist eine staatliche Recreation Area an einem See, wo wir für etwa 24 USD die Nacht günstig mit dem Van auf einem eigenen Platz stehen können.

    Es ist schön angelegt mit viel Natur drum herum und ein Paradies für Wassersportler und Naturliebhaber. Schwimmen darf man allerdings aufgrund der Alligatoren 🐊 nicht.

    An unserem Van bekommen wir Besuch von riesigen Vögeln, Rehen, Eichhörnchen, Amarillos und des Nachts auch Waschbären. 🦝

    Bei den Waschräumen entdecken wir Schlangen und ziehen eine anwesende Parkrangerin zu Rate. Es handelt sich um Black Racer. Eher harmlos, aber der Biss ist recht schmerzhaft. Ein Baby wird Aron auf die Hand gesetzt. Die Zähne sind angeblich noch nicht lang genug um durch die Haut zu kommen… 😅

    Hier werden wir die nächsten Tage bleiben und ein paar Ausflüge unternehmen. Unter anderem steht das Kennedy Space Center und ein Shopping Outlet auf dem Plan.
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