• Hymiontour

Im Land der Trolle

53-päiväinen seikkaillu — Hymiontour Lue lisää
  • Matkan aloitus
    12. heinäkuuta 2017

    Zwischen den Kulturen

    12. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 14 °C

    Juhl's Silberschmiede in Kautokeino war noch unser Stopp auf dem Weg zum Übernachtungsplatz. Ein im wahrsten Sinne des Wortes "schräger Ort", denn das Besitzerehepaar (Regine inzwischen 78 Jahre aus Deutschland, Frank 86 aus Dänemark) haben ihr Leben der Kunst gewidmet, in Kautokeino eine Werkstatt errichtet und ihr Haus über die Jahrzehnte erweitert und künstlerisch gestaltet. Sie verkaufen Silberschmuck in samischen, aber neu interpretierten skandinavischen Design. Junge Menschen arbeiten für die wenigen Wochen Hochsaison und erläutern mit viel Herzblut die Stücke aber auch das Haus.
    Nach einsamer Übernachtung am Parkplatz des Pikefossen (Wasserfall) ging es dann heute früh weiter nach Alta - mit 12'000 Einwohnern ein Versorgungszentrum in der Finnmark. Besonders beeindruckt hat uns die vor vier Jahren neu gebaute "Nordlyskatedralen" eine sehr moderne Kirche für eine Gemeinde von 16'000 evangelischen Christen. So etwas von schlichter Schönheit ist uns schon lange nicht mehr begegnet. Typisch skandinavische, schlichte Architektur. Neben Beton wurden nur die besten Materialien verwendet u.a. Eiche und eine Fassade aus Titan (!)
    Geld spielt in Norwegenwirklich keine Rolle...
    Anschl. kauften wir noch Kokosnussmilch fürs Abendessen bei einer typischen asiatischen Händlerin in einem Shoppingzentrum. Dieser kleine Verkaufsstand hätte auch in Bangkok sein können. Sie mit Handy am Tippen und Tablet am Fernsehen und das Kind am schlafen. Und das alles kurz vor dem Nordkapp... 🤠
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  • Die andere Art von Freiheit

    13. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 9 °C

    Camping mit dem Wohnmobil ist ja per se schon eine grosse Freiheit, insbesondere in Skandinavien. Heute kam ein anderes Freiheitsgefühl dazu, das vielen vielleicht lustig anmutet: Freiheit entstand heute durch das Leeren aller Tanks sowie das Auffüllen von Frischwasser, einem vollen Dieseltank, einem vollen Adbluetank sowie das Auftanken von Propangas fürs Kühlen, Kochen, Grillen, Duschen und ggf. Heizen. So frisch gemacht, ist Hymi startklar für die nächsten Tage, wenn es nun entlang der Küste Richtung Tromsö geht.
    Heute besuchten wir noch ein UNESCO Weltkulturerbe in Form von Felszeichnungen im Alta Freilichtmuseum. Früher haben die Menschen in Felsen geritzt, heute tippen sie in Smartphones Emoticons. Was wohl länger überdauert? In die UNESCO Liste werden es die 🙃😊😳😀 wohl nicht schaffen - hoffentlich... 🤠
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  • Fragen kostet nichts!

    14. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ 🌧 12 °C

    Heute sind wir von Alta Richtung Tromsø gefahren. Trotz bedecktem Himmel eine eindrucksvolle Route - auf einer Seite ein Fjord, auf der anderen Berge mit Wasserfällen, davor üppig grüne Blumenwiesen mit bunten Holzhäusern darauf. Auf einem Aussichtspunkt auf 400m Höhe frühstücken wir mit bestem Blick. Die Küche haben wir ja immer dabei...😀
    In Skibotn suchen nach einem Übernachtungsplatz in der Natur und am Wasser, am liebsten gratis. Und es klappt: auf dem nahen Campingplatz verrät uns der junge Mann an der Rezeption auf Nachfrage einen Gratisplatz in absolut idylischer Lage. So nett! Einmal mehr bewahrheitet es sich: Fragen kostet nichts! 🐝 (diesmal im doppelten Sinn)
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  • Selektive Wahrnehmung

    15. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 11 °C

    Wie schon auf unserer Hochzeitsreise vor mehr als 20 Jahren erwischt uns eine "Autopanne" trotz Neuwagen. Zumindest meint die Elektronik, dass etwas mit dem Reifendruck nicht stimmt. Nach Reifenwechsel durch den norwegischen Partner des Automobilclubs blinkt eine noch schwerwiegendere Warnleuchte am Cockpit. Na ja...
    Völlig fokussiert auf dieses Problem ignorieren wir nicht nur die grossartige Landschaft an der Strecke nach Tromsø, sondern begehen auch noch einen Kardinalfehler für Wohnmobilfahrer: wir entsorgen nicht das Abwasser, bunkern kein Frischwasser, sondern steuern direkt den Stellplatz (diesmal nur ein Parkplatz) am Hafen an...
    Trotz allem haben wir einen wunderschönen Sommertag in Tromsø, der nördlichsten Universitätsstadt, erlebt.
    Zum Apéro waren wir in Mack's Ølhallen (Brauerei) mit 65 verschiedenen Biersorten, die wir aber nicht alle probiert haben 😜🐝&🤠
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  • Boomtown in der Arktis?

    16. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 16 °C

    Mit dem Fahrrad erkunden wir die Insel auf der Tromsø liegt (Tromsøya). So sieht man viele Ecken, die man zu Fuss als Touri nicht sehen würde. Erstaunlich wie eine Stadt in der Arktis so zu boomen scheint. Überall entstehen neue Häuser und liebevoll gepflegte Gärten. Und das trotz oder wegen 3 monatiger totaler Finsternis bis auf das faszinierende Nordlicht!? Mann fühlt sich fast wie im Süden so gemütlich sind die Gartensitzplätze. Wie oft sie wohl genutzt werden? Aber auch drinnen scheint es sehr gemütlich zu sein, denn mit der skandinavischen offenen Architektur blickt man auch immer ein wenig in die Häuser hinein. Und da ist dann wieder der Begriff " Hygge", der einem in den Sinn kommt. 🤠Lue lisää

  • Absolute Gewissheit gibt es nicht

    17. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute hat Hymi bzw. sein linkes "Hinterbein" (also der Reifen) beim Autodoktor zugebracht ...
    Wir haben uns währenddessen den ganzen Tag bei Nieselregen zwischen Werkstatt und Shoppingcenter die Zeit wartend und hoffend vertrieben.
    Erkenntnis des Tages: absolute Gewissheit oder Sicherheit gibt es nicht - auch nicht mit moderner Technik und unter Einsatz diverser Spezialisten (das ist bei den Autos so wie mit den Ärzten bei Menschen). Trotz ausgiebigster Suche fand sich nicht die Stelle, an der der Reifen effektiv langsam Luft verliert... erst hat die Mercedes-Werkstatt gesucht, dann der Reifenspezialist. Ohne die modernen Reifendrucksensoren hätten wir gar nichts von einem Problem gemerkt.
    Also, Reserverad wieder runter, alten "kaputten" Reifen wieder rauf und damit leben, dass wir ggf. immer wieder Luftdruck nachgeben oder auf einen Plattfuss warten müssen.
    So ist das Leben: man will Sicherheit und Gewissheit, aber kann sie nicht erzwingen. Carpe diem und sorge dich nicht um morgen! 🐝
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  • Die Killermöwen von Botnhamn

    18. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 11 °C

    Wir sind auf Senja angekommen, drittgrösste Insel Norwegens (wenn man Spitzbergen dazu zählt), die das ganze Land quasi en miniature bietet und wenig von Touristen besucht wird.
    In Botnhamn stehen wir allein und ruhig auf einem Stellplatz am Fähranleger. Die einzigen Geräusche kommen von den Möwen, die uns beim Spaziergang entlang der Strasse durchs Dorf mehrmals attackieren und im Tiefflug Sch... ablassen. Zum Glück bleiben wir bis auf einen kleinen Spritzer auf dem Teleobjektiv verschont...
    Erkenntnis des Tages: Landleben kann gefährlich sein 😉🐝.
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  • Architektur und Natur

    19. heinäkuuta 2017, Norwegian Sea ⋅ ⛅ 11 °C

    Auf den Insel Senja, nordöstlich der Inselgruppen Vesterålen und Lofoten, stehen wir mit unserem Wohnmobil Hymi am schneeweissen Strand des Ersfjords. Wie an vielen Stellen wird die besondere Faszination der Landschaft noch durch moderne Architektur unterstrichen. Hier ist es ein pyramidenartiges WC-Häuschen mit goldenen "Fischschuppen" auf der Aussenwand und grossem Dachfenster.
    Aber nichts ist so spektakulär wie die Natur! In der Nacht werden wir durch das gleissende Licht der Mitternachtssonne geweckt, das zwischen den grauen Regenwolken hervorbricht! Wir springen schnell in die Klamotten und gehen an den Strand, wo auch andere den besonderen Augenblick geniessen...
    🐝
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  • Mit der Fähre in die Karibik

    20. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 10 °C

    Schneeweisser feiner Sandstrand, türkisfarbenes Meer und.... 10 Grad Lufttemperatur! Willkommen auf den Vesterålen, einer Inselgruppe nördlich des Polarkreises mit spektakulärer Landschaft mit gezackten Bergspitzen. Von Senja fuhren wir mit der Fähre an die äusserste Nordspitze nach Andenes - zum Stellplatz direkt am Strand. Statt Badeanzug 👙 Fleecepullover!
    Erkenntnis des Tages: der äussere Schein kann trügen (trotzdem wunderschön) 🐝
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  • Wäsche und Wale

    21. heinäkuuta 2017, Norwegian Sea ⋅ ☀️ 11 °C

    Alltag und neue Erlebnisse liegen manchmal nah beieinander, so wie heute. Nach einem Haushaltsvormittag mit Wäschewaschen und Klarschiff machen des Wohnmobils starteten wir am Nachmittag zur Wal-Safari (mit "Wal-Garantie"). Die Teilnehmer wurden gebeten, bereits 45min vor der Tour die Tickets abzuholen, was uns gleich ein bisschen komisch vorkam. Vor Ort leuchtete dann sofort ein, dass damit der Besuch des Souvenir-Shops und des Restaurants elegant gefördert wurde...
    Endlich, nach geführtem Walmuseum-Besuch und ca. 1 Stunde Ausfahrt mit dem schaukelnden "Kutter" sichteten wir nacheinander 2 Pottwale nah am Boot. Damit wirklich alle an Bord die Wale sehen konnten, mussten sich die Passagiere direkt an der Reling in der ersten Reihe hinhocken. Wal-Garantie erfüllt - kein Geld zurück!
    Grossartig, wenn diese Kolosse erst Luft ausblasen, später dann steil abtauchen und die Schwanzflosse, die sogenannte Fluke zeigen. Das hat sich gelohnt!
    Die Mitreisenden, die allerdings auf hoher See "die Fische fütterten", konnten das Ende der Tour kaum abwarten.
    Erkenntnis des Tages: des einen Freud' ist des anderen Leid und: gutes Marketing ist alles!🐝
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  • Mitternachtssonnenanbetung

    22. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ☀️ 9 °C

    Die Mitternachtssonne ist ein unglaubliches Phänomen - der übliche Rhythmus von Sonnenuntergang - Nacht - Sonnenaufgang - Tag wird ausser Funktion gesetzt. Wir Menschen reagieren unterschiedlich darauf. Während ich gerade in den ersten Tag todmüde wurde, weil der Tag nicht endete, war "George" putzmunter und bis in die Nacht hinein am Fotografieren. Unsere Campingnachbarn bauten gar eine kollektive Stuhlreihe auf der Wiese am Strand Richtung Sonne auf und beobachteten stundenlang das langsame Absinken und Aufsteigen der Sonne. Andere gingen spät noch los zum Wandern. Heute stellte sich mein Rhythmus auch um: wunderbar, endlich für alles genug Zeit! Einkaufen, zu Fuss den Ort erkunden, dann golfen gehen, zwischendurch essen/kochen, längerer Strandspaziergang, Lesen, Geschirr abwaschen um 23.00, Tagebuch schreiben, danach ab 23.30 wieder an den Strand usw.
    Am 23. Juli scheint die Sonne auf den Vesterålen übrigens das letzte Mal durchgehend, bis sich das Schauspiel ab nächstem Mai wiederholt. Zwischendurch sorgt die Polarnacht dafür, dass alle wieder ausschlafen können.
    Erkenntnis der Tages: der Tag hat wirklich 24 Stunden! 🐝
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  • Die Pensionäre von Bleik

    23. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ☀️ 17 °C

    Eine Gruppe von Pensionären in der "400-Seelen-Gemeinde" Bleik kam vor einigen Jahren auf die fixe Idee, einen kleinen 9-Loch-Golfplatz hinter den Dünen zu errichten - obwohl sie keine Ahnung hatten, was das bedeutet! Gesagt, getan. Ehrenamtlich und mit viel Idealismus beackern die älteren Herren nun tagtäglich die grossen Flächen mit ihren "John-Deere-Mähtreckern" (heisst das so?), bewässern, hegen und pflegen... und fragen jeden Golfer persönlich, wie es ihm hier gefällt. Total klasse!
    Erkenntnis des Tages: es ist nie zu spät, um Visionen zu haben und umzusetzen. 🐝
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  • Perspektivwechsel

    24. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute haben wir eine Bergtour gemacht - auf den gut 400m hohen Måtinden nahe Bleik. Vom Gipfel bot sich ein atemberaubender Rundumblick über die Küste mit ihren Bergzacken, unwirklich türkisblauem Wasser und schneeweissen Sandbuchten und das Hinterland mit Seen und Moorlandschaft. Sogar der "Zuckerhut" der Vogelinsel Bleikøya, die wir gestern per Boot umrundet hatten, war sichtbar.
    Von oben ergibt sich eine ganz andere Perspektive als von unten. Manches tritt zurück und manches wird erst in seiner ganzen Anordnung erkennbar.
    Die Norweger lassen aus gutem Grund nichts auf ihr "Friluftsliv" kommen. Bewegung und Spass in der Natur sind heilig, genauso wie Familie und Freizeit im Allgemeinen. Nach einer Arbeitszeit von ca. 7.30 bis 16.00 Uhr (oder ähnlich) ist Feierabend!
    Erkenntnis des Tages: ein Wechsel der Perspektive führt zu ganz neuen Eindrücken und Einschätzungen.
    Was wäre, wenn wir unser Leben ab und an aus der Vogelperspektive betrachten würden? 🐝
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  • Manchmal kommt es anders als man denkt..

    25. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ☀️ 12 °C

    Wie meist jeden Tag, sind wir gut vorbereitet in den Tag gestartet und haben unseren Stellplatz in Maurnes am kleinen Hafen in der Früh Richtung Sortland verlassen. Dort stand erstmal wieder Vorräte und Treibstoffe bunkern an. Vom Meer her zog ein Art Seenebel bzw. Wolken schleierhaft durch den Sortlandsundet und tauchte die grosse Brücke in mystischen Nebel. Die Weiterfahrt Richtung Norden auf die Insel Langøya war von schönstem Sonnenschein entlang des Fjordes begleitet, der dann um eine Ecke biegend ein jähes Ende fand. So war es dann auch mit den geplanten Sehenswürdigkeiten, die wir erwartungsvoll ansteuerten und sich als Flop erwiesen. Genau umgekehrt war es dann mit Nyksund, einem von den Einwohnern in den 70er Jahren verlassenes Fischerdorf, das durch ein Uniprojekt der TU Berlin anfangs der 80iger Jahre wiederbelebt wurde. Mit vielen Unterbrechungen ist nun eine kultige Künstler- und Gastroszene eingezogen, die langsam neuen Schwung bringt. Es wirklich "schräger" Ort.
    Erkenntnis des Tages: manchmal sind weniger Erwartungen einfach mehr... 🤠
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  • Am Ende der Welt...

    26. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 12 °C

    ...scheint die Sonne wieder! In Hovden, an der Nordwestspitze der Vesterålen-Insel Langøya, leben 14 Menschen - vom (modernen) Fischfang. Die übrigen Häuschen werden nur zu Ferienzwecken genutzt. Der kleine Fischerort wurde bereits zur Eisenzeit, d.h. vor über 3000 Jahren, besiedelt und 1591 n. Chr. erstmals erwähnt.
    Zwischen den Klippen am Strand finden sich windstille Plätzchen, von denen man den "grossen Brachvogel" mit lustigem langen Schnabel beobachten und aufs Meer schauen kann, bis dahin, wo sich nur noch Himmel und Meer am Horizont berühren.
    Was mochten wohl die ersten Siedler bei diesem Ausblick gedacht haben? Dass sie das Ende der Welt erreicht haben? 🐝
    Erkenntnis des Tages: nur weil wir etwas nicht wissen, heisst das nicht, dass es nicht existiert.

    Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
    (Alexander Freiherr von Humboldt)

    P.S. Dank eines aufmerksamen Lesers wissen wir jetzt, dass es korrekt Golfplatzmäher heisst. vielen Dank!
    Am Ende der Welt lernen wir auch Landsleute kennen. So haben uns nette Zürcher auf Bratäpfel und Rotwein in ihr individuell gebautes Wohnmobil eingeladen.
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  • Unverschämt

    27. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ☀️ 14 °C

    Wir haben Abschied genommen "vom Ende der Welt" in Hovden und auf der Fahrt nach Melbu einen so strahlenden Sonnentag geniessen dürfen, dass es schon unverschämt ist...
    Die Fahrt entlang des Sortlandsundet war atemberaubend: der Blick auf das glitzernde Wasser des Fjords, davor Blumenwiesen und im Hintergrund die Kulisse der teilweise schneebedeckten Lofoten-Bergriesen. Und dann auch noch "parallel auf der Strasse" mit dem Hurtigrutenschiff in den Hafen fahren...
    Besser gehts's nicht mehr. Oder vielleicht doch? Wir werden sehen, welches Zauberland auf den Lofoten selbst wartet.
    Erkenntnis des Tages: das Leben ist schön! 🐝
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  • Die Bäckerin von Kabelvåg

    28. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ☀️ 18 °C

    Der Wettergott meinte es weiter gut mit uns, als wir heute bei hochsommerlichem Wetter mit der Fähre von Melbu nach Fiskebøl zu den Lofoten übersetzten. Auf den Lofoten scheint alles noch eine Spur intensiver als auf den Vesterålen: noch höhere, zackigere Berge mit Schneeresten, noch tiefer grünblaues Wasser, herzige Fischerhütten und ... vollere Strassen, Kolonnen von Wohnmobilen und deutlich mehr Touristen.
    In Kabelvåg, einem kleinen Fischerdorf mit zentralem Platz, entdeckten wir - nach 3 Wochen skandinavischem "Industrie-Softbrot" - eine deutsche Bäckerei. Die junge Bäckerin stand selbst hinter der Kasse und erzählte uns, dass sie erst vor 2 Jahren eröffnet hätten und in der kurzen Sommersaison "48 Stunden täglich" arbeiten. Aber kein Norweger glaubt, dass sie das Brot "wirklich selbst" herstellen und nicht nur Teiglinge "frisch aufbacken" (wie die, die den Norwegern bei einer deutschen Bäckerei in Oslo sehr munden). So arbeiten sie weiterhin hoffnungsvoll und hart an ihrem Durchbruch.

    Erkenntnis des Tages: nur weil es anstrengend und im Ergebnis gut ist, muss es noch lange nicht genauso erfolgreich sein (schade!).
    Nach dem Pareto-Prinzip werden 80% des Erfolges mit nur 20% Aufwand erzielt (für die restlichen 20% Erfolg müsste man zusätzlich 80% Aufwand betreiben).🐝

    P.S. Das erinnert mich schmerzhaft an meinen aufwendig selbstgemachten Bratapfelkuchen (die Backmischung von meiner Schwägerin ging viel schneller und schmeckte fast noch besser...😳)
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  • Wurzeltritte und Birkengriffe

    29. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute haben wir (na ja, zumindest fast) den "Tjeldbergtinden" bei Svolvær mit 367m bestiegen. Bei anhaltendem Sommerwetter in der Arktis mit rekordverdächtigen 24 Grad im Schatten (!) war der Aufstieg bis zum Sattel eine schweisstreibende Angelegenheit. Diese "leichte familiengeeignete Wanderung" bot uns nämlich einige sehr steile, steinige Serpentinen. Wie immer belohnte die Aussicht von oben jedoch alle Mühen, und in Bewegung bewegen sich meistens auch irgendwann die Gedanken im Kopf.
    Der Rückweg führte über eine andere Route nicht weniger steil und teilweise recht rutschig nach unten. Dabei erwiesen sich die vielen Wurzeln der kleinen krummen Birken auf dem Weg als ideale Tritte. Einige stellten jedoch auch echte Fussangeln bzw. Stolperfallen dar. Zum Glück boten dann die robusten, aber flexiblen Birkenstämmchen praktische Haltegriffe.
    Erkenntnis (bzw. Frage) des Tages: wenn mein Leben ein Baum wäre, welche tragenden Wurzeln und Äste hätte er dann? 🐝
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  • Reise in die Vergangenheit

    30. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute lud uns ein Regentag zum Museumsbesuch ein. In Storvågan bei Kabelvåg befinden sich an einem Ort das Lofoten Akvarium, eine Gallerie und das Lofoten Museum mit diversen alten Gebäuden und Exponaten zum damaligen Leben, die seit den 70er Jahren hier ausgegraben wurden. Nachdem wir ausgiebig das Leben unter Wasser in den verschiedenen Aquarien und die Seehunde im Aussenbecken bewundert hatten, widmeten wir uns den Häusern. Einfache Fischerhütten ("Rorbuer", die heutzutage überwiegend als schicke Ferienhäuser dienen), Grasdachhütten, Bootsschuppen und ein Gutshaus waren als Originalbauten zu sehen.
    Wenn man das heutige, sehr wohlhabende und moderne Norwegen sieht, ist kaum vorstellbar, wie hart und entbehrungsreich das frühere Leben der Menschen gewesen sein muss, die mit simpelsten Booten schon vor der Hansezeit Handel mit Stockfisch trieben. Stockfisch (getrockneter Kabeljau) ist neben Lachs, Erdöl und Erdgas immer noch eines der erfolgreichsten Exportprodukte Norwegens. Bereits in den 1920er Jahren wurden vom Staat über 200 Leuchttürme entlang der Küste errichtet. Heute hat das schuldenfreie Norwegen einen Staatsfond, um für die folgenden Generationen wirtschaftlich vorzusorgen.
    Erkenntnis des Tages: Erfolg oder Misserfolg in der Vergangenheit haben nicht zwingend etwas mit Erfolg oder Misserfolg in der Zukunft zu tun. 🐝🤠
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  • Stockfisch-Reisende

    31. heinäkuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 13 °C

    Andere Länder, andere Geschmäcker... Der Kabeljau, der im Winter in grossen Mengen von der Barentsee zum Laichen zu den Lofoten kommt, wird nach dem Fang auf grossen zeltartigen Holzgestellen an der Luft getrocknet. Das Endprodukt, Stockfisch (tørrfisk), wird immer noch erfolgreich insbesondere nach Portugal und Italien exportiert, wo dieser sehr beliebt ist (die Fischköpfe gehen nach Afrika). Wenn man den strengen Geruch und die gruselige Optik kennt, ist das kaum zu glauben. In Henningsvær, einem sehr idyllischen, touristisch voll erschlossenen Fischerdorf mit Künstlerszene, begegneten wir dann auch ganzen italienischen Busreisegruppen. Sozusagen "Stockfisch-Reisende"?
    Wir widmeten uns lieber einer anderen schwedischen bzw. norwegischen Spezialität, dem Kanelboller (Hefe-Zimtschnecke), die wunderbar zum Nachmittags-Kaffee passt. Genau so wie "Kaffee und Gipfeli" in der Schweiz, nimmt man in Norwegen zum Znüni gerne "Kaffee und Rosinboller" zu sich 😋.
    Bei wieder strahlend schönem Wetter endete der Tag in Hov auf der Insel Gimsøya mit einer Runde Golf direkt am Meer auf einem sogenannten Links Course und einem Stellplatz am Strand...
    Erkenntnis des Tages: über Geschmack lässt sich (nicht) streiten. 🐝🤠
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  • Bei "Wiki" und den wilden Männern...

    1. elokuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 13 °C

    Kennt Ihr noch "Wiki", die Zeichentrick-Serie mit dem kleinen Wikinger? Im "Lofotr Vikingmuseum" in Borg verbrachten wir den heutigen Regentag in authentischer Wikinger-Atmosphäre. Das 83m lange rekonstruierte Langhaus (passender Name...) ist das grösste bisher bekannte Wikingerhaus. Die verschiedenen, langhaarigen und bärtigen Handwerker in Wikingerkleidung machten die Illusion perfekt. Man konnte sogar am kleinen Hafen mit dem Wikingerschiff rudern.
    Modern wie die Skandinavier sind, war der Audio-Guide für die Ausstellung nur per App verfügbar. Damit das "Hyggelige" aber nicht zu kurz kommt, bestand die "Führung" aus einer spannenden Erzählstunde über Sitten und Gebräuche sowie Mythologie im Sitzkreis auf Fellbänken.
    Erkenntnis des Tages: moderne Technik ist praktisch (wenn das WLAN nicht schlapp macht), aber nichts ist besser als einer Geschichte zu lauschen und einzutauchen. 🐝
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  • Strandgut

    2. elokuuta 2017, Norja ⋅ ⛅ 13 °C

    Wir haben die Nacht an der Nordküste von Vestvågøy in Eggum wieder direkt mit Meerblick verbracht. Entgegen der Wettervorhersage hängen morgens immer noch die Wolken tief und verhüllen die hohen Berge in unserem Rücken. Trotzdem wandern wir den Küstenweg entlang und stellen fest, dass jedes Wetter seinen Reiz hat. Die Szenerie wirkt fast etwas mystisch bzw. melancholisch. Überall stehen oder liegen Schafe im Weg, die sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der Felsstrand ist mit Schwemmholz und anderem Strandgut übersät, das an einem Ort von Menschenhand künstlerisch dekoriert wurde. Warum heisst es eigentlich "Strand-gut" und nicht "Strand-schlecht"?
    Die Güter, die früher an den Strand geschwemmt wurden, waren manchmal kostbar. Auch heute noch halten wir am Strand Ausschau nach Strandgut: schönen Muscheln, hübschen Steinen, gar Bernstein oder anderen interessanten Dingen. Keiner käme auf die Idee, beim Strandspaziergang nach schlechten Dingen Ausschau zu halten.
    Erkenntnis des Tages: warum halten wir im Alltag nicht bewusst Ausschau nach guten Dingen, sondern fokussieren uns so oft auf das, was wir als schlecht empfinden? 🐝
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  • Kopfabschneider

    3. elokuuta 2017, Norja ⋅ ☀️ 11 °C

    In Ballstad, einem aktiven Fischerdorf, standen wir über Nacht direkt am kleinen Hafen am Steg. Zum Abendessen bekamen wir von einem Fischer frische Makrelenfilets zum Grillen fast geschenkt - im Tausch gegen eine Dose Bier... Ruck zuck, filettierte er den Fisch. Heute morgen bestaunten wir ein paar Hütten weiter die "Fischverarbeitung von Hand" im Akkord. Der erste Mann am Tisch war der Kopfabschneider und Anritzer, ein anderer der Aufschlitzer, ein weiterer der Ausnehmer, noch einer der Sortierer usw. Ein glitschig-glibberiger, ziemlich gewöhnungsbedürftiger Anblick... Aber: frischer geht's natürlich nicht. Die Fischabfälle werden dann den lauernden Möwen im Hafenbecken zum Frass vorgeworfen. Wahrscheinlich sieht die Fleischverarbeitung bei uns auch nicht ästhetischer aus...
    Auf der Weiterfahrt besichtigten wir Nusfjord, das pittoreske Vorzeigefischerdorf der Lofoten, wo schon das Betreten Eintritt kostet ("Halsabschneider"). Dort baumelten alte Stockfischköpfe zur Begrüssung im Wind...
    Unser heutiges Endziel waren die Sandstrände bei Flakstad und Ramberg. In Fredvang fanden wir erneut einen wunderbaren Campingplatz direkt hinter den Dünen.
    Erkenntnis des Tages: "Halsabschneider" müssen auch von etwas leben 😉. 🐝🤠
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  • Von Å bis Ende

    4. elokuuta 2017, Norja ⋅ ☀️ 16 °C

    So ein Prachtwetter! Heute jagte noch dazu ein landschaftlicher Höhepunkt auf den Lofoten den nächsten - allerdings in "Konkurrenz" mit vielen anderen Touristen, norwegischen Wochenendausflüglern und gefühlten 20 Reisebussen eines AIDA-Kreuzfahrtschiffs... Von unserem Strandcamping in Fredvang fuhren wir bis zum allerletzten Ende der E10, die nach einem Tunnel unspektakulär auf einem grossen Parkplatz in einer Wendeschleife endet. Dort, am Ende der Strasse, liegt das hübsche Dörfchen Å, das teilweise ein Museumsdorf ist. In der alten Bäckerei verspeisten wir die bisher besten "Kanelsnurre" unseres Lebens!
    Ein weiteres Highlight hätte der bekannte Ort Reine sein sollen, der uns aber nicht überzeugte... Viele, zu Ferienhäusern umfunktionierte Rorbuer (Fischerhütten), aber nicht viel Authentisches mehr (dazu noch horrende Parkgebühren und geschlossene Tourist-Information). Ein ähnliches Bild bot sich an den weissen, echten Traumstränden von Haukland und Uttakleiv nördlich von Leknes. Pralles Strandleben und vollgeparkte Strassenränder. Kein Platz! So kam es, dass wir einen Grossteil der Strecke, die wir auf den Lofoten schon unter die Räder genommen hatten, heute wieder zurückfuhren. Aber das hat sich gelohnt! Nochmal alles aus der entgegengesetzten Perspektive bei ultimativem Traumwetter!
    Erkenntnis des Tages: wir sind nicht allein auf der Welt! 🐝
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  • Rührei, Lachs und Seeadler zum Frühstück

    5. elokuuta 2017, Norja ⋅ ☀️ 12 °C

    Letzter Tag auf den Lofoten! Am wunderschönen Raftsund mit seinem tiefblauen Wasser, den Inselchen und dem engen Trollfjord wollen wir den "Keiservarden" besteigen, der eine grossartige Panoramasicht verheisst. Wir kommen aber leider nicht weit... Schilder am Trampelpfad weisen darauf hin, dass der Weg teilweise durch Felsbrocken versperrt ist und hohe Erdrutschgefahr besteht. Och nee! Also besser umkehren und wieder mal Plan B: frühstücken am Sund in der Sonne mit allem drum und dran inkl. Rührei und Bacon 😊. Kaum sassen wir draussen, flog ein Seeadler vor uns auf Augenhöhe vorbei. Und draussen in den Fischaufzuchtbecken sprangen die Lachse kreuz und quer durcheinander, weil gerade gefüttert wurde. Das geschieht mit einer Art gebogenem Rüssel, der wie ein wild gewordener Gartenschlauch rotiert und dabei das Futter verstreut. Sozusagen ein "Futtersprenger". Zwischendurch fahren die Fischer mit einem kleinen Kutter die Becken ab und kontrollieren alles. Während wir bei schönstem Wetter draussen sassen, hing am anderen Ende des Sunds zäher Seenebel wie ein Keil zwischen den Bergflanken. Erkenntnis des Tages: Nichtstun führt manchmal zu besonders schönen Erlebnissen! 🐝Lue lisää