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- 9 dic. 2022 23:59
- ⛅ 17 °C
- Altitud: 2.278 m
- IndonesiaJawa TimurKawah Ijen8°3’29” S 114°14’35” E
Gunung Ijen
9 de diciembre de 2022, Indonesia ⋅ ⛅ 17 °C
In Bali angekommen blieben wir dann wieder nicht hier. Kaum vorstellbar, dass man zweimal nach Bali fliegt und beide Male direkt weiterreist.
Wir suchten uns erstmal einen Bus, was sich als nicht so einfach rausstellte, da hier eigentlich nur private Transporte beworben werden. Dennoch fanden wir dann einen Bus und der Busfahrer konnte uns dann auch perfekt erklären, wie wir zu unserem Ziel kommen.
Anstatt 40-60€ bezahlten wir so nun insgesamt für zwei Personen ca. 11€ für den Transport zum Fährterminal in Gilimanuk. Von dort ging es dann für knapp 1€/Person mit der Fähre auf die Insel Java.
Hier stand zwar nur ein kurzer Abstecher an, aber dafür ein weiteres Highlight der Tour.
Es sollte für uns in der Nacht auf den Vulkan Gunung Ijen gehen.
Generell war es ein absoluter Wunsch hier in Indonesien einen Vulkan zu besteigen, da es erstens sehr gut und teilweise sogar einfach machbar ist und zweitens ist es zudem eins der Länder mit den meisten aktiven Vulkanen der Welt.
Nicht umsonst wird die Region hier auch "Ring of fire" genannt.
Tatsächlich ist sogar vor 4 Tagen auf Java ein Vulkan ausgebrochen, wovon man hier aber nichts weiter mitbekommen hat, da die Insel so riesig ist.
Es war vorab nicht so einfach das Ganze zu planen, da wir den Ijen gerne ohne eine Tour besteigen wollten, was definitiv sehr gut möglich ist, wobei sich jedoch der Transport zum Eingang als nicht so leicht rausstellte.
Entweder waren die Transporte in der Nacht von den Unterkünften so teuer wie eine Tour oder der Transport am Abend zuvor zu einer Unterkunft in der Nähe war meistens noch teurer.
Wir haben dann aber schlussendlich eine Unterkunft am Fährterminal gefunden, die alles zu einem vernünftigen Preis angeboten hatte.
Als wir ankamen besprachen wir dann mit dem Hostelbesitzer die Details und er bot uns noch eine Tour an, welche knapp 1€ teurer war als das Paket auf eigene Faust, aber noch ein Frühstück beinhaltete.
Außerdem durften wir dennoch das ganze am Vulkan zeitlich so gestalten, wie wir wollten.
Also entschieden wir uns doch für die Tour und gingen ins Bett, denn in knapp 4 Stunden klingelt der Wecker und wir starten unser Abenteuer auf den Vulkan.
Um kurz nach Mitternacht gehts dann los zum Eingang des 2769m hohen Ijens, welcher nochmal knapp 1,5h Fahrt von unserem Hostel entfernt liegt. Unsere Truppe besteht aus insgesamt 6 Leuten, was eine Größe ist, mit der wir zufrieden sind.
Kurze Einweisung von unserem Guide und ab geht's auf den Trek, welcher sich anfangs noch entspannt gestaltet, aber nach knapp 700m dann richtig steil wird.
Und mit richtig steil, meine ich richtig steil. Das wirkt auf Bildern einfach nicht und man kann es sich auch kaum vorstellen. Nun heißt es 2km hochlaufen und es wird gefühlt immer steiler.
Krass ist auch, dass dort tatsächlich Taxis in Form von Handkarren angeboten werden. Damit verdienen sich die Einheimischen noch ein wenig Geld dazu, aber meiner Meinung nach ist das einfach unmenschlich sich für sowas zu entscheiden.
Bis zu 2 Leute haben dort Platz und werden dann von 2-3 Männern den Berg bei einer Steigung von mindestens 10% hochgefahren.
Dass die Menschen kein schlechtes Gewissen haben, einfach traurig.
Nach knapp einer Stunde kamen wir dann oben tatsächlich als erste Gruppe an & hatten kurz den Kraterrand für uns alleine, bevor wir dann in den Krater hinein absteigen.
Bevor der Abstieg beginnt, bekommen wir dann noch Gasmasken und unsere Kopflampen werden nochmal getauscht. Es ist übrigens stockdunkel und man sieht hier oben einfach noch nichts.
Die Gasmasken benötigen wir, da der Ijen eine Besonderheit im Vergleich zu anderen Vulkanen hat.
Im Krater befindet sich der berühmte türkis-blaue See Kawah Ijen, welcher seine Farbe vor allem durch Schwefel erhält. Schon oben hat man einen leichten Schwefelgeruch in der Nase, was sich dann nach unten hin noch verstärken wird, da sich am Südostufer des Sees eine der aktivsten Solfataren der Welt befindet, welche bis zu 8m dicke Schwefelbänke und somit eine der bedeutendsten Schwefelansammlung Indonesiens ablagert.
Dort unten arbeiten dann etliche Minenarbeiter, die den Schwefel abbauen und mit zwei Bambuskörben, welche in der Mitte mit einer Stange verbunden sind, auf dem Rücken nach oben transportieren.
Der Weg ist nicht grade einfach und das Gesamtgewicht beträgt meistens so 70-75kg.
Das ist schon echt heftig, wenn man bedenkt, wie die Sicht dort unten durch die Dunkelheit & den Dampf ist. Zudem fällt es einem schwer zu atmen und die Arbeiter laufen bei weitem nicht die ganze Zeit mit Maske rum...
Sie arbeiten dort meistens 24h und bringen ca. 3-4 Mal den Schwefel nach oben zum Kraterrand, von wo er dann mit Schubkarren hinunter gefahren wird.
Dabei verdienen die Menschen pro Kilogramm ca. 6 Cent.
Ich würde behaupten, dass ist einer der härtesten Jobs dem ich je begegnet bin & dennoch sind sie alle sehr freundlich, vor allem weil die Wege runter schmal sind und etliche Touristen ihnen beim Transport entgegenkommen, was bei uns schon ein sehr komisches Gefühl auslöste.
Unten im Krater angelangt gibt es dann noch ein weiteres Naturschauspiel, welches sich das blaue Feuer nennt & nur nachts zu sehen ist. Dabei entzündet sich manchmal der Schwefel durch Überhitzung & einer Reaktion mit Sauerstoff, welches dann die blaue Farbe des Feuers hervorruft.
Zum Schluss geht's dann wieder hoch und wir genießen den Sonnenaufgang auf dem Kraterrand, von wo wir den See dann nochmal sehr schön zu sehen bekommen.
Langsam wird es dann auch wärmer, da hier oben nachts meistens um die 10°C herrschen, ist das schon ganz angenehm nach so einer langen Nacht.
Die Indonesier sind die Kälte übrigens gar nicht gewöhnt und frieren hier echt mega, sodass man immer wieder kleine Lagerfeuer sieht, an denen sie sich aufwärmen. Sogar mit dicken Mützen und Handschuhen laufen einige rum.
Der Abstieg ist dann nochmal etwas anstrengend, aber es hat sich definitiv gelohnt hier her zu kommen & unser Wunsch einmal einen Vulkan zu besteigen, ist auch in Erfüllung gegangen.
Zurück im Hostel gibt es dann Frühstück, eine warme Dusche & wir ruhen uns nochmal aus, ehe wir uns auf den Weg zurück nach Bali machen.
Diesmal dann aber wirklich.Leer más