Italy
Völs am Schlern

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Travelers at this place
    • Day 9

      Etappe 9

      July 26, 2022 in Italy ⋅ 🌧 15 °C

      Auf dem Dolomitenpanoramaweg genoßen wir erstmal den wunderbaren Ausblick ⛰. Nun folgte eine Abfahrt mit 1000+ Höhenmeter. Alles was uns die letzten Tage verschont hat, passierte nun. 🙄 Stürze und Reifenpannen hielten uns dann doch fast 2 Stunden auf. Mit dieser Verspätung ging es nun in den langen Anstieg, der am Schluss eine 300 Höhenmeter lange schweisstreibende Passage zum Schieben und Tragen als Überraschung parat hatte. Nach einer fixen Stärkung ging es zügig einen rasanten Wanderweg bergab. Qualmende Bremsen, müde Finger und einsetzender Regen, machten uns die Versuchung "Ich fahr mit der Bahn" sehr schmackhaft 🚡. Mit dunklen Wolken im Gepäck ging es nun über die Seiser Alm zu unserer Unterkunft.Read more

    • Day 3

      Kastelruth

      December 25, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 5 °C

      Kastelruth mit 6891 Einwohnern in Südtirol in der Nähe von Bozen. Die gemischt deutsch- und ladinischsprachige Gemeinde ist durch die Seiser Alm, der größten Hochalm Europas, ein bekannter Tourismusort. Der mächtige Kirchturm des Hauptortes Kastelruth unterstreicht den Anspruch der Gemeinde, ein großes, vielseitiges Gebiet zu verwalten. In der Tat reicht Kastelruth von St. Oswald an den Hängen über dem Eisacktal bis an die Grenzen des Trentiner Fassatals im hochalpinen Gebiet zwischen Schlernmassiv, Rosengarten und Langkofelgruppe. Auch die südliche Talhälfte des Grödnertals bis auf die Höhe von St. Christina in Gröden ist Teil des Kastelruther Gemeindeterritoriums, a
      Die Kastelruther Spatzen sind eine Musikgruppe aus Südtirol auf dem Gebiet des volkstümlichen Schlagers, die von Karl Schieder gegründet wurde. Sie haben sich nach ihrem Heimatort Kastelruth benannt.
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    • Day 36

      Ortisei | Castelrotto

      April 19, 2023 in Italy ⋅ ☁️ 1 °C

      Os ultimos dias na região dos dolomitas, nós aproveitamos para descansar e conhecer um pouco da regiao proxima a Ortisei. A vista no runkhof era muito bonita. Eu tambem fiz um hiking no anello della bulaccia.Read more

    • Day 1

      St. Valentin | Info- und Kontrollpunkt

      October 17, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 17 °C

      Von Kastelruth sind es vier Kilometer bis zum Info- und Kontrollpunkt der Seiser Alm in St. Valentin. Im Zuge der Hotelbuchung wurden wir informiert, dass wir dort mit der Buchungsbestätigung eine Ausnahmegenehmigung einholen müssen, damit wir mit dem Auto zu unserer Unterkunft auf der Seiser Alm vorfahren dürfen.

      Die Seiser Alm ist ein Landschaftsschutzgebiet. Sie ist täglich zwischen 9 Uhr und 17 Uhr für den Individualverkehr gesperrt ist. Ausgenommen sind Linienbusse, Fahrradfahrer, Anwohner und diejenigen, die hier ihrer Arbeit nachgehen. Nun gehörten wir ebenso zu den Berechtigten, zumindest für den An- und Abreisetag. An den Tagen dazwischen mussten wir uns wie andere auch an die Verbote halten. Die Sperrung war allerdings die Fessel, die wir bewusst eingegangen sind, um anstatt der angestrebten Erholung nicht doch in extensive Besichtigungstouren durch die Umgebung zu verfallen.

      Die Ausnahmegenehmigung wurde uns kurz und schmerzlos ausgestellt. Es ging nach kurzem Aufenthalt weiter. Vor uns lag noch die Passstraße sowie die Durchquerung der Seiser Alm.
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    • Hier will man nicht mehr weg...

      February 5, 2018 in Italy ⋅ ⛅ 0 °C

      Ich weiß gar nicht, wie ich dieses Hotel beschreiben soll! Man muss es erleben!!! An bombastischsten ist auf jeden Fall der Ausblick beim Frühstück und im Pool auf die Bergwelt und vor allem dem Schlern. Ausserdem gibt es in diesem Hotel wirklich die Liebe zum Detail!!! Am Bufett steht das Geschirr der Oma, im Hausflur ein Holzkästchen mit einem Betthupferl und jeden Morgen wird eine kleine Besonderheit zum Frühstück serviert.Read more

    • Ferien auf dem Bauernhof

      May 5, 2017 in Italy ⋅ ☀️ 9 °C

      Ich habe mit meinen Eltern eine der vier Ferienwohnungen auf dem Funtnatscher Hof bezogen – mit Blick ins Tal, einem blühenden Apfelbaum vor dem Balkon und ganz viel Gemütlichkeit und Gastfreundschaft. Die Kinder können vor dem Haus spielen, es gibt ein Baumhaus, in das sogar ich noch gerne hochgeklettert bin und jeden Morgen Produkte vom Hof. Frisch gebackenes Brot mit selbstgemachter Marmelade – ein Traum!

      Mehr Infos: www.lilies-diary.com/voels-am-schlern/
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    • Wandern auf den Schlern

      May 6, 2017 in Italy ⋅ ⛅ 9 °C

      Es ist wirklich ein ganz besonderen Anblick, wie das steinerne Haus mit einem kleinen Turm einsam und verlassen hier oben steht. Es hat erst von Juni bis Anfang Oktober auf. Dann bietet es auch über 100 Schlafplätze für Wanderer. Wie gerne wäre ich dort oben eingekehrt und hätte mich gestärkt. Doch der Anblick, wie das Haus noch seelenruhig im Winterschlaf dasteht, ist auch unvergesslich schön.

      Mehr Infos: www.lilies-diary.com/voels-am-schlern/
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    • Nachmittag am Völser Weiher

      May 4, 2017 in Italy ⋅ ⛅ 6 °C

      Ich fühle mich ein bisschen wie im Bilderbuch. Nicht umsonst wurde der Völser Weiher mehrfach zum schönsten Badesee in Südtirol ausgezeichnet. Es ist ein wunderschöner Weiher, von saftig grünen Tannen umgeben, am Fuße des Schlerns.

      Mehr Infos: www.lilies-diary.com/voels-am-schlern/
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    • Day 3

      Slowly, slowly.

      August 27, 2021 in Italy ⋅ ☀️ 10 °C

      Es weckten mich klappernde Türen und Getrampel auf dem Flur. Sechs Uhr - Leko mio. Nein, nein, nein, ich bin noch nicht bereit für den Tag. Um 7.30 Uhr war ich es dann allmählich. Ich stand auf und es trat ein was ich befürchte, meine rechte Hüfte hatte über Nacht leider keine Wunderheilung erfahren. Gut, dann eben Schmerzbekämpfung durch Unterdrückung. Ich schmierte eine ordentliche Ladung Voltaren auf die entsprechende Stelle und humpelte erstmal zum Frühstück. Nach einem Kaffee sieht die Welt meist schon wieder ganz anders aus.

      Im Essenssaal traf ich dann auf die gewohnten Gesichter von gestern Abend. Die Wirte hatten mich bereits diesem Tisch zugewiesen, sodass dieser Tag begann wie der gestrige endete: Mit guten Gesprächen bei leckerem Essen.

      Es zeigte sich, dass Johannes schon viele Touren in dieser Gegend gemacht hatte und dadurch auch sehr vertraut mir dieser Region war. Aus diesem Grund stellte ich ihm meine gestrige Frage zum Thema Sprache in Südtirol und wurde nicht enttäuscht. Er erklärte mir sehr anschaulich, dass Südtirol eine eigene Provinz, die zusammen mit der Provinz Trient die autonome Region Trentino-Südtirol bildet. Geografisch gehört sie zu Italien aber die meisten Südtiroler fühlen sich als „Pass-Italiener“, weshalb überwiegend österreichische Kultur gelebt wird. Die historischen Hintergründe dafür liegen im ersten Weltkrieg. Er meinte es sei auch eher die Ausnahme, dass man, wie ich bei meinem Busfahrer, auf Personen trifft die ausschließlich italienisch sprechen. Ich nahm mir vor mich dazu nochmal genauer zu belesen, die Geschichte interessierte mich nun umso mehr.

      Nach dem Frühstück verabschiedet wir uns, wünschten uns gegenseitig eine gute Weiterreise und jeder ging wieder seiner Wege.

      Mein Weg führte mich zunächst zurück in mein Zimmer. Um neun mussten diese geräumt sein, sodass ich mein Wanderoutfit zusammensuchte und den Rest überraschend routiniert in meinem Rucksack verstaute. Von dem gestrigen Unwetter war heute nichts mehr zu erkennen, es war wunderbar sonnig bei wanderfreundlichen, frischen 10 Grad. Demzufolge entscheid ich mich für leichte aber lange Kleidung. Im Anschluss an das Packen verließ ich mein Zimmer, putzte Zähne und machte mich auf den Weg zurück zu den Gemeinschaftsräumen im Erdgeschoss. Es war kurz nach neun und bis auf die Hausangehörigen, die gerade fleißig die Hütte reinigten, war niemand mehr da. Ich bin wohl heute ein late bird… Während ich am Empfang meine Rechnung beglich, wurde mir klar, dass ich noch nicht bereit war weiterzulaufen. Vor allem nicht körperlich. Ob ich mir wohl noch eine Pause erlaube? Kaum, dass sich dieser Gedanke einschlich begann ich mich innerlich dafür zu rechtfertigen. Ich ärgerte mich über meine Schwäche. Ich kann doch jetzt durch eine Pause nicht einfach zugeben, dass ich nicht in der Lage bin weiter zu gehen. Aber wem war ich denn Rechenschaft schuldig? Richtig! Niemandem außer mir selbst! Niemand wartete im Ziel auf mich und niemandem musste ich erklären, dass ich noch nicht weiter gehen kann und will. Also was soll’s: Meine Wanderung, meine Regeln. Ich hatte keinen Zeitdruck, somit peilte ich als neue Aufbruchszeit 11 Uhr an. Wenn schon late bird, dann auch konsequent!

      Hinterm Haus waren ein paar Hängeschaukeln aufgehängt in denen ich es mir gemütlich machte. Ich bereute es keine Sekunde. Was für eine Aussicht! Von hier konnte man direkt ins Tal und auf die gegenüberliegenden Berge blicken - absolut atemberaubend! Zusätzlich schien die Sonne direkt auf meinen Platz. So ließ es sich schaukelnd, berieselt von meinen Lieblingsliedern und gut eingepackt einige Zeit aushalten.

      Gegen halb zwölf fand ich dann auch meinen Weg „back on Track.“ Ich war zwar weit weg von schmerzfrei aber eine ordentliche Dröhnung Ibu in Kombi mit der Voltarencreme machten einen guten Job. Außerdem war ich nun auch mental bereit für meine heutige Herausforderung: Aufgeben ist keine Option!

      Meine heutige Tour war kein Spaziergang. Es ging direkt in die Vollen. Kein Einlaufen kein Herantasten. Ich startete auf dem sogenannten Molignonpass: 440 Höhenmeter auf einer Distanz von 1,8 Kilometern bei einer Steigung von bis zu 45 Prozent - Ciao Kakao, das wird ne Challenge. Ich ging ein paar Schritte als ich beschloss, dass ich das Ganze Unterfangen besser von Anfang an mit meinen Stecken bewältigen sollte. Somit bleib ich stehen und während ich mich neu sortierte überholte mich ein italienisches Pärchen. Sie grüßten höflich (weshalb sich auch die Nationalität erschloss) und alsbald machte ich mich drauf ihnen zu folgen. Es dauerte nicht lange, da hatte ich sie wieder überholt. Ihn traf ich kurze Zeit später vor meiner ersten Herausforderung des Tages. Ein kleines sehr schmales Stück. Links der Felsen mit einem Stahlseil zum festhalten, rechts kilometerweiter Abhang. Es kam kurz Panik in mir hoch. Was zur Hölle hatte ich mit bitte dabei gedacht? Ich blieb stehen und starrte den Weg an. Das bleibt ihm nicht verborgen. Er begann mir auf Englisch und mit Gesten zu erklären was zu tun war. Die Stecken beide in die rechte Hand, mit der Linken das Stahlseil anfassen und rechts mit beiden Stecken stützen. Er lächelte mir aufmunternd zu und bedeutete mir auf seine Freundin zu warten. Ok. Half ja alles nichts. Es gab nur dieses Weg. Ich tat wie mir geheißen und es ging erstaunlich gut.

      Dann eröffnete sich mir die eigentliche Challenge des Tages. Ich stand einem von Bergen gesäumten Tal in dem es nichts gab außer Steine und steile Abhänge. Irgendwo hier musste ich hoch. Das ist ja wohl ein Scherz! Ich weiß nicht was ich erwartet hatte als ich mich vorab mit der heutigen Tour befasste. Steiler Anstieg? Okay. Aber doch bitte nicht so! Naja, vielleicht ist ja auch alles nicht so dramatisch wie es scheint. Meinen Weg in diesem Geröllfeld hatte ich schließlich noch nicht gefunden. Ich ging ein Weilchen geradeaus und hielt Ausschau nach dem Aufgang. Die Karte auf meiner Uhr bedeutete mir, ich sei nicht mehr ganz auf der Route aber ich konnte sie auch nirgends entdecken.

      Plötzlich pfiff es hinter mir. Nicht despektierlich. Im Gegenteil, es war eher ein auf sich aufmerksam machen. Ich fühlte mich angesprochen. Gut, bei der Masse an Menschen, die hier rumliefen (nicht) war das auch naheliegend. Ich drehte mich also um. Es war wieder mein italienisch Freund. Er winkte mir zu und zeigte mir, dass der Weg auf seiner Höhe begann. Gut, also wieder zurück.

      Er warte wieder auf seine Freundin. Also schenkte ich ihm ein dankbares Lächeln und machte mich an den Aufstieg. Der hatte es in sich. Ich gab mir keine Chance groß darüber nachzudenken was ich hier eigentlich gerade mache. Stattdessen gab ich auf meinen Untergrund acht und setze einen Schritt vor den anderen - es musste ja voran gehen. Der Weg führte in Serpentinen hinauf. Zwischendurch hielt ich immer mal wieder kurz inne, trank einen Schluck, beruhige meine Atmung und setzte meinen Weg fort. Weiter unten konnte ich beobachten, dass die beiden Italiener es mir gleich taten.

      Kurze Zeit später, es wurde immer steiler und ich immer langsamer, holten die beiden mich ein. Er begann sofort ein Gespräch, welches er mit „Slowly, slowly“ einleitete. Er erklärte mir, dass seine Freundin ebenfalls Angst hätte, da es hier so steil runter ging. Moment mal. Sagte ich, dass ich Angst habe? Niemals hätte ich das vor einem Fremden zugegeben aber offenbar stand mir das ins Gesicht geschrieben. Sie gingen an mir vorbei und er sagte wieder „Slowly, slowly and go left (also auf der Innenseite vom Weg).“ ich rief ihn hinterher „ Thank you. I keep that in mind.“ Ich hörte noch wie er seiner Freundin auf italienisch Mut zu sprach und ihr Tipps gab was sie bestmöglich machen soll - sehr süß! Als sie außer Hörweite waren tat ich wie mir geheißen und machte mich wieder langsam auf den Weg. Es dauerte nicht lange, da stand er wieder vor mir. Er hatte seine Freundin vorgeschickt, um ein Foto von ihr zu machen. Also wartete ich. Auf einmal drehte er sich zu mir und sagte er würde mir helfen. Ich solle ihm bitte meine Hand reichen. Er erklärte sich noch, dass es nur für einen kurzen Abschnitt ist und er mir lediglich helfen wolle. Doch er hatte schon viel weiter unten am Berg mein Vertrauen gewonnen. Ich empfand absolut kein Misstrauen ihm gegenüber (völlig untypisch für mich) weswegen er meine Hand noch vor Beendigung seiner Erklärung in seiner hielt. Ich musste einen Schritt nach oben gehen und dann um eine Rechtskurve. Der Weg war nicht breit und ein flüchtiger Blick nach links verriet mir außer diesem schmalen Grad gibt hier nur endlose Tiefe. Ich lies mich von seiner Hand führen und tat was er tat. Es dauerte keine 20 Sekunden und wir hatten die kritische Stelle passiert. Er lies meine Hand wieder los, fragte mich ob ich okay sei und wir gingen weiter. Wow. Ich hatte nicht um Hilfe gebeten. Ich hatte mich nicht mal innerlich darum gehofft, dass ich welche bekomme und dennoch war es genau das was ich brauchte. Ich war unendlich dankbar.

      Der Berg war noch nicht geschafft. Als würde er meine Gedanken lesen rief es auf einmal „Only fifty minutes left. Maximum. Go slowly, slowly!“ Okay, weit war es folglich nicht mehr. An einer relativ steilen Stelle, welche aber verhältnismäßig leicht zu absolvieren war hatten wir Gegenverkehr. Die Italiener gingen voran. Danach wartete ich bis die entgegengekommenen Personen den Weg passiert hattet, sodass ich mich in Ruhe an das Stück wagen konnte. Easy. Auf einmal fand ich mich alleine in den Bergen wieder. Die Italiener waren nicht mehr zu sehen und auch den gerade durchgelassen Gegenverkehr konnte ich nicht mehr erspähen. Ich beschloss einen Schluck zu trinken ein Foto zu mache und mich dann wieder an den Weg zu wagen. Plötzlich erblickte ich ein bekanntes Gesicht vor mir, welches mir zurief „Are you okay?“ Ich musste schmunzeln, er hatte es wieder geschafft mich zu überraschen. Diesen Mann schickte echt der Himmel. Während ich ihm versicherte, dass es mit gut ging kam er bis zu mir zurück, um auch das letze Stück mit mir gemeinsam zu absolvieren.

      Oben angekommen sagte er „You did it! Take a short break and enjoy the view!“ Ich bedankte mich für seine Hilfe aber er winkte es wie selbstverständlich ab. Seine Freundin, die kein Englisch sprach saß nun neben mir. Da ich zwar marginal italienisch verstehe aber nichts sprechen kann tauschten wir uns mit Gesten über unsere gerade gemachte Alpine-Erfahrung aus. Das ging erstaunlich gut. Wir waren beide sehr stolz und erleichtert und gratulierten uns gegenseitig zu dieser tollen Leistung.

      Während der „Unterhaltung“ fiel mein Blick auf das Schild hinter ihr. Dort war neben den üblichen Wegweisern ein weiteres Schild angebracht auf dem „Skymarathon“ stand. Ist das zu fassen? Es gibt nicht nur Leute, die diesen Weg in Form einer Wanderung absolvieren, nein auch welche, die ihn laufen. Als Teil einer 42 Kilometer langen Strecke. Auf Zeit. Verrückt!

      Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als meine italienischen Freunde zum Aufbruch ansetzten. Bevor sie gingen erkundigte ich mich noch nach ihren Namen. Meine Begleiter hießen Oskar und Nadja. „Bye“ war das letzte Wort, welches wir austauschten bevor jeder seiner Wege ging.

      Auf dem Weg zur Tierser Alp, meinem kulinarischen Zwischenziel für heute, kam ich ins Nachdenken. Es war schon verrückt. Hätte mein Körper heute Morgen keine Startschwierigkeiten gehabt, hätte ich Oskar nie getroffen. Ich weiß nicht wie es mir auf dem Molignonpass sonst ergangen wäre, denn rückblickend kann ich nur sagen: Ich hatte keine Angst. Keine einzige Sekunde. Oskar sei dank. Er wusste was ich brauchte bevor ich es selber wusste. Mir von einem Fremden helfen zu lassen? Eigentlich undenkbar. Eigentlich… Keine Ahnung wie er das gemacht hat. Am Ende des Tages auch vollkommen egal. Ich bin einfach nur dankbar, dass wir uns begegnet sind.

      Ein fröhliches Pfeifen hinter mir holte mich wieder zurück ins Hier und Jetzt. Ich kraxelte gerade umständlich den Hang zur Tierser Alp runter während ich hinter mir die Quelle für das Pfeifen ausmachte. Einer dieser verrückten Marathonläufer in Training. Was auch sonst? Er hüpfte, als wäre es das Leichteste auf der Welt, den Berg runter. Ich hielt an und klammerte mich leicht verkrampft am Stahlseil fest, damit er mich überholen konnte. Wenn ich’s nicht besser wüsste, würde ich behaupten er stammt von einer Bergziege ab. Belustigt über diesen Gedanken absolvierte ich nun auch noch das letzte Stück und im nächsten Moment saß ich bei einem warmen Apfelstrudel mit Vanillesoße und einem Cappuccino auf der Tierser Alp.

      Bei einem Blick auf meine Uhr blieb mir fast das Stück Kuchen im Hals stecken. Die ETA (kurz für estimated time of arrival, also die voraussichtliche Ankunftszeit) zeigte 18.30 Uhr. WTF? Um spätestens 18 Uhr hatte ich den Check in meiner Hütte für heute Nacht zugesichert. Das kann nicht sein. Selbst mit sehr großzügigem Rechnen konnte ich für den bevorstehenden Abschnitt nicht mehr so lange brauchen. Es war kurz nach zwei. Meine ganze Etappe war für knapp vier Stunden angesetzt. Wie sollte ich nachdem ich bereits das härteste Stück absolviert hatte nun noch mehr als die ganze Etappenzeit benötigen? Ich versuchte mich zu beruhigen. Es half nicht. Hatte ich einen Fehler gemacht? Hatte ich etwas übersehen? Ich hab die Tour selbst geplant also war das nicht ausgeschlossen. Aber auf Komoot (die Wanderapp mit der ich arbeite) war sonst immer Verlass. Ich schaute also nochmal aufs Handy. Die Prognose hier stimmte. Okay. Dann spinnt vielleicht die Technik in meiner Uhr? Tatsächlich. Es war ein Blick auf den Serviettenständer vor mir, der mir endlich wieder zur innerer Ruhe verhalf. Auf jeder Serviette war etwas ausgedruckt. Bei genauerem hinsehen zeigte sich es waren alle Etappenziele, die von hier zu erreichen sind inklusive Wegzeit. Schlernhaus: 2 Stunden. Ich machte einen innerlichen Freudensprung, alles war gut.

      Ich besann mich den Apfelstrudel, zumindest das Bisschen, dass ich in meiner aufkeimenden Panik noch nicht in mich hineingeschlungen hatte, zu genießen. Dabei schmeckte so gut, als sei es ein Ganzes gewesen.

      Weiter geht’s! Der zweite Abschnitt meiner Tagestour war landschaftlich sehr schön. Öfter hielt ich an um die Aussicht zu bestaunen und die Atmosphäre in mich aufzunehmen. Wie schön ist es hier bitte? Ich machte mal hier ein Foto, mal dort eins. Zwischendrin hielt ich nochmal an und packte meinen Selfiestick aus, welcher auch als Stativ zu verwenden war. Interessanterweise war mir das dann doch recht unangenehm als Leute vorbei kamen. Im Grunde war es ja nichts anderes als würde jemand anders ein Foto von mir machen, nur das dieser jemand eben ein Stativ ist.

      Nach meinem Mini-Fotoshooting empfand ich das letzte Stück sehr zäh. Die Hütte konnte Man schon lange im der Ferne erblicken aber sie wollte verdammt nochmal nicht näher kommen!

      Um kurz nach fünf war ich dann da. Endlich! Ehrlicherweise reichte es mir auch für heute. Am liebsten hätte ich nur noch geschlafen. Ich wollte auch niemanden mehr sehen. Ich war völlig erschöpft. Aber es kam dann doch etwas anders. Schön anders.

      Nach dem Check in und Erwerb einer Duschmarke für 3,50€ gönnte ich mir erstmal eine heiße, dreiminütige Dusche ohne Haare. Die sahen noch okay aus und außerdem wars auch mit trockenen Haaren schon kalt genug. Refreshed und mit sauberen Klamotten setzte ich mich noch auf die Bänke vors Haus, um die letzten Sonnenstrahlen des Tages einzusammeln. Hier hatte ich dann auch mal wieder ein bisschen Empfang, sodass ich die ein oder andere Nachricht beantworte und versuchte meinen Tagebuch von gestern hochzuladen. Der Upload sollte er Stunden später abgeschlossen sein. Aber immerhin.

      Im Essenssaal teilte ich meinen Tisch mit drei Herren im Alter um die 60. Völlig untypisch für mich bedachte ich sie lediglich mit einem „Guten Abend“ widmete mich der Karte, bestellte und schwieg. Ich hatte keine Lust auf Konversation. Doch damit ließen sich die drei nicht abspeisen. Nach einer Weile des Schweigens wurde ich in einem tiefen (wie sich später rausstellte Augsburger) Dialekt gefragt, ob ich mich noch an die drei erinnerte. Ohje. Ich hatte keine Ahnung. Verlegenes Lächeln meinerseits. Sie erzählten mir, dass sie gestern auch in der Grasleiterhütte waren und heute den Tisch neben meinem auf der Tierser Alp verließen als ich kam. Ich hatte sie überhaupt nicht wahrgenommen. Ich versuchte das zu überspielen, kannte mich aber, meine Augen verreiten mich. Sie schienen es mir nicht zu verübeln. Puh.

      Ehe ich mich versah schafften sie es aus unserer Runde eine nette Gemeinschaft zu machen. Sie hatten viel zu erzählen und es machte Spaß ihnen zuzuhören. Ich musste, wie es mein heimlicher Wunsch war, kaum etwas sagen und das tat so unglaublich gut. Zwischendurch verabschiedete ich mich in die Kälte nach draußen, um den Sonnenuntergang mit Augen und Kamera einzufangen. Dies tat das der angenehmen Atmosphäre keinen Abbruch. Im Gegenteil. Bei meiner Rückkehr hatten sie mittlerweile Bilder ausgekramt, die den Erzählungen noch mehr Farbe verliehen. Seit 2015 gehen die drei jedes Jahr, zur selben Woche gemeinsam auf eine Kletter-/Wandertour. Kennengelernt haben sie sich auf der Arbeit und alle waren sich einig: Es ist nie zu spät für irgendwas. Sie hatten erst mit 50 begonnen zu Klettern und das hat mich sehr beeindruckt. Ich erzählte von meiner Höhenangst und sie ermutigten mich im Rahmen der Vernunft auch zu schauen was das Leben noch für mich bereit hält. Schließlich säße ich ja jetzt auch hier bei ihnen am Tisch, weil ich eine Wanderung alleine geplant und durchgeführt hatte. Ob ich das vor ein paar Jahren gedacht hätte? Sicher nicht. Mit viel Inspiration für weitere Touren verabschiedete ich mich gegen 22 Uhr ins Bett. Meine Schlafenszeit war begrenzt, ich wollte Morgen den Sonnenaufgang am Gipfel sehen. Sie wünschten mir dafür einen wolkenlosen Himmel und eine erholsame Nacht.

      Ach hatte ich erwähnt, dass ich schon wieder ein Einzelzimmer bekommen hab? Ich hatte wohl einen run. Selbiger hätte mir wohl gerade gut getan, denn ich fror. Nicht nur ein bisschen. Nein, ich stand zähneklappernd in meinem Zimmer. Ich feierte mich für die Entscheidung, meine Haare trocken gelassen zu haben doch änderte das wenig an meinem Temperaturempfinden. Es war wohl Zeit für meinen Schlafsack. Diesen hatte ich neben meinem Hüttenschlafsack eigentlich nur mitgenommen, da ich vorher darüber informiert wurde, dass die Coronabedingungen die Ausgabe von Decken und Kissen untersagte. Das hatte sich vor meiner Abreise aber wohl nochmal geändert, denn sowohl hier als auch in der gestrigen Hütte hatte ich beides. Jetzt zeigte sich, dass er definitiv kein unnötiger Ballast (wenn auch nur 450g schwer, läppert sich aber) und mit seinen 90€ jeden Cent wert! Es kostete kurz Überwindung die langen Sachen gegen kurze zu tauschen, um dann in den Schlafsack zu schlüpfen. Decken drüber, Mütze auf, alles zuziehen und so lag ich dann da. Ein Würmchen mit Nase unter einem Berg von Decken. Was soll ich sagen? Gefroren hab ich nicht mehr lange und konnte endlich einschlafen.

      Erkenntnis des Tages: Hör’ auf deinen Körper, er wird dir deinen Weg weisen.
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    • Day 1

      Abenteuer beginnt in 3… 2… 1…

      August 25, 2021 in Italy ⋅ ⛅ 18 °C

      So. Nun sitze ich hier zur Primetime mit einem kühlen Bier in der Hand und schaue grinsend auf die vom Sonnenuntergang rot gefärbten Dolomiten - endlich! Physisch bin ich demzufolge an meinem Tagesziel für heute angekommen. Meine Psyche hinkt allerdings noch etwas hinterher. Es ist noch alles etwas surreal. Denn ich sitze hier komplett alleine.

      Zugegebenermaßen nicht wirklich. Natürlich sind hier noch andere Leute, ich bin ja weiterhin in der Zivilisation. Aber ich habe niemanden auf meine Reise mitgenommen, den ich kenne. Ich reise zum ersten Mal mit mir selbst. Warum? Um es mal gemacht zu haben. Ob ich mir selbst eine gute Reisebegleitung bin? Keine Ahnung. Aber das finde ich nun heraus!

      Das führt mich auch zu dem Grund, warum ich dieses Reisetagebuch schreibe: Ich möchte meine Erinnerungen an dieses Abenteuer auf eine Art festhalten, die sicher stellt, dass sie nicht irgendwann verblassen. Darüber hinaus für den ein oder anderen interessierten Leser dort draußen meine Erlebnisse teilen. Ob dies nun zur Inspiration, Belustigung oder einem anderen Zweck dienlich ist, sei jedem selbst überlassen.

      Aber fangen wir doch ganz von vorne an: Bei der heutigen Anreise von Hannover nach Völs am Schlern (dort, wo ich gerade sitze). Ich kann vorwegnehmen: Eine Anreise komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich mir deutlich entspannter vorgestellt, als es schlussendlich war. Es fing schon damit an, dass mein Ursprungsplan mit der Bahn zu reisen, am GDL Streik zu scheitern drohte. Dies wurde mir zum Glück rechtzeitig bekannt, sodass ich meinen Zug stornieren und stattdessen einen FlixBus buchen konnte. Gleicher Preis, Fahrzeit plus sechs Stunden - da kommt Freude auf. Aber gut, mit einer streikenden Bahn wäre ich wohl nie pünktlich hier gewesen. Oder doch? In meiner Entscheidung, den Bus zu buchen, fühlte ich mich bestätigt, als ich kurz vor Verlassen der Wohnung - am Mittwoch, den 24. August gegen 23 Uhr - eine Mail empfing, die mich über den Ausfall meines ursprünglich gebuchten Zugs informierte.

      Als ich mit meinem besten Freund Nicolas abends nochmal alles durchgegangen bin - um ja nichts zu vergessen (übrigens meine größte Angst) - empfahl er mir noch eine Schlafmaske und Ohropax zu besorgen. Für die Schlafmaske schenkte ich ich einen etwas verwundeten Blick, so wusste er doch, dass ich beim zu Bett gehen nie ein Rollo schloss. Jedoch ergaben die Stöpsel für die Ohren für mich durchaus Sinn. Also machte ich noch einen Abstecher zur Drogerie im Bahnhof bevor es zum ZOB ging. Ich weiß nicht was mich dazu gebracht hat, die Schlafmaske zu kaufen (wahrscheinlich wieder die Angst etwas nicht zu haben) aber ich habe es getan. Mein Einkauf wurde vom Kassierer mit „Sie scheinen aber einen sehr erholsamen Schlaf zu benötigen.“ kommentiert, was ich mit einem beschämten Lächeln unter meiner Maske beantworte, bevor ich weiter zum Bus ging.

      Beim letzten Mal, dass ich so aufgeregt war, als es in Urlaub ging war ich noch ein Kind. Ich war original eine Stunde vor Abfahrt am ZOB. Ich verbrachte die Zeit damit nochmal die Einreisebedingungen sowie das Coronaupdate aus Italien zu studieren. Derweil war es kurz vor zwölf und mein Handy signalisierte mir eine weitere Mail: Mein Zug fuhr nun doch. Sehr witzig. Zwei Minuten vor Zugabfahrt kam die Info. Kurz dachte ich noch über einen Sprint nach. Verwarf diesen Gedanken dann auch schnell wieder. Ich hatte mich jetzt für den Bus entscheiden, dann bleibt es jetzt dabei, auch wenn er nicht mein bevorzugtes Reisemittel ist. Also begann ich mir vor Augen zu führen, dass ich jetzt alles hab und entspannt meinen Urlaub beginnen kann. Mit abfallender Anspannung wurde ich müde woraufhin mir die Kälte in die Knochen kroch. Glücklicherweise kam dann auch endlich der Bus. Mittlerweile war es Donnerstag, der 25. August, 0:35 Uhr.

      Meine Kollegin Freya gab mir noch mit auf den Weg ich solle gut auf mein Gepäck aufpassen, ihr Backpack wurde ihr mal aus dem FlixBus geklaut. Nach der Info hätte ich meinen Rucksack am liebsten an mich gekettet (da ist sie wieder, die Angst) aber in Ermangelung von Platz im Innenraum des Busses und mich übermannende Müdigkeit gab ich mein Backpack dann doch in Kofferraum. Ich musste an das Gute im Menschen glauben und wurde dabei nicht enttäuscht.

      Im Bus durfte ich zwei Plätze für die gesamte Fahrt mein eigenen nennen, sodass ich es mir so gut es ging gemütlich machte. Natürlich nicht ohne die kurz vorher errungenen Schlaf-Verbesserung-Gadgets zu verwenden. Wenn ich nicht so müde gewesen wäre, hätte ich mich dafür wahrscheinlich selbst ausgelacht. Endlich musste ich das Radio, surrende Geräusche und grelle Lichter nicht mehr wahrnehmen und war weg. Es hätte so schön sein können, wenn neben mir, nicht auch ständig sämtliche meiner Körperteile eingeschlafen wären. Allem voran Hintern und Beine. Ach und der Nacken war auch ganz groß darin sich zu verkrampfen (Nein, ich hatte kein Nackenhörnchen dabei, mein Kissen für die Wanderung musste reichen). Irgendwann hatte ich aber meine Position gefunden. Als ich aufwachte war es immer noch stockfinster. Ach nee. Ich hatte ich das lächerliche Ding auf den Augen. Und dann kam die Erleuchtung. Im wahrsten Sinne! Als sich meine Augen wieder an das Licht gewöhnt hatten, stellte ich fest, dass ich meinen doch recht langen Schlaf in diesem Bus dieser Maske zu verdanken hatte. Mittlerweile war es viertel vor acht. Ich war begeistert und recht fit dafür, dass ich gerade sieben Stunden, sitzend in einem Bus geschlafen hab.

      Um halb zehn trafen wir in München ein. Ab jetzt hatte ich zwei Stunden Aufenthalt. Diese waren überraschend schön. Gut, wie ich mich in meiner alten Wahlheimat auskannte, konnte ich gezielt sämtliche Besorgungen machen und mich dann entspannt in die Sonne setzen. Dort gabs dann erstmal ein Vicky-Frühstück: Kaffee mit Pizza, denn Pizza kann ich immer essen.

      Frisch gestärkt ging es dann um 11:30 Uhr weiter mit dem nächsten FlixBus Richtung Bozen. Die Fahrt war sehr angenehmen. Aufgrund eines Staus auf der Autobahn, den wir umfuhren, gab es landschaftlich einiges zu bestaunen. Darunter auch die bayrische Karibik: Den Walchensee.

      Nachdem wir in Innsbruck eine kurze Pause und ich mein erstes Bergselfie gemacht hatte, ging es weiter auf den Brenner. Zumindest war das der Plan. Jedoch kamen wir nicht auf die Autobahn, ein brennendes Auto war die Ursache für die Sperrung. Während ich beobachtet wie Autofahrer keine Rettungsgasse bilden konnten und sich der Stau bis sonst wo bildete kam mir der Gedanke „ Da macht der Brenner seinem Namen alle Ehre.“ Ist dem so? Ich hatte keine Ahnung. Google wusste mehr: Der Name Brenner geht gemäß meiner Recherchen auf den rätischen Volksstamm der Breconen zurück, die in vorchristlicher Zeit aus Nordtirol über den Pass nach Süden vordrangen. Seit 1288 ist dort urkundlich "der Hof eines Prennerius" bekannt, dessen Name sich prosaisch von seinem Gewerbe des Kohlenbrennens ableitet. Also tatsächlich hat es was mit dem Brennen zu tun.

      Nach einer halben Stunde ging es dann weiter und das schaukeln des Busses wog mich in einen seichten Schlaf. Dieser fand ein jähes Ende. Ich schreckte hoch als jemand höflich aber bestimmt sagte „Geben Sie mir bitte Ihren Personalausweis.“ Huch! Was? Ja, klar! Noch im Halbschlaf öffnete ich meine Tasche, um an mein Portemonnaie zu gelangen als ich feststellte, dass der Polizist, der im Bus stand gar nicht mich sondern den Mitreisenden vor mir meinte. Wir waren in Italien und direkt in einer Grenzkontrolle - die hätte ich mal eben verpennt. Kontrolliert wurde nur stichprobenartig, dies nahm aber auch eine halbe Stunde in Anspruch bevor wir unsere Reise fortsetzen konnten.

      Um kurz vor fünf kam ich endlich in Bozen an. Bozen Süd um genau zu sein. Ich fand mich mitten im Nirgendwo zwischen einem Messegelände und Fabriken wieder. Ich suchte aber die Bahn. Google Maps half dabei zuverlässig wie eh und je. Wie ich eine Fahrkarte erwerben sollte erschloss sich mir allerdings nicht. Überall hingen Geräte zum scannen oder entwerten der gekauften Karten aber weit und breit kein Automat. Kurzum fragte ich einen Passanten. Dieser erklärte mir, dass ein Kauf in der Bahn erfolgt. Glücklich über diese Auskunft wartete ich bis entsprechende eintraf und schaute mich nach einem Automaten oder SchaffnerIn um - nichts. Was soll ich sagen, letztlich bin ich die Strecke schwarz gefahren. War nur eine Station aber wohl fühlte ich mich nicht. (Und für die Klugscheißer unter uns: Nein, online konnte ich auch kein Ticket erwerben) in Bozen angekommen fand ich nach kurzem Orientieren einen Fahrkartenschalter und den Bus für meine heutige, letzte Etappe. Dieser brachte mich bis fast kurz vor die Tür meiner Pension, bei der meine eigentliche Reise beginnt und endet. Völlig erschöpft aber glücklich war ich um 19 Uhr endlich angekommen.

      Nach meiner Dusche lief ich ein paar Meter zum nächstgelegenen Restaurant in dem ich nun besagtes Bier und ein Risotto genieße. Den Abenteuerbeginn hatte ich in meinem Kopf eigentlich erst auf morgen gebucht. Doch damit lag ich falsch, mein Abenteuer inkludiert die Anreise. Morgen geht’s dann aber richtig los mit meiner Hüttentour. Drei Tage wandern durch die Dolomiten. Morgen um diese Zeit gucke ich mir die Berge bereits aus einer ganz anderen Perspektive an.

      Erkenntnis des Tages: Eine Schlafmaske ist ein von mir komplett unterschätztes Gadget - nie wieder ohne!
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    You might also know this place by the following names:

    Fiè allo Sciliar, Fie allo Sciliar, Völs am Schlern, Фіе-ала-Шыліяр, Фие ало Шилиар, Fiè Allo Sciliar, Ֆիե ալո Շիլիար, フィエー・アッロ・シーリアル, Фие-алло-Шилиар, Fellis, Фије Ало Шилијар, Фіє-алло-Шиліар, 菲埃阿洛希利亚尔

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