South America

September 2009 - March 2010
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  • Day 178

    Abschlussblog

    March 3, 2010 in Ecuador ⋅ 17 °C

    Das wird jetzt voraussichtlich mein letzter Eintrag zu Quito, Ecuador werden, was eigentlich schade ist, weil ich meinen Blog mit einer nicht so schönen Geschichte abschließen werde.

    Ich weiß nicht, ob es richtig ist, diesen Eintrag zu veröffentlichen, aber da ich von Quito eigentlich meist in guten Tönen geredet habe, möchte ich diese Story schreiben für alle, die nach Ecuador fahren - passt auf in Quito!

    Ich hatte in Quito nur einen kleinen Zwischenfall, der glimpflich ausgegangen ist, es geht aber auch anders. Wenn ich an die Zeit zurückdenke bin ich froh, dass ich vernünftiger Weise immer zu Hause geblieben bin, auch wenn ich oft im Hostel saß, der Musik von den Clubs gelauscht habe und eigentlich unbedingt tanzen gehen wollte - nur sonst keiner. Und ich habe mich auf Deutschland gefreut, wo man alleine Nachts auf die Straßen gehen kann, ohne ständig Angst haben zu müssen.

    Freunde von mir hatten ein nicht schönes Erlebnis, als sie Abends/Nachts mit dem Taxi nach Hause gefahren sind (was ja eigentlich sicher sein soll). Sie wollten grade vor ihrem Haus aus dem Taxi aussteigen, als sich zwei Männer zu ihnen ins Auto drängten. Das Taxi fuhr mit den vier Insassen ab. Die beiden Männer wollten Geld und alles, was die beiden bei sich hatten - was natürlich nicht viel war. Einer meiner Freundinnen haben die Männer Pfefferspray ins Gesicht gesprüht, weil sie versucht hat, sich gegen die Männer zu wehren, die andere haben sie mehrmals geschlagen, weil sie mit ihrer Freundin geredet hat. Nach 20 Minuten haben die Männer die Mädels irgendwo aus dem Taxi geworfen, eine Freundin konnte wegen dem Pfefferspray immer noch nichts sehen.
    Die beiden sind dann in eine Richtung losgelaufen und haben auch irgendwann einen Security gefunden, der die Polizei gerufen hat. Die wollten anfangs noch nicht mal kommen!

    Der Sohn unserer Reinigungsfrau wurde auch einmal am Abend vor unserem Hostel überfallen. Er hatte keinen Schlüssel und musste warten, bis jemand die Tür aufmacht. Das klingeln hat erst keiner gehört und er wußte nicht, was er machen soll, als zwei Männer, je aus entgegengesetzter Richtung auf ihn zukamen...

    Ich bin froh, dass ich über beide Geschichten nicht viele Details kenne. Mir ist schon von den Kurzfassungen schlecht geworden.

    Ein weiterer Freund, ebenfalls Ecuadorianer, wurde ebenfalls mal überfallen und da er kein bzw. nur wenig Geld bei sich hatte, wollte der Räuber seinen Ring haben. Mein Freund tat so, als könne er diesen nicht abmachen, da sagte der Typ: "Entweder du schaffst es, diesen Ring abzubekommen oder ich schneide dir den Finger ab."

    Ich bin auf meiner Reise vielen Leuten begegnet, die aus Quito so schnell wie möglich wieder geflüchtet sind und ich muss sagen, ich hatte ein mulmiges Gefühl, wenn ich daran dachte, dass ich dort 4 Wochen verbringe(n muss). Am Ende fand ich es dann ja sehr schön. Ich hatte eben einfach nur Glück. Ich kenne eigentlich fast niemanden, dem nie etwas passiert ist in Quito.

    Nichtsdestotrotz will ich meine Empfehlung, nach Ecuador zu reisen nicht zurücknehmen, denn natürlich gilt das Ganze weder für ganz Ecuador noch für ganz Südamerika! Aber für Quito. In den Großstädten, Quito, Guayaquil und in der Region Esmeraldas sollte man einfach ein wachsames Auge haben!

    Ich will niemanden verurteilen und habe ganz bestimmt nichts gegen Leute nur ihrer Abstammung wegen. Trotzdem wollte ich anmerken, dass alle Übergriffe von denen ich gehört habe, von Negros verübt worden sind.

    Schade, dass mein Blog mit diesem Eintrag endet und diese Geschichten für mich fast die ganzen positiven Dinge, die ich gesehen und erlebt habe in den Schatten stellen. Aber irdendwo kommen Klischees her und meist nicht von irgendwo und ich hatte einfach nur Glück - wie immer halt...

    Vielleicht wird es irgendwann auch dort und in so vielen anderen Regionen der Welt, in denen es wegen der Armut und der begrenzten Möglichkeiten ähnlich zugeht Besserung geben. Die Hoffenung stirbt zuletzt...
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  • Day 176

    Letzte Tage in Quito...

    March 1, 2010 in Ecuador ⋅ 19 °C

    Meine letzten Tage in Quito verbringe ich relativ unspektakulär. Ich gehe zum Frisör (für 2 US$!! Ok, ist schon ganz schief und krumm, aber das schaffen die Frisöre in Deutschland auch. Nur, dass sie dafür mindestens 20 € verlangen), suche erfolglos nach der einen oder anderen CD, gehe täglich Salsatanzen, esse endlich Cuy (sehr lecker muss ich sagen! In dieser Grillsaison also bitte alle eure Meerschweinchen mitbringen!) und fahre am letzten Tag sogar noch zum "Mitad del Mundo", also für uns eigentlich an den Äquator. Sehr interessant muss ich sagen! Ich mache alle möglichen Experimente, weil die Anziehungskraft auf 0° hier stärker ist.Read more

  • Day 175

    Quito, Old Town "YASUNÍ"

    February 28, 2010 in Ecuador ⋅ 21 °C

    Ich wache schon um 8 Uhr auf, obwohl ich endlich mal ausschlafen wollte. So kann ich aber wenigstens mit den anderen in die Stadt gehen, wo ein Festival zugunsten des Nationalparks "Yasuní" stattfindet.

    Zum Hintergrund:
    Der Park "Yasuní" ist etwas besonderes, weil er auf 1 Hektar mehr Baumarten aufweisen soll, wie ganz Nordamerika. Außerdem ist der Park Rückzugsgebiet zweier Stämme vor der Ausbreitung der westlichen Zivilisation. Leider gibt es in dem Park wohl viele unerschlossene Ölvorkommen (etwa 930 Millionen Barrel) was den Untergang des Parks bedeuten kann.

    Diese Vorkommen reichen aber wohl nicht lange (3 Tage??!!) und so wollte die ecuadorianische Regierung auf die Ausbeutung des von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärte Gebiet verzichten. Allerdings will das Land sich (von der internationalen Gemeinschaft) für die Hälfte der Verluste entschädigen lassen, die ihm durch die Lappen gehen, wenn das Erdöl nicht gefördert wird. Das Geld soll dann in die nachhaltige Entwicklung des Landes gesteckt werden. Der Haken ist, dass das Problem damit nicht gelöst ist - wer garantiert, dass nicht später das Öl doch noch gefördert wird?
    Und selbst der Präsident, Rafael Correa, hat im Januar diesen Jahres einen Rückzieher gemacht und will nun doch Öl fördern.

    Es gibt nun zahlreiche Versanstaltungen und Festivals zugunsten des Parks, wo auf die Problematik aufmerksam gemacht wird und Unterschriften gesammelt werden.

    Auf der Fahrt in die Stadt will uns der Taxifahrer mal wieder linken. Das letzte Mal hab ich 1,50 $ gezahlt. Als ich aber mal einen Blick auf das Taxometer werfe, läuft dieses in Lichtgeschwindigkeit auf 4 $ zu, überspringt sogar ein paar Zahlen. Ich frage den Taxifahrer, ob was mit seinem Taxometer nicht in Ordnung ist. "Nö, wieso, das kostet immer so viel" meint er. "Ich habe das letzte Mal aber nur 1,50 $ gezahlt" sage ich. Wir lassen das Taxi anhalten und zahlen 2 $ und nicht die angezeigten 5. Ich schmeiße dem Taxifahrer noch ein paar böse Worte und Blicke zu, was diesen aber nicht die Bohne interessiert und ärgere mich tierisch über die Ecuadorianer. Aber was kann man machen? Das Festival finden wir nach einigem Fragen auch, aber gönnen uns erst mal ein Frühstück. 2 $ für Reis mit Huhn (zum Frühstück??? Komische Essgewohnheiten haben die hier!), Rührei, Sandwich mit Käse, frisch gepresstem Saft und Kaffee. Nach diesem Essen brauch ich glaub ich den ganzen Tag nichts mehr!

    Im Anschluss genießen wir 2 Bands auf dem Festival und einen seltsamen kolumbianischen Alleinunterhalter, der sich neben einem Che Guevarra-Tuch ein Loch in die Zunge rammt und Blut durch das Loch pumpt. Wat war DAS denn?

    Wir beschließen, zwischenrein einen Artesenalmarkt zu besuchen. Dort kaufe ich eine große und eine kleine Tasche und eine Hängematte. Wie soll ich das nur alles nach Deutschland transportieren? Aber der nette Verkäufer hat sich wahnsinnig viel Zeit genommen, mir zu erklären und zu zeigen, wie ich diese Hängematte ganz klein machen kann. Das würde ich schon hinkriegen, meinte er. Na klar, hat der ne Ahnung!

    Den Nachmittag verbringen wir dann wieder auf dem Theaterplatz, wo Rock- und Heavy Metal Bands ins Mikro grölen und Salsa- und Cumbiagruppen vor tanzender Menge ihr Bestes geben. Danach gehen wir noch auf eine Abschlussveranstaltung, wo es ein kostenloses vegetarisches Buffet geben soll. Wir verlassen die indische Gemeinschaft aber ohne vom Buffet gekostet zu haben - Essen gibt es erst um 6 und mir fallen im Tempel, wo wir einem indischen Gottesdienst beiwohnen, ständig die Augen zu. Da wir aber dennoch nicht viel für Essen ausgeben wollen, gehen wir später in eines der ecuadorianischen Restaurants, wo Mittagessen für 1,75 $ und Abendessen für 2 $ angeboten wird. Dann neigt sich der Tag auch schon dem Ende zu.
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  • Day 174

    Pichincha

    February 27, 2010 in Ecuador ⋅ 12 °C

    Wow! Einfach nur wow!

    Ich ärgere mich ja schon ein bißchen, dass ich jetzt doch nicht mehr so viel von Ecuador sehen kann, wie ich möchte. Auch wenn es eines der kleinsten Länder Südamerikas ist, hat es doch so viel zu bieten. Ok, ich kann nicht klagen: Meer, Dschungel, Quito. Das ist schon was, wenn man nebenher noch einen Sprachkurs macht UND arbeitet. Meine heutige Tour beweist, wie viel allein in bzw. um Quito zu sehen ist.

    Ich schließe mich einer Gruppe von 9 Studenten an. Wir wollen, wie 1802 bereits Alexander von Humboldt, auf den "Pichincha", dem 4.690 m hohen "Hausberg" Quitos klettern. Auf der Fahrt zur höchsten Seilbahn Südamerikas, der "TeleferiQo" (das Wort ist ein Mix aus dem spanischen Wort für Seilbahn, "Teléferico", und "Quito") werden wir vom Taxifahrer gelinkt. 5 $ will er haben für die Fahrt, die normal nur 3 $ kostet. Auch das viele Diskutieren hilft nichts und so zahlen wir zähneknirschend. Dann noch 8.50 $ für die Seilbahn - Ecuadorianer zahlen hier nur 3 $. Auch gut.

    Nach etwa 8 Minuten Fahrt von 2.950 m auf 4.050 m brauch ich erst mal Zucker - Coca Cola wird hoffentlich ihren Dienst tun. Nach 1 Woche auf 300 m Höhe merke ich den Höhenunterschied schon wieder. Es war sicher auch nicht hilfreich, die Nacht davor erst um 3.30 ins Bett zu gehen. Aber Yvet, eine andere Studentin, und ich haben, wie berichtet noch unseren Geburtstag nachgefeiert und beim Salsatanzen vergesse ich einfach die Zeit....

    Ich überlege also noch, ob ich überhaupt mitwandere oder es mir einfach hier bequem mache und die Aussicht genieße. Nach der Cola fühle ich mich aber schon viel besser und so laufe ich erstmal mit.

    Nach einer halben Stunde Fußmarsch treffen wir auf ein paar Pferde und ich verliebe mich gleich in "Cariñosa" (= liebevoll, herzlich, zärtlich o.ä.). Unsere Gruppe beschließt, den 20-minütigen Ausritt zu einem kleinen und wirklich unspektakulären Wasserfall zu machen. (Ehrlich gesagt hab ich den Wasserfall fast übersehen, so klein war der!!) Weitere 5 $. Das ist eine ganz schön kostspielige Wanderung!

    Im Anschluss, es war bereits kurz vor 11, laufen wir endlich weiter. Unterwegs frage ich ein ecuadorianisches Paar, wie weit es bis auf den "Pichincha" ist. "Etwa 4 Stunden von hier - einfache Strecke." Na das sind ja Aussichten! Wir müssen ja auch noch zurück. Wir wollen aber nicht gleich umkehren und beschließen, noch ein Stück zu laufen - bis zum nächsten Hügel. Dort treffen wir auf weitere Wanderer. "Etwa 1,5 Stunden bis zum Aussichtspunkt, dann muss man klettern" meinen diese, als ich sie nach der Dauer der Wanderung frage. Das hört sich schon besser an und bis dahin wollen wir es jetzt doch noch schaffen.

    Unsere Gruppe hat sich zwischenzeitlich geteilt. Vier, zu denen auch ich gehöre, bilden die Vorhut, die anderen lassen es langsamer angehen. Wir 4 Freunde "spurten" los. Als wir kurz darauf auf einen weiteren Wanderer treffen, sagt dieser abermals, es wären 1,5 Stunden und dann müsste man klettern, man wäre dann aber schon am unteren Kraterrand. Dann ginge die Kletterei los und er spüre deswegen seine Finger nicht mehr, weil der Nebel so kalt ist. Im übrigen würde man eh nichts sehen, weil es so eine Suppe hat. Ok, wir haben also ein neues Etappenziel, das wir erreichen wollen. Wir müssen ja nicht ganz rauf.
    Wir laufen weiter und die Wanderung wird immer schöner: der Blick über Quito, die abwechslungsreiche Vegetation und kleinen Pfade vorbei am Vulkanmassiv machen diese Wanderung zu einer der schönsten, die ich je gemacht habe.

    Ich wundere mich über meine Kondition. Wir wandern wirklich zügig aber ich habe keinerlei Probleme - ganz im Gegenteil. Es wird immer einfacher. Nur das letzte Stück über den Vulkansand ist sehr anstrengend, weil man ständig einsinkt und es dabei steil nach oben geht. Aber die Mühe lohnt sich! Wir sind zwar etwas entäuscht, daß wir im Krater nur die neblige Suppe zu sehen bekommen, aber eine kleine Fotosession machen wir trotzdem. [Bilder sind noch in Ecuador] Und als wir so am Bilderknipsen sind, lichtet sich der Nebel und wir können immer tiefer in den Krater blicken. Toll! Tom, einer unserer Truppe ist noch weiter geklettert und wir können ihn oben auf der Spitze sitzen sehen. Er ruft herunter, dass es da oben noch toller sei. Also hinterher! Da gerade kein Nebel das Klettern erschwert, macht das auch richtig Spaß und wir kommen bald am Gipfel an. Und tatsächlich: es hat sich gelohnt, die Aussicht ist atemberaubend. Noch schnell ein paar Fotos knipsen und schon sind wir vom Nebel eingehüllt. Jetzt sollten wir aber schleunigst nach unten, es wird sehr ungemütlich hier oben - kalt-naß und nach unten klettert es sich schwerer als rauf.

    Ich bin froh, dass meine Schwester und ich als Kinder ständig wie von den Wepsen gestochen durch die südtiroler Bergwelt gesaust sind, so bin ich (relativ) trittsicher - ein paar Steinlawinen trete ich dennoch los. Hoffentlich ist da unten grad keiner! Die anderen tun sich teilweise sehr schwer. Wir folgen einem ecuadorianischen Pärchen, was wir besser hätten bleiben lassen - der Typ sucht ständig die umständlichste Route raus, was oft schon fast lebensgefährlich ist. Durch den dichten Nebel sehen wir auch keine 5 Meter weit und es gibt keinen Pfad, nach dem wir uns richten können. Nach einigen fast verusachten weiteren Lawinen und zahlreichen Rutschpartien, erreichen wir endlich wieder den Wanderweg.
    Zügig marschieren wir zurück. Der Weg kommt mir endlos vor, aber wir sind alle überglücklich und stolz, dass wir es gemeistert haben und dabei so viel Glück mit dem Wetter hatten. Auf dem Rückweg sehen wir auch noch Kondore und Hasen. Ein schöner Abschluss. Und als wir endlich am "TeleferiQo" ankommen, stellen wir fest, dass wir für die Wanderung insgesamt nur 5 Stunden gebraucht haben - und wir wollten fast umdrehen wegen der Fehlinformation der Ecuadorianer*. Jetzt aber heim! Wir sind alle hungrig und durchgefrohren und so gönnen wir uns nach einer heißen Dusche eine Essen beim Mexikaner. Lecker!

    Am Abend gehen wir noch aus. Es ist Abschied eines der Mädels. Diesmal kann ich es aber nicht wirklich genießen. Ich bin müde und fertig. Meine Beine wollen sich nicht zum Takt der Musik bewegen, aber sitzen geht auch nicht - da schlafe ich fast ein. Also heim. Ich mache noch einen Abstecher in meiner Salsaschule, wo, wie jeden Freitag und Samstag, eine Party steigt. Aber ich halte nicht mal einen Tanz durch und so gehe ich schließlich hundemüde aber glücklich ins Bett.
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    * Hatte ich von einer der typischen Eigenschaften der Ecuadorianer schon erzählt? Nein? Dann wird es Zeit. Ecuadorianer wissen alles. Das glaubt ihr nicht? Dann fragt mal einen Ecuadorianer nach dem Weg. Man bekommt niemals die Antwort "Ich weiß es nicht!" Wenn man also einen Ecuadorianer nach dem Weg fragt, wird man IMMER aber auch IMMER eine Antwort bekommen: "In diese Richtung 4 Blocks". Wenn man dort dann ankommt und die Adresse nicht findet und sich bei einen weiteren Ecuadorianer erkundigt wird dieser sagen: "In diese Richtung 3 Blocks" und ggf. in eine ganz andere Richtung deuten. Wenn man das weiß ist es ja ok, dann frägt man einfach gleich mal 3 Leute unabhägig voneinander und wenn alle drei in die gleiche Richtung deuten, kann man es mal wagen. Wenn man das nicht weiß... na ja, dann könnte man sich ganz schön über die Ecuadorianer ärgern... Diese ärgern sich allerdings auch über uns, wenn wir so gar nicht hilfsbereit sind und "Ich weiß es nicht" sagen.
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  • Day 173

    Tag 5 - Abreise

    February 26, 2010 in Ecuador

    Letzter Tag, wie schade! Aber die Mosquitos im Mosquito-Camp, wie ich "Cabañas del Rio" "liebevoll" nenne werde ich nicht vermissen. Ich bin noch relativ gut davon gekommen (Hotpants hab ich einfach in der Tasche gelassen), aber einige zählen 200 Mückenstiche auf ihrem Körper. Wie gut, dass es Malaria hier nicht gibt! Wir sind nicht weit genug in den Amazonas vorgedrungen.

    Nun ja. Der Gruppenunterricht (heute haben beide Gruppen gemeinsam Unterricht, weil unserer Lehrerin schon Mittags abreist) in Form von irgendwelchen Spielchen ist auch irgendwann vorbei - Gott sei Dank. Meine Motivation ist, sofern überhaupt vorhanden, sehr gering. Es ist mein letzter Tag mit Spanischunterricht, jetzt hab ich nur noch 5 Tage in Ecuador. Ich hab auch meine Hausaufgaben nicht gemacht - hups!! War auch wirklich viel und den letzten Abend kann man irgendwie mit besseren Dingen verbringen, als mit Hausaufgaben. Wobei: Niklas glaub ich kann das Grammatikbuch, das wir von der Schule bekommen haben schon auswendig. Ich hab ihn nie ohne das Ding gesehen... Jedem das seine.

    Die letzte Geschichte, die wir im Unterricht gelesen haben, hat mir zwar sehr gut gefallen, aber wir sollten viele Fragen darüber beantworten, die total umfangreich waren und mit der Geschichte an sich auch nicht viel zu tun hatten. Mut zur Lücke, oder wie heißt das so schön??

    Als wir dann ein Gramatikspielchen machen, müssen Niklas und ich Sätze mit den uns vorgegebenen Vokabeln bilden. Weder er noch ich können uns an mehr als eine neue Vokabel erinnern. Wie soll das auch funktionieren? Wir lernen in einer Woche ca. 3 Millionen neue Wörter, haben bei den umfangreichen Aktivitäten und Hausaufgaben nicht wirklich Zeit die Wörter zu lernen und können die Wörter nicht anwenden, weil sie noch nicht mal von den Ecuadorianern verstanden werden. Ich will mich ja nicht rausreden, aber das ist dann schon ein bißchen viel verlangt (vor allem von einer Schülerin, die ohnehin nicht mehr lange da ist ;-))

    Da ich gerade etwas über sonstiges in den Cabañas bei Puerto Quito nachdenke fällt mir noch die Geschichte mit den Hunden ein: die haben hier sooo süße Boxer-Babys, also 3 Stück sind es noch. Eigentlich sind die immer im Zwinger und dürfen nur Nachts ein bißchen raus, aber eine büchst immer aus und wir durften ihr einen Namen geben. Nach langem diskutieren wurde sie dann feierlich auf den Namen "Angie" (also äinschi) getauft. Wir alle wollten uns irgendwie verewigen uns so haben wir als deutsche Vertretung nach unserer Bundeskanzlerin gerufen, was gleich auch mit einem beliebten Song der Rolling Stones in Verbindung steht, den die holländischen Zwillinge gerne gehört haben. Es gibt also jetzt eine kleine Rottweiler-Boxer-Mischung inmitten von Ecuador mit dem (Spitz-)Namen unserer Bundeskanzlerin! :-) hihihi...

    Nach dem Essen wollen Niklas, Tamara und ich dann unsere Rückreise nach Quito antreten. Wir wollen mit dem Columbianer fahren. Wie erwartet, taucht er nicht auf (wir wollten uns um 3 Uhr am Eingang der Cabañas treffen, um alles zu besprechen. Wir lassen uns also in die Stadt fahren, um den Bus zu nehmen.* Das klappt auch prima, nur, dass wir erst um 20 Uhr in Quito eintreffen - und ich wollte mit einer Freundin zusammen unsere Geburtstage nachfeiern und auch gleichzeitig den Abschied von Marlies, die am nächsten Tag auf die Galapagos fliegt. Das hätte dann mit den Einkäufen usw. nicht so doll geklappt.
    Am Ende wird es aber doch noch ein sehr schöner Abend in einer Bar. Dort tanzen wir fleißig Salsa und Reggaeton bis tief in die Nacht.......

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    *Im Bus habe ich noch ein nettes Klo-Erlebnis, für alle interessierten Klogänger:
    Manchmal will man(n oder Frau) die Toilette im Bus eigentlich gar nicht benutzen und manchmal mag der Busfahrer nicht, dass man(n oder Frau) die Toilette benutzt. Manchmal muss man(n oder Frau) aber trotzdem. Man überwindet also die Hürden, die der Busfahrer einbaut, reisst nach vielem Rütteln die klemmende Tür doch auf, zwängt sich dann durch den winzigen Spalt, den man die Tür aufbekommt, weil ein Sitz die Tür blockiert und ... kann dann doch nicht gehen, weil es ein Fenster im Bus gibt, das auf die Straße zeigt. Praktischerweise ist das Fenster so eingebaut, dass man im Sitzen (wer auch immer sich da hinsetzt) aus dem Fenster schauen kann. Man kann sich ja denken, was man dann erblicken kann, wenn man von draußen reinschaut. Also geduldig warten, bis wir endlich weiterfahren - und fröhlich nach draußen den vorbeilaufenden Menschen winken - nur nichts anmerken lassen ;-) Raus- und wieder reinzwängen aus dem engen Kammerl ist nicht so lustig also hoffen, dass der Bus gleich wieder losfährt - wir stehen ja bereits eine halbe Stunde in der Stadt rum. Es kann also gar nicht mehr so lange dauern. Bald fährt der Bus auch wieder lost - Gott sei Dank, sonst hätte es ein Unglück gegeben... ;-)
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  • Day 172

    Botanischer Garten & Schmuckherstellung

    February 25, 2010 in Ecuador

    Ich bin wirklich mitten drin - im Regenwald. Gerade hat es einen der berüchtigten Regenschauer. Es gießt aus Kübeln. Die Cabañas sind mittendrin, um uns herum nur Urwald. Irgendwie gemütlich!! (Jetzt zumindest. Als ich heute Morgen in einer Pfütze aufgewacht bin, weil es durchs Dach regnet, kann man sich darüber streiten, ob das gemütlich ist.)

    Heute besuchen wir nach dem Unterricht (und dem abermals grandiosen Mittagessen ;-)) einen kleinen botanischen Garten. Dort gibt es Erklärungen zu verschiedenen Pflanzen, wie dem Drachenblutbaum und anderen Pflanzen, deren Namen ich schon wieder vergessen hab, die aber gut gegen Rheuma und anderen Krankheiten sind, und die Palme, aus der die Dollarscheine in Ecuador gemacht werden - sehr beeindruckend, wie aus diesem Ding Geld gemacht wird!! Außerdem haben wir die Hülsen von "Cigarras", einer Käferart als kleine Andenken mitgenommen* und eine "Zapote" (orangene Frucht, sehr lecker) gegessen.

    Im Anschluss hüpfe ich in den Pool - wie erfrischend! Noch kurz Hausaufgaben beginnen und schon gibt es Abendessen. Im Anschluss machen wir Schmuck - aus einer Baumart. Anstrengend, die Ringe mit Schmirgelpapier in die richtige Form zu bringen, aber toll! Und was gibt es schöneres als Andenken, als etwas im Schweiße des Angesichts hergestelltes??

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    * Die "Cigarra"-Hülle hab ich am Abend einer Freundin auf den Kopf gesetzt. Das war an sich nicht so nett, weil Ilse SEHR viel Angst vor Insekten hat. Aber es hat den Abend für mich sehr lustig gestaltet, weil alle plötzlich schreiend aufgesprungen sind (sogar die Leute, die eingeweiht waren und wußten, dass ich das am Abend machen würde, hihihi)

    Als mich dann gegen Abend der Schrei meiner Zimmermitbewohnerin zu unserer Cabaña rennen ließ, denke ich gleich, die Verwüstung wäre ein Akt der Rache von Ilse gewesen. Unser Zimmer sah aus, wie das normalerweise bei mir zwar immer der Fall ist, aber nicht schon nach einer Woche und auch nicht, wenn ich mit anderen Leuten das Zimmer teile: alles lag quer durchs Zimmer verteilt, sogar vor dem Zimmer lagen Sachen verstreut auf dem Boden. Als ich dann Löcher in meinem Regencape entdecke, meine ich, dass Ilse ein bißchen zu weit gegangen ist. Auch die Bissspuren in meiner Seife finde ich etwas übertrieben.

    Ich konfrontiere Ilse mit Anschuldigungen, als ich zurück zu den anderen gehe. Sie tut, als könnte sie kein Wässerchen trüben. Dann kommt ihr Jose von den Cabañs zu Hilfe: Chica, einem der Hunde würde sowas ähnlich sehen. Dann glaub ich ihm doch einfach mal... ;-)
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  • Day 171

    Tag 3 - Freizeit und Schokolade

    February 24, 2010 in Ecuador

    Heute haben wir Unterricht am Vormittag. Meine Hausaufgabe habe ich vor dem Frühstück, bestehend aus frittierten Bananen und Teigtaschen, in der Hängematte gemacht. Der Unterricht war wieder ziemlich anspruchsvoll, aber diesmal nicht mit ganz so philosophischem Text.

    Nach dem abermals aus 3 Gängen bestehenden Mittagessen, diesmal Wurst (Wiener Art), Bohnen und Reis als Hauptgang, laufe ich in das nahe gelegene Pueblo "Puerto Quito". Es ist heiß und Schweiß tropft mir von der Stirn, ohne, dass ich mich anstrenge. Als mich ein Auto überholt, halte ich es an, und werde in die Stadt chauffiert. Auch auf dem Rückweg fahre ich mit dem gleichen Mann mit, der auch anbietet, drei von uns am Freitag mit nach Quito zu nehmen. Sehr nett, der Columbianer! Er ist Architekt und baut weitere Cabanas neben den unseren.

    Um 4.30 versammeln wir uns zum Kakao machen. Erst werden die Bohnen, die davor 7 Tage getrocknet worden waren, fünf Minuten über dem Feuer geröstet, um die Schale - von Hand - entfernen zu können; anschließend wird das Ganze durch den Reißwolf gedreht und das Mus dann abermals 6-7 Minuten lang über dem Feuer gerührt, mit einer Ladung Wasser und etwas Zuckkerrohr. Nebenher trinkt man einen Caipirina, aber ich glaube, das kann auch durch ein anderes Getränk nach Wahl ersetzt werden. Fertig ist die heiße Schokolade! LECKER! [Bilder folgen]

    Zum Abendessen wird gegrillt: Würstl, Fleisch, Salate. Mjam! Nach dem Essen übe ich mich wieder im Spanischsprechen. Eine lange Unterhaltung mit meiner Lehrerin und den Mitarbeitern der Cabanas. Und auch die sagen, ich würde so schnell sprechen. Und fast ohne Akzent :-)
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  • Day 170

    Tag 2 - Fruchtfarm

    February 23, 2010 in Ecuador

    Der Tag beginnt wieder mit leckerem Frühstück: Omlett mit Platano(= Banane)-Käse-Taschen, Früchten, frisch gepresstem Saft und Kaffee. Danach geht es für Niklas, Marijke, Laura (die unserer fortgeschrittenen Gruppe beigetreten ist) und mich zu einer Fruchtfarm. Das ist vielleicht toll! Und ich habe sooo viele Früchte gegessen: verschiedene Bananenarten, equadorianische Litschis und Orangen bzw. Grapefruits, Zapotes, Kakao etc. Dann haben wir noch einen Kautschukbaum angeschnitzt, Koka gekaut und viele andere interessante Dinge über Früchte gelernt. Ich hab auch nochmal Termiten gekostet. Irgendwie schon witzig diese Dinger. Die Nester hängen an einem Baum, man sieht aber kein einziges Tier. Sticht man aber ein Loch in das Nest, kommen 1000de geschäftig herausgewuselt. Streckt man dann den Finger hin, krabbeln sie drauf und man kann sie verspeisen. [Fotos folgen auch hier] Als wir zurückkommen, gibt es auch schon Mittagessen. D.h. noch mehr Zeug in den Magen stopfen. Aber das Essen hier ist soo lecker, was stehen lassen geht nicht. Diesmal gibt es Maissuppe (bzw. Sopa de Choclo), Fisch mit Reis und Salat und danach Ananas. Dazu wie immer einen Fruchtsaft, diesmal Zapote. Mjam!

    Der Unterricht am Nachmittag ist wieder gefüllt mit neuen schwierigen Wörtern. Wir lesen eine neue Geschichte. Puh! Als Hausaufgabe müssen wir uns auch noch ein Ende ausdenken und formulieren. Aber dafür ist später Zeit. Nach dem umfangreichen Abendessen (Früchte, Pasta, Saft, Karottensuppe) sitzen wir noch zusammen und unterhalten uns - auf Spanisch - mit den Leuten der Cabanas. Heute bin ich total müde und freue mich tierisch aufs Bett, auch wenn oder gerade weil ich hier nicht so gut schlafen kann. Es ist einfach zu ruhig hier. Außer dem Plätschern der Regentropfen der nächtlichen Regengüsse und der Insekten hört man hier nämlich gar nichts.
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  • Day 169

    Tag 1 - Wasserfall und Termiten

    February 22, 2010 in Ecuador

    Um 8.10 gibt es ein umfangreiches Frühstück in Form von Früchten, Saft, Café con Leche, Empanadas und Ei. Frisch gestärkt geht es zum ersten Trip - eine Wanderung zu einem Wasserfall. Wir erreichen den Ausgangspunkt unserer Reise auf der Ladefläche eines Kleinlasters; ausgerüstet mit Gummistiefeln geht es los durch den Dschungel. Überall hängen Früchte von den Bäumen. An einem Termitenbau machen wir Stopp für einen Zwischensnack. Ist irgendwie seltsam, lebende Ameisen zu essen. Und schmeckt irgendwie nach Baum. Aber ich muss ja alles mal mitgemacht haben...

    Angekommen beim Wasserfall stürzen wir uns in die "Fluten". Und ich Wasserratte will natürlich nicht wieder raus. Ich versuche, ob ich noch die Delfin-Figur aus dem Kunstschwimmunterricht hinbekomme (nun ja, besser ging das damals schon) und auf einem Seil, das im Wasser gespannt ist, zu balancieren. Gar nicht so einfach! Irgendwann gehts leider wieder zurück. Vor der Rückfahrt legen wir aber noch einen Zwischenhalt ein, um Zuckerrübensaft zu pressen und zu trinken. Brrrrr ist das süß!! Der Limettensaft kompensiert das ein bißchen. Ja und dann gehts schon zurück - Zeit zum Mittagessen. Wieder super-lecker! Suppe, Reis + Kartoffeln mit Gulasch und danach eine Mango. Natürlich darf der frisch gepresste Saft auch nicht fehlen.

    Nach zwei Stunden Pause, während die anderen das Imperfekt lernen, haben Niklas, Marijke und ich dann Unterricht. Was, Oscar Wilde auf Spanisch?? Womit haben wir das verdient?! Ich weiß noch nicht mal, ob ich die Story mit der Nachtigall auf deutsch verstehen würde. Und dann auf Spanisch? Ich bin aber überrascht, wie viel ich von "The ruiseñor y la rosa" (Die Nachtigall und die Rose) verstehe und jetzt, wo ich die Geschichte ein zweites Mal lese, verstehe ich alles. Ich muss sagen mein Spanisch hat sich echt sehr verbessert. Und Ecuador ist wirklich ein besseres Land, um Spanisch zu lernen, als Chile. Andererseits stimmt es auch, dass man es in anderen Ländern einfacher hat, wenn man erst mal die Chilenen verstanden hat. Also nicht aufgeben und weiter fleißig Oscar Wilde lesen! ;-)

    Übrigens habe ich ganz stolz eines der neu erlernten Wörter, nämlich "Bruma" (= Nebel) gleich am Abend in die Unterhaltung mit den Ecuadorianern einfließen lassen. Und die haben das Wort nicht verstanden!! Ich glaube, es wäre doch besser, wir würden keine solchen Dinge lesen, sondern einfach umgangssprachliches Spanisch lernen... Aber ich will mich nicht in die Lehrmethoden einmischen.
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