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- Selasa, 02 Maret 2021
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JermanLysolphturm50°56’29” N 6°57’4” E
Auf den Spuren der römischen Stadtmauer

Auf den Spuren der römischen Stadtmauer
Wisst ihr noch, wie sich das anfühlte, wenn man als Kind zu Ostern die versteckten Leckereien gefunden hatte? Oder wenn man bei den Kleinen dann die strahlenden Augen sah, wenn sie ein Nest entdeckt hatten? Jetzt fragt ihr euch vielleicht, was die römische Stadtmauer mit Ostern zu tun hat...
"Ein Abenteuer"
Ronald und ich hatten uns vorgenommen, da wir in einem alten Buch einen detaillierten Plan mit dem genauen Weg des Verlaufes der römischen Stadtmauer gefunden hatten, uns auf Spurensuche zu begeben. Wir wussten ja von vornherein, dass es nur noch einzelne Fragmente dieser gab, aber wo wir diese fanden, damit hätten wir teilweise nicht gerechnet. Und genauso, wie ein Kind zu Ostern freuten wir uns, wenn wir eines dieser alten Bruchstücke des "römischen Puzzles" gefunden hatten.
Kurz zu Beginn: die römische Stadtmauer war knapp 4000 Meter lang, umfasste ein Gebiet von rund 97 Hektar, nämlich das der Colonia Claudia Ara Agrippinensium, kurz CCAA. Einige hundert Meter sind heute noch sichtbar, teils oberirdisch, teils unterirdisch und es gibt auch einige Stücke, die sich auf privatem Gelände befinden. Los gings für uns in der Komödienstraße bei der Einfahrt zur Tiefgarage unter der Domplatte. Während oberirdisch ein Seitendurchgang des römischen Nordtores sichtbar ist, befinden sich darunter die Fundamente des Tores, sowie die angrenzenden noch vorhandenen Mauerreste der Stadtmauer.
Weiter ging es, vorbei am Römerbrunnen, der Mauer am Zeughaus, dem Lysolphturm und kamen dann schon an die erste "Ecke" der Stadtmauer, wo wir uns dann am Römerturm befanden. So weit, so gut, all das ist ja allen vermutlich gut bekannt. Und dennoch fühlten wir uns wie in einem Abenteuer...
"Eine ganz andere Welt"
Automatisch kamen uns immer wieder Bilder vor Augen, wie es damals wohl ausgesehen haben mag, zur Römerzeit, als die Mauer komplett war. Am Römerturm bogen wir dann in die St. Apernstraße ein und kamen dort zum Helenenturm, bzw. zur Ruine dessen. Ich bin einmal in diesen offenen Halbkreis des Turms hineingegangen, und erst da bekommt man wirklich ein Gefühl dafür, wie hoch dieser Turm ist. Ganz anders, als wenn man ihn von der Straße betrachtet.
Bereits jetzt vollkommen in einer anderen Welt gefangen, ging es weiter zur Apostelnstraße. Hier begegneten wir der Pforte des Heribert, jener zugemauerten Tür am Chor von St. Aposteln, einige Meter oberhalb des Straßenniveaus. Laut Legende soll jener Erzbischof Heribert sich des Nachts über die Römermauer in die Kirche begeben haben, um zu beten. Auf römischen Spuren ging es weiter zur Clemensstsraße, wo man schon genauer hinschauen muss, um dort Fragmente jener Stadtmauer zu entdecken, sind sie doch Bestandteil heutiger Häuser. Zweifellos nimmt man diese Mauern nicht sofort als Teile der römischen Stadtmauer wahr. Unsere Begeisterung jedoch glich mehr und mehr der von oben genannten Kindern.
"Ein Plan hilft auch nicht immer"
Jetzt wurde es etwas knifflig. Laut Plan, wir waren inzwischen am Mauritiussteinweg angekommen, sollte es hier, bzw. in der etwas oberhalb gelegenen Reinoldstraße ein etwas größeres Mauerstück zu sehen geben. Die Straßen stimmten, nur fanden wir hier keine römische Stadtmauer, nicht mal einen Stein, der zu dieser hätte gehören können. Wir waren so in diese Suche vertieft, dass wir vorm überqueren der Straße fast vergaßen, dass heutzutage auch so etwas wie Autos existierten, die womöglich auch noch unseren Weg hätten kreuzen können.
Etwas ratlos gingen wir weiter und es war purer Zufall, dass wir an einer Häuserfront mit offenem Hinterhof entlangkamen, wo wir dann dieses lange Stück der Mauer fanden. Wir konnten es kaum glauben. Der Plan in unseren Händen war schon etwas in die Jahre gekommen, wir hatten uns bereits damit abgefunden, dass es dieses Teilstück vielleicht schon gar nicht mehr gab. Im Abreißen von alten Überbleibseln ist man hier in Köln nämlich nicht zimperlich. Sorry, musste sein. Die Überraschung, jetzt hier an dieser, fast zugewachsenen Mauer entlanggehen zu können, war demnach groß.
Ihr Lieben, lasst den bisherigen Weg doch mal gedanklich Revue passieren, oder noch besser, begebt euch auch auf Spurensuche. Oder vielleicht etwas später, denn wir sind ja noch nicht am Ende. Der zweite Teil unserer spannenden "Reise" folgt im zweiten Teil dieses Beitrages...nächste Woche.
Bis dahin, salve e saluti, eure RamonaBaca selengkapnya
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- Kamis, 04 Maret 2021 19.26
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JermanSt. Laurenz (Köln-Innenstadt)50°56’21” N 6°57’32” E
Kaiser Trajan

Ihr Lieben, heute gehts weit zurück in der Geschichte unserer Stadt. Wir wünschen euch viel Freude beim Lesen des Beitrages unseres Gastschreibers Willem Fromm.
Trajan besucht Köln oder wie ein Kaiser bis dato die größte Party Kölns veranstaltete
Wie gerne hätte ich doch diese kleine Geschichte „Kaiser Trajan besucht Köln“ genannt. Nur da gibt es ein Problem. Trajan (53-117) war zu dem Zeitpunkt als er in Köln eintraf noch kein Kaiser. So wusste er selbst nicht einmal, dass er bald zum Kaiser proklamiert würde.
Aber von vorne. Im Jahr 98 befand sich das römische Reich kurz vor dem Zenit seiner Macht. Von England bis zum heutigen Sudan und von der Straße von Gibraltar bis an die Ausläufer des antiken Persiens standen die Legionen Roms.
Unser Köln in römischen Zeiten mochte zwar weit weg von Rom und der annehmlichen Küste Kampaniens entfernt sein. Wichtig war die Stadt aber allemal. Hier am Rhein befand sich die kontinentale Nordgrenze des Reiches. Vor allem für Menschen mit dem Willen zur Macht stand es am Ende des 1. Jahrhunderts außer Frage, dass man Köln einen Besuch abstatten muss. Im Rheinland waren allein 35.000 römische Legionäre stationiert. Das machte nahezu ein Fünftel der gesamten römischen Streitmacht aus. Und seit meiner Geschichte über Vitellius dürftet ihr alle nur zu gut wissen, dass man die römische Rheinarmee nie vernachlässigen sollte.
So kam es, dass Trajan in Kölns südliche Nachbarprovinz, die römische Provinz Obergermanien, Anfang des Jahres 97 kam. Hier sollte er in kleinerem Format die Regierungsgeschäfte erlernen. Dort erfuhr er im Herbst des gleichen Jahres, dass sein Förderer, Kaiser Nerva, im fernen Rom ihn adoptiert hatte, womit er ihn damit auch direkt zu seinem Nachfolger erklärte. Nicht lange danach beschloss der Thronanwärter, nicht mehr in der obergermanischen Hauptstadt Mogontiacum, die wir heute als Stadt Mainz kennen, weiter zu verweilen. Trajan zog stattdessen nach Norden und erreichte Anfang Januar 98 unser Köln.
Trajan hatte sicherlich sein Kommen im Voraus angekündigt. Unsere junge Stadt am Rhein wird daraufhin aus allen Nähten geplatzt sein. Denn mit ihm kam sein ganzes Gefolge: Schreiberlinge, Bedienstete, Köche, Leibgarde, Bürokraten etc. Die Kölner Gaststätten und Pensionen sowie natürlich auch das älteste Gewerbe der Welt machten das Geschäft ihres Lebens.
Während Trajan es sich im Kölner Prätorium, dem Statthalterpalast, gerade gemütlich machte, starb überraschend sein Adoptivvater Nerva in Rom an einem Schlaganfall. Natürlich dauerte es eine Weile, bis die Nachricht Köln erreichte. Damals wie heute war Rom 1.400 Kilometer von Köln entfernt.
Als die Nachricht dann in Köln eintraf, muss Köln endgültig und wahrhaftig von Menschen übergelaufen sein. Denn in diesen Zeiten galt: wo der Kaiser ist, da ist auch das Zentrum der Macht Roms.
Erneut dürften daher alle Kölnerinnen und Kölner versucht haben, ihre Aufwartung beim neuen Kaiser zu machen. Dieser residierte doch in der eigenen Stadt! Die Chance musste man doch einfach nutzen. Ich finde das völlig verständlich.
Umso ausgelassener wurde die Erhebung von Trajan zum Kaiser gefeiert. In allen Tempeln Kölns, ob römisch, gallisch oder germanisch, wurde für das Heil des neuen Kaisers geopfert. Trajan selbst wird sicherlich für alle Bankette und Straßenfeste, Spiele, wie Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe, in der Stadt bezahlt haben. Kaiser hin oder her, das Volk zu unterhalten wurde von jedem römischen Herrscher erwartet. Köln war Anfang des Jahres 98 eine riesige übervölkerte Partystadt.
Dann begann aber auch ziemlich schnell der Regierungsalltag im Kölner Prätorium. Die Anzahl von einigen tausend kaiserlichen Bediensteten, meist hochrangige Römer aus dem Senatoren- und Ritterstand, bedeutete eine nicht unerhebliche Zahl von zusätzlichen Menschen in der Stadt.
Wir können davon ausgehen, dass in Köln zu der Zeit 10.000-15.000 Menschen gelebt haben. Mit all den Gesandten aus allen Teilen des Reiches, Abordnungen von Legionen und den kaiserlichen Bediensteten, schnellte die Einwohnerzahl für eine kurze Zeit vermutlich ziemlich hoch.
Nun hätte Trajan sicherlich neue Häuser bauen lassen können. Aber so kurzfristig war dies natürlich nicht möglich. Und der neue Kaiser plante ja auch nicht, ewig hier zu bleiben. So kamen viele der kaiserlichen Bediensteten in den Häusern der Kölner Bürger unter, besonders in denen der Kölner Oberschicht. Dort fanden die kaiserlichen Bediensteten den Platz und vor allem den Lebensstandard vor, den die hochgestellten Beamten aus Rom nicht missen wollten.
Vielleicht hat sich der ein oder andere Hausbesitzer über die Einquartierung fremder Menschen etwas geärgert. Manch einer wird aber auch Chancen und Möglichkeiten darin gesehen haben. Wer sich als guter Kölner Gastgeber hervortat, konnte auf diese Weise einen wertvollen Verbündeten in Rom gewinnen. Das Gastrecht war bei den Römern besonders stark und auf vielfältige Weise ausgeprägt. So erhielt man als Dank für eine gute Bewirtung von seinem Gast oft das Versprechen, nicht nur in dessen eigenem Haus, sondern bei allen Verwandten des Gastes einkehren zu dürfen. Zum Teil konnte das Gastrecht auch vererbt werden. Eine Hand wäscht eben die andere. Sollten wir in Köln ja nur allzu gut kennen.
Was die Regierungsgeschäfte von Trajan in Köln angeht, können wir viele von seinen tagespolitischen Entscheidungen nicht mehr rekonstruieren. Wahrscheinlich wird er aber viel in die örtliche Infrastruktur investiert haben. Kastelle wurden instand gesetzt, Straßen repariert, und mit germanischen Stämmen auf der anderen Seite des Rheins, die in den letzten Jahren wiederholt versucht hatten, in römisches Territorium einzudringen, wurden Friedensverhandlungen geführt.
Für die Kölnerinnen und Kölner muss das ein Segen gewesen sein. Krieg war immer schlecht für das Geschäft, mit Ausnahme für die Kriegsgewinner natürlich. Und der Handel mit germanischen Stämmen jenseits des Rheins war wichtig. Die romanisierten Germanen in Köln und Umgebung wollten als Bürger Roms in friedlicher Existenz mit ihren Stammesgenossen auf der rechten Rheinseite handeln.
Natürlich blieb Kaiser Trajan nicht für immer in Köln. Er brach noch im gleichen Jahr auf. Germanien war zu dieser Zeit befriedet und sollte es auch für einige Zeit bleiben. Eine Blütephase in der Region begann, die über 150 Jahre andauern sollte. Die Gegner Roms befanden sich im Donauraum und im Nahen Osten. Weit weg von Rom, weit weg von Köln.
Wir wissen zwar nicht das genaue Datum, wann Trajan aus Köln abreiste. Aber spätestens im Sommer des Jahres 98 wird er unsere Stadt wohl verlassen haben.
Schnell kehrte daraufhin wieder der Alltag in Köln ein. Für die Menschen der damaligen Zeit muss der Besuch des Kaisers eine prägende und intensive Erfahrung gewesen sein. Denn für einige Monate war die noch junge römische Kolonie als Regierungssitz das Zentrum des Imperiums gewesen.
Köln war bereits vor dem Besuch von Trajan eine wichtige Kolonie und Stadt am nördlichen Rand des römischen Reiches gewesen. Doch es ist sein Aufenthalt hier im Jahr 98, der sicherlich dafür sorgte, dass wirklich jeder mit Rang und Namen in der römischen Welt von nun an Köln kannte.
Darauf konnte man aufbauen. Am Ende des 1. Jahrhunderts begann die goldene Zeit des römischen Kölns.
Euer WillemBaca selengkapnya
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- Minggu, 07 Maret 2021
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JermanJunkersdorf50°56’30” N 6°50’58” E
Der Tunnel

Der Tunnel
Nein, nicht der Fernwärmetunnel unter dem Rhein. Wobei der ganz sicher auch ein spannendes Thema ist. Heute will ich einfach mal eine andere kleine "Superlative" erwähnen, nämlich den Lövenicher Tunnel.
Ihr lacht? Für Kölner Verhältnisse ist das Ding "riesig".
Er ist, um genau zu sein, 1,5 Kilometer lang und das ist für uns schon beachtlich. Gebaut wurde er auf der A1 bei Lövenich, als Lärmschutzbarriere für die Kölner Stadtteile Lövenich, Junkersdorf und Weiden. Man sagt auch "Lärmschutzeinhausung" dazu. Seine Höhe beträgt ca. 7 Meter. Interessant ist das Glas-Stahl-Dach des 2-röhrigen Tunnels. Das Dach umfasst eine Fläche von 30.000 Quadratmetern und hat 20.000 Scheiben. So eine Konstruktion sieht man nicht oft. Ich glaube sie ist in Deutschland sogar einzigartig. Ca. 130.000 Fahrzeuge passieren ihn täglich, denn die A1 ist eine der meistbefahrenen Autobahnen.
Der Tunnel ist übrigens an ein Bewachungssystem angeschlossen, welches nicht nur computergesteuert ist, sondern wo tatsächlich Menschen involviert sind.
Ein weiterer Superlativ und eigentlich "Typisch Kölsch" sind die hohen Baukosten, von 200 Millionen Euro, die, wie sollte es anders sein, die geplanten Kosten um ein vielfaches überstieg.
Die Bauzeit betrug übrigens 7 Jahre.
Doch Gemecker hin oder her, er ist da und hatte auch ein paar "Kinderkrankheiten", wie z. B. ein Problem mit einer der Pumpen. Auch kommt es öfter zu Staus vor dem Tunnel.
Imposant wirkt er dennoch. Ich durchquere ihn tatsächlich gerne.
Einen schönen Sonntag wünscht euch ElisabethBaca selengkapnya
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- Selasa, 09 Maret 2021
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JermanKöln50°55’52” N 6°57’7” E
Auf den Spuren der röm. Stadtmauer II

Auf den Spuren der römischen Stadtmauer - Teil 2
Da sind wir wieder, denn im ersten Teil waren wir ja längst nicht fertig mit der römischen Stadtmauer.
"Die alten Griechen?"
Ronald und ich standen nun am Griechenturm, unweit des kleinen Griechenmarkts. Woher der Name der Griechen hier stammt, tja, dafür gibt es, wie wir in Erfahrung gebracht haben, die verschiedensten Theorien. Eine davon geht auf Kaiserin Theophanu bzw. eine durch sie gegründete Künstler- und Handwerkerkolonie zurück, andere haben etwas mit Wasser oder Pferden zu tun, deshalb können wir uns hier nicht festlegen. Wie auch immer, der Turm, bzw. das, was davon übrig ist, ist ein Teilstück der Griechenpforte und die war Teil "unserer" Mauer. Wir mussten an manchen Stellen schon sehr genau hinschauen, um festzustellen: Ja, wir haben wieder was! So auch bei dem Bach an der Mauer, dem Rothgerberbach, bei eben genanntem Griechenturm, auch dort gab es weitere "Reste" zu finden.
"Kaygasse mal anders"
Jeder kennt das Lied über die Schule in der Kaygasse. Diesmal ging es aber nicht ums Lernen im herkömmlichen Sinne, diesmal gings um die Römermauer, denn auch hier "versteckte" sie sich, zumindest in unmittelbarer Nähe. Von der Straße aus kann man über mehrere Treppen nach weiter oben gelangen. in der Mitte befindet sich eine runde Fläche. Eingepackt ist diese Fläche von einem guten Teil Mauerreste eines Turmes der dann weitergehenden Stadtmauer. Jedesmal, wenn wir ein neues Stück gefunden hatten, war die Freude riesig und automatisch kam wieder das Gefühl eines Zeitensprungs und es entstanden Bilder von römischen Bürgern in ihren Tuniken usw. vor unseren Augen. Was muss das eine schöne und schmucke Anlage gewesen sein...
"Die Suche geht weiter"
Wir wurden zu diesem Zeitpunkt noch nicht müde, weiter und weiter zu suchen. Und wir wurden immer wieder belohnt. Vorbei an der Mauer am Mühlenbach, die zum Teil aus alter römischer Zeit stammt, kamen wir zum Ubiermonument. Leider durch Corona geschlossen, aber irgendwann ist Corona (hoffentlich) vorbei, dann wird der Besuch hier noch nachgeholt, gehört ja dazu und manche Dinge kann man sich auch gar nicht oft genug ansehen. Für Ronald und mich zählen besonders diese Relikte aus alter Zeit besonders dazu.
"Ein Abenteuer geht zu Ende"
Drei Seiten der Stadtmauer sind wir nun abgelaufen. Die vierte, rheinseitige, machte uns der Erkunden etwas schwer, da sich heute einige Teilstücke, die einst frei zugänglich waren, mittlerweile auf Privatgelände befinden, oder durch Bauarbeiten nicht zugänglich sind. Was sehr schade ist. Aber das ist wohl der Lauf der Zeit.
Wenn wir etwas übersehen haben, und das haben wir bestimmt, und euch fällt noch etwas ein, dann her damit, wir freuen uns über jede Ergänzung. Wir für unseren Teil haben unsere Reise ins alte Köln sehr genossen. Wir hoffen, unsere Spurensuche hat euch auch ein bisschen Spaß gemacht.
Bis bald, eure RamonaBaca selengkapnya
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- Kamis, 11 Maret 2021
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JermanKöln St. Johann Baptist50°55’44” N 6°57’32” E
Triumph des Todes

Auf in die Südstadt
Ein Spaziergang durch die Südstadt lohnt sich ja sowieso immer, schon klar. Ein kurzer Abstecher zur Elendskirche ebenfalls, auch wenn es kaum einmal möglich ist, sich die Kirche von innen anzuschauen, da sie ja nicht immer geöffnet ist. Die Straße heißt „An St. Katharinen“ und geht von der Severinstraße ab. Übrigens, das Gittertor gehörte früher einmal zum Spanischen Bau am Rathaus, das aber nur nebenbei.
Aber auch wenn wir vielleicht nicht in die Kirche können, von außen gibt es hier ebenfalls einiges zu sehen. Der größte „Hingucker“ ist zweifellos das Relief über dem Westportal der Kirche. Darstellen soll es eine Weltdeutung im Bild des Todes. Auf den ersten Blick mehr als außergewöhnlich, vielleicht sogar etwas abschreckend zieht es einen aber trotzdem irgendwie an.
Das Relief
Wenn man sich dieses Relief anschaut, springt einem sofort die Papsttiara ins Auge. Was aber ist eine Tiara eigentlich? Ich habe diesen Begriff vor meiner heutigen Recherche noch nie gehört, denke es wird einigen so gehen, deshalb hier kurz die Erklärung.
„Die päpstliche Tiara ist eine Krone, die von den katholischen Päpsten seit Jahrhunderten getragen wurde, bis sie von Papst Johannes Paul II. für seine Krönung 1978 abgelehnt wurde. Sie wurde immer als Zeichen der weltlichen Herrschaft des Papstes gedeutet“.
Dä, wieder was gelernt. Aber zurück zum Relief. Wir sehen ein menschliches Totengerippe, dieses erhebt sich aus einem Sarg, auf seinem Schädel trägt es eine päpstliche Tiara. In seinen Händen hält das Gerippe einen Papststab, den Schlüssel Petri und eine Bischofskrümme. Alles Insignien der kirchlichen Macht. Natürlich trägt das Skelett auch ein Pektoralkreuz um den Hals.
Weiterhin sehen wir Bücher, Urkunden oder/und Briefe, diese sollen zweifellos das Wissen und die Lehre darstellen. Dazu einen Totenkopf, eine Sense, eine Putte und einige Sachen mehr. Es gibt einiges zu entdecken wenn ihr euch die Zeit nehmt und genauer hinschaut.
Ein Relief, das Fragen aufwirft
Dies alles wirft spannende Fragen auf. Wer ist das Skelett? Stellt es den Tod selbst dar, der sich nun allen Besitzes bemächtigt und über das Leben und Besitz triumphiert, oder vielleicht Gregor den Großen, dieser war Papst, gleichzeitig ein extrem hoher Gelehrter, der selbst viele Schriften verfasste und Patron dieser Kirche wurde? Oder beides? Nicht zufällig heißt die Kirche St. Gregorius.
Jedenfalls soll das Relief, das im 18. Jahrhundert entstand, an die Toten erinnern, die hier begraben liegen, aber auch daran, dass alles endlich ist und wir alle irgendwann sterben, egal wie arm oder reich, oder mächtig wir sind.
Wer also noch nie hier war, dem kann ich einen Besuch nur empfehlen, sich hier auf eine der Bänke zu setzen, sich umzuschauen und das wirklich außergewöhnliche Relief zu betrachten. Ihr werdet die Alltagshektik hinter euch lassen und für ein paar Minuten in eine ruhige, kleine eigene Welt eintreten. Es lohnt sich, versprochen.
Euer RonaldBaca selengkapnya
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- Sabtu, 13 Maret 2021
- 🌧 9 °C
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JermanAltstadt Nord50°56’13” N 6°57’38” E
Ein Herz für den Henker

E Hätz för Scharfrichter
Hä es doch e biestig Freese
Wann ich an Scharfrichter denke, han ich jo luuter Belder vun stämmige Kääls em Kopp, die nix anderes dun, wie Lück zo quäle ov zo köppe. Et Ramona hät jo die Dag üvver et Entgen Lenarts geschrevve, däm se met zwölf Johr eesch der Kopp avgeschlage un et dann om Scheiterhaufe verbrannt han. Et hät sich nor vürgestallt, dat die dude Mooder sei als Katz besök. Dat, weil et sich op eins öm de noch kleinere Geschwistercher kömmere moot un luuter em Brass wor. Wä hät do noch e Hätz för dä Minsch, dä sujet deit?
„Meister Hans“
En Kölle kennt mer üvver de Johrhunderte vum Meddelalder üvverhaup nor drei Scharfrichter mem richtige Name. Selvs en offizielle Papiere vum Bürgermeister sprich mer luuter nor vum „Meister Hans“. Do denk mer sich hüggzodags nix mih bei. Mer denk jo, dat es der „Max Mustermann“ vun dozomol, oder? Bei mir war dat esu, bes ich mer gesaht han, dat dat nit sin kann. Un wann mer jet em Netz luurt, fingk mer flöck, dat „Meister Hans“ och ene düstere Zosammehang hät.
„Hans“ es jo en koote Form vun „Johannes“. Jetz denk mer jo als Chress bei „Johannes“ tirek an der „Johannes der Täufer“. Un do kütt et och her, dat mer der Henker „Meister Hans“ gerofe hät. Un zwor es doch am 24. Juni der Namensdag zo Ihr vum Johannes dem Täufer. Et es ävver och nit neu, dat de Kirch chressliche Feste gään grad dann fiert, wann och de Heide gefiert han. Dat Fess es ganz noh beim Fess vun der Sonnenwend em Sommer, die Heide zick Johrtausende fiere. Weil do ene Zosammehang för et falsche Heidnische zo finge es, weed der Düüvel och vürsichtig als „Meister Hans“ ömschrevve. Dat saht doch jetz ald vill üvver de soziale Stellung vum Scharfrichter, oder?
E Levve lang Dressjobs
Dat ene Kääl, dä offiziell ald mem Düüvel vergleche weed, kein Arbeid kritt wie do un ich, es klor. Ich hatt jo die Vürstellung, dat der Henker Nüsele vun der Stadt kritt un dann einfach su e Offer foltert ov ömbrängk. Enä, hä moot en der Rägel en Rechnung schrieve un dat Geld bei der Famillich vum Dude endrieve.
Un weil jo oche nit jede Dag einer zo foltere, köppe, vierdeile, verbrenne, pröttele of räddere wor, hät hä all dat zo dun, wat irgendwie kein „Ihr“ hatt.
Hä hatt der Opdrag noh de Trottoirschwalve ze luure un se zo „beschötze“. Natörlich hät hä do de Hand opgehalde. Öm de Kloake hät hä sich och kümmere müsse, also Senke leere un der Dress avtransportiere. Selvsmörder dorf nor hä avschnigge un ungerm Dörpel her usem Huus zerre, nohm Schindanger fahre un verbuddele. Hä dorf se nit einfach durch de Dür erusdrage, weil et jo sin kunnt, dat dann ene Floch om Huus log. Han ich jet Äkeliges vergesse? Bestemmp, e reck ävver.
En Arbeid för Courageete
Och daach ich vun so ener Hinrichtung, dat do dausende Lück stundte un wollte, dat dä Minsch ligg, dä do öm et Levve zo bränge wor. - Wor och verkeht. Enä, sei wollte dat alles akkurat es un hä hee op Ääde sing Strof kritt, domet die Strof, die hä nohm Dud kritt, nit esu hadd es. Die Üvverzeugung, dat mer durch en geräächte Strof Schold sühne kann, wor der Grund, weswäge mer Verudeilte esu trakteet hät. Ävver mih wie nüdig sollte hä och nit ligge.
Dobei kom der Scharfrichter metunger en Brass. Dä sollt der Kopp sauber met einem Schlag vum Liev trenne. Dat es mem Richschwäät nit einfach. Mer muss wigg usholle un met enem gewaltige Hau en Stell zwesche zwei Wirvele genau treffe, domet dat klapp. För su ene Schlag muss mer sich esu wigg mem Oberkörper drihe, dat mer et Ziel nit mih süht, dat mer treffe well. Wann do jetz ene Kandidat häs, dä sich nicht föge well un sich wind un do dobei weiß, dat wann do nit triffs, der Mob der an der Krage geiht, kriss do Angs. Dat es villleich noch schlimmer wie ene Elfmeter – gläuve ich.
Helfe darf im keiner - zwei Beispill vun 1513
1513 kom et en Kölle zo däm Opstand vun de Gaffele wäge Verfählunge em Rod, bei däm am Engk der Transfixbrief stundt. Die Urkund säht villleich däm eine ov andere jet. Un natürlich woodt gereech ohn Engk – Rodslück, die et Regalt hatte, ävver gäge de Gaffele verlore.
Koot vürher hät der Rentmeister vun Kölle, zo dö Zigg der Johann vun Bergheim, singe Broderssonn, der Reinhart Feugeler, zom Greve ernannt. Der Greve hatt och die Aufgab, der Scharfrichter vum Ääzbischoff zo sinn un huhgestellte Persönlickeite zo richte. Dat Sonderamp es ärg spannend, ävver dodrüvver muss ich noch vill lese, bevür ich hee jet dozo sage mööch.
Nor, am Engk vum Opstand woodt och der Rentmeister hüchsselvs för singe Verfählunge verordeilt. Wä moot in köppe? Ejo, der eige Broderssonn, der Reinhart Feugeler, dä als Greve fresch em Amp wor.
Der Johann vun Bergheim wor ene staatse Kääl met Haltung un Ihrgeföhl. Hä woodt em volle Ornat nohm Heumaat gefoht, gingk op dat Gerüss un kneete sich räuhig hin, wie et sich och gehürt. För der Reinhart Feugeler wor dat de eeschte Hinrichtung üvverhaup. Hä beugte sich erunger nohm Johannes un saht „Herr Gevatter, verzeiht mir, dass ich dies tun muss, tut mir herzlich leid“. Der Johann vun Bergheim saht drop „Tu Du nur, wie Dir befohlen ist“.
Evvens dat kunnt der Reinhart nit. Em Hau kritt hä ene Schwächeaanfall un verletz der Johann nor ärg. Der Meister Hans ävver stundt donevve, kräht Metleid, weil dat jo noch duure kunnt, nohm sich et Richschwäät un gov dem Johann flöck der Ress. Dat der Reinhart dat nit kunnt, hät mer däm Aanfänger entschuldig. Nor der Meister Hans wor jetz och schuldig - ene Mörder. Hä hät gestrof, wo hä nit strofe durf – un woodt e paar Dag drop schändlich ersoffe em Rhing bei Zint Kunibäät gefunge. Gestorve för et „Hätz“, dat hä hatt.
En paar Dag fröhter hät evvens dä Meister Hans enem Verurdeilte glatt der Kopp vum Liev getrennt – nor rollte dä Kopp vun der Tribün un feel op de Ääd. Ene Fassbinger nohm dä Kopp un worf en zoröck op et Geröss. Domet wor hä selvs ävver „unihrlich“gewoode. Hä woodt us der Zunf un och us der Stadt Kölle geworfe. Nor der Scharfrichter stundt zwesche Levve un Dud. Mer durf im nit helfe un in och nit aanpacke. God, noh däm Vürfall gov et zomindes luuter e Geländer an der Tribün.
Un och de Kinder moote richte
Isolation, do han mer jo jetz alle Kenn vun. Ävver ich gläuve, et Levve vum Scharfrichter zo dä Zigg, künne mer uns noch nit vürstelle – och wann ming Beispill schlemm sin. Un „Scharfrichter“ wor en Entscheidung och für de nächste Generatione. De Pänz durfte nix „Ihrliches“ arbeide. Esu kom et, dat sich ganze Scharfrichter-Dynastie gebeldt han, die ungerenein en de Lihr gingke. Et wore isoleete Minsche ohne Name, die mer nit berühre dorf. Zoständig för all dä Dress, dä mer hee en Kölle esu gebaut han.
Mechel
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Ein Herz für den Henker
Er ist doch ein brutaler Widerling
Wenn ich an Henker denke, hab ich immer Bilder von stämmigen Kerlen im Kopf, die nichts andere tun, als Menschen zu quälen oder zu köpfen. Ramona hat ja die Tage über Entgen Lenarts geschrieben, der sie mit zwölf Jahren erst den Kopf abgeschlagen und sie dann auf dem Scheiterhaufen verbrannt haben. Sie hatte sich vorgestellt, dass ihre tote Mutter ihr in Form einer schwarzen Katze besucht. Dies, weil sie sich auf einmal um die noch kleineren Geschwisterchen kümmern musste und ständig nur Druck hatte. Wer hat da noch ein Herz für einen Menschen, der so etwas macht?
„Meister Hans“
In Köln kennt man über die Jahrhundert überhaupt nur drei Henker beim richtigen Namen. Selbst in offiziellen Papieren des Bürgermeisters spricht man immer nur von „Meister Hans“. Da denkt man sich heutzutage nichts mehr bei. Man denkt ja, das sei der „Max Mustermann“ von damals, oder? Bei mir war es so, bis ich mir gesagt habe, dass das nicht sein kann. Und wenn man ein wenig im Netz guckt, findet man schnell, dass „Meister Hans“ einen dunklen Zusammenhang hat.
„Hans“ ist ja eine Kurzform von „Johannes“. Jetzt denkt man als Christ bei „Johannes“ direkt an „Johannes der Täufer“. Und da kommt es auch her, dass man den Henker „Meister Hans“ gerufen hat. Und zwar ist doch am 24. Juni der Namenstag von Johannes dem Täufer. Es ist aber auch nicht neu, dass die Kirche christliche Feste gern gerade dann feiert, wenn auch die Heiden gefeiert haben. Dieses Fest ist ganz nah bei der Sommersonnenwende – Mittsommer – , die Heiden seit Jahrtausenden feiern. Weil da ein Zusammenhang zum dunklen Heidnischen zu finden ist, wird auch der Teufel als „Meister Hans“ umschrieben. Das sagt doch jetzt schon viel über die soziale Stellung des Henkers, oder?
Ein Leben lang Scheißjobs
Dass ein Kerl, der offiziell schon mit dem Teufel verglichen wird, keine Arbeit bekommt wie du und ich, ist klar. Ich hatte ja die Vorstellung, dass der Henker Geld von der Stadt bekommt und dann einfach so ein Opfer foltert oder umbringt. Nein, er musste in der Regel eine Rechnung schreiben und das Geld bei der Familie des Toten eintreiben. Und weil nicht jeden Tag jemand zu foltern, köpfen, vierteilen, verbrenne, sieden oder rädern war, hatte er all das zu tun, was irgendwie keine „Ehre“ hatte.
Er hatte den Auftrag, nach den Huren der Stadt zu schauen und diese zu „beschützen“. Natürlich hat er dabei die Hand aufgehalten. Um die Kloaken hat er sich auch kümmern müssen, also Senken leeren und den Mist abtransportieren. Selbstmörder durfte nur er abschneiden und unter der Türschwelle her aus dem Haus zerren, zum Schindanger fahren und vergraben. Er durfte sie nicht einfach zur Tür heraustragen, weil es sein konnte, dass dann ein Fluch auf dem Haus lag. Habe ich etwas Ekliges vergessen? Bestimmt, es reicht aber.
Eine Arbeit für Unerschrockene
Auch dachte ich von so einer Hinrichtung, dass dort tausende Leute standen und wollten, dass der Delinquent leidet. – War auch falsch. Nein, sie wollten, dass alles korrekt abläuft und er hier auf Erden seine Strafe bekommt, damit die Strafe im Jenseits nicht so hart ausfällt. Die Überzeugung, dass man durch eine gerechte Strafe Schuld sühnen kann, war der Grund, weswegen man Verurteilte so traktiert hat. Aber mehr als nötig sollte er auch nicht leiden.
Dabei kam der Henker mitunter unter Druck. Dieser sollte den Kopf sauber mit einem Schlag vom Leib trennen. Das ist mit einem Richtschwert nicht einfach. Man muss mit einem gewaltigen Schlag eine Stelle zwischen zwei Wirbeln genau treffen, damit das funktioniert. Für so einen Schlag muss man sich so weit mit dem Oberkörper drehen, dass man das Ziel nicht mehr sieht, welches man treffen will. Wenn du da jetzt einen Kandidaten hast, der sich nicht fügen will und dabei weiß, dass wenn du nicht triffst, der Mob dir an den Kragen geht, bekommst du Angst. Das ist vielleicht noch schlimmer als ein Elfmeter – glaube ich.
Helfen darf ihm keiner - zwei Beispiele von 1513
1513 komm es in Köln zu dem Aufstand der Gaffeln wegen Verfehlungen des Rats, bei dem am Ende der Transfixbrief stand. Diese Urkunde sagt vielleicht dem ein oder anderen etwas. Und natürlich wurde gerichtet ohne Ende – Ratsleute, die die Regierung bildeten, aber gegen die Gaffeln verloren.
Kurz vorher hat der Rentmeister von Köln, zu dieser Zeit Johann von Bergheim, seinen Neffen, Reinhart Feugeler, zum Greven ernannt. Der Greve hatte auch die Aufgabe, der Henker des Erzbischofs zu sein und hochgestellte Persönlichkeiten zu richten. Dieses Sonderamt ist sehr spannend, aber darüber muss ich noch viel lesen, bevor ich hier etwas dazu sagen möchte.
Nur, am Ende des Aufstands wurde auch der Rentmeister höchstselbst für seine Verfehlungen verurteilt. Wer musste ihn köpfen? Ja, der eigene Neffe, Reinhart Feugeler, der als Greve frisch im Amt war.
Johann von Bergheim war ein stattlicher Mann mit Haltung und Würde. Er wurde im vollen Ornat auf den Heumarkt geführt, stieg auf das Gerüst und kniete sich ruhig hin, wie es sich auch gehört. Für Reinhart Feugeler war dies die erste Hinrichtung überhaupt. Er beuget sich herunter zum Johannes und sagte Herr Gevatter, verzeiht mir, dass ich dies tun muss, tut mir herzlich leid“. Johann von Bergheim erwiderte „Tu Du nur, wie Dir befohlen ist“.
Eben dies konnte Reinhart nicht. Im Schlag bekommt er einen Schwächeanfall und verletzt Johann nur schwer. Meister Hans aber stand daneben, bekam Mitleid, weil das ja noch dauern konnte, nahm sich das Richtschwert und gab Johann schnell sein Ende. Dass Reinhart dies nicht konnte, hat man dem Anfänger entschuldigt. Nur Meister Hans war jetzt auch schuldig – ein Mörder. Er hat gestraft, wo er dies nicht durfte – und wurde ein paar Tage später ersoffen im Rhein bei Sankt Kunibert gefunden. Gestorben für das „Herz“, das er hatte.
Ein paar Tage früher hatte eben dieser Meister Hans einem Verurteilten glatt den Kopf vom Körper getrennt – nur rollte der Kopf von der Tribüne und fiel auf die Erde. Ein Fassbinder nahm den Kopf und warf ihn zurück aufs Gerüst. Damit war er selbst aber „unehrlich“ geworden. Er wurde aus der Zunft und auch aus der Stadt Köln geworfen. Nur der Henker stand zwischen Leben und Tod. Man durfte ihm nicht helfen und ihn auch nicht anfassen. Gut, nach diesem Vorfall gab es zumindest Geländer an der Tribüne.
Und auch die Kinder mussten richten
Isolation, da haben wir ja jetzt alle Kenntnis von. Aber ich glaube, das Leben eines Henkers zu dieser Zeit, können wir uns noch nicht vorstellen – auch wenn meine Beispiele schlimm sind. Und „Henker“ war eine Entscheidung auch für die nächsten Genrerationen. Die Kinder durften nichts „Ehrliches“ arbeiten. So kam es, dass sich ganze Henker-Dynastien gebildet haben, die untereinander in die Lehre gingen. Es waren isolierte Menschen ohne Namen, die man nicht berühren durfte. Zuständig für all den Mist, den wir hier in Köln so gebaut haben.
MichaelBaca selengkapnya
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- Minggu, 14 Maret 2021
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JermanStrunder-Bach50°56’48” N 7°1’24” E
Der Mülheimer Friedhof

Der Mülheimer Friedhof
Ausnahmsweise interessieren mich diesmal nicht die parkähnliche Anlage des Friedhofs, nicht die zahlreichen Grabstellen und das Hochkreuz, welches schon vom Haupteingang an der Frankfurter Straße aus sichtbar ist.
Vielmehr weckt gerade beim Mülheimer Friedhof, der ja eigentlich gar nicht in Mülheim liegt, das Verwaltungsgebäude die Aufmerksamkeit.
Schon oft bin ich dort vorbeigekommen und meist ist das Gebäude "bewuchert". Doch heute erstrahlte es bei winterlich blauem Himmel fast "unbekleidet".
Die beiden Hängebuchen des Friedhofs, die botanisch gesehen Fagus sylvatica Pendula genannt werden, sind eingetragene Naturdenkmäler und werden auch gerne als Trauerbuchen bezeichnet. Diese haben einen ca. 2 m breiten Stammumfang.
Das Gebäude stammt aus dem Jahre 1903, eine Zeit, in der viele Bauten in Köln entstanden sind. Doch damals war Mülheim noch eigenständig. Hatte eigene Stadtrechte. Deswegen ist es oft verwirrend, wenn man heutzutage in Köln-Höhenberg den Mülheimer Friedhof entdeckt. Doch damals war die Bezeichnung Mülheimer Friedhof genauso richtig wie die des Kalker Friedhofs im heutigen Merheim.
Das Gebäude ist ein Backsteinbau mit Torbogen. Blickt man durch diesen hindurch, sieht man in der Ferne das Hochkreuz, des seit 1904 genutzten Friedhofs. Architektonisch verantwortlich für diesen eindrucksvollen Bau, war Baumeister Theodor Raabe.
Hinter dem großen Torbogen beginnt die 200 Meter lange Friedhofsallee, die rechts und links teilweise noch streng getrennt von katholischen und protestantischen Gräbern umsäumt wird. Heute ein No Go, denn es wird mittlerweile gemischt bestattet. Damals hingegen entsprach es dem Zeitgeist.
Eine Grabstätte möchte ich allerdings erwähnen. Die der Familie Leverkus. Auf dem Mülheimer Friedhof findet sich ein Familiengrab, in dem Julius Leverkus und seine Frau Maria bestattet sind. Julius war der Sohn des Carl Leverkus, der in Wermelskirchen bestattet wurde und der Namensgeber der Stadt Leverkusen war. So hat auch Köln gewissermaßen einen "Anteil an Leverkusen" abbekommen.
Ich habe euch übrigens 2 ältere Fotos aus meinem Archiv zugefügt, damit ihr seht, wie das Gebäude "bekleidet" aussieht.
Es gibt auch Historische Postkarten aus Höhenberg. Auf denen ist der Eingang und das Verwaltungsgebäude abgebildet.
Somit wurde wohl schon damals das Gebäude als Sehenswürdigkeit betrachtet.
Einen schönen Sonntag wünscht euch Elisabeth.Baca selengkapnya
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- Senin, 15 Maret 2021
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JermanKöln St. Maria in Jerusalem50°56’15” N 6°57’31” E
Wallraf und Richartz Denkmal

Heute möchte ich ein wenig auf diese beiden Statuen eingehen. Ist ja eigentlich auch längst überfällig. Zu finden sind sie an der Rechtschule 4, aber ich denke, eigentlich braucht niemand die Adresse. Diese Statuen kennt wohl jeder in Köln.
Albermann, ein bekannter Künstler
Wilhelm Albermann hat sie im Jahre 1900 geschaffen, und ja, bei diesem Namen klingelt es wohl bei Einigen. Denn seine Werke stehen an vielen Stellen in der Stadt. Egal ob der Jan-van-Werth-Brunnen, Mülheimer-Stadtbrunnen, Märchenbrunnen oder der Hermann-Josef-Brunnen, alles Werke von Wilhelm Albermann (und übrigens alle bereits bei Kölschgänger vorgestellt).
Ferdinand-Franz-Wallraf
Er war der letzte Rektor der Kölner Uni, bevor diese damals von den Franzosen geschlossen wurde. Es ist ja allseits bekannt, was für ein Sammler er war. Vor allem Werke der Kölner Malerkunst hatten es ihm angetan. Aber auch sonst sammelte er alles und rettete Köln viele Schätze.
Johann-Heinrich –Richartz
Er, der Kaufmann, war Förderer und Geldgeber für die Kunst und Kultur in Köln. Eine seiner Hauptaufgaben war es wohl, den oftmals klammen Wallraf finanziell zu unterstützen. So stiftete er auch das Geld für den Museumsbau der Wallraf-Sammlung.
Die Statuen
Die Bronzestatuen haben eine Höhe von etwa 180 cm, natürlich ohne Sockel. Die inzwischen erneuerten Sockel sind schlicht gehalten und auf ihnen sind lediglich die Namen der beiden zu lesen.
Beide Figuren sind sitzend dargestellt, mit, wie ich meine, sehr gut herausgearbeiteten Gesichtszügen. Auch ihre Kleidung kommt sehr gut zur Geltung. Ebenfalls schön dargestellt sind zwei wichtige Details, welche den beiden zugeordnet wurden. Beim Wallraf-Denkmal sind es Bücher und eine Mappe, bei Richartz ist es ein Plan, es soll wohl den Bauplan eines Museumsgebäudes darstellen.
Ich bleibe häufig hier stehen und schaue sie mir an, finde sie einfach gut gelungen. Zu den beiden gibt es natürlich eine große und für Köln nicht unwichtige Geschichte. Dieser werde ich mich nun zeitnah widmen und dann natürlich einen Beitrag dazu veröffentlichen.
Bis dahin genießt schon einmal diese schönen Statuen, euer RonaldBaca selengkapnya
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- Sabtu, 20 Maret 2021
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JermanMülheim50°57’53” N 7°0’24” E
Genoveva-Brunnen

Der Genoveva-Brunnen in Köln-Mülheim. Jahrelang lief ich an ihm vorbei. Richtig verstanden, was er darstellt, habe ich in jüngeren Jahren nie. Es war mir auch egal. Heute ist das anders. Ich stehe davor und frage mich genau das: Was hat Genoveva eigentlich mit Köln zu tun?
Der Brunnen steht in einem kleinen Park. Der Park ist so klein, dass er nicht mal einen Namen trägt. Bei Ortsbeschreibungen lese ich immer „Grünanlage am Genoveva -Brunnen“. Ist das zu glauben? Solltet ihr gleich suchen, guckt in der Karte in das Karree Genovevastraße, Carl-Brisch-Straße, Viktor-Holstein-Straße und dem wilden Clevischen Ring – der schadstoffbelastetsten Straße Kölns. Und wenn mir kein Mülheimer sagt, dass der Park bereits einen Namen hat und der nur nirgends gedruckt ist, hey, dann ist es ab heute der Kölschgänger-Park. Ich stecke hiermit unsere Fahne in den Rasen.
Aber wer ist diese Genoveva Überhaupt? Genoveva von Brabant ist Herzogentochter und Frau von Pfalzgraf Siegfried von Mayen. Sie muss um das Jahr 730 geboren worden sein. Ich tippe darauf, dass es leicht früher war, denn: Als Karl Martell, der berühmte fränkische Hausmeier und der Gründer der Karolinger-Dynastie, in die Schlacht von Poitiers in Frankreich gegen die sich ausbreitenden Sarazenen zieht, schreiben wir das Jahr 732. Diesem Feldzug schließt Siegfried sich an. Genoveva bleibt schwanger in der Heimat unter der Obhut seines Haushofmeisters Golo zurück. Sie kann also nicht erst zwei Jahre alt gewesen sein.
Und was will Golo? Logisch, Genoveva. Diese bleibt aber ihrem Mann treu, was Golo so ärgert, dass er sie nach Siegfrieds Rückkehr eines frei erfundenen Ehebruches bezichtigt. Spätestens seit der Geschichte von Katharina von Henot wissen wir, was das Wort einer Frau im Urteil eines Männer-Gerichtes zählt. Genoveva wird zum Tode verurteilt. Der Henker aber ahnt, dass sie unschuldig ist, weil er weiß, dass sie stets ehrfürchtig zu Maria betet und fromm lebt. Er hat einfach Mitleid und hilft ihr zu fliehen.
In den Wäldern der Ardennen findet sie Zuflucht. Die fromme, herzensgute Frau findet bald das Zutrauen der Tiere und sie gebiert hier Schmerzenreich, ihren Sohn. – Wahrscheinlich hatte sie die üblichen Schmerzen bei der Geburt, das Wort ist großgeschrieben und das Komma steht dahinter, weil sie ihm diesen Namen gibt. – Eine Hirschkuh hilft ihr, ihn zu ernähren, indem sie ihn säugt. Sie überlebt mit dieser Freundschaft der Tiere sechs Jahre in den Wäldern. Eines Tages trifft sie dann ihren Mann Siegfried, der sich auf einem Jagdausflug befindet, wieder. Er hatte in den sechs Jahren seinen Fehler erkannt und führt sie in Ehren zurück an den gemeinsamen Hof. Dort lebt sie, bis sie um das Jahr 760 stirbt.
Großartige Geschichte, was? Aber was hat sie mit Köln oder Mülheim zu tun? Ich muss gestehen, ich weiß es nicht. Und wie kommt jetzt der Brunnen dahin? Darauf habe ich mir einen Reim gemacht:
Die Geschichte der Heiligen Genoveva ist auch im 19. Jahrhundert noch sehr beliebt. Sie wird gern erzählt. Ich weiß, im 21. Jahrhundert kennt sie kaum einer mehr. Zudem macht die Industrialisierung die Stadt Mülheim wohlhabend und Wohlstand bedeutet auch den Wunsch nach schönen Dingen. Der Stadtverordnete Michael Laufenberg hat den Wunsch, diese kleine Parkanlage zu verschönern und gewinnt die Unternehmerwitwe Frau Martin dazu, einen Brunnen zu spendieren. Sie hat dafür freie Hand und darf das Motiv wählen. Offiziell weiß man nicht, warum sie sich 1914, kurz vor der Eingemeindung Mülheims nach Köln für diesen Brunnen entscheidet. Aber, hey, dahinter befindet sich seit 1909 der Bau des Lyzeums der „Städtischen Höheren Mädchenschule“, der später zum Genoveva-Gymnasium wird. Ich denke, sie wird sich gedacht haben, das Genoveva einfach ein Vorbild auch für diese Mädchen sein sollte. Interessante Wahl finde ich. Ich weiß ja nicht, ob Frauenrechtler diesem etwas abgewinnen können.
Jetzt ist es aber so, dass das Genoveva-Gymnasium sich stark um die Integration ausländischer Jugendlicher bemüht und hat unter anderem dafür im Jahr 2011 den Deutschen Schulpreis gewonnen. Eines der Ziele des „Genos“ ist, gerade auch unseren Neukölnern mit einem Abitur gute Zukunftsaussichten zu geben. Kann man nicht sagen, dass Genoveva an dieser Stelle recht modern ist? Ist ihre Geschichte nicht auch eine von Integration in eine ihr zunächst vollkommen unbekannte Umwelt?
Tja, und da die Historie Kölns seit 2000 Jahren auch eine der Integration ist, finde ich, dass ich sie gut mal hier bei Kölschgänger erzählen konnte.
Michael
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Der Genoveva-Brunne en Kölle-Müllem. Johrelang ben ich an im vörbeigelaufe. Rääch verstande, wat hä darstellt, han ich en jüngere Johre nie. Et wor mer och egal. Hügg es dat anders. Ich stonn dovür un froge mich genau dat: Wat hät et Genoveva eigentlich met Kölle ze dun?
Dä Pötz steiht en enem kleine Park. Der Park es esu klein, dat hä nit ens ene Name hät. Bei Ortsbeschreibunge lese ich luuter „Grönsaanlag am Genoveva-Brunne“. Häs de do noch Tön? Sollt Ehr glich söke, luurt en der Kaat nohm Karree Genovevastroß, Carl-Brisch-Stroß, Viktor-Holstein-Stroß un dem welde Clevische Ring – dä Stroß met de mieste Schadstoffe en Kölle. Un wann mer keine Müllemer säht, dat dä Park ald ene Name hät un dä bloß nirgends gedrock es, jo hey, dann es et av hügg der Kölschgänger-Park. Ich steche heemet uns Fahn e et Gröns.
Ävver wä es die Genoveva üvverhaup? Et Genoveva vun Brabant es en Herzogsdoochter und de Frau vum Falzgraf Siegfried vun Maye. Et muss öm et Johr 730 gebore woode sin. Ich tippe drop, dat et jet fröher wor, dann: Wie Karl Martell, dä bekannte fränkische Huusmeier un der Gründer vun der karolingische Dynastie, en der Schlaach vun Poitiers en Frankrich gäge de Sarazene, die sich am breid Maache sin, trick, schrieve mer et Johr 732. Däm Feldzog schlüüß sich der Siegfried aan. Et Genoveva bliev schwanger en der Heimat unger der Obhod vun singem Huushoffmeister Golo zoröck. Et kann alsu gar nit eets zwei Johr ald gewäs sin.
Un wat well der Golo? Logisch, et Genoveva. Die bliev ävver singem Tuppes treu, wat dä Golo esu fuchs, dat hä dem Siegfried, nohdem hä widder do es, verzällt, dat et en Fisternöll gehat hatt. Spädstens zick däm Kreppche vum Kathring vun Henot wesse mer, wat dat Wood wun enem Frauminsch em Ordeil vun enem Kääls-Gereech zällt. Et Genoveva weed zom Dud verordeilt. Der Scharfreechter ävver ahnt, dat et unscholdig es, weil hä weiß, dat et luuter zom Hellige Marie bedd un fromm läv. Hä hät einfach Metleid un hilf im tirre zo gonn.
Em Bösch vun de Ardenne fingk et Zofluch. Die fromm, hätzensgode Frau fingk baal et Vertraue vun de Diercher un brängk hee ehre Sonn, der Schmerzenreich, op de Welt. En Hirschkoh hilf ehr, in ze ernähre, endäm se en säug. Et Genoveva üvverläv met der Fründschaff vun dä Diercher sechs Johr lang em Bösch. Eines Dags triff et dann singe Mann der Siegfried, der sich op enem Jagusflog befingk, widder. Hä hatt en dä sechs Johre singe Fähler erkannt un föht et en Ihre zoröck nohm gemeinsame Hoff. Do läv et, bes et öm et Johr 760 stirv.
E staats Kreppche, ne? Ävver wat hät dat met Kölle ov Müllem ze dun? Ich muss gestonn, ich weiß et nit. Un wie kütt jetz dä Pütz dohin? Dodrop han ich mer ene Reim gemaht:
Et Kreppche vum Hellige Genoveva es och em 19.Jorhundert noch ärg geledde. Et weed gään verzallt. Ich weiß, em 21.Johrhundert kennt et kaum noch einer. Zedäm mäht de Industrialisierung de Stadt Müllem rich un Wohlstand bedügg och der Wunsch noh schöne Saache. Der Stadtverordnete Mechel Laufenberg hät dä Wunsch, die klein Parkaanlag ze verschönere un gewennt de Unternehmerwittfrau Martin doför, ene Pötz ze spendiere. Sei hät doför freie Hand un darf et Motiv wähle. Offiziell weiß mer nit, woröm et sich 1914, koot vür der Engemeindung vun Müllem noh Kölle, för dä Pütz entscheid. Ävver, hey, dohinger es zick 1909 der Bau vum Lyzeum der „Städtischen Höheren Mädchenschule“, dä hingerdren et Genoveva-Gymnasium weed. Ich nemme aan, se weed sich gedaach han, dat et Genoveva einfach e Vürbeld och för die Weechter sin sollt. Ineressante Wahl finge ich. Ich weiß jo nit, ov Frauerechtlerinne däm jet avgewinne künne.
Jetz es et ävver esu, dat dat Genoveva-Gymnasium sich ärg öm de Integration vun usländische jung Lück bemöht un hät unger anderem doför em Johr 2011 der Deutsche Schullpries gewonne. Ein vun dä Ziele vum „Geno“ es, grad och uns Neukölsche met der Reifepröfung gode Zokunfsussichte ze gevve. Kann mer nit sage, dat et Genoveva an dä Stell rääch modern es? Es dat Kreppche nit och eins vun Integration en en im zonöchs vollkommen fremde Ömwelt?
Tja, un do de Geschichte vun Kölle zick 2000 Johre och eine vun Integration es, finge ich, dat ich dat Kreppche god ens hee bei Kölschgänger verzalle kann.
MechelBaca selengkapnya
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- Minggu, 21 Maret 2021
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JermanRheinauhafen50°55’57” N 6°58’3” E
Vater Rhein

Vater Rhein
Ja, wir Kölschgänger schreiben soviel über die Bauten in Köln und drum herum, jedoch recht selten über Wasser. Gerade dieses Wasser ist es aber, was neben dem Dom unser Köln so bekannt gemacht hat. Ihr wisst ja, "Dat Wasser vun Kölle is joot!". Allerdings darf laut einem Vertrag, der nach dem 1. Weltkrieg geschlossen wurde, nur Frankreich das Wasser des Rheins nutzen. Was diese wohl auch zur Energiegewinnung verwenden.
Auch wird er immer wieder besungen, ja geliebt, der Vater Rhein in Mutter Colonia.
40 Rheinkilometer dieses aus der Schweiz kommenden Flusses gehören zu Köln. Der Name Rhein kommt von Rhenus und bedeutet soviel wie rinnen/fließen.
Überquert von der Rheinseilbahn und den mittlerweile durch ihre marode Statik bekannten 7 Rheinbrücken. Aber das wird! Gut Ding will Weile haben und ich vertrau da ganz auf einen Verwandten, der auch "Herr der Brücken" genannt wird. Er will zumindest eine noch vor dem Rentenalter fertig bekommen. Aber das hat er schon vor Jahren gesagt. Genaugenommen sind es sogar 7,5 Kölner Brücken, denn die Leverkusener liegt zum Teil auf Kölner Gebiet, hab ich mir erzählen lassen.
Hach ja, unser Rhein, er ist so beliebt, auch wenn er sich mitunter durch Hochwasser unbeliebt macht. 10 Meter 63 waren es 1993 und Vater Rhein besuchte die Altstadt. Grund genug, den Hochwasserschutz noch einmal zu verbessern, was auch geschehen ist.
Besonders sehenswert ist die Mülheimer Gottestracht, die Fronleichnamsprozession zu Schiff. Viele Zuschauer betrachten diese vom Ufer aus oder sind dabei, auf den Begleitschiffen. Auch die Kölner Lichter gehören mit dem Ruderwettstreit und seinem Höhenfeuerwerk zum "Rhenus Pater", wie wir Lateiner ihn nennen.
Jedes Jahr gibt es ein besonderes Spektakel zu beobachten, welches aber mittlerweile umstritten ist. Vielleicht wird dies eines Tages in eine Lasershow umgewandelt. Warten wir es ab!
Gaststätten, Hotels, Brunnen, tragen Namen wie "Vater Rhein", Rheinhotel oder Rheinperle. Lieder wie "Warum ist es am Rhein so schön?" oder Sagen und Legenden, wie die vom Rheingold kursieren ebenfalls. Sogar ein Zug ist nach letzterem benannt.
Heutzutage ist es nicht mehr zu empfehlen, im Rhein zu schwimmen, denn seine Strömungen sind sehr gefährlich. Besonders an der Rodenkirchener Riviera machen dies dennoch immer wieder Wagemutige. Oder Lebensmüde? Sucht es euch aus. Zu Zeiten meiner Großmutter war schwimmen im Rhein tatsächlich "on vogue" und es gab mehrere Strandbäder in Köln am Rhein. Ihr erinnert euch vielleicht an meinen Artikel über Strandbads Marie aus Porz.
Ich habe euch einige Fotos vom "Kölner Rhein "mitgebracht" und freu mich, wenn ihr eure Lieblings-Vater-Rhein-Motive in die Kommentare postet. Denn eines ist gewiss, wir lieben ihn wie den Dom, unseren Vater Rhein.
Habt einen schönen Sonntag, eure Elisabeth.Baca selengkapnya
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- Senin, 22 Maret 2021
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JermanKöln-Ehrenfeld50°57’8” N 6°54’47” E
Der Nasenbrunnen

Heute geht es mal wieder nach Ehrenfeld, wie so oft, denn dieses Veedel hat eine Menge zu bieten. Ich stelle heute den Nasenbrunnen vor. Zu finden ist er vor dem Bezirksrathaus. Da dieser Brunnen jetzt nicht sonderlich groß ist, geht er, wie ich finde, ein wenig unter auf dem Platz.
Trotzdem lohnt es sich, einmal ein Auge auf ihn zu werfen.
Der Brunnen
Gebaut wurde er 1987 von Christine Kaul, Nuith Winter und Lyon Zabriski. Als Material wurde Bronze benutzt. Er besteht aus zehn übereinanderliegenden Ringen. Wir sehen eine Stele, an der zehn verschiedene Nasen angebracht sind. Egal, ob Stupsnase oder Himmelfahrtnase, lange, knubbelige, dicke, es ist für jeden etwas dabei.
Übrigens, Gerüchten zur Folge kann aus diesem Brunnen auch Kölnisch Wasser fließen. Ich selbst habe es aber noch nie erlebt und kann es deshalb nicht bestätigen, vielleicht können uns hier die Ehrenfelder etwas drüber berichten.
Zu Ehren eines kölschen Originals
Dieser Brunnen soll an das kölsche Original, die „Läsche Nas“ erinnern. Leonard Lersch, wie er eigentlich hieß, wohnte nicht weit weg in der Nußbaumer Straße. Da er einen stetig tropfenden „Zinken“ besaß und gerne einmal wegen nicht ganz legalen Tätigkeiten auffiel, war er natürlich stadtbekannt. Wenn ihr mehr über ihn wissen wollt, seid ihr natürlich wie immer bei uns gut aufgehoben, denn Michael hat ihn bereits ausführlich vorgestellt. Den Link setze ich euch unter diesen Beitrag.
Tja, ein Brunnen nur mit Riechorganen, was es in unserer Stadt so alles gibt.
Bleibt neugierig und aufmerksam
Euer RonaldBaca selengkapnya
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- Senin, 22 Maret 2021
- ☁️ 6 °C
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JermanKöln-Ehrenfeld50°57’7” N 6°54’46” E
Das Chorgestühl des Kölner Domes

Was uns vom Mittelalter blieb - das Chorgestühl des Kölner Domes
"Mir dünkt, ich muss gewohnte Wege beschreiten, um euch kundzutun, was nicht dahingerafft, sondern aus alter Zeit erhalten uns blieb..."
"Groß und alt"
Viele Beiträge spielen sich "im Schatten des Domes" ab, oft jedoch zieht es mich aber auch in den Dom hinein. Ich spüre, dass es hier noch einiges gibt, über das es sich zu schreiben lohnt. Ich gehe, wie so oft, durch die Hallen "meines Domes", vorbei an den Sitzbänken, in denen zur Zeit nur wenige Menschen ins Gebet vertieft, oder einfach nur die Stimmung in sich aufnehmend, sitzen, vorbei an überlebensgroßen Figuren, angebracht an den mächtigen Säulen, den Fenstern, auf denen biblische Szenen dargestellt sind. Auf Höhe des Binnenchores fällt mir etwas ins Auge, was dem Besucher in der Regel nicht frei zugänglich ist. Das Chorgestühl des Kölner Domes. Dieses Chorgestühl ist mit 104 Sitzen eines der größten aus dem Mittelalter erhaltenen Gestühle. Entstehungszeit 1308 bis 1311. Erschaffen aus 29 Eichenstämmen.
"Die Entstehung"
Versetzen wir uns für einen kurzen Moment in diese Zeit. Handwerker, Zimmerleute, Bildhauer usw. laufen geschäftig zwischen den verschiedenen, zu verrichtenden Arbeiten hin und her. Figuren und Reliefs werden in die massiven Eichenhölzer geschnitzt, an anderer Stelle wird am Dom selbst weitergebaut. In den Pausen wird aus Tonkrügen Wasser in Becher gegossen, denn es ist staubig...könnt ihr es fühlen, die alte Zeit? Mit ein bisschen Fantasie klappt das gut.
Es waren vielleicht dieselben Arbeiter, die auch schon die Chorpfeilerfiguren geschaffen hatten, denn die Art der Figuren auf dem Chorgestühl ähneln den steinernen Figuren, die kurz nach 1300 erschaffen wurden, sehr. Vielleicht aber waren es auch Zimmerleute, die in Anlehnung an die Pfeilerfiguren am Chorgestühl gearbeitet haben. In den Jahren 1308 bis 1311 wurden die Teile gefertigt und dann nach Baukastensystem zusammengebaut.
"Bitte Platz zu nehmen"
Vor den steinernen Chorschranken mit den Gemälden darauf, die gleichzeitig die Rückwände des in zwei Reihen ansteigenden Chorgestühls darstellen, fanden im Mittelalter, wie auch heute noch die Herren des Domkapitels, sowie auch weltliche Besucher derselben ihren Platz während der Liturgie.
Zwei der 104 Plätze sind besonderen Menschen vorbehalten (gewesen). Einer dem Papst, der andere dem deutschen Kaiser.
"Zum Chorgestühl"
Die einzelnen Sitze, auch "Stallen" genannt, sind von sogenannten Wangen voneinander getrennt. Die Wangen sind geschmückt mit Knäufen, die wiederum mit Blattwerk oder figürlichen Darstellungen versehen sind. Die Abschlusswangen der einzelnen Sitzreihen stellen eine rheinische Sonderform der Wangen dar, nämlich niedrige Formen mit eingefügten Relieffeldern. Insgesamt finden sich auf dem Chorgestühl über 500 Reliefs und Figuren in Form von Laub bzw. Blattwerk, aber ebenso findet man auch kirchliche und weltliche Bildnisse von Tugend und Sünden.
Eine Besonderheit möchte ich noch erwähnen:
Die Sitzflächen lassen sich hochklappen. An den Unterseiten befinden sich Misericordien, kleine Stützbretter (Misericordien, lat. misericordia = Barmherzigkeit, Mitleid). Diese Stützbretter waren nämlich dafür gedacht, dass die Kirchenmänner, sollten sie während einer Liturgie stehen müssen, sich wenigstens abstützen konnten.
Wir können das Chorgestühl zwar nur aus einigen Metern Abstand bewundern, aber wir haben das Glück, dieses Relikt alter Zeit noch im Original sehen zu können. Ein Relikt von vielen, deren Heimat der Kölner Dom ist.
Eure RamonaBaca selengkapnya
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- Sabtu, 27 Maret 2021
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JermanKöln St. Cäcilien50°56’6” N 6°57’9” E
Badekultur über Jahrhunderte

Uns Badekultur
Künne mer uns dat noch vürstelle?
Entspanne met aach Lück en einer Büdd? Han mer do hügg noch Freud dran? God, hüggzedags lige mer och av un an en enem Blubberbecke un et es jo och schön, wann mer jet avschlaffe kann. Nor met fremde Lück do setze, e Wingche geneeße un jet kimmele? Enä, et rüch doch luuter noh Chlor. Do han mer jet verlore, dat mih wie 1500 Johr kölsche Kultur wor, finge ich.
De Römer
Natörlich brahte de Römer die Kultur met. Ich wor 2017 en Xante. Do han ich dat Beld hee vun der Therme em Archäologische Park gemaht. Mer kann villleich nit vill erkenne, ävver wann mer op de Stege üvver die Aanlag geiht, kritt mer ene gode Endrock, wie dat domols gewäs sin muss. Mer wesse jo all, dat de Römer alle andere Kulture technisch üvverläge wore. Esu ene Raum zo beheize, dat mahte andere zo dä Zigg noch mem Füür meddem em Raum. En Rom hät mer et „Hypokaustum“ erfunge, ene Heizung för der Foßboddem.
Do woodt nit nor gebadt, der Liev geschrubb un entspannt. Enä, friseere, raseere, masseere gehürte selvsverständlich och dobei. Wann dat nit gereck hät, kunnt mer och klein Operatione maache looße. Gekoss hät dat och nit vill, et sollt jo för alle Lück sin - Zaldate un Päns kome sugar för lau eren.
Su en Therme wor bei uns do, wo bei uns an der Cäcilliestroß, ganz noh bei Zint Zizillie.
Em Meddelalder
Dat hät mer em Meddelalder esu beibehalde. God, hee en Kölle es dat Wesse, wie mer e Hypokaustum baut ov bedeent, verlore gegange. Su soße se evvens all en ener große Büdd. Et woodt ävver luuter noch zesamme gebadt. Mer kunnt, wann mer wollt, jet zo süffele un zo müffele dobei krige. Wie dat esu gewäs sin muss, dat han ich ens om Meddelaldermaat en der Burg Sazvey gesinn - löstig un frei. Tja, un dat mer do och medizinische Hölp kräge hät, wesse mer nit eesch, zickdäm mer der „Medicus“ gelese han.
Wann mer sich esu noh kütt, es och klor, dat die ein ov andere Trottoirschwalv do met Erfolg noh Kundschaff gesök hät. Ävver mer wor allgemein nit genant. Ene Italiener, der Poggio di Guccio Bracciolini, schriev 1417 an singe Fründ en Italie: „… Keine Posten bewahren Zugänge, keine Türen verschließen sie, keine Furcht des Unanständigen. … Doch binden die Männer eine Art von Schürzen vor, und die Weiber sind mit einem kleinen Gewande bekleidet, welches aber von oben bis in die Mitte, oder an der Seite ganz offen ist, so, dass weder Hals noch Brust, noch Arme, noch Schultern davon bedeckt werden. Sie liegen auch wohl zusammen und essen selbst im Bade von einer angerichteten, auf dem Wasser schwimmenden Tafel. …“.
Et Engk
Mer schödde villleich der Kopp, weil et bei uns hüggzedags normalerwies hygienisch un verschammp zogeiht un et Sennliche fählt. För uns hürt sich dat doch noh „Swingerclub“ aan, wat der Poggio do erläv hät un nit noh Badekultur, die mer och hee en Kölle geläv han. - Badehüüser kome am Anfang vum 16. Johrhundert ganz flöck us der Mod. Der Christopher Columbus hatt uns de Syphilis us Amerika metgebraht…
Stellt Üch vür, wie de Lück en hundert Johre op uns Aangewennde luure däte, en de Weetschaff op der Eck zo gonn, Kölsch zo drinke, zo schunkele, zo singe un villleich dobei noch zo bütze, wann jetz so ebe Virus köm, dä en der Luff schwäv un beim Singe un Bütze vun einem nohm andere höppe dät. Nit uszehalde, dat ich der Perverse vun 2121 sin soll. Do müsse mer gäge aangonn.
Mer müsse unbedingk de Weetschafte rette.
Mechel
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Unsere Badekultur
Können wir uns das noch vorstellen?
Entspannen mit acht Menschen in einem Bottich? Haben wir da noch Freude dran? Gut, heutzutage liegen wir auch ab und an in einem Blubberbecken und es ist ja auch schön, wenn man etwas entspannen kann. Nur mit fremden Menschen dort sitzen, ein Weinchen genießen und dabei etwas essen? Nein, es riecht doch immer nach Chlor. Da haben wir etwas verloren, das mehr als 1500 Jahre kölsche Kultur war, finde ich.
Die Römer
Natürlich brachten die Römer diese Kultur mit. Ich war 2017 in Xanten. Dort habe ich dieses Bild hier von der Therme im Archäologischen Park gemacht. Man kann vielleicht nicht viel erkennen, aber wenn man auf den Stegen über die Anlage geht, bekommt man einen guten Eindruck, wie das damals gewesen sein muss. Wir wissen ja alle, dass die Römer allen anderen Kulturen technisch überlegen waren. So einen Raum zu beheizen, das machten andere zu dieser Zeit mit einem Feuer mitten im Raum. In Rom hat man das „Hypokaustum“ erfunden, eine Heizung für den Fußboden.
Tja und da wurde nicht nur gebadet und der Körper gewaschen und entspannt, nein, frisieren, rasieren, massieren gehörte selbstverständlich auch dazu. Wenn das nicht gereicht hat, konnte man auch kleine Operationen vornehmen lassen. Gekostet hat dies nicht viel. Es sollte ja für alle sein – Soldaten und Kinder kamen sogar umsonst herein.
Eine solche Therme befand sich in Köln an der Cäcilienstraße, ganz nah bei Sankt Cäcilien.
Im Mittelalter
Dies hat man auch im Mittelalter so beibehalten. Gut, hier in Köln ist das Wissen, wie man ein Hypokaustum baut oder bedient, verloren gegangen. So saßen sie eben alle in einem großen Bottich. Es wurde aber immer noch zusammen gebadet. Man konnte, wenn man wollte, etwas Essen und Getränke dazu bekommen. Wie das so gewesen sein muss, habe ich mal auf einem Mittelaltermarkt in der Burg Satzvey gesehen – lustig und frei. Tja, und dass man auch medizinische Hilfe bekommen hat, wissen wir nicht erst, seitdem wir den „Medicus“ gelesen haben.
Wenn man sich so nahe kommt, ist auch klar, dass die eine oder andere Dame aus dem Gewerbe dort mit Erfolg nach Kundschaft gesucht hat. Aber nicht nur das, es ging allgemein nicht prüde zu. Ein Italiener, Poggio di Guccio Bracciolini, schreibt 1417 an seinen Freund in Italien: „… Keine Posten bewahren Zugänge, keine Türen verschließen sie, keine Furcht des Unanständigen. … Doch binden die Männer eine Art von Schürzen vor, und die Weiber sind mit einem kleinen Gewande bekleidet, welches aber von oben bis in die Mitte, oder an der Seite ganz offen ist, so, dass weder Hals noch Brust, noch Arme, noch Schultern davon bedeckt werden. Sie liegen auch wohl zusammen und essen selbst im Bade von einer angerichteten, auf dem Wasser schwimmenden Tafel. …“.
Das Ende
Wir mögen den Kopf schütteln, weil es bei uns heutzutage in der Regel hygienisch und verschämt zugeht und das Sinnliche fehlt. Für uns hört sich das doch nach „Swingerclub“ an, was Poggio dort erlebt hat und nicht nach Badekultur, die wir auch in Köln so gelebt haben. – Badehäuser kamen am Anfang des 16. Jahrhunderts ganz schnell aus der Mode. Christoph Columbus hatte uns die Syphilis aus Amerika mitgebracht…
Stellt Euch vor, wie die Menschen in 100 Jahren auf unsere Angewohnheit schauen würden, in die Kneipe auf der Ecke zu gehen, Kölsch zu trinken, zu schunkeln und vielleicht noch zu bützen, wenn jetzt noch ein Virus käme, der in der Luft schwebt und beim Singen und Bützen von einem zu anderem spränge. Nicht auszuhalten, dass ich der Perverse von 2121 sein soll. Dagegen müssen wir angehen.
Wir müssen unbedingt die Kneipen retten.
Michael
Das Zitat des historischen Briefes ist dem Buch "Bettler und Gaukler, Dirnen und Henker" von Franz Irsigler und Arnold Lassotta, ISBN 978-3-423-30075-9 entnommen. In diesem Buch ist die mittelalterliche Badekultur selbstverständlich noch bunter beschrieben als ich es in der Kürze hier kann.Baca selengkapnya
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- Minggu, 28 Maret 2021
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JermanLongerich51°0’0” N 6°56’12” E
Die Zigarre von Niehl

Die Zigarre von Niehl
Werksluftschutzbunker, so lautet die offizielle Bezeichnung des Niehler Winkelturms, einem Hochbunker. Dieser diente zu Kriegszeiten dem Personal der Glanzstofffabrik als Schutzraum bei Bombenangriffen. Er steht an der Neusser Landstraße und erinnert an eine überdimensionale Zigarre.
Diese Form hat er, weil sein Kölner Erfinder Leo Winkel glaubte, Bomben würden an ihm heruntergleiten. Was sich bei den 200 Winkeltürmen, die seitdem errichtet wurden, durchaus als richtig erwies.
Großartig angegriffen wurde er zum Glück nie, obwohl Glanzstoff damals eine kriegswichtige Rolle inne hatte. Der Stoff für die Fallschirme wurde dort produziert, von 600 Angestellten, die den Weg in den Bunker finden mussten, wenn es wieder einmal Luftalarm gab.
Eigentlich erinnert er auch an eine Rakete oder ein Riesenzäpfchen, so hat er einige "Spitznamen". Bei den englischen Soldaten hieß er "Der Ameisenhügel".
Er ist übrigens 29 m hoch und seine Mauern sind über 2 m dick. Im Jahre 1992 kam der Denkmalschutz auf den Plan und heute dient er dem Kölner Festungsmuseum als Außenstelle.
Besichtigen kann man ihn, wenn nicht gerade eine Corona Pandemie herrscht, jeden 3. Samstag im Monat von 14 - 16 Uhr. Übrigens kostenlos!
Sein Erfinder war auch Kölner, der allerdings seine Fabrik in Duisburg hatte. Leo Winkel, ist ebenfalls Namensgeber und Patenthalter der Türme und verstarb mit 96 Jahren in Duisburg.
Kurz nach dem 2. Weltkrieg diente der Turm dem Werkschutz der Firma Glanzstoff. Diese produzierte dort noch bis 1960. Das Stammwerk der vereinigten Glanzstoff-Werke war übrigens in Heinsberg, der westlichsten Stadt Deutschlands, die noch zum Regierungsbezirk Kölns gehört.
Der Winkelturm Niehl wurde wie die Glanzstofffabrik auch, auf Grund und Boden der ehemaligen nördlichen Festungsanlage aus der Kaiserzeit errichtet. Und wie kann es anders sein, wieder einmal hatte Konrad Adenauer vermittelnd seine Finger im Spiel.
Einen schönen Sonntag wünscht euch Elisabeth.Baca selengkapnya
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- Senin, 29 Maret 2021
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JermanKasselberg51°2’27” N 6°56’10” E
St. Amandus

St. Amandus - die kleine Schwester von St. Gereon
Warum kleine Schwester? Nun, St. Gereon ist eine der zwölf großen romanischen Kirchen, St. Amandus eine der dreizehn kleinen romanischen Kirchen. Das allein hebt aber noch nicht den "Verwandtschaftsgrad" hervor...
Bei einem Besuch in St. Gereon vor einiger Zeit, kam ich mit der Kirchenaufsicht ins Gespräch über diese Kirche. St. Gereon ist für mich persönlich nach dem Dom die schönste Kirche in Köln. Klar, das ist wie alles Geschmackssache, aber hier in dieser Umgebung hatte ich schon beim ersten Mal das Gefühl, Geschichte spüren zu können. Obwohl auch hier der zweite Weltkrieg tiefe Spuren hinterlassen hatte, und die Basilika erst wieder aufgebaut werden musste, so sind doch einige Teile erhalten geblieben. Aber zurück zu unserem Gespräch. Ich fragte, ob er schon einmal eine vergleichbare Kirche gesehen hätte, bzw. ob er wüßte, wo es eine solche noch einmal geben würde. Er nannte mir St. Amandus in Rheinkassel...
"Neugierig war ich schon immer"
Als Kölschgänger hat man nunmal die Angewohnheit, neugierig zu sein. Wobei die Wurzeln bei mir tiefer liegen, ich war es quasi schon immer. Nicht die beste Eigenart, aber wer hat schon nur gute?
Diese Neugier brachte mich dann an den Ort, den der nette Herr in St. Gereon beschrieben hatte. Ich war schon etwas überrascht, als ich dann vor St. Amandus stand. Ein sehr hübsches kleines Kirchlein, mit Blick auf den Rhein. Bisher konnte ich allerdings noch keinerlei Ähnlichkeit mit der "großen Schwester" feststellen. Also ging ich hinein. Aber auch da...ein sehr ansprechender Innenraum, aber Übereinstimmungen mit St. Gereon fand ich auch hier keine. Als ich die Kirche verließ, und mein Blick auf eine Säule fiel, verstand ich allerdings, was gemeint war. Auf dieser Säule steht die Figur des Heiligen Gereons, des Märtyrers, der für seinen Glauben sein Leben verloren hatte. Und die Pfarrei St. Amandus gehörte von 1156 bis 1806 zum Stift St. Gereon. Da hatte ich die "Ähnlichkeit". Zwar nicht so, wie ich das ursprünglich gemeint hatte, aber trotzdem sehr aufschlussreich. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie verwoben in dieser Stadt alles miteinander ist.
"Ein kleiner Überblick"
Amandus...schöner Name, aber woher kommt er? Amandus von Elno, adlig geboren im Ende des sechsten Jahrhunderts in Frankreich. Mit 20 Jahren trat er in ein Kloster ein, lebte 15 Jahre lang, oder sagen wir besser 15 lange Jahre "eingeschlossen" in Inkluse und wurde, als er dann von einer Reise nach Rom wiederkehrte, im Jahre 630, zum Bischof geweiht. Mehrere Kirchen und Klöster verdanken ihm ihr Dasein. Im Laufe seines kirchlichen Lebens hatte er verschiedene Ämter inne, unter anderem als Bischof von Maastricht, Vertrauensmann von Papst Martin I. und als Abt des Klosters, dessen Namen er trägt. Dort starb er ca. 680. In ganz Köln gibt es nur diese eine Kirche mit seinem Namen. Aber wann nun wurde dieses Kirchlein denn gebaut?
Der Besitz dieses Geländes ging bereits im Jahre 899 an die Abtei Elno. Wann genau der Bau begonnen hatte, kann ich leider nicht sagen, aber bekannt ist, dass sich im 10./11. Jahrhundert hier eine kleine karolingische Saalkirche befand. Nachdem die Kirche im Jahre 1156 samt Grund und Boden sowie die ganze Ortschaft Rheinkassel bis zur Säkularisierung dem Besitz des Stiftes St. Gereon zu Köln einverleibt worden war, entbrannten mehrjährige Streitigkeiten, wer denn nun Eigentümer der Kirche samt Kloster Knechtsteden sei. Letztendlich sprach der damalige Erzbischof Engelbert I. dem Gereonsstift Kirche und Pfarrei zu.
"Veränderungen"
Im 13. und 14. Jahrhundert erhielt St. Amandus erst die Form einer dreischiffigen Basilika. Der Grundriss entsprach der "großen Schwester" St. Gereon. Ihr wisst ja, dass es in Köln schon mal so etwas gibt. Groß St. Martin hat auch ein kleines Gegenstück, eben Klein St. Martin, auch wenn davon nur noch der Turm erhalten ist. Aber ich schweife ab. Hier sollte es nun also ein Klein St. Gereon geben. Im Laufe der späteren Jahrhunderte kam es noch zu einigen Um- und Anbauten.
"Die Legende"
Wir wären nicht in Köln, wenn es nicht auch hier eine Legende gäbe. Links neben dem Eingang zu St. Amandus befindet sich ein kleiner Totenkopf. Gruselig an einer Kirche, aber durchaus keine Seltenheit. Früher befand sich rund um die Kirche ein Friedhof, an den diese kleine Skulptur erinnern soll. Die Legende erzählt jedoch etwas anderes...einst soll am Kirchhügel, auf dem St. Amandus heute steht, eine Wasserleiche angeschwemmt worden sein. Er soll eine Menge Gold sowie ein Testament bei sich gehabt haben, in welchem stand, dass er hier beerdigt werden solle und eine Kirche auf seinem Grab gebaut werden solle. Und wie es bei Legenden so ist...ein Fünkchen Wahrheit scheint es auch hier zu geben. Denn als vor rund 50 Jahren Renovierungsarbeiten hier stattfanden, fand man tatsächlich diverse Überreste.
Ein kleines Kirchlein - und hat doch so viel zu erzählen.
Eure RamonaBaca selengkapnya
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- Kamis, 01 April 2021
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JermanRodenkirchen50°54’0” N 6°58’49” E
Köln Marienburg parkstraße 55

Ihr Lieben, viel Spaß beim Lesen eines weiteren Beitrages unserer Gastschreiberin Dorothee.
Marienburg
Umgeben vom Oberländer Ufer, dem Militärring und der Bonner Straße liegt das Kölner Nobelviertel Marienburg, nur wenige 100 m vom Rhein entfernt.
Mitte des 18. Jahrhunderts begann der Industrielle Ernst Leybold mit dem Ausbau, indem er dort Straßen und Villen errichten ließ.
Die Marienburg gab dem Stadtteil ihren Namen.
Um 1845 wurde die Marienburg in der Parkstraße 55 auf einem 52.000 qm großen Areal errichtet. Der Bauherr Paul Joseph Hagen hatte das Grundstück für 2700 Taler vom Rodenkirchener Kirchenvorstand erworben und ließ sich vom Kölner Stadtbaumeister J. P. Weyer dort eine Villa errichten. Der Gartenarchitekt und städtische Gartendirektor Jakob Greiß bekam den Auftrag, die Park- und Gartenanlagen zu planen.
Im Laufe der Jahre hatte die herrschaftliche Villa nicht nur gute Jahre. Teilweise wurde sie als Restaurationsbetrieb u. Hotel genutzt, erlebte einen Brand und wurde von den Briten beschlagnahmt.
Anfang 1900 bewohnte dann die Familie von Alfred Schütte die Villa, bis sie das Anwesen für 41 Millionen Mark an Robert Gerling veräußerte. Nach dem Tod des Sohnes Hans Gerling 1991 diente die Villa als Managerschule. Seit 1991 zählt sie zu den Kölner Baudenkmälern.
Auch heute zählt die Parkstraße in Marienburg, ähnlich wie bei Monopoly, zu einer der teuersten Straßen in Deutschland.
Das Straßenbild des alten Kölner Nobelvorortes ist von vielen Villen geprägt. In den ehemaligen Parkanlagen der altehrwürdigen Villen wurden oftmals moderne Neubauten errichtet. Früher wie heute schützen sich viele Anwohner des Stadtteils durch hohe Hecken, dicke Mauern oder Zäune. An den Klingelschildern findet man eher selten Namen, dafür aber Beschriftungen wie Büro, Privat, Pool oder auch Abkürzungen der Namen wie E.v.S. Der Hinweis "alarmgesichert" findet sich ebenfalls sehr häufig. Außer mit Kameras sind viele Häuser zusätzlich zu den Zäunen etc. noch mit schmiedeeisernen Gittern an Türen und/oder Fenstern gesichert.
Bei einem Spaziergang durch die schönen Alleen des Veedels bemerkt man rege Bautätigkeit, aber leider auch viele vermeintlich leerstehende Häuser.
Viele der wunderschönen Häuser stehen unter Denkmalschutz. Im ältesten Gebäude in Marienburg, der Alteburger Mühle, residierte viele Jahre das polnische Generalkonsulat. Die Botschaften der Schweiz ,Schwedens, Ungarns, Brasiliens, des Irans oder Südafrikas hatten sich auch in Marienburg niedergelassen.
Die ungewöhnliche Kirche des Stadtteils St. Maria Königin wurde von den Stararchitekten Dominikus und Gottfried Böhm, die selbst in Marienburg wohnten/wohnen geschaffen. Ihre Handschrift findet sich, wie die anderer berühmter Architekten unterschiedlicher Epochen, wie Gottfried Riphahn, Theodor Merrill oder Georg Eberlein, immer wieder in Marienburg.
Wer sich für Architektur begeistert, hat in viel zu entdecken.
Auch heute ist dieser Stadtteil bei Prominenten wie Harald Schmidt, Ingolf Lück, Kölner Geldadel wie Familien Stollwerk, NevenDumont, Ärzten, Anwälten, etc. sehr beliebt .
Marienburg - eines von 86 Kölner Veedeln.
Eure DorotheeBaca selengkapnya
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- Jumat, 02 April 2021
- ⛅ 9 °C
- Ketinggian: 53 mi
JermanFrechener Bach50°55’9” N 6°53’58” E
Decksteiner Friedhof

Der aale Decksteiner Friedhoff
Ene geheimnisvolle Oot en Kölle
Vun däm aale Friedhoff an der Decksteiner Stroß kritt mer off Fottos zo sinn - un ich kunnt jo och nit widderstonn. Ov op Facebook, Instagram ov och en de kölsche Bläddcher, all müsse se irgendwann jet üvver dä Oot bränge. Un ich mööch mich do enreihe. Woröm? Dat kann mer nit verklöre, mer muss dä Oot selvs erläv han.
Wiesu han mer dä Friedhoff?
De Industrialisierung dikteet en de 1860’er un 1870’er en Kölle, wat nüdig es un gebaut weede muss. Vill Lück komme vum Buureland noh Kölle, öm hee zo arbeide. Selvsverständlich es ävver och do wo vill geläv weed, dä Oot, an däm vill gestorve weed. Die klein Gemeinde Kriel wor üvver de Johrhunderte met däm kleine Kirchhoff usgekumme, dä mer hügg noch am Krieler Dömche fingk. Ävver och hee ändert die Industrialisierung alles. Et leet sich zwor ald lange vörussinn, dat dä Kirchhoff baal nit mih recke dät, ävver, et wor domols wie hügg, eesch op der letzte Stipp schaff mer en Lösung.
Dä Strigg zwesche Katholike un Protestante, die nit nevvenenein op däm Friedhoff lige wollte, hät de Planung wall och noch verzögert. De Bezirksregierung hät dann gesaht, dat Dude nit disputeere, un hät dä Friedhoff nit och noch opgedeilt.
Wann mer sich am Engang gägeüvver op die ander Stroßesigg stellt, süht mer, dat dä kleine Friedhoff glich zwei Pooze hät. Die räächte Pooz es der äldere Engang, durch dä mer zick Mai 1869 en der Friedhoff kütt. Ald 1885 moot mer dä Friedhoff noh Süde usbaue, weil och dä voll wor. Esu flöck es de Stadt dozomol gewahße, dat mer nit ens för zwei Johrzehnte em Vörus ene Friedhoff plane kunnt. Öm ene Ungerscheed zo finge, muss mer ävver genau hinluure. Links sin de Gräver jet „neuer“ un rähts hät mer noch en Friddenssüül gebaut, die, wie et ussüht, ens för de Medde geplant wor, ävver us dä Medde erusgerötsch es.
Bekannte Lück fingk mer hee nit
„Belieb“ wor dä Friedhoff ävver nit, och wann mer hüggzedags noch die schöne Gravkuns bewundere kann. Wä wirklich jet op sich heeldt, leet sich op Melote ov om Südfriedhoff begrave. Hee litt et Bürgertum us dä Zigg. Dot ruhig selvs e bessche forsche…
1917 woodt dä Friedhoff geschlosse un nohm Zweite Weltkreeg woodt us im ene kleine Park gemaht. Un dä es e klei verwunsche Fleckche en Kölle, dat uns us der Hektik vum Alldag hollt. Richtige Fottografe wääde do och vill Motive finge, die vür allem em Ovendleech gruselig wirke.
Ene kleine Geheimtipp
Dä Friedhoff litt nor e paar Minutte vum Decksteiner Weiher fott. Et „Haus am See“ kenne bestemmp fass all. Wat ich gään maache es, vun do bes noh der Bröck meddem em See zo laufe un do der Gleueler Stroß en Richtung Stadt zo folge. Noh der Decksteiner Müll laufe ich tirek links un domet op der Friedhoff an.
Koot vür der Decksteiner Müll ävver, es e Büdche, dat „Mühlen Pavillon“ heiß. Se verkaufe do ärg gode Koche. Ich kaufe mer gään e Stöckelche Koche un ene Kaffee, laufe flöck die letze mih wie 50 Meter nohm Park, setze mich do op en Bank en ener räuhige Eck un kimmele dat gode Zeug still vergnög. Geheimnisvolle Friedhöff künne esu löstig sin!
Wann ich do jetz ene Minsch sinn, dä och e Stöckelche Koche kimmelt, weiß ich dat hä Kölschgänger liss…
Mechel
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Der alte Decksteiner Friedhof
Ein mystischer Ort in Köln
Von diesem alten Friedhof an der Decksteiner Straße bekommt man oft Fotos zu sehen – und ich konnte ja auch nicht widerstehen. Ob auf Facebook, Instagram oder auch in den Kölner Blättern, alle müssen irgendwann etwas über diesen Ort bringen. Und ich möchte mich da einreihen. Warum? Das kann man nicht erklären, man muss das selbst erlebt haben.
Wieso haben wir diesen Friedhof?
Die Industrialisierung diktiert in den 1860’er und 1870’er in Köln, was notwendig und gebaut werden musste. Viele Menschen kommen vom Bauernland nach Köln, um hier zu arbeiten. Selbstverständlich ist aber auch dort wo viel gelebt wird, der Ort, an dem viel gestorben wird. Die kleine Gemeinde Kriel war über die Jahrhunderte mit dem kleinen Friedhof ausgekommen, den man heute noch am Krieler Dömchen findet. Aber auch hier ändert die Industrialisierung alles. Es ließ sich zwar lange voraussehen, dass dieser kleine Friedhof bald nicht mehr reichen würde, aber, es war damals wie heute, erst auf den letzten Drücker schafft man eine Lösung.
Der Streit zwischen Katholiken und Evangelen, die nicht nebeneinander auf diesem Friedhof liegen wollten, hat die Planung wohl auch noch verzögert. Die Bezirksregierung befand dann, dass Tote nicht diskutieren, und hat den Friedhof nicht auch noch aufgeteilt.
Wenn man sich am Eingang gegenüber auf die andere Straßenseite stellt, sieht man, dass der kleine Friedhof gleich zwei Tore hat. Das rechte Tor ist der ältere Eingang, durch den man seit Mai 1869 in den Friedhof gelangt. Schon 1885 musste man den Friedhof nach Süden erweitern, weil auch dieser voll war. So schnell ging es mit dem Wachstum der Stadt damals, dass man nicht mal für zwei Jahrzehnte im Voraus einen Friedhof planen konnte. Um einen Unterscheid zu finden, muss man aber genau hingucken. Links sind die Gräber etwas „neuer“ und rechts hat man auch eine Friedenssäule gebaut, die offensichtlich mal für die Mitte geplant war, aber aus dieser gerückt ist.
Prominente findet man hier nicht
„Beliebt“ war dieser Friedhof aber nicht, auch wenn man heutzutage noch die schöne Grabkunst bewundern kann. Wer wirklich etwas auf sich hielt, ließ sich auf Melaten oder auf dem Südfriedhof beerdigen. Hier liegt das Bürgertum aus dieser Zeit. Forscht gern selbst ein wenig…
1917 wurde der Friedhof geschlossen und nach dem zweiten Weltkrieg zu einem kleinen Park gestaltet. Und dieser ist ein verwunschenes Fleckchen in Köln, dass uns aus der Hektik des Alltags holt. Richtige Fotografen werden dort auch viele Motive finden, die vor allem im Abendlicht unheimlich wirken.
Ein kleiner Geheimtipp
Der Friedhof liegt nur ein paar Minuten vom Decksteiner Weiher entfernt. Das „Haus am See“ kennen bestimmt fast alle. Was ich gern mache, ist von dort bis zur Brücke mitten auf dem See zu laufen und dort der „Gleueler Straße“ stadteinwärts folgen. Nach der Decksteiner Mühle laufe ich direkt links und damit auf den Friedhof zu.
Kurz vor der Decksteiner Mühle aber, ist ein Kiosk, das „Mühlen Pavillon“ heißt. Sie verkaufen dort sehr guten Kuchen. Ich kaufe mir gern ein Stückchen Kuchen und einen Kaffee, laufe schnell die mehr als 50 Meter zum Park, setze mich dort auf eine Bank in einer ruhigen Ecke und mümmele das Zeug still vergnügt. Mystische Friedhöfe können so lustig sein!
Wenn ich dort jetzt einen Menschen sehe, der auch ein Stückchen Kuchen mümmelt, weiß ich, dass er Kölschgänger liest…
MichaelBaca selengkapnya