E1-Schweden-1

May 2018
Hallandsleden -
E1-Tage: 100-105
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  • Day 7

    Epilog

    May 30, 2018 in Sweden ⋅ ☀️ 27 °C

    So endet meine erste Schweden-Tour auf dem E1 ähnlich abrupt wie die Dänemark -Touren vom letzten Jahr.
    Obwohl landschaftlich schön, scheint der Norden für mich nicht gemacht zu sein. Nach wenigen Tagen nur bekomme ich schon einen Koller.
    Darüber muss ich nachdenken. Denn so will ich den noch so weiten Weg auf dem E1 immer weiter Richtung Norden nicht fortsetzen. Es wird ja nicht einfacher werden.

    Eines ist aber klar: am Weg selbst liegt es nicht, denn der ist schön zu gehen. Der Grund dafür liegt in mir. Ich habe den Winter, um drüber nachzudenken.
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  • Day 6

    Göteborg -> Hamburg

    May 29, 2018 in Sweden ⋅ ☀️ 24 °C

    Fünfzehn Minuten später schon in Göteborg. Zu Fuß wäre es eine Tagesetappe auf dem Bohusleden gewesen. Geschenkt!
    Nun sitze ich im Bahnhof und denke die Optionen durch. Das Naheliegende wäre, einen Tag Pause zu machen. Eine Nacht im Hotel zu übernachten, Ausruhen, Wäsche waschen? Neu aufsetzen.
    Ich berate mich kurz mit einer Freundin via Whats App. Sie rät zum Bleiben.
    "Nee, keine Lust mehr!", schreibe ich zurück. "Nicht mal zu einer Stadtbesichtigung.".

    Kurz entschlossen kaufe ich mir ein Bahnticket, setzte mich in den nächstbesten Zug nach Kopenhagen.
    Irgendwo zwischen Kopenhagen und Fredericia bereue ich meinen Entschluss bereits.
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  • Day 6

    Lindome

    May 29, 2018 in Sweden ⋅ ☀️ 17 °C

    Das erste Geräusch, das ich beim Wachwerden höre, ist das Klatschen dicker Regentropfen auf die harten Steine am Seeufer. Dann hört der Regen abrupt auf. Kurz darauf sind die Kribbelmücken wieder da.
    Hier muss ich weg, die zwickenden Viecher fressen mich sonst auf.
    Gedacht - getan. In Windeseile packe ich zusammen. Das Zelt kommt nass, der Rest klamm in den Rucksack. Mit noch feuchten Socken in feuchte Wanderstiefel zu schlüpfen ist kein Spaß. In dieser Regennacht blieb nichts trocken.
    Zum Abschied sage ich der Wespenkönigin in der Hütte "hej då", dann stapfe ich davon. Der Hallandsleden ist fertig gelaufen und bei mir ist die Luft raus. Es ist nicht mehr weit bis nach Lindome, vielleicht bekomme ich dort frischen Kaffee und belegte Brötchen. Das wäre jetzt das Richtige, um meine Stimmung aufzuhellen.
    Ein gut ausgebauter, breiter Weg führt mich durch parkähnliches Gelände Richtung Ort. Vor mir liegt eine große, weiße Kyrka. Es ist noch sehr früh, aber die frisch restaurierte Kirche ist nicht verschlossen. Also trete ich ein, entzünde erst eine Kerze, setze mich dann in eine Bank und schaue mich um. Hübsch ist sie, wenn man so etwas zu einer Kirche sagen darf. Dann konzentriere ich mich.
    "Was soll ich nun tun?", frage ich mich matt.
    Eigentlich will ich nur noch zurück. Es reicht mir. Vermutlich wird auf dem E1 jetzt Wald auf Wald folgen - und von Wald habe ich gerade die Nase voll. Bestimmt wird der Weg schön sein, aber auch eintönig? Und dann die furchtbaren Krabbler, die Hitze, der Regen, die Schwüle.
    Was mir besonders fehlt, ist ein Kaffee.
    "Nach Hause?", frage ich mich zögerlich, aber laut.
    Bevor ich mich endgültig entscheide, möchte ich in Lindome bei einem Kaffee meine Stimmung genau ergründen. Also lenke ich meine Schritte in den Ort, an dem der E1 aus gutem Grund herum geführt wird, wie sich gleich zeigen wird. Denn Lindome ist nichtssagend, das Einkaufszentrum hässlich und ein Café nirgends zu finden.
    Damit geht meine Stimmung endgültig in den Keller, während am Himmel neue Regenwolken aufziehen. Die Entscheidung ist gefallen:
    Es reicht! Nach Hause. Das war's!
    Ich gehe zum Bahnhof und nehme den nächsten Zug nach Göteborg.
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  • Day 5

    Stora Hassungaredssjön

    May 28, 2018 in Sweden ⋅ 🌧 16 °C

    Zwei Kilometern weiter erreiche ich mein Etappenziel. Um dort hin zu gelangen, muss ich den Bohusleden verlassen, einem 600m langen Plankenweg durch das Moor folgen, an dessen Ende ein See liegt. Dort steht auch die Schutzhütte, zu der ich will. Seit ich auf dem Bohusleden bin, regnet es wieder, doch genau als ich die Hütte erspähe, bricht sich die Sonne durch die dunklen Wolken. Welch eine Offenbarung scheint sich aufzutun! Doch je näher ich der Hütte komme, desto mehr entzaubert sie sich. Aus der Nähe betrachtet ist sie baufällig, im Innern zwar trocken, doch es riecht muffig.
    Drinnen gibt es Tisch und Bänke und leider klebt auch ein Wespennest an der Decke. Ich ziehe es daher vor, mein Zelt aufzubauen. Die Regenwolken ziehen weiter, der Abend am See verspricht sonnig zu werden. So breite ich meine Sachen zum Trocknen auf die Steine aus. Nach der Materialpflege mache ich mich im Wasser frisch. Schwimmen traue ich mich wegen der vielen Steine, die man unter Wasseroberfläche erkennen kann, nicht. Schade.
    Erfrischt bereite ich mich auf einen lauschigen Abend am Seeufer vor, krame den Gaskocher hervor, mache Wasser für die Tüte Trockennahrung heiß.
    Wie aus heiterem Himmel fallen kleine Kribbelmücken über mich her. Zuerst umkreisen sie meinen Kopf, kriechen dann in die Ohren, machen sich auf der Kopfhaut breit - ach, sie sind überall und zwicken, dass es schmerzt.
    Irgendein Viehzeug ist hier in Schweden doch immer unterwegs. Es nervt!
    Mal sind es Mücken, mal Fliegen, nun diese kleinen Scheusale. Es vergällt mir das Outdoor-Erlebnis und das ist schade.
    Um dem Zwicken zu entgehen, esse ich im Gehen. So wird es erträglicher. Auch den obligatorischen Tee genieße ich so. Lauschige Abende sehen anders aus!
    Des Gehens müde verziehe ich mich schließlich ins Zelt. Auch im Zelt haben sich die Viecher schon breit gemacht! Offenbar sind die Plagegeister so winzig, dass sie sich durch das dichtmaschige Innenzelt zwängen können.
    Eine unruhige Nacht mit wenig Schlaf steht mir bevor.
    Als es dunkel wird, lassen sie mich endlich in Ruhe. Dafür beginnt es wieder zu regnen.
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  • Day 5

    am Blåvåttnerna

    May 28, 2018 in Sweden ⋅ 🌧 15 °C

    Am Westufer des Blåvåttnerna steht mitten im Wald ein Hinweisschild. Genau hier endet der Hallandsleden.
    Am See ist ein Shelter idyllisch gelegen. Zum Übernachten taugt es wohl nur an trockenen Tagen. Heute ist der Holzboden vom vielen Regen ganz feucht, offenbar ist das Dach nicht mehr dicht. Ein Platz zum Zelten gibt es hier nicht. Doch ich will ohnehin noch ein Stück weiter.Read more

  • Day 5

    Matschiger Hallandsleden

    May 28, 2018 in Sweden ⋅ 🌧 15 °C

    Der Hallandsleden folgt nun einem breiten Forstweg, so entgehe ich zunächst dem Matsch. Doch eigentlich ist es egal, denn die Wanderstiefel sind vom vielen Regen triefnass geworden, die Strümpfe konnte ich vorhin im Shelter auswringen.
    Schließlich biegt der Hallandsleden wieder auf einen dieser verschlungenen, matschigen Waldpfade ab, auf dem es jetzt nur mühsam voran geht.
    Heute durfte ich den Hallandsleden wohl so erleben, wie er sich für gewöhnlich präsentiert.
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  • Day 5

    Hjälm, Schutzhütte am Stensjö

    May 28, 2018 in Sweden ⋅ 🌧 16 °C

    Kaum bin ich wieder im Wald, da bricht ein Unwetter los. Ich hatte es schon kommen sehen, doch die Lage falsch eingeschätzt. Ich dachte, es zieht vorbei und ich werde verschont. Bevor ich die Regensachen aus dem Rucksack kramen kann, bin ich nass bis auf die Haut. Kaum habe ich den Regenschutz über die nassen Klamotten gezogen, hört der Platzregen wieder auf. Die Regenmenge hat jedoch gereicht, um zu demonstrieren, wie matschig der Hallandsleden sein kann.
    Nun geht es durch Schlamm und Modder.
    Kaum habe ich die Schutzhütte am Stensjö erreicht, da bricht das Unwetter erneut los und es gießt wie aus Eimern.
    Der Unterstand macht einen soliden Eindruck, ich könnte hier bleiben. Und falls der Regen wieder aufhören würde, könnte ich in der Badestelle. sogar ein Bad nehmen. Doch es ist noch früh.
    Bald hört es auf zu schütten. Ich kann weiter.
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  • Day 5

    Fjäras

    May 28, 2018 in Sweden ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Nacht ist früh zu Ende. Nach einem kurzen Bad im Lygnern geht es noch einmal zurück zum Naturum, dort ist das Klohäuschen mein erstes Ziel. Eine Zapfstelle für Frischwasser gibt es dort auch. Die Schweden sorgen gut für ihre Wanderer!
    Dann geht es nach Fjäras. Dort gibt es einen Supermarkt. Doch eigentlich brauche ich nichts, ich habe genug Proviant im Rucksack. Aber nach einem Kaffee steht mir der Sinn und die elektronischen Geräte brauchen neuen Saft. Ich habe zwar ein Solarpanel dabei, aber das hat bisher nicht so gut funktioniert. Im Vorwege hatte ich gelesen, dass das an den nördlichen Breiten liegt.
    Auf dem Weg zum Supermarkt komme ich an der Fjäras Kyrkby vorbei, die zu so früher Stunde aber noch verschlossen ist. Schade.
    Auch der Supermarkt hat noch zu, er öffnet erst um 9 Uhr. Aber das Café gegenüber hat schon geöffnet. Dort kriege ich den Kaffee, nach dem mein Körper verlangt. Und ein Sandwich. Ich setze mich in die Nähe einer Steckdose und lade erst mein Smartphone, danach die Kamera auf.
    Insgesamt bleibe ich drei Stunden in den Café. Dann geht es gut ausgeruht weiter.
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  • Day 4

    Zelten am Lygnern-See

    May 27, 2018 in Sweden ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute geht's aber nicht mehr weiter, nur noch hundert Meter runter zum Strand des Lygnern-Sees. Nahe einer sandigen Badestelle finde ich guten einen Platz zum Campen. Zeit zum Baden (kalt!) im braunen Wasser bleibt auch und dann ab ins Bett! Die Mücken beißen heute wie verrückt. Während ich auf der Luftmatratze liege, krabbeln Mücken und anderes Getier außen auf dem Mash herum. Aber sie sind ja draußen und kommen nicht rein. Bäh!
    In der Nacht frischt der Wind auf, hohe Wellen gurgeln geräuschvoll an den Strand. Über dem Zelt säuselt es im Blätterdach gewaltig. Doch das Zelt steht gut geschützt im Windschatten. Der Platz ist trotz Ungeziefer eine gute Wahl.
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  • Day 4

    Fjärås, Naturum

    May 27, 2018 in Sweden ⋅ ☀️ 20 °C

    Kurz vor Fjärås gibt es - welch ein Luxus an diesem Tag - noch ein Museum mit angegliederter Restauration und Self-Service. Ich wähle eine Suppe, mein heutiges Abendbrot. Heute mal nichts aus der Trockenküche. Hier kriege ich auch eine PET-Flasche als Ersatz für meine Nalgene-Flasche, die ich ich in Äskult vergessen hatte. Dort war ich wohl etwas abgelenkt...
    Im Museum führe ich ein nettes Gespräch mit Anne und Robert, aktiven Wandern aus der Region. Robert joggt den Hallandsleden gelegentlich in einem Stück. Gütiger Himmel! Ich kriege gute Tipps zu Shelter und so. Und die nötige Motivation zum Weitergehen gibts obendrauf.
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