Norway
Lierne

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Travelers at this place
    • Day 3

      Atemberaubende Landschaft

      June 20, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 15 °C

      Natürlich haben wir nicht grundlos die kleinen Schleichwege für die Grenze zu Norwegen gewählt.
      Aber diese Landschaft ist einfach Atemberaubend schön.
      Die kurze Nahtot Erfahrung mit einem Gigaliner hätte uns zwar erspart bleiben können aber der Wombat hat das gut gemeistert.Read more

    • Day 2

      Askersund

      June 20, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 12 °C

      Schönen Abend mit Matthias und Sabrina vom Team "Grinsekatze" verbracht. Und bei Sonnenschein Frühstück am See, mit Knäckebrot und Blaubeermarmelade 😋.
      Schwedisch ist auch eine witzige Sprache, die man einigermaßen versteht beim lesen (Schild im Bad). 😂Read more

    • Day 112

      Die Zivillisation hat uns wieder

      July 20, 2022 in Sweden ⋅ ☁️ 19 °C

      Nach 6 Tagen fast durchgehendem Regen im wunderschön moorastigen Blåfjella-Skjækerfjella, sind wir nun für zwei Tage auf einem Campingplatz.

      Wir müssen dringend uns und unsere Klamotten waschen und die Schuhe trocknen. Des Weiteren werden wir uns hier mal wieder richtig satt essen.

      Im Fjell war es trotz des Wetters und dem reinen weglosen Geländes wunderschön, wir durften ganz neue Erfahrungen sowohl körperlicher als auch geistiger Art sammeln.

      Ab heute gehen wir erstmal wieder zu zweit weiter, vielleicht treffen wir die anderen beiden, aber irgendwann auf unserer Route wieder.
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    • Day 22

      Tag 22 - Vildmarksvägen T2

      August 31, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 15 °C

      Hallo liebes Tagebuch,

      Hier ist wieder dein Niilo, direkt vom Vildmarksvägen 😁

      Wir haben ja heute da oben am Berg übernachtet und wollten da heute früh noch ein paar Meter laufen. Nix war mit Laufen 🥺 als wir fast los wollten kamen eine Menge Jäger mit ihren Hunden an - ein toller Anblick 🤩 - und damit hatte sich die Sache für uns erledigt. Jagdwild wollten wir nicht spielen...!

      Dafür wollten wir dann ein paar Kilometer weiter eine kleine ebene Strecke laufen. War aber auch nicht, denn auch hier stiegen direkt neben uns Jäger mit ihren Hunden aus 😳 Also wieder weiter gefahren und an einem schönen See gelandet wo wir dann ein paar Fotos machen konnten und natürlich auch etwas toben konnten 🤗

      Danach sind wir weiter und weiter und weiter und mitten in einem Fjell aus dem Auto gefallen. Hier konnten wir endlich ein paar Meter laufen und über einen Fluss hüpfen. Heißt, mein Teufelchen ist gehüpft und ich eher langsam und bedacht drüber gelaufen. Man wird schließlich nicht jünger 🙈

      Jetzt machen wir an einem See Pause wo sich schön die Wolken spiegeln. Alles in allem kann man nochmal her kommen und wirklich wandern gehen. Aber erst wenn alle wieder gut zu Fuß sind 🤪
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    • Day 15

      Gäddede

      July 28, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 17 °C

      Na een mooie autotocht (stukje door Noorwegen) parkeren we Tillsammans met de kont naar het grote meer Kvarnbergsvattnet. Mooi plekje voor 2 nachtjes. De zon is er dan weer wel, dan weer niet. Droog is het in ieder geval!Read more

    • Day 3

      Von Schweden nach Norwegen

      June 21, 2022 in Norway ⋅ 🌧 8 °C

      Heute haben wir 980 km zurückgelegt.
      Start: 08:00 in Schweden
      Ziel: 04:00 in Norwegen
      Zwischen Örebro und Östersund sind wir mit weiteren Rallye Teilnehmern gereist. Einzigartige Landschaften und der Mittsommer haben diese lange Fahrt für uns möglich gemacht. 🙂Read more

    • Day 59

      Mellomvatnet - Kvelia

      July 28, 2023 in Norway ⋅ ⛅ 17 °C

      Auf dem fast ebenen Untergrund, auf dem ich mein Zelt aufgestellt habe, hatte ich gehofft, vielleicht mal etwas besser zu schlafen. Aber es bleibt auch heute bei der alten Problematik. Diese Nacht war in einem Punkt sogar noch schlechter. Ich merke meine Füße. Im Liegen! Und das, obwohl ich das Gegenteil von Straße hinter mir habe, nämlich absolut unberührtes Gelände. Es fühlt sich an, als würden sich meine Füße zusammenziehen. Am linken Fuß schmerzt die Hacke jetzt auch noch ein wenig. Ich bin nicht sicher, ob nun auch die Achillessehne noch mit ins Spiel kommt. Gerade jetzt, wo drei Tage Straße auf dem Programm stehen. Aber die andere Variante ist keine Option. Müsliriegel und Nüsse habe ich weitgehend aufgegessen. Ich muss unbedingt an diesem Supermarkt vorbei. Außerdem wäre ich für den Querfeldeineinstieg in die andere Variante gerade mental nicht stark genug.

      Dementsprechend ist auch meine Laune heute Morgen. Die Füße fühlen sich überhaupt nicht gut an, ich habe wieder schlecht geschlafen und als ich Wasser für’s Frühstück aufsetze, fängt es an zu regnen. Das Zelt ist von innen stark kondensiert. Es ging so gut wie kein Wind in der Nacht. Jetzt, wo es regnet, lassen die auf die Außenhaut fallenden Tropfen die Kondensationsfeuchtigkeit innen aufs Innenzelt abregnen. Wenn ich das Zelt nachher einpacke, wird so ziemlich sicher alles nass sein, wenn ich es wieder aufbaue. Auch das Fußende meines Schlafsacks ist wieder leicht nass. Grundsätzlich kein Problem, wenn er wieder trocknet. Aber seit einiger Zeit haben sich schwarze Punkte an der Schlafsackinnenseite am Fußende gebildet, von denen ich vermute, dass es Schimmel ist. Das ärgert mich total, aber auf der anderen Seite kann ich auch hier nichts dran ändern. Solange der Schlafsack meine Füße warm hält, erfüllt er seine Funktion.

      Ich packe im Zelt so viel es geht in meinen Rucksack und bringe diesen zur überdachten Feuerstelle. Hier sammle ich alles, was im Zelt liegt. Dann hört es auf zu regnen und ich packe das nasse Zelt zusammen und mit der ganzen Feuchtigkeit ist es merklich schwerer als sonst. An der überdachten Feuerstelle sortiere ich mein Equipment und packe dann meinen Rucksack, der scheinbar wieder um einiges leichter geworden ist. Ich hab ganz schön was weggefressen.

      Erst um 10:40 Uhr bin ich mit allem fertig und mache mich auf den Weg. Es regnet nicht und es ist mild. Jetzt bin ich erst mal froh, dass ich wieder unterwegs bin. Den linken Fuß spüre ich, aber es ist nicht so schlimm wie erwartet. Vielleicht haben die paar Dehnübungen, die ich am Morgen gemacht habe, ein wenig was gebracht. Als ich weitergehe kommt sogar die Sonne raus. Auch, wenn ich im Moment kein großes Vertrauen in meine Füße habe, genieße ich es, einfach nur geradeaus zu gehen, nicht zu überlegen, wo ich den Fuß hinsetze, mit wenig Kraftaufwand zügig unterwegs zu sein. Etwas mehr als 10 km sind es bis Sandvika. Der Weg bis hierhin führt über eine stärker befahrene Straße.

      Die Kilometer vergehen wie im Flug. Denn Supermarkt lasse ich zunächst links liegen und ich gehe weiter zur Liverten Servicestasjon. Hier soll es für NPLer angeblich ein kostenloses Mittagessen geben. Und falls das nicht stimmt, nehme ich halt ein kostenpflichtiges Mittagessen. Die „Servicestasjon“ ist eine Mischung aus Tankstelle, Restaurant und Shop. Ähnlich wie Serways in Deutschland, halt nur in klein und mit Charme. Einige Norweger verbringen hier ihre Mittagspause. Ich gehe in den Gastraum und suche einen freien Tisch. Da entdecke ich Markus. Markus ist der NPLer, den ich zwischen Gaundalen und Gjefsjøen getroffen habe. Wie cool ist das denn. Wir freuen uns, uns zu sehen und tauschen uns gleich über die letzten Tage aus. Markus hat einen anderen Weg gewählt. Allerdings ähneln sich unsere Erlebnisse sehr. Wir beide sind gerade einfach dankbar dafür, nicht mehr durchs nasse Gestrüpp gehen zu müssen und wir sprechen uns gegenseitig aus der Seele. Es tut gut, dass da jemand ist, der selbst erlebt hat, was man selbst durchgemacht hat.

      Markus hat schon gegessen aber bestätigt mir, dass es für uns kostenlos ist. Ich gehe vor und frage, ob das wirklich stimmt. Ich soll mir ein Gericht aussuchen und ein Getränk aus dem Kühlschrank nehmen. Wie cool. Eine kalte Cola! Und ich bestelle einen Elchburger mit Pommes, der mir kurze Zeit später zum Tisch gebracht wird. Boah! Hammer! Heute morgen hatte ich wieder leise Gedanken, ob ich das hier nicht beenden will oder ob ich nicht einfach nächstes Jahr weitermache. Immerhin werde ich im Laufe des Tages die Hälfte geschafft haben. Aber schon auf dem Weg hierher konnte ich reflektieren, was eigentlich Sache ist. Ich bin übermüdet, habe lange nichts Anständiges mehr gegessen, habe mich die vergangenen Tage durch einen Dschungel schlagen und von zahlreichen Vierchern stechen lassen müssen, das Zelt ist nass und morgens mag ich nicht mehr in meine Kleidung schlüpfen, weil alles irgendwie klamm und durchgeschwitzt ist. Und meine Füße schmerzen in der Nacht. Wenn man das alles runterbricht auf echte Probleme, bleiben nur die Füße. Der Rest ist mit dem nächsten guten Essen verflogen. Und Dusche, Waschmaschine und Ruhetag sind nicht mehr so weit weg. Nur die Füße sind aktuell noch etwas, was mir Sorgen macht. Aber eben nur Sorge und noch kein echtes Problem. Das auf dem Weg hierher zu erkennen war schonmal viel wert.

      Markus erzählt mir, dass er diese kleinen schwarzen Punkte im Zelt hat, obwohl er es eigentlich jeden Tag aufbaut. Er nennt es Pilz oder Schimmel. Ich denke, ich weiß auf jeden Fall, wovon er spricht. Das gleiche habe ich unten am Schlafsack. Es ändert nichts, aber ein geteiltes Problem fühlt sich wie ein halbes Problem an. Dieses Treffen tut mir unfassbar gut. Auch das Essen. Dann machen wir uns auf den Weg. Ich gehe aber noch einkaufen und Markus geht schonmal vor. Wir sehen uns entweder heute, morgen oder spätestens übermorgen in Røyrvik. Auch Markus hat dort einen Ruhetag eingeplant.

      Im Supermarkt kaufe ich drei große Tafeln Schokolade, süß-salzige Nüsse und ein paar Kekse und außerdem wieder dieses geile Pekanuss-Gebäck. Danach setze ich mich in den kleinen Nebenraum. Hier kann man sich einen Kaffee nehmen, den man einfach im Supermarkt bezahlt. Hier genieße ich meine Pause mit Kaffee und Gebäck. Noch beim Essen hatte ich das Gefühl, dass das Wetter umschlägt. Es wurde grauer und die Sonne hatte sich versteckt. Als ich mich auf den Weg mache, scheint sie wieder. Dabei sehe ich in der Ferne um mich herum viele dunkle Bereiche, wo es augenscheinlich regnet.

      Ich gehe die Straße entlang und ich fühle mich wie ein neuer Mensch. Das Essen, die Pause und das Gespräch mit Markus haben gut getan. Und nun scheint die Sonne und meine Füße machen auch gut mit! Wahnsinn wie schnell sich alles ändern kann. Dann telefoniere ich mit meiner Schwester, die gerade in Schweden unterwegs ist. Allerdings haben wir immer wieder Probleme mit dem Empfang.

      Ich checke meine Route auf Komoot. Nicht um zu schauen, wo ich lang muss. Ich will schauen, ob ich heute schon die Hälfte der gesamten Route schaffe. Dadurch, dass ich durch das querfeldein Gehen vor einigen Tagen einige Kilometer gespart habe, könnte es jetzt soweit sein. Und so ist es. Auf den unmittelbar vor mir liegenden zwei Kilometern werde ich Kilometer 1328 absolvieren und ich entschließe mich, das mit etwas Musik zu feiern. Ich hätte es nicht gedacht, aber ich werde sehr emotional. Wieder einmal wird mir bewusst, was ich hier tue, was ich schon geschafft habe und erleben durfte und es rollen einige Tränen der Freude. Wenn man durch die viele Anstrengung und vor allem den schlechten Schlaf zunehmend dünnhäutig wird, ist es in Momenten wie heute morgen schwierig und Zweifel fühlen sich deutlich größer an als sie sind. Auf der anderen Seite aber sind die Glücksmomente ebenfalls viel intensiver, so wie jetzt hier. Was für ein Tag!

      Ich gehe weiter und mache erst nach acht Kilometern eine Pause. Ein Rastplatz am Straßenrand mit schöner Aussicht lädt dazu ein. In zwei Richtungen ist es richtig dunkel und ich kann das Donnern aus einer der beiden Gebiete deutlich hören. Laut Radar wird aber beides nördlich und südlich von mir vorbei ziehen. Perfekt! Ich gehe weiter und erreiche nach 4 Kilometern Kvelia. Hier gibt es noch einen kleinen Supermarkt und der Inhaber hat eine kleine Hütte, die er kostenlos Norge på langs Läufern zur Verfügung stellt. Das hat Markus erzählt und er plant daher, heute hier zu bleiben. Im Supermarkt möchte ich Brot und Wurst für heute Abend kaufen und dann weitergehen. Ein paar Kilometer möchte ich jetzt noch machen. Im Laden kommt mir Markus frisch geduscht entgegen. Der Ladeninhaber kommt direkt auf mich zu und fragt mich, ob ich heute hier bleiben will. Ich erkläre, dass ich noch ein paar Kilometer machen möchte. Aber ich bin auf einen Kaffee eingeladen und bekomme noch ein Eis dazu spendiert. Und ich solle mich in das Buch eintragen, das draußen bei der Hütte ist. Außerdem möchte er mit Einlegesohlen schenken, die er selbst aus Wolle produziert. Die bekommen hier alle NPLer. Allerdings erkläre ich, dass ich Schuhgröße 48,5 habe und gerade eh schon einige Sohlen mit mir herumtrage. Aber ich bin echt gerührt, dass er mir was schenken möchte.

      Nach dem Kaffee gehe ich raus, um mich in das Buch einzutragen, was in der Hütte liegt. Ich setze mich zu Markus in die Sonne, der schon ein Bier geöffnet hat und wir quatschen. Nach einer viertel Stunde beschließe ich, doch hier zu bleiben. Es ist so nett hier und eine heiße Dusche kommt mir sehr gelegen. Ich öffne auch meine Dose Bier und esse zu Abend. Das Zelt baue ich noch zum trocknen auf. Wir quatschen den ganzen Abend. Erst als die kleinen Ministechbiester kommen, wird es ungemütlich. Aber auch diese halten wir noch einige Zeit aus. Erst später sehe ich im Spiegel, wie oft ich in die Stirn gestochen wurde. Aber das sind alles nur kleine rote Punkte, die nicht so sehr jucken. Gegen zehn geht es ins Bett.
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    • Day 60

      Kvelia - Limingen (See)

      July 29, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 17 °C

      Die Nacht in der Hütte war schlaftechnisch nichts. Abends schlafe ich zwar gut rein aber vor vier Uhr werde ich wach und schaffe es nicht mehr einzuschlafen. Ich nutze die Zeit, mir die kommende Etappe ab Røyrvik genauer anzuschauen. Auch hier stehen noch einmal zwei Tage querfeldein auf dem Programm. Ich hatte befürchtet, dass es mehr sind. Nach diesen zwei Tagen geht es dann auf markierten DNT-Wanderwegen bis nach Umbukta. Auf die markierten Wege freue ich mich schon sehr. Diese Etappe ist mit 226 Kilometern meine längste Etappe und das Paket, das mich in Røyrvik erwartet, ist damit auch das größte.

      Um kurz nach sieben stehe ich auf. Mir brennen die Augen aber ich bin einfach froh, dass die Nacht um ist. Markus schläft noch. Ich mache mir draußen am Tisch mein Frühstück. Es ist ganz schön frisch! Der Himmel ist grau aber es soll heute trocken bleiben. Kurze Zeit später kommt auch Markus dazu. Nach dem Frühstück fange ich gleich an zu packen. Mein linker Fuß fühlt sich heute gar nicht gut an. Daher will ich lieber früh los, falls ich mehr Pausen machen muss. Um kurz nach neun mache ich mich auf den Weg. Markus braucht noch etwas und will eh noch was in dem kleinen Supermarkt kaufen.

      Auf der Straße laufe ich mich allmählich ein. Der Fuß fühlt sich nicht gut an aber es geht. Es geht bergauf und ich merke meine Energielosigkeit. Nach nicht ganz 5 Kilometern mache ich die erste Pause, nach 10 Kilometern dann die zweite. Hier lege ich mich einfach an den Straßenrand und lehne mich gegen meinen Rucksack. Ich schlafe immer wieder ein und werde nur von vorbeifahrenden Autos geweckt. Als mich eine Bremse in den Fußrücken sticht, beende ich die Pause. Heute denke ich nicht an die ganze Strecke, sondern wirklich nur von Pause zu Pause. Der kleine Mittagsschlaf hat gut getan und gleichzeitig gezeigt, wie platt ich bin. Dass ich innerhalb von Sekunden in dieser Haltung am Straßenrand liegend einschlafe, ist für mich schon eine Leistung.

      Heute passiert nicht viel. Keine Highlights, keine Lowlights. Pause drei mache ich nach 16 Kilometern. Ich esse viel Süßkram und lasse mir viel Zeit. Bei Kilometer 18 biegt eine Schotterstraße ab. Noch 35 Kilometer bis Røyrvik, sagt das Schild. Von nun an geht es ordentlich bergauf. Ich schleppe mich richtig den Berg hinauf. Der heutige Tag dient wirklich nur dem Vorankommen. Immer wieder gibt es aber auch mal schöne Ausblicke und die Straße selbst ist kaum befahren. Dann komme ich endlich an einem Bach vorbei, wo ich eine Trinkpause mache. Meine erste heute.

      Irgendwann habe ich den höchsten Punkt erreicht und von nun an geht es wieder bergab. Von hier kann ich schon den Limingensee sehen. Hier möchte ich am Ufer mein Zelt aufstellen. Morgen geht es den ganzen Tag am See entlang. Am Ende des Sees liegt Røyrvik mit dem Limingen Gjestegård, meiner Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Außerdem gibt es dort einen Supermarkt. Da ist richtig Highlife! Ich gehe weiter bergab und nutze den guten Empfang, um mit Niklas zu telefonieren. Der hat mir den ganzen Schlamassel hier ja eingebrockt, indem er mich damals mit dem Norwegenvirus infiziert hat. Da bin ich sehr dankbar für!

      Die letzten Meter fühlt sich mein linker Fuß nun gar nicht mehr gut an. Viel weiter sollte ich heute nicht gehen. Am See finde ich schnell eine gute Stelle. Allerdings ist die nächste Hütte ca. 100m entfernt. 150m Abstand schreibt das Allemannsretten, das Jedermannsrecht, vor. Ich bin aber außer Sichtweite und weitere Kilometer sind einfach nicht drin. Ich bleibe hier! Ich baue mein Zelt auf, verstaue alles, wasche mich im See und mache etwas zu essen. Es ist erst 17.00 Uhr. Dann schlafe ich direkt ein. Ich werde nur ein paar mal kurz wach. Erst um halb zehn werde ich ganz wach. Noch vor Mitternacht schlafe ich wieder ein.
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    • Day 20

      Erstmal ☕🍰

      September 14, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 9 °C

      Am Wegesrand gibt es so viele tolle Rastplätze. Da muss man einfach anhalten und erstmal einen Kuchen 🍰 verdrücken 😜 Anschließend tingeln wir gemütlich weiter und suchen uns ein Plätzchen für die Nacht.Read more

    • Day 55

      Über Gaundalen nach Gjefsjøen

      July 24, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 13 °C

      Das war die erste Nacht im neuen Zelt, die ich nicht so gut geschlafen hab. Gefühlt hab ich die Nacht im Halbschlaf verbracht. Um halb acht gebe ich auf mit dem hin und her drehen und dem Hoffen, dass ich nochmal tief einschlafe. Es gibt einen Kaffee und meine Haferbrei-Müsli-Mischung. Draußen ist es ganz ruhig. Kein Wind, kein Regen. Es ist bewölkt aber an vielen Stellen schimmert es blau durch. Ich räume alles zusammen und genieße, dass ich endlich mal wieder ein trockenes Zelt packen kann. Abgesehen von etwas Kondensation innen.

      Um viertel nach neun geht es los. Weiter querfeldein, zum Glück stetig bergab. Ich bin immer noch auf dem Sumpfberg. 30 Kilometer habe ich auf dem Plan. Nach 7 Kilometern erreiche ich Gaundalen. Ein kleines Fleckchen Zivilisation. Über diesen Ort hat Simon in seinem Buch über Norge på langs berichtet. Selbst das norwegische Fernsehen sei hier schon gewesen, weil der Ort selbst für norwegische Verhältnisse sehr abgelegen ist. Die Straße, die zu der Ansammlung mit kleinen Häusern führt, war oder ist gleichzeitig auch Landebahn für ein kleines Flugzeug. Jedoch sei der Mann, der das genutzt hat, mittlerweile verstorben, hat Jens zu Beginn in Lindesnes erzählt. Als ich mich dem Haus näher, höre ich Hundegebell. Oh Mann. Das mag ich ja gar nicht. Trotzdem gehe ich weiter. Soweit ich weiß, kann man hier auch ein Zimmer mieten. Da wird es sicher kein Hund sein, der jeden Gast gleich auffrisst. Als ich näher komme sehe ich, dass sich ein junger Mann gerade für eine Wanderung fertig macht. Er ist Norweger und läuft ebenfalls Norge på langs. Während wir uns unterhalten kommt eine alte Frau aus dem Haus und erkundigt sich, wo ich herkomme und ob ich einen Kaffee möchte. Da sage ich nicht nein. Das wird hoffentlich nicht so teuer sein. Der Norweger macht sich auf den Weg. Sein Rucksack ist noch größer als meiner zu Beginn der Reise. Zwischen 20 und 25 kg schleppt er mit sich herum. Alle Achtung!

      Ich sitze draußen in der Sonne und trage mich in das Buch ein, das mir die ältere Frau hingelegt hat. Hier soll sich jeder eintragen, der vorbeikommt. Es sind einige Norge på Langs Läufer auf den Seiten vor mir. Hier kommt aber auch jeder vorbei, der Norwegen von Süd nach Nord durchquert. Dann kommt die Frau raus und stellt mir Zimtbrötchen und Kaffee hin. Boah ist das gut! Sonne, Zimtbrötchen und frischer Kaffee. Es fühlt sich an wie ein Festtag! Oberhalb der Hütte hört man plötzlich jede Menge Schafglocken. Eine ganze Gruppe von Schafen scheint in Eile zu sein. Die Frau erklärt mir, dass die vermutlich in den Stall wollen, weil so viele Bremsen unterwegs sind. Auch ich habe einen Pulli angezogen, weil viele dieser riesigen Bremsen umherschwirren. Auch der Hund, der sich zu mir gesetzt hat, scheint sich von den Biestern bedroht zu fühlen. So hat das schöne Wetter eben auch eine Kehrseite. Fast alles, was stechen kann, ist heute unterwegs.

      Als ich ausgetrunken auf aufgegessen habe, frage ich, was sie dafür bekommt. Gar nichts. Ich bin eingeladen. Ich bin richtig glücklich. So ein schöner Vormittag. Obwohl ich schon sieben Kilometer gelaufen bin, habe ich das Gefühl, meinen Tag hier noch einmal mit neuen Kräften zu beginnen. Ich bedanke mich 100 mal und mache mich dann auf den Weg. Zu Beginn führt ein Pfad auf den Berg hinauf. Er ist laut Komoot Teil des E1. Markiert ist hier aber nichts. Oben verliere ich den Pfad dann auch und ich gehe einfach grob in die Richtung, die mir die App vorgibt. Auf einer Art rundem Gipfel mache ich ein paar Fotos und dann eine Pause. Der Weg hierher war schön aber dauerhaft von den stechenden Viechern begleitet. Regelmäßig erwischt mich so ein Tier und es gibt dicke Schwellungen. Es gelingt mir aber ganz gut, diese in Ruhe zu lassen und nach einiger Zeit ist die Schwellung weg.

      Die Aussicht hier ist der Wahnsinn. Bei dem sonnigen Wetter ist das einfach nur eine Traumlandschaft. Auf der anderen Seite des Berges geht es wieder am Hang entlang allmählich bergab. Dabei überhole ich auch den Norweger, der 150m weiter östlich gerade seinen Rucksack abstemmt, sich hinsetzt und sich den Schweiß von der Stirn wischt. Ich ahne nur, wie es ihm gerade geht. Ich gehe weiter querfeldein ein bergab Richtung See. Plötzlich höre ich ein seltsames Geräusch. War das ein Tier? Ich bleibe stehen und sehe mich um. Dann höre ich jemanden „hello“ rufen und dann entdecke ich eine kleine Gruppe Wanderer. Ich mache einen kleinen Bogen, um zu ihnen zu gehen. Ein Mann und zwei Frauen im besten Alter. Es sind Norweger. Das Geräusch hatte ein kleiner Hund gemacht, denn sie dabei haben. Sie sitzen unter ein paar Kiefern in den Blaubeerbüschen und machen eine Pause. Sie sind dabei, den Pfad zu markieren. Tatsächlich bemerke ich jetzt erst den Pfad, auf den ich stehe. Sie wollen ihn bis Gaundalen markieren und später in die andere Richtung bis Gjefsjøen, meinem heutigen Tagesziel. Wir unterhalten uns noch etwas und dann gehe ich weiter. Jetzt kann ich den Markierungen folgen. Immer wenn Sumpfgebiete kommen, verlaufen sich die Pfade. Da sind die Markierungen wirklich hilfreich!

      Am See angekommen finde ich eine Brücke über den Fluss. Hier ist eine super schöne Stelle, um Pause zu machen. Ich ziehe Schuhe und Socken aus, bedecke die Füße aber schnell mit meinem Regenschutz für den Rucksack. Die stechenden Biester sind hier extrem aktiv. Während ich ein paar Nüsse esse, kommt der Norweger und setzt sich etwas zu mir. Wir unterhalten uns über mögliche Streckenvarianten und tauschen uns auch sonst aus. Sehr sympathischer Typ! Dann geht er weiter. Ein paar hundert Meter weiter ist eine DNT-Hütte. Hier will er eine längere Pause machen.

      Als ich später nachkomme, sitzt er draussen an einem Tisch. Wir reden nochmal kurz und dann gehe ich weiter. Es dauert etwas, bis ich den Einstieg in meinen Pfad finde. Er ist deutlich an anderer Stelle, als die App sagt. Es geht steil den Berg herauf und irgendwann verläuft sich der Pfad. Er hat mich tendenziell etwas zu weit östlich geführt und ich gehe mal wieder querfeldein. Diesmal aber noch durch Büsche und Bäume. Es dauert etwas, aber dann bin ich auf einem vegetationsarmen Bergrücken. Hier kann ich mir etwas Übersicht verschaffen. Meine App sagt leider, dass ich mich mehr westlich halten soll. „Leider“, weil es wieder etwas bergab geht und durch sumpfiges Gelände. Einen wirklichen Pfad finde ich nicht und so gehe ich einfach drauflos und korrigiere hier und da per App. So überwinde ich den nächsten Höhenzug. Jetzt sehe ich schon den riesigen See, der ebenfalls Gjefsjøen heißt. Allmählich kämpfe ich mich runter zum See. Mal finde ich was pfadähnliches, dann geht es wieder durch große Sumpffelder. Je weiter ich runter komme, desto waldiger wird es. Hauptsächlich Kiefern wachsen hier.

      Irgendwann bin ich am See und hoffe, dass der Weg, der dauerhaft parallel zum Ufer verlaufen soll, hier eindeutiger ist. Aber es ist das gleiche Spiel. Kilometer für Kilometer kämpfe ich mich durch Sümpfe und finde immer mal wieder einen Pfad. Erst als ich meinem Ziel näher komme, wird es eindeutiger. Um 19.00 Uhr ist es geschafft. Ich erreiche Gjefsjøen. Ein Mann kommt aus dem Haus und schaut mich freundlich aber fragen an. Als ich meinen Namen sage, weiß er gleich Bescheid. Er geht rein und holt das Paket, das ich Ende Mai von Kristiansand aus hierher verschickt habe. Ich bin froh, dass es angekommen ist. Dann frage ich, ob er eine Übernachtungsmöglichkeit hat. Für 400 Kronen bietet er mir eine Hütte an, die zwar noch nicht ganz fertig ist aber alles wichtige nutzbar ist. Eine kleine Küche und ein Schlafzimmer mit zwei Doppelhochbetten. Das Bad ist noch nicht fertig, ich kann aber eines in einem anderen Haus nutzen. Das mache ich. Auch Wlan habe ich hier. Den ganzen Tag hatte ich keinen Empfang. Beim Kaffee und den Zimtbrötchen durfte ich auch das WLAN nutzen. Das kommt mir heute nicht nur gelegen, um Kontakt zur Außenwelt zu haben. Da kann ich auch mal drauf verzichten. Ich muss für die nächsten Tage planen. Es gibt überhaupt keine Wege. Ich muss rund 50 Kilometer Luftlinie durch freies Gelände. Hier ist etwas Internet ganz hilfreich, um zusätzliche Infos einzuholen.

      Dann gehe ich duschen und mache mir was zu essen. Dabei packe ich mein Paket aus. Das war ganz schön schwer, als ich es entgegengenommen habe. Was hab ich mir denn das alles geschickt?? Fail Nummer 1: Ich finde ein Kilo Früchtemüsli. Bah! Aber gut. Vielleicht kann ich nun nach langer Pause wieder etwas davon essen. Und dazu habe ich mir mehr Trekkingnahrung geschickt als ich essen kann. Mehr als doppelt soviel, wie ich gebraucht hätte. Ich hatte gelesen, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem man nur noch ans Essen denkt und man den Kalorienbedarf kaum noch gedeckt bekommt. Deswegen habe ich zwei Gerichte je Tag geplant. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob ich das alles in den Rucksack bekomme. Und essen kann ich das auch nicht alles. Aber die Gerichte kosten richtig Geld, dass ich sie sicher nicht einfach hier stehen lasse. Da muss ich nochmal drüber nachdenken. Warum habe ich mir stattdessen nicht einfach Unmengen Schokolade geschickt? Das wäre etwas, das ich richtig gut gebrauchen könnte.

      Um mein Problem direkt anzugehen, esse ich gleich zwei Trekkinggerichte zu Abend. Jetzt habe ich noch weniger Lust auf weitere. Aber mal schauen. Vielleicht esse ich ab jetzt einfach mittags warm. So lange es nicht ultra windig ist und regnet, kann das ja auch ganz schön sein. Auch wenn es keine Schokolade ist.
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    You might also know this place by the following names:

    Lierne, লিয়েরনে, Kommun Lierne, Lierne kommune, Лиерне, Lierne kommun, 利耶內

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