Anreise Porto
May 1 in Portugal ⋅ ☁️ 13 °C
Heute geht es los! Obwohl es schon mein dritter Camino wird, bin ich nervös. Rucksack packen hat gestern in mehreren Anläufen nicht gut geklappt und als mir auffiel, dass ich für den Flug ja auch noch meine Wanderstöcke verstauen muss, hab ich einfach alles irgendwie reingestopft, ich muss ihn heute ja noch nicht tragen.
Kurzfristig beschließe ich noch, ein paar Kleinigkeiten doch wieder auszupacken, dann machen wir uns auch schon auf zum Flughafen. Lieber früh, lieber genug Puffer, es ist ja auch Feiertag und außerdem ist „nach Porto kommen“ heute mein einziges Ziel.
Den Check in habe ich gestern schon online erledigt, also ist der Plan, direkt den Rucksack abzugeben. Kurz überlegen wir, ob es besser wäre ihn in Folie einzuwickeln (die Stöcke stecken außen), aber Preis und vor allem Klimabewusstsein schrecken mich ab. Schlimm genug zu Fliegen, da muss ich nicht auch noch teuren Plastikmüll produzieren, im Zweifel kaufe ich vor Ort neue Stöcke.
Während ich noch vor den Gepäckautomaten darüber nachdenke, ob für die Sortierung auch irgendwie KI im Einsatz ist (es wird wirklich Zeit für Urlaub!!) schickt mich ein Mitarbeiter an den Schalter nebenan, Rucksäcke können die Automaten nicht. 15 Minuten später schickt mich der gleiche Mitarbeiter dieses Mal von seinem Schalter an die Aufgabe für Sperrgepäck. Soo schlecht habe ich nun wirklich nicht gepackt, aber der Mitarbeiter dort nimmt meinen Rucksack problemlos an. Hoffentlich kommt das Gepäck auch wirklich nach Porto…
Nachdem wir noch etwas gegessen haben, ist es schon Zeit, dass ich mich verabschiede und langsam ans Gate gehe. Die Sicherheitskontrolle geht schnell und am Gate sitzen schon viele Menschen. Ich blättere ein wenig im Reiseführer und werde kurz danach auf dem Weg zur Toilette direkt von einer Frau angesprochen, ob ich auch Jakobsweg laufe und ob wir vielleicht in Porto gemeinsam vom Flughafen in die Stadt fahren wollen, sie wisse noch nicht genau wie sie hinkommt. Das weiß ich zwar auch noch nicht, aber da sie darüber deutlich nervöser scheint als ich, sage ich zu. Ich habe den Eindruck, dass wir beide auch nicht die einzigen sein werden, so viele wie hier mit sehr wenig Handgepäck in Wanderschuhen und -Hosen sitzen.
Der Flug verläuft ruhig und ich hole sogar ein wenig Schlaf der letzten Tage nach. Vor Ort taucht mein Rucksack problemlos und heil auf, ich muss nicht mal ans Band „for odd sized luggage“. Die Frau von vorhin kommt direkt auf mich zu und fragt, was ich jetzt tue. Ich spreche erstmal das Mädchen neben mir an, die auch einen dicken Wanderrucksack trägt und meine Frage nach Jakobsweg wenig überraschend bejaht. Heike, Anna und ich suchen also gemeinsam die Metro, helfen uns beim Ticketkauf und unterhalten uns darüber, dass wir alle drei erst mal zwei Nächte in Porto bleiben, aber in verschiedenen Unterkünften. Das ist mir auch recht, ich will mich nicht direkt schon immer wieder absprechen müssen, dafür laufe ich allein.
In der Metro setzen wir uns direkt noch zu zwei weiteren Frauen mit Rucksack, natürlich auch Pilgerinnen, eine davon sogar in der selben Unterkunft wie ich. Wir tauschen uns über die unterschiedlichen bisherigen Jakobsweg-Erfahrungen und -Erwartungen aus, bis ich Anna und Heike darauf hinweise, dass sie aussteigen müssen. Sie werden es schon zu den Unterkünften schaffen, auch wenn Heike weiterhin sehr aufgeregt wirkt.
Auf dem Weg von der Metro zum Hostel werden die Frau, die sich beim Checkin später als Jannet vorstellt, von einem heftigen Regenschauer überrascht und stellen uns erstmal unter.
Halbwegs trocken finden wir die Unterkunft anschließend ziemlich schnell, die im Bahnhofsgebäude São Bento untergebracht ist. Wir sind in verschiedenen Schlafsälen, und verabschieden uns damit erstmal. Sie wird auch bereits morgen starten, aber mit einer eher kurzen Etappe, sodass wir uns wahrscheinlich die kommenden Tage wieder über den Weg laufen.
Ich lade mein Gepäck ab und laufe anschließend noch ein wenig durch Porto, merke aber, dass ich sehr müde bin. Ich habe ja morgen noch den ganzen Tag Zeit für Erkundungen. Auf die Karaoke-Nacht verzichte ich also und gehe (zumindest laut der wegen Zeitverschiebung verstellten Uhr) früh ins Bett. Zum Glück ein unteres, wobei mir heute in Gegensatz zu den kommenden Tagen die Leiter auch noch keine Probleme gemacht hätte. Mal sehen, wie laut die Nacht wird.Read more
Alles Gute auf dem Caminho und danke, dass Du uns wieder auf Deinem Weg mitnimmst ;-) [Christine]
Traveler Ich wünsche dir eine schöne Reise mit vielen tollen Eindrücken und Zeit für ,ich denke sn ddich,danke fürs teilhaben lassen, Grüße Bärbel