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- 19 Jul 2023, 21.00
- ☁️ 16 °C
- Ketinggian: 1.605 mi
- SloveniaKranjska GoraTamarVřsič46°25’58” N 13°44’36” E
Vrsic Pass Rückblick
19 Juli 2023, Slovenia ⋅ ☁️ 16 °C
Nach dem Fernpass und dem Brennerpass, über die ich schon Monate vorher Bescheid wusste, war der Vrsic Pass der unerwartete Endgegner der Alpen. Den Wurzenpass habe ich mir für ein anderes Mal aufgehoben, da sonst mein Zeitplan ins Wanken gekommen wäre. Da es noch relativ viel zu organisieren gab, startete ich ziemlich spät in Villach und umkurvte den Wurzenpass über Italien, Tarvisio, was bedeutete, dass ich in Kranjska Gora schon 50km zurückgelegt haben würde, wo der Vrsic Pass dann startete. Darum hatte ich für mich festgelegt, dass ich gar nicht vorher überlege, ob ich den Pass und damit an dem Tag insgesamt knapp 1500 Höhenmeter und 75km machen würde oder ob ich mir den Anstieg und damit das Socatal lieber sparen würde und Richtung Bled und Ljubljana weiterfahren würde. Auf dem Weg nach Slowenien bremste mich noch ein Gewitter aus, deshalb war ich erst um 17 Uhr in Kranjska Gora. Durch die späte Uhrzeit, weil ich mich einfach gut fühlte, die ganzen Überlegungen vorher sollten nicht umsonst sein und der Blick auf dieses riesige Bergmassiv sorgten dafür, dass ich gar nicht ins Kranjska Gora stoppte, um nochmal zu schauen, was die bessere Wahl wäre, sondern einfach direkt zum Aufstieg aufbrach und dann eine Pause einlegen wollte, wenn ich sie brauchte. Auch wenn mir vorher viele davon abrieten oder gerade deswegen wollte ich es einfach versuchen und war neugierig was daraus werden würde. Der entscheidende Faktor war aber Georgs Einschätzung, der das Fahrrad sehr gut kennt, genauso wie den Vrsic Pass und auch meine Fähigkeiten von einer Probetour in Freiburg (siehe Kommentar unten). Deshalb sprach nichts dagegen es einfach auszuprobieren. Also ging es um 17 Uhr an 9km mit 900 Höhenmetern. Nach Adam Ries also eine durchschnittliche Steigung von 10%. 9km lang. Direkt nach bereits 50km durch die Alpen. Und was soll ich sagen. So wusste ich worauf ich mich einlasse und ich hatte Bock darauf. Ich war wie bei den bisherigen Pässen wieder genauso fasziniert von der Natur und den Ausblicken unterwegs, wie von meiner Entschlossenheit. Es gab viele Widerstände und trotzdem wurde ich nie von dem Ziel abgebracht. Wenn der Kopf mit macht, macht auch der Körper mit. Die Einstellung vorher, dass ich einfach Lust darauf habe, war die wichtigste Voraussetzung dabei. Es waren über 40 Kurven, die einer Passstraße würdig waren, meistens mit Kopfsteinpflaster und in jeder Kurve war ein Schild mit den entsprechenden Höhenmetern und ich habe in jeder Kurve überlegt, ob das eine Hilfe ist oder es ohne dieses Wissen einfacher wäre. Aber Kurve für Kurve wurde ich in der Hinsicht nicht schlauer. Ab ca. der Hälfte der Strecke fing es dann noch an zu regnen und auch etwas zu gewittern. Aber auch das schaffte ich auszublenden und strampelte mit Regenjacke Stück für Stück etwas höher. Irgendwie schaffte ich es all das auszublenden einfach zu sehen, dass ich langsam immer näher an dem höchsten Punkt kam. Die letzten beiden Kurven, die nochmal steiler als die 40 vorherigen waren, waren dann ein purer Genuss und dieser Moment ist eigentlich noch besser, als der oben anzukommen. Der Moment in dem realisiert, dass man es schafft. Oben angekommen stand ich dann noch 30 Minuten im Regen, den ich gar nicht wahrnahm und saß da, stand rum, schaute mir die Wolken um mich rum an und wusste, dass ich alles richtig gemacht hatte. Bei den Fotos mit dem Selbstauslöser war mir der Regen genauso egal, so dass mein Handy so nass wurde, dass der USB Anschluss zum Laden nachher erstmal nicht mehr funktionierte. Das war der Punkt, wo ich noch nicht ganz die 1000km erreicht hatte, aber für mich ist er das. Danach musste ich nur noch auf der anderen Seite ins Soca Tal rollen. Und dafür hatte sich jeder Meter den Pass hoch gelohnt. Ich kann mich nicht erinnern schonmal einen so faszinierenden Ausblick gesehen zu haben. Dieses Gefühl bei dem Ausblick, den ich schon seit Monaten in meinen Gedanken hatte, gepaart mit dem Wissen im Hinterkopf 1000km mit dem Fahrrad dorthin gefahren zu sein plus all die Widerstände vor allem kurz davor überwunden zu haben, ist unbeschreiblich und werde ich wohl mein Leben nicht vergessen. Während ich das gerade schreibe, bekomme ich wieder eine Gänsehaut. Das war der verdiente Höhepunkt der ersten 1000 Kilometer der Reise, zu denen noch ein extra Beitrag folgt. Nach diesem Aufstieg und der Atmosphäre auf dem Pass gab es die absolut gerechtfertigte Belohnung, das Socatal. Hierzu folgen auch noch weitere Beiträge.
Somit habe ich die Alpen nun endgültig geschafft und es geht in den Balkan. Somit komme ich auch mehr mit dem eigentlichen Sinn der Reise in Kontakt - der Fluchtthematik. Deshalb versuche ich all das Positive von den bisherigen Eindrücken mitzunehmen und bin auf all die kommenden Eindrücke gespannt, denn es folgen noch 2000 Kilometer.
Vergesst bitte auch ihr bei all den Eindrücken von der Natur und dem Radfahren nicht den eigentlichen Sinn. Macht Werbung für die Spendenaktion und nervt euer Umfeld damit. Denn dann brauche ich das weniger machen und kann mich aufs Radfahren konzentrieren und euch so weiter möglichst eindrucksvoll auf der Reise mitnehmen!Baca selengkapnya