Heute noch einmal eine sehr weite, schnurgerade und flache Strecke.
Ich hatte etwas länger geschlafen, weil die nächste Etappe von Carrión de las Condes nach Calzadilla de la Cueza nur 17 km lang war und ich erst um 15 Uhr im Hostal würde einchecken können.
Ich hatte noch in Carrión im Café Carmen gefrühstückt und habe mir auch für unterwegs ein Bocadillo con Queso mit genommen, weil es keinen Ort und damit auch keine Bar geben sollte – vielleicht einen Food-Truck auf halber Strecke.
So bin in guten Mutes losgeschlendert. Das erste Stück ging neben der Straße entlang. Nach 7 km bog die Straße ab und ich lief weiter geradeaus auf die Vía Aquitana. Das ist ein alte schnurgerade Römerstraße, die von Astorga nach Aquitanien in Frankreich verlief. Es ist eine dieser Straßen, die erhöht angelegt wurden, damit man vor Überschwemmungen sicher war. Diese von den Römer vor 2.000 Jahren angelegten Straßen gibt es viele in Europa. Die meisten verlaufen in West-Ost-Richtung – wussten die Römer etwa etwas von den Sternenstraßen? – und eben alle sind erhöht, weshalb sie bis heute noch – zumindest in Deutschland – oft Hohe Straße genannt sind. Die Einkaufszone von Köln zum Beispiel ist die Hohe Straße.
Diese Vía jedenfalls war erhöht und schnurgerade. Man sagt, dass man heute schon sehen kann, wer morgen zu Besuch kommt. Schaut selber.
Unterwegs gab es wirklich den Food-Truck und deshalb gab es ein zweites Frühstück – und später auch noch ein drittes: ich musste ja mein mitgenommenes Sandwich noch essen.
Um kurz vor drei kam ich dann in Calzadilla de la Cueza an. Calzadilla ist das Sträßchen. Viele Orte tragen hier die Verkleinerungsendung ~illa hinten dran, wohl um deutlich zu machen, wie klein hier alles gegenüber der Weite des Himmels ist.
Der Ort ist klein – das Hostal gemütlich mit überdachtem und bepflanztem Innenhof.Read more
Traveler left at 8:03 am. headed to sagahun - the half way point of the camino which will be a shortish 22 km day