Spain
La Calzada de Béjar

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Travelers at this place
    • Day 22–23

      Aldeanueva - Calzada de Béjar

      April 11 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

      Olaf hatte in der Nacht wieder unruhige Beine und sein Bett quietschte. Beides zusammen eine musikalisches Horrorszenario. Deshalb zog er in mein Bett und ich in das dritte - nicht benutzte Bett. Dann hat er und ich eigentlich ganz gut schlafen können. Auch die Pilger:innen waren soweit ruhig und ich kann mich daran erinnern, dass es 2017 auch so war. Das muss an der Energie der Großmutter liegen, die über ihr Haus noch wacht 😄.

      Nach dem Aufstehen ging ich zuerst unsere Frühstücksbox inspizieren, welche mit meinem Namen im Kühlschrank hinterlegt war. Die Küche war voller Menschen und alles redete durcheinander. Schnell ging ich wieder nach oben in den 2. Stock - da war nichts zu hören. Dank der Großmütterlichen Energiebarriere 🤪.

      Die Rucksäcke waren gepackt und wir nahmen diese mit nach unten und stellten sie vor der Küche im Flur ab. Mittlerweile war auch fast niemand mehr da. Nur zwei Pilger:innen, die wir gestern Abend kennengelernt gelernt hatten. Denn sie bekamen aus Versehen erst unser Zimmer zugeteilt und mussten wegen uns dann da wieder raus. Beide sind in Europa wandertechnisch viel unterwegs und sind aber das erste mal auf einem Jakobsweg. Sie nehmen heute ein Taxi, da sie die 9 km Etappe an der Straße vermeiden möchten. Eigentlich wären sie gerne wir wir nach unserer gestrigen Erzählung auch die „Via verde“ gegangen, aber da hatten sie schon das Taxi und die Unterkunft verbindlich gebucht. Und überhaupt, haben unsere gestrigen Erfahrungen auf der zwar längeren aber dafür auch schöneren „Via verde“ die „anderen“ motiviert, ebenfalls die Strecke zu wählen, um somit nicht an der Straße entlang gehen zu müssen. Irgendwie fühlten wir uns ein wenig stolz darüber.

      Nach dem Frühstück ging es los. Aus dem Haus einmal nach links, dann wieder links in die kleine Gasse mit den riesigen Balkonen an den Häusern und dann rechts aus dem Ort hinaus und unter der Autobahn durch. Dahinter ein Stück nach oben und wir waren wieder auf der „Via verde“.

      Auch heute wieder ein wundervoller schöner morgen mit angenehmer Temperatur, blauen Himmel und damit verbunden Sonnenschein. Wir gingen die alte Bahntrasse entlang und freuten uns über den herrlichen Tag mit den vielen tollen Gerüchen und Gezwitscher um uns herum. Es war fast niemand auf diesem Weg unterwegs - bis auf zwei Radfahrer:innen und drei Wander:innen. Immer mal wieder ein kleiner plätschernder Bach oder kleines Gefälle - herrlich und wunderschön. So kamen wir dann in „Hervás“ an. Hier wollten wir Wasser und Brot kaufen und auch etwas Geld abheben, denn bezahlen mit Karte, dürfte in den nächsten 3 Tagen in den kommenden Unterkünften/Bars eher nicht möglich sein.

      Der Einkauf war schnell erledigt und nachdem wir das Wasser in unsere Wasserflaschen abgefüllt haben, kam die Hautpflege vor der Sonne dran und danach ging es zu Kirche „Iglesia Santa Maria de Aguas Vivas“ aus dem 17.Jh. Was wir nicht wussten war, dass es hier auch eine Burg gab. Die Burg „Hervás“ ist ein defensives Gebäude und seine Ursprünge reichen bis ins dreizehnte Jahrhundert zurück. Weil die „Iglesia de Santa María de Aguas Vivas“ auf den Fundamenten der Burg errichtet wurde, ist sie häufig unter dem gleichen Namen der Kirche bekannt. Der untere Teil der von der Burg erhalten ist, ist Teil des Fundaments der Pfarrkirche. Das Fundament des Glockenturms dieser Kirche ist der untere Teil des Burgturms. Die Burg selbst stammte aus dem 13.Jh. (Quelle: https://es.m.wikipedia.org/wiki/Castillo_de_Her…)

      Einen Geldautomaten haben wir auch gefunden und der schenkte uns ein paar bunte Scheine - schön wär’s gewesen.

      Wieder zurück auf dem Weg der alten Bahntrasse, umrundeten wir faktisch in einem weiten Bogen am Berghang entlang den Ort „Hervás“ mit wunderbaren Ausblick auf den Ort und kamen an den ehemaligen Bahnhöfen vorbei und trafen kurz vor dem 300 m langen Tunnel eine Pilgerin, die wir bislang fast jeden Tag gesehen haben. Zuerst fanden wir sie etwas schräg, weil sie sich über alles freute und dabei leicht tanzende Bewegungen machte - „everything is beautiful“. Mittlerweile finden wir sie so schrecklich nett, weil sie sich eben über alles so freuen kann. Sie ist Französin und „hat sooooo viel Zeit“. Allerdings kam sie auch auf die „Via Verde“, weil in ihrer gestrigen Unterkunft alle davon gesprochen haben und sie auch nicht an der Straße entlang gehen wollte und war nun etwas verunsichert und unschlüssig, da es keine gelben Pfeile als Wegweiser mehr gab- ups… Gerne halfen wir ihr aber bei der Orientierung 😊.

      An einer Stelle hatten wir einen schönen Ausblick auf den unterhalb liegenden Ort „Baños de Montemayor“. Dann kam nach einer Pause auf einem stillgelegten kleinen Bahnhof mit Rastplatz auch schon der Tunnel. Etwas aufgeregt waren wir schon. Beim betreten schaltete sich Licht an der Decke ein. Ein Bewegungsmelder verpetzte unsere Position. Im Tunnel war es angenehm kühl und wir wollten eigentlich auch noch nicht weiter gehen und uns alles ausführlich anschauen aber das Licht ging immer wieder aus und an, da war es uns dann doch etwas zu unheimlich. Kurz nach dem Tunnel, verließen wir die „Extremadura“ und erreichten „Castilla y León“ (Kastilien und León). …Auf der kurzen Etappe zwischen Baños de Montemayor und Puerto de Bte-
      • Auf der kurzen Etappe zwischen Banos de Montemayor und Puerto Bie haben Sie eben auf halber Strecke die Grenze zwischen den Regionen Extremades und Kastilien und León (Castilla y León) überauert. Puerto de Béjar ist der erste on in der spanischen Region Castilla y León, die neun Provinzen umfasst: Ávila. Burgos.
      León, Palencia, Salamanca, Segovia, Soria, Valladolid und Zamora. Es ist die gróke aller spanischen Regionen und aufgrund ihrer historischen Bedeutung eigentlich der Inbegriff Spaniens, zumindest für die Spanier, während viele Ausländer glauben, dass Andalusien am typischsten spanisch sei.
      Die Vía de la Plata durchzieht die Provinzen Salamanca, Zamora und León, die his. torisch eigentlich gar nicht zu Kastilien, sondern zum alten Königreich León gehörten.
      Darum hier ein Rückblick in die Geschichte: Nach der Invasion der Araber auf der Iberischen Halbinsel im Jahr 71 | wurden die letzten christlichen Widerstandsnester in die nördlichen Bergregionen zurückgedrängt, wo die Christen unter ihrem Heerführer Pelayo nach der siegreichen Schlacht von Covadonga im Jahr 722 das Königreich Asturien gründeten. Damit wurde der spanische Mythos der Reconquista begründet, der Wiedereroberung der Iberischen Halbinsel durch die Christen.
      Die Beziehung zur Heilsgeschichte, die dem jungen Königreich zusätzliche Legitimation im Kampf gegen die Mauren einbringen sollte, wurde Anfang des 9. Jh. durch die Entdeckung des Jakobusgrabes hergestellt, das damals im asturischen Einflussbereich lag. Das Königreich Asturien konsolidierte sich sehr schnell: Schon Ende des
      8. Jh. konnte der Schutz der Berge aufgegeben werden und Oviedo wurde zur Haupt-stadt.
      Das Reich expandierte weiter nach Süden und bereits im Jahr 914 wurde die Hauptstadt nach León verlegt, von wo aus im 1 1. Jh. die Territorien der heutigen Provinzen Zamora und Salamanca erobert wurden. Bis Mitte des 11. Jh. war das Königreich León die führende Macht unter den christlichen Königreichen des Nordens, bis diese Vorherrschaft an das noch junge Königreich Kastilien überging. Beide Reiche vereinten sich im Jahr 1230 und setzten gemeinsam die Eroberung des Südens der Iberischen Halbinsel fort.
      Die typische Landschaft der Region Castilla y León ist die Meseta, die Hochebene zwischen 600 und 900 m. Die Höhenlage hat zur Folge, dass es hier erheblich kühler ist als in den südlichen Regionen. Die Winter sind kalt und auch die Zwischenjahres-zeiten sind nicht mehr so angenehm wie im Süden. Nachtfrost kann es von Oktober bis Mai geben, die Sommernächte sind kühl und nur im Hochsommer kann es tagsüber bullig heiß werden, was das folgende kastilische Stichwort begründet hat: „Nueve meses de invierno y tres meses de infierno* (neun Monate Winter und drei Monate Hölle). Oder auch dieses: .Hasta el cuarenta de mayo no te quites el sayo" (Zich dir bis zum 40. Mai nicht den Mantel aus!)… (Quelle: Outdoor Wanderführer „Via de la Plata“, Seite 130)

      Wie erreichten den ebenfalls stillgelegten Bahnhof von „Puente de Béjar“ und bogen dann wieder auf den regulären und auch original verlaufende Route der „Via de la Plata“ ein. Nach einer Weile kamen wir an einer Albergue vorbei und kurz dahinter erneut ein Rastplatz mit einer Wasserstelle.

      Der Weg führte über eine asphaltierte Straße hinweg und wurde zu einer gut begehbaren Sandpiste. Hier waren die „Cazadas romanas“ - Die großen, grob bearbeiteten, oft länglichen Steine weisen darauf hin, dass sie sich direkt auf der Römerstraße befinden, die sich über die umliegende Ebene erhebt. Die Römerstraßen waren wahre Meisterwerke des Straßenbaus.
      Sie bestanden aus mehreren Gesteinsschichten: Zuunterst lagen größere Steine, die als Drainage dienten, darüber kamen kleinere Steine und dann fein gemahlenes Gestein oder Sand, was als Basis für das eigentliche Pflaster diente. Dabei wurde die Straße zur Mitte hin leicht erhöht, damit das Regenwasser abfließen konnte. Oben drauf kamen dann die bekannten großen Pflastersteine und längliche Bordsteine bildeten die seitlichen Begrenzungen. Die Römerstraßen waren etwa 5 bis 6 m breit und zu beiden Seiten befanden sich Gräben zum Auffangen des Regenwassers. Obwohl die Römerstraßen heute infolge der Erosion oft ausgegraben werden müssen, befanden sie sich doch vor fast 2.000 Jahren oft über dem Niveau des umiegenden Landes, wie die Reste der Straße beweisen, auf denen jetzt die Via de la Plata verläuft. (Quelle: Outdoor Wanderführer „Via de la Plata“ 2024, Seite 107). Auch waren am Wegesrand auch wieder ab und zu die römischen Meilensteine zu sehen.

      Wir kamen an einer „alternativen Herberge“ vorbei und hatten gehofft, dass wir hier etwas trinken könnten. Aber die war leider (oder je nach dem wie man es sehen möge) geschlossen. Weiter auf der gut begehbaren Sandpiste und über eine alte Brücke aus dem Jahr 1781, die den Fluss „Cuerpo del Hombre“ (Der Körper des Menschen) überspannte.

      Eigentlich verlief ab hier die Route neben einer kaum befahrenen asphaltierten Straße entlang. Leider war die streckenweise überflutet, so dass wir ausschließlich dann auf dieser Straße gingen. Wir überquerten dann eine andere asphaltierte Straße und gingen dann neben zwei Häusern eine Sandpiste bergauf. Diese war leider auch etwas nass, aber es ging doch ganz gut. So langsam stellte sich bei uns nach knapp 28 km die Erschöpfung ein, zumal es recht warm war.

      Wir erreichten den sehr - sehr - sehr kleinen Ort „Calzada de Béjar“. Gleich am Anfang die 2004 eröffnete und somit erste und älteste private Pilgerherberge der „Via de la Plata - Albergue Alba Soraya“. Hier habe ich 2017 auch übernachtet. Aus dieser Herberge kamen zwei, die wir vor „Oliva de Plasencia“ gesehen und uns gestern Abend in der Bar unterhalten hatten. Die Hospitaliera der Herberge, ist auch die Wirtin der einzigen kleinen Bar in dem Ort. Beide gingen schon einmal dorthin - „Bar Manuela“ und wir werden später folgen. Wir gingen jedoch an der kleinen Kirche „Iglesia Parroquial“ vorbei zu unserer Unterkunft „Casa Rural Jorge“. Die Hospitaliera war super freundlich und fotografierte unsere Camino-Tattoos und stellte sie gleich auf ihren Instagram Account, so begeistert war sie 😂 Sie redete so viel, was sie später auch selbst sagte. Man sei froh über die Pilger:innen hier, denn viel Abwechslung gäbe es sonst nicht in dem kleinen Ort.

      Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, gingen wir zur Bar und wer saß da? Marianne (Fotografin) und ihr Sohn Pippin. Sowie die fröhliche Französin Nicole und die zwei aus der Herberge. Wir aßen gut und unterhielten uns auch gut. Dann ging es ins Bett.

      Die „Bar Manuela“ ist scheinbar täglich für Frühstück von 07:00-08:00 Uhr und für Abendessen von 19:00-20:00 Uhr geöffnet.

      Etappenlänge: 30,2 km
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    • Day 19

      Baños - Calzada de Béjar 13km

      May 18, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 24 °C

      I had been warned last night that the walk out of Baños began with a long steep ascent but when I woke up I was quite calm about it. I had to wear my fleece this morning for the first time as it was quite chilly at 0530. I walked through the town until I reached the old Roman path up the hill, and I was quite surprised by the ease with which I made my ascent, it felt like I was up and over the summit in no time at all.

      I had decided to have a short day's walk, in part because I was not sure how I would cope with the hill and in part because it had been hard going the past few days. So I was going to stop at Calzada de Béjar. When I got there I wasn't sure if I had made the right choice, it was a very small village, in fact there were less than 100 residents and many of the buildings looked like they were about to collapse. I was ready for a coffee so I went along to the café, the sign on the door said open but it was closed, when I asked about it the answer I got was that it would open when the owner felt like opening.

      Just then another peregrina arrived looking for the cafe and so I told her it was closed, she was in a little bit of a panic as she had run out of water and had some distance to go, so I gave her my water.

      The reports of the albergue were good so I went along to find it also closed. The neighbours a few doors down were getting ready to go somewhere so I asked them when it would open and they basically phoned the owner to say I was there. The lady made a point of telling me it was a good house and that the lady who ran the albergue was a good person.

      The owner arrived and I got booked in to a lovely large room, double bed and ensuite. I got my washing done for a few euros which was great. The lady had to remove the sheets she had drying on the line and was somewhat surprised when I offered to help her fold them, but she accepted the offer.

      I went out later to go see if the café was open (it was, someone had phoned him to say there were half a dozen people waiting to get in), as I went out the door, I saw the owner sitting out front. She had an open Bible in her lap, and a large notebook and what looked like a study book. In my poor Spanish I told her that I was a Baptist pastor and she was astonished, she then told me that she had three sons, two of whom were Baptist pastors in Madrid and a third who was in seminary training to be a pastor. She was delighted to have another pastor as a guest in her home.

      The café was open and I asked for the menu del dia, but instead of getting a menu I got the food they had available that day, that's how it is sometimes in Spain, but the food was good and not expensive and the owner and his wife were both very friendly.

      There was no shop in the village so I had to make do with the fruit I had in my bag. The albergue owner left stuff out for my breakfast and with that there was nothing for me to do except read and listen to some music.
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    • Day 31

      Hostal Asturias - Calzada de Bejar 10.6.

      June 10, 2018 in Spain ⋅ 🌧 13 °C

      Was für ein Tag! 😁

      Der Camino ist doch immer wieder für Überraschungen gut. Auch wenn es nicht immer die sind, die man sich wirklich wünscht 😎

      Heute morgen sehr gut erholt erwacht und natürlich erst einmal das Wichtigste gecheckt - das Wetter. Hier wartete schon mal keine Überraschung auf mich. Regen war angekündigt, und die Extremadura hält ihre Versprechen.

      Spielte mir aber insoweit in die Karten, als daß ich beim Studium des Weges mit Freude feststellte, dass die N630 heute mein treuer Begleiter sein kann. Die Etappe führte von meinem Hostal zunächst über 12 km nach Aldeanueva del Camino, anschliessend über 9 km nach Banos de Montemayor und zuguterletzt über 4 km nach Puerto de Bejar. 12 + 9 + 4 = 30? So schlecht war ich in Mathe nie. Aber der Etappenbeschreibungen zufolge hätten es heute mehr sein müssen.

      Aber gut, ich beschwerte mich nicht und gab Gas. Die ersten 12 km feuerte ich in 2 Stunden über die Bahn, dann einen Cafe-Booster samt Pause in Aldeanueva. Dann noch mal 9 KM nach Banos de Montemayor in 90 Minuten und dort dasselbe Spiel. Booster und durchschnaufen. Dann wurde es allerdings spaßig 😁

      Ich startete gegen 12.30 Uhr wieder durch, jetzt stand der garstige Aufstieg am Berg an. War aber nicht so garstig wie befürchtet, ich reduzierte einfach das Tempo auf Minimalgeschwindigkeit und schlich den Hang hoch. Die Piste war zwar sehr felsig, aber breit und nicht zugewachsen. Das änderte sich plötzlich.

      Der Weg wechselte die Seite nach einer Straßenüberquerung und verschwand grußlos im Unterholz. Aber so richtig. Da ahnte ich, was mir blüht. Und so kam es auch. Wieder durch einen zugewachsenen Pfad samt der dazu gehörigen Geschenke. Klitschnasse Hose und Schuhe. "Egal" dachte ich, für die 4 Kilometer spielt das jetzt auch keine Geige mehr.

      So kam ich also nach Puerto de Bejar und stiefelte zur Herberge. Die Werbung an der Landstraße hing noch, war aber ebenfalls schon zugewachsen. Als ich in den Weg zur Herberge einbog, sagte mir ein zweites Schild, dass die Herberge nun unter einem anderen Namen firmiert. Ich weiter getrabt und die Herberge gesucht. Aber weit und breit keine in Sicht. Dann bei einem Haus geklingelt, das bewohnt aussah, und ein netter älterer Herr eröffnete mir, dass die Herberge bereits seit letztem September dicht sei. Prima! 😁

      Ich bat ihn, ein Taxi zu rufen, das mich wieder runter nach Banos de Montemayor bringt. Er wieder rein und telefonierte. Ich hörte, wie es drinnen irgendwie etwas lauter am Telefon wurde. Dann stand er wieder vor der Tür und erklärte gestenreich: "Impossible!" Und wiederholte ständig "Madrid, Madrid" 😁 Keine Ahnung, was er mir sagen wollte. Aber ich musste nun eine Entscheidung treffen.

      Wieder runter ins Kaff wollte ich nicht, also blieb nur die Flucht nach vorne. Auf weitere 9 km. In der Hoffnung, dass da eine Albergue geöffnet ist. Ich fühlte mich gut, gerade mal 25 km in den Socken, also: ATTACKE! 😎

      Der Weg dann war richtig gut zu gehen. Die N630 war zwar keine Option mehr, da sie sich nun in eine andere Richtung verabschiedet hatte, aber dafür ging es erstmal 4 km durch den Wald und zwar kontinuierlich bergab 😁 sehr brav. Da rauschte ich durch und fand am Ende der 4 km einen super Rastplatz am Fluss Cuerpo del Hombre. Einen Felsen, herrlich mit Moos bewachsen in idealer Sitzhöhe. Formschön und komfortabel. Foto anbei.

      Dort 15 Minuten gechillt und dann ging es weiter. Durch ein wunderschönes Tal. Hier noch mal die Ausblicke genossen, Foto anbei, und dann ging es auf den letzten 2 KM nochmal richtig steil bergan. Wieder auf einem Meer von Felsen. Aber auch das war bald geschafft und nun sitze ich hier in Calzada de Bejar. Das hübsche Nest hat 84 Einwohner 😊 ein Bergdorf, wie es im Buche steht. Und die Herberge hat Internet. Alleine bin ich natürlich auch, hier ist weit und breit kein anderer Wanderer zu sichten. Hat auch seine Vorteile: Die Uhrzeit fürs Abendessen konnte ich mir bei Manuela, der sehr netten Inhaberin der Herberge, frei aussuchen. Nichts mit Spachteln erst um 20 Uhr 😎 heute werde ich schon um 19 Uhr schlemmen 🍜😊

      Und morgen sind es dann nur 21 statt 30 km. Ich will nicht maulen 😎

      Stand heute: 660 km 🚶☘
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    • Day 31

      Nachtrag Schlemmen vom 10.6.2018

      June 10, 2018 in Spain ⋅ 🌧 13 °C

      Manchmal sagen Bilder mehr als Worte 🤓

      Wer auf der Via de la Plata in Calzada de Bejar übernachten will, sollte das unbedingt in der Albergue Alba-Soraya direkt am Ortseingang links tun.

      Phantastisch! 😊

      Vielen lieben Dank für das grandiose Essen und deine herzliche Gastfreundschaft, Manuela! 😊
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    • Day 34

      More snow in the mountains

      May 11, 2018 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

      I told myself when I went to bed last night that I would decide today after the first 20 km whether to continue another 20 or stop in Calzada de Bejar. Who was I kidding? I slept till 7, sat chatting in the albergue over coffee till almost 8 and at that point the decision was essentially made. No way could I start at 8 and have an enjoyable 40 km walk.

      Aside from a few early morning kms on the side of the highway, virtually all the rest was off road and very very nice. In forests, alongside pastures and rivers, going up gradually and then descending. I had a lot of time and stopped a lot to talk. Interesting to hear a lot of local opinion about the Catalán “issue.” There seems to be no reasonable solution in sight.

      The Guardia Civil patrol a portion of today’s walk because it is also part of a system of local trails. They were in no hurry to get anywhere and spent ten or fifteen minutes interrogating me about walking alone, etc. They have never had an incident on the camino and have never heard of one in their area. The bigger problem seems to be a bit of illegal dumping!

      I am in a very nice Casa Rural, Calzada Romana. 20 € for private room with bath and breakfast. The owners will also cook dinner, an offer I happily seized upon because there is no store and no restaurant.

      Three more days walking! How crazy is that?!
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    • Day 25

      The hills

      May 16, 2018 in Spain ⋅ 🌙 18 °C

      I’m in them. A beautiful walk from Baños to Calzada. A steep climb out of Baños, a pretty shady path, walking alongside a babbling river, over a Roman bridge and road, with the sun shining but a cool wind blowing, wildflowers, cows, calves, the occasional horse, an eagle soaring high above and snow covered mountains visible nearby. What’s not to like? Now in Calzada, tiny little village in which time has stood still.Read more

    • Day 144

      Aldeanueva - Calzada de Béjar

      April 16, 2017 in Spain ⋅ ☀️ 20 °C

      Eric hatte es schlimm erwischt. Eric kommt aus Belgien und ist mit seinem Sohn Nico unterwegs. Beide habe ich schon einmal erwähnt und hin und wieder traf ich sie unterwegs oder in den Herbergen. Eric ist ca. 55 und recht sportlich. Lächelt dauernd - was sehr sympathisch ist. Leider hat sich Eric mehrere Blasen gelaufen und zwar so schlimm, dass diese bereits blutig waren. An der linken Fußsohle der Ferse, hatte er eine 4x4 cm große, blutige und mit Hautresten offene Blase. Am rechten Fuß eine ebensolche, aber die war noch nicht offen. Aber dafür die Blase am rechten Zeh und die war ebenfalls blutig und schon infiziert. Aber er ging weiter, obwohl er wusste, dass er seine Füße medizinisch versorgen und Ruhetage einlegen sollte. Er muss höllische Schmerzen bei diesen Wunden haben. Zumindest ließ er sich belehren und sah es ein, dass er für 3 Tage aussetzen und einen Arzt aufsuchen muss. Am Abend ging ich durch "Aldeanueva", netter kleiner Ort mit geselligem Plaza de Major und einigen Bars. Gemeinsam mit 3 anderen konnten wir das Zimmer unter dem Dach haben. Es waren 4 Einzelbetten und ich vermutete, dass es nachts warm werden würde. Und so war es dann auch. Aber es war ertragbar.

      Da die nächste Etappe nur 22km hatte, habe ich am Vorabend mit Frühstück gebucht. Es wurde dazu alles hingestellt und man konnte sich bedienen. Es gab das übliche, aber der Orangensaft war ok. Der Kaffee war kalt und man konnte ihn in der Mikrowelle erwärmen. Auf meinem Toast schmierte ich etwas Marmelade - wobei - war es Marmelade? Es war einfach nur süß. Trotzdem ging ich gestärkt dann gegen 07:00 Uhr los. Da es bereits leicht dämmerte, benötigte ich auch keine Stirnlampe. Auch "Aldeanueva" war schnell durchquert und es sollte zunächst eine längere Strecke auf der Straße weiter gehen. Das nervte etwas, weil es keinen Seitenstreifen gab. Kurz überlegte ich, ob ich den Umweg über "Hervás" machen sollte (4,4km mehr). Denn so konnte ich zumindest etwas die Straße umgehen. Zunächst folgte ich den Umweg, entschloss mich dann aber doch lieber wieder an der Straße zu gehen - und zwar schneller. Aber dazu musste ich erst wieder zu dieser zurück. Ich schaute mir auf meinem Smartphone die Karte an. Kleine Wege sollten wieder zur Straße führen. Aber diese kleinen Wege gab es fast nicht mehr und so musste ich durch nasses Gras gehen. Was auch nicht schlimm ist und meine Füße blieben dran. Wieder auf der Straße folgte ich dieser etwas gelangweilt. Ich hörte Musik. Ab und zu konnte man doch rechts oder links gehen und irgendwann erreichte ich "Baños de Montemayor". Der Ort ist übrigens, wie es der Name Baños (deutsch: Heilbad) schon vermuten lässt, eine der ältesten bis in die Römerzeit zurückreichenden Kurorte Spaniens. Besonders bei der älteren Generation sei der Ort beliebt und es gibt viele Hotels hier. In der Tat gab es so etwas wie "Kurort-Flair". Im Wanderführer steht, man solle prüfen, ob man noch genug Geld dabei habe. Denn bis Salamanca gäbe es keinen Geldautomaten mehr. Wie gut das ich erst vor 5 Tagen etwas abgehoben hatte.

      Den Ort durchquerte ich doch recht zügig und am Ortsrand sollte ein restaurierter römischer Weg sein. Diesen sah ich zunächst nicht, denn ca. 40 Wandertouristen mit Reiseführerin gingen auf diesem entlang. Solch "Massen" von Menschen war ich seit zwei Wochen nicht gewöhnt und so erschreckte mich doch schier deren Anzahl. Schnellen Schrittes überholte ich die jenseits meines Alters waren und sah dann auch den restaurierten Weg. Wenn man sich mal vorstellte, dass das Weg zu Zeiten der Römer gewesen sein soll, dann war das wie eine Autobahn von heute. Es ließ sich darauf sehr gut gehen und wenn darüber Karren gezogen würden, waren die Erschütterungen durchaus ertragbar.

      Wieder näherte sich die Via der Straße und einige hundert Meter musste man auf dieser gehen. Der Bergpass war erreicht. Aber bald konnte man in einen kleinen Weg einbiegen, der wiederum auf eine kleine Landstraße mündete. Irgendwann unterquerte man dann die Autobahn und zugleich verließ man die Extremadura und kam in die Region Kastilien und León. Da ich nun in den Bergen angekommen war, änderte sich die Landschaft. Teilweise kam es mir sogar vor, als wäre ich im Harz. Zahlreiche Meilensteine (Steinsäulen) ließen einen erkennen, dass es sich um einen gut erhaltenen authentischen Teil der Via de la Plata handelte. Auf einem Feld- und dann Waldweg pilgerte ich bergab und auf halber Höhe entlang eines Tales. Ein Fluss musste ich über eine alte Steinbrücke überqueren und ging dann auf einem Feldweg entlang. Immer wieder an weidenden Tieren, plätschernden Bächen und verfolgt von zwitschernden Vögeln. Besonders die letzte Strecke dieser anfangs langweiligen Straßen Etappe, war wieder sehr schön. Noch einmal ein kleiner Anstieg und ich war in "Calzada de Béjar" meinem heutigen Ziel angekommen. Die rustikale Herberge wurde 2004 in einem ehemaligen Kornspeicher eröffnet und sei die älteste private Herberge auf der Via. Kostenpunkt 10€. Die Hospitaliera Manuela war sehr nett, aber beim Reden leider sehr laut mit vielen "R". Erneut war ich der "Primero" und langsam ist das auch mir peinlich. Gehe ich zu schnell?

      Fazit des Tages: Es wird immer besser als man denkt
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    • Day 15

      Szenenwechsel

      May 25, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

      Auf der heutigen Etappe wechselten wir von der Provinz Extremadura nach Castilla y Leon, was die dritte von vier Provinzen ist, die man auf der Via de la Plata durchläuft. Mit dem Übertritt in die nächste Provinz wechselte auch die Landschaft schlagartig.

      Da heute nur 22 km auf dem Plan standen, haben wir heute schön ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. Um 8:30 Uhr lief ich dann los. Ganz langsam. Ich hatte auch überhaupt keinen Stress mit Ankommen, denn im Dorf von unserem Tagesziel ist absolut nichts abgesehen von der Herberge und einer Bar. Das langsame Gehen war wahrscheinlich auch der Grund, dass ich heute keine Schmerzen im Fuss hatte. Das muss ich mir merken.

      Die ersten 10 km liefen noch der Strasse entlang, waren absolut hässlich und teilweise ziemlich gefährlich. Im Dorf Baños de Montemayor gab es dann eine ausgiebige, zweistündige Pause mit Louis und danach meisterten wir die darauffolgenden 12 km noch gemeinsam. Kaum aus dem Dorf raus, überquerten wir eine Strasse und traten in einen dichten, kühlen Wald ein. Mit so was hat vermutlich keiner gerechnet. Darauf folgten 12 km, die an eine wunderschöne, schweizerische Voralpenlandschaft erinnern. Alles grün, hügelig und abwechslungsreich. Neben uns ragten Berge in die Höhe, die sogar noch mit einigen Flecken Schnee bedeckt waren. Mit so hohen Bergen hätte ich hier gar nicht gerechnet.

      Da wir immernoch ziemlich früh dran waren, trödelten wir gemeinsam die Hügel rauf und runter und kamen kurz nach 14 Uhr in der Herberge an.
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    You might also know this place by the following names:

    La Calzada de Béjar, La Calzada de Bejar

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