• Sebastian Schiller
  • Melanie Fugger

Balkan 2024

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  • Neretva-Brücke

    2 de julho de 2024, Bósnia e Herzegovina ⋅ ☁️ 20 °C

    Der Weg von Mostar nach Sarajevo führt durch die kleine Stadt Jablanica. Hier befindet sich die Neretva-Brücke, ein wichtiges Denkmal der Schlacht an der Neretva im Zweiten Weltkrieg. In der Nähe liegt das Museum „Kampf für die Verwundeten an der Neretva“, das diese Geschichte erzählt.

    Im Jahr 1943 kämpften die jugoslawischen Partisanen unter Tito gegen deutsche Truppen. Die Partisanen waren von Feinden umzingelt und mussten 4.000 verwundete Kämpfer über die Neretva evakuieren. In einem mutigen Schritt sprengten sie die Brücke, um die Verfolgung durch die Deutschen zu verhindern.

    Die Sprengung ließ die Deutschen glauben, ein Rückzug sei unmöglich. Doch die Partisanen bauten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion eine provisorische Brücke aus den Trümmern. So konnten sie ihre verwundeten Kameraden sicher auf die andere Seite bringen. Diese erfolgreiche Evakuierung war ein logistisches Meisterwerk und steigerte die Moral der Partisanen erheblich. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit wurden zu einem Symbol des Widerstands.

    1969 wurde die Bedeutung dieses Ereignisses durch den Film „Die Schlacht an der Neretva“ verstärkt. Für die Dreharbeiten wurde die Brücke erneut gesprengt, um die Ereignisse authentisch darzustellen. Der Film war eine der teuersten Produktionen der damaligen Zeit und wurde international anerkannt. Er erhielt eine Oscar-Nominierung und trug wesentlich dazu bei, das internationale Bewusstsein für die jugoslawische Partisanenbewegung zu schärfen. 

    Nach den Dreharbeiten blieb die Brücke im zerstörten Zustand als Denkmal bestehen. Zehn Jahre später, im Jahr 1978, wurde sie rekonstruiert, sodass Besucher sie wie die Partisanen überqueren konnten. Im Jahr 2010 wurde die Brücke durch eine Flut erneut zerstört. Die aktuelle Rekonstruktion dient nur noch als anschauliches Denkmal. Mal schauen, wie lange sie hält 😬

    Die Drohne hat aufgrund hohen Niederschlags leider keine Starterlaubnis bekommen.
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  • Erstkontakt mit Sarajevo

    2–7 de jul. 2024, Bósnia e Herzegovina ⋅ ☁️ 14 °C

    Unsere Reise nach Sarajevo begann sehr holprig mit einer Reihe von Enttäuschungen.

    Schon die Hinfahrt war nicht so toll, denn von der eigentlich schönen Strecke ist bei anhaltendem Regen leider nicht so viel zu sehen. Dazu kamen sehr lange Staus aufgrund von schweren Verkehrsunfällen. Zu denen kommt es fast 5x häufiger als in Deutschland, was wohl daran liegt, dass die Menschen wesentlich riskanter fahren - was man teilweise auch muss, um in den Verkehr zu kommen. Jedenfalls gerieten wir aufgrund der Verzögerung dann in den Berufsverkehr und stellten fest: Sarajevo hat alle Nachteile einer typischen Großstadt zu bieten.

    Endlich an der Wohnung angekommen, entpuppte sich der "Private Parkplatz auf dem Grundstück" als theoretische Möglichkeit, eine Parklücke an einer steilen Straße zu ergaunern. Das Betreten der Wohnung war auch nicht trivial, da man erstmal den unbefestigten Türgriff in der Hand hält. In der Wohnung stank es nach den Konserven der Vormieter, deren Müll nicht entsorgt worden war. Die Waschmaschine, mit der wir fest gerechnet hatten, fehlte. Wir waren bedient. Darauf angesprochen wurde der Host pampig und obwohl es bereits 8 Uhr war, entschieden wir uns dazu, auf gar keinen Fall dort zu bleiben. Jetzt habe ich meine erste schlechte Airbnb-Bewertung (😡), aber zumindest das Geld zurück 🖕. Wir waren an diesem Punkt soweit, dass wir darüber nachdachten, Sarajevo zu überspringen und zurück nach Mostar zu fahren.

    Glücklicherweise fanden wir kurzfristig noch einen anderen Host. Die Wohnung, die wir ausgesucht hatten, wäre zwar nicht verfügbar, aber er hätte eine andere Wohnung. Auf direkte Nachfrage nach dem Parkplatz teilte er mit, dass auch seine "Privaten Parkplätze auf dem Grundstück" nicht existieren. Er bot uns aber an, die Nacht in seiner Garage zu parken. Der Wohnung fehlte natürlich wieder die Waschmaschine, die wir eigentlich gebucht haben, aber am Ende des Tages waren wir einfach nur froh, dass das Auto irgendwo steht und wir ein Bett zum Schlafen haben. Die Wohnung ist nicht schön, auf keinen Fall ihr Geld wert, aber wir sehen ein, dass wir nur so das authentische Sarajevo-Feeling erleben.

    Ob sich aus dieser ersten Begegnung noch ein wenig Liebe zur Stadt entwickelt? 🤔
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  • Lateinerbrücke

    3 de julho de 2024, Bósnia e Herzegovina ⋅ ⛅ 19 °C

    Dies ist die Latinska Ćuprija, auch bekannt als Lateinerbrücke, eine osmanische Steinbrücke aus dem 16. Jahrhundert, die den Fluss Miljacka in Sarajevo überspannt. Sie ist eine der ältesten Brücken der Stadt und war Zeuge eines Ereignisses, das die Welt veränderte.

    Am 28. Juni 1914 wurde Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich, der Thronfolger der Habsburgermonarchie, zusammen mit seiner Frau Sophie auf dieser Brücke von Gavrilo Princip, einem Mitglied der bosnisch-serbischen nationalistischen Gruppe "Schwarze Hand", erschossen. Dieses Attentat löste eine Kette von Ereignissen aus, die schließlich zum Ersten Weltkrieg führten.

    Nach dem Attentat sicherte Deutschland Österreich-Ungarn den sogenannten "Blankoscheck" zu, eine bedingungslose Unterstützungserklärung, die Österreich-Ungarn ermutigte, ein hartes Ultimatum an Serbien zu stellen. Als Serbien nur teilweise auf die Forderungen einging, erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli 1914 den Krieg. Daraufhin mobilisierte Russland, als Verbündeter Serbiens, seine Truppen. Deutschland, als Verbündeter Österreich-Ungarns, erklärte daraufhin Russland den Krieg. Frankreich, wiederum Verbündeter Russlands, wurde in den Konflikt hineingezogen und erklärte Deutschland den Krieg. Als Deutschland durch das neutrale Belgien marschierte, um Frankreich anzugreifen, trat Großbritannien in den Krieg ein.

    Innerhalb weniger Wochen war nahezu ganz Europa in einen Krieg verwickelt, der vier Jahre dauern und Millionen von Menschenleben fordern sollte. Die Latinska Ćuprija steht heute als stummer Zeuge dieses historischen Wendepunkts und erinnert uns an die verheerenden Folgen von Gewalt und politischen Spannungen.
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  • Nationalmuseum Sarajevo

    3 de julho de 2024, Bósnia e Herzegovina ⋅ ☁️ 20 °C

    Das Nationalmuseum Sarajevo ist ein faszinierender Ort mit einer reichen Geschichte und unzähligen kulturellen Schätzen. Gegründet 1888, befindet es sich in einem beeindruckenden neoklassizistischen Gebäudekomplex.

    Das Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Tierpräparaten, Fossilien und Mineralien sowie bedeutende archäologische und ethnologische Exponate. Diese Sammlungen dokumentieren die reiche Geschichte und das kulturelle Erbe Bosniens.

    Während des Bosnienkrieges spielte das Museum eine bedeutende Rolle. Trotz schwerer Schäden und großer Gefahr setzten die Mitarbeiter ihr Leben aufs Spiel, um die wertvollen Sammlungen zu schützen. Tragischerweise verlor der Direktor des Museums, Dr. Rizo Sijarić, 1993 sein Leben, als er versuchte, das Gebäude vor weiteren Beschädigungen zu bewahren, indem er Löcher im Dach mit Plastikfolien des UN-Hilfswerks abdeckte.

    Dank umfangreicher Restaurierungsarbeiten und internationaler Unterstützung konnte das Museum 2015 wiedereröffnet werden. Es gilt als Symbol für die Widerstandsfähigkeit und das kulturelle Erbe Bosniens.
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  • Museum der Kriegskindheit

    4 de julho de 2024, Bósnia e Herzegovina ⋅ ☁️ 22 °C

    Der Bosnienkrieg (1992-1995) war ein brutaler Konflikt, der nach dem Zerfall Jugoslawiens ausbrach. Sarajevo, die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, wurde während des Krieges belagert und schwer zerstört. Die Belagerung von Sarajevo, die fast vier Jahre dauerte, war eine der längsten Belagerungen in der modernen Kriegsgeschichte. Die Einwohner Sarajevos, darunter viele Kinder, erlebten extreme Notlagen, einschließlich Nahrungsmittelknappheit, ständiger Bombardierungen und der ständigen Gefahr durch Scharfschützen.

    Das Museum der Kriegskindheit in Sarajevo hat seine Wurzeln in den persönlichen Erfahrungen des Gründers Jasminko Halilovic, der während des Bosnienkriegs in Sarajevo aufwuchs. Seine tiefe Betroffenheit führte dazu, dass er 2010 ein Projekt startete, um die Geschichten von Kriegskindern zu sammeln. Aus diesen Geschichten entstand 2013 das Buch "War Childhood" (Kriegskindheit), das weltweite Aufmerksamkeit erregte. Die vielen Zusendungen von persönlichen Geschichten und Erinnerungsstücken aus aller Welt inspirierten ihn zur Gründung des Museums der Kriegskindheit im Jahr 2017.

    Das Museum besteht aus einer wechselnden Ausstellung von Alltagsgegenständen. Menschen aus der ganzen Welt schicken dem Museum ihre persönlichen Erinnerungsstücke und Geschichten, um ihre Erlebnisse als Kriegskinder zu teilen. Vor der Ausstellung gibt es einen kleinen interaktiven Teil, der die Besucher in ihre eigene Kindheit zurückversetzen soll, um die folgenden Geschichten greifbarer zu machen.

    In diesem Zusammenhang auch noch ein paar Fotos aus der Stadt, wo die Spuren des Krieges noch sehr sichtbar sind.
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  • Sarajevos Bobbahn am Trebević

    5 de julho de 2024, Bósnia e Herzegovina ⋅ ☀️ 17 °C

    Direkt mit der ersten Gondel sind wir auf den Trebević-Berg gefahren, den bekanntesten Berg Sarajevos, der faszinierende Ausblicke auf die Stadt bietet. Die Trebević-Seilbahn, die 1959 eröffnet und während des Bosnienkriegs zerstört wurde, ist seit 2018 wieder in Betrieb.

    Sarajevo war 1984, als es zu Jugoslawien gehörte, Austragungsort der Olympischen Winterspiele, der ersten bedeutenden internationalen Veranstaltung in einem sozialistischen Land. Die Spiele zogen Athleten aus aller Welt an und waren ein großer sportlicher und kultureller Erfolg für die Region.

    Während des Bosnienkriegs, nur acht Jahre später, wurden viele der Sportstätten der Olympischen Winterspiele zerstört. Die Olympiahalle, in der Eishockey und Eiskunstlauf stattfanden, wurde komplett zerstört, aber später mit Hilfe des Internationalen Olympischen Komitees wieder aufgebaut. Auch die Skisprungschanzen und das Biathlonstadion auf dem Berg Igman wurden schwer beschädigt und bleiben größtenteils ungenutzt. Ausgerechnet das Siegertreppchen auf den Skisprungschanzen wurde während des Krieges für Exekutionen genutzt.

    Ein besonderes Überbleibsel der Winterspiele ist die Bobbahn auf dem Trebević-Berg. Die Bahn erstreckt sich über 1300 Meter mit einem Höhenunterschied von 126 Metern und war bekannt für ihre schnelle und technisch anspruchsvolle Beschaffenheit. Nach den Spielen wurde sie weiterhin für Weltcup-Wettbewerbe genutzt. Während des Krieges diente die Bahn den bosnisch-serbischen Truppen als Artilleriestellung und trägt noch immer Spuren dieser Zeit.

    Heute ist die Bobbahn ein beliebter Ort für Graffiti-Künstler, die sich dort verewigen. Man kann entlang der Bahn spazieren und die Kunstwerke bewundern. Habt ihr den lächelnden Wolf auf den Bildern gesehen? Das ist Vučko, offizielles Masskotchen der damaligen Winterspiele und bis heute ein bekanntes Symbol in Sarajevo.

    Video folgt.
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  • Observatorium Čolina Kapa

    5 de julho de 2024, Bósnia e Herzegovina ⋅ ☀️ 19 °C

    Vom Ende der alten Bobbahn führt ein versteckter Weg zum Observatorium Čolina Kapa auf dem Trebević-Hügel. Ursprünglich stand hier die Bistrik-Festung, die zwischen 1890 und 1910 von den österreichisch-ungarischen Behörden errichtet wurde. Die Festung wurde an diesem strategischen Punkt gebaut, um einen hervorragenden Blick auf Sarajevo und die Umgebung zu bieten und so die Stadt besser überwachen und verteidigen zu können. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Festung an die Universität Sarajevo übergeben und in ein astronomisches Observatorium umgewandelt.

    Zwischen 1969 und 1972 wurden zwei Kuppeln mit Instrumenten zur Himmelsbeobachtung installiert. Das Observatorium war mit modernen Teleskopen ausgestattet und beherbergte ein Planetarium, eine Bibliothek und ein Fotolabor. Eines der bedeutendsten Projekte war der "Sarajevo Sky Atlas", ein fotografischer Sternatlas, der detaillierte Aufnahmen des Nachthimmels bot.

    Das Observatorium Čolina Kapa war ein Zentrum für wissenschaftlichen Austausch und Forschung und zog Wissenschaftler aus der ganzen Region an. Es bot auch öffentliche Besichtigungen und Bildungsprogramme an, um das Interesse an der Astronomie zu fördern.

    Während des Bosnienkrieges (1992-1995) wurde das Observatorium schwer beschädigt und ist seither außer Betrieb. Die Ruinen sind noch heute sichtbar und zeugen von der Zerstörung während des Krieges.

    Es gibt jedoch Pläne, das Observatorium wieder aufzubauen. Der Astronomische Verein Orion arbeitet daran, die Anlage zu restaurieren und als Bildungs- und Wissenschaftszentrum wiederzubeleben.

    Video folgt.
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  • Drvengrad

    7 de julho de 2024, Sérvia ⋅ ☀️ 31 °C

    Kurz hinter der Grenze machten wir unsere Kaffeepause in einem gemütlichen Café in Drvengrad. Dieses charmante Dorf, auch bekannt als Küstendorf oder Mećavnik, liegt nahe dem Nationalpark Tara und wurde 2004 vom serbischen Filmregisseur Emir Kusturica für seinen Film „Das Leben ist ein Wunder“ erbaut. Es hat sich seitdem zu einem kulturellen und touristischen Zentrum entwickelt.

    Das Dorf besteht aus traditionellen Holzgebäuden und gepflasterten Straßen, die den serbischen Dörfern des 19. Jahrhunderts nachempfunden sind. Im Zentrum des Dorfes steht eine kleine, gemütliche Holzkirche. Es gibt auch ein traditionelles Restaurant, das lokale serbische Gerichte serviert. Zusätzlich gibt es mehrere Kunsthandwerksläden, die handgefertigte Souvenirs und traditionelle serbische Kunsthandwerke anbieten. Das Dorf verfügt auch über ein kleines Kino.

    Neben seiner historischen und architektonischen Bedeutung ist Drvengrad auch ein kulturelles Zentrum. Hier findet das jährliche Kustendorf Film and Music Festival statt, das Künstler und Filmemacher aus aller Welt anzieht. Insgesamt bietet das Dorf eine Mischung aus Tradition, Kultur und Natur.

    Der erwähnte Film erzählt die Geschichte von Luka, einem serbischen Ingenieur, der in ein kleines Dorf zieht, um an einem Eisenbahnprojekt zu arbeiten. Er spielt vor dem Hintergrund des Bosnienkrieges und zeigt, wie Luka mit den Herausforderungen des Krieges und der Liebe zu einer muslimischen Frau, Sabaha, konfrontiert wird. „Das Leben ist ein Wunder“ war ein großer Erfolg und erhielt internationale Anerkennung. Der Film wurde bei den Filmfestspielen von Cannes 2004 gezeigt und war für die Goldene Palme nominiert. Kusturicas Werk wurde für seine einzigartige Erzählweise und die Mischung aus Komödie und Drama gelobt.
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  • Das Drina Riverhouse

    7 de julho de 2024, Sérvia ⋅ ☀️ 30 °C

    Das Drina Riverhouse ist ein faszinierendes Bauwerk mitten im Fluss Drina, nahe der Stadt Bajina Bašta in Serbien. Es wurde 1968 von einer Gruppe Jugendlicher errichtet, die einen Ort zum Sonnenbaden und Schwimmen suchten. Mit Materialien, die der Fluss selbst angespült hatte, schufen sie diese einzigartige Hütte.

    Die Hütte hat sich zu einem Symbol für menschliche Entschlossenheit und Kreativität entwickelt. Ihre Lage und Bauweise ziehen viele Touristen und Fotografen an. Tatsächlich wurde das Drina Riverhouse unter anderem von National Geographic und Business Insider vorgestellt und gilt als eines der meistfotografierten Motive in Serbien.

    Besonders bemerkenswert ist der Beitrag der lokalen Gemeinschaft. Nach jeder Zerstörung durch Hochwasser haben die Bewohner von Bajina Bašta das Haus immer wieder aufgebaut. Diese Aktionen zeigen den starken Gemeinschaftsgeist und die Verbundenheit der Menschen mit diesem Symbol.

    Ein Highlight ist die jährliche Drina Regatta, die seit 1994 stattfindet. Dieses Event hat das Haus weiter bekannt gemacht und zieht viele Teilnehmer aus dem In- und Ausland an.

    Video folgt 📽
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  • Der Kadinjača Memorial Complex

    7 de julho de 2024, Sérvia ⋅ ☀️ 25 °C

    Der Kadinjača Memorial Complex, errichtet 1979, erinnert an die heldenhaften Partisanen, die in der Schlacht von Kadinjača am 29. November 1941 ihr Leben ließen. Die markanten Betonstelen und der durchschlagene Stein symbolisieren den erbitterten Widerstand und die Opferbereitschaft der Kämpfer. Der gesamte Komplex erstreckt sich über eine große Fläche und beeindruckt durch seine monumentalen Ausmaße.

    In dieser entscheidenden Schlacht stellte sich das Arbeiterbataillon von Užice, bestehend aus rund 270 Partisanen, den vorrückenden deutschen Truppen entgegen. Ihr mutiger Kampf ermöglichte den Rückzug des Oberkommandos und die Evakuierung von Zivilisten. Fast alle Partisanen fielen im Gefecht, doch ihr Opfer wurde zum Symbol des jugoslawischen Widerstands gegen den Faschismus.

    Bis heute sind ihre Geschichten in Gedichten und Liedern verewigt, und das Denkmal dient als Ort des Gedenkens und der Reflexion über diese mutige Tat und ihre Bedeutung für die Geschichte.

    Leider befindet sich das Denkmal in einer Flugverbotszone, weshalb wir dort keine Bilder mit der Drohne machen konnten.
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  • Durchreise durch Serbien

    7–8 de jul. 2024, Sérvia ⋅ 🌙 27 °C

    Da wir auf der Rückfahrt noch einmal länger in Serbien sind, waren wir jetzt nur auf der Durchreise und haben uns dazu eine günstige Übernachtungsmöglichkeit für s. g. Glamping (Glamourous Camping) gesucht. Wir wollten eigentlich den ein oder anderen Stop machen, aber in der Mittagssonne (die schon vormittags beginnt und bis abends geht) ist es einfach zu heiß gewesen.

    Zudem wurden wir an beiden Grenzen aufgehalten. Auf dem Weg nach Serbien gab es eine riesige Schlange. Auf dem Weg raus waren wir alleine am Grenzübergang, was die Beamten dazu einlud, eine Fahrzeugkontrolle durchzuführen. Das heißt, wir haben bei 34° unser bis oben vollgepacktes Auto ausgeladen und die Serben haben viele deutsche Produkte kennengelernt. Vielleicht waren sie auch einfach nur beleidigt, dass wir lange in Kroatien und BIH waren, aber nur einen Tag in Serbien. Die Bulgaren hingegen haben sich sehr gefreut.
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  • Ankunft in Belogradtschik

    8 de julho de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 25 °C

    Wir haben den einsamen Weg über Grenzübergang, an dem unser gesamtes Gepäck kontrolliert wurde, bewusst gewählt, um einen Stop in Belogradtschik einzulegen, bevor wir nach Sofia weiterreisen.

    Belogradtschik befindet sich in einer wunderschönen Umgebung mit faszinierenden Felsformationen. In diesen Felsen soll sich eine mysteriöse Festung verbergen. Mehr dazu demnächst ;-)

    Unsere charmante Unterkunft ("Castle Cottage") wird von einer sehr freundlichen Bulgarin betrieben, die ihr mehrstöckiges Haus in ein gemütliches Hostel umgebaut hat. Die Lage ist perfekt, denn von hier aus kann man die Festung bereits sehen, und wir haben noch schnell einen wunderschönen Platz für den Sonnenuntergang gefunden.

    Gute Nacht 😴
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  • Sofia

    9–18 de jul. 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 33 °C

    Sofia ist die Hauptstadt Bulgariens und mit 1,3 Millionen Einwohnern auch die größte Stadt des Landes.

    Sie wirkt sehr großräumig, da es viele große Plätze und vor allem viele Parks mit Grünanlagen gibt. Die kamen uns bei den Temperatur von stets über 36° sehr gelegen 🥵.

    Sofia wirkt insgesamt sehr gepflegt. Es gibt viele historische Gebäude, die aufwendig in Schuss gehalten werden. Man kann sich gut mit dem öffentlichen Nahverkehr bewegen.

    Irgendwelche Idioten hatten sich vor einem halbe Jahr überlegt, dass eine Dachgeschosswohnung im Sommer eine gute Idee wäre. Nun, die Aussicht ist wunderschön, aber die Klimaanlage hat keine Chance 😬
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  • Earth and People Museum

    12 de julho de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 31 °C

    Das Earth and People National Museum in Sofia zeigt über 20.000 Mineralproben aus aller Welt und umfasst etwa 40% aller bekannten natürlichen Mineralien. Ein Highlight der Ausstellung sind die riesigen Kristalle, die extrem selten sind und normalerweise in der Natur kaum zu finden. Diese Sammlung umfasst etwa 200 Stücke und macht die Ausstellung besonders bemerkenswert.

    Im Museum findet man Mineralien in vielen faszinierenden Formen. Manche funkeln und spiegeln das Licht, andere sind matt und schlicht. Es gibt symmetrische Kristalle, runde Geoden, durchsichtige und zarte Formen sowie robuste, massige Mineralien. Besonders beeindruckend ist die Ausstellung seltener Edelsteine, die fast alle Arten von Edelsteinen in roher und geschliffener Form zeigt, einschließlich seltener und exotischer Steine wie Charoit und Meteoritenpartikeln.
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  • Museum der Illusionen 🧙

    15 de julho de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 36 °C

    Das Museum der Illusionen demonstriert anschaulich die Effekte verschiedener optischer Täuschungen.

    Wir haben schon bessere besucht (z. B. in Oslo) aber dieses ist auch ganz nett und klimatisiert 😜

  • Ankunft in Assenowgrad

    18 de jul.–16 de ago. 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 37 °C

    Assenowgrad ist eine kleine, traditionelle Stadt am Anfang der Rhodopen, einem Gebirge im Süden Bulgariens, das sich bis nach Griechenland erstreckt. Wir haben sie für einen längeren Halt ausgewählt, um abseits des Tourismus etwas vom Land zu sehen. Von hier aus sind viele Ausflugsziele gut zu erreichen, und die Preise sind wesentlich moderater als beispielsweise in Sofia.

    Die Geschichte von Assenowgrad reicht zurück bis in die Zeit der Thraker, über 1000 Jahre vor Christus, als die Stadt noch unter einem anderen Namen bekannt war. Im Jahr 1230, während der Kriege zwischen dem Bulgarischen und dem Byzantinischen Reich, gewann die Stadt mit ihrer Festung an militärischer Bedeutung. Zar Iwan Assen II. baute die Festung aus und benannte die Stadt nach sich selbst, um seine Herrschaft und den militärischen Erfolg zu betonen. Seitdem heißt sie "Assenowgrad", was "Stadt von Assen" bedeutet.

    Assenowgrad ist seit jeher eine besonders religiöse Region. In der Stadt und in den umliegenden Bergen befinden sich über 50 Klöster und Kirchen, weshalb Assenowgrad auch häufig als "Klein-Jerusalem" bezeichnet wird. Die kirchlichen Gebäude, allen voran das Bachkovo-Kloster, ziehen noch heute zahlreiche Pilger und abenteuerlustige Wanderer an. In der Stadt hört man zu den üblichen Zeiten Glocken aus allen möglichen Richtungen.

    Im Sommer und besonders aktuell herrschen in der Region sehr hohe Temperaturen. Bei unserer Ankunft zeigte das Thermometer im Auto 44°C an. Die Menschen passen sich an: Tagsüber sind die Straßen leer, und abends, wenn die Temperaturen langsam auf 30°C sinken, erwacht die Stadt zum Leben. Familien und Freunde kommen in der Innenstadt zusammen, spielen, essen und genießen die Zeit. Um 23 Uhr fühlt es sich an, als wäre es 16 Uhr.

    Die Menschen hier sind sehr höflich und gastfreundlich. Das Leben wirkt insgesamt ruhiger, die Leute scheinen weniger gestresst und somit entspannter zu sein. Fast niemand spricht Englisch, aber die Kommunikation gelingt trotzdem und macht beiden Seiten Spaß. Wir fühlen uns hier sehr wohl und haben das Gefühl, tatsächlich in Bulgarien zu sein.
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  • Erster ☕ über der Stadt

    26 de julho de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 25 °C

    Sonnenaufgang auf dem nächstgelegenen Berg. Ja, okay, den Sonnenaufgang haben wir knapp verpasst, aber für die schöne Aussicht hat sich die Wanderung trotzdem gelohnt🤗

    Es ist wirklich verrückt, wie viele kleine, einsame Kapellen auf den Hügeln stehen. Sie werden scheinbar alle noch genutzt, denn irgendjemand hält jede davon in Schuss.Leia mais

  • Festung Asen 📹

    26 de julho de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute früh haben wir einen längeren Spaziergang zur Festung Assenovgrad gemacht, die wir aus unserem Schlafzimmerfenster sehen können. Die Festung liegt am Anfang der Rhodopen auf einem Hügel oberhalb der Stadt.

    Die Festung wurde ursprünglich im 9. Jahrhundert erbaut und im 13. Jahrhundert von Zar Iwan Assen II. ausgebaut. Ihren Namen erhielt sie von diesem Zar, der sie zu einem wichtigen Verteidigungsposten machte. Durch ihre Lage an einem Pass war die Festung besonders wichtig für die Kontrolle der Region und die Handelswege. Sie wechselte mehrfach den Besitzer, darunter die Byzantiner und die Kreuzritter, bevor sie endgültig von den Bulgaren zurückerobert wurde.

    Heute ist von der einstigen Festung hauptsächlich die Kirche der Heiligen Muttergottes von Petrich erhalten, die aus dem 12. bis 13. Jahrhundert stammt und 1991 restauriert wurde. Diese Kirche wird noch von der bulgarisch-orthodoxen Gemeinde genutzt​.

    Bei Dunkelheit ist die Festung wunderschön beleuchtet, sodass man sie von weitem sehen kann.

    https://www.youtube.com/watch?v=xsmoNVBk3-A
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  • Festung Peristera

    31 de julho de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 22 °C

    Unser erster Halt auf der Tour in die Rhodopen war die Peristera-Festung, eine beeindruckende historische Stätte nahe der Stadt Peshtera im Süden Bulgariens. Die Festung liegt auf einem Hügel und bietet einen weiten Blick über die umliegende Landschaft, was sie in der Vergangenheit zu einem wichtigen Beobachtungspunkt machte.

    Die 250 Meter langen Mauern waren ursprünglich bis zu 14 Meter hoch und wurden von sechs Türmen flankiert. Erbaut wurde die Festung im 4. oder 5. Jahrhundert. Ihre strategische Lage ermöglichte die Überwachung wichtiger Handelsrouten und bot Schutz, was den Handel und die Ansiedlung in der Umgebung förderte.

    Peristera ist bekannt geworden durch Ausgrabungen antiker Artefakte wie Münzen, Waffen und Schmuck. Besonders interessant sind die Pithoi, große Vorratsgefäße aus Ton, die bei diesen Ausgrabungen gefunden wurden. Diese Gefäße, von denen 45 vor Ort ausgestellt sind, wurden zur Lagerung von Nahrungsmitteln wie Getreide und Olivenöl verwendet und spielten eine entscheidende Rolle für die Versorgung der Garnison. Die 60 gefundenen Pithoi konnten eine Garnison bis zu 18 Monate während einer Belagerung versorgen.

    Der Name "Peristera" bedeutet "Taube" und leitet sich von einer taubenförmigen Steinformation auf dem höchsten Punkt des Hügels ab. Der Legende nach markierte eine Taubenschar den Standort für den Bau einer Kirche, als das Christentum im Byzantinischen Reich eingeführt wurde. Diese symbolische Bedeutung unterstreicht die historische und kulturelle Relevanz der Festung.
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  • Batak

    31 de julho de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute waren wir in Batak, einer kleinen, aber geschichtsträchtigen Stadt in den Rhodopen im Süden Bulgariens. Sie liegt mehr als 1.000 Metern über dem Meeresspiegel und ist von einer beeindruckenden Berglandschaft umgeben. Die Höhenlage sorgt für ein angenehmes Klima, besonders jetzt im Sommer. Hier ist es gut 10° kühler, als in Assenovgrad.

    Die Rhodopen sind bekannt für ihre üppigen Wälder, kristallklaren Seen und zahlreichen Wanderwege, die sowohl Naturfreunde als auch Abenteurer begeistern. Das Gebirge erstreckt sich über eine Fläche von knapp 15.000 Quadratkilometern, wovon gut 80% in Bulgarien und der Rest in Griechenland liegt.

    Bulgarien war vom späten 14. Jahrhundert bis 1878, also fast 500 Jahre lang, unter osmanischer Herrschaft. Während dieser Zeit litten die Bulgaren unter schweren Steuern, religiöser Verfolgung und sozialer Ungerechtigkeit. Die Osmanische Herrschaft prägte das Land tiefgehend, und viele Versuche der Befreiung wurden blutig niedergeschlagen.

    Die Stadt Batak spielte eine zentrale Rolle im Aprilaufstand 1876, einem bedeutenden Aufstand gegen die osmanische Herrschaft, der sich über viele Städte und Dörfer in Bulgarien erstreckte. Dieser Aufstand war ein verzweifelter Versuch der bulgarischen Bevölkerung, sich von der brutalen Unterdrückung zu befreien.

    Im Verlauf des Aufstands kam es in vielen Orten zu blutigen Auseinandersetzungen. Batak erlebte dabei eine besonders tragische Geschichte. Nach ersten Kämpfen mit den osmanischen Truppen kapitulierten die Bewohner von Batak, nachdem ihnen Schutz versprochen worden war. Die osmanischen Truppen brachen jedoch ihr Versprechen und töteten fast alle Einwohner, darunter Frauen und Kinder, und brannten Teile der Stadt nieder.

    Eine besonders tragische Episode des Massakers ereignete sich in der Kirche Sveta Nedelya. Nachdem die osmanischen Truppen die örtliche Schule zerstört und etwa 200 Menschen lebendig verbrannt hatten, suchten viele Einwohner Zuflucht in der Kirche. Sie hielten sich dort drei Tage lang ohne Wasser und Nahrung auf, bis sie gezwungen waren, aufzugeben. Die osmanischen Truppen brachen ihr Versprechen der Schonung und töteten alle, die sich weigerten, zum Islam zu konvertieren. Mehrere tausend Menschen, darunter Frauen und Kinder, wurden grausam ermordet. Die Kirche wurde teilweise niedergebrannt, aber ihre steinernen Mauern blieben stehen. Heute dient sie als Gedenkstätte und Museum, das die Schädel und Knochen der Opfer beherbergt.

    Die Gräueltaten in Batak erregten internationale Aufmerksamkeit und Empörung. Berichte über das Massaker verbreiteten sich schnell und führten zu einer Welle der Solidarität mit den Bulgaren. Diese internationale Anerkennung des bulgarischen Leids trug maßgeblich dazu bei, dass Russland 1877 dem Osmanischen Reich den Krieg erklärte. Der darauf folgende Russisch-Türkische Krieg führte schließlich zur Befreiung Bulgariens und zur Gründung des autonomen Fürstentums Bulgarien im Jahr 1878.

    In Batak haben wir zudem das historische Balinova-Haus besichtigt. Es zeigt Artefakte und Möbel aus dem 19. Jahrhundert und gibt einen Einblick in die traditionelle Architektur und den Lebensstil der damaligen Zeit.
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  • Die Yagodinska-Höhle (Yagodinska Cave)

    31 de julho de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute haben wir die Yagodinska-Höhle in den Rhodopen besucht. Sie erstreckt sich über 10 Kilometer und beinhaltet diverse Formationen von Stalaktiten und Stalagmiten sowie den s. g. "Leopardensaal". Dieser Raum ist bekannt für seine auffälligen Muster an den Wänden, die durch die unregelmäßige Ansammlung von Mineralien entstehen, welche im Laufe der Zeit einzigartige, fleckenartige Formationen schaffen. Auffällig sind auch die sogenannten "Höhlenperlen" – kleine, runde Mineralformationen, die in verschiedenen Bereichen der Höhle zu finden sind.

    Während die Höhle an sich nett war, hebt sie sich im Vergleich zu anderen Höhlen, die wir besucht haben, nicht besonders hervor. Ein Ausflug lohnt sich aber alleine aufgrund der Anfahrt durch die Rhodopen und die Buynovo-Schlucht. Diese etwa 8 Kilometer lange Schlucht ist an ihren tiefsten Stellen bis zu 200 Meter tief und beeindruckt durch ihre dramatischen Felsformationen und die enge, gewundene Straße. Der Legende nach sollen Wölfe einst mutige Sprünge von bis zu 20 Metern gemacht haben, um die tiefen Schluchten an bestimmten Stellen zu überwinden.
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  • Belintash 📹

    11 de agosto de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute haben wir das mystische Belintash in den Rhodopen besucht. Der Weg dorthin führte uns durch kleine Dörfer und eine wunderschöne Landschaft, bis wir schließlich das beeindruckende Plateau erreichten. Nach einer kurzen Wanderung wurden wir mit einem atemberaubenden Rundumblick auf die umliegenden Rhodopen belohnt – eine Aussicht, die wirklich einmalig ist. Belintash, was übersetzt "Weißer Stein" bedeutet, ist für viele spirituelle Menschen ein besonderer Ort, der angeblich eine starke Energie ausstrahlt und eine tiefe Verbindung zur Vergangenheit spürbar macht.

    Das Plateau von Belintash diente einst als bedeutende Kultstätte der Thraker, die etwa ab 500 v. Chr. in dieser Region lebten. Archäologische Funde, die hier entdeckt wurden, zeugen von der zentralen Rolle, die dieser Ort in den religiösen Praktiken der Thraker spielte. Von kunstvollen Ritualgegenständen bis hin zu Alltagsobjekten – die Funde verdeutlichen die wichtige Stellung von Belintash innerhalb der thrakischen Kultur. Die in den Felsen gehauenen Vertiefungen und Kanäle, die vermutlich für Rituale oder astronomische Beobachtungen genutzt wurden, lassen erahnen, wie bedeutsam dieser Ort einst war.

    Der Weg führte uns auch an einem ungewöhnlichen, knorrigen Baum vorbei, der direkt aus dem Felsen wächst. Seine verdrehten Äste verleihen ihm ein mystisches Aussehen, und für viele symbolisiert er die Widerstandskraft und Lebenskraft, die selbst in einer so rauen Umgebung gedeihen können. Manche sehen in ihm einen Ausdruck der starken spirituellen Energie, die Belintash durchdringt.

    Es ist außerdem eine Tradition, dass Einheimische und Pilger an diesem Ort kleine Gaben wie Münzen, Kleidungsstücke oder andere persönliche Gegenstände hinterlassen. Diese Gaben sind wahrscheinlich ein Ausdruck von Respekt für die spirituelle Bedeutung des Ortes und verstärken die besondere Atmosphäre, die man hier spürt.

    Video: https://www.youtube.com/watch?v=wItr1mz0jPQ
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  • Busludscha Denkmal 📹

    17 de agosto de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 18 °C

    Nachdem wir uns sehr früh auf den Weg gemacht hatten, um den Sonnenaufgang auf dem Buzludzha-Berg zu erleben, wurden wir von der magischen Morgenstimmung in den Bergen begrüßt. Auch wenn die ersten Sonnenstrahlen schon vorbei waren, war die Atmosphäre dennoch beeindruckend. Zu unserer Überraschung waren bereits viele Besucher da, hauptsächlich eine Kolonne von EuropRaid-Teilnehmern – jungen Franzosen, die mit alten Peugeots auf einer abenteuerlichen Rallye quer durch Europa unterwegs sind.

    Leider wurde das Gebäude vor einigen Wochen erst verschlossen, sodass wir es nicht betreten konnten. Eine kleine Polizeiwache stellt derzeit sicher, dass niemand das Gebäude betritt, da es – nach langer Zeit der Verwahrlosung – in Zukunft wieder hergerichtet werden soll.

    Das Busludscha-Denkmal ist ein faszinierendes Relikt aus der sozialistischen Ära, die Bulgarien nach dem Zweiten Weltkrieg prägte. Unter starkem Einfluss der Sowjetunion führte die Bulgarische Kommunistische Partei das Land durch eine Phase intensiver Industrialisierung und staatlicher Kontrolle. 1981 wurde das Denkmal zum 90. Jubiläum der Gründung der Bulgarischen Sozialistischen Bewegung errichtet, um die Macht und die Errungenschaften der Partei zu feiern. Der Standort des Denkmals ist von besonderer Bedeutung, da sich hier 1891 die sozialistische Bewegung in Bulgarien formierte, die später zur Bulgarischen Kommunistischen Partei wurde. Das Denkmal diente als ideologisches Zentrum für Parteiversammlungen, Feiern und propagandistische Veranstaltungen.

    Mit seiner UFO-ähnlichen Struktur thront es auf dem Gipfel des Buzludzha-Berges in einer Höhe von 1.432 Metern über dem Meeresspiegel und galt als Monument des Fortschritts und der Stärke. Besonders beeindruckend waren die Mosaiken im Inneren, die sich über eine Fläche von über 500m² erstreckten. Diese Mosaiken wurden aus über 35 Tonnen Smalt-Glas gefertigt und stellten zentrale Szenen der sozialistischen Bewegung in Bulgarien dar, einschließlich Porträts bedeutender sozialistischer Führer. Die Farbenpracht und die Details dieser Mosaiken machten sie zu einem herausragenden Element des Denkmals.

    Ein weiteres markantes Detail des Denkmals waren die zwei riesigen roten Sterne aus synthetischem Rubin-Glas, die an den Seiten des Turms angebracht waren. Jeder Stern hatte einen Durchmesser von etwa 12 Metern und wurde von innen beleuchtet. Diese Sterne waren so hell, dass man sie bei guten Bedingungen von der rumänischen Grenze im Norden bis zur griechischen Grenze im Süden sehen konnte. Sie symbolisierten die weitreichende Ausstrahlung der kommunistischen Ideologie, die über die Grenzen Bulgariens hinaus strahlen sollte.

    Die Finanzierung des Denkmals erfolgte durch eine groß angelegte Spendenkampagne, die offiziell freiwillig war. Es gibt jedoch Berichte, dass viele Bulgaren diese Spenden eher als indirekt erzwungen wahrnahmen. Die Beteiligung an der Finanzierung wurde von vielen als gesellschaftliche Pflicht empfunden, was das Monument für einige zu einem Symbol der Unterdrückung und des Zwangs machte.

    Nach dem Ende des Kommunismus verfiel das Denkmal zusehends, und heute sind viele der einst prächtigen Mosaiken beschädigt. Doch es gibt Hoffnung: Seit einigen Jahren wird daran gearbeitet, das Denkmal zu restaurieren und als Kulturzentrum wiederzubeleben. Geplant ist, es zu einem Ort der kritischen Auseinandersetzung mit der sozialistischen Vergangenheit Bulgariens zu machen.

    Die Meinungen der Bulgaren über das Denkmal sind gespalten. Während einige es als wichtiges historisches Erbe bewahren wollen, sehen andere es als unangenehmes Relikt einer dunklen Zeit. Diese gespaltenen Ansichten spiegeln die größere Debatte darüber wider, wie Bulgarien mit seiner sozialistischen Vergangenheit umgehen soll.

    Video: https://www.youtube.com/watch?v=Fh8TgDmu5I0
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  • Stob Pyramiden 📹

    1 de setembro de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 24 °C

    Die Stob-Pyramiden sind ein kleines Naturspektakel am westlichen Rand des Rila-Gebirges in Bulgarien. Sie liegen etwa 100 Kilometer südlich von Sofia und bestehen aus einer Ansammlung ungewöhnlicher Felsformationen, die über Millionen von Jahren durch Erosion entstanden sind. Seit 1964 stehen sie als Naturdenkmal unter Schutz.

    Diese bizarren Felsformationen, auch als Hoodoos bekannt, sind das Ergebnis der langsamen Abtragung von weichem Sandstein und Lehmschichten. Wind und Regen formten dabei Säulen und Felstürme, die bis zu zwölf Meter hoch sind. Einige der Formationen sind von flachen Steinplatten aus härterem Gestein bedeckt, die den darunterliegenden Sandstein schützen und so die typischen „Pilzformen“ entstehen lassen.

    Auf dem Weg zum Kamm der Felsformationen stößt man etwa auf halber Strecke auf die Überreste einer alten Kapelle, die als Tsarkvishte bekannt ist. Diese Kapelle stammt vermutlich aus dem späten 14. Jahrhundert. Trotz der Ruinen ist der Ort noch heute für einige Gläubige von Bedeutung, die ihn gelegentlich für stille Gebete aufsuchen. 

    Der Wanderweg ist gut ausgebaut und dauert etwa 40 Minuten bis zum Kamm der Felsen. Unterwegs bieten sich immer wieder herrliche Ausblicke auf das umliegende Rila-Gebirge. Besonders schön sind die Felsformationen bei Sonnenuntergang, wenn das warme Licht die Gesteine in kräftigen Farben erstrahlen lässt.

    Video: https://youtu.be/G-9V5EEC3uI?si=yszPM_5hKoeLfZub
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  • Rila Kloster

    2 de setembro de 2024, Bulgária ⋅ ☀️ 21 °C

    Das Rila-Kloster, eingebettet in die dichten Wälder des Rila-Gebirges, ist eines der bedeutendsten religiösen und kulturellen Wahrzeichen Bulgariens. Seit 1983 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe und spielt eine zentrale Rolle in der bulgarischen Orthodoxie. Jedes Jahr zieht das Kloster zahlreiche Besucher an, die von der beeindruckenden Architektur und der tiefen spirituellen Atmosphäre angezogen werden.

    Das Kloster wurde im 10. Jahrhundert von Iwan Rilski gegründet, einem Eremiten, der heute als Heiliger verehrt wird. Eremiten sind Menschen, die sich aus religiösen Gründen in die Abgeschiedenheit zurückziehen, um ein einfaches Leben des Gebets und der Meditation zu führen. Iwan lebte in einer Höhle in den Bergen, wo er sich ganz seiner spirituellen Entwicklung widmete. Legenden erzählen, dass er Wunder vollbrachte, etwa das Zähmen eines wilden Bären, der ihm später als treuer Begleiter diente. Diese und andere Geschichten machten ihn in ganz Bulgarien berühmt und prägen bis heute die spirituelle Bedeutung des Klosters. In derselben Höhle, in der Iwan lebte, befindet sich der sogenannte „Wundertunnel“. Laut der Legende können nur Menschen mit reinem Herzen diesen schmalen Tunnel durchqueren. Viele Pilger besuchen den Ort, um diese spirituelle Prüfung zu bestehen und innere Ruhe zu finden.

    Während der osmanischen Herrschaft spielte das Kloster eine zentrale Rolle im Erhalt der bulgarischen Kultur. Obwohl es mehrfach zerstört wurde, setzten sich die Bulgaren immer wieder für den Wiederaufbau ein, unterstützt von wichtigen Persönlichkeiten. Besonders im 19. Jahrhundert, als Bulgarien seine Unabhängigkeit anstrebte, wurde das Kloster zu einem Symbol des Widerstands. Es diente nicht nur als geistiges Zentrum, sondern auch als Zufluchtsort für Revolutionäre, die gegen die osmanische Herrschaft kämpften.

    Heute leben etwa 20 bis 30 Mönche im Kloster, die ihren Alltag mit Gebeten und der Pflege des Klosters gestalten. Besucher haben die Möglichkeit, im Kloster zu übernachten und so die besondere Atmosphäre dieses Ortes zu erleben. Wenn die Tagestouristen gegangen sind und nur noch das Murmeln der Gebete durch die Hallen klingt, entfaltet das Kloster seine ganz besondere Stille.
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