2014 - oder das Jahr, in dem mein Fernweh begann. Eher zufällig verabredeten sich vier junge Männer aus Schwaben zu einem Roadtrip quer durch die USA - auf der legendären Route 66. Read more
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  • Day 1

    Es geht los!

    October 1, 2014 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Die Vorbereitungen zu unserem Urlaub liefen gut. Wir waren voll im Zeitplan und bereit für den Abflug. Am Samstag, den 27. September heiratete noch mein bester Freund. Am 01.10. ging dann unser Flug.
    Wenige Tage vorher erwischte mich dann aber eine furchtbare Grippe, so dass ich nicht mal diese Hochzeit besuchen konnte und der Abflugtermin rückte bedrohlich nahe. Ziemlich schnell war klar: Bis zum Abflugtermin wirst du nicht ganz gesund. Also habe ich im Internet noch meine Reiseapotheke aufgestockt und es kam der Tag der Abreise…

    Um 04:30 Uhr klingelte der Wecker, die Sachen waren ja schon alle gepackt. Also, ab unter die Dusche, Kaffee rein und los ging es. Ein Freund von uns hatte glücklicherweise ein ausreichend großes Auto für vier große Reisekoffer inkl. Handgepäck. Somit sparten wir uns die Park- oder Bahnkosten und kamen schnell und bequem zum Flughafen nach München und wieder zurück. Um 07:00 Uhr waren wir am Flughafen und wollten entspannt einchecken… Wäre da nicht fünf Minuten vor uns eine Reisegruppe, die vornehmlich aus Rentnern bestand, angekommen, die auch bei uns im Flugzeug mitreisten. Naja, es war halt Oktoberfestzeit und viele Touristen unterwegs. Aber wir hatten ja Zeit und waren schließlich auch welche.

    Das Wetter an diesem Mittwoch machte uns den Abschied allerdings so schwer. War das ein Sauwetter…

    Von unserem Flugzeug habe ich kein Foto gemacht. Ich war wohl viel zu aufgeregt. Und das hatte seinen Grund:
    Es war meine erste Reise an ein Ziel außerhalb Europas und somit meine erste wirklich lange Flugreise. Die vorherigen Reisen gingen zu einer bekannten Insel im Mittelmeer und nach Bulgarien. Deshalb freute ich mich zwar wie Bolle auf den bevorstehenden Urlaub, aber der Flug trieb mir den Angstschweiß auf die Stirn…

    Nach unserem (fast) pünktlichen Start um 09:55 Uhr war ich die ersten Stunden auch sehr angespannt. Je länger der Flug allerdings dauerte, desto besser wurde es und zum Schluss war ich schon fast entspannt. Es hat nur manchmal ein bisschen gewackelt. Bilder habe ich allerdings während der Flüge keine gemacht.

    Soweit ich mich noch erinnern kann, war das Flugzeugessen genießbar, und der Service bei Delta Airlines durchaus in Ordnung. Wir landeten pünktlich um 14:30 Uhr in Atlanta und hatten 1 Stunde 30 Minuten für den Terminalwechsel.
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  • Day 1

    Zwischenstopp

    October 1, 2014 in the United States ⋅ ⛅ 27 °C

    Unser Anschlussflug hatte eine halbe Stunde Verspätung. So hoben wir gegen 16:40 Uhr mit ebenfalls mit einer Delta Maschine gen Chicago ab und ich musste nur noch eineinhalb Stunden Flugangst überstehen, bis DER Urlaub des Lebens so richtig starten konnte.

    Pünktlich zum Sonnenuntergang setzten wir zum Landeanflug an. Vorbei an der beeindruckenden Skyline und über die nicht endenden Vororte dieser Stadt… Die Landung glückte dann problemlos, unsere Koffer waren so ziemlich die ersten auf dem Band und so ging es zügig zur Mietwagenausgabe bei Alamo. Nach kurzer Wartezeit hatten wir dann unser Gefährt für die nächsten 3,5 Wochen. Ein Chrysler Town & Country. Gerade groß genug für unser Gepäck und mit etlichen USB-Anschlüssen. Ist ja im Smartphone Zeitalter schon fast ein Muss.

    Also, Sachen gepackt, Handynavi mit der Adresse unseres Hotels programmiert und los ging es: Ziel war das <<Chicago’s Essex Inn>> in Downtown, unmittelbar am Grant Park und in der Nähe des Buckingham Fountain.

    Die Fahrt vom Flughafen bis zum Hotel dauerte ca. 30-40 Minuten. Allerdings weiß ich das nicht mehr genau. Es war inzwischen Abend in Chicago und wir waren schon fast 24 Stunden auf den Beinen. Ohne Probleme fanden wir unser Hotel.

    Wir brachten unsere Koffer aufs Zimmer und mussten doch gleich wieder raus und einen ersten kleinen Rundgang starten. Und es war für vier Landeier wie uns schon sehr beeindruckend, was wir da zu sehen bekamen!

    Nach kurzer Orientierung meldete sich dann schon unser Magen. Wir hatte ja schon lange nichts mehr gegessen und der 1. Burger auf dem amerikanischen Kontinent musste schließlich umgehend verspeist werden.
    Es dauerte allerdings eine Weile, bis wir einen geöffneten Burgerladen fanden. Der Burger war zwar sehr gut, aber nicht perfekt. Gemundet hat er uns trotzdem.

    Danach ging es noch kurz in einen Liquor-Shop um den Biervorrat aufzufüllen und dann ließen wir den ereignisreichen Tag bei einem Feierabendbier Revue passieren. Gegen 24 Uhr ging es dann ins Bett.

    Am nächsten Tag stand ein Stadtrundgang auf dem Programm. Fortsetzung folgt… (dann allerdings mit mehr Bildern und weniger Text!
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  • Day 2

    Good Morning Chicago!

    October 2, 2014 in the United States ⋅ ☁️ 12 °C

    Der Blick aus dem Fenster unseres Zimmers am ersten vollen Tag in den Staaten war vielversprechend. Das Wetter war gut - etwas bewölkt, aber warm.

    Für den Abend war allerdings ein Wetterumschwung angekündigt. Sogar mit Tornado-Warnung bis hoch in die Chicago Area. Es blieb aber Gott sei Dank bei einem schweren Gewitter. Der darauf folgende Temperatursturz sollte uns allerdings die nächsten Tage noch begleiten…

    Aufgrund des anstrengenden Vortages konnten wir bis 06:30 Uhr schlafen. Somit hatte sich der Jetlag schon am ersten Tag fast erledigt. Ich wachte zwar die nächsten Tage immer mal wieder mitten in der Nacht auf, konnte dann aber meist schnell wieder einschlafen. Meine Grippe schien auch besiegt.

    Dementsprechend fröhlich und unbeschwert startete der Tag!
    Da wir im Hotel kein Frühstück dabei hatten, ging es gleich auf die Straßen von Chicago. Was wir am Vorabend schon im Dunkeln gesehen hatten, war tagsüber nicht weniger beeindruckend.

    Wir frühstückten eine Kleinigkeit bei Dunkin Donuts, mussten uns aber beeilen, da wir um 10 Uhr ein “Date“ mit einem „Chicago Greeter“ hatten. Die meisten werden sich jetzt zu Recht fragen, was ein „Chicago Greeter“ ist… Die „Chicago Greeter“ sind eine gemeinnützige Organisation die kurze, ca. 3-stündige Stadtrundgänge anbieten. Ideal für ein Erstes Erkunden der Stadt. Durchgeführt von einheimischen Freiwilligen. Und kostenlos! Als Schwaben mussten wir da natürlich nicht zweimal überlegen und buchten einen Stadtrundgang.
    Unser „Greeter“ war ein waschechtes Chicago-Urgestein: Richard Elkins. Ca. 70 Jahre alt, vermutlich also Rentner und er lebt schon sein ganzes Leben in Chicago. Dementsprechend konnte er uns viel erzählen. Ein sehr interessanter Vormittag.
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  • Day 2

    Hoch hinaus! Chicago Teil 2

    October 2, 2014 in the United States ⋅ ☁️ 22 °C

    Am John Hancock Center trennten sich dann unsere Wege wieder. Wir wollten Richard noch ein Trinkgeld geben, aber dieses durfte er als Chicago Greeter nicht annehmen. Schade eigentlich, aber die Regeln sind da wohl ziemlich strikt.

    Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, auf das Skydeck des Hancock Center zu fahren. Der Eintritt kostete die 19 $. Aber die Aussicht war es Wert. Leider zogen immer dichtere Wolken auf, so dass die Sicht nicht mehr so schön war.

    Danach ging es dann noch zum Navy-Pier. Einem ehemaligen Anlegeplatz des Militärs. Jetzt eine Art Vergnügungspark - vor allem der dazugehörige "Beer Garden" hat uns fasziniert, aber auch die Aussicht auf die Skyline war nicht von schlechten Eltern.

    Standesgemäß war auch Barack Obama und sein Empfangskommittee für unseren „Antrittsbesuch“ in die Stadt gekommen. Näher werde ich wohl einem amerikanischen Präsidenten (wenn er denn zu diesem Zeitpunkt im vorbeifliegenden Heli saß) nicht mehr kommen...

    Zu Fuß ging es dann über den Grant Park, mit dem aus Funk und Fernsehen berühmten Buckingham Fountain (Eine schrecklich nette Familie), zurück zum Hotel.

    Da wir, bis auf das spärliche Frühstück, eigentlich noch nichts im Magen hatten, ging es dann nochmal raus in die Straßenschluchten von Chicago. Ganz in der Nähe unseres Hotels sollte es „The Best Chicago Style Deep Dish Pizza“ in Chicago geben. Das hörte sich so vielversprechend an, dass wir da einfach hin mussten. Der Laden hieß „Lou Malnati’s Pizza“ und war brechend voll. Nach kurzer Wartezeit bekamen wir dann einen Tisch und machten zunächst mal unsere erste Erfahrung mit gechlortem Trinkwasser im Restaurant. Bäähhh.
    Mir schmeckte die Pizza eigentlich ganz gut. War mal was anderes. Meine Kollegen konnte sie allerdings so gar nicht überzeugen. Naja, Chicago ist halt doch nicht Neapel! ;-)

    So endete dann der erste volle Tage in den USA. Festzuhalten bleibt, dass Downtown Chicago sehr gut zu Fuß zu erkunden ist. Und ein Tag dafür definitiv nicht ausreicht! Also, mir hat es gefallen - so gut, dass ich zwei Jahre später nochmal für 10 Tage in der Stadt verbracht habe.

    Morgen geht es dann endlich auf die Route 66. Wenn auch nicht für lange Zeit…
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  • Day 3

    Vom Winde verweht...

    October 3, 2014 in the United States ⋅ 🌧 13 °C

    Wie schon im TV angekündigt wurde, erreichte in der Nacht eine heftige Gewitterfront mit viel Regen und Sturm die Stadt. Tornado- Sichtungen gab es in dieser Nacht auch, aber Gott sei Dank viel weiter südlich. Wir bekamen im Hotel allerdings gar nicht so viel mit von dem Unwetter da draußen. Da wir am Vortag ja ziemlich viel Bewegung hatten, waren wir am Abend hundemüde und konnten dementsprechend durchschlafen. Gegen 06:30 Uhr klingelte der Wecker und wir packten unsere Sachen. Denn heute sollte es endlich auf die „Motherroad“ gehen. Man, war ich gespannt.

    Gegen 08:00 Uhr verließen wir das Hotel, packten unsere Sachen ins Auto und los ging es. Erstes Ziel war das „Begin Historic Route 66 Sign“ in der East Adams Street - den offiziellen Startpunkt der Route 66 in Chicago.

    Die erste Meile quälten wir uns durch die Rush Hour von Chicago. Die Menschenmassen von außerhalb strömten in die Stadt. Es war teilweise schon ein beeindruckendes Bild, wie viel Menschen nach Downtown zu Ihrem Arbeitsplatz pilgerten. Sehr viele waren zu Fuß unterwegs. Mit dem Auto ging es ja auch nur langsam vorwärts. Aber da es draußen regnerisch, kühl und windig war, klagten wir nur wenig und ließen uns im Stop and Go aus Downtown heraus treiben.

    Allerdings nicht allzu weit. Bei „Lou Mitchell’s“ legten wir schon die erste Route 66 (Pflicht!)Pause ein. Frühstück war angesagt. Und was soll ich sagen. Es war Klasse! Das erste richtige amerikanische Frühstück. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es gab Egg’s Benedict, Hash Browns und natürlich mit Kaffee und Orangensaft. Fotos gibt es von diesem kulinarischen Highlight allerdings keine: Mein Hunger war einfach zu groß! ^^

    Gut gestärkt ging es wieder zurück ins Auto und auf der Ogden Ave hinaus in die Vororte von Chicago. Auf den Straßen konnte man noch die Spuren des nächtlichen Unwetters erkennen.
    Danach suchten wir noch einen T-Online Shop auf, um uns eine SIM-Karte für mobiles Internet zu besorgen. Keine leichte Aufgabe, denn wir wollten einen Tarif, mit dem ein Hotspot praktisch vier verschiedene Handys versorgen konnte - im Jahr 2014 nicht ganz günstig. 5Gb kosteten 100,- $.
    Im Walmart besorgten wir uns noch eine Kühlbox für die Reiseverpflegung und befüllten diese dann auch üppig - vor allem die koffeinhaltige Mountain Dew Limonade waren bei den Fahrern immer sehr beliebt - je nach Bundesstaat gab es für die Beifahrer auch mal ein Route-Bier! ;-)

    Nasch einer gefühlten Ewigkeit hatten wir die Vororte Chicagos hinter uns gelassen und es wurde etwas ländlicher. Wir erreichten Joliet mit seiner bekannten Eisdiele und den tanzenden Blues Brothers auf dem Dach. Da es wettertechnisch allerdings sehr ungemütlich war entschlossen wir uns, hier nichts zu kaufen.

    Der „Gemini Giant“ in Willmington war die nächste bekannte "Roadside Attraction" auf der Route 66. Das dazugehörige „Launching Pad“ Diner war seit geraumer Zeit geschlossen und sah auch schon ziemlich herunter gekommen aus. Inzwischen soll es aber wieder geöffnet sein (Stand Februar 2022).

    Unser nächster Halt war „The Polk-a-Dot Drive In“. Dort machten wir auch noch eine Vesper-Pause und genehmigten uns eine Runde Cheeseburger. So toll das Diner auch eingerichtet war: das Essen war leider nur sehr durchschnittliches Fastfood.
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  • Day 3

    Die Springfield-Verwechslung

    October 3, 2014 in the United States ⋅ ☁️ 10 °C

    Das „Two cell Jail“ in Gardner, Illinois war unsere nächste Station. Hier hielten wir uns aber nur kurz auf. Der Wind wurde immer stärker und die Temperaturen waren auch langsam sehr unangenehm. Die Kaltfront des Unwetters hatte ganze Arbeit geleistet. Gott sei Dank hatten wir ausreichend warme Kleidung dabei.

    Immer wieder tauchten am Straßenrand auch Abschnitte des alten Route 66 Straßenbelages neben dem jetzigen Straßenverlauf auf. Oft werden diese nun als Servicestraße für die damals neu gebauten Interstates (Autobahnen) verwendet.

    In Pontiac besuchten wir die “Route 66 Association Hall of Fame & Museum”. Dort waren einige sehr interessante Raritäten ausgestellt. Entlang der Route 66 gibt es aber eine schier unzählige Anzahl solcher kleinen Museen und Souvenir-Shops.

    Da wir Vormittags so getrödelt hatten, ging uns jetzt langsam die Zeit aus. Es dämmerte schon und wir entschlossen uns, die Route 66 zu verlassen und über die schneller Interstate nach Springfield zu fahren. Bei Nacht hätten wir ja sowieso nicht mehr viel sehen können und wir hatten noch ca. 100 Meilen vor uns.

    In Springfield angekommen suchten wir gleich unser Hotel auf. Wir nächtigten im „Route 66 Hotel und Conference Center“, welches uns auch sehr gut gefallen hat.
    Da es Freitagabend war, wollten wir nicht bloß im Zimmer versauern, sondern noch ein bisschen unter die Leute gehen. Im Hotel war auch ein Comedy Club untergebracht, in dem mehr oder weniger bekannte Comedians auftreten. Da wir uns aber nicht in der Lage sahen, eventuellen Wortwitzen in englischer Sprache zu folgen, sparten wir uns das Geld und gingen in die ebenfalls an das Hotel angeschlossene „Donnie B’s Den.“ Bar.
    Und die war so, wie man Sie aus den amerikanischen Filmen kennt. Gedämpftes Licht, einigermaßen laute Country und Rock-Musik und eine große Theke. Wir nahmen jedoch einen Tisch, da wir Hunger hatten. Wir bestellten erstmal Wings und einen Eimer Budweiser (1 Eimer = 5 Flaschen 0,3 l). Die Wings habe ich fotografiert, den Eimer aus Jugendschutzgründen nicht. War aber eine tolle Sache.

    Das tolle an den amerikanischen Bars ist ja, dass man relativ schnell mit den Bedienungen ins Gespräch kommt. Ob das nun aus taktischen Gründen zwecks Trinkgeldbeschaffung oder doch aus Freundlichkeit der Fall ist, sei jetzt mal dahin gestellt. Auf jeden Fall war zeitweise nicht viel los und wir kamen mit einer Bedienung, die ungefähr in unserem Alter war ins Gespräch.

    Zunächst mal fragte Sie uns, woher wir kommen und was uns denn nach Springfield verschlagen hat. Ich kam auf die glorreiche Idee, ein Späßchen zu machen und zu sagen, dass wir in Springfield die Evergreen Terrace suchten (Insider werden wissen, dass die Simpsons in einem fiktiven Springfield in der Evergreen Terrace wohnen). Der Witz zündete nicht so recht…
    Im Gegenteil: Ihre Gesichtszüge wandelten sich von geschockt zu verdutzt und wieder zurück. Sie sagte dann „Don’t tell this anyone!?“ Ich war natürlich schnell um Aufklärung bemüht und fragte , warum sie denn so komisch reagiert hatte. Es stellte sich heraus, dass die Evergreen Terrace in Springfield Illinois wohl nicht die beste Adresse der Stadt wäre. Ist wohl eher sowas wie der Rotlicht-Bezirk….

    Naja, später konnten wir darüber lachen… Wir bleiben auch noch ein bisschen in der Bar, da wir am nächsten Tag nicht so früh aufbrechen wollten. Ich ging gegen 23 Uhr ins Bett, da sich meine Grippe zurück meldete. Das kühle und windige Wetter hatte mir wohl nicht gut getan. Die anderen blieben noch eine Weile…
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  • Day 4

    Der Umweg

    October 4, 2014 in the United States ⋅ ⛅ 6 °C

    Als ich an unserem 4. Reisetag aufwachte, war ich wie gerädert. Noch wusste ich noch nicht so genau: War meine Erkältung oder die Budweiser am Abend zuvor Schuld an diesem Zustand? Später stellte sich heraus, dass es immer noch die Erkältung war.
    Trotzdem frühstückten wir erstmal im Hotel integrierten Diner mit dem passenden Namen „Yesterdays“. Es saßen an diesem Samstag auch ein paar ältere Herren darin, die angeregt über amerikanische Politik diskutierten. So genau habe ich aber nicht hingehört.
    Ich war damals echt zufrieden mit unserer Hotelwahl, weil man einfach alles in einem Haus integriert hatte: Bar, Restaurant, Comedy Club. Die Zimmer und das Ambiente passten auch sehr gut. Man fühlte sich fast, als würde man in einem Museum schlafen.
    Baden im sehr ansehnlichen Außenpool war leider nicht mehr möglich. An diesem Morgen mussten wir sogar die Fenster unseres Autos frei kratzen. Aber wenigstens schien mal die Sonne!

    Nachdem wir alles noch ausgiebig fotografiert hatten, ging es auf einem „einkalkulierten Umweg“ Richtung Indianapolis. Dafür mussten wir die Route 66 zwischen Springfield und St. Louis auslassen.
    Die Chains-of-Rocks-Bridge und ein paar weitere Highlights verpassten wir dadurch leider. Aber ich hoffe, dass ich die Tour auf der "Mainstreet Americas" im fortgeschritteneren Alter nochmal wiederholen und die verpassten Orte noch besuchen kann. Der Umweg hat sich aufgrund des Football-Spiels aber wirklich gelohnt.
    Wir fuhren von Springfield über die Interstate 72 & 74 nach Osten und kamen nach ca. 200 Meilen direkt in Indianapolis an. An größere Städte entlang der Interstate in diesem von der Landwirtschaft geprägten Gebiet kann ich mich eigentlich nicht mehr erinnern. Soweit wir erkennen konnten wurde auf den riesigen Feldern Soja und Mais angebaut. Deshalb war die Fahrt auch relativ monoton und eher langweilig. Einziges Highlight war der Besuch von „Dunkin Donuts: Mhhhhhhh, Dooooonuts!

    In Indianapolis kamen wir dann erstmal am berühmten Raceway vorbei. Wir hielten aber nicht an. Es war schon Samstag-Nachmittag und wir wollten so schnell wie möglich ins Hotel, damit wir noch eine Runde im Tageslicht laufen konnten.

    Am späten Nachmittag kamen wir im Hotel “Courtyard by Marriot Indianapolis Downtown” an. Es war nach dem Planet Hollywood in Las Vegas das teuerste und modernste auf unserer Reise. Eine Nacht kostete 164,00 € die Nacht, aber die Lage war Top (in Laufweite zum Stadion) und die Zimmer sehr schön und modern eingerichtet.
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  • Day 4

    Klo-Entertainment

    October 4, 2014 in the United States ⋅ ☁️ 12 °C

    Direkt neben dem Hotel lag das Indiana State Museum und das NCAA Headquarter und die NCAA Hall of Champions. Die National Collegiate Athletic Association (NCAA) ist ein Freiwilligenverband, über den viele Colleges und Universitäten der USA und Kanadas ihre Sportprogramme organisieren. In Deutschland ist vor allem College Football und Basketball bekannt. Zu den College Footballspielen kommen teilweise sogar mehr Zuschauer wie zu spielen der NFL. Beide Gebäude hatten allerdings schon geschlossen.

    Falls euch die „rot-braune Brühe“ auf den Fotos aufgefallen ist:
    Wir hatten uns zunächst auch gefragt, welche Erreger sich da wohl im Wasser tümmeln und vermehren und vor allem was Sie wohl mit uns machen würden, wenn jemand von uns da reinfallen sollte.
    Wenig später sahen wir dann aber im TV die doch eher harmlose Aufklärung. Am Tag vor unserer Ankunft hat die Stadt Lebensmittelfarbe in das Kanalsystem rund um den Museumspark geschüttet. Anfangs war die Farbe wohl auch hell-rosa.
    Diese Aktion kommt von einer Organisation der USA, die auf Brustkrebsvorsorge aufmerksam machen will und die auch von der NFL und Ihren Vereinen unterstützt wird. Dazu tragen die Spieler an mehreren Spieltagen rosafarbene Ausrüstungsgegenstände (Handschuhe, Schuhe, Handtücher, etc.) die dann nach dem Spiel versteigert werden.
    Über Nacht hatte sich aber das „schöne“ Rosa in eine unappetitliche Brühe verwandelt. Hoffen wir mal, dass kein Mensch und Tier zu schaden gekommen ist. ^^

    Gegen Abend meldeten sich unsere Mägen nochmal und wir suchten uns eine richtige US-Sportsbar.
    Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Flatscreens an den Wänden hingen, aber es waren etliche. Und da Samstagabend war, lief auf fast allen dieser Bildschirme College Football. Jedoch liefen mehrere unterschiedliche Spiele gleichzeitig und in allen Ecken und Enden wurde immer wieder gejubelt, je nachdem, bei welchem Spiel gerade was passierte.
    Mich hat das gerade am Anfang so überfordert, dass ich erst mal auf die Toillette ging, um ein bisschen Ruhe zu finden, da eine unglaublich laute Geräuschkulisse in der Bar herrschte.

    Dann kam der Schock:
    auch dort musste ich mich für ein Spiel entscheiden, denn jedes Pissoir war mit extra Bildschirm ausgestattet. (Die Kabinen habe ich mir dann erst gar nicht angeschaut - ich wollte gar nicht wissen, was dort für eine Überraschung auf mich wartete: Heimkino mit THX-Soundsystem?!)

    Achja, gegessen haben wir dann auch noch was. War zwar etwas teurer, aber sehr lecker!
    Bei der Getränkewahl ging ich in die Vollen und gönnte mir ein „Boston Lager Pumkin-Ale“. Seitdem bin ich der festen Überzeugung, dass Kürbis defintiv nicht ins Bier gehört. Ansonsten haben mir die amerikanischen Biere schon geschmeckt. Man darf halt kein Vergleich mit einem deutschen Bier anstellen.

    Wir gingen dann auch relativ bald zurück ins Hotel und schauten dort noch ein bisschen College-Football und ich schlief relativ bald ein. Am nächsten Tag stand nämlich das große Spiel an und ich wollte ausgeschlafen sein!
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  • Day 5

    Gameday!

    October 5, 2014 in the United States ⋅ ⛅ 7 °C

    Als ich an diesem Sonntag aufwachte ging es gar nicht gut. Der Schädel dröhnte, die Nase lief und mir war andauernd kalt. Ich glaube ich hatte auch ein bisschen Fieber. Aber es half ja nichts. Heute war ja ein Tag, auf den ich, im wahrsten Sinne des Wortes, seit fast 5 Monaten hingefiebert hatte. ^^
    Also, biss ich die Zähne zusammen, warf eine Schmerztablette ein und duschte erstmal. Besser ging es mir danach irgendwie immer noch nicht. Also hab ich mich nochmal kurz aufs Bett gelegt, während die anderen sich fertig gemacht haben.
    Wir sind dann auch schon relativ früh aus dem Hotel ausgecheckt. Unser Auto konnten wir aber bis nach dem Spiel in der Tiefgarage stehen lassen. Ich glaube, 75 % der Gäste im Hotel waren auch nur aus einem Grund zu Gast. Alle hatten Karten für das Stadion und an diesem Morgen sah man schon verdammt viele Football-Trikots in der Lobby stehen.

    Nachdem wir unser Gepäck im Auto verstaut hatten, sind wir raus. Es war schön, aber es blies noch immer ein eisiger Wind. Zunächst sind wir mal Richtung Downtown geschlendert. Vorbei am Supreme Court des Staates Indiana. Sightseeing im schnelldurchlauf sozusagen.

    Dann kamen wir an einer Konstruktion vorbei, die vier Gebäude miteinander verband und wohl noch als Ausstellungsraum eines Museums diente, denn die Konstruktion nannte sich „Indianapolis Artsgarden“. Das besondere daran war, dass sich genau unter dem Gebäude eine nicht gerade wenig befahrene Kreuzung befindet.

    Es war jetzt ca. 10:30 Uhr, das Spiel begann dann um 13 Uhr. Also entschlossen wir uns, schon mal Richtung Stadion zu gehen, damit wir auch nichts verpassten. Dann kamen wir an einer Fanmeile vorbei, wo es allerlei Aktivitäten gab. Unter anderem auch eine virtuelle Shooting Range. Ich weiß zwar nicht, was das mit Football zu tun hat, aber sie war gut besucht.
    Auch eine Liveband hat gespielt. Allerdings war es an diesem Eck so zugig, dass man es kaum länger als 5 Minuten aushalten konnte. Irgendwie taten Sie mir leid, weil deshalb auch nicht wirklich viele Menschen dastanden und der Band zuhörten.

    Wir beschlossen aufgrund der Kälte erst noch den Besuch eines Fanshops und ließen die Reisekasse odentlich bluten. Wir mussten uns ja mit allerlei „Colts“-Fanutensilien einkleiden. Für mich gab es eine Cap und ein Fanshirt. Und natürlich der obligatorische Schaumstoffinger durfte nicht fehlen…
    Dann merkte ich plötzlich, wie eine warme Flüssigkeit aus meiner Nase tropfte… Nasenbluten! Na toll.
    Und das in der Ecke mit lauter weißen und sauteuren Fantrikots. Ich stellte mich erst mal in den Eingangsbereich, wo ich nichts beflecken konnte und wartete ab, bis das schlimmste vorbei war. Natürlich hatte jeder, der mich da so sah dann auch einen dummen Spruch auf Lager. Supi!

    Als sich die Situation beruhigt hatte, gingen wir erst mal zu „Steak‘n Shake Burger“ und „frühstückten“. Wir hatten ja noch nichts gegessen. Natürlich gab es standesgemäß einen fetten Burger! ^^

    Doch jetzt konnte uns nichts mehr aufhalten… Auf ins „Lucas Oil Stadium“!
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  • Day 5

    Heimsieg!

    October 5, 2014 in the United States ⋅ ☁️ 13 °C

    Von außen war das Stadion ja schon toll anzusehen, aber drinnen war es dann richtig beeindruckend. Das 2008 eröffnete Stadion bietet bei Footballspielen 63.000 Menschen Platz.

    Wie sich herausstellte hatten wir besondere Plätze bekommen. Diese befanden sich direkt vor den VIP-Logen. Hinter uns war also eine kleine Betonwand und das hieß, dass wir auch während des Spiels aufstehen konnten, ohne dass wir jemanden störten.
    In der VIP-Loge direkt hinter uns war die Familie eines Publikumslieblings der Indianapolis Colts untergebracht, die zwar durch eine halbhohe Plexiglasscheibe von den restlichen Zuschauern ein wenig abgetrennt waren, sich aber trotzdem mit den Fans drum herum unterhielten. Viele unserer Nebensitzer waren Dauerkarteninhaber und eingefleischte Colts Fans!
    Wir hatten echt sehr schöne Plätze bekommen. Nicht zu nahe am Spielfeld und auf höhe der 10 Yard Linie. Dafür mussten wir aber auch tief in die Tasche greifen. 190,- € kostete eine Karte. Diese haben sich aber auf jeden Fall für uns gelohnt und es war ein spektakuläres Erlebnis!

    Die damaligen Gegner der Colts waren die Baltimore Ravens – Super Bowl Champion 2012.
    Im Team der Colts war damals auch der junge Björn Werner – er machte an diesem Tag sogar eines seiner besten Saisonspiele und war nicht unwesentlich am Sieg der Colts beteiligt. Inzwischen hat er seine Football-Schuhe an den Nagel gehängt. Seine Knie waren den Belastungen der NFL nicht gewachsen.

    Nach einem umfangreichen Vorprogramm ging das Spiel dann auch schon los. Auf einen detaillierten Spielbericht verzichte ich an dieser Stelle. Diesen könnt ihr ja bei Interesse im Internet nachlesen! ;-)

    In der Halbzeit wurde dann das Stadiondach wegen eines aufziehenden Unwetters, das Indianapolis aber nie erreichen sollte, geschlossen.
    Das war, so wie uns gesagt wurde, wohl eine einmalige Sache in der langen Geschichte der NFL. Es war wohl das erste mal, dass das Dach während eines Spiels geschlossen wurde und war auch nur möglich, weil beide Mannschaften ihr OK gaben. Angenehmer Nebeneffekt war, dass es im Stadion jetzt deutlich wärmer wurde.

    Von meinem Sitznachbarn muss ich euch natürlich auch noch erzählen. Leider fällt mir sein Name nicht mehr ein… Ich nenne ihn jetzt einfach mal Johnny (schwäbisch gesprochen: dr Tschonnie)
    Der war wohl um die 50 Jahre alt und war mit seiner Frau da. Johnny und seine Frau waren wohl Dauerkartenbesitzer. Und er hat wohl nach Heimspielen Montags keine Stimme mehr. Der hat das ganze Spiel über auf das Feld geschrien (aber nicht auf die „dumme deutscher Stadionbesucher“ – Art, sondernm auf eine sehr motivierende Art und Weise) und auch die Zuschauer außenrum animiert. „Come on!“, „Booooom!“ und „Yeah!“ sind nur ein kleiner Auszug aus seinem Repartoire.
    In den Pausen plauderte er dann mit mir ein bisschen und wollte wissen, woher wir kommen und was wir machen und so weiter. Ein sehr angenehme, wenn auch laute Bekanntschaft war das. ^^ Da er aber nach dem Spiel noch zwei Stunden fahren musste, verschwand er aber dann gleich.

    Das Spiel war bis kurz vor Schluss sehr spannend, hatte eigentlich alles, was sich ein Football-Fan wünschen kann und endete mit einem 20:13 Sieg für die Colts.

    Nach dem Schlusspfiff gegen 16:00 Uhr leerte sich das Stadion extrem schnell. Man hatte das Gefühl, dass alle Zuschauer innerhalb von 5 Minuten das Stadion verlassen hatten. Auch die Mannschaft feierte nicht großartig mit den Fans sondern verschwand gleich in der Kabine.

    Wir entschlossen uns dazu, den Abreisverkehr abfließen zu lassen und gingen noch eine Kleinigkeit essen. In unserem Hotel war ein TGI Fridays untergebracht. Auch eine Art Sportsbar. Dort konnten wir die Highlights des Spiels und die anderen Spiele im TV betrachten.

    Gegen 17:00 Uhr machten wir uns dann auf die Reise gen Westen. St. Louis war noch das Ziel an diesem Abend. Und so fuhren wir die 250 Meilen, immer der untergehenden Sonne entgegen, über die Interstate 70 bis zur Metropole am Mississippi.

    Als wir endlich an unserem Hotel ankamen, war es schon 22 Uhr, und die Frau an der Rezeption nicht gerade sehr freundlich. Dazu hatten wir dann später in der Nacht noch eine Begegnung der anderen Art. Dazu aber im nächsten Kapitel mehr.

    Und dann erzähl ich euch auch von unserer Reise zum „Arch“ der Welt. ^^
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