Schwäbische Alb Südrandweg HW2

September 2023 - May 2024
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  • Day 111

    Abenteuerland

    January 5 in Germany ⋅ ☁️ 4 °C

    Auf 07:15 Uhr habe ich mein Frühstück bestellt, damit ich früh aufbrechen kann. Nachmittags ist Regen angesagt und ich habe noch zwei Stunden Bahnfahrt vor mir.
    Das Frühstück ist wie erwartet reichhaltig und abwechslungsreich und so starte ich gut gestärkt auf die nächste Etappe.

    Dächingen liegt nicht direkt am Südrandweg und so wandere ich auf einem Zuweg Richtung „oberes Wolfstal“. Dort treffe ich schließlich auf den HW2. Allerdings ist der Weg durch das Tal ein ziemlicher Hindernislauf: Überall liegen umgestürzte Bäume. Dieses Phänomen sollte mich heute den ganzen Tag begleiten.

    Nach einer längeren Strecke über eine Hochebene erreiche ich mit dem Aussichtspunkt „Heumacherfels“ das erste Highlight des Tages. Sogar die schneebedeckten Alpen kann man von hier aus erkennen und ich erhasche einen ersten Blick ins Lautertal. In der Nähe steht eine Hütte, die man durchaus für eine Übernachtung nutzen kann.

    Kurze Zeit später treffe ich auf die Ruine Warstein, von deren Turm man einen gigantischen Blick auf das Tal der „Großen Lauter“ hat. Das Flüsschen breitet sich aufgrund des nassen Winters stellenweise im ganzen Tal aus - dieses Thema wird mich in wenigen Minuten dann schon direkt beschäftigen.

    Der Abstieg ins Tal ist alpin anmutend aber trotz der ein oder andern Rutschpartie gut zu bewältigen. Im Tal trifft mich dann der Schlag: überall liegen umgestürzte Bäume und der Wanderweg neben der Wiese ist überflutet. Aus diesem Grund muss ich mich am Hang entlang durchkämpfen und komme ziemlich ins Schwitzen. Circa 200 Meter weiter ist dieser Engpass dann glücklicherweise überstanden und ich erreiche den Wanderparkplatz am Talausgang. Weiter geht’s dann im nächsten Footprint.
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  • Day 111

    Durch das Glastal nach Zwiefalten

    January 5 in Germany ⋅ ☁️ 6 °C

    Beim Hofgut Maisenburg führt der Weg aus dem Lautertal heraus und steigt steil an. Nach einer kurzen Strecke erreiche ich Hayingen mit deiner pittoresken Altstadt - hier ist schon alles für den Fasching vorbereitet.
    Ich suche mir eine Bäckerei und wärme mich bei Nussecke und Kaffee auf. Am Nebentisch sitzt ein älteres Pärchen aus meiner Geburtstadt (Filderstadt) die den schönen Tag vor dem Wintereinbruch für einen Ausflug auf die schwäbische Alb nutzen. Zum wandern sind sie inzwischen zu alt.

    Als ich Hayingen verlasse zieht der Himmel immer mehr zu und es nieselt leicht. Zum Glück hört es wieder auf, als ich im „Glastal“ ankomme. Das Landschaftsschutzgebiet ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel in den Sommermonaten. Heute treffe ich allerdings kaum Wanderer. Es sind überhaupt die ersten Wanderer, die mir erst am dritten Tag über den Weg gelaufen sind. Ansonsten scheint der Alb Südrandweg in diesen Winter wie ausgestorben zu sein…
    Im Glastal entspringt der Hasenbach buchstäblich aus dem Stein heraus. Innerhalb von wenigen hundert Metern wird aus dem Rinnsal ein breites Gewässer. Ich bin erstaunt!

    Nach den Glastal treffe ich auf das nächste Highlight: die Wimsener Höhle: sie ist die einzige mit einem Wassergefährt befahrbare Wasserhöhle Deutschlands.
    Im Winter ist diese sehr beliebte Höhle allerdings geschlossen. Auch die Gastronomie daneben ist verwaist.

    Nun wird es illegal: der HW2 ist in diesem Abschnitt wegen Forstarbeiten gesperrt. Aus Mangel an Alternativen muss ich allerdings diese Stelle durchschreiten. Ich lausche dabei immer wieder, ob Geräusche von Waldarbeitern zu hören sind. Alles ist ruhig und ich laufe vorsichtig durch das Enge Tal.

    Schließlich erreiche ich Zwiefalten, wo ich den 14:30 Uhr Bus knapp verpasse. So freut sich der „ Zwiefalter Klosterbräu“ über Umsatz und ich beende die diesjährige Neujahrstour standesgemäß mit warmen Leberkäse und einem Zwiefalter Festbier!

    Distanz: 28,0km
    Rauf: 430m
    Runter: 567m
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  • Day 223–224

    Mit Aprilwetter nach Wilfingen

    April 26 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Nach über einem halben Jahr Wanderpause (mit kurzer Unterbrechung im Januar), war es letzte Woche endlich wieder Zeit, die (neuen) Topo Pursuit zu schnüren und auf dem „Schwäbische Alb-Südrandweg“ weiterzuziehen. Dass die neuen Schuhe das ein oder andere Problem mit sich bringen sollten, wusste ich bis dahin allerdings noch nicht…

    Zug und Bus brachten mich zum letzten Etappenort „Zwiefalten“ und schon saß ich gegen 10 Uhr erstmal bei Butterbrezel und Kaffee in einer gemütlichen Bäckerei, um einen Regenschauer abzuwarten.
    Für die ersten zwei Tage hatte ich mir eine relativ kurze Etappenlänge eingeplant - zuzüglich ca. 3 km zur Übernachtungsmöglichkeit.

    Der erste Teil der Etappe war eher unspektakulär: schöne Wiesen- und Waldwege führten mich durch die schwäbische Alb. Kurz verlief ich mich jedoch und musste mich durch dichtes Unterholz zurück zum Trail kämpfen…

    Nach dem Dorf mit dem prachtvollen Namen „Upflamör“ begann es wieder mal zu regnen und da glücklicherweise gerade ein Jägerstand zu Verfügung stand, konnte ich mich dort „untersetzen…“
    Leider merkte ich nach einigen Kilometern, dass die Schuhe/Socken Kombination nicht ideal war und die neuen Schuhe immer mehr zu drücken begannen - leider konnte ich das kurzfristig nicht mehr ändern und ich musste meine Tour so fortsetzen.
    Ich hoffe, dass sich das Problem mit dünneren Socken in den Griff bekommen lässt und die Schuhe noch ein bisschen flexibler werden.

    Alsbald erreichte ich dann nach dem ersten eher noch unspektakulären Wandertag und meist einem kleinen Umweg den „Gasthof zum Löwen“ in Wilfingen, wo ich auch mein Nachtlager bezog…

    Distanz: 21,6 km
    Rauf: 372m
    Runter: 366m
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  • Day 224–225

    Spitzenspiel in Sigmaringen

    April 27 in Germany ⋅ 🌩️ 18 °C

    Der zweite Tag begann nach einem hervorragendem Frühstück heute sonnig, aber zunächst noch kühl. Von den kalten Winden und Schauern vom Vortag war jedoch nichts mehr zu spüren.

    Heute hatte der HW2 deutlich mehr Singletrails zu bieten - zunächst musste ich aber noch 3 km Zuweg überbrücken.
    Erstes Highlight war dann die „Schatzburg“ - eine versteckte Burgruine auf einer steilen Anhöhe mitten im Wald. Es waren allerdings nur noch ein paar Grundmauern zu erkennen.
    An diesem Samstag traf ich auch immer wieder auf einen Section Hiker, der den HW2 auch Etappenweise erwandert. Ich war ihm immer ca. 10 Minuten voraus, so dass sich unsere Pausen jeweils kurz überschnitten und wir ein bisschen ins Pladern kamen.

    Nach Bingen ließ ich dann die Ruine „Hornstein“ rechts liegen, da ich ja schon eine erwandert hatte und begab mich direkt ins „Bittelschießer Täle“ - einem kleinen, canyonartigen Tal der Lauchert - ein erster Vorgeschmack auf die Landschaft der nächsten Tage.

    Nun folgte ich einem der Sonne stark ausgesetzten Feldweg und war froh, als ich endlich wieder in den Wald eintauchen durfte - ich hatte nämlich die Sonnencreme daheim vergessen…
    Auf den „Nägelesfelsen“ genoss ich nochmal eine Pause mit Aussicht und erreichte dann den Ortsrand von Sigmaringen mit tollem Blick auf die schneebedeckten Alpen!

    Nach ein paar Fotos vom tollen „Schloss Sigmaringen“ (seit 1535 Fürstenresidenz) schlug ich mein Zelt auf dem Campingplatz an der Donau auf und genoss ein leckeres Cordon Bleu.
    Später suchte ich noch eine Fussballkneipe auf und ließ mich in illustrer Runde vom Topspiel Leverkusen gegen Stuttgart begeistern (inkl. heftiger Fachsimpeleien zum natürlicherweise höchst illegalen Ausgleichstreffer!). Schon verrückt: Letztes Jahr bei den Trail Days kämpfte der VfB um den Abstieg - nächste Saison spielen wir Champions League! Verrückter Fußball.

    Ein paar Fotos vom Schloss später lag ich dann im Schlafsack und fiel in einen unruhigen ersten Zeltschlaf…

    Distanz: 20,5km
    Rauf: 414m
    Runter: 427m
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  • Day 225

    Teuflisch gute Aussichten

    April 28 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Die Nacht auf dem Campingplatz in Sigmaringen war zwar etwas unruhig, aber dennoch wachte ich ausgeschlafen gegen 6:30 Uhr an diesem Sonntag auf. Beim Aufstellen des Zeltes hatte ich noch einen Platz ausgesucht, der am nächsten Morgen, zum Trocknen des Zeltes, schnell Sonne bekommen würde - doch es war dann so bewölkt, dass das nicht klappen konnte.

    Somit brach ich nach dem Frühstück mit nassem Zelt auf und folgte zunächst dem Trail der Donau entlang. Hier traf ich viele Jogger und Spaziergänger, die den Sonntagmorgen aktiv begannen.

    Nach einigen Kilometern erreichte ich schließlich die „Fürstlichen Anlagen von Inzigkofen“ unterhalb des Klosters Inzigkofen. Diese wurden zwischen 1811 und 1829 angelegt. Die „Teufelsbrücke“, der „Amalienfelsen“ und die „Inzigkofer Grotten“ sind nur einige der sehenswerten Highlights in der Anlage.

    Nach einigem Auf und Ab und zahlreichen Fotos wanderte ich dann weiter, überquerte die Donau und die vielbefahrene Landstraße und erklomm die Gegenüberliegende Talseite. Der Wald hier war durch Sturmschäden stark mitgenommen und ich musste ein paar Umwege laufen, um durchzukommen. Denn restlichen Tag gibt es dann im nächsten Footprint.
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  • Day 225–226

    Schmerzende Füße

    April 28 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Auch nach den „Fürstlichen Anlagen Inzigkofen’ hielt der Weg, bis auf zwei bis drei weniger schöne Abschnitte, sein hohes Niveau:
    Die Aussicht am „Teufelslochfelsen“ ist gigantisch schön. In der Nähe steht auch eine sehr tolle Hütte!

    Der Abschnitt zwischen „Rabenfelsen“ und Thiergarten ist ebenfalls ein toller Singletrail, auch wenn hier durchaus Trittsicherheit erforderlich ist.

    Nun begannen aber meine Probleme:
    an beiden Füßen hatte ich plötzlich Schmerzen an den vorderen Ballen, weshalb ich mich erstmal in Thiergarten zu einer längeren Pause im Gutshof Käppeker entschied - hierfür nahm ich einen Umweg von gut 1,5 km in Kauf.
    Eine Stunde, einen leckeren Wurstsalat und eine nette Unterhaltung später machte ich mich wieder auf den Weg. Meine Füße waren leider nicht mehr fit zu bekommen und so lief ich die restlichen 7 Kilometer zum Campingplatz Wagenburg durchs Donautal und folgte nicht dem HW2, der nochmal einige Höhenmeter machen würde.

    Den letzten Kilometer begann es natürlich zu regnen und der kühle Gegenwind blies mir stramm ins Gesicht.
    Ziemlich bedient kam ich schließlich am Ziel an und errichtete erstmal mein Wohnzimmer, bevor ich hundemüde frisch geduscht zunächst noch die tolle Natur und dann den warmen Schlafsack genoss…

    Distanz: 32,6 km
    Rauf: 593m
    Runter: 623m
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  • Day 226

    Der schwäbische Grand Canyon

    April 29 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einer ruhigen Und erholsamen Nacht waren meine Füße soweit regeneriert und ich frühstückte erstmal schön im Zelt in einem genialen Ambiente.

    Dann galt es erstmal wieder aus dem Tal aufzusteigen. Der Schlossberg in Hausen war steil und brachte mich somit erstmal wieder auf Betriebstemperatur.
    „Schloss Hausen“, der „Glasträgerfelsen“ und „Schloss Werenwag“ folgten. Immer wieder galt es kleinere und größere Auf- und Abstiege zu absolvieren. Die Aussicht war den ganzen Vormittag klasse und gipfelte am Aussichtspunkt „Eichfelsen“.

    Hier hat das obere Donautal nun endgültig die Bezeichnung „schwäbischer Grand Canyon“ verdient…
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  • Day 226–227

    Im Holzfass zu Hause…

    April 29 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Die kurze Pause am „Eichfelsen“ tat meinen Füßen gut und so konnte ich beschwingt den Abstieg ins Tal antreten. Die Sonne knallte an diesem Tag wieder vom wolkenlosen Himmel und obwohl der Trail häufig im Wald verläuft, waren die Blätterdächer häufig noch nicht dicht genug, um vor der Sonne zu schützen. Eine tückische Kombination. Deshalb war ich froh, dass ich an der „St.-Maurus-Kapelle“ eine Bank im Schatten fand und hier meine Beine für eine halbe Stunde hochlegen konnte.

    Danach war ich bereit, den steilen Anstieg zur „Burg Wildenstein“ in Angriff zu nehmen. Vorher musste ich noch das flache Donautal in Omegaform durchqueren.
    Dann folgte ein alpin anmutender Tobel und der Weg gewann nochmal 200 steile Höhenmeter. Die Aussicht von der andern Talseite war aber ebenfalls wunderbar!

    Der nächste Kilometer verlief der Weg wieder flach auf der Hochebene, bevor ich wieder steil nach Beuron, mit dem beeindruckenden Augustinerkloster, das erstmals 1077 erwähnt wurde, abstieg.

    Heute hatte ich mir ein Holzfass zum Übernachten gemietet. Für das Geld hätte man aber auch ein Hotelzimmer nehmen können!
    Da man nur in Bar bezahlen konnte musste ich mit dem Bus nochmal zurück nach Sigmaringen zum Bankautomat fahren. Das klappte mit den Öffis sehr gut und so war ich vor der Dämmerung zurück und ich genoss noch den Abend.

    Leider hatte ich mir wohl den grassierenden Magen-Darm-Virus eingefangen, weshalb ich die letzte Etappe nicht antreten konnte und unverrichteter Dinge nach Hause fuhr…

    Distanz: 21,6 km
    Rauf: 764m
    Runter: 716m
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