Grossbasel

Oberflächlich betrachtet oder vielleicht dem geschuldet, dass wir uns im Vorfeld mit der Historie von Basel nicht näher befasst haben, ist die Stadt im Laufe der Zeit atheistisch geworden. Wie am Beispiel der Barfüsserkirche wurden eine Reihe von religiösen Bauwerken Zug um Zug einer weltlichen Nutzung zugeführt.

Einen anderen Ansatz verfolgte man mit der Elisabethenkirche. Um einen Abriss in den 1980er Jahren zu umgehen, hat man sie nach der Renovierung allen Religionen geöffnet. Der Betreiberverein bezeichnet sie nun als „Offene Kirche Elisabethen“.
Die neugotischen Kirche nimmt eine stilistische Außenseiterrolle am in den 1970er Jahren neu gestalteten Theaterplatz ein. Das benachbarte Theater Basel ist auf diese Weise zum architektonischen Platzhirsch geworden. Ob berechtigt oder nicht, darf jeder mit seiner subjektiven Meinung selbst entscheiden.
Zumindest gab man sich Mühe, die Freiflächen mit einer künstlerischen Note zu versehen. Hier treffen wir auf zwei bekannte Namen: Richard Serra, dessen Stahlskulpturen wir schon im Guggenheim Museum in Bilbao kennengelernt haben, und Jean Tinguely, der in Basel an mehreren Orten verewigt wird. Sein „Fastnachts-Brunnen“ erinnert namentlich an den Basler Brauch, der 2017 von der UNESCO in das immaterielle Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Wie man jedoch immaterielle Werte mit maschinell-beweglichen Gegenständen ausdrücken kann, dazu fehlt uns noch das spirituelle Verständnis. Wir müssen wohl zuerst eine Basler Fastnacht live miterleben.Baca lagi