• WilhelmBN
  • Juliane Hombach
des. 2024 – mar. 2025

2024 Winterreise Andalusien

Wir haben uns entschlossen, diesmal schneller und weiter in den Süden Spaniens zu reisen. Mal schauen, was die Fahrt für Überraschungen und Abenteuer bereit hält. Les mer
  • Der Leuchtturm, der ein Wohnhaus ist

    31. januar, Spania ⋅ ☀️ 16 °C

    Die letzen Tage sind wie im Fluge vergangen. Es gibt nichts Aufregendes zu berichten. Die wenigen Sonnenstunden nutzten wir zum Relaxen vor dem Wohnmobil. Der heftige kühle Wind zwang uns jedoch oft ins warme Gefährt.

    Wir wurden von der Sonne geweckt und schauten in einen wolkenlosen Himmel. Auch vom Wind der letzten Tage war nichts mehr zu spüren. Also die ideale Gelegenheit zu einer kleinen Radtour und dem notwendigen Einkauf.

    Schnell hatten wir die Strecke über den Damm vom Stellplatz in Pozo del Camino nach Isla cristina hinter uns gebracht. An der Westküste entlang der Waterkant erreichten wir den Leuchtturm der Insel - eher ein turmähnliches Wohnhaus mit aufgesetztem Lichtdom.

    Im unmittelbarer Nähe liegt das Tapasrestaurant El Amarre, das gute Bewertungen in Google hat. Schnell war der Entschluss gefasst. Jeweils ein Glas Vino Blanco und Vino Tinto begleiteten unser Mittagessen, das uns vorzüglich mundete. Zu erwähnen ist noch die freundliche und sehr verbindliche Bedienung.

    Gut gesättigt zog es uns an der Corniche entlang bis zu einem Steg, der weit in die Dünen hineinreicht. Auf einer kleinen Bank ziemlich weit von der Strandpromenade verweilten wir einige Zeit bis uns der Sonnenstand an die Rückfahrt erinnerte. Ohne Sonnenstrahlung ist die Luft noch recht kalt und es fröstelt beim Radeln.
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  • Speisen am Atlantik

    4. februar, Spania ⋅ ☀️ 14 °C

    Der morgendliche strahlend blaue Himmel verführte uns dazu, eine Strandtour mit den Rädern zu machen. Glücklicherweise hat die Justage meiner Hinterradbremse gestern Erfolg erzielt. So lies sich das Gefährt ohne das vorherige Quietschen bewegen.

    Wir kennen das kleine Städtchen immer besser. So sind wir kaum noch auf das Routing mit Google Maps angewiesen. Also ging es über den Damm zwischen den Feuchtgebieten und Salinen ins Städtchen hinein und direkt weiter zur Strandpromenade. Über einen schmalen Betonweg ging es durch die Dünen bis zu unserem Ziel.

    Wir besuchten das Restaurant mit Blick auf den Atlantik in dem wir schon vor einigen Tagen leckker gegessen hatten. Die bestellte Sangria war so sehr gesüsst, dass sie wieder in die Küche zurück ging. Sie wiurde durch eine Flasche trockenen Weiswein ersetzt, der sehr gut zu unserer Paella passte. Zum Nachtisch gab es frische Erdbeeren mit Sahne und Espresso. Wir lebten fast wie die Fürsten.

    Am Nachmittag genossen wir die Sonne am Wohnmobil.
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  • Auf der Suche nach Cordones de Zapatos

    4.–6. feb., Spania ⋅ ☀️ 14 °C

    Recht einfache Dinge können zuweilen einigen Aufwand nach sich ziehen. Ein paar fast gerissene Schnürsenkel veranlassten uns am Montag zu entsprechenden Nachforschungen in der benachbarten Stadt. Dort gibt es zwar ein paar wenige Schuhgeschäfte, die hatten jedoch entweder keine oder zu kurze Senkel.

    Nachdem wir die Hoffnung auf Ersatz schon fast aufgegeben hatten, fanden wir den Chinesen unseres Vertrauens. In lupenreinem chinesisch fragte ich dort: "Quiero el cordones de zapatos". Man glaubt es kaum, es gab schwarze, ein Meter lange Senkel mit einem grossen Anhänger "Made in China".

    So wurde der Kauf nicht nur von Erfolg gekrönt, sonder auch zu einem berichtenswerten Ereignis.

    Am Dienstag war unser Highlight ein Papagei, der seinem Besitzer entfleucht war und des Nachmittags vor dem Womo auf dem Zaun saß. Es dauerte nicht lange und wir entdeckten "Herrchen" auf dem Weg vor unserem Stellplatz. Polyglot, wie ich nun mal bin, machte ich ihn mit einem lauten "Aqui" auf den Vogel aufmerksam.

    Es dauerte nicht lange und der bunte Freund flog auf den Arm des Mannes. Der Vogel wurde vorher allerdings durch einige Leckerchen bestochen.
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  • Fast verhungert in Alange

    6.–7. feb., Spania ⋅ ☀️ 3 °C

    Gestern wurden wir mit einem schönen Sonnenuntergang von unserem Platz der letzten Tage verabschiedet.

    Weil wir mittlerweile sehr entspannte Schlafgewohnheiten haben, liessen wir uns von Alexa wecken und kamen auch recht früh vom Stellplatz los. Die Fahrt führte nordöstlich in die Berge. Geografie, Topografie und Flora zu beschreiben ist müßig, da sich wiederum die attraktiven Ausblicke und Eindrücke boten, wie ich sich schon mehrfach beschrieben habe.

    Der erste Platz, den wir anfuhren liegt in den Bergen (https://park4night.com/de/place/169917). Es ist ein schönes Stück Erde mit einem atemberaubenden Ausblick in die Täler der Umgebung. Leider fast ohne Sonnenplätze oder den Himmel zu sehen, da mitten in einem Zedernwald gelegen. Vielleicht ist dieser Platz die richtige Wahl für den Sommer. Wir entschieden uns weiter zu fahren.

    Nach einiger Zeit kamen wir in Galazo, einem kleinen Dorf am. Hier finden Wohnmobile etwa acht Kilometer ausserhalb an einem verlassenen Park eine Möglichkeit der Übernachtung (https://park4night.com/de/place/26343). Man sieht erst vor Ort, was man wirklich vorfindet. Der Platz war wirklich einsam gelegen - und wir wollten eigentlich in einem Restaurant zu Abend essen. Also ging es weiter.

    Schließlich kamen wir in Alange an den Gestaden eines Stausees an. Man steht dort auf einem Parkplatz am örtlichen Fußballstadion (https://park4night.com/de/place/48509), das bis in den späten Abend hell erleuchtet ist - wie wir feststellen mussten. Gut angekommen sahen wir in unmittelbarer Entfernung ein Restaurant. Vier Uhr Nachmittags, Hunger, also nichts wie hin. Der Gastwirt winkte ab. Essen gibt es nur zwischen zwölf und vier Uhr - im gesamten Ort die gleiche Lage.

    Hier verhungert man, wenn man nicht eigenen Proviant mitbringt. Die Lebensmittelläden sind auch geschlossen. Erquicklicherweise gab es bei uns noch Schweinebäckchen aus dem Tiefkühler.
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  • Die Einsamkeit von Torre de Don Miguel

    7.–9. feb., Spania ⋅ ☁️ 7 °C

    Wir diskutierten, ob wir weiter die Westroute in den regenreichen Norden fahren wollen oder quer durchs Land an die sonnige Ostküste fahren sollten. Schlußendlich wird uns unser Weg weiter nach Norden führen. Wir wollen uns die Regionen Kastilien und Galizien anschauen ohne uns durch das Wetter beeinflussen zu lassen.

    Auf unserer Fahrt sank dann auch die Temperatur auf deutlich unter zehn Grad und der dunkelgraue Himmel öffnete mehrfach seine Schleusen, so dass die Scheibenwischer es kaum schafften die Windschutzscheibe frei zu halten.

    Während der regenfreien Zeit faszinierte das Farbenspiel der Weiden links und rechts des Weges. Kleine iberische Schweine und Rinder grasten die hellgrünen krautigen Weiden ab, auf denen im Sommer viele Bäume mit dunkelgrünem Laub und fast schwarzen Stämmen Schatten bieten. Unterbrochen wird diese Fauna durch groben grauen bis braunen Fels.

    Für die mehr als zweihundert Kilometer benötigten wir, auch durch den Umweg über eine preisgünstige Tankstelle, fast vier Stunden. Die Autostrasse und besonders die Nebenwege fühlen sich deutlich schlechter an, als die Strassen des Ostens. Erst am späten Nachmittag erreichen wir unser Zwischenziel Torre de Don Miguel.
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  • Die Einsamkeit von Manzanal de Arriba

    9.–10. feb., Spania ⋅ 🌫 4 °C

    Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir in grober Richtung Norden. Wir nutzten bewusst die Nebenstrecke, da sich hier meist die schönsten Ausblicke ergeben. Es erwartete und eine schöne Berg- und Talfahrt. Unsere Hoffnung wurde erfüllt und übertroffen.

    Über weite Strecken weideten Rinder rechts und links der Strasse. Grosse Feldblöcke auf den Weiden erinnerten uns zuweilen an die Dolmen und Steinsetzungen in Normandie und Bretagne. Andere Teile der Srecke gaben Blicke bis zum Horizont frei, die eine Anmutung haben, wie die anderen Savannen dieser Welt.

    Nachdem eine kurze Wegstrecke an einem Stausee in Portugal entlang führte, erreichten wir am späten Nachmittag das Ziel. Ein kleiner verlassen wirkender Ort, der jedoch einen schönen Stellplatz (https://park4night.com/de/place/324321) am Ortsrand zur Verfügung stellt.

    Des Abends bereiteten wir uns eine leckere Pizza zu. Die Ausrüstung unseres Gefährtes mit einem Heißluftherd macht sich bezahlt. Wir hatten eine ruhigen Abend und standen in den kommenden Stunden einsam und alleine.
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  • Übernachtung gefördert durch die EU

    10.–11. feb., Spania ⋅ 🌧 13 °C

    Der Aufbruch heute war mystisch. Dicke Nebelschwaden zogen durch das Dorf, das uns über die Nacht beheimatet hatte. Rechts und links des Weges fiel uns auf, dass alle Bäume und Büsche von dichten hellolivgrünen Flechten bedeckt sind - vermutlich wegn latent hoher Luftfeuchte.

    Kurz nach unserem Aufbruch konnten wir ein Rudel Rehe unweit der Strasse beobachten. Die Tiere widersetzten sich allerdings einem Foto. Wir fuhren weiter auf der Landstrasse, die sich in weiten Abschnitten entlang der Autobahn schlängelte. An einigen Stellen hatte die Landstrasse allerdings die Anmutung einer Bergstrasse. Dort trafen wir auch auf eine kleine Herde Kühe, sie sorglos über die Fahrbahn liefen.

    Unseren Übernachtungsplatz wollten wir an einem Thermalschwimmbad (https://park4night.com/de/place/73685) finden. Leider hatte dieses, vermutlich wegen der Jahreszeit, geschlossen.

    Wir suchten uns wegen des fortgeschrittenen Tages den nächstverfügbaren Platz in Ribadavia (https://park4night.com/de/place/16014) aus. Dieser am Ortsrand hinter einer Häuserfront gelegene Platz fühlte sich beengend an. Schnell hatten wir uns entschlossen weiter zu fahren.

    Mittlerweile hatten wir schon einige Stunden Fahrt hinter uns und hatten zunehmend das Gefühl, ankommen zu wollen. Am späten Nachmittag erreichten wir das Quartier für die kommende Nacht (https://park4night.com/de/place/223209). Der Platz liegt direkt an der Strasse. Des wirkt sich jedoch kaum aus, da es dort kaum Verkehr gibt .

    Wie eine Tafel Auskunft gibt, wurde die Einrichtung dieses Platzes 2021 durch die EU gefärdert. Für die drei gepflasterten Plätze und einer Ver-/Entsorgungsstelle für Ab- und Zuwasser wurden damals rund 50000 Euro fällig, von denen 30.000 Euro durch die EU gefördert wurden.
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  • Übernachten am Leuchtturm Faro de Punta

    13.–14. feb., Spania ⋅ 🌬 14 °C

    Es dauerte einige Zeit bis wir das Strassengewirr von Santiago de Compostella mit Ziel Fisterra hinter uns gelassen hatten. Der Platzwart gab uns den Rat über Muros zu fahren. So hätten wir eine eindrucksvollen Strecke an der Küste entlang, sagte er. Die rund einhundert Kilometer bis dort hin waren schnell überwunden.

    Von Muros schlängelt sich die Strasse entlang der Atlantikküste. Der Ausblick auf das Meer wäre noch schöner gewesen, wenn es nicht in Strömen geregnet hätte. Nach einigen Kilometern erblickten wir einen Leuchtturm, den Faro de Punta Insua. Schnellentschlossen bogen wir von der Route ab und fanden einen einsamen, aber verschlossenen Stellplatz.

    Wie sich herausstellte ist der Leuchtturm bewirtschaftet. Er beherbergt ein gut dotiertes Hotel. Dort konnten wir unseren Obolus für den Stellplatz begleichen und bekamen Zufahrt. Wir hatten einen direkten Blick zu den sich an den Felsen des Strandes brechenden Wellen - nur etwa hundert Meter entfernt.

    Leider konnten wir aufgrund des Sturmes den Platz nicht so geniessen, wie es eigentlich möglich gewesen wäre. Trotzdem freuten wir uns über die schöne Aussicht bei Nachmittagskaffee und Abendessen. Es gibt kaum schönere Geräusche, als das Rauschen der Wellen und das Heulen des Sturmes.

    Wir haben endlich den Sinn der Sarkopharge geklärt, die uns seit wir in Galizien sind in den Gärten der meist alten Gebäude aufgefallen sind. Meine Auffassung, dass dort die tote Oma zum Austrocknen zwischengelagert wird, bewahrheitete sich nicht. Das Bauwerk nennt sich Horreo und ist ein traditioneller galizischer Getreidespeicher.
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  • Vom westlichen Ende der Welt nach Muxia

    14.–15. feb., Spania ⋅ 🌬 14 °C

    Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir nach Fisterra, dem westlichsten Punkt der iberischen Halbinsel. Ausser dem dortigen Leuchtturm ist der Ort sehr unspektakulär. Es gibt zwar einen Stellplatz mit schöner Aussicht, dieser ist aber so schräg dass selbst Auffahrkeile das Fahrzeug nicht in die Waage bringen. So fuhren wir weiter nach Muxia.

    Die Anreise führt ein kurzes Wegstöck durch den Ort Muxia mit einer sehr engen Strasse und überstehenden Erkern der Häuser. Manchmal sind wir froh, kein grösseres Wohnmobil zu fahren. Der Stellplatz entschädigte jedoch für alle Mühen. Wir standen nur etwa fünfzig Meter entfernt vom tosenden Meer und hatten bei Mittag- und Abendtisch eine famose Aussicht über das Wasser, die Bucht und das gegenüberliegende Ufer.

    Während des Tages füllte sich der Platz mit einheimischen Touristen, die einen Ausflug zur nahen Seefaherkirche machten. Wir genossen jedenfalls den aussergewöhnlichen Platz.
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  • Eine schlechte Entscheidung - Valdovino

    15.–17. feb., Spania ⋅ ☁️ 16 °C

    Am Morgen machten wir bei strahlendem Sonnenschein einen Spaziergang zur Seefahrerkirche und dem Denkmal auf dem benachbarten Hügel.

    Unsere Versorgungssituation lies uns den Entschluss fassen unseren schönen Platz aufzugeben, um zu einem Campingplatzz zu fahren, der uns Zu-/Abwasser und Elektrizität bietet. Wir hatten uns einen ACSI-CP nördlich von A Coruna ausgesucht. Ein Fehler, wie sich herausstellte.

    Nach Tanken und Supermarkt kamen wir nach fast fünfstündiger Fahrt auf dem Campingplatz A Lagoa (https://park4night.com/de/place/144969) an. Um diese Jahreszeit wirkt er ausgestorben und wenig einladend. Zumal es in Strömen regnete. Wären wir bloss auf unserem letzten Platz geblieben! Wir buchten trotzdem für zwei Nächte. Immerhin hatten wir auf der Anreise am Strand unweit des CP beeindruckende Wellen gesehen.
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  • Am nördlichsten Punkt Spaniens

    17.–18. feb., Spania ⋅ ☁️ 14 °C

    Gestern hat uns sonniges Wetter überrascht, dass zu einem kurzen Strandspaziergang animierte. Danach nutzten wir die großen Waschmaschinen des CPs. Endlich wieder saubere Wäsche im Schrank. Der restliche Tag verlief beim ausgiebigen Sonnenbad undramatisch.

    Heute verliessen wir den CP über die Landstrasse und kamen nach kurzer Fahrt auf der bergigen Landzunge an. Dort steht der nördlichste Leuchtturm der iberischen Halbinsel Faro da Estaca. Kaum hatten wir uns auf dem schönen Parkplatz mit Rundumblick etabliert, kamen Jens und Ines an. Die beiden hatten wir in Santiago de Compostella getroffen.

    Nachmittags setzten wir uns gemeinsam zu einem Kaffeeplausch vor unsere Fahrzeuge. Nach kurzer Zeit bekamen wir Besuch von einem redseeligen niederländichen Neuseeländer, der in Spanien eine neue Residenzz suchte. Was es für Menschen gibt!

    So richtig zur ruhe kamen wir nicht. Der nächste Besuch waren drei riesige Herdenschutzhunde mit Kuschelfaktor. Sie liessen sich durch eifriges Kraulen hinter den Ohren und am Bauch von mir überzeugen uns nicht zu fressen. Nach intensivem Kuscheln zogen sie von dannen.

    Des Abends aßen wir einen leckeren Meeresfrüchtesalat und nach Einbruch der Dunkelheit strahlte der Leuchtturm mit hellem Licht überuns hinweg - gerade so, dass er uns nicht beim Schlaf stören konnte.
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  • Zu den Kathedralen

    18.–19. feb., Spania ⋅ ☁️ 17 °C

    Unser Weg führte uns der Küstenstrasse entlang zu den Kathedralen. So nennt sich eine Felsformation, die man bei Ebbe besuchen und durchwandern kann. Bei Flut sind diese Felsen vom Wasser umgeben. Wir fanden unser Quartier direkt gegenüber des Naturdenkmals auf einem großen unbefestigten Parkplatz.

    Es war gerade Ebbe und wir beeilten uns, zu den Felsen zu gelangen. Die zahlreichen Menschen, die mit uns unterwegs waren, holten sich wie wir nasse Füsse und sandige Schuhe. Auf unserem Weg waren nämlich einige Tümpel und Rinnen zu durchqueren. Die hohen und teilweise vom Wasser durchhöhlten Felsen sind recht eindruckvoll und einen Besuch wert.

    Nach unserer Rückkehr trafen wir auf Jens und Ines, die sich mal wieder das gleiche Ziel wie wir ausgesucht hatten. Bei einer so langen Reise ist es schön, gelegentlich einige Worte mit anderen in der Muttersprache wechseln zu können. Nach auflaufender Flut leerte sich der Spot zügig und wir hatten eine sehr ruhige Nacht.
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  • Faro Cabo de Penas

    19.–21. feb., Spania ⋅ ⛅ 14 °C

    Der Abschied von Jens und Ines am Morgen sollte wohl für einige Zeit sein, denn sie wollten ins Hinterland reisen. Wir hingegen fuhren weiter entlang der Wasserlinie zum nächsten Leuchtturm. Um etwas schneller voran zu kommen und weil uns von der Kurverei durchs Küstengebirge etwas übel war, nutzten wir zeitweise die Autobahn.

    Auf dem Weg kamen wir durch die Hafenstadt Aviles vorbei an einem großen Hafen- und Industriegelände. Ich hatte schon die Befürchtung, dass sich der Leuchtturm in unmittelbarer Nähe befände und wir des nachts Lärm und einer gleißenden Lichtglocke ausgesetzt sein würden. Glücklicherweise liegt unser Ziel einige Kilometer, Kurven und Kehren weit entfernt.

    Wir kamen auf einem gut befestigten Parkplatz direkt vor dem Leuchtturm und dem angeschlossenen Meeresmuseum unter und hatten eine ruhige und einsame Nacht.

    Des Morgens besuchten wir das Meeresmuseum am Leuchtturm. What you pay for, is what you get. Für einen Euro Eintritt pro Person darf man nicht meckern. Es gibt dort allerdings eine Schautafel mit allen Leuchttürmen der Region. So reift seit dem eine Idee für eine der kommenden Reisen in mir.

    Den Tag verbrachten wir mit den notwendigen Arbeiten und dem Ausruhen von den vergangenen Fahrten. Wir werden ab heute etwas zielgerichteter der Heimat entgegen streben.
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  • Den Naturgewalten ausgeliefert

    21.–22. feb., Spania ⋅ 🌬 9 °C

    Die zweite Nacht am Leuchtturm verlief so ruhig, wie die erste. Wir hatten uns an die Einsamkeit gewöhnt.

    Wir verliessen den Leuchtturm in Richtung der Berge des Parque Natural de Reeds und erhofften uns etwas Bergeinsamkeit und kleine interessante Strassen mit schöner Aussicht.

    Die ersten fünfzig Kilometer der Anreise waren enttäuschend. Industrie und Wohnbunker zogen sich entlang des Flusses Nalon tief in die Bergtäler hinein. Glücklicherweise änderte sich das bald und unser Weg wurde immer einsamer und schmaler bis sich das Ambiente komplett verändert hatte. Endlich waren wir in einer Umgebung, wie wir sie erwartet hatten.

    Gleichwohl, es wurde immer kälter und dunkle Wolken zogen bedrohend über uns hinweg. Als wir den Pass Puerto de Tarna auf rund fünfzehnhundert Meter Höhe erreichten setzte ziemlich unvermittelt Wind in Sturmstärke ein, der uns bis zum gewählten Übernachtungsplatz in Acebedo begleitete.

    Unser Übernachtungsplatz (https://park4night.com/de/place/374031) liegt auf einer kleinen Erhöhung. So waren wir dem Sturm, der von Orkanböen begleitet wurde und dem sindflutartigen Regen schutzlos ausgeliefert. Das Wohnmobil wankte fast, wie ein Boot auf hoher See. Schlussendlich verwarfen wir die Idee uns in geschütztere Gefilde zu bewegen. Wir hatten keine Lust zur weiteren Autofahrt, so mussten wir die Unbilden des Wetters ertragen.

    Am späten Abend verschwanden die Wetterunbilden genau so unvermittelt, wie sie begonnen hatten.
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  • Kostenfreies Kirchenasyl

    22.–23. feb., Spania ⋅ ⛅ 14 °C

    Nach einer gemessen an den gestrigen Ereignissen ruhigen Nacht fröstelte es uns leicht des Morgens. Es hatte die Nacht gefroren und die aufgehende Sonne löste die dünne Eisschicht auf dem Boden auf. Wir konnten es kaum glauben - tatsächlich Sonne und blauer Himmel, aber viel zu kalt für unseren Geschmack. So war der Entschluss schnell gefasst; ab zur Küste.

    Die Strecke ( im Wesentlichen auf der N-621) entschädigte uns nicht nur für das schlechte Wetter gestern, sondern bot uns unglaubliche Ausblicke rund um die Picos de Europa. Hinter fast jeder Kurve ist dort ein neues Panorama zu entdecken. Ein Fotograf könnte sich dort wochen- und monatelang beschäftigen, um alle Schönheiten dieser Landschaft zu dokumentieren. Eines steht fest, "Canada has been cancelled".

    Nach zweistündiger Fahrt kamen wir bei unserem nächsten Ziel Faro del Ajo an. Das Bauwerk ist sehr bunt, aber nicht imposant. Es ist etwas klein geraten und sieht irgendwie nicht recht nach Leuchtturm aus. Eigentlich wollten wir auf dem benachbarten Campingplatz übernachten, aber 34€/Nacht war uns zu teuer. Auch eine Suche im Umkreis führte nicht zu Erfolg - Campingplätze zu teuer, Stellplatz zu hässlich, Parkplätze mit zwei Meter hohen Baken. So zogen wir wohl oder übel weiter.

    Nach kurzer Fahrt erreichten wir das Örtchen Isla. Dort befindet sich am Ortseingang die Kirche San Julian y Santa Basilisa. Der große terrassenförmige Parkplatz vor dem Gotteshaus eignet sich hervorragend zur Übernachtung. So geniessen wir heute kostenfreies Kirchenasyl. Einzig die Kirchenuhr erinnert uns jede halbe Stunde daran, wo wir stehen.
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  • Auf Abwegen nach San Sebastian

    23.–24. feb., Spania ⋅ ☀️ 17 °C

    Die Strecke bis kurz vor unserem Übernachtungsplatz war zügig zu schaffen. Einige Kilometer vor dem CP hat Juliane, die heute wegen meines Rückenleidens fuhr, eine Abzweigung übersehen. Google Maps hatte daraufhin fix umgeroutet. Zuerst waren wir noch frohen Mutes.

    Die Strasse, oder besser der Pfad wurde jedoch zusehenst schmaler. An ein Wenden war auch nicht zu denken. Immer dichter rückten Bäume und Büsche an unser Fahrzeug heran. Zudem führte der Weg mehrfach steil hinauf und wieder hinab, die Kehren dazwischen recht eng. Kleine und mittlere Äste überragten unser Gefährt und gaben gruselige Geräusche auf dem Dach des Wohnmobils.

    Nach etwa drei Kilometern war der Spuk beendet und unser Blutdruck in schwindeligen Höhen. Wir erreichten schließlich den CP (https://park4night.com/de/place/21410) ohne grösseren Schaden.
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  • Sightseeing in San Sebastian

    24.–25. feb., Spania ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach einer ruhigen und behüteten Nacht hatten wir die Schrecken der Fahrt von gestern verarbeitet und waren frohen Mutes. Des Wetterbericht versprach zuträgliches Wetter, um sich San Sebastian anzuschauen. Zur Anreise nutzten wir den Bus, der kurz vor dem CP abfährt. Nach fünf Kilometern und etwa zwanzig Minuten Fahrt waren wir mitten in der Stadt. Wir waren froh, unsere Räder nicht genutzt zu haben. Es gibt keinen Radweg und die schmale Straße wir zudem auch von den Bussen genutzt. Außerdem muss über die gesamte Strecke eine nicht unerhebliche Steigung überwunden werden.

    Unser erstes Ziel war die Jesus Figur, die auf einem etwas einhundertfünfzig Meter hohen Hügel am Stadtrand thront. Sie erinnert etwas an Rio de Janiero. Es zeigte sich, wir sollten weniger Youtube schauen und mehr Körperertüchtigung treiben. Jedenfalls waren wir fix und alle, als wir oben waren. Wir wurden mit einen schönen Blick über die Stadt und den Strand belohnt. Der steile Abstieg war nicht minder anstrengend als der Aufstieg.

    Da sich der kleine Hunger bemerkbar machte, suchten wir uns eine der vielen Pinxtosbars aus. Die Häppchen schmeckten vorzüglich und es blieben heute nicht die einzigen Pinxtos, die wir aßen. Der Wein der jeweils dazu gereicht wurde war mindestend genauso lecker.

    Frisch gestärkt besuchten wir noch den Constitucion Plaza, der früher als Stierkampfarena diente. Noch heute sind die Zimmer der umliegenden Gebäudes nummeriert. Man denkt im ersten Ansatz an eine Justizvollzugsanstalt oder Freudenhäuser. Tatsächlich sind es die Nummern der ehemaligen Logenplätze zur Beobachtung des Stierkampfs.

    Wir schlenderten danach eine Strecke an der Corniche entlang bevor wir die mächtige Cathedral of the Good Shepherd of San Sebastian besuchten. Danach gelang es uns tatsächlich die richtige Buslinie zu finden, die uns zurück zum CP brachte.
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  • Abschied von Spanien

    25.–26. feb., Frankrike ⋅ ⛅ 12 °C

    Pünktlich sind wir vom Campingplatz los gekommen. Die Fahrt von dort über San Sebastian zur französischen Grenze war unspektakulär. Dabei zeigte sich, dass San Sebastian grösser ist, als es den ersten Anschein hat. Ohne Navigation wäre es schwierig, aus der Stadt hinaus zu finden. Wir tankten noch einmal spanischen Diesel und tauschten unsere spanische Gasflasche gegen eine volle. Beides ist hier preiswerter, als in Frankreich oder Deutschland.

    Zur Nacht kamen wir in San-lon-les-Mines unter. Die Gemeinde stellt dort einen kostenlosen Platz zur Übernachtung zur Verfügung. In der direkten Nachbarschaft liegt die Kirche, der Festsaal und ein kleines Sportgelände. Die Einrichtungen haben jedoch nicht gestört und nach Einbruch der Dunkelheit blieb sogar das Flutlicht ausgeschaltet.
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  • Weiter durch Frankreich

    26.–28. feb., Frankrike ⋅ ☁️ 12 °C

    Selbst die unmittelbar benachbarte Landstrasse störte uns nicht bei der Nachtruhe. So zogen wir frohen Mutes nach dem Frühstück weiter in Richtung Heimat.

    Wir hatten bewusst eine Route durch das Landschaftsschutzgebiet der Gascogne gewählt. Die Strasse führt durch kilometerlange schnurgerade Alleen, Wälder und vorbei an derzeit noch kahlen Feldern. Obwohl die Strecke recht verkehrsarm ist, sollte man bei Gegenverkehr abbremsen und sich nach rechtsaussen verkrümeln. Die Franzosen kennnen keine Gnade und rasen mit maximal erlaubter Geschwindigkeit unbeeindruckt vorbei.

    Am Nachmittag erreichten wir unser gewähltes Quartier an einem Weiher am Ortsrand eines fast so kleinen Dorfes.

    Der nächste Tag war Donnerstag, Weiberfastnacht. Wir hatten uns entschlossen nicht zu fahren, standen spät auf, frühstückten ausgiebig und verbrachten den Tag mit Lesen, Musikhören und Internet am Wohnmobil. Des Abends lauschten wir bei Wein und Chips der Kölner Mädchensitzung im Fernsehen.

    Zur Nacht gesellte sich ein niederländisches und ein französisches Wohnmobil zu uns auf den Stellplatz
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  • Alles ausgestorben ... Zombiewarnung

    28. feb.–1. mar., Frankrike ⋅ ⛅ 7 °C

    Unser Stellplatz bescherte uns wieder eine ruhige und vor allem dunkle Nacht. Nach dem Frühstück fuhren wir weiter Richtung Heimat. Zuerst nutzten wir eine sehr schmale Landstrasse. Diese Route hielt jedoch zu stark auf, wie wir fanden. Wir entschieden uns deshalb den weiteren Weg auf einer vierspurigen Nationalstrasse zurückzulegen, die uns auch schnell voran brachte.

    Am frühen Nachmittag kamen wir am Quartier an. Wir standen auf einem ehemaligen Campingplatz, der jedoch offen und bis auf zwei weitere Womos verlassen war.

    Nach einer kleinen Ruhepause erkundeten wir den Ort. St. Amand besteht fast ausnahmslos aus mittelalterlichen Gebäuden. Leider ist der Ort ebnso ausgestorben, wie interessant. An den wenigen Geschäften hängen Hinweise auf "Wegen Personalmangel geschlossen" , "Wegen Krankheit bis auf weiteres geschlossen", "Wegen Tod geschlossen" - richtig unheimlich.

    Mit einem kurzen Besuch des gemessen an der Grüsse des Ortes riesigen Friedhofs beendeten wir unseren kurzen Rundgang mit gemischten Gefühlen für die kommende Nacht.

    Eines vorweg, die Zombies kamen nicht. Stattdessen tauchten Ines und Jens, unsere Wohnmobilfreunde aus Santiago, auf. Wir hatten mal wieder ein gutes langes Gespräch bis in die Nacht.
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  • Kurz vor der Heiligsprechung

    1.–2. mar., Frankrike ⋅ ⛅ 8 °C

    Kurz nachdem Ines und Jens in Richtung Heimat - also in die Gegend von Bremen - gestartet waren, verliessen auch wir den ehemaligen Campingplatz. Die weitere Fahrt bot die mittlerweile gewohnten Eindrücke. Wald, Wiesen und Äcker zogen an uns vorbei, während wir auf mehr oder weniger einsamen Landstrassen gen Nordwesten fuhren.

    Der für diese Reise letzte Übernachtungsplatz tauchte fast unvermittelt nach einem kleinen Waldstück auf. Die Gemeinde La Ville aux Bois - Nomen est Omen - drei Stellplätze vor einer kleinen Kirche und dem Friedhof geschaffen. Anmerkung: "Noch einige weitere Übernachtungen dieser Art und wir werden mindestens seelig, wenn nicht gar heilig gesprochen." In der wämeren Jahreszeit gibt es dort auch Wasser. Jetzt ist es wegen der niedrigen Temperaturen abgestellt. Für Familien ist ein Spielplatz und eine Wiese einladend.

    Nach einem stärkenden Kaffee erkunden wir den Friedhof und die kleine Kirche. Ein kleiner Holzkasten links neben dem Eingang erregte mein Interesse. Er ist nur mit einem Haken verschlossen und so konnte ich es mir nicht verkneifen, ihn zu öffnen. Der fertig angeschlossene Löschschlauch im Inneren sollte nicht das Problem sein. Vielmehr lief die örtliche Feuersirene beim Öffnen an. Glücklicherweise verstummte sie sofort, als ich den Kasten wieder schloss. Das hätte beinahe Ärger gegeben. Die Kirche selbst war bis auf den Altar recht schmucklos, so wie es früher in vielen kleinen Dörfern der Fall gewesen sein muss.
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  • Die Heimat hat uns wieder

    2. mars, Tyskland ⋅ ☀️ 10 °C

    Unsere Nacht war ruhig und dunkel. Man glaubt nicht wie erquickend der Blick auf die Sterne an einem selten dunklen Himmel ist. Auch im Wohnmobil wurden wir in der Nacht nicht durch überflüssige Scheinwerfer gestört, die im Umfeld vieler Stellplätzen montiert sind.

    Nach einem kurzen Tankstopp reichte unser Treibstoff bis nach Luxemburg, wo wir preiswerten Diesel bekamen. Danach fuhren wir über die Autobahn in Richtung Heimat. Ines und Jens telefonierten noch mit uns. Sie waren eine Stunde später zuhause in Bremen.
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    Reisens slutt
    15. mars 2025