Explorez la France

August - October 2021
Entlang der Loire bis zum Atlantik..... eine Wohnmobilreise durch die französische Geschichte. Herzlich Willkommen. Wir freuen uns, wenn du uns auf dieser Reise ein Stück oder ganz begleitest. Read more

List of countries

  • France
  • Luxembourg
  • Germany
Categories
Beach, Bicycle, Camper, Camping, City trip, Couple, Culture, Nature, Sightseeing, Vacation
  • 5.7kkilometers traveled
Means of transport
  • Flight-kilometers
  • Walking-kilometers
  • Hiking-kilometers
  • Bicycle-kilometers
  • Motorbike-kilometers
  • Tuk Tuk-kilometers
  • Car-kilometers
  • Train-kilometers
  • Bus-kilometers
  • Camper-kilometers
  • Caravan-kilometers
  • 4x4-kilometers
  • Swimming-kilometers
  • Paddling/Rowing-kilometers
  • Motorboat-kilometers
  • Sailing-kilometers
  • Houseboat-kilometers
  • Ferry-kilometers
  • Cruise ship-kilometers
  • Horse-kilometers
  • Skiing-kilometers
  • Hitchhiking-kilometers
  • Cable car-kilometers
  • Helicopter-kilometers
  • Barefoot-kilometers
  • 38footprints
  • 37days
  • 351photos
  • 178likes
  • La Cotinière

    September 16, 2021 in France ⋅ ⛅ 20 °C

    Jetzt müssen wir bei unserer "Mathilde" (Navi) wirklich ein wenig Abbitte leisten. Haben wir sie gestern nicht verstanden, warum sie uns auf einen 10 Kiometer langen Umweg durch die Weinfelder geschickt hat, dann können wir ihre Handlung heute absolut nachvollziehen. Sie hat uns vor der engen Ortsdurchfahrt voller Touristen in "La Cotinière" bewahrt, die noch dazu für Fahrzeuge über 3,5 t gesperrt ist.
    Das haben wir nämlich heute bei der Fahrradtour entlang der Westküste festgestellt, bei der wir auch wieder durch La Cotinière gefahren sind.
    Da konnten wir sehen, wie sich einzelne Wohnmobile durch die Straßen gezwängt haben.
    Es ist richtiges "Atlantik Wetter" : wolkenloser Himmel, Sonnenschein und ein kühler, erfrischender Wind. Alles zusammen ergibt eine Luft, prickelnd wie Sekt, die auch die verschlafensten Unternehmungsgeister hervor lockt.
    Deshalb geht es nach dem Frühstück mit dem Rad an der Westküste der Insel entlang. Vorher schlendern wir noch einmal durch La Cotinière, fahren in den Hafen und schauen den Schiffen zu. Heute ist auch ein kleiner Markt aufgebaut. Auch hier werden Austern verkauft und gleich nebenan unter bunten Sonnenschirmen auf Eis serviert. Wieder einmal bedauere ich es, dass ich keine Austern mag. Das sieht einfach nur toll aus, wie die hier serviert werden.
    Für uns geht es dann aber weiter auf einem schönen Radweg Richtung Südspitze. Zwischendurch gibt es immer wieder mal einen Strandzugang, den wir auch gerne nutzen, um ein wenig am Strand spazieren zu gehen.
    Der schöne, breite Sandstrand ist fast menschenleer. Hier lässt es sich ganz entspannt auf Wellenbrechern sitzen, die Seele kann baumeln, und beim Anblick der Wellen, die mit leisem Rauschen kontinuierlich an den Strand rollen, kommt man schon mal ins Meditieren und Nachdenken, aber nicht dazu, Kilometer mit dem Rad zu machen.
    Bevor wir den Rückweg antreten, kehren wir in einer Bar ein. Eigentlich nur, um etwas zu trinken. Doch wir haben die Rechnung ohne den kleinen Hunger gemacht, der sich heftig zu Wort meldet. Ok! Ok! Aber es gibt nur eine Kleinigkeit. Der gegrillte Camenbert mit Honig ist eine leckere Überraschung. Es ist fast ein kleines Käsefondue. Ich hatte mit einem panierten Exemplar gerechnet, aber so einen ganzen Camenbert inklusive Schachtel auf den Grill zu legen, mit Honig zu beträufeln und mit Baguette zu servieren, ist eine tolle Idee, die wir unbedingt demnächst selbst einmal ausprobieren müssen. Einfach lecker....und der kleine Hunger ist mehr als zu finden gestellt.
    Am Nachmittag sind wir wieder zurück auf dem Camping und suchen uns einen Platz im Halbschatten zum Lesen und Kaffee trinken. So nach und nach kommen auch die einzelnen Wohnmobilbesatzungen zurück von ihren Unternehmungen. Natürlich mit dem Rad, das ist hier das Fortbewegungsmittel Nummer eins. Es ist schön zu sehen, wie die Menschen aus den verschiedenen Ländern hier, die fast alle im fortgeschrittenen Lebensalter oder "Silverheads" sind, wie ich sie nenne, ihre Träume leben. Mit einer Ruhe und Gelassenheit und doch so voll Lebensfreude und Enthusiasmus. Egal, ob sie ein F, ein B, ein Ch,ein NL oder ein D auf dem Nummernschild haben.
    Die Franzosen überwiegend allerdings, was eigentlich klar ist. Außer uns ist nur noch ein weiteres deutsches Mobil auf diesem Platz.
    Am späten Nachmittag geht es für mich noch einmal an den Strand. Steine sammeln, mit den Füßen in den Wellen planschen und mich beim Sonnen baden vom kühlen Wind streicheln lassen. Der Strand ist menschenleer. Wo sind die Leute?
    Als ich zum Wohnmobil zurückkomme, hat Michael schon das Abendessen vorbereitet. Heute gibt es Fisch. Wenn nicht hier, wo dann?
    Read more

  • Inselfeeling...Île d'Olèron per Vespa

    September 17, 2021 in France ⋅ ☀️ 19 °C

    Es "dieselt" heute Morgen neben meinem Bett. Kurz überlegt, wer bin ich, wo bin ich, und woher kommt das Brummen?
    Es ist eindeutig unser Nachbar, der zur "frühen" Morgenstunde den sonst wirklich ruhigen und noch ruhenden Campingplatz mit Motorengeräusch über seine Abreise informiert.

    Abreisen scheint anzustecken. Innerhalb der nächsten 2 Stunden leert sich der Platz gewaltig.
    Gestern hat sich so gut wie kein Wechsel vollzogen und heute gleich so viele? Ok, es ist Freitag, also quasi Wochenende, aber die müssen doch nicht alle nach Hause? Oder?
    Also, wir bleiben noch, und haben uns für heute die Insel per Roller vorgenommen, damit die "Rote Paula" auch etwas von der Île d'Olèron zu sehen bekommt. Und zwar von Süd nach Nord und von Ost nach West.
    Unser erstes Ziel ist der ca. 15 km entfernte, schwarz- weiße Leuchtturm, der "Phare de Chassieron ", und er ist die am meisten besuchte Sehenswürdigkeiten der Insel.
    Dafür fahren wir bei allerschönstem Wetter entlang des Dünengürtels, der mit seiner herben Flora aus Gräsern, Flechten und Nadelgewächsen etwas
    an die deutsche Nordseeküste erinnert.
    In regelmäßigen Abständen gibt es Übergänge zum Strand, deren Verlockung wenigstens einmal darüber zu schauen, wir nicht widerstehen können. Allerdings, wenn wir so weiter machen und ständig anhalten, wird der Leuchtturm den heutigen Tag ohne uns verbringen müssen.
    Doch kurz hinter dem kleinen Ort "L'Îleau" führt die Straße vom Meer weg und wir bekommen Weinfelder zu sehen. Wieder haben wir kleine Straßen gewählt, sehr zum Missfallen der "Roten Paula" und des Rollernavis, die uns am liebsten über die gut ausgebaute D 734 geschickt hätten.
    So teilen wir nicht nur die Route mit den Radfahrern, sondern auch Schlaglöcher, Querrillen und andere Unebenheiten des Straßenbelages.
    Auf diese Art und Weise bekomme ich heute noch ein kostenloses Bauch-, Beine- Po- Gymnastikprogramm geliefert, denn genau diese Muskeln muss ich ständig anspannen, damit die Schläge beim Fahren die Bandscheiben nicht an ihre Existenz erinnern.
    Wir fahren durch "Domino" und "Chaucre", Dörfer von "Georges-D’Oléron". Markt ist dort täglich von 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr noch bis Ende September.
    Dann taucht plötzlich das Meer wieder auf und wir schauen beim Fahren auf tiefblaues Wasser, auf dem die weißen Schaumkrönchen der Wellen tanzen, und von weitem sehen wir den "Phare de Chassieron " in den Himmel ragen.
    Im Dunst sind die Île de Re und die Bögen der Pont de l'île de Ré zu sehen.

    Wenig später parken wir auf dem Parkplatz vor dem Leuchtturm.
    Erstaunt schauen wir die Wohnmobile an, die am Ende des Platzes aufgereiht stehen. Einen Stellplatz gibt es hier doch gar nicht. Später sollen wir erfahren, dass es nur ein Parkplatz für Wohnmobile ist. Übernachten ist verboten.

    Der Leuchtturm wird von einer Gartenanlage umgeben, im Stil der Französischen Gärten, in der z.Z. auch eine Skulpturenausstellung zu sehen ist.
    Ich entdecke aber etwas ganz anderes. In den akkuraten Buchsbaumhecken wütet der Buchsbaumzünsler. Da helfen auch die aufgehängten Fallen nicht mehr.

    Da Michael nie sehr erpicht darauf ist, in große Höhen zu klettern, übernehme ich diese Aufgabe und mache mich auf zur Turmbesteigung. 3,50 € kostet das Vergnügen, die 224 Treppen hinauf zu steigen. Aber auch hier geht nichts ohne "Pass Sanitäre" und Maske. Die letzten beiden Treppen sind sehr steil und eng, und die Damen, die mir entgegen kommen, haben deshalb den "Rückwärtsgang" eingelegt. Oben entschädigt ein grandioser Ausblick die Mühe des Treppensteigens. Bei dem tollen Wetter kann ich nicht nur die Île de Ré sondern auch La Rochelle und die Kalkklippen sehen sowie die Geometrie der unten liegenden Gärten erkennen.
    Der "Phare de Chassieron" ist einer der ältesten noch in Betrieb befindlichen Leuchttürme Frankreichs.
    Auch heute sind am Leuchtturm einige Touristen, aber die leeren Parkplätze und Radständer erzählen uns, dass hier ein ganz anderer Besucherandrang in der Hauptsaison herrscht.

    Nach einem ausgedehnten Spaziergang am Meer, geht es zurück zur "Roten Paula". Dort kommen wir mit einem deutschen Ehepaar ins Gespräch, das ihr Wohnmobil gerade geparkt hat, und wir tauschen uns ein wenig aus.

    Weiter geht es, dieses Mal an der Ostküste entlang durch Saint Dennis- d'Olèron. An der Ostseite der Insel mutet alles viel mediterraner an, die Häuser, die Vegetation und auch die breiten weißen Sandstrände.
    Inzwischen haben wir frühen Nachmittag und in den Orten, die wir durchfahren, werden die Märkte abgebaut. Die Lokale sind noch gut besucht, auch wenn die meisten ab 14.00 Uhr schließen.

    Wir machen eine kleine Picknick Pause am Strand von La Brée- les-Bains, bevor wir weiter in den Hafen von Le Douet fahren und dort spazieren gehen.
    Der letzte Ort, den wir uns anschauen, ist Saint Pierre d'Olèron und die Laternes des Morts, die Totenlaterne, und mit 23 m die größte ihrer Art sowie die katholische Église Saint-Pierre, deren Turm auch zu besteigen ist. Doch ein Turm am Tag reicht mir und meinen Waden.
    In der Fußgängerstraße mit den kleinen Läden und Restaurants ist wenig Betrieb. Die Touristen sitzen bei der Mittagshitze lieber im Schatten und lassen sich ein Glas Wein oder Bier schmecken.

    Durch die Weinfelder, die sich in erster Linie im Norden der Insel ausdehnen, fahren wir wieder zurück zum Campingplatz. Es gibt ein gutes Dutzend Winzer, die Pineau, Landwein, Cognac und Liköre herstellen und in ihren "Caves" verkaufen.

    Wir sind ziemlich platt vom Fahren, vom Laufen und vom Gucken und müssen dem Erlebten erst einmal bei einer Pause im Schatten Gelegenheit geben, sich zu sortieren und abzuspeichern.

    Während unserer Abwesenheit hat sich der Platz wieder gefüllt, aber er ist lange nicht so voll wie bei unserer Ankunft.

    Auch für uns soll es morgen weiter gehen....wohin..... ?
    Wir einigen uns auf die Gegend um die Girondemündung, auf Meschers- sur- Gironde, Fluss, Hafen, Städtchen und Grotten, was wollen wir Me(h)er?
    Read more

  • Meschers-sur -Gironde

    September 18, 2021 in France ⋅ 🌧 20 °C

    Damit hätten wir rechnen müssen, dafür fahren wir eigentlich lange genug mit dem Wohnmobil. Am Wochenende, wenn die Kurzurlauber unterwegs sind, ist es besser, irgendwo stehen zu bleiben und sich ruhig zu verhalten.
    Die Idee, an einem Samstag von der Insel zu fahren, ist nicht die Beste. Stau in beiden Richtungen. Die einen wollen rauf auf die Insel und die anderen runter. So staut es sich von der D753 auf die D 26 und anschließend komplett über die Brücke. Selbst danach ist noch kein Ende. Die Stimmung ist daher, genauso wie das Wetter, grau und wolkenverhangen. Wir canceln die Strecke über die tolle Brücke " Viaduc de la Seudre", über "La Temblade" nach "Royon", und nehmen dafür die D 728 bzw. D 733 oberhalb des Flusses "Seudre". Aber auch das ist die falsche Entscheidung. Das bemerken wir, als wir kurz darauf wieder im Stau stehen.
    Gut, dass wir heute nur 50 km weiter südlich fahren wollen. Auf der D 733 wird es dann endlich besser . Sie führt entlang großer Wasserflächen. Hatte ich zunächst an Salzgewinnung gedacht, lehren mich Hütten und Verkaufsstände am Straßenrand etwas anderes. Hier werden Austern gezüchtet. Das Marennes-Oléron-Becken ist das größte Austernzuchtbecken Europas. Mit einer Fläche von 3000 Hektar liegt es zwischen "La Seudre" und der "Ile d'Oléron". Die Austern von Marennes-Oléron reifen in den Claires, den ehemaligen Salzwiesen, die umgestaltet wurden. Ein kleiner Ausgleich ist für uns die Fahrt entlang dieser Moorlandschaft, mit den Bewässerungskanälen und den Hütten der Austernzüchter nach dem vorherigen Stau.
    Wir erreichen Royan. Von hier aus führt eine Fähre über die Gironde und verkürzt die Weiterfahrt am Atlantik und nach Bordeaux.
    Unser Campingplatz liegt südlich von Royon in Mesches -sur-Gironde direkt am Hafen. Trotz Wochenende ist bei unserer Ankunft wenig los und wir können uns einen der leeren Plätze aussuchen.
    Nebenan ist auch ein Wohnmobilstellplatz, der einen sehr guten Eindruck macht und sogar Strom für unseren Kühlschrank gehabt hätte. Aber wir sind auch zufrieden mit dem schönen und großen Platz und haben wieder die Möglichkeit zu schwimmen.
    Während Michael sich ausruhen möchte, unternehme ich einen ersten Erkundungsgang in den Hafen und den Ort. Und ich muss sagen, wir haben eine gute Wahl getroffen. Alles ist klein, überschaubar und trotz der vermehrten Besucher zum Wochenende ohne Hektik und Trubel. Die Boote schaukeln an den Stegen. In den Restaurants am Hafen sitzen die Mittagsgäste. Andere schlendern vorbei und holen sich beim Lesen der ausgelegten Speisekarten Appetit. Natürlich überwiegen dabei Muscheln, Fisch und Schalentiere. Ein paar Souvenirläden haben ihre bunten Waren vor der Tür aufgebaut. Gegenüber wartet das Ausflugsschiff "La Bohème" auf Passagiere für eine "Balade sur l'Estuaire", einer Spazierfahrt durch die Girondemündung, um die Klippen und Grotten, die es hier gibt, zu entdecken und um Talmont, den Ort, der zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählt, vom Wasser aus zu sehen. Überall, im Hafen und in der Bucht, entdecke ich Fischerhütten auf Stelzen mit ihren Senknetzen. "Canabes de pêcheurs" oder "Le Carrelet", wie sie hier um Royan auch genannt werden. Sie sind an der ganzen Westküste zu finden und werden inzwischen nicht nur zum Fischen genutzt, sondern dienen mittlerweile auch dem Tourismus als Feriendomizile.
    Vom Hafen laufe ich in den Ort mit der dominierenden Kirche, an der ein fester Markt installiert ist, der von donnerstags bis sonntags geöffnet hat. Die Hauptstraße ist Fähnchen geschmückt und kleine Läden und Restaurants, im Frieden der Mittagszeit, reihen sich aneinander. Über allem liegt leise Musik, die aus an den Häusern angebrachten Lautsprechern kommt.
    Später werde ich genau noch einmal den Weg zum Hafen und durch die Stadt einschlagen. Dieses Mal in Begleitung von Michael. Der hat allerdings den kleinen Hunger mitgenommen. Zu dumm, dass die meisten Lokale erst gegen 18.00Uhr wieder öffnen. Wir kaufen ein Baguette für alle Fälle, doch wenig später kommen wir an einer "Poissonnerie", einem Fischgeschäft, vorbei, das die verschiedene Platten mit Meerestieren zusammen mit einem Glas Wein und Brot zum Probieren anbietet
    Das lassen wir uns nicht zwei Mal sagen. Eine prima Möglichkeit sich an die Meeresfrüchte heranzutasten. Es gibt dazu zwar reichlich Butter, aber nur eine Scheibe Brot. Wie gut, jetzt ein Baguette im Gepäck zu haben. Am Besten haben uns die Langustinen geschmeckt. Davon nehmem wir noch ein paar mit zum Wohnmobil. Immerhin haben wir noch reichlich Baguette. Und so setzen wir die begonnen "Degustion " am Wohnmobil fort. Ein heftig einsetzender Wind rüttelt an der Markise unter der wir sitzen, und von fern grollt der Donner.
    Wir haben gerade alles eingeräumt, als ein heftiger Regenschauer einsetzt.
    Ende für heute. Morgen ist auch noch ein Tag, um auf Entdeckungsreise zu gehen.
    Read more

  • Piratenhöhlen Matata in Meschers

    September 19, 2021 in France ⋅ ⛅ 19 °C

    Der Regen des gestrigen Abends hat sich in der Nacht mit dem Wind verbündet, und so trommelt der Regen aufs Womodach und der Wind pfeift dazu durch die Bäume.
    Auch am Morgen geht das "Schlecht-Wetter-Konzert" weiter. Ein Grund etwas länger im Bett zu bleiben. Schließlich ist ja Sonntag.
    Als das Wetter auch im weiteren Tagesverlauf keine Anstalten macht, sich zu bessern, erklären wir den Vormittag zum Wasch- und Putztag.
    Gestern habe ich schon die riesigen Waschmaschinen vor dem Campingplatz gesehen und genau in die kommt heute unsere Wäsche. Da geht unglaublich viel hinein. Waschpulver und Weichspüler, alles im Preis enthalten. Programm wählen, Kreditkarte vors Display halten, (den Pass Sanitäre braucht man hier ausnahmsweise mal nicht ;-), (hätte mich aber auch nicht gewundert) und schon dreht sich die Trommel. Später die gleiche Prozedur noch einmal für den Trockner und schon sind wir wäschetechnisch wieder auf "Start".
    Um die Mittagszeit gibt sie sich dann die Ehre: ihre Majestät, die Sonne und sie hat auch "Himmelsblau" und "Wolkenweiß" im Gefolge.
    Für uns bedeutet das, Räder klar machen und auf geht es die Gegend zu erkunden.
    Zunächst wollen wir uns allerdings den zweiten Wohnmobil- Stellplatz im Hafengelände anschauen, der ebenfalls gut besucht ist. Auch hier muss man sich mit der Kreditkarte Zugang verschaffen und die Nacht kostet ebenfalls, wie auf dem Stellplatz nebenan, 10 Euro. Übrigens ist das hier ein rein französisches Territorium. Keine deutschen Wohnmobile, nicht mal niederländische, die doch sonst überall zu finden sind.
    Wir fahren in Richtung Stadt und versuchen von dort aus auf die Corniche zu kommen, verfahren uns aber in einem unübersichtlichen Einbahnstraßennetz, das auch für Radfahrer gilt.
    Irgendwann haben wir die "Faxen dick" und fahren die Corniche verkehrt herum. Wir kommen zwar zu den "Matatahöhlen", aber wir sollen uns dadurch im weiteren Verlauf des Nachmittags beim Versuch zum Strand und Meer zu gelangen, rettungslos im Gewirr der Einbahnstraßen verstricken.
    Wir haben heute aber auch Glück, den gestern und heute ist "Tag des offenen Denkmals" und der Eintrittspreis ist vom 7 Euro auf 2, 70€ gesenkt worden und wir bekommen dafür sogar noch einen deutschen Audioguide mit.
    Die Höhlen wurden bereits im im 8. Jahrhundert ausgespült und wurden dann von den Sarazenen als Silos genutzt.
    Später dienten sie Seeräuber als Unterschlupf und Salzschmuggler nutzten sie, um der Salzsteuer zu entgehen.
    Die verfolgten Protestanten, die sich danach hier niederließen, bauten die Höhlen zu richtigen, mehrstöckigen und mit Treppen verbundenen Wohnungen aus.
    Es macht wirklich Spaß, die Geschichte der Höhlen und damit auch der Region so interessant präsentiert zu bekommen. Die Runde durch die verschiedenen Höhlen dauert ca 1 1/2 Stunden und bietet auch immer wieder tolle Ausblicke auf die Gironde und das gegenüberliegende Ufer.
    Bei einem "Café au Lait" auf der Terrasse der Crèperie, die auch in den Höhlen untergebracht ist, lassen wir das Erlebte sacken und genießen Sonne und Wind hoch über der Gironde. Übrigens kann man auch Zimmer in den Höhlen buchen. Es gibt ein kleines Höhlenhotel.
    Während unseres Rundganges waren wir ziemlich allein, doch als wir die Höhlen verlassen, setzt ein richtiger Besucherandrang ein.
    Wir fahren weiter mit mulmigem Gefühl verkehrt durch die schmale Einbahnstraße, um zu den "Regula Höhlen" zu kommen. Aber da geht schon nichts mehr. Der kostenlose Eintritt hat viele Besucher am Sonntagnachmittag auf den Plan gerufen, so dass bereits ein Schild mit der Aufschrift "Complet", einen weiteren Besuch verhindert.
    DIe Höhlen ähneln sich und wir hatten ja schon Zeit und Muße zur Besichtigung.
    Wir ändern unseren "Geisterfahrermodus" bei der nächsten Möglichkeit und versuchen auf "legalem" Weg zu den Stränden unterhalb der Klippen zu gelangen. Es ist "zum Haare raufen", immer wenn wir den Weg Richtung Meer einschlagen, verhinderen Einbahnstraßen, Sackgassen oder private Anwesen die Weiterfahrt. Inzwischen müssen wir schon darüber lachen. Ich frage mich beim Anblick der Häuser, die durch hohe Mauern oder Zäune gesichert werden wie "Ford Knox", ob das eine notwendige Sicherheitsmaßnahmen ist oder ein französisches Wohnbedürfnis?
    Endlich können wir den "Bikki Beach" tief unter uns liegen sehen. Wir stellen die Räder ab und steigen die steile Treppe hinunter in die Bucht mit dem Sandstrand und einer Piratenbar, die auch Surfer für sich entdeckt haben. Bei einem kleinen Picknick am Strand, schauen wir dem sonntäglichen Treiben der Familien zu.
    Dann müssen wir die steile Treppe wieder hinauf klettern, nur um dann festzustellen, dass es etwas später auch einen bequemen Weg mir dem Rad zum Strand gegeben hätte......
    Auf dem Rückweg entdecken wie einen weiteren schönen Stellplatz, direkt am Meer und gegenüber des "Camping à la Plage"( 14 € proTag).
    Noch ein leckeres "Baguette traditional" aus der Stadt geholt und zurück geht es zum Wohnmobil.
    Wir wundern uns. Es ist am Sonntagnachmittag noch einmal voller geworden. Alles französosche Wohnmobile. Aber Platz gibt es noch reichlich.
    Eigentlich hatte ich noch eine Walkingtour geplant, aber ich habe auch versprochen zu kochen. Mein Bauchgefühl empfiehlt mir, das Walken auf morgen zu verschieben.
    Und so beenden wir diesen Tag mal nicht mit Fisch-oder Meeresgetier sondern mit gebratenem Schweinelachs.
    Read more

  • Talmont und die Strände von Meschers

    September 20, 2021 in France ⋅ ⛅ 17 °C

    Still ruht der Platz noch um 9.30 Uhr. Sind wir wegen des regnerischen Wetters am frühen Morgen noch mal genüsslich eingeschlafen, so scheint das auch für die Wohnmobile um uns herum zu zutreffen.
    Als ich um kurz vor halb zehn die Wohnmobiltür öffne, ist noch niemand zu sehen.

    Wir haben uns heute den Besuch des Örtchens "Talmont" vorgenommen, dessen Kirche und Stadtmauer auf der anderen Seite der Bucht von uns aus zu sehen sind und das als eines der schönsten Dörfern Frankreichs zählt.
    Für die sieben oder acht Kilometer nehmen wir die Räder, und wir haben Glück, gleich den Einstieg in den Radweg zu finden, der hinter dem Hafen beginnt. Der geschotterte Weg führt zwischen den Salzwiesen und dem Ufer entlang. Das Wasser ist allerdings gerade Gezeiten bedingt abwesend. Im zurückgebliebem Schlick picken die unterschiedlichsten Vogelarten nach Nahrung. In den Salzbecken der Wiesen werden zwar Austern gezüchtet, auf ihnen finden aber auch Enten und Schwäne ihr Vergnügen.
    Wir kommen zum Port Marant.
    Hier am Ufer der Gironde haben Fischer ihre farbigen Hütten nebeneinander aufgebaut. Die Hütten stehen auf Stelzen und ragen weit in den Fluß hinen. Mit quadratischen Senknetzen werden die Fische, vor allem Scholle, Seezunge und Aal, aus dem Wasser geholt. Früher gab es in der Mündung der Gironde auch viele Störe, die wegen ihres Kaviars gejagt wurden. Bereits 1980 wurde das Fischen von Stören hier verboten, um die Tiere vor dem Aussterben zu bewahren.
    Le Carrelet, nennt man hier diese Stelzenhäuser.
    Der Radweg führt direkt vor den Ortseingang von Talmont und hier warten schon freie Radständer auf uns.
    Auf einem felsigen Vorsprung mit Blick auf die Gironde-Mündung liegt der Ort, dessen Ursprung im 13. Jahrhundert liegt. Die Wiese zwischen Stadtmauer und Wasserkante wird von ersten Ausflügler bereits zum Picknick genutzt, während wir erst einmal den schmalen Weg um die Stadtmauer nutzen. Die Mauer ist, wie auch die alten Häuser, aus grauen Feldsteinen gebaut und erinnern ein wenig an die Orte in der Bretagne. Mächtig, dominierend und noch immer von Wällen geschützt, ragt die prächtige Kirche Sainte-Radegonde hoch in den Himmel. Zu ihren Füßen liegt der Friedhof mit alten Steinkreuzen.
    Vor lauter Kirche, Wasser, Wall- Gucken bin ich in eine Schlammmpfütze getreten, ausgerutscht und hätte beinahe einen Salto gemacht. Aber alles ist gut gegangen, bis auf meine Schuhe. Die brauchen jetzt dringend Wasser und eine Bürste.
    Wir lassen uns durch die schmalen und blumengeschmückten Gassen treiben. In einzelnen Häusern sind Wohnräume und Garagen zu Läden umgewandelt worden, in denen Kleidung und Geschenkartikel verkauft werden. Versteckt hinter Mauern, in den Gärten, findet man Terrassen mit Bars, Crèperien oder Restaurants zum Einkehren.

    Es sind nicht viele Besucher da, aber der Ort wirkt auch nicht ausgestorben. Gerade so, wie wir es mögen.

    Überall wachsen noch die Stockrosen an Hauswänden, blühen Oleander und Bourgenvillien und die Passionsblume hat bereits grüne Früchte angesetzt. Ein Spaziergang für die Augen. Aus einer Crèperie duftet es herrlich und wir lassen uns von dem Duft verführen, nehmen auf der Terrasse Platz und lassen uns die leckere Gallet schmecken. Wieder einmal löst meine Wahl eine neue Geschmackserfahrung aus : Gallet mit Ziegenfrischkäse, Rauchfleisch und Honig, eine leckere Kombination.
    Wir setzen die Radtour noch ein Stück fort und der Weg führt oberhalb der Steilküste durch Weinfelder.
    Kurz vor "Barzan" treten wir den Rückweg an. Der Wind hat aufgefrischt und es ist ziemlich kühl geworden.

    Wir schauen uns noch kurz den Stellplatz für Wohnmobile in Talmont an. Eine große Wiese mit viel Platz. Um die Schranke zu öffnen, benötigt man einen Code, den man mit Kreditkarte bezahlt. Strom gibt es nicht.

    Zurück am Wohnmobil, gibt es erst einmal einen Kaffee und einen Platz in der Sonne zum Aufwärmen.
    Michael reicht die heutige Radtour, aber ich möchte mir noch die Strände ansehen, die eingebettet zwischen den Kreidefelsen bis hin nach St. Georges de Didonne liegen. Insgesamt sind es fünf.
    Mit dem Rad fahre ich durch "Mechers" und weiter geht es auf der D 145, auf der aber wenig Autoverkehr herrscht. Die Straße ist wie eine Achterbahn: es geht immer rauf und runter.

    Dann taucht ein Schild zum "Plage de Vergnes" auf. Über eine kurze Stichstraße komme ich hinunter zum Strand. Auf dem Strandparkplatz haben schon die ersten Kastenwagen geparkt, die offensichtlich hier, trotz Übernachtungsverbotes, am Strand übernachten wollen.

    Ich stelle mein Rad ab und mache einen Strandspaziergang. Die Bucht ist eingeschlossen von den hohen Kalkfelsen. Eine richtige Piratenbucht. In den Kalkstein haben die Wellen Höhlen gespült, in die man bei Ebbe hineingehen kann. Doch jetzt kommt das Wasser gerade wieder und füllt in "Null -Komma- Nix" diese Hohlräume. Am Ende der Bucht ist eine kleine Strandbar, in der ich eine Pause mache, bevor ich wieder zum Rad zurückgehe und die nächste Bucht, den "Plage de Suzac" anfahre, der ein ähnliches Bild bietet.

    Trotz des kühlen Wetters wird gebadet. Ein Hochzeitspaar lässt sich von Wellen umspült fotografieren. Später kommen sie mir noch einmal entgegen. Dieses Mal haben sie ihre Kinder dabei und die Braut trägt Turnschuhe und ein Baby auf dem Arm.

    Inzwischen ist es später Nachmittag und ich muss noch ein paar Kleinigkeiten besorgen So fahre ich nicht mehr bis zum "Phare de St. Georges" wie geplant, sondern zum Carrefour in Melchers.
    Zurück am Campingplatz versuche ich eine Logik in die Frequentierung des Platzes zu bekommen, der fast voll ist. Wesentlich mehr Wohnmobile, als bei unserer Ankunft am Samstag. Es will mir aber nicht gelingen.
    Und so beenden ich diesen Tag, wie ich fast jeden Tag beende, seitdem wir unterwegs sind: ich schreibe das Erlebte in mein Handy.
    Read more

  • Arès -kleine Stadt am Bassin d' Arcachon

    September 21, 2021 in France ⋅ ⛅ 18 °C

    Jetzt sind wir seit ein paar Stunden 180 km weiter südlich in dem kleinen Ort Arès.
    Arès liegt am Becken von Arcachon und zwar genau gegenüber von Arcachon, am nördlichsten Punkt des Dreiecks.
    Es ist bereits 11.00 Uhr, als wir das Camp verlassen. Egal, wie wir es auch drehen und wenden, wir brauchen morgens 1 1/2 bis 2 Stunden vom Aufstehen bis zum Zündschlüssel umdrehen, wenn wir weiterfahren wollen. Aber wir haben ja Zeit. Uns drängt ja niemand. Und Hektik ist etwas, was man bei der Abreise nicht unbedingt braucht, denn dann sind Fehlern vorprogrammiert. Eine nicht verriegelte Schublade ist da noch einer der harmlosen Fehler.
    Auf der D 143 geht es auf einer relativ schmalen Straße durch Wiesen, Sonnenblumen- und Weinfelder und durch kleine Orte. Die Weinfelder werden immer mehr und flankieren dann beidseitig die D 730, die wir in Richtung Bordeaux fahren.
    Die Fähre über die Gironde haben wir aus Kostengründen gecancelt.
    Bordeaux umfahren wir auf der N 10, die wahnsinnig voll ist. Wie ein Moloch quält sich der Verkehr über die Brücken der beiden Mündungsflüsse Dordogne und Garonne. Endlich liegt Bordeaux hinter uns und wir können auf die D 213 abbiegen. Dann folgt ein Kreisel nach dem anderen. Unsere gute Mathilde(Navi) hat schon Fuseln am Mund von der dauernden Ansage, dem Kreis an der zweiten Ausfahrt zu verlassen. Michael schimpft und sagt: "Wenn die nicht gleich den Mund hält, ziehe ich den Stecker." Aber auch auf der D 106 mühen wir uns weiter durch unendlich viele Kreisel.
    Inzwischen sind die Weinberge verschwunden. Die sanft geschwungene Landschaft mit den Rebstöcken ist einer patten Heidelandschaft gewichen. Violett blüht die Heide auf dem sandigen Boden unter Kiefern am Straßenrand. Wir fahren in Richtung Cap Ferret, biegen aber vorher in den kleinen Ort Arès ab. Hier haben wir uns einen kleinen Stadtcamping ausgesucht, der aber noch geschlossen hat, als wir um 13.30 Uhr vorfahren. Wir nutzen die Zeit, um uns schon einmal einen Platz auszusuchen. Auch dieser Camping ist bereits relativ gut frequentiert. Aber wir finden noch ein schönes Plätzchen.
    Inzwischen hat die Sonne auch die meisten Wolken vertrieben und es ist merklich wärmer geworden.
    So gibt es heute ein Picknick mit leckerem Käse, Wurst, Melone,Trauben,Oliven und Baguette vor dem Wohnmobil und zum Nachtisch ein kleines Nachmittagschläfchen in der Sonne.
    Aber dann juckt es mich doch, wenigstens einen Erkundungsgang durch den Ort und zum Strand zu machen. Unterwegs fallen mir wieder Pflanzen auf, die hier "wild wachsen", und in Deutschland höchstens im Topf oder im Treibhaus gedeihen.
    Arès ist eine typische französische Kleinstadt. Der Ortmittelpunkt ist die Kirche, um die sich Läden und Gastronomie angesiedelt haben.
    Es gibt sogar ein kleines Chateau, das in in einem Park liegt. Am Strand steht der Tour d' Arès, ein alter Wachturm. Aber so genau kann ich das nicht erkennen, denn der Turm ist völlig verhüllt. Nur Christo kann ich nirgendwo entdecken. Der sitzt wahrscheinlich auf einer Wolke über dem Turm.
    Was auch durch Abwesenheit glänzt, ist das Wasser. Das hat sich ziemlich weit zurückgezogen und ich schaue stattdessen auf Wiesen mit kleinen Seen dazwischen.
    Ich begrüße es trotzdem, in dem ich den Anleger weit hinauslaufe und mich ein wenig zu den plätschernden Wellen setze.
    Am Strand weist ein Schild die Richtung zum "Ovniport." Was um alles in der Welt ist das? Bevor ich dahin laufe, gehe ich erst einmal zum Touristbüro und hole mir Rad- und Wanderkarten von der Umgebung. Statt zu den mysteriösen "Oviport" zu suchen, mache ich lieber einen ausgedehnten Strandspaziergang.
    Als ich zurück zum Wohnmobil komme, ist es schon relativ spät und Michael relativ hungrig. Nichts ist schlechter zu ertragen als hungrige Männer. Aber diesem Zustand kann schnell Abhilfe geleistet werden.
    Nach dem Abendessen ist die Welt wieder in Ordnung und ich weiß jetzt auch was ein Ovniport ist:
    Ovniport ist der Name für einen Landplatz für
    für nicht identifizierte Flugobjekte und damit einer der merkwürdigsten Orte, die es in der Region gibt. Und das in dem kleinen friedlichen Arès.
    Morgen müssen wir unbedingt schauen, was für Flugobjekte dort bereits gelandet sind.....und zum Cap Ferret wollen wir fahren.....und .....morgen.
    Read more

  • Cap Ferret, Villages ostrèicole, Strand

    September 22, 2021 in France ⋅ ☀️ 19 °C

    Wetter wie aus dem Bilderbuch, strahlend blauer Himmel und frische Meerluft. Ideale Voraussetzungen für eine erlebnisreiche Rollertour aufs Cap mit einem Abschluss an einem der großen Strände.
    Nach dem Frühstück geht es los. Da wir davon ausgehen, dass auch der "kleine Hunger" mit auf Tour gehen wird, haben wir unser kleines Picknickköfferchen mit Getränken und leckeren Dingen aus dem Kühlschrank gefüllt.
    Es ist noch ziemlich frisch, als wir starten, aber das ändert sich später schnell.
    Vom Camping aus geht es auf die immer stark befahrene D3 und weiter über die D 106 auf die Landspitze. Die D 106 ist die einzige Durchgangsstraße und führt bis zum "Pointe Belvedère". Schon bald taucht rechter Hand das Becken von Arcachon auf, mit in der Sonne flimmernden Wasser und kleinen weißen Booten. Links saust ein Grüngürtel aus Kiefern und Heide an uns vorbei, durch die Wander- und Radwege führen. Der Radweg über das Cap ist ausgezeichnet und so sind viele Radfahrer bei dem tollen Wetter unterwegs. Leider auch viele Autos, die sich besonders in den Orten wie Claoey, le Jaquets, Petit Piquey, Le Canon und L'Herbe knubbeln und ein Stop- and- Go verursachen. Meine Güte ist hier viel los. Dabei ist nicht einmal Wochenende. Ich glaube, ich wiederhole mich, aber ich muss es wieder anbringen: "Wie sieht das hier bloß in der Hauptsaison aus." Da geht dann wohl nichts mehr.
    Beim "Super U" in Claquey ist ein Markt aufgebaut. Wir halten und schauen uns das aktuelle Angebot in der Markthalle und den Ständen an. Etwas fürs Auge. Nicht unbedingt etwas fürs Portemonnaie. Wir fahren weiter. Ab L' Herbe wird der Verkehr weniger und wir können die Fahrt zum "Pointe du Cap Ferret " richtig genießen. Noch ist dort wenig Betrieb und wir lassen uns von dem sagenhaften Blick über die Dünenlandschaft auf den Atlantik und die gegenüberliegende "Dune de Pilat" gefangen nehmen. Es führt ein Wanderweg durch die eingezäunte Dünen, dem wir auch ein kleines Stück folgen. Aber wo ist der Leuchtturm? Irgendwie war ich davon ausgegangen, hier den Leuchtturm des Caps zu finden. Kein Leuchtturm in Sicht. Der steht an einer ganz anderen Stelle, wie uns Google Maps auf unsere Anfrage hin verrät. Zurück zum Roller und schon geht es auf Leuchtturmsuche. Wir haben den richtigen Zeitpunkt für die Aussichtsstelle erwischt gehabt, denn es kommen uns bei der Abfahrt richtige Heerscharen an Radfahrern entgegen. Sogar zwei Reisebusse mit Touristen sind auf dem Weg zum Cap.
    Wir sind dann mal weg und suchen den Leuchturm. Den haben aber schon sehr viele andere vor uns gefunden und so wird es heute nichts mit einer Turmbesteigung, denn zum Schlange stehen, habe ich keine Lust.
    Uns steht der Sinn viel mehr nach Strand und Wellen, die auf der anderen Seite des Caps zu finden
    sind.
    Unterwegs habe ich ein Hinweisschild zu einem "Village ostrèicole", gesehen. "Das wird wohl eine Art Fischerdorf sein", überlege ich. Fast wären wir an der Einfahrt vorbei gefahren. Wir parken. Autos, Motorräder und sogar Räder haben keinen Zutritt. Es ist wirklich ein Dorf aus kleinen Hütten, aber es ist ein Austerndorf. Viele der Hütten haben kleine Terrassen oder Veranden und bieten frische Austern mit Wein aus der Region an. Es ist wirklich nett, durch die schmalen Gänge zu schlendern,die mit Blumen geschmückt oder voller Austernkörbe, Matten usw. stehen. Wie gut, dass die Sonne scheint, da sieht sogar das Gerümpel in den Ecken wildromantisch aus. Später finde ich heraus, dass hier auf dem Cap jeder Ort sein eigenes Austerndorf hat. Wer Austern und Meeresschnecken mag kann in den "Cabanes" günstig und in einem ungewöhnlichen Ambiente essen.
    Gerne hätten wir uns auch auf eine der Terrassen gesetzt, aber hier gilt Verzehrpflicht. Nur etwas zu trinken, wird nicht akzeptiert. Aber der Besuch eines Austerndorf ist trotzdem wirklich empfehlenswert.

    Für uns geht es weiter an den "Plage du Grand Cohot". Dafür fahren wir noch einmal gut 10 km durch eine wunderbare Kiefern- und Heidelandschaft. In der es nicht nur wunderbar nach Kiefern duftet, sondern es gibt hier auch unzählige Wander- und Radwege. Sogar an die Wohnmobile hat man gedacht und kurz vor dem Strandaufgang einen Stellplatz/Parkplatz für Wohnmobile
    unter den Bäumen angelegt. Wir parken den Roller und gehen durch die Dünen, unserer Picknickkörbchen im Gepäck.
    Ein grandioser Blick erwartet uns auf dem Dünenkamm. Der blaue Atlantik mit den großen Wellen und der weißen Brandung, eingerahmt von blauem Himmel und weißem Sand. Toll. Einfach nur toll. Wir suchen uns einen Platz im Sand, schauen den Surfern zu, die durch die Wellen gleiten und freuen uns über diesen wunderschönen Tag. Der kleine Hunger meldet sich und fragt, wann es denn endlich was zu essen gibt? Das Picknick im Sand hat so seine Tücken. Es knirscht ein wenig beim Essen.
    Danach muss ich wenigstens mit den Füssen etwas in die Wellen. Die sind aber so unberechenbar und schon sind die aufgekrempelten Hosenbeine nass.
    Es ist Nachmittag, als wir von unserer Cap -Erkundung zum Wohnmobil zurückkommen und uns im Schatten bei einem Kaffee erst einmal etwas erholen müssen.
    Später fahre ich mit dem Rad noch einmal an den Strand von Arès, denn dort muss es den Ovniport geben, jenen mysteriösen Landeplatz für nicht identifizierte Flugobjekte. Und siehe da, dort am Strand steht doch wirklich eine "fliegende Untertasse" . Wer hätte das gedacht.
    Und noch etwas anderes entdecke ich: Arès hat auch ein kleines Austerndorf. In den Cabanen kann man nicht nur Austern essen, sondern es gibt auch Crevetten, und das für einen wirklich kleinen Euro. Schade, dass wir morgen weiterfahren. Aber wir wollen die kommenden Schön-Wetter-Tage auf einem Platz verbringen, der etwas näher am tollen Atlantikstrand liegt.
    Read more

  • Moliets- et- Maa/ Cote d' Argent

    September 23, 2021 in France ⋅ ☀️ 20 °C

    Ein strahlender Tag erwartet uns wieder. Die Temperaturen sind über Nacht ziemlich in den Keller gegangen. Die Grundtemperatur liegt heute Morgen bei grad mal 12 Grad. Doch die Sonne wird das schnell ändern.
    Während ich den Platz bezahle, hat Michael schon allein das Wohnmobil gedreht und den Hänger angekoppelt. Das hat er drauf, denn wirklich viel Platz ist meist nicht dafür da.

    So verlassen wir unter freundlichem Winken der netten Dame von der Rezeption, die im übrigen ausgezeichnet deutsch spricht, den Platz . Wir kreiseln uns über die D 3 auf die D 5 und fahren weiter auf der A 63 Richtung Süden. Auf der A 63 sind sehr viele LKWs unterwegs, die es nicht scheuen, uns auch mal von rechts zu überholen oder sich über alle drei Spuren ein Rennen zu liefern.

    Unser Ziel ist heute der Camping St. Martin in Moliets-Et-Maa an der "Cote d'Argent" gut 150 km weiter südlich. Das Wetter soll bis Sonntag noch so toll bleiben und so wollen wir 2-3 "Strandtage" einlegen und meinen Geburtstag morgen entspannt vor Ort und nicht "on the road " feiern.
    Von der A 63 fahren wir auf die D 42 und schon beginnt der "Navi Terror". Während Mathilde( Navi) uns durch den Ort "Castes" schicken will, macht das eingebaute Navi mal wieder einen Aufstand wegen unseres Gewichtes über 3,5 t.
    Da es in Richtung "Centre Ville" geht, sehe uns schon in einer Gasse stecken bleiben. Aber alles heiße "Navi-Luft". Nicht mal ein Verbotsschild können wir entdecken.
    Schwieriger wird es wenig später, als alle Navis uns auf die D 374 schicken wollen, aber dort ein großes Schild mit "Route Barrèe" steht. Die Ersatzstrecke ist kein Zuckerschlecken für Womo und Fahrer. Aber da wissen beide noch nicht, dass das Ganze heute noch steigerungsfähig sein wird.

    Auf der D 642 normalisiert sich alles wieder und wir können sogar ein wenig die Fahrt durch den verwunschenen Kiefernwald mit den großen Farnen genießen.
    In Moliets et Maa wird es dann wieder belebter. In Supermärkten, Tankstellen und Bars herrscht geschäftige Betriebsamkeit.

    Wenig später haben wir das Gefühl, mitten in eine Touristenstraße zu steuern. Rechts und links Läden, Restaurants, Bars und am Ende der schmalen Einbahnstraße können wir schon den Sand vom Strandübergang sehen.
    Ob wir hier noch richtig sind? Aber zurück geht eh nicht. Wir fahren weiter zwischen den Badewilligen, Strandbesuchern und Ladenguckern. Genau an der Stelle, an der es nicht mehr weiter geht, liegt rechts die Zufahrt zum Camping St. Martin.
    Etwas unglücklich hängt unser Womo samt Hänger vor der Schranke auf dem Hügel. Schnell angemeldet, damit sich die Schranke öffnet und wir auf etwas ebenerem Terrain zum Stehen kommen.

    Das Gebiet ist riesig und einige der Plätze hat mir die Dame in der Rezeption schon durchgestrichen. Zu sandig für Wohnmobile.

    Wir machen uns zu Fuß auf den Weg und das war eine gute Entscheidung. Im Bereich direkt hinter der Düne hat sich ein Völkchen aus Zeltern, Kastenwagen- und Bullifahrern zusammen gefunden. Fast alles Surfer. Kein Platz für uns. Zu laut und viel zu viel Sand.
    Ich will es mal zusammenfassen. Wir laufen fast eine Stunde kreuz und quer über den Platz. Die Plätze, die in Frage kämen, sind bereits besetzt, bei den anderen erzählen tiefe Spuren im Sand, von den verzweifelten Versuchen, den Platz aus eigenem Antrieb wieder zu verlassen. Dazu kommen nett gemeinte Erzählungen von deutschen Wohnmobilfahrern (Wir hören nach vielenTagen nur unter Franzosen, mal wieder deutsche Worte) wie sie selbst festgesessen haben und mit dem Trecker wieder herausgezogen worden sind.
    Der Sand ist das eine, wenn auch das größte Problem, ein anderes ist es überhaupt zwischen den Bäumen mit dem Gespann einen Platz anfahren zu können.
    Endlich haben wir einen Platz entdeckt, der ganz geschottert, dafür aber ziemlich schräg ist, aber dafür sogar Wasser am Platz hat. Nur, wie kommen wir überhaupt darauf? Der Weg ist so eng und schmal und voller Bäume.
    An diesem Tag ist Michael mein Held. Er hat das Wohnmobil samt Hänger durch die Bäume und Hecken buxiert, ohne das auch nur ein Streifen von den Ästen entstanden ist. Das war Millimeterarbeit. Dann steht es und zwar schon abfahrbereit, denn der Hänger kann dran bleiben.

    Nur unser Wohnmobil wundert sich später, dass seine Vorderräder in der Luft schweben. Mit Auffahrkeilen hätten wir hier keine Chance gehabt.

    Dann kommt der gemütliche Teil. Campingmöbel heraus und die frische Meerluft bei einem Kaffee genossen und die ganzeAktion noch einmal Revue passieren gelassen.
    Das Meer lockt, zumindest mich. Während Michael sich noch ein wenig auf dem so schweißtreibend erkämpften Platz ausruht, laufe ich die Dünen hoch, die bereits auf dem Campingplatz beginnen und schaue auf einen unendlich scheinenden, weißen Strand und auf den blauen Atlantik, dessen große Wellen regelrecht an den Strand donnern.
    Ich will mit den Füßen ein wenig in den Wellen herumplanschen und fotografieren. Die Wellen haben solche Kraft, dass ich dabei ziemlich nass werde und vor Schreck einen meiner Schuhe fallen lasse( Gott sei Dank nicht mein Handy, denn dann wäre es mit den Reiseberichten abrupt vorbei). Dem Schuh muss ich ordentlich hinterher spurten, sonst wäre er weg gewesen. Ich setze mich in den Sand und beobachte ein wenig das Umfeld. Die Klientel ist eine ganz andere, als bisher erlebt. Ganz viele junge Menschen, auch Paare mit ganz kleinen Kindern, und nur wenige ältere Menschen.
    Baden ist nur in einem Bereich von 300 m erlaubt. Alles andere ist Surfgebiet.

    Irgendwann muss ich mich richtig vom Strand losreißen, vom Meer, dem sanften Wind und der Sonne. Ich könnte hier noch stundenlang sitzen und die Wellen beobachten. Aber ich will mich noch ein wenig in der Umgebung umschauen.
    Es sind doch einige Touristen da. Die Bars, Restaurants und Läden hoffen noch auf Umsatz, aber die leeren Regale im Supermarkt zeigen schon das Ende der Saison an.

    Später, als ich mit Michael noch einmal zum Strand gehe, ist Flut und die Wellen kommen noch ein Stückchen höher.
    AlleTagesgäste sind weg. Die Parkplätze haben sich geleert und es ist merklich ruhiger geworden.
    Auf der Suche nach einen Sundowner, finden wir auch eine "Kleinigkeit" zu essen.
    Der Tag war schon aufregend heute und wir beschließen ihn ganz entspannt im Wohnmobil. Denn ohne Sonne wird es sehr schnell kühl und frisch. Wir haben ja auch schon Ende September.
    Read more

  • Anniversaire au bord de la mer

    September 24, 2021 in France ⋅ ☀️ 21 °C

    Eigentlich gibt es heute nicht ganz so viel zu erzählen. Aber dafür ist doch viel zusammen gekommen.
    Beim Aufwachen habe ich mich gefreut, heute an einem schönen Ort Geburtstag zu haben, frei von irgend welchen gesellschaftlichen Zwängen. Und ich bin dankbar dafür, dass wir die Möglichkeit haben, so zu reisen, Land und Leute kennen zu lernen, und dabei auch noch gesund und fit zu sein, etwas, was in unserem Alter auch nicht selbstverständlich ist.

    Den Morgen und Vormittag habe ich damit zugebracht, die Glückwünsche zum Geburtstag zu lesen und mich dafür zu bedanken. Es ist schon toll, wenn man so viel Wertschätzung entgegengebracht bekommt. Sogar von Menschen, die man gar nicht persönlich kennt.
    Und es hat mich ungemein erstaunt, wieviel Bekannte und weniger Bekannte unsere Reise auf Facebook verfolgen und die Berichte lesen. Es wäre super, wenn jeder, der liest auch ein kleines Feedback zurück lassen würde. Das motiviert zum Weitermachen.

    Und dabei berichte ich schon seit bestimmt 20 Jahren über unsere Wohnmobilreisen auf meinem Blog.

    Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich, außer in meinem öffentlichen Reisetagebuch, auch direkt in FB schreiben soll, bin aber jetzt total überrascht und erfreut von der positiven Resonanz und auch von den Tipps und Anregungen, die wir bekommen haben.

    Klar, wenn man etwas öffentlich macht, muss man auch mit negativen Kommentaren leben können, aber Negatives habe ich bisher nicht erlebt.

    Dem einen oder anderen ist es vielleicht zu viel Text. Aber dann muss man halt drüber scrollen.
    An der Stelle vielleicht noch mal zu der Intention, die hinter den Reiseberichten steht:
    Schreiben, das bedeutet für mich, Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen. In meinen Reisetagebüchern möchte ich den Leser gern mit auf die Reise nehmen und ihn am Tagesablauf, an Stimmungen, Ideen und Begegnungen, Eindrücken teilhaben lassen.

    Aus den Reisetagebuch entsteht später ein Reisebericht, der überarbeitet mit Links und Infos in meinem Blog erscheint.

    Aber zurück zu dem heutigen Tag. Eigentlich hatte ich mir gewünscht, den Sonnenaufgang am Strand zu erleben, wie vor zwei Jahren im Baltikum. Das war ein so magischer Moment.
    Michael meinte darauf nur :"Können wir gern machen, aber die Sonne geht nicht über dem Meer hier auf. " Stimmt! Da war doch was! Dann eben den Sonnenuntergang.

    Bevor wir an den Strand gehen, besorge ich noch etwas Kuchen. Geburtstagskuchen gehört für uns nun mal dazu. Und da ich schon mal unterwegs bin, schaue ich mir gleich den Ort
    Moliets-Et-Maa an. Der scheint in tiefer Mittagsruhe zu liegen. Dann entdecke ich auf dem Platz an der "Rue de Bastide", kleine Restaurants mit einer guten Karte. Dort gehen wir heute Abend essen.
    Am Strand ist richtig was los. Es ist Freitagnachmittag und Tagesgäste, Kurzurlauber und Wochenendler bringen der Gastronomie und den Läden in der Nachsaison noch einmal Umsatz.
    Das Wasser kommt, "Marée haute", und die Wellen sind unglaublich. In der Brandung werden wir richtig nach vorn geschleudert, während das zurückfließende Wasser die Füße nach hinten wehzieht. Mehr als einmal schlagen die Wellen über meinen Kopf zusammen. Aber es macht wahnsinnig Spaß.
    Die Surfer stürzen sich mit ihren Brettern in die Wellen. Das kostet ordentlich Kraft.
    "Das ist doch mal eine andere Art Geburtstag zu feiern", denke ich. Anstatt auf- und ab zu tischen, genieße ich die Wellnessbehandlung von Sonne, Wind, Sand und Meer.

    Auf dem Rückweg vom Strand genehmigen wir uns einen Geburtstagsdrink auf einer der Terrassen am Strandaufgang. Es wird doch viel deutsch um uns herum gesprochen. Das sind wir von unseren anderen Standorten nicht gewohnt.

    Zurück am Wohnmobil kommt eine junge Frau aus einem Mobilhome gegenüber mit einer Melone. Sie möchte sie uns schenken, weil sie morgen abreisen. Wie nett.

    Abends gehen wir in das kleine Lokal, "L' Anthier" , das ich am Morgen entdeckt habe. Wir sind früh dran. Die meisten Restaurants öffnen erst um 19.00 Uhr. Und so sind wir mit die Ersten, denn wir wollen doch noch den Sonnenuntergang sehen. Essen und Getränke sind top und der Besitzer kommt noch mit einem kleinen Geschenk um die Ecke, als er mitbekommt, dass ich Geburtstag habe.
    Nur leider.......die Sonne ist ohne uns untergegangen, und wir bekommen später am Strand nur noch die letzten rosa Streifen zu sehen. Morgen ist auch noch ein Tag und vielleicht haben wir dann Glück.
    Read more

  • Dünentour, Einkehr und Marée haute,

    September 25, 2021 in France ⋅ ⛅ 23 °C

    Heute Morgen bin ich von einem Donnerschlag geweckt worden. Ein Gewitter ist aufgezogen.
    Gewitter sind etwas, vor denen ich unterwegs richtig Respekt habe und froh bin, wenn sie vorbei sind. In meiner allerersten Campingnacht in einem einfachen Zelt, bin ich angstschlotternd ganz tief in den Schlafsack gekrochen, während ein starkes Gewitter die ganze Nacht Disco über uns gemacht hat. Blitze erhellten das Zelt mit stroboskopischen Licht und den jeden Donner konnte ich in der Erde unter der Luftmatraze spüren.
    Ich weiß nicht, wer gegen Morgen, erleichterter war, ich, weil das Gewitter endlich vorbei war, oder Michael, den ich mit meinen ständigen Fragen, ob Blitze auch in Zeltstangen einschlagen und ob man noch etwas merkt, wenn man vom Blitz getroffen wird, die ganze Nacht genervt und vom Schlafen abgehalten habe.
    Die einzige, die von all dem nichts mitbekommen hat, war unsere damals vier jährige Tochter. Gewitter sind wie gesagt, seither mein Trauma unterwegs. Vor allem seit ich weiß, das Wohnmobile keine Faradayschen Käfige sind.
    Und deshalb sitze ich heute morgen auch kerzengrade im Bett und lausche, was sich da über uns zusammenbraut.
    Doch das Gewitter zieht Gott sei Dank an uns vorbei.
    Nach dem Frühstück ist mal wieder eine etwas gründlichere Womo- Hausarbeit angesagt. Als ich mit allem fertig bin, scheint die Sonne und wir haben locker 25 Grad.
    Heute wollen wir noch einmal einen Strandtag machen, noch einmal die hohen Wellen erleben. Aber den ganzen Tag am Strand zu liegen, ist nicht so unser Ding. Deshalb fahre ich vorher mit dem Rad an den Dünen entlang. Es geht durch einen Kiefernwald. Über einen super schönen asphaltierten Radweg. Wer hat eigentlich gesagt, dass die Wege direkt am Meer stets ganz eben sind? Dieser Weg geht auf alle Fälle ständig rauf und runter. Eigentlich sollte ein Aussichtsturm irgendwo an der Strecke sein, von dem man einen tollen Ausblick auf den Atlantik haben soll. Wahrscheinlich bin ich bereits daran vorbeigefahren. Der Weg führt an einem großzügigen und gepflegten Golfplatz vorbei. Außer mir ist keiner auf dem Radweg unterwegs. Es riecht herrlich nach Kiefern und die Luft ist angenehm kühl. Einige unbefestigte Wanderwege führen vom Weg ab. Dann komme ich an einen weiteren Dünenübergang. Einige Räder sind hier geparkt und ein Mann hat es sich unter den Bäumen auf einer Liege bequem gemacht. Der Radweg führt an noblen Ferienhausanlagen im Wald und einem Golfhotel vorbei und plötzlich bin ich am Ort Moliets-Et-Maa angekommen. Das ist der ursprüngliche und gewachsene Ort und ist ca 5 km vom Badeort Moliets-Et-Maa entfernt. Von weitem sehe ich den Kirchturm. Kirchtürme sind immer ein guter Wegweiser zum Mittelpunkt eines Ortes. Und so ist es auch in diesem Fall. Gegenüber der Kirche ist die Maire und davor ist ein kleiner Markt aufgebaut, der sich dem Ende neigt. Direkt am Markt ist ein kleines Restaurant. An den wenigen Tischen auf der Terrasse sitzen Mittagsgäste. Alles sieht so hübsch und einladend aus, dass ich mein Rad parke, um dort etwas zu trinken. Der Wirt des "Matu timbré" kommt mir freundlich entgegen, um meinen Pass Sanitäre zu scannen. Dabei liest er meinen Vornamen mehrmals laut "Rosmarie", der ihm scheinbar gefällt und bemerkt auch noch, dass ich Geburtstag hatte, gratuliert, fragt, wo ich wohne, wie es mir hier gefällt usw. bis ein anderer Gast seine Aufmerksamkeit fordert.
    Ich lasse mir mein Bier schmecken und halte noch etwas "Smalltalk" mit den Radfahrern am Nebentisch. Ein ruhiger und beschaulicher Ort, ohne Hektik und voller Authentizität nach dem sehr touristischen Badeort am Meer.
    Beim Wegfahren sehe ich, dass etwas weiter der "Super U " ist und so fahre ich gleich weiter, um einzukaufen.
    Im "Super U" ist wenig Betrieb am Samstag Nachmittag.
    Voll bepackt geht es dann zurück zum Campingplatz . Auch auf diesem Stück gibt es wieder einen super Radweg, auf dem es Spaß macht zu fahren. Kurz vor dem Badeort Moliets-Et-Maa sehe ich linker Hand einen kleinen See im Wald aufblitzen. Der "Etang de Moliet". Wanderwege führen um ihn herum. Zu dumm, dass ich Eis gekauft habe, das möglichst schnell in den Kühlschrank muss. So kann ich mir keinen kurzen Spaziergang zum See leisten. Der Kühlschrank funktioniert übrigens immer noch, wenn auch nur auf 230 V und macht uns bei der Auswahl unserer Plätze abhängig vom Vorhandsein von Strom.
    Nach meiner Rückkehr gehen wir an den Strand. Da ist heute richtig was los. Aber das konnte man schon am Parkplatz sehen. Das Baden in den Wellen ist wieder ein wunderbares Erlebnis. Leider bezieht sich der Himmel und es fängt an zu donnern. Wir packen zusammen, denn wir haben die Luken geöffnet und die Campingmöbel draußen.
    Es war eine gute Entscheidung, auch wenn ich dafür mit nassen Badesachen zurück laufen muss. Umkleidemöglichkeiten gibt es am Strand nicht, nur Strandduschen.
    Da wir morgen weiter fahren wollen, ist es uns wichtig, alles möglichst trocken wieder einzuladen. Wir haben gerade alles verpackt, da fängt es an zu regnen. Mit dem Sonnenuntergang über dem Meer wird das heute auch wieder nichts.

    .
    Read more