Lust auf Italien

March - April 2022
"Eine Wohnmobilreise in den Frühling".
'Das ist das Angenehme auf Reisen, dass auch das Gewöhnliche durch Neuheit und Überraschung das Ansehen eines Abenteuers gewinnt."Johann Wolfgang von Goethe während seiner Italienreise 1786/88
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  • Day 10

    Cinque Terre

    March 28, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 17 °C

    Seit einer guten Stunde sind wir zurück von unserem Ausflug in die Cinque Terre und ich muss sagen, ich bin total "overflasht". Mein Arbeitsspeicher ist voll mit Bildern, Eindrücken und Erlebnissen, die erst einmal verarbeitet werden müssen.
    Unser Plan, gerade in dieser Jahreszeit diesen Touristen- Hotspot zu besuchen, ging auf. Es war sehr angenehm...
    nicht leer, aber auch keine Menschenmassen.
    Gestern Abend haben wir überlegt, was uns wichtig ist. Wie wir es am Besten angehen, um uns einen Eindruck von der Ligurischen Küste mit den 5 Dörfern zu verschaffen.b her ansehen.

    Mit Sarazan haben wir uns als Stellplatz einen Ort mit Bahnhof ausgesucht.
    Und so fahren wir morgens die 3 km mit dem Roller zum Bahnhof nach Sarazan, der mitten in dem hübschen Städtchen liegt und einfach zu finden ist.

    Gebucht haben wir die Bahnfahrt von Sarazan nach Monterosso al Mar über die App "Train" und per Paypal bezahlt. Alles ziemlich easy. Die App informiert uns aktuell über alle wichtigen Details der Fahrt, wie z.B welches Gleis wir nehmen müssen , über Verspätungen oder Zwischenstopps usw.. Wirklich toll und hilfreich für unser Vorhaben.

    Vor der Abfahrt des Zuges haben wir noch reichlich Zeit eingeplant, um auch einen kleinen Bummel durch das wirklich schöne mittelalterliche Städtchen Sarazan machen zu können, in dem uns überall Apfelsinenbäume entgegen leuchten.
    Die Stadt hat eine Fülle von Kirchen, von Wehrtürmen und Festungen sowie Plätze mit Denkmälern und im Zentrum sind viele alte Villen und Gärten zu finden. Aber Sarazan soll heute nicht im Mittelpunkt stehen, sondern die Cinque Terre.

    Heute kann sich Michael auch mal entspannt zurücklegen und aus dem Zugfenster die vorbeigleitende Landschaft betrachten und in die Hinterhöfe und Gärten sehen.

    Um nach Monterosso al Mar zu kommen, dem größten der fünf Dörfer, müssen wir in La Spezia umsteigen. Was Verspätungen betrifft, da steht die italienische Bahn der Deutschen Bundesbahn in nichts nach. Unser Anschlusszug in La Spezia ist weg, als wir dort ankommen. Doch der nächste Zug steht bereits 20 Minuten vor der Abfahrt wartend auf dem Gleis und sorgt bei uns für Irritationen.

    Die Fahrt führt durch viele Tunnel, und zwischendurch gibt es immer mal einen tollen Blick nach unten aufs Meer.
    In jedem der Dörfern hält der Zug. Hier steigen Wanderer ein oder aus. Man kann sie an den riesigen Rucksäcken, aus denen die Wanderstöcke herausschauen, erkennen.

    Wandern wollen wir eher nicht. Etwas Anderes haben wir im Sinn. Wir bummeln ein wenig durch Monterosso al Mare und suchen dann den Schiffsanleger.
    Monterosso ist das nördlichste Dorf und mit rund 1700 Einwohnern der größte Ort der Cinque Terre. Es gibt hier sogar einen Sandstrand, auf dem schon Sonnenhungrige liegen und ihren Body in die Sonne halten.

    Auf dem Parkplatz am Meer stehen zwei oder drei Wohnmobile. Eine ganz schöne Kurbelei hier herunter zu kommen, denke ich, als ich mir die Serpentinen am Berg anschaue.
    Bei der Suche nach dem Schiffsanleger sind wir dummerweise in die falsche Richtung gelaufen.

    Jetzt müssen wir uns sputen, wollen wir das Schiff um 14.00 Uhr noch erreichen. Sehen können wir es schon. Es liegt weit unter uns im Meer. Aber hinkommen ist eine andere Sache. Da sind immer irgendwelche Felsen im Weg. Fünf Minuten bevor die " Golfo dei Poeti" ablegt, haben wir uns Tickets besorgt und können an Bord gehen.
    Entspannte 1 1/2 Stunden fährt das Schiff mit uns entlang der Cingue Terre bis nach Portovenere. Es sind nur wenige Passagiere an Bord und wir genießen die Fahrt im Sonnenschein entlang der Küste.
    Michael fragt sich immer wieder, wie die einzelnen Häuser in den Bergen, zu denen nicht einmal Straßen führen, versorgt werden.

    In Vanazza , dem angeblich schönsten der 5 Dörfer, legt das Boot an und Passagiere steigen ein und aus. An alle anderen Dörfer fährt das Schiff möglichst nah heran, damit wir den Ort gut sehen können.

    In Portovenere verlassen wir das Schiff. Jetzt haben wir Zeit, um uns den Ort anzusehen und etwas zu essen, bevor wir mit dem Linienboot zurück nach La Spezia fahren.
    Portovenere begrüßt uns bei der Einfahrt in den Hafen mit einer großen Wehranlage.
    Beim Bummeln entdecken wir das Stadttor und den Turm. Hier ist der Eingang in das historische Zentrum, und zwar in die Straβe Kappelini, wo viele Geschäfte und Restaurants sind. Die uralten Bauwerke zusammen mit den antiken Häusern und der engen Gasse versetzen uns in die Vergangenheit.

    So langsam macht sich Hunger breit und wir suchen uns ein kleines Restaurant am Wasser und beobachten dabei die vorbei flanierenden Besucher.

    Waren bei unserer Ankunft noch relativ viele Menschen hier im Hafen, so wird es jetzt schlagartig leer. Die Passagiere eines Kreuzschiffes, das in La Spezia im Hafen liegt, werden mit Bussen wieder abtransportiert.

    Von Portovenere fahren auch viele kleine Boote zu den Inseln Tino, Palmaria und Tinetti sowie zu den Cinque Terre und zu den Palmariahöhlen.

    Wir allerdings fahren zurück nach La Spezia. Zum Bahnhof von La Spezia müssen wir gut 2 km vom Hafen durch die Stadt laufen. Dabei bekommen wir auch gleich einen kleinen Eindruck von der betriebsamen Hafenstadt .

    Unser Zug steht schon auf dem Gleis und bringt uns in gut 10 Minuten zurück nach Sarzana.
    Dort wartet die "Rote Paula" unversehrt auf uns. Gegen 19.30 Uhr sind wir zurück am Wohnmobil. Wir haben viel gesehen und viel erlebt. Ein toller Tag. Morgen lassen wir es etwas ruhiger angehen.
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  • Day 11

    Marina di Carrara, Sarzana

    March 29, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 15 °C

    Die Natur ist gerade wie wild auf dem Vormarsch. Vorgestern, als wir angekommen sind, hatten die Bäume noch Blattknospen. Über Nacht haben sich die Blätter entfaltet und sie sorgen dafür, dass das Womo einen Meter versetzt werden muss. Warum? Die Blättchen verhindern den Satellitenempfang. Sie sind zwar noch ziemlich klein, aber in der Menge bewirken sie schon richtig was.

    Am Morgen tauschen wir uns mit unseren Nachbarn aus, die gestern auch in den Cinque Terre waren. Sie sind von Monterosso al Mare nach Vanazza gelaufen. Fazit: ziemlich anstrengende 2 1/2 stündige Wanderung mit tollen Ausblicken, aber nicht die Ansicht, die man vom Meer von den Orten hat.

    Heute wollen wir es etwas ruhiger angehen lassen.
    Am Vormittag wird daher herum getrödelt und die Sonne genutzt, die uns noch einmal erfreut und für angenehme Temperaturen um 20 Grad sorgt. Für die nächsten zwei Tage ist Regen angesagt.

    Darum fahren wir noch einmal mit der "Roten Paula" auf Sightseeing und zum Einkaufen.
    Michael hat sich den Hafen von Marina di Carrara ausgesucht. Er will Meer und Boote sehen.

    Marina di Carrara ist ein Badeort der Gemeinde Carrara. Berühmt ist der Ort, außer als schnell erreichbarer Badeort, auch für seinen Hafen, der hauptsächlich zum Transport des kostbaren Marmors aus den Carrara-Steinbrüchen in die ganzen Welt verwendet wird.

    Die Straße dorthin ist stark frequentiert und weniger gepflegt. Schlaglöcher und Längsrillen erfordern hohe Konzentration.
    Am Strand dominieren die privaten Badeanstalten, die noch geschlossen sind. Nur am Anfang des Ortes gibt es einen freien Strand.

    Auch in den Yachthafen können wir nicht einfach hinein marschieren. Er ist stärker bewacht als Fort Knox. Überall Schranken und Security, die uns höflich, aber bestimmt darauf hinweisen, dass das Gelände privat ist. Ob das wegen der "Scheherazade", Putins 140 m langen Luxusyacht ist, die hier neben anderen Luxusbooten im Hafen liegt? Als wenn wir uns das auf knapp 640 Millionen Euro geschätzt Schiff in die Jackentasche stecken würden. Also mit Schiffe gucken ist nichts.

    Auch der Ort selbst ist nichts Besonderes. Es ist eben ein Badeort vor der Saison. Einzig die kleine Kirche San Giuseppe mit dem Glockenturm, eingerahmt von Palmen und im Hintergrund die Apuanischen Alpen, ist ein wirklicher Blickfang.

    Marina di Carrara ist bekannt für seine Marmorsteinbrüche. Wenn wundert es, dass es sogar ein Marmormuseum gibt.
    Faszinierend sind für uns auch die hohen Pinien, die mit den Bergen im Hintergrund eine Bilderbuchkulisse bilden.

    Auf dem großen Platz vor der Kirche machen wir eine kurze Pause und überlegen, was wir uns noch anschauen können.

    Da entdecke ich hinter uns eine kleine Eisdiele. Die Auswahl fällt schwer. So viele verschiedene Sorten mindestens 30 und so lecker. Später erfahren wir, dass es in der Gelateria Rosellini vor dem zentralen Platz von Marina di Carrara das beste Eis in der Gegend gibt.

    Da uns Marina di Carrara nicht so gefällt, fahren wir noch einmal nach Sarzana. Die Stadt hat gestern einen so netten Eindruck gemacht und wir hatten ja nur die Cinque Terre im Kopf.
    Eine gute Entscheidung. Wir parken vor dem Stadttor und laufen hoch zur "Forteresse de Sarzanello", der Festung. Die Festung kann besichtigt werden und wird für Veranstaltungen genutzt.

    Die Cathedrale Santa Maria Assunta ist eine katholische Kirche und reichlich verziert im Inneren.
    Nach einem Spaziergang lassen wir uns in einem Cafe unter den Apfelsinenbäumen nieder, die wie gestern schon bewundert haben. Angenehm überrascht sind wir über den Preis für Latte Machiatto und Cappuccino: zusammen 2,20€.
    Danach fahren wir zum Einkaufen und staunen mal wieder was so alles in ein Rollercase passt.

    Gegen Abend sind wir zurück am Wohnmobil. Ein neues Mobil ist gekommen. Jetzt sind wir wieder zu dritt hier am Fluss Marga. Noch ein wenig Abendsonne genießen und den vorbei fahrenden Booten zuschauen.

    Morgen gibt es Regen.
    Regentage sind Fahrtage. Wir müssen nur noch überlegen wohin.
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  • Day 12

    Rapalano Therme

    March 30, 2022 in Italy ⋅ 🌧 10 °C

    Was macht man, wenn auf einer Tour zwei Regentage anstehen? Das haben wir uns gestern Abend auch gefragt. Unsere Antwort auf Regen: Wenn wir schon in der Nähe einer Gegend sind, in der heiße Quellen und Thermalbäder zu finden sind, für die wahrscheinlich die Nähe zu einen alten erloschenen Vulkan dem Monte Amista, die Ursache sind, dann schlagen wir doch dem Regen ein Schnippchen und tauchen ein in heißes Thermalwasser.
    Unsere Wahl fiel auf den Ort Rapalona Therme. Hier gibt es zwei Thermen, die Therme Antica Querciolaia sowie die Therme San Giovanni.
    Das Wasser in der Thermalanlage Antica Querciolaia kommt aus drei Quellen mit verschiedenen Temperaturen, die von 39-40°C bis zu 22-25°C reichen. Das Wasser enthält große Mengen an Kalzium, Natrium und Kalium und ist damit ideal zur Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparats. Sehr günstig für uns zwei.
    Die Therme San Giovanni bestehen aus einem schwefelhaltigen Bicarbonat-Kalkwasser, das der Quelle bei 39 Grad entströmt. 
    Wir entscheiden uns für die Therme Antica Querciola, da direkt daneben ein sehr gepflegter Stellplatz für 50 Wohnmobile liegt.

    Als wir an Morgen aufwachen, hängen dicke, schwere Regenwolken am Himmel und noch während wir frühstücken, fänge es an zu regnen. Ein sanfter Landregen kommt herunter und begleitet uns auf unserer Fahrt.
    In Marina Carrara fahren wir auf die A12 in Richtung Florenz. Aber vorher noch einmal tanken. Für 1.78 €. Die Preise, so stellen wir fest, schwanken zwischen 1,72 € und 1,85€ .
    Es geht vorbei an unzähligen Betrieben, in denen aus den unfertigen Mamorblöcken, die in den Mamorsteinbrüchen abgebaut, glatte Mamorplatten gearbeitet werden.

    Die A12 führt noch eine ganze Zeit an der Küste entlang bevor wir auf der A11 vom Meer wegdrehen und in die Berge, an Lucca vorbei, nach Florenz fahren. Die bekannten Orte der Toscana können wir ein wenig vernachlässigen, denn die haben wir auf einer Tour durch die Toscana und bei einem Urlaub am Lago Trasimeno ausgiebig erkundet. Wir fahren auf einem Ring um Florenz herum und weiter auf der A1 Richtung Arrezo.

    Eine wunderschöne Landschaft, trotz des Regenwetters, mit sanften Hügeln, Weinbergen, den spitzen dunkelgrünen Zypressen und den typischen Häusern der Toscana.

    Die Bäume treiben mit hellgrünen Blättern aus, das Gras steht schon saftig grün am Straßenrand und überall blüht es um die Wette.

    Weitergeht es noch ein Stück auf der A1 in Richtung Rom, bevor wir an der Ausfahrt Rapalano Therme abfahren.

    Der Stellplatz an der Antica Querciolaia Therme liegt neben der Therme am Ortsrand und ist einfach zu erreichen. Für die Jahreszeit ist der Platz gut besucht, doch es gibt noch reichlich freie Stellplätze. Die Plätze sind parzelliert, aber wir können den Hänger auf dem Rasen hinter der geschotterten Fläche parken. Ideal.
    Es regnet immer noch, als ich mich wenig später mit Schirm auf einen Informationsgang mache.
    Der Stellplatz ist mit einer Schranke versehen. Bei der Einfahrt bekommt man einen Jeton, der hinterher an einem Automaten abgerechnet und dann, sehr wichtig, wieder für die Ausfahrt gebraucht wird.
    Der Stellplatz kostet für 24 Stunden 14 Euro inklusive Strom. Es gibt Toiletten, eine Sanistation zum V+E ,Wlan sowie eine Pizzeria, die aber erst am Abend öffnet.

    Der Tagespreis für die Therme nebenan beträgt 18 Euro.

    Nach der Fahrt tut ein Spaziergang doch gut. Nach dem Platz erkunde ich die Therme und den Ort und bin sehr angetan von diesem malerischen Fleckchen in der Toscana.
    Rapolano liegt in den Terre die Siena nicht weit von den Städten Palio und Siena in einer etwas kargen, weiten Landschaft.

    Seine Bekanntheit und auch den Reichtum hat es den Thermalquellen zu verdanken, in denen schon
    Giuseppe Garibaldi in einer der noch heute existierenden Travertinwannen gebadet haben soll.
    Die Natur hat Rapolano nicht nur das heiße Wasser geschenkt, sondern auch den Travertin.
    Dieses feste Gestein  wird seit dem 16.Jahrhundert abgebaut und stellt auch heute noch einen wichtigen Wirtschaftszweig in dieser Gegend dar.

    Heute Nachmittag ist der Ort fast ausgestorben. Bei dem Regen läuft niemand freiwillig durch die Gassen, außer vielleicht einer neugierigen Touristin.
    Die ist nach einer Stunde ziemlich nass, kennt aber jetzt viele Ecken und Winkel des Ortes und freut sich über den Blick über das Land.

    Zurück am Womo wartet Michael schon ungeduldig mit Kaffee und Kuchen.
    Für heute reicht es auch mit Wasser von oben. Morgen geht es in die Therme. Einen kleinen Einblick auf das warme Wasser bekommen wir von dem Bach, der dampfenden und türkis schillernd am Wohnmobil vorbei fließt und in dem im Sommer auch Badewillige kostenlos das Thermenwasser nutzen
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  • Day 13

    Therme Antica Querciolaia

    March 31, 2022 in Italy ⋅ 🌧 12 °C

    Der Regen hat die ganze Nacht munter auf das Wohnmobildach getrommelt. Er macht auch am Morgen damit keine Pause. Uns stört es nicht. Wir haben es ja gewusst und so werden nach dem Frühstück die Taschen für ein paar entspannte Stunden in der Therme gepackt. Weit müssen wir damit nicht gehen.
    Heute wird uns interessanter Weise der Eintrittspreis für den ganzen Tag statt mit 18 € nur mit 14€ genannt.
    Ich möchte wissen, ob man zwischendurch die Therme verlassen darf? Es ist möglich. Es gibt dann beim Verlassen ein Armband mit dem man wieder in die Therme kommt.
    Da alles nur in italienischer Sprache ausgewiesen und beschrieben ist, müssen wir uns erst einmal in der großen Anlage orientieren.
    Es gibt zwei große Innenbecken und fünf Außenbecken mit unterschiedlichen Temperaturen zwischen 28° und 40°.

    Der Schwefelgeruch ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig.
    Die Therme ist erfreulicher weise kaum besucht und die Becken aus weißemTravertin, dem Stein, der in dieser Gegend abgebaut wird, sind oft ganz leer.
    Genau wie auf dem Stellplatz sind die Italiener auch hier unter sich.

    Das Schwimmen und Baden in dem warmen Wasser ist herrlich. Besonders in den Außenbecken: von oben kommt der kühle Regen und der Körper wird von fast 40° warmen Wasser gewärmt.
    Die Außenanlage gleicht einem Park. Die vielen Liegen, Picknicktische, Stühle usw. erzählen von dem Betrieb zu anderen Zeiten.
    Wenn man möchte, kann man auch Massage, Fango und kosmetische Behandlungen bekommen.
    Auch für das leibliche Wohl wird in dem Restaurants der Therme gesorgt.

    Gegen Nachmittag sind wir platt. Es ist so, als ob man stundenlang in der warmen Badewanne sitzt.
    Wir gehen zurück zum Wohnmobil, um Kaffee zu trinken und im eine Runde zu schlafen. Dort traue ich meinen Augen nicht, als ich meine Silberkette sehe: total schwarz vom Schwefelwasser. Zu dumm. Daran hätte ich eigentlich denken können.

    Gegen Abend hat der Regen nachgelassen. Eigentlich wollte ich noch einmal zurück in die Therme, aber mir steht mehr der Sinn nach einem Spaziergang durch die frischende Frühlingsluft. Es kommt mir draußen vor wie zuhause im Mai nach einem ordentlichen Landregen.
    Um diese Spätnachmittagszeit ist mehr Betrieb im Ort. Die Läden sind auf und es herrscht die Betriebsamkeit eines Ortes zum Feierabend.
    Der Macellaio, der Metzger, wirbt mit dem Fleisch der weißen
    Chiania Rinder. Es ist die größte Rinderrasse der Welt und die älteste Rasse in Italien . Chianina-Rinder stammen ursprünglich aus der Toskana und der Name  Chianina leitet sich vom Chiana -Tal in der Toscana ab. Das Fleisch gilt als Delikatesse und wird hier als Bistecca alla fiorentina angeboten.
    Auch die Restaurants im Ort werben mit diesem Fleisch.

    Mein Spaziergang führt mich dieses mal an der Stadtmauer entlang. Von dort hat man einen wahnsinnig schönen Blick über die weite Landschaft der Crete Senesi.

    Wir werden wahrscheinlich morgen noch hier bleiben, denn morgen ist Sonne angesagt und diese Gegend hat es einfach verdient, sie auch bei schönem Wetter zu erleben.
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  • Day 14

    Radtour um San Giovanni.

    April 1, 2022 in Italy ⋅ ☁️ 12 °C

    Wie schön, dass wir noch einen Tag geblieben sind, sonst wäre mir die schöne Radtour heute doch wirklich entgangen.

    Wie bereits geschrieben, finden wir, dass diese Gegend auch einen Tag ohne Regen verdient hat.

    Am Vormittag betätige ich mich als Stadtführerin, denn im Gegensatz zu mir, hat Michael noch nicht viel vom Ort gesehen. Ich kann ihn zu den schönsten Ecken und Ausblicken führen. Schließlich bin ich schon mehrfach durch den Ort gelaufen. Und auch er ist begeistert von dieser kleinen Stadt, die jetzt außerhalb der Saison noch ganz authentisch wirkt.

    Im Ort fällt uns ein Wegweiser zu einem Rad- und Wanderweg auf, der eine Strecke rund um Rapolano Therme ausweist. Dieser Wegweiser soll im Tagesverlauf später noch eine wichtige Rolle spielen.

    Am Nachmittag kommt mein Fahrrad mal wieder zum Einsatz. Ich möchte mir die San Giovanni Therme anschauen, die am anderen Ende der Stadt liegt. Die Hauptstraße ist am frühen Nachmittag kaum befahren. Das macht das Radfahren ohne Radweg doch angenehmer.
    Aber schon bald führt die Strecke von der Durchgangsstraße weg. Es geht weiter durch Felder und Olivenhaine auf einer kleinen Straße. Durch blühende Bäume schaut man auf die Stadt, die oben auf dem Berg thront. Bevor ich die Therme sehe, hat meine Nase sie bereits entdeckt. Ein leichter Schwefelgeruch liegt in der Luft. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie riecht es nach faulen Eiern.
    Die San Giovanni Therme liegt eingebettet zwischen Hügeln, auf denen Wein und Oliven wachsen. Die Anlage macht einen moderneren Eindruck als die Antica Queriolaia Therme. Ein Restaurant und ein Hotel sind angegliedert. Auch hier gibt es eine wunderschöne, weitläufige Parkanlage.

    Unterhalb der PKW Parkplätze für die Therme gibt es einen separaten Parkplatz für Wohnmobile, aber ohne V+E. Sehr schön, die Therme, allerdings liegt sie fast 3 km von der Stadt entfernt.

    Mir fällt wieder der Rad- und Wanderwegweiser auf, der unterhalb der Therme an einem Feldweg angebracht ist.
    "Warum nicht?", denke ich und folge ihm auf einem schmalen Pfad.
    Was folgt ist eine Fahrt durch die wunderschöne Natur, vorbei an einem Travertin-Steinbruch, durch ein trockenes Flußbett , durch einen Wald und entlang von Olivenfeldern, über schmale Pfade steil bergauf oder auf Wegen voller Geröll. Für eine Wanderung super schön, für die ausgewiesene Radtour, schweißtreibend. Dafür hätte ich ein Mountainbike gebraucht. Aber wie dem auch sei, schön war es trotzdem. Irgendwann bin ich auch wieder zurück im Städtchen und auf befestigten Straßen
    Noch schnell beim Coop gehalten und Getränke gekauft, die lassen sich mit dem Rad besser transportieren als zu Fuß, und dann können wir wirklich noch etwas in der Sonne vorm Mobil sitzen, von den gekauften Oliven naschen und die Wurst probieren, die mich beim COOP angelacht hat.
    Heute bleibt die Küche kalt. Heute gibt es .....Pizza aus der platzeigenen Pizzeria.

    Am späten Abend klopft noch einmal der Regen an.

    Morgen geht es weiter...aus der ländlichen Idylle ins Kontrastprogramm der Großstadt. Morgen fahren wir nach Rom.
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  • Day 15

    Fahrt nach Rom

    April 2, 2022 in Italy ⋅ ☁️ 6 °C

    Die Sonne scheint, als ich heute Morgen die Rollos hochziehe. Aber wir wissen, dass das nicht von Dauer sein wird. Die Temperaturen sind heute Nacht ordentlich nach unten gegangen. Aber besser als Schnee zuhause.

    Während es hier den Tag über sonnig bleiben soll, ist für Rom, das unser nächstes Ziel sein wird, Regen angesagt und erst ab morgen Sonne.

    Es ist kurz vor zehn, als wir den wirklich empfehlenswerten Stellplatz an der Terme verlassen und auf die A1 Richtung Rom fahren. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht, dass uns das Wetter einen regelrechten Horrortripp bescheren wird.
    Die Sonne begleitet uns noch ein ganzes Stück durch die hügelige Landschaft der Toskana, in der die Zypressen schnurgerade aufgereiht in den Himmel ragen, und die Häuser der Städtchen eng aneinander geschmiegt auf den Bergkuppen stehen, als müssten sie sich gegenseitig beschützen. Und immer wieder Weinfelder rechts und links der Straße. Kleine weiße Blümchen haben sich in den Reihen zwischen den Rebstöcken ausgebreitet.

    Wir füllen noch einmal den Tank und kämpfen mit der italienischen Tanksäule. Am Ende hat jeder, was er will: Wir den Diesel, den Liter für 1,70 € und dieTanksäule unser Geld.

    Spätestens in Umbrien ist es allerdings vorbei mir dem Sonnenschein. Eine schwarze Wand baut sich vor uns auf, auf die wir geradeaus zusteuern. Und dann geht es plötzlich los. Es blitzt und donnert. Dicke Hagelkörner vermischt mit Schnee überziehen die Straße in sekundenschnelle mit einem weißen Belag.

    Neben mir schimpft Michael, dass er nun bei Glatteis fahren muss.
    So schnell, wie er gekommen ist, so schnell ist der Schnee aber auch wieder verschwunden. Aufatmen!
    Doch kurze Zeit später in Höhe der alten Stadt Perugia wiederholt sich das Spiel. Die Landschaft sieht aus, wie bei einem Weltuntergang.

    Kaum haben wir geglaubt, den Wetterkapriolen nun endlich entgangen zu sein, greift ein ordentlicher Sturm von der Seite an und lässt das Womo wackeln.
    Erst als wir Umbrien verlassen und nach Latium kommen ist der Spuk vorbei.

    Malerisch thront die Stadt Orte unter blauem Himmel im Sonnenschein auf einem Hügel und die blühende und grüne Landschaft versetzt uns wieder zurück in den Frühling. Wir überqueren den Tiber, der schmutzig braunes Hochwasser mit sich führt. Ein Zeichen für viel Regen in den vergangenen Tagen.

    Es ist schon ein beeindruckender Blick in die Weite der Landschaft, der sich uns bietet, der nur durch die im Dunst liegenden Abruzzen begrenzt wird.

    Wir verlassen die A1 und fahren die letzten knapp 30 km auf der A12 Richtung Rom Nord.
    Hochhäuser am Horizont kündigen die Großstadt an. Wir sind nach der Abfahrt von der Autobahn auf die Innerstädtischen Straßen etwas angespannt. Verfahren sollten wir uns möglich nicht, in dem Gewirr von Straßen, die kreuz und quer, unter- und übereinander führen, mit vielen Autos, die in rasanter Geschwindigkeit, wie kleine aggressive Wespen, um uns herumschwirren.
    Auch Mathilde ( Navi) scheint etwas irritiert und weist uns an, rechts abzufahren, mit dem Erfolg, dass wie kurze Zeit später genau da wieder sind, wo wir vorher abgebogen sind. Noch einmal machen wir das Spiel mit, dann lassen wir Navi, Navi sein und orientieren uns an den Schildern.
    Kurz darauf erreichen wir die Einfahrt zum Camping Flaminia Village. Oh, je. Da steht ein Wohnmobil in der Einfahrt so ungünstig, dass es weder rechts noch links daran vorbei geht und wir mit Mühe den Hänger von der stark befahrenen Straße weg und in die Einfahrt bekommen.
    Schnell steigen ich aus, um uns anzumelden. Aber es herrscht gerade richtig Betrieb. Wir sind halt in Rom. Während ich auf die Anmeldung warte, kommen noch 2 weitere Mobile und eine Motorradgruppe. Alle versuchen irgendwie vor der Schranke zum Stehen zu kommen. Was für ein Gewühl.
    Der junge Mann an der Anmeldung hat alle Hände voll zu tun. In Windeseile verschwinden unsere Ausweise und die ACSI Karte in einer Plastiktüte und die in einem Fach mit der Nummer 174. Ich bekomme einen Platzplan mit den wichtigsten Informationen in die Hand gedrückt und schon bin ich wieder draußen. Nun ist Michael gefragt, er muss Zentimeterarbeit leisten um aus dem Fahrzeuggewühl heraus und dann noch durch die Schranke zu kommen.

    Der Weg zu den Plätzen ist ganz schön weit. Groß ist der Platz mit der Nummer 174 nicht gerade und dann steht da auch noch ein Baum drauf. Ausgesucht hätten wir uns den bestimmt nicht.

    Und so beginnt das Rangieren aufs Neue, bis Womo und Hänger auf dem Platz stehen. Hat er gut gemacht, mein Mann. Da muss ich ihn doch mal loben.

    Danach schauen wir uns den Platz an. Haben wir die letzten Tage an der Therme ausschließlich mit Italienern auf dem Platz gestanden, so überwiegen hier die deutschen Wohnmobile.

    Der Campingplatz ist so groß, dass es sogar eine ausgewiesene Joggingstrecke um den Platz herum gibt. Die Sanitäranlagen sind super und es gibt reichlich Waschmaschinen und Trockner.

    Da am späten Nachmittag Regen angesagt ist, unternehme ich zeitnah einen Erkundungsgang, um den Bahnhof zu suchen, von dem wir morgen ins 5 km entfernte Zentrum fahren wollen. Alles nicht so einfach, sogar für Fußgänger. Es gibt keine Gehwege und die Autos rasen vorbei, als gäbe es kein Morgen. Endlich finde ich den Bahnsteig. Aber nicht nur ich bin auf Orientierung- und Informationssuche. Ein junges Paar läuft ebenfalls etwas orientierungslos herum und ein anderes Paar steht ratlos an einer Bushaltestelle und studiert den Plan.

    Pünktlich vor den Regen bin ich zurück am Wohnmobil mit den nötigen Informationen und was Süßem zum Kaffee. Mangels Kuchen hsbe ich Tiramisu besorgt.

    Im weiteren Tagesverlauf wird Wäsche gewaschen und geplant, was wir uns wann anschauen wollen.

    Morgen beginnen wir mit dem "Antiken Rom," mit Kolosseum, Palatin Hügel, dem Forum Romanum usw. Mal sehen, ob wir alles finden und wie lange wir Lust auf "alte Steine" haben. Für heute reicht es erst mal mit Input.
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  • Day 16

    Rom für Anfänger

    April 3, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 9 °C

    Womit fängt man an, wenn man über einen Tag voller Eindrücke, Erlebnisse und Vorkommnisse berichten will? Am besten bereits mit den Aufstehen, bzw. im heutigen Fall, mit vor dem Aufstehen.
    Denn heute morgen in aller "Herrgottsfrühe" wecken mich Türenschlagen, lautes Rufen und Reden. Das ist aber nicht der Grund für meinen Ärger, denn damit muss man gerade auf Plätzen in einer Großstadt immer rechnen. Was mich zunehmend ärgerlicher macht, ist das Laufen lassen des Motors. Wir stehen inmitten der Begleit-Wohnmobile von Sadhguru, der mit seinem Motorrad und seinem Staff auf Europatournee ist. Mit seiner Aktion "Save soil...do it know", will er auf die Ausbeutung des Bodens in der Welt aufmerksam machen.

    Nach 20 Minuten mit laufendem Motor direkt neben unserem Bett, reißt mein Geduldsfaden. Im Nachthemd stiefele ich nach nebenan, klopfe und verteile den ersten "Elfmeter" auf Englisch in meinem Leben. Der scheint angekommen zu sein, denn der Motor wird daraufhin ausgestellt. Später ist dann das ganze Wohnmobil verschwunden. Wahrscheinlich auf einen anderen Platz.

    Wo gibt es denn so etwas? Europatournee in Sachen Umweltschutz machen und stundenlang einen Motor laufen lassen....

    So... und danach bin ich erst richtig wach, am Sonntagmorgen um 6.30 Uhr.
    An Schlafen ist nun nicht mehr zu denken. Michael, der von der ganzen Aktion nichts mitbekommen hat, wundert sich nur, warum ich so kalt ins Bett gekrochen komme. Aber das ist nur äußerlich. Ich koche nämlich immer noch.

    Heute wollen wir mit dem Zug nach Rom fahren. Da ist es gar nicht so schlecht, wenn wir früh dran sind, denke ich positiv.
    Gestern haben wir noch online eine Stadtrundfahrt mit den Hopp- on -Hopp- Off -Bus gebucht. Den Voucher müssen wir heute am Colosseum gegen ein Ticket umtauschen.

    An der Rezeption hole ich meinen Personalausweis und gebe dafür meinen Führerschein ab, denn beim Sicherheitscheck an den Sehenswürdigkeiten benötigt man neben dem " Green Pass"(Corona Impfnachweis) auch den Ausweis.
    Am Bahnhof wollen wir das 48 Stundenticket für den gesamten Nahverkehr ziehen. Es kostet 12, 50 € pro Person. Aber der Italiener vor uns kommt mit dem Automaten nicht klar und schaut uns hilfesuchend an. Wenn der die Anleitung nicht versteht, wer dann? Hilfe naht in Form seines Begleiters. Jetzt sind wir dran, aber wir haben gut aufgepasst. Mit den Tickets in der Hand müssen wir uns sputen, denn der Zug naht und wir müssen noch aufs andere Gleis.
    Nach 5 Stationen sind wir an Endstation Flaminia. Weiter geht's mit der Metro. Eine hilfsbereite Frau schickt uns in der Metro aufs richtige Gleis und nennt uns auch die Richtung.
    Dann sind wir am "Termini", der Central Station und sind erst einmal erschlagen von den vielen Menschen und dem Gewirr. Endlich finden wir die Metro, die uns zum Colosseum bringt. Ich sag ja immer, wenn wir vom Land in eine Großstadt kommen, sind wir erst einmal hilflos wie ein Maulwurf bei Tageslicht.
    Am Colosseum, dann der "Whow" Effekt. Das alte Gebäude vor strahlend blauem Himmel, da kriegt man richtig " Gänsepelle".
    Aber die Menschen......Es wimmelt nur so davon. War vielleicht keine gute Idee an einem Sonntag nach Rom zu fahren. Egal. Wir können unser Voucher tauschen und laufen zur Haltestelle der Busse. Beim Warten können wir das Umfeld des Colosseums beobachten. Jetzt weiß ich auch, warum ich kein Onlineticket für einen Eintritt ohne Warten mehr bekommen habe. Die Schlange, die noch kein Ticket hat und hinein möchte, ist unendlich lang.
    Wir fahren erst einmal mit dem Doppeldecker-Bus durch Rom. So kommen wir zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und bekommen auch noch eine Erklärung dazu. Auch die Busse sind rappelvoll und können oft nicht alle, die gern zusteigen möchten, mitnehmen. Danach erkunden wir auf eigene Faust das "Antike Rom". Alle Sehenswürdigkeiten allein nur im Antiken Rom aufzuzählen und zu beschreiben, das sollen mal andere machen. Wir genießen einfach diese wunderschöne Stadt bei strahlendem Frühlingswetter, bis dass die Füße meinen, dass morgen auch noch ein Tag ist.
    Hoffentlich ist es morgen nicht auch so voll. Für einen Toilettengang haben wir heute doch wirklich eine halbe Stunde anstehen müssen.

    Zurück geht es wieder mit der U-Bahn, die jetzt gegen Abend so voll ist, dass es uns trotz Maske ganz mulmig wird. So langsam steigen wir durch die verschiedenen Linien und Bshnhöfe durch und der Nebel lichtet sich. Übrigens ....eine gute Hilfe ist uns Googlemaps, das auch Gleis und Richtung anzeigt.

    Im Stadtteil Flaminia, in der unser Zug zurück zum Campingplatz abfährt, suchen wir uns ein kleines Lokal, um etwas zu trinken und um alles etwas "sacken" zu lassen.

    Dann geht es zurück zum Womo. Noch ein wenig in der Sonne sitzen, bevor sie sich auf und davon macht.

    Das war heute Rom für Anfänger. Morgen geht's weiter. Rom, die Zweite.
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  • Day 17

    Rom für Fortgeschrittene

    April 4, 2022 in Italy ⋅ ☁️ 10 °C

    Fortgeschritten sind wir heute im Bezug auf die Nutzung der Öffis. Wir haben es nämlich geschafft , souverän Busse, Bahn und Metro zu benutzen, um von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu kommen. Das war relativ stressfrei. Bis auf die Busfahrt nach Trastevere. Aber das hatte einen anderen Grund

    Aber von vorn. Bereits der Zug um kurz nach 10.00 Uhr nach Flaminia ist der unsere. Ich weiß gar nicht, wie wir das immer machen: kaum sind wir auf dem Bahnsteig, kommt schon der Zug. ;-),
    Heute geht es von Flaminia gleich direkt mit der Metro zum Papst. Ach ....leider ist der gar nicht zu Hause. Und dass bei soviel Besuch vor der Tür, der Einlass begehrt.

    In Vatikanstadt können wir uns gar nicht verlaufen...immer den Menschenmassen hinterher, die mit uns die U-Bahn verlassen und schon stehen wir auf dem Petersplatz und bestaunen das, was man sonst nur aus dem Fernsehen kennt.

    Die Schlange derer, die in den Petersdom wollen, reicht einmal ganz um den Petersplatz. Der Einlass ist kostenlos.....aber die Wartezeiten.....nichts für uns.... dieses Mal. Wenn man gezielt etwas besichtigen möchte, muss man online ein Ticket ohne Warten buchen. Dann bekommt man ein Zeitfenster zugewiesen für den Eintritt. Aber das muss man möglichst schon einige Zeit vorher machen.
    So werden wir alle Sehenswürdigkeiten nur von außen besichtigen. Das muss reichen, um sich ein erstes Bild von Rom zu machen.

    Wir schlendern durch das San Lorenzo Viertel zur Engelsburg und von dort aus über den Tiber. Mit dem Hopp -on -Hopp -off- Bus fahren wir ein Stück und kommen in die Nähe des Trevi Brunnen. Dort bummeln wir durch die kleinen Straßen, auch hier viele, viele Menschen, die denTrevi Brunnen regelrecht schwarz umsäumen. Nicht mal Geld kann ich hinein werfen. Ich komme gar nicht dran.

    In einer Seitenstraße finden wir einen kleinen Delikatessenladen, der seine Waren auch zum Verzehr anbietet.
    Wir bekommen eine Platte mit sehr leckerem Schinken, Käse, Salami, Oliven, Brot, usw. Ein Glas Wein dazu, einfach phantastisch.

    So nach und nach "arbeiten" wir unseren Plan für heute ab. Nach dem Trevi Brunnen geht es zu Piazza di Spagna und zu einem Bummel über die Via Condotti. Nur schwer kann ich Michael danach noch zu einem Besuch des Stadtteils Trastevere animieren.
    Der Bus dorthin ist so voll, dass wir gleich die erste Haltestelle nach der Tiberbrücke nehmen, um wieder auszusteigen.
    Es gibt ja auch noch so etwas wie Corona. Der volle Bus und die vielen Menschen den ganzen Tag, fangen an Michael zu stressen.
    Wir bummeln durch dieses trendige Viertel mit den ausgefallenen Lokalen, den Kunsthandwerkerläden, kleinen Märkten, Läden und Hotels bis zur Piazza di San Calisto. Dann laufen wir zurück zum Tiber und weiter quer durch die Stadt bis zum Bahnhof Flaminia. Dabei kommen wir zur Piazza Navona und zur Kirche Sant Agnese. Auf der Piazza sind alle Außenplätze besetzt. Künstler und Musiker zeigen ihr Können. Es scheint ein sehr beliebter Platz zu sein.
    Auch einer der bekanntesten Plätze Roms, die Piazza del Popolo Iiegt auf unserem Weg.
    Wir erreichen den Bahnhof von Flaminia und.... unser Zug wartet schon.
    Beinahe wären wir zum Schluss nicht an unser Haltestelle Due Ponti ausgestiegen. Aber Michael hat es noch rechtzeitig bemerkt.

    Es ist später Nachmittag und wir sind über 15 km gelaufen, als wir wieder am Campingplatz sind. An der Rezeption ist nichts los. Wir bezahlen gleich unseren Platz, denn morgen wollen wir weiterfahren.

    Zwei Tage in dieser wahnsinnigen Stadt, die fast nur aus Sehenswürdigkeiten zu bestehen scheint, die pulsiert und voller hektischen Lebens ist, und vor allem voller Besucher, reichen uns, aber sie reichen lange nicht für Rom. Da braucht man schon wesentlich mehr Zeit, als wir uns auf dieser Fahrt nehmen wollen. Und wie gesagt....Corona ist auch noch nicht ausgestanden.
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  • Day 18

    Am Meer bei Rio Claro

    April 5, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 15 °C

    Nach den zwei Tagen mit Rattern, Brummen, Knattern, Pfeifen, Hupen, mit Geschrei, Lachen und Wortfetzen in allen möglichen Sprachen, verschiedenster Musik,oft im Wettstreit gegeneinander, mit Ausweichen und Überholen, mit Gedränge und Geschubse, mit Rotieren der Augen und am Ende der Warnung: "Speicher voll!", steht uns heute der Sinn nach Ruhe. Am liebsten Ruhe am Meer mit sanften Wellengeplätscher und einem weiten Blick über das Wasser.

    Ne, ist klar, aber sonst haben wir keine Wünsche.
    Natürlich haben wir noch Wünsche: Da wäre erst einmal heile aus dem Großstadtsumpf herauszukommen. Dazu müssen drei knifflige Aufgaben bewältigt werden.
    Erstens: die Erfüllung des Wunsches, dass auf der ca. 500 m langen Zufahrt bis zur Rezeption uns niemand mit Wohnmobil entgegenkommen möge. Zwei von der Sorte passen nicht nebeneinander vorbei, und wer fährt dann freiwillig rückwärts?

    Zweitens: Unsere Fahrtrichtung ist nach der Ausfahrt links, fahren dürfen wie aber nur rechts. Wir müssen daher irgendwo drehen. Wobei "irgendwo" nicht gerade eine beruhigende Angabe ist, wenn man sich auf der Zufahrtstraße in Richtung Rom Zentrum befindet.

    Und drittens müssen wir dann auch noch wieder zurück auf den Ring finden, ohne die vom Navi verordnete Ehrenrunde zu drehen.

    Von daher sind wir mittelschwer angespannt, als wir uns von dem freundlichen, österreichischen Paar nebenan verabschieden.

    Aber.....man sollte es nicht glauben .... Es klappt alles ohne irgend einen Zwischenfall. Sogar die Navis sind sich mal einig.

    Die Fahrt auf dem Ring um Rom ist ziemlich wuselig, denn heute sind auch wieder LKWs am Start. Lange brauchen wir jedoch dort gar nicht fahren. Schon bald geht es ab und auf die SS 148 Richtung Terracina/Napoli.
    Der Verkehr wird etwas ruhiger. Nur im Umfeld der Städte Aprilia und Latina nimmt er wieder zu.

    Was allerdings auch immer mehr zu nimmt, ist die schlechte Beschaffenheit der Straße. Ein Flickenteppich aus Schlaglöchern und Teerflecken bedeckt die Fahrbahn. Es rumpelt und rappelt unerträglich. Einmal mehr weine ich der Luftfederung unseres Vorgänger -Mobils nach.

    Unser Ziel heute ist der Area di Soster Camper in San Felice Cicero, der, wenn auch nicht direkt am Meer, so doch nur wenige Schritte davon entfernt liegen und ganzjährig geöffnet haben soll.

    Das halbgeschlossene Tor der Zufahrt zum Stellplatz sieht irgendwie nicht gerade einladend aus. Ein junger Mann, den ich auf dem leeren Stellplatz finde, erklärt mir, dass wir hier nicht stehen können. Der viele Regen der letzten Wochen habe den Rasen in eine Schlammwüste verwandelt.

    Mist....wäre ja auch etwas viel des Guten an einem Tag gewesen.

    Wir fahren durch den Ort San Felice Cicero. Hier würden es uns wirklich gefallen, aber auch 2 weitere Stellplätze haben geschlossen und einfach an der Straße stehen bleiben, wollen wir nicht.

    Wie gut, dass wir es uns angewöhnt haben, immer noch 1 bis 2 Alternativen im Ärmel zu haben. Die Alternative heute heißt: "Camping Anastasia " in Rio Claro kurz hinter Terracina und ist noch weitere 20 km entfernt.

    Wir müssen das recht große Terracina durchqueren, aber alles ohne Probleme, bis auf die elenden Schlaglöcher. Es ist eine zauberhafte Landschaft, die sich uns da im Licht der Frühlingssonne und unter strahlend blauem Himmel offenbart. Schnee bedeckte Berge im Hintergrund.....sind das immer noch die Abruzzen? Das blaue Meer, die Palmen und Pinien, die mediterranen Häuser, deren oft offensichtliche Renovierungsbedürftigkeit sich hinter einem morbidem Charme versteckt. Traumhaft.

    Wir erreichen den Campingplatz, der zwischen dem Kanal Santa Anastasia und dem Meer liegt und.....geöffnet hat.
    Mit dem ausgehändigten Plan fahren wir über den weitläufigen und leeren Campingplatz. Die Stellplätze am Wasser liegen auf einer Anhöhe 20m über dem Strand, mit wahnsinnigem Blick über das Meer.
    Und gerade auf den letzten 50 m vor dem heutigen Paradies wird Michael noch einmal so richtig gefordert.
    Unser Wohnmobil mag die steile, schmale Rampe mit der Kurve zum Terrassenplatz ganz und gar nicht. Es hat halt einen Frontantrieb. Es schüttelt sich und die Räder drehen durch. Nun hängen wir mit dem Womo samt Hänger auf der Rampe und nichts geht mehr. Was ist zu tun? Während ich in solchen Situationen eher in einen hektischen Aktivismus verfalle, bleibt Michael erst mal ganz ruhig und überlegt. Er hat sich das Ganze gut überlegt, denn Stück für Stück greifen die Räder dann wieder, und wir können auf die obere Terrasse fahren und uns einen Platz aussuchen. Sie stehen uns alle zur Verfügung.
    Was für ein Platz! Was für ein Blick übers Meer!
    Schnell stehen die Campingstühle draußen in der Sonne und wir genießen unseren Platz am Meer.
    Hier gefällt es uns. Hier bleiben wir 1-2 Tage und erkunden das Umfeld mit Rad und Roller.
    Abends gibt sogar noch einen wunderbaren Sonnenuntergang und Wellengeplätscher zum Einschlafen.
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  • Day 19

    Sant' Anastasia und der Besuch der Hexe

    April 6, 2022 in Italy ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute schwächelt nicht nur das Wetter etwas, sondern ich gleich mit.
    Mit Wärmepflastern und Körnerkissen versuche ich seit gestern Abend die "Hexe" zu vertreiben. Weiß' der Geier, woher die gekommen ist. Vielleicht hatte sie sich in einem der riesen Schlaglöcher auf der Straße versteckt.
    So ruhig gestellt, gibt es heute wenig zu berichten.

    Der Morgen ist bewölkt, aber recht warm. Meer und Himmel scheinen im gleichen Grau am Horizont zu verschmelzen. Die Wellen, die uns heute Morgen wecken, plätschern sanft an den Strand.
    Ein Strandspaziergang muss doch möglich sein. Ganz langsam und vorsichtig. Der Strand ist menschenleer.

    Wir haben wirklich manchmal das Gefühl auf einem "Lost Place" zu sein. Gestern Abend ist noch ein kleiner deutscher Van mit zwei jungen Leuten gekommen, sonst wären wir allein.

    Auf dem Platz herrscht noch so etwas wie Winterruhe. Vereinzelte Dauercamper, die hier ihre Parzelle haben, sind am Aufräumen und Renovieren. Auch ein paar Angestellte des Platzes versuchen den Camping aus dem Dornröschenschlaf zu holen.

    Ich denke, dass um Ostern hier mehr Betrieb ist.
    Wir genießen die "Alleinlage" unseres Womos und die Ruhe.

    Der Strand ist nicht sehr aufgeräumt, aber das ist hier vieles nicht.

    Da muss man sich wirklich erst daran gewöhnen, dass überall Tüten, Flaschen, Verpackungen, Dosen in der Natur liegen. Aber auch andere Dinge bleiben einfach liegen, sich selbst überlassen und gammeln vor sich hin. Wie die beiden Boote im Kanal.

    Gestern bei Sonnenschein habe ich sie noch als romantisches Motiv empfunden und fotografiert. Heute bei der Bewölkung, sehe ich auch den Rost, die Löcher, den Grünspan.

    Italien hatte und hat immer noch ein Müllproblem. Müll und auch Sonder- und Giftmüll wird illegal entsorgt oder einfach angezündet. Es gibt eine regelrechte Müllkriminalität.

    Die Italiener scheinen in der Tat eine ganz eigene Beziehung zum Müll zu besitzen.
    Es muss wohl auch das Umweltbewusstsein des Einzelnen nicht besonders ausgeprägt sein, sonst würden Flaschen ,Dosen, Tüten.....nicht einfach weggeworfen werden, sondern in einem Mülleimer landen.

    Auf der anderen Seite haben wir auf den Campingplätzen auch immer Mülltrennung angetroffen.

    Irgendwie scheinen da gute Vorsätze zu sein, die nur nicht zu Ende gebracht werden.

    Italien ist ein so schönes Land, mit so vielen Kulturschätzen, wunderschönen mittelalterlichen Städtchen, mit einer sagenhaften Kulinarik und maßgebend in Mode und Design, ein Volk, das auf eine geschichtsträchtige Vergangenheit zurückblicken kann, das bedeutende Künstler und Wissenschaftler hervorgebrach hat, aber irgendwie schaffen sie es nicht "Ordnung" im eigenen Land zu halten.

    Wie gut, dass die Sonne und das besondere Licht hier über vieles hinweg sehen lässt.

    Am Nachmittag zwischen zwei Regenschauer laufen wir zu dem kleinen Supermarkt hier im Ort, weil wir Brot brauchen. Den Laden haben wir erst auf den zweiten Blick erkannt.
    Auch hier alles etwas chaotisch. Aber wir bekommen unser Brot und soga ein halbes abgeschnitten. Sehr freundlich und sehr hilfsbereit die Menschen, nicht nur hier in dem kleinen Laden.

    Morgen soll es wieder Sonne satt geben und ich hoffe, dass die "Hexe" morgen wieder verschwunden ist, damit wir nach Sperlonga fahren können, dessen Lichter abends zu uns herüber leuchten.
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