Heidschnuckenweg 2024 / NST

March - April 2024
Ein wenig Flipflops machen auf dem HSW und NST Section hike :) Read more
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  • Day 4

    "Ach hätte ich doch ..."

    March 21 in Germany ⋅ 🌧 10 °C

    Die Nacht endete für mich heute schon um 4 Uhr als es begann zuschütten wie aus Eimern. Leider ist das Dach der Hütte am Löns Stein nicht dicht. Zum Glück war ich schon gut erholt und so stand ich auf, brachte meine Sachen in Sicherheit und kochte mir eine erste Tasse Kaffee. Da der Regen anhält und ich dank der Monsteretappe von Gestern heute kaum Meter machen muss dachte ich mir teile ich eine der schönsten Begegnungen die ich bisher beim Wandern hatte.
    Als ich gestern an der Kaserne Faßberg fast vorbei war und in den Ort einritt, kahm mir ein älterer Herr mit Hund entgegen.
    "Moin kann ich mit Informationen helfen Herr Wandersmann?" Waren seine ersten Worte. Klar ich habe ein Smartphone und könnte mir alles auf Google Maps ansehen, aber an sowas merkt man ja auch, daß da ein Mensch ist der etwas von den "Farben" möchte. So fingen wir an zu klönen.
    "Weißt du was meine Susi kann ich auch ausführen, während ich dir alles zeige." So gingen wir erst zur Sparkasse und dann zum Edeka, wo wir uns erstmal beim Bäcker auf einen Kaffee hinsetzen. Da er in seiner Jugend in den 50ern Bikepacking von Jugendherberge zu Jugendherberge gemacht hatte, hatten wir quasi sofort eine gemeinsame Basis. So redeten wir von unseren Erfahrungen und Erlebnissen und schwärmten von der Straße der Romantik.
    Wenn man sich auf so persönlicher Ebene begegnet kommt auch immer die Frage: "Warum macht man das eigentlich?"
    Und wir beide waren uns sofort einig!
    Das Leben ist zu kurz und zu wertvoll als das der letzte Gedanke auf dem Sterbebett: "Ach hätte ich doch..." sein sollte.
    Nach der zweiten Tasse Kaffee war dann leider der Zeitpunkt für den Abschied gekommen. Er gab mir seine Telefonnummer und bat mich ich möge mich doch bei ihm melden, wenn ich das nächste Mal durch Faßberg komme. Er würde gerne mehr von meinen Reisen hören. Ich versprach ihm das auch zu tun und freue mich auf ein Wiedersehen, wenn ich an diesem Punkt mit über 700km NST im Gepäck diesem freundlichen Menschen etwas von der Welt ins Wohnzimmer zu bringen kann.
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  • Day 4

    Ein unerwartetes Ende steht bevor

    March 21 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Vor gerade einmal 50min überschritt ich die Kreisgrenze zum Heidekreis und hatte meinen ersten Wegweiser mit Kilometerangaben des Tages und stellte fest, daß ich dem Ziel dieser Etappe schon so nahe war.
    Im nächsten Schutzhäuschen direkt an der Landstraße überlegte ich hin und her, was ich mit dieser Information anfangen sollte.
    Ich rief kurz entschlossen meinen Wanderbruder/Hikingbuddy an und fragte ihn, ob ich eine Nacht bei ihm Couchcampen könnte. "What du bist schon fast in Soltau? Ja klar Digga komm rum!"
    Tja somit laufe ich nun ganz relaxed dem Ende des ersten Abschnitt vom HSW entgegen und werde heute Abend mit dem Menschen, der beim Hiken mein Bruder im Geiste ist, meine ganzen Erlebnisse und Eindrücke teilen können. Das wird natürlich die Vorfreude auf unsere Oster-Tour dann von Buchholz nach Soltau ab nächster Woche Freitag ins Unermessliche steigern😂
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  • Day 4

    Zwischen Wehmut und Euphorie

    March 21 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Nun sitze ich hier in der Bushaltestelle in Meinholz, lüfte meine Füße, Socken und Schuhe und schwanke extrem zwischen Wehmut und Euphorie...
    Euphorie, weil meine Beine und Füße so gut mitmachen und ich mit jedem Tag daß Gefühl habe, daß ich mehr über den Trail schwebe als ihn zu laufen. Euphorisch auch, weil ich mich so sehr auf den Abend und den Austausch freue.
    Gleichzeitig macht es mich aber auch wehmütig, gerade weil es gerade so gut läuft. Es ist kalt? Zieh n zweiten Layer an!
    Es regnet? Fuck Off! Dafür schleppst du doch den Poncho mit!
    Begegnungen, Gespräche, die kleinen Wunder der Natur und all das verbunden mit dem Gefühl völlig losgelöst von den Zwängen des Alltags zu sein. Klar freue ich mich auf die kommende Woche mit allen Verwandten, die ich teils schon 3 Jahre nicht mehr gesehen habe. Und dennoch würde ich eigentlich lieber weiter laufen. So viele Wege, noch nicht gelaufen. So viele Menschen noch nicht getroffen. Und so viele Landschaften noch nicht gesehen.
    Wer einmal von dieser Faszination des langsamen Reisens gepackt wurde, den läßt es nie wieder los! Zumindest geht es mir so.
    Habe ich mich all die Jahre nur hinter Arbeit und Verpflichtungen versteckt, weil ich den Schmerz des Abschieds von der Reise vermeiden wollte?
    So viele Gedanken rasen mir gerade durch den Kopf...
    Aber eines weiß ich gewiss! Hier draußen ist meine wahre Natur, daß habe ich schon immer so empfunden. Geld, Haus, Job, manchmal sogar meine Familie sind mir relativ egal, wenn ich hier draußen völlig losgelöst von allem einfach nur in den grundlegenden Bedürfnissen existiere.
    Nur noch 13km und ich verlasse diese schöne Paralleldimension...
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  • Day 4

    Finish line

    March 21 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    Es ist geschafft! Bahnhof Soltau erreicht und jetzt Abenteuer Deutsche Bahn😂
    Hätte ich vorher gewusst, daß man NoBo anders nach Soltau rein geleitet wird als der GPX Track sagt, dann wäre ich ab der Brücke über die A7 nach GPX statt nach Beschilderung gelaufen. Satte 6km und den Zug um 16Uhr hat mich das gekostet. Jetzt darf ich hier 1 Stunde rumsitzen, wenn der Zug auch fährt. Sonst könnte das echt noch ne richtig beschissene Nummer werden.
    Aber ich hoffe das beste und freue mich auf ne Dusche und ne richtig große Pizza mit ohne Alles und ein bisschen scharf😂
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  • Day 6

    Fazit Heidschnuckenweg Südheide

    March 23 in Germany ⋅ ☁️ 7 °C

    Der 2. Tag abseits vom Trail startete wieder früh mit der Dämmerung. Schon interessant, wie schnell sich der Körper an den Rhythmus der Natur anpasst.
    Leise aufstehen und Kaffee machen alle außer den Katzen und dem Hund schlafen noch.
    Nach der zweiten Tasse Kaffee kommt meine beste Freundin völlig übernächtigt aus dem Schlafzimmer und will mit dem Hund raus. Ich schicke sie wieder ins Bett und übernehme die Morgenrunde, weil ich schon wieder Bewegungsdrang verspüre. Auf dem Weg schaue auch bei den Rindern nach dem Rechten und schreibe meinem Cousin, daß der Wasserwagen leer ist.
    Nach 5km kommt die schöne Bank unter der alten Trauerweide und ich mache eine kurze Pause und lasse den Hund in der Neetze toben. Was für eine Wasserratte😂
    Die Ruhe nutze ich um mir Notizen zu machen und die Südheide und den HSW noch einmal Revue passieren zu lassen.
    Zurück in der Wohnung ist mein Ziehsohn auch mal aus dem Bett gekrochen, alle anderen schlafen noch. Wir frühstücken zusammen und machen uns dann fertig. Ich brauche noch einmal ein paar Kilometer und will nach einer Orchideenwiese schauen, die ich beruflich lange betreut habe und er möchte zu seinem besten Freund zum Spielen. Ach Kind müsste man noch einmal sein...
    Nach 45min bin ich schon wieder die 5km nach Neetzendorf gelaufen und nun sitze ich hier in der Sonnen durchfluteten Bushaltestelle und bin bereit für mein Fazit zu dem Teil des HSW, den ich noch nicht kannte.
    Die Südheide war für mich eine Achterbahn der Gefühle. Die Heideschleifen sind ein Träumchen und die Forstwege waren okay. Was wirklich furchtbar ist sind die ganzen Straßenabschnitte und ihr Anteil einfach zu groß. An vielen Passagen hatte ich das Handy zur Hand und mit Satellitenfotos und Detailkarten geschaut, ob es Alternativen gibt. Und die gibt es. Für den HSW würde ich mir hier ein Beipasssystem wünschen, wie es auch bei den Trippelcrown-Trails der Fall ist. Den Hikern einfach die Wahl lassen, ob sie einen Ort anlaufen oder lieber umgehen möchten.
    Approchtrails sind ja auch schon zum Teil mit ausgeflaggt also warum nicht noch ein Wenig mehr?
    Die Beschilderung ist vorbildlich und auch die Forst hat die meisten Wege, die Teil des HSW nach der Holzernte wieder vorbildlich instand gesetzt.
    Es könnte einen Tick mehr überdachte Bank-Tisch-Kombinationen geben.
    Die Wasserversorgung ist top. Ich habe mit dem Katadyn Befree aus allen Bächen getrunken und keine Probleme, außer daß es manchmal doch sehr torfig schmeckte. Im Prinzip braucht man nicht viel mit schleppen.
    Ja hätte ich mein Fazit schon Donnerstag abgegeben hätte ich den südlichen HSW wohl verflucht, weil da wegen den vielen Straßenabschnitten fürchterlich die Füße schmerzten😂
    Ich wünsche allerseits Happy Trails und melde mich dann ab Freitag wieder aus der Nordheide. Endlich wieder Heimattrekking 🤩
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  • Day 12

    Verkatert ins Seevetal 😂

    March 29 in Germany ⋅ ☁️ 12 °C

    Am Morgen sind mein Hikingbuddy und ich nach einer kurzen und etwas zu feuchten Nacht dezent verkatert aus den Federn gekrochen. Sachen packen, Materialcheck und Vorräte noch einmal durch gehen und dann ein kleiner Speedhike zum Bahnhof, weil wir doch wieder getrödelt hatten😂
    Auf nach Buchholz i.d.NH und zum HSW zurück lautet der Auftrag.
    Die Umstiegszeit in HH-Harburg wurde für Konterpilz und Käsebrötchen genutzt und die Lebensgeister kehrten langsam zurück in die breesigen Gehirne.
    In Buchholz angekommen marschierten wir gleich los Richtung Handeloh. Als der urbane Bereich endlich verlassen war ging es über schöne Wege durch Heide, Wald, Moore und an kleinen Bächen entlang.
    Ab Handeloh fing an die vorherige Nacht sich zu rächen, aber wir tauchten ein in den bisher schönsten Abschnitt des HSW, dem urigen Seevetal. Etwas k.o. erreichten wir die Schützhütte im Seevetal und nach einem schnellen Abendessen verschwanden wir in unseren Betten und waren quasi Instant weg 😂 Die Hütte ist ein echter Traum für jeden Hiker! Absolute Übernachtungsempfehlung von meiner einer!!!
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  • Day 14

    Genußwandern durch die Heideperlen 🍻

    March 31 in Germany ⋅ ☁️ 7 °C

    Nach meiner obligatorischen Tasse Kaffee packten wir unsere Sachen und machten uns auf Richtung Undeloh, wo wir Frühschoppen, Bratwurst und Pommes abgreifen wollten. Ein bisschen wehmütig nahmen wir Abschied von dieser schön gelegenen Hütte und füllten an der Brücke über die Seeve noch einmal unsere Wasservorräte auf.
    Die erste Heideschleife war noch sehr schön, doch dann ging es erstmal über Forstautobahnen und eine kurze Pause mit Nüssen und Sardinien hinein nach Undeloh welches wir um 11 Uhr erreichten.
    Erster Stop war der Verkaufsautomat, wo wir uns mit gefärbten Zuckerwasser stärkten und weiter zum kleinen Dorfladen, endlich der Frühschoppen mit Heidjerbier🤩
    Wir saßen auf der Bank vorm Laden, lüfteten Schuhe, Füße und Socken und beobachteten Tagestouristen, Bikepacker und Hostelwanderer. Als Hiker im amerikanischen Stil kommt man sich schon etwas seltsam und deplatziert vor😂
    Nach dann doch 2 Bierchen ging es zum Heideimbiss, der zwar teuer ist, aber der Körper verlangte sehr energisch nach Kohlenhydraten und Protein und so ließen wir uns Bratwurst und Pommes schmecken.
    Bei dem Hönigstand gönnten wir uns noch eine Flasche Met für den Abend, welche wir brüderlich teilend abwechselnd trugen.
    Nächste Station Rasthütte Wilsede. Die Lüneburger Heide empfing uns mit fast 20°C bei leider bedecktem Himmel und wir tauchten ein in die herrlichen Anblicke und Aussichten. Kurz vor Wilsede waren wir dann auch endlich durch die Mittagsbubble der Tageswanderer hindurch und kehrten in der Rasthütte auf zwei Weizen ein. Kurz vor Ladenschluss um 17 Uhr machten auch wir uns wieder auf den Weg. Der Wilseder "Berg" war noch zu bezwingen😂
    Da wir beide Lust auf eine Waldübernachtung hatten ließen wir die Schützhütte kurz vorm Gipfel rechts liegen. Auf dem Wilseder Berg machten wir dann kurz Kriegsrat. Den Waldsaum im Nordwesten ansteuern oder doch bis kurz vor Niederhaverbeck und uns dort in die Büsche schlagen?
    Wir entschieden uns dafür die Trailnahe Variante weiter Richtung Soltau und näher an die nächste verlässliche Wasserquelle.
    Kurz vor Niederhaverbeck beobachteten wir noch einen der Heideschäfer beim Abtrieb der Heidschnucken und schlugen uns dann in die Waldkante, wo wir uns ein Nachtlager einrichten, daß Bushcrafter stolz auf uns wären! Zu dem wirklich sehr leckeren Met machten wir uns 2 ordentliche Portionen Futter. Fotos folgen im nächsten Footprint, da ich gerade noch etwas fröstelnd in meiner Hängematte liege und mich weigere in die nasskalte Morgenluft zu gehen😂
    Nach dem Essen war dann wieder sehr schnell abschnarchen angesagt. In der Nacht wurde ich allerdings 2 mal wach, weil Brandgeruch in der Luft lag. Ich entsann mich schnell der Osterfeuer und schlief seelenruhig und erholsam wieder ein. Was ich in den letzten 2 Nächten erkennen durfte, ist das ich definitiv Team Hängematte bin! So erholsam und entspannt hab ich noch nie in der Natur genächtigt und der Ausblick beim Einschlafen und Aufwachen ist einfach ein Doppelplus.
    Frohe Ostern allerseits und Happy Trails!
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  • Day 14

    Resupply an der A7

    March 31 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Der Start in den Tag dauerte heute etwas länger und so machten wir uns erst gegen 9:30 Uhr auf den Weg nach Niederhaverbeck. Bis dahin war der Weg auch noch ganz nett aber damit endet auch der Premiumteil vom HSW. Niederhaverbeck bis Behring ist okay aber ab Ende Behringer Heide wird der HSW zum Urbanhike.
    Mit schmerzenden Füßen schleppten wir uns in die Autobahn Raststätte versorgten uns mit Bier und Fischbrötchen und sahen zu, daß wir runter an den Brunausee kommen für die lang ersehnte Pause. Hier lüften wir nun Füße und Ausrüstung und schöpfen Kraft für unseren Weg Richtung Heidepark weg vom HSW und zurück in die Heide.
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  • Day 14

    Die letzte Nacht auf dem HSW

    March 31 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Vom Brunausee aus ging es nach Süd-Süd-West zum Albers Rosenhof/Reiterhof; viel schöner als durch Bispingen zu laufen. Am Anfang noch etwas Asphalt, dann Feldweg und zum Schluss durch schöne Wälder bis in das Nordende der Timmeloher Heide, wo wir an einer riesigen Pfütze unsere Wasservorräte für den Abend und folgenden Tag auffüllten. Dann begannen wir sofort nach einem Lagerplatz zu schauen, da es schon auf 18 Uhr zu ging und wir die Abendsonne beim Essen noch nutzen wollten.
    Die Kiefergruppen in der Heide sahen schon nett aus, doch am Ende entschieden wir uns für eine ausladende und urig gewachsene Solitärkiefer; ein echter Heidkieker, wie man bei uns sagt.
    Unter den schützenden Ästen errichteten wir unsere Nachtlager und kochten uns in ihrem Windschatten eine letzte Hikermahlzeit.
    Gleich danach noch letzte Arbeiten am Nachtlager und ab ins Bettchen. In den großen Pfützen gaben uns die Frösche ein Gute-Nacht-Konzert und so dämmerten wir dahin ins Land der Träume.
    Obwohl die A7 deutlich zu hören war schliefen wir erholsam bis 7 Uhr, obwohl wir eigentlich früher aufbrechen wollten.
    Wir packten schnell zusammen und machten uns ohne Frühstück auf den Weg. Die Aussicht auf n richtigen Happen war alles was wir brauchten.
    So gingen wir durch die Timmeloher Heide, bis wir wieder auf den HSW trafen. Vorbei am Heidepark ritten wir nach Soltau ein, wo wir kurz hinter den Fischteichen den HSW erneut verließen, weil durch den Dauerregen, die von der Forst völlig zerfahrenen Wege einfach zu ätzend wurden. Wir wechselten auf die Winsenerstraße und machten mit einem kurzen Stop an der Esso für Zuckerwasser einen Urbandhike zum Bahnhof, wo wir dann den Zug um 12 Uhr nach Uelzen nahmen.
    In Uelzen hieß es erstmal wieder warten und warten und noch mehr warten. Deutsche Bahn halt...
    Als wir um halb drei endlich in LG waren ging es Geld holen und ab zum Döner, der Hikerhunger haute mittlerweile voll rein. Nach dem Essen ein Taxi genommen und zu meinem Hikingbuddy in die Butze.
    Nun heißt es Nachbesprechung, Materialpflege und Duschen und Abschied von der ersten großen Tour des Jahres.
    Ein Fazit zum HSW und meinem Setup folgt in den nächsten Tagen, wenn ich verarbeiten konnte.
    Ich wünsche noch einen schönen Ostermontag und wie immer Happy Trails!
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  • Day 16

    Fazit zu meinem Equipment ☕🍽️🏕️

    April 2 in Germany ⋅ 🌬 9 °C

    So da ich nun endlich nach 2 Stunden wieder im warmen sitzen kann, und Zeit habe bis zur nächsten Station für das Umsteigen, kann ich schon mal ein Fazit zu meiner Ausrüstung ziehen.
    Absoluter Gewinner der Tour ist für mich ganz klar die Amazonas Ultralight Adventure Moskito Hammock Thermo mit ihren ~470g das vielseitigste Schlafsystem, daß ich bisher im Einsatz hatte. Egal ob Hütte, Wald oder einfach unter einem Baum, als Nettent oder Hängematte. Besonders das Hängematte-Schlafen war eine Offenbarung für mich. So gut und erholsam habe ich noch nie in der Natur gepennt und meine gesamte Muskulatur war am Morgen noch nie so entspannt wie nach diesen beiden Nächten. Scheinbar gehöre ich zu den Menschen, bei denen die Hängematte für eine Körperhaltung in der Nacht sorgt, wo Muskeln und Gelenke sich von der Anstrengung des Hikens besser regenerieren können.
    Was ich an dem Setup definitiv noch ändern werde, ist das ich das stabilere und kleinere PU-Poncho-Tarp mit 490g rauswerfen und durch das Adventure Tarp von Amazonas Ultralight mit ca. 380g ersetzen werde. Als Groundsheet in Hütten reicht auch mein großes Poncho-Tarp und auf die Option sich so in die Pampa zu legen kann ich verzichten. War schön mal auszuprobieren, aber war nicht die ruhigste Nacht auf dem HSW. Sind immerhin schon wieder -110g und in der größten Not sollte ein Notbiwak auch mit nem Wingtarp machbar sein!
    Wo ich noch Gewicht sparen könnte wäre die Aufhängung. Die T-Straps sind unheimlich praktisch aber mit ~250g auch schwer. Die Adventure Ropes wären deutlich leichter, aber irgendwie sehe ich mich nicht dabei, dann bei dickeren Bäumen mit dem Dynema-Cord dem Baum den Saftfluss abzuklemmen... Also der Natur zu Liebe und getreu dem Motto: "Leave no trace!", werde ich dieses Gewicht auch weiterhin tragen.
    Mit dem Mountain Equipment Helium 400 und der Therm-A-Rest NeoAir XLite NXT Max bin ich nach wie vor super glücklich, wobei mir der Schlafsack teilweise schon echt zu warm war und es ein leichterer Sommerquillt auch getan hätte. Die Isomatte bleibt, bis ich für den Sommer eine leichtere mit etwa den gleichen Maßen finde, weil sie mir den deutlich schwereren Underquillt erspart und auch für die Schützhütten super ist.
    Das große Poncho-Tarp von DD Hammocks bleibt auch im Setup, weil ich gestern im Regen super damit klar gekommen bin und deutlich weniger geschwitzt habe als in richtigen Hardshell Klamotten, zu dem die Vielseitigkeit einfach unschlagbar mit den 460g. Für anhaltendes Regenwetter brauche ich noch Sealed Skinz, aber ansonsten auch an den Füßen absolute Zufriedenheit mit den Darn Tough Mirco Crew Cushion und den Meindl Badia. Trockene Füße, angenehmes Laufen und keine Blasen. Das war mit den Fiber Tech von Rohner leider nicht so🥺 Vier Blasen habe sie mir auf den ~203km eingebracht, obwohl ich sie bei leichten City und Dayhikes sehr schätze. Also bei Mario nochmal 2 Paar Darn Tough bestellen nachher, aber 2 Nummern kleiner, weil die Darn Tough sich bei länger Beanspruchung doch sehr dehnen.
    Ja das für mich leidige Thema Kochen...
    Mir gehen echt die Ideen aus, wie ich hier noch mit dem Gewicht runter könnte ohne auf die Bushbox LF Titanium verzichten oder wieder zu gefriergetrockneter Nahrung wechseln zu müssen. Auf der Tour war es wie immer 50/50 mit dem Kochen mit Holz und dem Trangia. Beides Optionen auf die ich niemals verzichten wollen würde. Und 2 mal konnte ich mir dank des Hobos und der Hofverkäufe Rumpsteak vom Holzgrill machen. Ein Luxus, den ich mir sonst nicht leisten könnte auf Tour.
    Also werde ich mich zu Hause mal in das Thema nahrhafte Onepotts rein fräsen und sehen, ob ich das Tatonka Camp Set large nicht doch gegen den Tatonka Handlemug 800 mit Deckel tauschen kann. Bulgur hat eh nochmal eine deutlich bessere Nährstoff/Gewicht/Wasser-Billanz als die Reißgerichte, die ich mir derzeit koche. Abgesehen davon fliegt der Nussmix raus, weil ich mir lieber bei jeder Gelegenheit ein frisches, doppelt gebackenes Graubrot mit Sardinen oder luftgetrockneter Salami/Mettwurst gebe.
    Beim Wasserfilter überlege ich bei aller Liebe zum Katadyn BeFree, ob ich nicht zum Sawyer wechsel und es einfach Amarican-Style mache und Wasser einfach in die PET und dann durch den Filter trinken. Zum Schluss habe ich eh gar nicht mehr in die PET gefiltert sondern einfach nur die Flaschen im Bach oder den Pfützen gefüllt und bei Bedarf die Softflask vom BeFree nachgefüllt.
    Tja ansonsten im Westen nix neues...
    Bei Tasmanian Tiger werde ich bleiben, bis ich die Verwandtschaft dazu gebracht habe mir zum Testen den ZPacks Arc Haul Ultra zu schenken😂 Ich brauche einfach ein richtiges Tragesystem! Nur schon der Gedanke mit einem Rucksack ohne Luft am langen Rücken lange im Sommer zu Hiken bekomme ich Schweißausbrüche😁
    So Ende des Gearromans😂😂😂
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