Hier schreibt, filmt und fotografiert für Euch: Wolfgang Grebenhof. Fossile Brennstoffe im Blut und im Herz.
Neugierig. Auf alles. Und überall.
Mehr Fern- als Heimweh.
Immer bereit, dem Film des Lebens eine neue Roadmovie-Sequenz hinzuzufügen.
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Wieseth, Deutschland
  • Day 56

    Dreamliner statt Bergziege

    October 7, 2023 in Mongolia ⋅ 🌬 8 °C

    Nach acht Wochen on the road in der Bergziege T4 geht es nun in acht Stunden in the air an Bord eines Dreamliners 787-9 zurück in die Heimat. Hinter mir liegen 11.000 höchst unterhaltsame, spannende und extrem abwechslungsreiche Kilometer in acht Ländern.

    Was nicht hinter mir liegt: Ein einziger Moment des Gefühls, in Gefahr zu sein. Angst war auf keinem der vielen Kilometer ein Begleiter. Was hatten sie mich gewarnt! "In den Iran? Bist Du wahnsinnig? Nach China als Journalist? Du spinnst doch!" Solche Sätze hatte ich im Vorfeld dutzendfach gehört. Was bin ich froh, dass ich mich davon nicht habe verunsichern lassen!

    Was stattdessen hinter mir liegt? Das große Glück, zahllosen unglaublich gastfreundlichen, herzlichen, hilfsbereiten Leuten begegnet zu sein - mal nur für ein schnelles Selfie, mal auf eine Tasse Tee, mal für ein paar Tage gemeinsamen Reisens. Diese Welt ist voll wunderbarer Menschen!
    Warum fürchten sich manche Zeitgenossen vor Fremden, vor anderen Kulturen? Woher kommt die Angst, außerhalb des eigenen Tellerrandes lauere das Böse? Wer jemals von einem Schafhirten zum Tee in seine karge Hütte eingeladen wurde, wer die aufopferungsvolle Fürsorge für wildfremde Leute erleben durfte oder in einer Jurte wie ein Familienmitglied aufgenommen wurde, der hat unweigerlich einen anderen, einen positiven Blick auf unsere große, globale Gemeinschaft. Ich bin sehr dankbar dafür, die Möglichkeit zu solchen Perspektivewechseln zu haben. Und auch dafür, dass ich dabei noch nie enttäuscht wurde.

    Zugegeben: Im Vorfeld dieses Ausfluges war mir nicht immer ganz wohl in meiner Haut. Der Zeitpunkt war denkbar ungünstig - und zwei Drittel der bunt zusammengewürfelten Truppe kannte ich ja gar nicht. Da können, wenn die Chemie nicht stimmt, acht Wochen eine zähe Zeit werden.

    Die Chemie hat gestimmt - und das, obwohl die Charaktere in dieser Schicksalsgemeinschaft auf Zeit kaum unterschiedlicher hätten sein können. Aber die Bereitschaft, jeden mit seinen individuellen Macken zu akzeptieren und auch mal zurückzustecken zugunsten des Teams, half über alle Hürden hinweg.

    11.000 Kilometer und ebensoviele Eindrucke, Erlebnisse, Erfahrungen. Nächte unter freiem Himmel, in verranzten Kaschemmen und im 17. Stock gediegener Hotels. Heute in unberührter Natur, morgen in einer Millionen-Metropole. Mal undefinierbares, aber leckeres Streetfood, mal China-Tüten-Suppe, mal Top-Restaurant. Vom Millionär (wie im Iran) zum Mittellosen, dessen Kreditkarte streikt. 4655 frostig-zugige Meter hoch und glühend heiße 160 Meter unterm Meeresspiegel tief.
    Die Kontraste auf dieser Reise waren riesig. Es wird wohl ein Weilchen dauern, das alles zu verarbeiten - und mich durch zehntausende Fotos zu wühlen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Auf dass, inshallah, eines Tages ein dem geneigten Publikum zumutbarer Vortrag daraus werde. Ich bitte um Geduld.

    Allen, die uns hier wohlwollend und mit unglaublich viel freundlichem Feedback begleitet haben, ein herzliches Dankeschön. Dieses Kapitel meines Pinguin-Reisetagebuches "Wolferl weltweit" wird hiermit geschlossen. In der Hoffnung, in nicht allzu weiter Ferne ein neues aufschlagen zu dürfen.
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  • Day 72

    Alles hat ein Ende...

    October 7, 2023 in Mongolia ⋅ ⛅ 4 °C

    Wer hat an der Uhr gedreht?...
    Ja es ist so weit, die letzten Stunden in der Mongolei liegen vor uns. Zeit für ein Resümee.

    Wider Erwarten war die Einreise in den Iran problemlos, keine Durchsuchungen, keine Befragung, wenn alle Visa vor Ort vorhanden gewesen wären, und wenn das Zollpersonal geglaubt hätte, dass unser Pkw mit Diesel fährt, der Transporter dagegen mit Benzin, wären wir schnell durch gewesen.
    Im Iran war die am häufigsten gestellte Frage "where are you from?" Gefolgt von "Welcome to Iran". Hier leben die herzlichsten, zugewandtesten Menschen die ich je erlebt habe.

    Turkmenistan hat außer dem Feuerkrater und der weißen Stadt Ashgabat nichts zu bieten. Der Gigantismus stößt eher ab. Immerhin gehören wir zu dem millionstel Promille an Menschen, die ein Turkmenistan Visum im Pass haben

    In Usbekistan waren wir in den schönsten Städten der Seidenstraße, da kann man die frühere Bedeutung noch erahnen. Das wird geschichtlich zu Hause noch nachzuarbeiten sein.

    Den Pamir Highway noch so zu erleben, dass man die Ursprünglichkeit noch sehen kann, war ein großes Highlight in Tajikistan. Wenn man allerdings sieht mit welcher Power die Straße ausgebaut wird, ahnt man, das die wilde Romantik in Kürze weg ist, und die heißen Quellen kommerzialisiert werden.

    Vollkommen geflasht hat mich Kirgisistan, eine völlig andere Landschaft. Nach dem Grau bis Beige der letzten Tage, tragen hier die Berge ein lebendiges Grün. Man sieht auch allerorten dass es sich hier um den modernsten Staat der ehemaligen Sowjetrepubliken handelt, bei dem sich nicht eine Machthaber Familie die Taschen füllt, sondern ins Land investiert.

    In China waren wir ja nicht wirklich, nur in der autonomen Provinz Xinjiang, in unseren Medien allgemein als Uiguren Gebiet bezeichnet.
    Auch hier war der Grenzübertritt problemlos, was sicher nicht zuletzt unserem staatlich zugeteilten Guide zu verdanken war. Die ganzen Horrorstorys von Handy Durchsuchungen, Autos filzen usw. sind wohl stark übertrieben. Aber im Land wird einem die allgegenwärtige Überwachung schnell bewusst, wenn dich in der Kantine einer Raststätte 7 Kameras im Blick haben, und auf öffentlichen Plätzen schon mal 17 Stück dokumentieren, was da so abgeht.

    Mongolei, viereinhalb mal so groß wie D, aber etwas weniger Einwohner als in Berlin. Ein Land, in dem Tradition und Moderne neben einander existieren. Das aufgrund einschlägiger Erfahrungen den Kontakt eher zu westlichen Gesellschaften sucht, als zu Russland oder China. Dessen Menschen Gastfreundschaft noch hoch halten. Das sich seinen Charakter hoffentlich trotz Modernisierung noch lange erhalten wird.

    Jetzt steht der Heimflug an, es war toll dieses alles erlebt zu haben, und zu sehen, wie viel Spaß ihr da draußen hattet, uns zu verfolgen. Vielen Dank für die vielen lieben Reaktionen, irgendwie haben wir anscheinend etwas richtig gemacht.
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  • Day 55

    Zum Abschied Musikantenstadl

    October 6, 2023 in Mongolia ⋅ ☁️ 7 °C

    Ein würdiger Ausklang der viel zu kurzen Zeit in der Mongolei: ein Parforceritt durch die traditionelle Musik- und Tanzkultur des Landes, vom Kehlkopfgesang bis zur zweisaitigen Pferdekopfgeige. Ungewohnte Instrumente, aufwändige Kostüme mit seltsamen Hüten und prächtigen Masken: Ein Feuerwerk der Farben und Klänge, ein Fest für Aug und Ohr.

    Den Abschied macht solch ein fulminanter Abend nicht leichter. Er endete mit einem Festmahl mit Suvdmaas Familie, von der wir so herzlich und großzügig aufgenommen und umsorgt wurden.
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  • Day 55

    Der mongolische Moloch

    October 6, 2023 in Mongolia ⋅ ☁️ 8 °C

    Jeder zweite der rund drei Millionen Mongolen lebt in der Hauptstadt Ulaanbataar ("Roter Held"), die Stadt explodiert förmlich. Hohe Wohngebäude, soweit das Auge reicht. Wie Krebsgeschwüre wuchern neue Betonblöcke empor und verdrängen die Jurten in ihrem Schatten.
    Der Moloch, in dem es keine U-Bahn gibt, erstickt im Stop-and-go-Verkehr und unter einer Smog-Glocke.
    Trotz all dieser typischen Großstadt-Schattenseiten ist Ulaanbataar eine faszinierende und stellenweise auch schöne Stadt. Hier nur ein paar Impressionen.
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  • Day 70

    Tag 67 bis 69 Ulan-Bator 🇲🇳

    October 6, 2023 in Mongolia ⋅ ☁️ 8 °C

    Wenn einer eine Reise macht, dann kann er viel erzählen. Über 3.000 Fotos und Videos und viele tolle Eindrücke haben wir gewonnen. Die Fahrzeuge haben wir Vorgestern auf dem neuen Grundstück der Familie Orsoo in Reih und Glied abgestellt. Wie die Tour nun für jeden Einzelnen Teilnehmer weiter geht, ist noch ungewiss. Ich möchte den Syncro so schnell es nur geht, dann doch lieber nach Spanien holen. Das wird dann eine Wintertour. Eine reine Überführung.
    Die letzten Tage haben wir mit der Familie von Suvdmaa verbracht. Wir wurden fürsorglich umsorgt und begleitet. Einkäufe und Besichtigungen bestimmten die letzte. 2 Tage.
    Und dann doch noch eine Überraschung. Die Familie hat heimlich organisiert- Wir haben Abendkarten für eine volkstümliche Aufführung einer bekannten Mongolischen Gruppe inclusive Acrobatic und Kehlkopfgesang. Das war eine tolle Überraschung der Familie. Ein Video und ein paar Fotos füge ich bei. Danach ging es zum leckeren Abendessen mit rein asiatischer Küche. Endlich bekomme ich meine Lieblingsspeise Hühnchen süß sauer mit Ananas 🍍.
    Nach dann 70 Tagen geht es am Samstag morgen dann mit dem Flugzeug auf dem kürzesten Weg Nonstop von Ulanbator nach Frankfurt Main.
    Es war eine tolle Zeit ohne einen Unfall oder krankheitsbedingte Ausfälle. Keine großen Reparaturen, also nichts was unser Team nicht selbst beheben konnte und nur einen wirklich defekten Reifen, wahrscheinlich durch eine scharfe Teerkante im Wahkan Valley verursacht. Das ganze Team war immer bereit, die Wünsche der Teilnehmer so gut es ging zu berücksichtigen. Gute 2 Monate mit 8 Leuten immer den richtigen Weg in Ton und Wort und auf der Straße zu finden, hätte auch schief gehen können. Alles ist gut abgelaufen und wir freuen uns auf die Heimat und die vertrauten Personen die dort auf uns warten. Bis bald - Nach der Reise ist vor der Reise 😜
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  • Day 54

    Der Held in Hochglanz

    October 5, 2023 in Mongolia ⋅ ☀️ 13 °C

    50 Kilometer außerhalb der Hauptstadt trohnt auf einer Anhöhe, weithin sichtbar, ein auf Hochglanz poliertes Reiterstandbild: Die Nationalfigur Dschingis Khan in XXXXL. Man kann das Monument sogar besteigen - wie die Freiheitsstatue in New York.

    So geht Heldenverehrung.
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  • Day 68

    Tag 66 Mongolei auf dem Landweg

    October 4, 2023 in Mongolia ⋅ ☀️ 14 °C

    Wir wachen bei 2 Grad plus auf dem Parkplatz 🅿️ neben der Landstraße auf - es gibt ein reichhaltiges Frühstück aus dem eigenen Lebensmittebestand der Fahrzeuge. Iwona kümmert sich wieder hervorragend um die ganze Truppe und versorgt uns vorzüglich mit Kaffee ☕️. Unser Plan ist, es 2 Tage die Wüste 🐫 Gobi auf dem Weg nach Ulanbator zu erleben und alte Tempelanlagen Irgendwo im Nirgendwo zu besuchen. Aber meistens kommt es anders als man denkt. Und jetzt füge ich den Text von Wolfgang ein. Wolfgang schreibt so interessant das ich es euch nicht vorenthalten möchte, seinen Blog bei FindPiguins vorzustellen.

    https://findpenguins.com/0ts5bucldikqv/trip/64b…

    Quelle Wolfgang Grebenhof:
    Um die letzte Etappe ein wenig kurzweiliger zu gestalten, haben wir die (geteerte) Zielgerade gen Ulanbator verlassen und sind in die Wüste Gobi abgebogen. Weit gekommen sind wir nicht.

    Kaum 50 Kilometer bzw. zwei Stunden offroad unterwegs auf dem Steppenhighway, schon stellte eine denkbar knappe Mehrheit der Mannschaft in einer Urabstimmung fest: So wird das nichts. Wir sind mit unserem (obschon mega-zuverlässigen) Fuhrpark schlicht zu langsam auf den wüsten Pisten unterwegs, um beizeiten in der Mongol-Metropole anzukommen.

    Also: Umkehren und den Rest auf der Hauptstraße runterschruppen. Die ihrerseits durchaus ihre Tücken in Form garstiger Bodenwellen birgt, zumal in der Nacht (die sind nachts zwar nicht tiefer als tags, aber noch schlechter zu antizipieren).
    Das Gobi-Intermezzo samt abschließenden Männerspielchen in der Dünen-Sandkiste war ein finales Highlight dieses Ausfluges. Rallye-Feeling pur!

    Der Einlauf in Ulanbator erfolgte gegen Mitternacht. Die freundliche Dame im Navi würde sagen: "Sie haben Ihr Ziel erreicht."

    Es war mir, fürwahr, ein Fest! Freixenet aus dem Pappbecher (unterm Jurtendach im Garten von Suvdmaas Brüdern) passte in seiner ganzen Widersprüchlichkeit wie Arsch auf Eimer zu dieser endlos geilen Tour einer schrägen und doch sensationell harmonischen Truppe. Chapeau, Jungs und Mädels - mit Euch jederzeit wieder!
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  • Day 53

    Nei die Gobi, naus zur Gobi

    October 4, 2023 in Mongolia ⋅ ☀️ 12 °C

    Um die letzte Etappe ein wenig kurzweiliger zu gestalten, haben wir die (geteerte) Zielgerade gen Ulanbator verlassen und sind in die Wüste Gobi abgebogen. Weit gekommen sind wir nicht.

    Kaum 50 Kilometer bzw. zwei Stunden offroad unterwegs auf dem Steppenhighway, schon stellte eine denkbar knappe Mehrheit der Mannschaft in einer Urabstimmung fest: So wird das nichts. Wir sind mit unserem (obschon mega-zuverlässigen) Fuhrpark schlicht zu langsam auf den wüsten Pisten unterwegs, um beizeiten in der Mongol-Metropole anzukommen.

    Also: Umkehren und den Rest auf der Hauptstraße runterschruppen. Die ihrerseits durchaus ihre Tücken in Form garstiger Bodenwellen birgt, zumal in der Nacht (die sind nachts zwar nicht tiefer als tags, aber noch schlechter zu antizipieren).
    Das Gobi-Intermezzo samt abschließenden Männerspielchen in der Dünen-Sandkiste war ein finales Highlight dieses Ausfluges. Rallye-Feeling pur!

    Der Einlauf in Ulanbator erfolgte gegen Mitternacht. Die freundliche Dame im Navi würde sagen: "Sie haben Ihr Ziel erreicht."

    Es war mir, fürwahr, ein Fest! Freixenet aus dem Pappbecher (unterm Jurtendach im Garten von Suvdmaas Brüdern) passte in seiner ganzen Widersprüchlichkeit wie Arsch auf Eimer zu dieser endlos geilen Tour einer schrägen und doch sensationell harmonischen Truppe. Chapeau, Jungs und Mädels - mit Euch jederzeit wieder!
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  • Day 69

    Pferde-Kult

    October 4, 2023 in Mongolia ⋅ ☀️ 6 °C

    An der Straße nach Ulan Bator liegt eine Gedenkstätte für erfolgreiche Sportpferde, den Schädeln nach zu schließen vermutlich auch ein Friedhof.
    Kurz darauf machen wir einen Abstecher in die Gobi (ohne Sand), um nochmals die Weite zu genießen.
    Später gibt's noch einen Schlenker in ein Dünenfeld (ohne Gobi)
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  • Day 68

    Wellness

    October 3, 2023 in Mongolia ⋅ ☀️ 7 °C

    Bei uns wäre an diesem Standort längst ein Gesundheitszentrum mit Wellness Resort entstanden.
    Hier ist es uns nur durch die Beharrlichkeit von Suvdmaa gelungen, die Badehäuschen zu benutzen. Das warme Wasser wurde immer wieder von Hand mit einem großen Kübel nachgeschüttet, und war sehr entspannend.
    Wir haben uns dann entschieden, das Tal wieder zurück zu fahren und noch ein Stück Richtung Ulan Bator unter die Räder zu nehmen.
    Allerdings nur bis zum nächsten Lokal, wo uns die Wirtin sehr engagiert ihre Dienste anbot. Ein paar Schritte weiter stand dann schon eine beheizte Jurte für das Nachtlager bereit.
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