traveled in 33 countries Read more Sachsen, Deutschland
  • Day 85

    Serbien und die Klöster

    April 25 in Serbia ⋅ ☁️ 13 °C

    Wenn wir Serbien durchstreifen, taugt das Handy nur noch als Uhr und Kamera, denn "nicht EU" heißt keine Flatrate, also Flugmodus! Darum haben wir uns vorher aus p4n für etliche in Frage kommende Ubernachtungsorte die Koordinaten für's Navi notiert.
    Erste Adresse war "ein Klosterparkplatz", sah gut aus, lag an der Strecke und als wir ankamen, waren wir begeistert! Das romantische Kloster Ravaniza liegt mitten in der Natur, von der Straße bekamen wir auf dem tiefer liegenden Parkplatz nichts mit und dankbar wir nutzten nach fast 2 Tagen bulgarischen Regenwetters die Möglichkeit, uns bei Sonne und Wind mal wieder zu bewegen und im Wald zu wandern. Die Nacht verlief absolut ruhig und am nächsten Tag steuerten wir die Koordinaten eines "großen Parkplatzes am Fluss" an und das mit etwas gemischten Gefühlen. Was ist das für ein Parkplatz? Voll? Viel Verkehr? Jugendtreff??? Dann kamen wir an, fuhren durch das völlig unscheinbare Dorf Kovilj hindurch (es sieht aus, als gäbe es hier mehr Störche als Einwohner) und noch ein Stück weiter raus, da lag er - wirklich groß, an einer fast nicht befahrenen Straße und ganz leer! Wozu braucht's hier einen so großen Parkplatz, das scheint das Ende der Welt?! Nach dem Essen begannen wir wieder eine Wanderung und schon hatten wir die Antwort! Nch einem ganzen Stück durch Parkanlagen entdeckten wir ein weiteres Kloster, das deutlich größere und super gepflegte Kloster Kovilj. Wir nehmen an, der Verfasser des p4n-Eintrages wusste das selbst nicht. In der Kirche wird intensiv gearbeitet, sie erhält einen feinen neuen Fußboden.
    Unsere Wanderung setzten wir am Fluss entlang fort und als wir nach 2 ½ Stunden zurück kamen, wartete der Storch noch immer beim Angler, ob es nicht etwas zu holen gibt.
    Es wurde wieder eine ruhige, friedliche Nacht und am nächsten Morgen fuhren wir auf die ungarische Grenze zu in der bangen Ahnung auf stundenlange Wartezeiten.
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  • Day 80–82

    Die letzten Tage Türkei...

    April 20 in Turkey ⋅ 🌬 12 °C

    ...sind geprägt von Pferden und Hunden.
    Immer noch in Gedanken an das schöne Erlebnis mit den Wildpferden steuern wir wieder mal das Meer an. Im Troas gibt es kilometerlange Sandstrände, wo wir einen einsamen Platz für uns finden und uns auf ein paar schöne Tage bei Sonne und Wellen freuen. Die Sonne verwöhnt uns noch die letzten Stunden des Tages, über Nacht regnet es und am Folgetag versucht sie nochmal ihr Bestes.
    Gleich seit unserer Ankunft haben wir ganz lieben Familienzuwachs. Eine kalbsgroße Hunde-Mama mit ihren 3 süßen Welpen rückt uns nicht mehr von der Pelle. Die Kleinen sehen nicht nur niedlich, sondern auch recht propper aus, der Mutter dagegen sind die Nahrungsknappheit und die Strapazen des Stillens deutlich anzusehen. Rosi bekocht die ganze Familie so oft und so viel sie kann, sie haben es wirklich nötig.
    Aus Sonnen- und Wellenbad wird sowieso nix, denn es ist deutlich kühler und stürmisch geworden, aber mit unseren Aufgaben als "Essen auf Rädern" wird es nicht langweilig. Ab dem zweiten Abend gießt es dann 18 Stunden unaufhörlich wie aus Kannen und so verlassen wir den unwirtlichen Ort. Dabei verfolgen uns noch lange die Gedanken an die lieb gewordenen Hunde und deren ungewisses Schicksal.
    Wir fahren nach Troja. Auf den letzten 4 km zählen wir an und auf der Straße etwa 20 (!) weitere Hunde. Wovon sollen die alle leben?
    Von der Ausgrabungsstätte Troja wissen wir aus Reiseberichten, dass sie ziemlich unspektakulär ist und es wenig Beeindruckendes zu sehen gibt (dazu kommt, dass wir schon sehr verwöhnt sind von dem bisher Gesehenen!). Wir geben uns keiner Illusion hin, wollen bloß mal ein Foto von der Replika des Trojanischen Pferdes machen... Da fordern sie glatt 27,- € Eintritt, als wollten wir die Skulptur kaufen (ich darf mit meinem Ausweis kostenlos rein, also los geht's! - allein). Es bestätigt sich: außer Moos nix los und zu allem Überfluss steht da ein hölzernes Gerippe, das mal ein Pferd war, vielleicht wieder eins werden soll, jetzt aber nicht ansatzweise als solches zu erkennen ist! Und hier schließt sich der Kreis Pferde, Hunde, Pferd...
    Unweit, bei einem kleinen Fischerhafen an den Dardanellen stehen wir für die Nacht, sicher im Schutz einer riesigen Kanone (und wieder von Hunden im Schlaf gestört!). Noch immer rätseln wir, was mit diesen Tonkrügen an der Leine gefangen wird, vielleicht Oktopusse? Gegenüber ist das Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht von Gallipoli zu erkennen, in der 1915 über eine Viertelmillion osmanische Soldaten gegen Engländer, Franzosen, Australier und Neuseeländer kämpften. Wir beschließen, es morgen dennoch nicht zu besuchen.
    Am nächsten Tag setzen wir mit der Fähre von Canakkale nach Kilitbahir wieder nach Europa über. Dort naschen wir von der Torte, deren verführerischen Lockrufen wir zuvor nicht widerstehen konnten und steuern die Grenze bei Edirne an. Unterwegs kommt uns mal wieder eine dieser Super-Moscheen mit 6 Minaretten vor die Linse, bevor wir die letzte Nacht auf türkischem Territorium verbringen.
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  • Day 77–81

    Pergamon - Akropolis

    April 17 in Turkey ⋅ ☁️ 26 °C

    Heute Vormittag ging's hoch zu der Stelle des berühmten Pergamon-Altars. Rauf brachte uns zum Glück die Seilbahn, denn dort oben kann man ganz schöne Strecken zurück legen. Vorbei an den Grundmauern der Konigspaläste, die sogar zu ihrer Zeit eher von bescheidener Beschaffenheit gewesen sein sollen, gelangten wir zum Trajan-Heiligtum, dessen gewaltige Dimensionen anhand der wenigen rekonstruierten Elemente eindrucksvoll veranschaulicht sind. Das Theater mit seinen 80 Sitzreihen für 10.000 Besucher, für das man als "das steilste Theater der Antike" mal wieder eine Superlative gefunden hat, um Touristen anzulocken, überzeugte uns aber auch ohne diese Werbe-Idee. Absolut genial finde ich die folgende Lösung: die Bühne befindet sich direkt auf der prachtvollen Theater-Terrasse und würde damit die Sichtachse auf den Dionysos-Tempel am Terrassenende versperren. Deshalb wurde sie bei Aufführungen jedes Mal auf- und danach wieder abgebaut (heute noch gut erhaltene Steine im Boden mit abdeckbaren Aussparungen für die Holzstützen belegen dies sehr anschaulich).
    Und da waren sie, diese zwei Bäume...! Hier stand einmal der dem Göttervater gewidmete Pergamon-Altar. Sein Fries ist heute im gleichnamigen Museum auf der Berliner Museumsinsel zu bewundern. War es richtig, dass Herr Humann ihn "gesichert" und ins deutsche Reich geholt hat? Ich denke ja, denn die Osmanen zur damaligen Zeit hatten keinen Sinn für diese Schätzte und wer weiß, wohin alles verschwunden wäre. So ist es uns und unseren Nachkommen noch erhalten.
    Weiter unten entdeckten wir noch die Altstadtausgrabungen und die Reste des größten bisher bekannt gewordenen Gymnasiums der helenistischen Welt. Es war auf drei Ebenen angeordnet für Knaben, junge Männer und Erwachsene, die hier geistig, musisch und körperlich ausgebildet wurden.
    Beim Rückweg zum Mops hatten wir dann doch unseren Stolz und mieden die Seilbahn. So kam noch eine ordentliche Wanderung zustande, nach der wir nur ein kurzes Stück in die Kozak-Hochebene fuhren. Dort wartete ein feiner Platz für die Nacht auf uns und dann gab's noch eine Überraschung. Direkt bei uns graste eine Herde Wildpferde, von der mir nur wenige Fotos gelangen, denn als sie mich aus etwa 100 m Entfernung bemerkten, ergriffen sie schon die Flucht. Trotzdem hatten wir wieder mal ein einmaliges Naturschauspiel!
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  • Day 76–78

    Pergamon - Rote Halle und Asklepieion

    April 16 in Turkey ⋅ ☁️ 28 °C

    Wieder mal alte Steine, aber an Pergamon darf man doch nicht einfach vorbei fahren! Und seine Geschichte hat einiges Interessantes zu bieten. Ein Feldherr Alexander des Großen hatte ein Vermögen von 90 Talenten angehäuft (ein Talent = 20 kg Silber!) und diese seinem Eunuchen zur Aufbewahrung überlassen, um wieder ins Feld zu ziehen. Doch ist er um 281 v.Chr. aber gefallen und sein Eunuch schwang sich mit dem Vermögen zum Herrscher von Pergamon auf. Sein Neffe Attalos und dessen Nachkommen wurden Könige, diese Attiladen regierten von ihrer Akropolis aus ein Weltreich, verbündeten sich später mit Rom und so wurde Pergamon im 3.-2. Jhd. v.Chr. eine der mächtigsten Städte der Antike.
    Und nun die Geschichte um das Pergament: Die Bibliothek von Pergamon drohte die von Alexandria zu überflügeln. Um das zu verhindern, verboten die ägyptischen Könige kurzerhand die Ausfuhr von Papyrus. In Pergamon erinnerte man sich an die alte ionische Kunst, Schreibmaterial aus dünn geschabten Tierhäuten herzustellen. Daher der Name Pergament. Dieses ließ sich aber nicht rollen wie Papyrus und so schnitten sie Seiten und mit Hilfe von Deckeln entstand das Buch!
    Ab 1878 grub der deutsche Carl Humann aus, was er finden konnte, brachte alles nach Deutschland (vor 150 Jahren ging das sogar noch mit Genehmigung ders osmanischen Sultans) und wir erfreuen uns jetzt an unserem schönen Pergamon-Museum in Berlin.
    Ganz im der Nähe der Roten Halle fanden wir unter einem dichten Piniendach einen Platz für den Mops (gut bei der Wärme heute!) und schon ging's per pedes los. Diese Halle aus dem zweiten Drittel des 2. Jhd. n.Chr. war mit den Maßen 60x26 m (heute noch bis 19 m hoch) das Hauptgebäude eines Komplexes von über 270 m Länge und 100 m Breite, für dessen Fläche sogar der Fluss Selinus mit zwei gewaltigen Tunneln überbaut wurde, und es diente als römischer Tempel für ägyptische Gottheiten. Mit einfachen Säulen unter den umlaufenden Hallendächern gab man sich nicht zufrieden. Nein, es mussten durchweg 8,50 m hohe Statuen, u.A. von ägyptischen Gottheiten sein. Eine davon wurde rekonstruiert und mit ihr an einer Stelle der Marmorboden, die -Bänke und -Fassadenverkleidung, die sowohl innen und außen vollständig das Mauerwerk bedeckte. Ein kleines antikes Relikt davon habe ich noch am Boden entdeckt.
    Nach über 2 km Fußmarsch erreichten wir das Asklepieion, eine der bedeutendsten Heilstätten der Antike, Mitte des 4. Jhd. v.Chr. im Namen des Gottes der Heilkunst errichtet. Eine überwölbte 1 km lange Straße, die Via tecta führte von der Stadt zu dieser heiligen Stätte. Am Anfang wurden die Kranken voruntersucht. Todkranke und schwangere Frauen wurden gleich abgewiesen. Es gibt die Inschrift "um den Segen der Götter zu erhalten, darf der Tod nicht herein gelassen werden" (ich vermute, in Wahrheit wollte man ganz clever keine eventuellen Negativ-Schlagzeilen riskieren). Aber mit ihren durchweg homöopathischen und psychotherapeutischen Methoden haben die Heiler offensichtlich sehr populäre Erfolge erzielt. Prähistorische Funde belegen, dass hier schon wesentlich früher eine Heilstätte existiert haben muss, die heute noch sichtbare Form erhielt die Anlage dann zur Zeit Hadrians (117-138 n.Chr.).
    Nun sind wir gespannt, was uns morgen auf der Akropolis erwartet.
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  • Day 75

    die Alternative: Foca

    April 15 in Turkey ⋅ ☀️ 22 °C

    Nach Sigacik fanden wir Dank p4n diesen erholsamen Platz oberhalb von Izmir. Auch eine so große Stadt kann still und friedlich sein - wenn sie nur weit genug weg ist! Also blieben wir 2 Tage, selbst das Summen der Bienen konnten wir hören!
    Gestern machten wir uns auf den Weg nach Foca, dem zweiten Ziel, an dem man das Zuckerfest verbringen könnte. Vorbei an einer modernen, sehr schönen Moschee (noch Izmir) und kurz vor der Küste durch ein schmuckes Tor erreichten wir na 1½ Stunden unser Ziel. Auch hier war die Stadt gezeichnet vom Trubel des Ramadanfestes, es war ja schließlich noch Sonntag, und unsere Hoffnung auf einen ruhigen Platz am Stadtrand schwand zusehends, aber wie durch ein Wunder fanden wir ein Fleckchen neben einem Parkplatz, sogar mit "hauseigener" Wiese vor der Tür und schönem Blick auf Stadt und Hafen.
    Foca erscheint uns etwas größer als Sigacik aber auch hier kann man sich wohl fühlen und der Stadtbummel bot allerhand Abwechslung, die wir zwei Tage ausgiebig beobachten konnten. Aber auch unser Übernachtungsplatz entpuppte sich als Volltreffer! Die Reihen auf dem Parkplatz lichteten sich (anscheinend haben doch nicht Alle komplett 9 Tage frei oder tritt jetzt die Müdigkeit nach so vielen Feier-Tagen ein?), wir blieben jedoch stehen - besser ging's nicht. Bei Tag und bei Nacht solche Ruhe, dass wir zu Mittag sogar noch einen ungewöhnlichen Gast bewirten durften!
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  • Day 72

    Zuckerfest in Sigacik

    April 12 in Turkey ⋅ ☀️ 25 °C

    Wir waren gut beraten: "sucht euch beizeiten einen schönen Platz aus, mit Beginn des Ramadanfestes ist überall was los, ihr findet keine freie Stelle mehr!" Das haben wir dann getan und uns schon am Montag auf den riesigen Parplätzen in Sigacik ein hübsches Fleckchen inmitten herrlich duftender Kamillenblüten ausgewählt. Die Flächen waren schon ganz gut belegt, aber hauptsächlich von den in der Türkei weit verbreiteten Mini-Wohnwagen. O.k., man kann auch stolz "Mega" schreiben! Und wir waren tatsächlich die einzigen nicht türkischen Camper!
    Erste Erkundungsgänge führten uns an die einfachen, aber dekorativen Bootsstege der Fischer. Ganz anders sah es da schon an dem großen Yachthafen mit geschätzten 500 Schiffen und Booten aus (nicht Alle hatten einen sicheren Liegeplatz und es war sehr windig...).
    Kaum zu glauben, dass dieser Ort mit seinen heute 4.000 Seelen noch im Jahre 2008 ein unbedeutendes Fischerdorf war! Heute steppt der Bär, der riesige Hafen lockt Leute und Geld an und in der Altstadt, die nicht schmucker sein könnte, drängen sich die Menschen. Und das Ganze ohne Bademöglichkeit in der viel zu seichten Bucht!
    Wir fanden ein ganz im Afrika-Stil gehaltenes Restaurant, das Riccio Café, in dem wir uns so wohl fühlten, dass wir am nächsten Tag nochmals auf der Dachterrasse bei Shake, Kaffee und Blick über die Dächer so richtig relaxten (man merkt, seit unserer letzten Reise sind wir ganz schön Afrika-infiziert).
    Pünktlich am Mittwoch gab es bei uns leckere Lammsteaks, obwohl wir beileibe nicht behaupten wollen, dass wir uns an die Fastenregeln gehalten hätten.
    Durch das Zuckerfest (nach dem Ramadanmonat haben fast alle Türken 9 Tage frei, die Kinder Ferien und die Familien packt die Unternehmungslust) wurde es im Ort entsprechend voll. Aber auch auf unserer idyllischen Wiese!!! Wir fühlten uns regelrecht umzingelt von Grills, Lagerfeuern, ständig klappenden PKW-Türen, laut durcheinander redenden Menschen und Musik aus allen Richtungen. Nach der zweiten sehr unruhigen Nacht mit wenig Schlaf war unsere positive Anteilnahme an dem fröhlichen Leben erschöpft, so dass wir am Freitag Morgen lieber abreisten.
    Wir bereuen nichts, alles hat uns sehr gut gefallen und berührt, es war eine tolle Erfahrung! Aber jetzt stehen wir an einem einsamen Waldweg in 350 m Höhe nördlich von Izmir mit Blick auf die ferne Großstadt und erfreuen uns endlich wieder am lieblichen Vogelgezwitscher.
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  • Day 66

    Izmir

    April 6 in Turkey ⋅ ☀️ 22 °C

    Samstag war es soweit. Der Kühlschrank bekam seine Spezialbehandlung und nun leistet er wieder seinen Dienst! Großes Aufatmen, nicht mehr so oft und wenig einkaufen, von der Hand in den Mund leben!
    Gleich danach steuerten wir den Parkplatz mit diesem fantastischen Blick über die Viereinhalb-Millionen-Stadt und ihren Golf von Izmir an und gleich nach dem Mittagessen liefen wir den hohen Berg hinunter. Als Erstes drängten wir uns durch den bunten, aus allen Nähten platzenden Basar, bis wir an die alte Karawanserei aus der Mitte des 18. Jhd. kamen. Erstmal eine Erfrischung, etwas ausruhen und dieses schöne Gebäude näher inspizieren.
    Wir mussten nicht einmal nach ihr suchen, gleich darauf standen wir vor der ältesten und größten Moschee der Stadt, der Hisar Kamii aus dem Jahr 1597. Als wir direkt vom Getümmel des Basars in den Innenraum traten, kamen wir schlagartig in eine Oase der Ruhe. Interessant, wie die weite Kuppel von den sechs mächtigen Säulen getragen wird. Ich stieg noch eine enge Treppe nach oben, hielt verdutzt inne, machte dann schnell eine Foto (mit deutlich besserer Perspektive) und verschwand lieber ganz schnell wieder, denn diese Empore wird von den Frauen für ihre Gebete genutzt!
    Anschließend hängten wir noch einen Stadtbummel an, staunten über die Dichte der unzähligen Hochzeitsausstatter und passierten die vielen Cafés, Restaurants und mondänen Designerläden an der Ufer- und Hafenpromenade.
    Den Rückweg wählten wir so, dass wir den Kültür Parki nicht verpassen. Bis dahin war es schön, aber dann musste der Aufstieg zu unserem Nachtquartier in 135 m Höhe noch bewältigt werden. Das ging schön langsam und gemächlich, doch oben angekommen mussten wir erstmal die Garderobe wechseln. Abendessen und Betrachtung des Sonnenuntergangs (bis tief in die Nacht) waren ein Genuss!
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  • Day 65

    Ephesos

    April 5 in Turkey ⋅ ☀️ 22 °C

    Am nächsten Morgen fuhren wir die zuvor erlebten heftigen Staus dieser Stadt vermeidend beizeiten los und frühstückten auf dem Parkplatz von Ephesos. Scheinbar ist dieses kulturhistorische Denkmal ein Muss für die ganze Welt, weshalb man sich auch den Eintrittspreis von 40,- € gestattet. Selbst dieses riesige Areal vermag kaum noch die unzähligen Busladungen aufzunehmen, aber auch von denen blieben wir Dank unseres zeitigen Erscheinens weitestgehend verschont.
    Bereits bis ins 7. Jahrtausend v.Chr. lassen sich Spuren menschlicher Siedlungen in dieser Gegend nachweisen und noch im 3. Jahrtausend v.Chr. lag die Stadt direkt am Meer. Ansonsten erfuhr sie eine Entwicklung wie vielerorts in der Türkei, nur eben prachtvoller und wichtiger: ab dem 3. Jhd. v.Chr. helenisch, dann römisch, Blütezeit im 2. Jhd. n.Chr. (wovon die unzähligen Stiftertempel usw. zeugen). Auch ist uns bisher nirgends eine Agora (Marktplatz) in den Abmessungen von ca. 150 x 150 m begegnet. Jedoch ab 230 passierte der wirtschaftliche Rückgang durch mehrere Erdbeben und gotische Überfälle. Ab dem 4. Jhd. war die Stadt unter byzantinischer Hand zwar für ein Jahrtausend noch bewohnt, aber ihren Glanz und ihre Strukturen hatte sie verloren.
    Heute ist deutlich zu erkennen, dass die Archäologen vieles wieder im Ansatz errichtet haben, was vor und nach den Ausgrabungen garantiert nicht mehr stand. Aber damit vermitteln sie uns einen guten bildhaften Eindruck von der Pracht und Bedeutung dieser antiken Stadt und vielleicht sollte das uns die 40,- € doch einfach wert sein?
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  • Day 64

    Apollontempel und Kusadasi

    April 4 in Turkey ⋅ ⛅ 21 °C

    Auf dem weiteren Weg nach Norden steuerten wir eine Sehenswürdigkeit an, deren Geschichte in allen Quellen so verwirrend beschrieben ist, dass ich aus Angst, Fehlinformationen zu verbreiten, lieber nichts darüber schreibe. Aber sehen wollte ich sie! Nur so viel: der Apollontempel von Didyma war einer der größten der Antike und das sieht man ihm noch heute an. In der ADAC-Karte steht geschrieben, er war das bedeutendste Heiligtum an der kleinasiatischen Ägäisküste. Er sollte zu Ehren des Apollo so gigantisch werden, dass er trotz einer fast 500 Jahre währenden Bauzeit nicht fertig wurde. Die Säulen sind gut 20 m hoch. Schlussendlich wird er von den Ausmaßen nur vom Heratempel im Heraion von Samos und dem Tempel der Artemis in Ephesos überboten.
    Der Abstecher nach Didim lohnte sich auf alle Fälle, denn außer der monumentalen Größe besticht dieser Tempel durch die Vielzahl und akkurate Ausführung der Details, die so ein Steinmetz erstmal fertig bringen muss.
    Anschließend suchten wir uns in der belebten Stadt Kusadasi einen abgelegenen Ort zum Übernachten, liefen zu Festung, Hafen und in die Altstadt. Dass dabei für Rosi aus der geplanten Lederjacke sogar zwei solch gute Stücke geworden sind, war natürlich um so erfreulicher.
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  • Day 63

    mit Kerim auf dem Bafa-See

    April 3 in Turkey ⋅ ⛅ 26 °C

    Mal was Anderes: ein deutsch sprechender Einheimischer bietet Bootstouren an und das wollten wir nicht versäumen. Dass Kerim sogar ein studierter Archäologe ist, erfuhren wir erst, als wir bei ihm im Boot waren. Seine Erläuterungen waren überaus aufschlussreich und interessant.
    Zu jeder Insel und ihren Ruinen konnte er uns Dinge berichten, die wir uns niemals hätten anlesen können. Auf der Vogelinsel stirbt so langsam die Vegetation ab, weil diese Tiere anscheinend noch nichts von Wasserspülung gehört haben. Natürlich beeindruckten die Pelikane mit ihrer Größe und dem majestätischen Flugbild am Meisten.
    Als wir zu Mittag an Land gingen und Kerim nach einer kleinen Klettertour Felsmalereien an einer Höhlendecke zeigte, die hier bereits vor 11.000 Jahren entstanden, guckte ich ungläubig aus der Wäsche. Ich fragte sicherheitshalber nochmal nach, aber hier gab es tatsächlich schon zu dieser Zeit erste menschliche Ansiedlungen und die Zeichnungen behandeln viel die Themen Familie und Viehzucht!
    Zurück am Strand unternahmen wir am Nachmittag noch einen kleinen Spaziergang und es ist ja nichts Neues, aber so ein uralter Olivenbaum zieht Einen immer wieder in seinen Bann!
    Beim Abendrot machten wir uns bewusst, wie selbstverständlich es für uns geworden ist, jeden Tag (mit wenigen, kurzen Ausnahmen) die strahlende Sonne genießen zu können. Also, nicht übermütig werden!
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