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- Dia 105
- 14 de jun. de 2025 09:06
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 53 m
GréciaΘέρμη40°34’37” N 22°57’2” E
Der 1. Tag unterwegs

33 sm / 6.5 h
Bevor wir zu unserem nächsten Törn aufbrachen – Abenteuer ahoi! – stand noch eine heilige Pflicht an: der Samstagsmarkt! Ein wahres Spektakel mit allem, was das hungrige Seglerherz begehrt. Frisches Gemüse, süßes Obst, zappelnde Meeresfrüchte, Fleisch in allen Aggregatszuständen und natürlich: lautstarke Verkäufer, die mit dem Enthusiasmus eines Fußballkommentators ihre Tomaten anpriesen.
Ich liebe dieses bunte, chaotische, herrlich duftende Durcheinander – auch wenn man dabei gelegentlich von einem Oktopus aus der Kühlbox schockgefroren wird.
Zurück auf der AMBIRAMUS hieß es dann: Lade-Tetris für Fortgeschrittene. Die beiden Schwestern plus Proviant für eine gefühlt 10-köpfige Crew wollten ja auch untergebracht sein. Dank Katamaran (und etwas Tetris-Erfahrung) bekam jedes Stück Käse, jede Olive und jede Wasserflasche ihren zugewiesenen Platz – militärisch präzise, aber mit mediterraner Gelassenheit.
Dann legten wir ab – zunächst noch zurückhaltend mit Genua und einem Motor, ganz nach dem Motto: „Warmsegeln“. Doch dann zeigte sich der Wind von seiner charmanten Seite, und der Parasailor rief nach seinem Auftritt!
Die Choreografie vor dem Launch? Fast wie eine kleine Broadway-Show:
1. AWA checken – 150° ist das neue sexy!
2. Alle Leinen inspizieren – auch die, die sich gerne verknoten, wenn man nicht hinsieht.
3. Bergeschlauch und Segel vorbereiten – wie ein Geschenk, das man gleich auspackt.
4. Spifall setzen – am besten mit entschlossener Miene.
5. Optional: Ein Schlückchen Rum – zur Nervenberuhigung (nur für den Skipper, versteht sich 😜). It‘s a Joke!
6. Kurze Einweisung an die Crew – mit viel Gestik und noch mehr Hoffnung.
7. Spifall und Bergeschlauch verknüpfen – ohne Knoten in den Hirnwindungen.
8. Alles hochziehen – ein Moment zwischen Spannung und Spaghetti.
9. Letzter Akt: Der blaue Zug an der Bergeschlauchleine – und tadaaaa:
Der Schirm entfaltet sich in voller Pracht!
Und da war er: Unser fliegender Regenbogen, majestätisch vor dem Bug. Wir segelten mit 6 Knoten dahin, bei 170 Grad Windwinkel und 8 Knoten Windgeschwindigkeit – sanft, elegant, fast schon poetisch. Drei Stunden lang fühlte es sich an wie Fliegen auf Wasser.
Fazit: Kein Sitzsack? Egal. Dafür der schönste Schirm über dem Meer. Und unter uns: der beste Markt-Snack-Vorrat östlich von Poseidons Kühlschrank.
Skipperregel Nr. 1:
Immer den Horizont im Blick behalten –
nicht die Kühltasche.
Und siehe da – es hat sich mal wieder gelohnt! Während meine beiden Lieblingsschwestern gemütlich in der Sonne dösten und sich vermutlich gerade Gedanken über die Aperitifwahl machten, beobachtete ich wachsam das barometrische Ballett am Horizont.
10 Knoten.
11 Knoten.
12 Knoten.
Alarmstufe Parasailor!
Sofort rief ich, mit dem Ernst eines Flugkapitäns kurz vor der Landung:
„SEGEL EINHOLEN!“
Dank vorheriger Einweisung und einer Portion Schwesternpower wurde der Parasailor in Rekordzeit eingefangen – der Bergeschlauch tat seinen Dienst wie ein gut dressierter Dackel. Spifall runter, Schirm ab in die Bugkabine, Tür zu, Feierabend.
Und dann – PENG!
Winddreher deluxe. Von lauem Lüftchen zu 26-Knoten-Böen in weniger als einer Minute.
Ein Wetterumschwung wie aus dem Bilderbuch – allerdings eher die Gruselversion.
Zum Glück hatte der Skipper (also ich 😎) den richtigen Riecher. Die Wellen bauten sich auf wie ein schlecht gelaunter Streikchor, die Fahrt sank auf 3.5 Knoten, und das Ziel lag noch zwei Stunden entfernt. Zeit für Plan B:
Kurswechsel!
Zurück in den nächsten Hafen, Rückenwind sei Dank – jetzt schoben uns die Wellen brav wie ein schwimmender Fahrstuhl. Nach einer halben Stunde glitten wir in ein friedliches Hafenbecken, als wären wir nie anders unterwegs gewesen.
Langsseits festgemacht, Leinen klar, Zeit für den gemütlichen Teil des Abends:
Kombüse ahoi!
Wie immer: Unsere Vorratskammer – besser sortiert als mancher Tante-Emma-Laden.
Auf dem Menü:
Speck – in knuspriger Bestform,
Bohnen – mit Blähgarantie,
Bratkartoffeln – goldbraun wie ein Sommertag
und ein frischer Salat – für’s Gewissen.
Dazu ein Glas selbsthergestelltes Wasser
und als Hintergrundmusik:
Katzengesang vom Kai, live und ohne Ticket.
Ein ereignisreicher Tag, der uns mal wieder zeigte:
Der Skipper denkt, der Wind lenkt – und die Bohnen sorgen für den Rest.Leia mais
Viajante
👏
Viajante
Sehr stolz🥰