Camino

septiembre - noviembre 2021
Von Saint Jean Piet de Port nach Santiago de Compostela Leer más
  • 112huellas
  • 3países
  • 61días
  • 758fotos
  • 45videos
  • 3,9kkilómetros
  • 1,3kkilómetros
  • Día 10

    Etappe 9 Najera - Santo Domingo

    22 de septiembre de 2021, España ⋅ ⛅ 20 °C

    Erstaunlich ausgeschlafen wachten wir heute Morgen in unserer Albergue auf. Wir packten unsere Taschen, putzten die Zähne und machten uns auf den Weg.
    Durch den Vollmond gelang es uns heute alle Pfeile zu entdecken und uns ausnahmsweise nicht zu verlaufen.

    Die Strecke, welche uns als schönste Strecke in ganz Rioja angepriesen wurde, stellte sich als Weinberge ohne Weinverkostung und Feldwege an Bundesstraßen heraus. Hinter jedem Berg vermuteten wir das Ortenberger Schloss. Haben es allerdings bis jetzt noch nicht gefunden.

    Heute gab es ausnahmsweise auch keinen Kaffee am frühen morgen. Stattdessen entschieden wir uns für einen frisch gepressten Orangensaft.

    In Santo Domingo angekommen nahmen wir die ersten Betten in der örtlichen Albergue.
    Leider gab es im Dorf recht wenig zu entdecken und so hatten wir Zeit uns den wirklich wichtigen Fragen im Leben zu stellen wie Beispielsweise, ob Schnecken schon mit ihren Häusern auf die Welt kommen.

    Im Santa Domingo besuchten wir die Kirche, hier gibt es nämlich eine Besonderheit! Neben Bänken und Altaren gibt es hoch oben in der Kirche eine Käfig, indem ein Hahn und ein weißes Huhn leben. Dies ist seit dem Mittelalter so und soll an ein Wunder erinnern.
    Die Tiere werden aus Tierschutzgründen aller 2 Wochen regelmäßig ausgetauscht, erfuhren wir dann später!

    Es heißt, wenn der Hahn kräht schafft man die gesamte Strecke nach Santiago. Das Krähen habe ich nicht gehört aber Janine meint es gesehen zu haben. ( häh? )

    Danach ging es noch die etwa 700 Treppenstufen auf den Kirchturm hinauf. Weswegen sich dorthin kein anderer Pilger verirrt hatte, haben wir erst oben begriffen. Gluteus Maximus lässt wieder grüßen!

    Wir befinden uns gerade vor der Entscheidung, entweder eine Etappe aufzuteilen oder zwei am Stück zu laufen. Grund hierfür ist es, dass wir unseren Pilgerbekanntschaften voraus sind und unsere aktuellen Begleiter leider hauptsächlich aus Spanier bestehen.

    Bilanz:
    -21,29km
    -327 Höhenmeter
    -218,5 km km Gesamtstrecke
    Janine hat immer noch Schmerzen an den Fußsohlen aber dafür hat sie jetzt neue Sexy Sandalen.
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  • Día 11

    Etappe 10 Santo Domingo - Belorado

    23 de septiembre de 2021, España ⋅ ⛅ 8 °C

    Völlig unausgeschlafen und genervt mit einem dicken Auge,verließen wir um Punk 6.00 Uhr die Albergue. Heute schafften wir es sogar uns im Dunkeln gegenseitig umzurennen.
    Aufgrund dessen, dass Janine ihre Füße immer noch nicht perfekt waren, entschieden wir uns den Tag ganz ruhig und entspannt angehen zu lassen. Leute die uns mit einem freundlichen Buen Camino begrüßten, bekamen von uns nur ein mürrisches mmmmh als Antwort.

    Bis zum ersten Foodtruck nach 6km verlief die Strecke sehr ruhig. Beim ersten Kaffee hatten wir dann das Glück, gerade rechtzeitig zum Sonnenaufgang anzukommen. Mit meinem Orangensaft kühlte ich mein Auge, welches immer dicker wurde!

    Die weitere Strecke wurde erst dann gesprächiger, als wir Klaus aus Friedrichshafen kennenlernten. Nicht nur der Gesprächsstoff wurde mehr, sondern auch der Schritt schneller. Wodurch wir auch schon bald am nächsten Kaffee ankamen. Von Koffein aufgeputscht und fit wie das Duracellhäschen kamen wir gut voran.

    Bald trafen wir auf einen der im Internet angepriesenen Straßenhunde. Allerdings schien dieser zwar bissig aber sehr verspielt. War ja immerhin noch ein kleiner Welpe!

    In Bolorado angekommen begrüßten uns viele farbenfrohe Bilder an den Hauswänden. Unsere Albergue für diese Nacht ist die bisher allerschönste! (Mit eigenem Restaurant und sogar einem Pool!).

    Auf dem Weg die örtliche Ruine auf dem Berg zu besichtigen, trafen wir die Betreuerin einer Albergue. Nach längerem Gespräch mit der netten deutschen Frau, stellte sich heraus, dass sie in Offenburg geboren worden ist. Obwohl wir ziemlich erschöpft von der kurzen Nacht waren, bestiegen wir noch tapfer die Ruine. (700 Meter hoch!)

    Noch einen Abstecher in die Stadt, ein Bier mit netten Pilgern aus Amerika und Kanada getrunken und einen schönen Abend im Garten der Albergue verbracht.

    Bilanz:
    -23,83km
    -349 Höhenmeter
    -242,33 km Gesamtstrecke
    Wieder schmerzende Füße aber immerhin trägt Janine Socken und sexy Sandalen.
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  • Día 11

    Etappe 10 Ein Berg geht immer noch ….

    23 de septiembre de 2021, España ⋅ ⛅ 17 °C
  • Día 12

    Etappe 11 Belorado -Atapuerca

    24 de septiembre de 2021, España ⋅ ⛅ 8 °C

    Nachdem wir gestern die Albergue so gelobt haben, mussten wir feststellen das sie rücksichtsloser war, als alle die wir bisher hatten, was den Schlafsaal anging!
    Ein älterer Herr meinte er müsse die ganze Playlist von Elvis lautstark runtertrallern (er konnte bestimmt singen, aber bitte nicht Elvis und bestimmt nicht nachts). An Schlaf war da trotz Ohropax nicht zu denken, bis Janine mal in die Runde warf, er solle jetzt mal seine Klappe halten!

    Als wenn wir es geahnt hätten, ließen wir noch am Automaten zwei Kaffee raus, bevor wir starteten!
    Ab ging es wieder in die Dunkelheit Richtung Sonnenaufgang! Dieser blieb uns heute aber leider verborgen, der Himmel hing einfach nur in Wolken!
    Zu unserem Erstaunen durchliefen wir zwei Dörfer in denen nicht ein Café oder eine Bar geöffnet hatte! Also weiter ins nächste Dorf, da bekamen wir dann unser Frühstück, einen Kaffee und unser frisch gepressten Orangensaft, gesund kann auch schmecken!

    Wir waren heute ganz froh,dass der Himmel bedeckt war, denn es ging heut gut bergauf!
    Wir liefen nicht wie die Tage zuvor durch Felder, Reben und der Straße entlang. Die Strecke heute war nicht ohne.
    Die Besteigung des letzten Gipfels waren bis zu 20 Prozent. Wir glauben an dieser Stelle hat Hape Kerkeling sein Gepäck nach oben transportieren lassen.
    Durch den Wald, der Anstieg war schon enorm, liefen wir immer mal wieder mit Pilger weiter!
    Am höchsten Punkt angekommen machten wir Rast, es war ein schöner angelegter Tikiplatz!
    Heute waren, glaube ich, nur deutsche Pilger unterwegs, zumindest kam es uns so vor! Heike war eine von denen, sie läuft den Jacobsweg schon ab Karlsruhe, ihre Freundin von Offenburg aus! Respekt den beiden ( Benefiz für einen guten Zweck).

    So wie es schon ganz oft hier passiert ist, kommt genau dann das was du gerade brauchst! In dem Moment kam ein Mann mit seinem Auto und baute seinen persönlichen Foodtruck auf! Seine gute Laune steckte sofort an, ein Kaffee, ein Tänzchen und weiter ging’s bergab!

    Unterwegs liefen wir noch ein Stück mit Speedy Gonzales den Berg herunter, was unseren Schnitt deutlich verbesserte! Wir konnten mit ihr Schritt halten, weil sich unsere Pipipausen abwechselten. Heute lief es, Janine sogar teilweise mit 2 Rucksäcken!

    Ein kurzer Regenschauer begleitete uns den restlichen Weg zum Zielende. Da wir aber am Etappenziel kein Bett erhielten, mussten wir 6 weitere Kilometer laufen und kamen nass bis auf die Knochen in unserer Albergue an!
    Ein ausgebauter Kuhstall, welcher mit sehr viel Liebe hergerichtet wurde, war unsere heutige Unterkunft! Unsere Wäsche zum trocknen aufgehangen, da die Sonne gerade schien beschlossen wir im Dorf das einzige Restaurant zu besuchen.

    Nach 11 Tagen haben wir heute das erste mal richtig gut gegessen.
    Unsere Laune verfinsterte sich allerdings schlagartig, als es draußen anfing zu gewittern. Uns wurden zwei Dinge bewusst…
    1. unsere Wäsche hängt draußen um in der vermeintlichen Sonne zu trocknen und
    2. das einzig trockene das wir besitzen haben wir gerade an (natürlich alles außer unserer Regenjacke!).

    Nach dem wir das Essen so weit es ging in die Länge gezogen hatten, hatten wir das Glück, dass das Gewitter noch schlimmer zu werden schien. Aus einer leichten Panik heraus, fragte Janine den Kellner nach zwei XXL Müllsäcken und nach kurzer Diskussion verstand er, wir brauchen einen Poncho! Kurzerhand eilte er lachend in die Küche und kam mit zwei Müllsäcken, welche mit Löchern für unsere Köpfe versehen waren zurück. Wir waren die Belustigung des ganzen Restaurants!
    Trocken in der Albergue angekommen (nach ca. 400 Metern) begrüßte uns strahlender Sonnenschein…

    Als wir in die Albergue, wo schon alle am schlafen waren, ankamen schauten wir uns das erste mal auf einem Foto an und bekamen so einen Lachflash, das ich mir die Luft anhielt und die Herberge verlassen musste um nicht alle aufzuwecken.

    Um uns in aller Ruhe alles von der Seele zu lachen laufen wir nun im Dorf spazieren, obwohl es hier absolut nichts gibt.

    PS …an diesen Schlafsack werd ich mich nie gewöhnen- NIEMALS…

    Bilanz:
    -30,42 Kilometer
    -500 Höhenmeter
    -272,75 km Gesamtstrecke
    Heute mächtigen Bauchmuskelkater vom lachen..
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  • Día 13

    Etappe 12 Atapuerca - Burgos

    25 de septiembre de 2021, España ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute wäre es wahrscheinlich gescheiter gewesen, später zu starten und nicht in der Dunkelheit. Denn der Weg führte erst mal bergab durch Geröll, welches schon schwer gewesen wäre bei Tageslicht. Durch den starken Regen von gestern war es zumal rutschig und riesige Wasserpfützen versperrten uns teilweise den Weg! Sodass wir immer wieder vom Weg abkamen! Unter den wachsamen Blicken vieler im dunkeln leuchtenden Augen, hasteten wir weiter in Richtung des nächsten Dorfes. Wir hoffen bis jetzt, dass es sich dabei nur um Katzen gehandelt hat.

    Pünktlich zum Sonnenaufgang trafen wir zwei ältere Pilger, die auf dem Weg etwas suchten. Wir suchten sofort mit, ohne zu wissen, was eigentlich. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine Batterie aus seinem Hörgerät handelte. Janines gute Tat für den heutigen Tag, sie fand sie!

    So gingen wir heute nach Burgos, immer wieder von dem ein oder anderen Pilger begleitet.
    Fast die gesamte Strecke verlief über eine stark befahrene Straße. Auf den Seitenstreifen hatten wir aber meistens genug Platz!
    Die Landschaft wechselte von kargen vertrockneten Feldern zu eindrucksvollen Felsen und dann wieder zu vertrockneten Feldern.

    Die Kathedrale von Burgos, die drittgrößte Spaniens, sahen wir schon von weitem. Bedingt durch den anhaltenden Nieselregen und den schmerzenden Füßen von Janine zog sich die Strecke ins Unendliche.

    In Burgos angekommen, begann die Suche nach einer Unterkunft. Da alle Alberguen ausgebucht oder geschlossen waren, freute ich mich schon jetzt auf ein Hotelzimmer! Zielstrebig peilte ich eins an.
    Als Bill und sein Freund Janine ansprachen und ihr berichteten, oben auf dem Berg seien noch Betten frei, ging es unzählige Stufen an der Kathedrale vorbei, die wir nach unten gerannt sind und jetzt wieder hoch.
    Da war ich den Tränen nahe, heute wollte ich mal keine Albergue, wollte mein eigenes Zimmer, meine eigene Dusche und mein eigenes WC.
    Janine ihre Gummibärtherorie machte es nicht besser, eher schlechter!

    Schnell stellte sich heraus, dass sich unser Bett direkt neben der Toilette befand. Der von dort ausgehende Duft landete in meinem Bett! Um die Nacht dennoch zu überstehen, machten wir uns auf den Weg eine große Flasche Duftspray zu kaufen. Damit sprühte ich alles ein was im Umkreis von 10 Metern war, quasi das ganze Obergeschoss! Sofort verließen wir die Herberge, bevor jemand sich jetzt über diesen mehr als aufdringlichen Duft beschwerte!

    Den Abend verbrachten wir bei strömendem Regen in einer Tapasbar in Burgos. Zumindest hatten wir heute an unsere Regenjacke gedacht… allerdings nicht an festes Schuhwerk, mit Flip Flops waren wir unterwegs…
    So wanderten natürlich alle Blicke erstmal auf unsere Füße!
    Pudelnass und durchgefroren in Flip Flops ging es zurück in das stinkende Bett.
    Trotz stinkenden Bett (Ausnahme heute) ist es ne coole Tour , wir genießen jeden Moment!

    Bilanz:
    -21,47km
    -169 Höhenmeter
    -294,22 km Gesamtstrecke
    Janine ihre Füße tun immer noch weh.
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