Mario Wallner

Morgens noch gemütlich gefrühstückt, kurz verabschiedet von unseren Leipzigern und dann gings los zur letzten Etappe dieser Tour. Den Frühverkehr von Kaunas haben wir schnell hinter uns gebracht und sind bis Marijampole durchgefahren. Dort haben wir noch ein bisschen was eingekauft. Viele Baustellen haben unser Navi verwirrt und so irrten wir noch ein wenig durch diese Stadt bevors wieder auf die Autobahn ging. Schnell waren wir an der Grenze und wurden in Polen mit einem neuen Autobahnabschnitt überrascht den das Navi noch nicht kannte.Trotz verwirrtem Navi und der Umstellung auf Mitteleuropäische Zeit kamen wir beim ersten Punkt früher an als gedacht. Dieser Punkt der mitten im nirgendwo stand sollte ein Einmannbunker sein, den wir im Maisfeld nicht finden konnten. Also gings weiter zum nächsten über tolle Schotterstrassen! Das freut das Potholerherz! 😁 Am Weg zum nächsten Punkt hätten wir mehrere Überreste von anderen Bunkern sehen sollen aber bis auf einen haben wir keinen gefunden. Dafür fanden wir einen tollen Aussichtsturm mit super Rundumblick. Der nächste Punkt war dann ein halb verfallener Mannschaftsbunker bei dem wir viele Potholer trafen mit denen wir ein wenig quatschten konnten. Dann gings weiter zu einer aufgelassenen Eisenbahnstrecke mit ein paar erhaltenen Brücken. Dort verpassten wir unsere Leipziger nur knapp. Nach ein paar Fotos gings weiter zum nächsten Punkt. Auf dem Weg dorthin holten wir unsere Leipziger ein und setzten die Fahrt im Konvoi fort. Leider verloren wir die beiden bei einem Tankstopp wieder weil ihr Navi sie gleich zum letzten Punkt vorm Ziel lotste!
Der vorletzte Punkt vorm Ziel war der Mamerkibunker. Mamerki, oder auf deutsch "Mauerwald" war ein riesiger Bunker komplex der Heeresführung des dritten Reiches. Der Komplex zählt zu den am besten erhaltenen Bunkern heutzutage. Einige Teile des Komplexes können betreten werden und man erfährt in einer Ausstellung von der Bedeutung dieser Anlage, den Kämpfen der Nazis gegen die Sowjets und von der Suche nach dem Bernsteinzimmer. Danach gings zum letzten Punkt vorm Ziel. Diesmal besuchten wir die berühmte "Wolfsschanze". Von dem einst wichtigsten Bunkerkomplex des dritten Reiches ist nicht mehr viel erhalten. Zum Teil wurde zum Ende des Krieges vieles vernichtet oder in den darauffolgenden Jahren oder die Natur eroberte sich den Platz zurück. In den letzten erhaltenen Baracken erfährt man viel über die einstige Bedeutung der Wolfsschanze und über das missglückte Attentat auf Hitler. Dort trafen wir kurz auf unsere Leipziger die auch bald aufbrachen zu ihrem Hotel. Nach soviel Geschichte an einem Tag war es Zeit für uns die letzten Kilometer dieser Tour anzupacken. In Bartoszyce, an einem geheimen Ort in einem Park, beendeten wir diese Tour mit unserer Zieleinfahrt.
Nach 7 interessanten Tagen, viel gefahrenen Kilometern, tollen und leider ziemlich unguten Begegnungen ( wo wir so ehrlich sind das die tollen Begegnungen überwiegen!) haben wir die Baltikum-Rallye ohne Schaden geschafft! Tolle Eindrücke, viel neues geschichtliches Wissen und Erfahrungen können wir nun mit nach Hause nehmen. Nach einer guten polnischen Wurst, der obligatorischen Ziel Zeremonie und verabschieden von vielen neuen Bekannten gings ins Hotel. Den noch sind wir nicht zuhause!Read more