Jordanien

July - August 2023
Wüste & Meer, Kultur & Entspannung, Sightseeing & Tauchen, Zelten & Luxus Hotels Read more
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  • Day 2

    Floaten im Toten Meer 🌊

    July 31, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 37 °C

    Über 6 Monate ist es mittlerweile her, dass wir unsere Reise nach Jordanien geplant und gebucht haben. Und endlich hat das Warten ein Ende!

    Um möglichst viel von dem vielversprechenden Land sehen zu können, haben wir wie so oft eine Rundreise geplant.
    Ihr Startpunkt: das Tote Meer ☠️.

    Die Erwartungen an diesen Ort waren hoch angesetzt, immerhin soll man Dank des hohen Salzgehaltes wie magisch auf dem Wasser liegen. Das mussten wir natürlich direkt nach unserer Ankunft austesten. So führte es uns direkt nach dem fantastischen Frühstück, das für uns aus vielen arabischen Leckereien wie Hummus, Joghurt, Falafel, dünnem Fladen, Feta, Gurken, Obst und Oliven bestand, direkt zum großen Wasser. Aufgrund des ständig zurückgehenden Wasserstands erstreckte sich der Weg dahin durch trockene Landschaft ohne Schatten. Bei Temperaturen von etwa 40 Grad war der Weg also gar nicht mal so angenehm. Eine kleine Abkühlung im Meer hätte uns somit gut gefallen, nur konnte uns das Tote Meer mit einer Wassertemperatur von … eine solche nicht bieten. Wir rieben uns also erstmal mit dem Schlamm des Meeres ein, bevor wir es endlich wagten das Meer zu betreten.

    Die diversen Erzählungen um das Tote Meer sind natürlich wahr und es ist tatsächlich magisch in dem Wasser zu baden. Auch wenn man alle Muskeln entspannt, lässt einen das Wasser auf der Oberfläche treiben, sodass man sich nach dem Bad wie neugeboren fühlt. Schwimmen kann man in dem Meer allerdings nicht, denn die Beine werden vom Wasser oberhalb der Wasserfläche gehalten, sodass man sich mit ihnen nicht abstoßen kann. Man kann sich also nur mit den Armen fortbewegen, wobei man jedoch ganz besonders doll aufpassen muss kein Wasser in die Augen zu bekommen. Max musste leider spüren wie sich ein Tropfen Wasser im Auge wie tausend kleine Nadeln angefühlt hat, sodass er kaum noch den Weg hinaus finden konnte.

    Am Strand konnten wir uns nach dem Bad abduschen, sodass wir das laugenartige Salzwasser loswurden. Und für etwa zwei Minuten fühlten wir uns tatsächlich erfrischt. Anschließend konnten wir uns aber wieder bloß auf unseren Liegen im Schatten aushalten, wo wir lasen und schliefen.

    Nach einem Wechsel zum Pool wurden wir erneut hinsichtlich einer Abkühlung enttäuscht, denn auch dort war die Wassertemperatur nicht geringer. Dennoch gelang es uns nach den vielen stressigen Wochen endlich mal abzuschalten. :)

    An unserem ersten Abend haben wir nach dem vorzüglichen Abendessen bei Livemusik und 32 Grad auf der Terrasse unseres Hotels gesessen und unsere erste jordanische Hubbly Bubbly geraucht, welche akzeptabel, aber nicht so gut wie die deutschen war. Bestimmt wird es auf unserer Reise noch die ein oder andere Hubbly Bubbly bei orientalischen Nächten geben. 🌙✨
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  • Day 4

    Dead Sea —> Ma‘in Hot Springs

    August 2, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 31 °C

    Das schönsten daran mit einem Mietwagen unterwegs zu sein ist es die Landschaft richtig erkunden zu können und anzuhalten wann und wo man möchte. ☺️

    Jordanien hat eine atemberaubende Landschaft, die immer ähnlich, aber doch immer unterschiedlich ist. Der Großteil der Landesfläche ist sandig, steinig und trocken und deswegen so gut wie unbewohnbar. Der Weg vom Toten Meer zu den heißen Quellen bei Ma‘in führte uns deswegen durch weitreichende Landschaft, die nur von Kamelen und Beduinen bewohnt sind. Diese Weite brachte uns nicht nur einmal zum Staunen und zum Einlegen kurzer Fotostopps. Mit unserer Drohen konnten wir auch den Blick von den Bergen auf das Tote Meer einfangen. 🌊

    Ein für uns besonderer, aber in diesem Land wohl recht üblicher, Moment war es als plötzlich ein Kamel auf der Straße stand. Weil auf den Straßen so gut wie keine Autos unterwegs sind, war es natürlich auch hier wieder kein Problem kurz anzuhalten. 🐪

    Wenn man Ewigkeiten nur durch sandfarbene Landschaft gefahren ist, ist es kaum zu glauben, wenn man plötzlich einen grünen Fleck in der Ferne entdeckt. Genauso ist es uns mit den Hot Springs ergangen, die sich schließlich wie eine Oase inmitten der Wüste erstreckte… 🌴
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  • Day 4

    Ma‘in Hot Springs

    August 2, 2023 in Jordan ⋅ 🌙 32 °C

    Wie eine Oase erstreckt sich der kleine Ort Ma‘in inmitten der sandigen Landschaft. 63 natürliche Thermalquellen betreiben mehrere Wasserfälle, deren Wasser einen kleinen Bach zum Fließen und die Landschaft darum zum Ergrünen bringt. Gespeist werden die Quellen durch Regenwasser, das sich auf dem Weg ins Tal durch Lavagestein auf bis zu 63 Grad Celsius erhitzt.

    Dank der Nebensaison und dem geringen Tourismus haben wir in dem wunderschönen 5-Sterne Hotel Ma‘in Hot Springs ein Zimmerupgrade auf eine riesige Suite mit tollem Ausblick bekommen. Und durch einen weiteren Glücksfall wurde der Mainpool des Hotels gerade gewartet, sodass wir kostenlosen Zugang zu dem exklusiven Spapool des Hotels bekamen. Dort mündet ein riesiges Wasserfall direkt in einen Pool, was einfach nur atemberaubend ausschaut. Auch wenn die Wassertemperatur des Pools 42 Grad betrug, konnten uns die warmen Spritzer des Wasserfalls etwas abkühlen.

    Aber auch die öffentlichen Kaskaden neben dem Hotel konnten uns am nächsten Tag begeistern. Ein Weg ermöglicht es einem hier hinter den Wasserfall zu gehen, wo sich eine natürliche Sauna in einer Höhle befindet. Nachdem wir es uns hier gutgehen lassen haben, erschien uns das heiße Wasser des Wasserfalls plötzlich nicht mehr so heiß. Unseren Aufenthalt in Ma‘in konnten wir darum mit einer natürlichen Massage durch den Wasserfall auf den herabführenden Stufen abschließen.
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  • Day 5

    Ma‘in —> Wadi Mujib

    August 3, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 32 °C

    Nach den ersten Tagen der Erholung haben wir genug Energie getankt, um uns langsam wieder nach ein wenig Action zu sehnen. Dazu sind wir ins Wadi Mujib aufgebrochen, wo wir nicht nur eine Canyoningtour, sondern auch eine Nacht im Beduinen Camp geplant haben.

    Auf dem Weg dorthin passierten wir überwiegend trockene Landschaft. Aber hin und wieder tauchten auch grüne Fleckchen Erde auf. Und auch einige Städtchen passierten wir an den unerwartetsten Plätzen, wie beispielsweise auf einem komplett kahlen Berg auf dem weit und breit kein Wasser zu sehen war. Mit Wassertanks auf den Dächern, die unserer Vermutung nach von Tankwagen aufgefüllt werden, waren die recht provisorischen Häuschen trotzdem mit Wasser versorgt.

    Unsere Fahrt endete an einer Schlucht des Wadi Mujibs, um die herum sich einige (wenige) Bauern mit Olivenplantagen niedergelassen haben. Schatten gab es auf dem ganzen Weg so gut wie keinen, aber im klimatisierten Mietwagen konnten wir es natürlich trotzdem sehr gut aushalten. Am Camp angekommen wurden wir, wie es hier im Land üblich ist, direkt mit einem heißen (& turbosüßen) Tee empfangen. 🫖
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  • Day 5

    Auszeit im Wadi Mujib

    August 3, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 34 °C

    Wie schon auf den vorherigen Seiten beschrieben endete unsere Fahrt im Wadi Mujib. Genauer gesagt endete sie im Barta Valley Camp, wo uns Abid herzlich empfang. Auf den einzigen kleinen Schattenplatz von etwa 5 m^2 servierte er uns erstmal einen Tee, bevor er sich zu uns gesellte. Mit seinen 18 Jahren betreute er das Camp an einem Hang des Wadi Mujib, wo wir für die bevorstehende Nacht die einzigen Gäste waren.

    Weil es in dem spärlich eingerichteten und nicht klimatisierten Zelt am Nachmittag noch unerträglich heiß war, beschlossen wir den Checkin aufzuschieben und zunächst eine Canyoningtour in der Schlucht unterhalb des Camps zu machen. Wir brachen also zum Adventure Center auf, wo wir erneut die einzigen Gäste waren und starteten von dort eine 4-stündige Tour. Diese führte uns zunächst zu Fuß durch die steinige, sandige, sonnige und absolut heiße Landschaft hinab zu der Schlucht. Vor Scheiß triefend gelangten wir schließlich bei dem ersten großen Becken an, in den einer der vielen Wasserfälle mündete. Das Wasser darin war fast schon kalt und somit sehr erfrischend. Nachdem wir am Rande des Wasserfalls hinaufgeklettert waren, führte uns die Tour durch die gigantischen Felsen der Schlucht. Diese war an einigen Stellen sehr steinig, an anderen stark bewachsen. Entgegen unserer Sorge, dass die Tour bei den Temperaturen furchtbar anstrengend und heiß werden würde, sorgten die vielen mit Wasser gefüllten Becken und Bäche dafür, dass wir uns immer wieder im Wasser abkühlen konnten. An mehreren Stellen konnten wir uns mit den Schwimmwesten einfach treiben lassen, es bot sich uns aber auch die Möglichkeit einen Wasserfall hinunterzurutschen und eine 5 m hohe Klippe hinunterzuspringen. Außer einer arabischen Gruppe begegneten wir keinen anderen Touristen und konnten die Stille und Schönheit des Canyons ganz allein genießen.

    Am anderen Ende der Schlucht angekommen wurden wir mit einem Pickup abgeholt, der uns auf seiner Ladefläche zurück zum Adventure Center brachte.

    Zurück im Camp setzten wir uns in eine Sitzecke am Hang, wo sich Abid mit einer Kanne Tee zu uns gesellte, bevor er uns sein selbstgekochtes Dinner servierte. Völlig abgeschottet von der Umwelt waren keine Geräusche zu hören, sodass wir die Stille auf uns wirken lassen und richtig abschalten konnten. Nachdem wir einige Zeit lang den klaren Sternenhimmel am Abend bewundert hatten, konnten wir es nicht länger aufschieben uns in unserer heißes Zelt zu begeben. Ein Ventilator sorgte darin zumindest für ein bisschen Wind, sodass es uns zumindest für ein paar Stunden gelang zu schlafen.

    Nach einem landestypischen Frühstück aus Fladen, Joghurt, Hummus, Nougat und Tee verabschiedeten wir uns am nächsten Morgen von Abid und brachen zurück in die Zivilisation, in Richtung Petra, auf.
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  • Day 6

    Wadi Mujib —> Petra

    August 4, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 30 °C

    Drei Stunden sollte die Fahrt von unserem Camp im Wadi Mujib zu unserem neuen Camp vor Little Petra dauern. Wenn man aber über 200 Kilometer durch eine atemberaubende (und für uns auch exotische) Landschaft fährt, kann die Strecke dank vieler Zwischenstopps gerne auch mal doppelt so lange dauern. 😅

    Der erste Streckenabschnitt führte uns wieder an den von Olivenbauern besiedelten Örtchen vorbei. Nicht nur hier, sondern auch auf dem Rest der Strecke, sichteten wir immer wieder verschiedene Tiere. Viele frei lebende, aber auch gehaltene, Kamele, Esel, Ziegen und Schafe halten sich auf den großen Sandflächen auf. Die meisten stehen in der prallen Sonne, aber bewegen sich dort frei. Der Esel auf dem Foto hat zwar Schatten, wurde dafür aber angebunden. Außerdem lassen sich immer wieder Beduinenzelte inmitten der Landschaft ausmachen, wobei ihre Tierherden oft nicht weit entfernt zu entdecken sind.

    Nach einigen Kilometern wurde die ohnehin hügelige Landschaft steiniger und aus dem Auto bot sich uns ein atemberaubender Blick über die felsige Landschaft. Nur selten begegnete uns ein anderes Auto. Umso verrückter erschien es uns, als plötzlich ein Café an der Straße vor uns zu sehen war. Weil wir nun schon ein ganzes Stück gefahren waren und die Aussicht an dem Café ganz besonders schön war, legten wir einen kurzen Stopp ein. Bei einem Getränk genossen wir die tolle Aussicht, von dem schönen und direkt am Hang gelegenen Örtchen. Ein Mann arbeitete hier (bzw. hing hier ab), der auch hier zu leben schien. Zumindest machten wir ein kleines unbedecktes Igluzelt auf einem Gestell neben dem Café aus (auf dem Video lässt sich dieses auch kurz sehen).

    Es dauerte noch etwa 100 km, ein Selfie im lokalen Supermarkt und einen weiteren Aussichtspunkt bis wir uns schließlich Petra näherten. Insbesondere auf den letzten Kilometern, von denen man die Felsen am Horizont bereits erkennen konnten, machten wir viele Grüppchen aus, die am Straßenrand ein kleines Picknick aufgebaut hatten und relaxten. Solche kurze Pausen sind hier in Jordanien üblich und werden oftmals (nach unserem Empfinden) an den willkürlichsten Plätzen eingelegt. So hatten wir bereits auf unserer allerersten Autofahrt immer wieder Menschen am Straßenrand Shisha rauchen sehen. Aber bei den Temperaturen ist es wohl auch clever sich einfach draußen im leichten Wind in den Schatten zu setzen und zu relaxen.
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  • Day 6

    Little Petra

    August 4, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Felsenstadt Petra ist als Weltkulturerbe international bekannt und hat es sogar auf ein Feld auf unserem Monopoly „Weltreise“ geschafft. Dass nur wenige Kilometer entfernt eine ebenso erstaunliche und bewundernswerte Miniversion der Felsenstadt liegt, ist weniger bekannt. Und auch wenn unser Camp direkt neben „Little Petra“ lag, war es auch uns vor unserer Ankunft nicht präsent. Umso erfreulicher war es als uns der Campbesitzer beim Checkin darauf aufmerksam machte.

    Noch am selben Nachmittag gingen wir diesen Ort erkunden und waren überwältigt der Schönheit des Ortes, den wir uns mit nur wenigen anderen Touristen teilen mussten. Auf dem kurzen Fußweg von unserem (übrigens extremst empfehlenswerten) Little Petra Beduine Camp zu der kleinen Felsenstadt kamen wir mal wieder an ein paar Kamelen vorbei, die sich gerade ausruhten und fraßen. Noch vor dem eigentlichen Eingang der Little Petra gab uns ein riesiges in Fels gemeißeltes Gebäude einen Vorgeschmack darauf was uns drinnen, aber auch am nächsten Tag in Petra, erwarten würde.
    Zwischen den Felsen hindurch gelangten wir über sandigen Boden (und damit meine ich schon richtig tiefen Sand) auf einen großen von Felsen umzingelten Platz. In die umliegenden Felsen lagen viele kleine eckige Höhlen, die früher einmal als Häuser gedient haben. Eingemeißelte Treppen ermöglichten es außerdem zu weiter oben gelegenen Höhlen aufzusteigen. Die Felsenstadt ist heute nicht mehr so bewohnt wie etwa zu 9.000 vor Christus, aber wir sind uns ziemlich sicher, dass immer noch einige Beduine hier zuhause sind. Diese hocken hier nämlich überall im Captain Jack Sparrow Style herum, kochen und trinken ihren Tee und bieten verschiedene Souvenirs an. In den kleinen Höhlen kann man manchmal aber auch spärliche Ausstattung wie Matten, Töpfe oder Decken sehen, was darauf hindeutet, dass einige Menschen hier leben könnten.

    Auch auf unserem weiteren Weg durch die „Stadt“ konnten wir überall solche Höhlen entdecken. Schließlich endete der Weg an einem schönen Aussichtspunkt, bei dem ein Beduine ein kleines Café betreute, in dem er Getränke (in erster Linie Tee von seiner kleinen Feuerstelle) anbot.
    Weil Little Petra schon so bemerkenswert war, konnten wir es kaum fassen, dass Petra noch besonderer sein sollte. Unsere Aufregung und Vorfreude für den folgenden Tag steigerte sich demnach extrem.

    Zunächst genossen wir aber noch unseren ersten Abend im Little Petra Beduine Camp. Dort wurde uns nicht nur ein fantastisches Abendessen serviert, sondern wir konnten unseren Abend auch bei arabischer Musik, Tee und Shisha am Lagerfeuer ausklingen lassen. Als absolutes Highlight wurden irgendwann auch noch die umliegenden Felsen beleuchtet, die von den Campbesitzern in den vielen kleinen Einbuchtungen mit Lampen versehen sind. Der Anblick ist wirklich wunderschön und sorgt direkt für eine romantische Wohlfühlatmosphäre.
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  • Day 7

    Petra Monastery (Ad Deir)

    August 5, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 32 °C

    Wie von unserem Gastgeber empfohlen, nahmen wir am Morgen den ersten Bus um 7:30 Uhr von Little Petra in Richtung Petra. Um die etwas geringere Temperatur am Morgen (ca. 30 Grad) sinnvoll zu nutzen, wollten wir als erstes den Berg zur Monastery von Petra hinauf wandern. Obwohl oder gerade weil wir die ersten Kunden des Tages an der Bushaltestelle waren, hatten wir jedoch ein bisschen Pech dabei. Der Ticketdrucker ging nämlich zunächst nicht, sodass wir lange warten mussten. Das allein war jedoch nicht das Problem, sondern eher, dass der Ticketverkäufer dann auch noch vergessen hat uns das entscheidende Ticket (nämlich die Eintrittskarte für Petra) zu geben. Leider fiel das erst auf als der Shuttlebus schon auf halber Strecke zum Startpunkt war. Während alle anderen als allererste die Wanderung zur Monastery starten konnten, saßen wir in der Wüste fest und mussten auf den nächsten Shuttlebus warten, der uns unsere Tickets bringen sollte (die wir übrigens nie vorzeigen mussten). Naja, immerhin konnten wir während unserer Wartezeit die Beduine beim Teekochen und -trinken und Esel beim Fressen beobachten sowie die dicksten Ziegeneuter aller Zeiten bemitleiden.

    Schließlich konnten wir unsere Wanderung durch die weitreichende und schöne Felsenlandschaft starten. Mit einigen kurzen Pausen sowie relativ viel schattigen Streckenabschnitten war die 1-stündige Wanderung angenehm. Toll war es auch hier wieder, dass wir den ganzen Weg über nur wenigen anderen Menschen begegneten und die Umgebung damit noch mehr auf uns wirken lassen und genießen konnten.

    Dass sich das frühe Aufstehen und die Wanderung bezahlt gemacht haben, stellten wir fest als wir endlich die Monastery erreichten. Mit einer Breite von 50 m und einer Höhe von 39 m erstreckte sich das in Stein gemeißelte Felsgebäude vor uns, sodass es schon aus der Ferne zu bewundern war. Direkt davor war es natürlich noch imposanter, gerade weil uns die aufgehende Sonne an der Felskante entgegen strahlte. Die gemeißelten Säulen und Verzierungen sind mit Perfektion ausgearbeitet und extrem glatt, sodass es kaum zu glauben ist, dass das ehemalige Mausoleum schon im 1. Jahrhundert nach Christus gebaut wurde. Aber auch die umliegenden Felsen, in welche überall kleine Höhlen gehauen sind, waren sehr beeindruckend. Ähnlich wie in Little Petra wiesen sporadische Einrichtungen, aber leider auch ein penetranter Uringeruch darauf hin, dass hier einige Menschen zuhause sind. Zum Teil waren die Höhleneingänge sogar mit richtigen Türen oder sporadischen Zäunen abgesperrt.

    Als wir schließlich den Rückweg antraten, waren wir einmal mehr froh am Morgen die schöne Wanderung durch die Felsenlandschaft zur Monastery gewählt zu haben. Die Alternative wäre nämlich ein recht steiler Weg mit über 800 Stufen gewesen, welcher rechts und links von Verkaufsständen umgeben war, dessen Verkäufer unbedingt etwas verkaufen wollten. Zudem nahmen viele Touristen diesen Weg, der sie sichtlich zur Erschöpfung brachte. Hinab war der Weg hingehen (abgesehen von den Verkäufern) auch bei den mittlerweile angestiegenen Temperaturen noch recht angenehm zu bewältigen. Somit kamen wir schließlich am Hintereingang der Felsenstadt Petra an, welche wir im Anschluss besichtigen wollten.
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  • Day 7

    Felsenstadt Petra - ein Weltwunder

    August 5, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 31 °C

    Wie es zu erwarten war, zeigt die Bekanntheit der Felsenstadt Petra Auswirkungen auf die Anzahl der Touristen. Diese nahm nämlich stetig zu je weiter wir in die Felsenstadt hineingelangen.

    In Hinblick auf die Einzigartigkeit der Ruinenstädte ist dies aber natürlich absolut berechtigt. Ein Hauptweg führt einen wegweisend an verschiedenen Highlights vorbei. Wer mehr sehen möchte kann aber auch die Felsen hinaufklettern oder abzweigende Wege einschlagen, um zu weiteren Attraktionen zu gelangen.

    Die Historie des Ortes ist lang. So soll er bereits im Altsteinalter zeitweilig und ab 9000 vor Christus sogar dauerhaft von verschiedenen Völkern besiedelt gewesen sein. Ab dem 5. Jahrhundert vor Christus wurde Petra von den Nabatäer eingenommen und besiedelt, denen die meisten der Sehenswürdigkeiten zu verdanken sind. Etwa zu dieser Zeit wurden auch die ersten Höhlen in die Felsen gehauen, wobei die Masse der Bauten wohl erst in Petras Blütezeit ab dem 3. Jahrhundert vor Christus hinzukam. Die Nabatäer nutzen die Kreuzung verschiedener Handelswege zwischen Ägypten, Syrien und Saudi Arabien, um Petra zu einem bedeutenden Handelsplatz zu machen. Dies brachte Wohlstand in die Stadt, welche sogar durch in Stein gemeißelte Rinnen mit Wasser versorgt wurde. Bis zu ihrer Eingliederung in das römische Reich um ca. 100 nach Christus verzierten die Nabatäer ihre Stadt weiter mit m gigantischen Gebäudefasaden, welche wir noch heute bestaunen dürfen. Das größte Highlight aus dieser Zeit ist die Schatzkammer, welche von zahlreichen Fotos bekannt und wahrscheinlich genau deswegen von diversen Touristen belagert wird. Nachdem wir die Monastery zuvor beinahe alleine bestaunen konnten, waren wir von dem Platz vor der Schatzkammer etwas geschockt und weniger beeindruckt als wir es zuvor von der Monastery waren.

    Ein weiteres Highlight, welches wir ziemlich bald nach dem Betreten der Felsenstadt entdeckten ist das römische Theater. Dieses wurde im 1. Jahrhundert von den Römern gebaut und bietet auf 45 im Halbkreis gebauten Sitzreihen Platz für fünf- bis zehntausend Zuschauer. Auch wir waren sehr beeindruckt als wir davor standen und die gut durchdachte Konstruktion sahen, welche über ein ausgeklügeltes Abflusssystem sowie Tunnel zum rein- und rausfahren verfügt.

    Sehr beeindruckend fanden wir auf unserem Rückweg von der Schatzkammer zum Ein- bzw. Ausgang der Stadt auch die orange-rostfarbenen Felswände, die rechts und links von dem sandigen Weg aufragten und bei dem dauerhaften Sonnenlicht ganz besonders toll aussahen.

    Auch wenn Petra noch vieles mehr zu bieten gehabt hätte, waren wir froh als wir gegen 14 Uhr den Ausgang erreichten. Bei den hohen Temperaturen war der lange Weg doch ziemlich anstrengend, insbesondere da es wenig Beschattung gab. Umso verlockender waren demnach die vielen Reittiere wie Esel, Kamele und Pferde, die einem von den Beduinen für den Rückweg angeboten wurden. Aber auch wenn es in Jordanien, insbesondere bei den Beduinen, üblich ist auf diesen zu reiten, konnten wir den Tieren unsere Last nicht zumuten, sodass wir dankend ablehnten.

    Auch diesen Abend ließen wir wieder klassisch beduinisch auslaufen, indem wir bei Tee und einer guten Pfeife am Lagerfeuer saßen und der Gitarrenmusik sowie dem Gesang eines Beduinen lauschten.
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  • Day 8

    Petra —> Shobak Castle —> Wadi Rum

    August 6, 2023 in Jordan ⋅ ☀️ 30 °C

    Von Petra bis nach Wadi Rum sind es 100 km. Um den angebrochenen Tag sinnvoll zu nutzen, bevor wir am Nachmittag in unserem Camp in Wadi Rum einchecken konnten, haben wir uns einen kurzen Zwischenstopp gesucht. So kam es, dass wir zunächst das nah an Petra gelegene Schloss „Shobak Castle“ aufsuchten, bevor wir in Richtung Wüste (und dieses Mal meine ich die richtige Wüste) aufbrachen.

    Die Kreuzfahrerburg Shobak Castle wurde um 1115 auf einem steilen Hügel errichtet und ist deswegen schon von weitem zu sehen. Dank ihrer Lage ließ sie sich stets bestens verteidigen, was wir bei einem Blick durch die Schießscharten selbst nachempfunden haben. Heute ist die Burg nur noch eine Ruine, die jedoch die damalige Baukunst anhand vieler Türbögen und akkurat gemauerter Wände nachvollziehen lässt. Uns hat es auch Spaß gemacht zu raten wozu welcher der vielen Räume wohl gedient hat und von so weit oben die umliegende Umgebung zu bestaunen. Als kleiner Zwischenhalt war die Burg somit perfekt.

    Anschließend ging es für uns weiter in Richtung Wadi Rum, wobei wir nochmal einen Blick auf die Felsenstadt sowie die daneben liegende bewohnte Stadt Petra werfen konnten. Je weiter wir in Richtung Wadi Rum gelangten, desto mehr erinnerte uns die Umgebung an alte Cowboyfilme. Die Anzahl der LKWs nahm beim Einbiegen auf den Desert Highway extrem zu. Und als wir schließlich die Straße in Richtung Wadi Rum einbogen, konnten wir rechts und links wieder viele Beduine mit ihren Herden sehen. Außerdem ragten am Straßenrand immer wieder „Achtung Kamel“- Schilder auf, welche in Hinsicht auf die vielen frei herumlaufenden Kamele absolut notwendig sind.
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