Hochstiefeln

März - Juli 2023
Von Trapani auf Sizilien, am Ätna vorbei bis in den südlichsten Zipfel Siziliens, wo der E1 startet/endet. Von hier an dann nurnoch nach Norden. Einmal durch Italien auf dem Sentiero Italia und/oder auch dem E1.
3539km Trapani - Konstanz
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  • Tag 22

    19. April 2023 in Italien ⋅ ☀️ 16 °C

    Mittwoch.

    Ein Zero!
    Naja nicht ganz. Wir waren schon so einige Kilometer unterwegs und abenteuerlich war es auch.
    Da ich meine Sonnenbrille wie üblich zerstört habe, brauchte ich eine neue. Kein Problem, in Catania gibts einen Decathlon und der ist auch in der Nähe des Flughafens. Luftlinie ca. 2,5 km entfernt. Der kürzeste Fußweg dort hin sollte dann 9km weit sein. Per Bus müssten wir erst in die Innenstadt fahren und dann einen anderen Bus nehmen der dann irgendwo dort in der Nähe hält.
    Nö, ich hab Google und Mapy.cz bemüht und eine Route gefunden. Erstmal hier vorm Hotel über die Straße, durch die Büsche auf eine Straße direkt am Flughafen. Auf dieser dann bis zum Flughafen um zu gucken wo wir morgen früh hin müssen. Weiter geradeaus zum Bahnhof, welcher nicht ausgeschildert ist. Dort durch die Unterführung auf die andere Seite der Gleise. Die Plattform nach links verlassen, über den Zaun auf den acker, durch den Acker auf den Feldweg. Diesem nach links folgen und dann neben dem Tor raus auf die Straße. Über die Brücke welche über die Autobahn führt (hier beinahe wieder von einem Auto erfasst worden). Hinter der Brücke auf den Feldweg. Unter der Schranke durch und dann über den Zaun neben dem Tor. Den Feldweg entlang und über eine kleine Personenbrücke die über den Bewässerungsgraben führt. Dann wieder über einen Acker auf die Straße. Dieser dann links runter folgen und dann nochmal links. Zack sind wir da.
    Beim shoppen kann man sich dann aber gar nicht so recht konzentrieren oder entspannen, wenn man dran denken muss, auf dem Heimweg vielleicht totgefahren zu werden.
    Catania besteht aus Inseln. Inseln die man ohne Auto oder Kraftrad nicht sicher erreichen kann.
    Der Lidl in der Nähe der shopping mall war vom Parkplatz aus sichtbar, der Weg dort hin aber eine ähnliche Beschreibung wie diese vorhergegangene.
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  • Tag 23 E1

    20. April 2023 in Italien ⋅ ☁️ 16 °C

    Guten Morgen.
    Also ich schreibe dies jetzt am Morgen des folgetages. Gestern war so viel zu tun 😄

    Gestern morgen haben wir im Hotel in Catania nocu gefrühstückt. Dann sind wir auch eigentlich direkt los zum Flughafen. Weil ich jetzt abschätzen konnte wann wir dort sein würden, kaufte ich mir das Busticket online.
    Eine halbe Stunde später waren wir dann am Flughafen. Den Weg dorthin überlebt. 🤙🏻
    Kurz ausgespäht wo meine Mutter dann hin muss und dann sind wir rüber zum Busterminal.
    9:40 Uhr geplante Abfahrt. Wurde dann zehn Uhr. Na bei dem chaotischen Verkehr hier kein Wunder.
    Mein Ziel war Pachino, ganz im Süden Siziliens. Gegen 12 Uhr waren wir dann auch da und um 12:20 Uhr hatte ich die Stadt bereits wieder verlassen und war auf dem Weg zur Statue Cristo Redentores, welche den Startpunkt des E1 symbolisiert. Naja eigentlich eine kleine Tafel daneben, aber da beide nichts vom E1 erwähnen, kann es ja auch der Cristo sein.
    Der E1 beginnt so wie alle anderen Europawanderwege auch sind. Unmarkiert. Ich bin mal gespannt ob ich überhaupt irgendwann mal eine Markierung sehen werde. Wäre definitiv ein Foto wert.
    Kurz nach meinem Touch and go am Startpunkt finde ich eine kleine Hütte mit Stuhl und Tisch unter einem abdach. Ich machte erstmal Pause und trank mein Start Bier welches ich mir aus Pachino mitgebracht hatte.
    Der E1 verläuft hier auf dem ersten Stück bis Nato komplett an der Küste entlang. Ich habe Fotos von Müll mal ausgespart da ich auf jeden Fall davon schon genug hab, aber die abgelegenen Brachflächen an der Küste, waren die reinsten Halden. So wahnsinnig viel!
    Viel bin ich auch gewandert, dafür dass ich erst mittags los bin. Da ich keinen passenden Zeltplatz oder Unterschlupf gefunden hab, waren es bis zu dem in welchem ich dann blieb, 34km. Und er war nicht die beste Wahl. Sehr staubig.
    Heute gehts dann Richtung Nato, somit nicht mehr allzu viel an der Küste entlang. Ist auch etwas unangenehm, da sehr starker Wind für den ganzen Tag gemeldet ist.
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  • Tag 24

    21. April 2023 in Italien ⋅ 🌙 13 °C

    Nabend am Freitag.
    Wird wohl nen trockener Abend. Nicht nur dass das Bier fehlt, auch das Wasser ist fast leer. Eine sehr trockene Gegend hier unten, wenn man nicht von oben nass wird.

    Hab in meiner Hütte ganz gut geschlafen und ganz verrückt geträumt. Kann mich sonst nie an irgendwas erinnern, aber hier. Vielleicht mag es etwas damit zu tun haben, dass hier überall Erdlöcher in den Steinen zur Bestattung verwendet wurden und der Boden meiner Hütte schallte wenn man draufklopfte.
    😃
    Es ging nun durch einen Naturpark der wohl sogar UNESCO Weltkulturerbe ist. Kostet sogar Eintritt, aber ich bin ja ganz spät abends an der völlig falschen Stelle gewesen und musste dann unterm Zaun durch 😬
    Dass kassiert wird, sah ich dann heute erst, als ich durch viel zu tiefes Brackwasser nicht durch wollte und auch nicht durch die Wellen und dann zurückgehen musste und irgendwie über Fluss und Brackwasserbecken kommen.
    Dass ich den Park dann schon um ca. 10:30 verließ machte keinen stutzig 😂
    Also an der Straße entlang. Dann auf die alte Straße welche noch parallel verlief aber zum Teil überschwemmt war.
    Noto war die nächste Stadt durch die der E1 auch so durchgeführt hätte. Am Ortseingang war ein Supermarkt und gut dass ich hier eingekauft hab. Noto scheint bekannt zu sein denn es waren unglaublich viele Touristen in der Stadt und somit waren die Läden alle auf Apothekenniveau.
    Ganz am Ende der flaniermeile musste ich dann aber noch Wasser kaufen. Direkt neben dem Laden war ein Kaffee und für 3€ gabs dann einen Kaffee und ein Croissant gefüllt mit Nutella. Bombe 💣
    Nach der Stadt wurds erstmal fad. Bis ich dann auf den Berg musste an welchem ich an einem netten Ferienhaus vorbei kam. Tor und Einfahrt waren noch da, der Rest vom Zaun hatte aber erhebliche Lücken. Also bin ich mal rein. Eine so tolle Aussicht von dort oben und so ein tolles Grundstück. Völlig verlassen.
    Ganz oben auf dem Berg hab ich dann ein lehrstehendes Kloster inspiziert. Sehr interessant. Die Landschaft hier oben ist noch so ursprünglich bzw. So wie sie damals geformt wurde als das historische Noto hier oben zu finden war. Hat mir richtig gut gefallen.
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  • Tag 25

    22. April 2023 in Italien

    Sappalotte.
    Es sind 38 km geworden. Uff. Da war ich jetzt gerade aber überrascht. Hab um halb sieben schon Feierabend gemacht, damit ich noch etwas die Aussicht und die Sonne genießen kann.
    Eine Stunde entfernt etwas abseits des Weges soll wohl noch eine Hütte sein, aber die ist auch bei Google gelistet und nicht so weit von einer Hauptstraße entfernt, da hatte ich befürchtet dort nicht allein zu sein, oder dass alles versaut ist und somit Ungeziefer nur auf ihren Moment warten. Nein danke.
    Liege unter einer Eiche die sehr frisches Grün trägt. Mein Blick schweift über die Hügel und ich sehe wo ich heute Mittag war und wo ich vor zwei Stunden pausiert hab.
    Heute Morgen war is echt schön sobald freiem Feld aufzuwachen. Ich hatte mir den kommenden Streckenabschnitt schon auf der Karte angeguckt. Vier mal musste ich über einen Fluss. Zwei mal ohne Schuhe und zweimal mit. Hatte ja kein Wasser mehr und hab dann mal sofort was getrunken. Also das bisschen was noch in der Flasche war, war kälter als das aus dem Fluss 😄
    Später floss von einem Seitenarm noch bedeutend kälteres hinzu und ich hab dann lieber davon was mitgenommen.
    Bis zu ersten Stadt des Tages waren es 20 km. Ein Glück dass vorher eine tanke am Weg lag.
    Dort konnte ich dann wieder eine durchaus nette Frau bei der Arbeit beobachten 😄
    Wenn sie Kaffee machte und der dann von selbst durchfloss, machte sie nichts nebenher. 3 Mann vorm Tresen, ne. Zugucken wie der Kaffee läuft 😂 zu geil.
    Musste dann etwas Gas geben damit ich vor der Mittagspause noch zum Supermarkt komme. Der COOP Supermarkt in Palazzolo Acreide hatte alles, nur kein Platz. Dann war auch noch Samstag und alle kauften noch flott ein. Also zwei Einkaufswagen passten da nicht nebeneinander. Es war interessant 😄
    Hier hab ich noch eine lange Pause gemacht und musste dann runter vom Berg ins Tal wo ich dann nach drei Stunden gehen endlich mal Waschtag machen konnte. Die Kleidung und ich. Herrlich.
    Nach der nächsten Stadt, Ferla, habe ich dann endlich mal eine E1 Wegmarkierung gefunden. Lag auf dem Boden, aber immerhin. Der Weg den sie markierte war jedoch nach wenigen Metern unpassierbar und hat mir noch die Kleidung zerrissen. Ein trockenes Bachbett welches steil bergauf führt. Topp! 🙄
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  • Tag 26

    23. April 2023 in Italien ⋅ ☀️ 13 °C

    Es war eine feuchte Nacht. Dabei war im noch herum alles trocken. Das netzzelt was ich verwende war bei totaler Windstille noch dampfsperre genug, dass die Feuchtigkeit auf meinem Schlafsack kondensiert ist. Hab erst zu spät gecheckt dass es dann ja mittlerweile so kalt war, dass die Mücken eh nicht mehr fliegen. Hatte heute in der Mittagspause aber Gelegenheit alles richtig gut zu trocknen.

    Ich bin schon so um halb sieben los wobei ich schon seit fünf wach war. Für die nur 8 km bis Pedagaggi hab ich ganze zwei Stunden gebraucht, dabei war es nur ein wenig bergauf und ganz viel Berg runter. Hab aber so viel gefilmt und fotografiert. Und auch ne Menge rostiger Zäune öffnen oder sonst wie überwinden müssen. Also sooo heftig rostiger Stacheldraht, als sei es ne Werbung für die Tetanus Impfung.

    In Pedagaggi gabs drei Kaffee Americano und ein Croissant mit Nutella gefüllt. Das füllen hat der Barkeeper direkt vor Ort gemacht! Saugeil, aber ich glaube mit Kalorien.
    Das ganze hat dann 4,50€ zusammen gekostet und leider hab ich erst beim bezahlen herausgefunden, dass er deutsch spricht 😄 „7 Jahre in Hamburg gearbeitet“

    Dann war’s auch schon vorbei mit schön. Je öder die Landschaft wurde, desto mehr senkte sich meine Laune. Musste dann auch die kürzere Strecke über die Straße nehmen, damit ich im Carlentini noch einkaufen konnte und nicht im Ort bis 16:30 Uhr rumbummeln muss. Hat geklappt.

    Nach Carlentini wo ich Mittag machte, kam Lentini. Als ich auf einer großen Kreuzung stand und es so menschenleer war, stellte ich mir vor dass hier auch gut Bürgerkriege sein konnte, gewesen ist oder es die Kulisse für einen sein kann. Es sah alles so heruntergekommen aus, als ob man hier mutwillig zerstört hätte.

    Hatte dann nach dem Ortsausgang wohl auch den Tiefpunkt des Tages. Doch da kam ich an einem Zitronenbaum vorbei und pflücke mir eine. Auf der anderen Straßenseite stand ein Stuhl im Schatten und ich machte abermals eine Pause. Der Zitronensaft kam ins Wasser und wirkte zusammen mit der Pause sehr auffrischend.

    Für den Weg hatte ich etwas wenig Wasser dabei. Nur ein Liter und es waren noch 26km bis zu den äußersten punkten catanias. Als ein Schäfer mit seiner Herde auf dem Weg bog und ich hinterherlief und für 20 Minuten die letzten Schafe scheuchte, legte ich mir dann nochmal den Satz zum Wasser erbitten zurecht. Hab auch nen ganzen Liter bekommen. Dankeschön.

    Die Landschaft wurde nochmal etwas schöner, aber nichts spektakuläres. Hab noch Mandarinen gepflückt. Drei gegessen und drei mitgenommen.

    Morgen früh will ich so früh wie möglich los und dann den ersten Bus nehmen den ich kriegen kann. Dann vom ZOB den einen Bus bis nach Nicolosi nehmen. In Catania gehe ich nicht mehr zu Fuß.
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  • Tag 27

    24. April 2023 in Italien ⋅ 🌬 26 °C

    Montag.
    Ein Nero! Und ich habe es noch nicht mal geschafft den footprint an diesem Tag zu schreiben.
    War öfter mal wach in der Nacht und bin dann um sechs angefangen alles zusammenzupacken. Frühstück on the Go, da ich für haferflocken kein Wasser mehr hatte. Es gab zwei Mandarinen und ein snickers.
    Obwohl ich jetzt schon sehr nah an Catania und/oder ihren Industriegebieten war, war der Weg oder die Umgebung durch die er lief noch schön.
    Auf einem vielbefahrenen Stück Straße wurde ich dann noch ein paar mal geschnitten oder man ist einfach mit 120 bei 30 km/h soll, an mir vorbeigeflogen. Bei den Schlaglöcher echt eine furchteinflößende Geräuschkulisse.
    Dann kam ich aber auf 2,4 km Straße die wohl schon länger gesperrt waren. An ihrem Ende sollte es über eine Brücke gehen. Ich hoffte nun dass es die Brücke noch gibt und sie nicht abgerissen wurde, aber ja, sie war noch da. Bestimmt schon seit 5 Jahren mindestens so blockiert dass kein Auto mehr drüber kommt.
    13 km waren es etwa bis zur ersten Bushaltestelle auf meinem Weg. Ich war pünktlich, der Bus aber nicht da. Bin dann an der Straße noch 2 km weiter zur nächsten Haltestelle. Der Bus kam dann auch. Zu früh. Kein Wunder dass der erste schon weg war wenn die 5 Minuten zu früh vorbeifahren. Aber es sind ja auch Haltestellen wo sonst nie jemand steht, denke ich.
    Hat 45 Minuten gedauert, aber dann war ich am zentralen Bus Bahnhof. Keine Infotafel oder irgendwas. Hab mir dann bei Google die nördlichste Haltestelle auf der Karte rausgesucht und geguckt welche Linie diese anfährt. Zum abfahrtspunkt dieser musste ich dann noch 1,5km durch Catania gehen. Sehr interessant wie viele Touristen es wieder waren.
    Angekommen an dieser nördlichsten Haltestelle musste ich noch weitere 8km bergauf zur gebuchten Unterkunft. Powerbank war nun restlos leer und musste geladen werden. Konnte auch die Klamotten waschen obwohl die Maschine nicht für Gäste war. Denke mal mein Geruch hat meinen Bedarf unterstrichen 😄
    Es folgte, ein nickerchen nach dem anderen und viel essen 🙌🏼
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  • Tag 28

    25. April 2023 in Italien ⋅ ☁️ 10 °C

    Dienstag.

    Tag der Befreiung 🇮🇹
    Ganz Italien war heute im Wald und hat Picknick gemacht. Und da die hier mit dem Auto überall hin dürfen, konnten sie auch alles mitnehmen. Da wurde ganz groß aufgefahren. Grill und Sitzmöbeln. Plastikflaschen und Verpackungen haben aber dominiert. Ich hoffe dass alles wieder mit heim kommt. Hier am Etna sieht’s nämlich ohnehin schon ganz schlimm aus. Keine kleine, steile Schotterstraße ist zu weit, als dass man dort nicht den Müll hinbringen würde.
    War mir dann auch etwas zu viel mit all den Menschen hinter jeder Biegung. Bin dann immer weiter aufgestiegen und das hat geholfen. Oben wo der Schnee noch liegt ist’s es so frisch dass da wohl keiner hin wollte. Ich ja eigentlich auch nicht, aber die Hütten die ich mir schon ausgeguckt hatte waren alle besetzt oder ich konnte von ausgehen dass sie es sein würden.

    War dann auf 1746 Metern wo eine Hütte eingezeichnet war. Das ist sogar eine die das ganze Jahr über geöffnet und bewirtschaftet wird. 40€ sollte die Übernachtung kosten. Sehr nette Leute, aber da Ich ja jetzt gerade erst eine Nacht in bezahlter Behausung verbracht hab, wollte ich mir das sparen.

    Ich kaufte noch Wasser, da hier am etna nichts fließt! Fragte auch nach weiteren Schutzhütten. Mir wurde gesagt dass er gleich runter fährt und mich bei einer absetzen könnte wo er aber nicht weiß ob die geöffnet ist. Ich lehnte dankend ab und sagte dass alles zu Fuß geschehen muss und machte mich dann an den Abstieg. Seine empfohlene Hütte lag mir dann aber zu sehr aus der Richtung, nämlich sehr in der Richtung aus der ich gekommen war.

    Somit hab ich zwei andere Schutzhütten angesteuert. Die liegen aber direkt an der Straße, was ja zumeist nichts gutes bedeutet. Auf dem Weg dorthin lag einen kleinen Abstecher entfernt noch eine Kapelle, laut Karte. Naja ich sage da eher Schrein zu, da es kein drinnen gibt. Liege hier jetzt so halb überdacht in einem Gemäuer was neben dem Schrein ist. Hier stand eine Flasche mit einer toten Maus drin. Entsorgt.

    Hab noch eine Kerze am Schrein gefunden. Die wird mir heute Nacht etwas warmes Licht zaubern. Die Füße liegen so halb draußen und sind nicht so richtig warm. Die Wände sind aus Lavastein und echt scharf. Hoffentlich komme ich da nicht zu hart mit dem Schlafsack dran.
    Der Wind hier oben ist echt heftig und belastet mich jedes Mal. Seit dem im Madonie Park, umso mehr.
    Waren etwas über 30km und 1627 meter hoch und ca.800 wieder runter. Ich brauche jetzt mal Schlaf.
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  • Tag 29

    26. April 2023 in Italien ⋅ ☀️ 19 °C

    Oh what a night.
    Das war die Höhe! 1600 Meter und der Wind. Wow. Der Wind war schon gestern Abend stark, aber hat über die Nacht nochmal kräftig draufgelegt. Dieses heulen und jaulen. Und obwohl ich windgeschützt lag, zog es mir die Wärme aus dem Schlafsack. Gefroren hab ich nicht direkt, aber mollig warm wäre auch gelogen.
    Somit war ich dann immerzu wach und um 6:05 Uhr hatte ich dann auch genug von ewigen Wenden. Wie ein Hähnchen am Spieß, nur nicht so krosse Haut. Mmmmmh 😋
    Sachen gepackt und noch bei Kerzenschein gefrühstückt. Also so eine Grabkerze werde ich mir mal bald auch kaufen, wenn Ich weiß dass ich draußen schlafe. Sowas tolles und auch nützliches. Das Flackern schreckt die Mäuse ab.
    Bin dann mit T-shirt, Sun hoodie UND windbreaker gestartet. Volle Eskalation! Da der Wind immer noch wehte, konnte ich die drei Lagen auch recht lange an lassen. Erst ungefähr 400 Höhenmetern weiter unten, im windgeschützten Wald, ließ ich dann eine Hülle fallen.

    Es macht echt keinen Spaß so weit oben. Die Laubbäume sind da ganze auf meiner Seite, denn die haben noch Winter. Unterhalb von 1000 Metern wird’s dann natürlich schon immer grüner und als ich dann auf meiner heutigen Reisegehhöhe von 700 Höhenmetern angekommen bin, war es so richtig schön angenehm. Perfekt zum wandern. Da schwitzt man nicht zu stark, muss aber auch nicht frieren. Wie schade dass eine solch geringe Höhe eigentlich erstmal die Ausnahme bleiben wird.

    Hab mich heute, wie auch schon gestern extrem über meine stinkende Kleidung aufgeregt. 5€ für die Wäsche gezahlt und alles, naja außer der Socken, war ekeliger als zuvor.
    Der Gastgeber hatte auf 15 Minuten Blitz gestellt, was natürlich nur bei sportklamotten funktionieren mag die etwas Schweiß vom Tag halten, aber nicht bei steifen Socken und Kleidung die sämtliche DNA Träger von mir und anderen enthält 😄
    Ich hatte auf ein vollwaschprogramm umgestellt, aber als ich dann das erste nickerchen machte, hat der Typ das wieder beendet und auf kurz gestellt. Also riecht jetzt alles nach Socken, nur die Socken nicht.

    Auch deswegen gabs heute ne Unterkunft mit Waschmaschine. 10 km völlig aus der Richtung, aber ich hab mich wirklich mit dem Gestank nichts mehr getraut. Bah!!
    Jetzt schmiede ich Pläne…….! Es muss wärmer werden!
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  • Tag 30

    26. Mai 2023 in Italien ⋅ ⛅ 22 °C

    Servus 🙋🏼‍♂️
    War was?
    Ja, ich hatte Wanderpause. Bin jetzt aber wieder da. Das Wetter ist etwas weniger kalt, aber von Sommer redet hier keiner. Also wenn man denn Kleidungsstil mal als Ausdrucksform dafür heranzieht.
    Bin heute morgen wieder genau dort gestartet wo ich vor nun 3 Wochen aufgehört hatte. Die schon daheim geplante Route, zurück zum Si bzw. dem E1 war gar nicht so schön wie erhofft.
    Hatte mir ein verlassenes Dorf in den Bergen rausgesucht, wo irgendwer wohl mal in den frühen 19er Jahren eine Kommune gründen wollte. Ungefähr 20 Häuser des selben Typs die nun alle heruntergekommen sind und natürlich leerstehen. Bis auf eins. Das wurde von drei Hunden bewacht, was dann auch den dramaturgischen Höhepunkt meines Tages beschreibt. Ich hab aber gewonnen 😄
    Bin nun nochmals auf neuen Schuhen unterwegs. Vielleicht erinnert sich wer, aber das andere neue Paar hatte ich erst sieben Tage getragen. Diese sieben Tage haben aber schon solch heftige Spuren an den Schuhen hinterlassen, dass ich nun was ganz anderes probiere. Brooks Cascadia 16.

    Jetzt haben wir es 19:30 Uhr und ich liege hier auf einem Holztisch. Um 20 Uhr soll es regnen. Ich hoffe mal nicht. Danach wird’s nämlich aufklaren, so der Wetterbericht, und morgen ist es dann sonnig. Um 18 Uhr habe ich noch Volker getroffen. Ein deutscher Wanderer der den 101 geht. Dieser verläuft wohl zu größeren Teilen auf dem Si. Hab ihn auf englisch angesprochen, aber eigentlich war mir klar, dass das nur ein Deutscher sein kann.

    Er hatte die letzte Nacht draußen verbracht und wollte heute eigentlich in eine Pension, leider gab es in dem Ort der am nächsten war, gar nichts dergleichen. Ich konnte ihm dann noch mit einem Tipp aushelfen, da ich kurz vorher auch nach einem Platz gesucht hatte und da auch was brauchbares gefunden hatte. Eben und trocken.

    Da ich in die Gegenrichtung gegangen bin und Volker mir sagte dass da erstmal nur Windräder kommen, war ich nicht sehr hoffnungsvoll. Habe aber wieder mal Glück gehabt und etwas unterhalb des Weges eine dieser öffentlichen Grill und Lagerplätze gefunden. Leider ist alles was eine Tür hat auch verschlossen.
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  • Tag 31

    27. Mai 2023 in Italien ⋅ ☀️ 23 °C

    Nun ist der Samstag auch geschafft.

    Ein leidiges Thema, ein herzerweichende Situation, Schmerzen und erwartete Enttäuschungen.

    Da fange ich erstmal morgens an. Wird verdammt Früh hell so weit im Osten. Hatte mich schon mehrmals gedreht und mein Buff vor die Augen gezogen, musste dann aber doch genervt einsehen dass das mit länger schlafen nichts wird. Es war noch nicht mal 6 Uhr.

    Frühstück und ab dafür.

    Der Windkraftanlagenpark zog sich noch eine ganze Weile, danach wurde es aber sehr hübsch. Das dritte Bild des Tages lichtet das Bad ab welches ich genommen hab. Ein Wasserlauf mit Pool davor. Ich hab nicht mal überlegt so schnell lag ich da im Becken. Herrlich.

    Wasser gab es heute wirklich reichlich, trotzdem hatte ich eine längere Strecke zu brücken wo mir das flüssige ausgegangen war. Ebenso wie das Brot. Ich hatte es gestern total verpeilt mir da noch mehr zu kaufen und hatte nun für drei Tage etwa das Volumen von zwei Brötchen dabei. Selber schuld.

    Bin heute auch etlichen Schafs und Ziegenherden begegnet. Bei der ersten hatte ich noch befürchtet, dass ein Hütehund dabei ist, aber nein. Kein einziger. Aber ein Hund schon. Im späten Nachmittag standen ein paar Kühe auf dem Weg und ich erzählte diesen gerade wie harmlos ich bin, da gucke ein weißes hundegesicht um die Ecke. Ich hab dir sechs Kühe vor mir her in die selbe Richtung getrieben, doch vom Hund sah ich dann nichts mehr. Dachte schon ich hätte mir das eingebildet, aber dann sah ich ihn wie er durch einen rostigen Zaun schlüpfte und sich dann in die Büsche schlug. Ein nicht sonderlich alter und sehr magerer Hund. Hab lange versucht ihn zu locken, aber er blieb versteckt. Sicherlich hat er schlechte Erfahrungen mit Menschen machen müssen.

    Mir schmerzten heute die Füße. An der Innenseite wo Leute ohne Plattfüße so eine Erhöhung haben und die Schuhe dort versuchen zu stützen. Brauch ich nicht, aber ich hab ja diese neuen, etwas schmaleren Schuhe. Dachte mir schon dass die wohl doch nichts sind, aber es war ein 48km Tag mit 2km hoch und runter. Das am zweiten Tag an meinen Füßen, ich glaube das ist normal. Morgen bin ich schon in Messina und bis zur Fähre sind’s nur 17 km. Das klappt auch noch.

    Liege nun vor einem Refugio auf der Betonbank vor der Tür. Es ist die dritte Unterkunft die ich angesteuert hab. Alle sind in katastrophalem Zustand. Aber wie gesagt, das hatte ich erwartet. Schade aber.
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