Auslandssemester Kanada

August - December 2017
A 132-day adventure by Marvin Read more
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  • Day 31

    Zweite Uniwoche (09/11-14)

    September 14, 2017 in Canada ⋅ ☀️ 26 °C

    Zu meiner ersten, richtigen Uniwoche gibt es im Grunde nicht viel zu berichten, ich hatte zweimal den Literatur-, zweimal den Interkulturellen-, zweimal den Englisch-, und einmal den Journalismuskurs. Das macht ein Total von 15 Semesterwochenstunde. Allerdings vergisst man dabei, dass das deutsche Universitätssystem überhaupt kein Maßstab ist. Wo man als Student in Deutschland wenig bis gar nichts zuhause lesen, recherchieren oder schreiben muss, ist es hier überlebensnotwendig.

    Zunächst wird Anwesenheit und Mitarbeit benotet, dann gibt es - je nach Lust des Dozenten - ein bis drei Klausuren, zirka fünf bis zehn "Quizzes" und/ oder in der Regel einen aufwändigen Text wie einen Essay, eine Studie oder einen Kursbericht. Dazu kommen allerdings noch nicht definierte Referate, Hausaufgabenabgaben (tolles Wort) und Videoprojekte. Wenn man die Begleittexte nebenher nicht liest, versteht man dann auch nicht viel vom Unterrichtsinhalt.

    Auf der anderen Seite, wirken die Professoren hier sehr viel netter und hilfsbereiter, zu dem obligatorischen DU darf man viele auch mit Vornamen anreden und kann so ziemlich alles besprechen, was man will. So unterschiedlich wie die Fächer sind, so sind aber natürlich auch die Dozenten und die jeweiligen Kommilitonen. In dem Englischkurs haben wir in dieser Woche einen obligatorischen Diagnosetest gemacht, das war natürlich ein Spaß für Groß und Klein...

    Ich muss auch die Pub Night am Mittwoch erwähnen, die in einem der beiden Pubs der Uni stattfand. Ja, in der Uni gibt es zwei Pubs, sodass man zwischen den Kursen um 10 und halb 12 theoretisch ein Bier trinken gehen kann... Es gibt sowieso alles hier, was das Studentenherz begehrt: Mehrere Kaffeeketten à la Starbucks, Tim Hortons, usw. Im Food Court gibt es neben Subway einen Burgerladen, eine Salatbar, zwei Asiaten, Pizzahut, einen Brathendl-Stand und einen Mexikaner... In jedem Gebäude kann man neben den vier bis fünf Snack- und Getränkeautomaten, Drucker, Computer, Geldautomaten und Sofas benutzen. Dass es überall Steckdosen, WLan und Airconditioning gibt, steht sowieso außer Frage, denke ich.

    In der ersten Woche lernte ich auch meinen "Study Buddy" kennen, also meine Ansprechpartnerin, wenn ich mal ein Problem haben sollte. Bshaier kommt aus Saudi-Arabien und sie war vor einem Jahr in derselben Situation wie ich - nur, dass sie ihr komplettes Studium jetzt hier macht. Sie hat mir dann auch die Tunnel gezeigt, das ist ein ausgeklügeltes Underground-System, damit man besonders im Winter nie überirdisch die Gebäude wechseln muss, sondern es unten schön warm hart. Die Wohnheimstudenten kommen dadurch sogar teilweise im Pyjama zum Essen oder gar zum Unterricht... Ohne Worte
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  • Day 33

    Lichter & Tunnel

    September 16, 2017 in Canada ⋅ ☀️ 27 °C

    Philip, mein Vermieter schrieb mir netterweise, dass es wegen den 150-Feierlichkeiten noch ein anderes Sommerspektakel gab, das am Donnerstag aufhören sollte. Ich wusste nur, dass es irgendwie was mit Lichtern zu tun hatte und Kontinuum hieß...Natürlich habe ich dann trotzdem einfach das Ticket für lau bestellt^^



    Es gab nur noch Tickets für 21 Uhr, also fuhr ich nach der Uni und schön etwas essen in der Innenstadt und machte mich dann auf. Ich wurde erstmal von einem Pulk von Leuten begrüßt, habe dann aber gesehen, dass die die nicht reservierte Schlange war und ich einfach dran vorbei durfte. Dann ging es eine Treppe hinunter in den Keller... Dort wurden alle nacheinander abgescannt und in Mosaikform als quasi Bild dargestellt. Den tieferen Sinn dahinter habe ich zwar nicht verstanden, aber lustig war es ja schon...

    Relativ schnell musste man sich dann für einen Weg entscheiden, links oder rechts. Die pseudodeepen Weisheiten an der Wänden von wegen Entscheidungen im Leben habe ich mal ausgelassen zu lesen xD Ich ging rechts und musste immerwieder durch verschiedenbeleuchtetes Gebüsch, bis ich in einem Raum mit mehreren sich bewegenden Laserstrahlen ankam. Dann ging ich alles wieder zurück und ging rechts.

    Der Weg war tatsächlich cooler, es gab dort Lichtfelder, die bei Berührung verschiedene Töne erzeugen konnten. Danach ging es nochmal hinab in einen alten Ubahnschacht, in dem es vor Lichtern, Geräuschen und anderen Effekten nur so wimmelte! Durch eine Projektion zwischen den Gleisen, dachte ich wirklich, ich säße im Zug. Ich habe mir dieses etwa 10-minütige Video auch gleich zweimal angesehen, weil es einfach so gut war!

    Danach ging es per Rolltreppe auch wieder nach oben... und dort wurde mir auch klar, wofür am Anfang die Fotos gemacht wurden: An einer Wand wurden nacheinander unsere Abbilder projiziert und natürlich konnte man danach diese Bild auf einer CD auch wieder kaufen :) Die müssen ja auch sehen, wo sie bleiben.

    Nach dem Verlassen der Ubahnhaltestelle erfuhr ich noch, dass es kein ganz alter, sonder ein ganz neuer Schacht ist und der erste von vielen wird. Denn nächstes Jahr soll Ottawa endlich eine Ubahn bekommen!

    Ich fuhr nach Hause und freute mich aufs Wochenende :)
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  • Day 35

    Ais goade, Carleton!

    September 18, 2017 in Canada ⋅ ⛅ 27 °C

    Der 16. September war für meine Uni ein ganz besonderes Datum, nämlich ihr 75. Gründungstag. Und natürlich muss man hier auch alles feiern, was geht. Daher wurde in wochenlanger Vorarbeit Buden, Verbände, Attraktionen und Initiativen organisiert, damit auf einem Parkplatz sechs Stunden so etwas Ähnlich wie der Tag der Offenen Tür stattfinden konnte. Was in Deutschland höchstens in der Zeitung im Nebensatz erwähnt werden wurde, ist hier eben eine Sensation.

    Ich traf mich nachmittags mit einer Deutschen und einer Italienerin und wir fuhren Riesenrad, gönnten uns Gratispopcorn und -eis und drehten am Glücksrad, um T-Shirts zu gewinnen. Alles in allem wirklich lustig^^ Viele der Stände waren zwar für Kinder ausgerichtet und man muss auch sagen, dass nicht viele Studenten da waren, aber alleine schon wegen dem Burgertruck und der Auftritt der Cheerleader hat sich der Besuch gelohnt ?
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  • Day 36

    Sonne und Wörterbücher scheinen

    September 19, 2017 in Canada ⋅ ⛅ 27 °C

    Ich habe ja schon die wunderbare Hausarbeit angesprochen... Soweit kann ich spoilern: Das war ein Spaß!

    Zunächst zur erfreulichen Vorgeschichte: Ich hatte letztes Sommersemester einen spannenden, mit Freude erfüllenden Kurs zum Thema "Wörterbuchkritik in der Romanistik". Da ich in der Stunde, in der Themen und Daten verteilt wurden, nicht da war...bekam ich dann "Spezialwörterbücher" in der letzten Uniwoche zugeteilt. Aus dem Thema habe ich - davon bin ich immernoch überzeugt - das Beste gemacht, ich habe mich nämlich entschieden, über Bilderwörterbücher zu schreiben.

    Da ich durch das Lernen auf die Klausuren allerdings keine Zeit mehr hatte, mit der langen (25 Seiten +/- 2) Hausarbeit anzufange, habe ich meinem Dozenten gesagt, dass ich es nicht schaffen werde. Er hatte vollstes Verständnis meinte aber auch, dass ich die Hausarbeit kommendes Semester auch nicht werde schreiben können. Als ich dann die Ansprechpartnerin meines Studiengangs nochmals fragte, war sie sehr überrascht, dass es überhaupt soweit kommen musste und fragte ganz direkt, wieso ich die Arbeit nicht im Ausland schreiben könne. Andernfalls müsste ich nur deswegen ein achtes Semester dranhängen...

    Naja, am nachfolgenden Tag war ich dann rund vier Stunden damit beschäftigt, etwa zwanzig Bücher mehr oder weniger einzuscannen und es hat mich nochmal soviel Zeit gekostet, diese Fotos am Laptop zu sortieren, damit es nachvollziehbar ist... So ein Spaß! Also wenn euch mal langweilig ist^^

    Angefangen zu lesen oder geschweige denn zu schreiben habe ich dann tatsächlich erst hier in Ottawa! :)
    Für meine Verhältnisse echt früh, rund zwei Wochen vor Abgabe. Die Literatur habe ich dann in drei Tagen zusammengefasst, in denen das Wetter aber auch nicht so ganz klasse war...

    Danach musste ich ja "nur" noch schreiben. Das lief dann wie folgt ab:

    Sa, 09.09.17: etwa 1000 Wörter,
    So, 10.09.17: rund 500 Wörter,
    Mo, 11.09.17: wieder 500 Wörter,
    Di, 12.09.17: war Netflix stärker,
    Mi, 13.09.17: ein Lauf von 1500 Wörtern,
    Do, 14.09.17: Tjaa...
    Fr, 15.09.17: Kein Kommentar.
    Sa, 16.09.17: Gott sei Dank 500,
    So, 17.09.17: Einleitung und Schluss - nochmal 1000 Wörter,
    Mo, 18.09.17: Feinschliff und Korrektur
    Di, 19.09.17: ABGABE!

    Am Ende habe ich ein Meisterstück von über 5000 Wörtern, 27 Seiten purer Lesespaß, den es natürlich auch bald als Hörbuch geben wird. Fortsetzung ist auch geplant. Bei meiner Dankesrede für den Literaturnobelpreis werde ich sicher meinen Dozenten, meine Studenkoordinatorin und natürlich meine Eltern - aus guter, alter Tradition - erwähnen.

    In den letzten Tagen siegte meist das gute Wetter über das schlechte Gewissen... Aber ich habe es neben dem Unistress hier geschafft! Ein gutes hat das Ganze dann aber doch: Von meinem Bachelorstudium ist nur noch die Bachelorarbeit übriggeblieben, die wird dann im Januar/ Februar hinuntergeschmettert!

    Da ich keine Fotos von mir beim Schreiben habe... aus Gründen, hier ein paar nette Impressionen aus meiner Nachbarschaft hier in Gatineau, Québec:
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  • Day 39

    Ja, ich weiß...

    September 22, 2017 in Canada ⋅ ☀️ 27 °C

    Nein, ihr seht richtig... endlich gibt es wieder mal ein Lebenszeichen von mir...



    17 Tage ohne einen Blogeintrag, ich muss sagen, das ist doch 'ne ganz schöne Negativleistung^^ Ich gebe mein Bestes, die verlorenen Tage schnellmöglich nachzuholen.

    Allen voran, geht's mir aber wirklich gut, mir gefällt meine Unterkunft und Nachbarschaft total, Ottawa zeigt sich gerade von seiner schönsten Seite und in der Uni treffe ich viele nette Leute!

    Aber ich habe natürlich auch ein paar Ausreden parat: Die Fächer hier in der Uni sind tatsächlicher umfangreicher und schwieriger als in Deutschland. Ich bin mit meinen gerade mal vier Kursen echt guut bedient, denn die Dozenten hier haben die Devise, zu je 2x 1,5 Std Unterricht kommen noch mindestens 3 Stunden Hausaufgaben dazu...

    Dann lernt man natürlich einen Haufen Leute hier kennen, was dann auch echt schon in Freizeitstress ausarten kann^^ Hier eine Pub Night, da ein Meet & Greet und dann wieder ein Ausflug mit dem Auslandsamt :)

    Das Wetter ist einfach bombastisch! Seit zirka zwei Wochen hat es nur ein paar Male geregnet und bei um die 30 Grad lässt es sich draußen einfach besser aushalten als vor dem Laptop drinnen... Man bekommt auch von allen gesagt, dass man unbedingt dieses Wetter ausnutzen muss, denn solange wird es nicht halten...

    Mein Meistrwerk an Hausarbeit. Da ich es in Deutschland vorher nicht mehr geschafft hatte, meine Hausarbeit für Augsburg zu schreiben, musste ich sie mir hier mitherbringen und letzten Dienstag abschicken. Ich möchte auch nochmal betonen, dass 25+ Seiten einfach zuviel sind, auch bei so einem spannenden Thema wie "Bilder in spanischen Wörterbüchern". Das ist quasi ein Spaß für Leuten allen Alters...So hab ich jedenfalls lieber daran geschrieben als an meinem Blog^^

    Naja, ich verspreche mich zu bessern und schreib alles noch nach - wenn mir noch alles einfällt, dranbleiben! Jetzt muss ich aber erstmal wieder los, zum Fotoclub und danach auf ein Bierchen :)
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  • Day 41

    Dritte Uniwoche (09/18-21)

    September 24, 2017 in Canada ⋅ ☀️ 30 °C

    Schwupps, da war auch schon Woche drei gekommen! Und spätestens ab da gab jeder Dozent enzeln zu verstehen, dass nun Schluss mit lustig sein sollte. Die Hausaufgaben wurden mehr, das Tempo im Kurs schneller und auf das immer werdende Wetter wurde keinerlei Rücksicht genommen^^ Es standen nur ein Test und fünf Abgaben an - also verhältnismäßig wenig :))

    Am Dienstag durfte ich ja meine Hausarbeit abschicken, da war immerhin das erledigt^^

    Am Mittwoch gab es ein Meet & Greet mit den anderen Austauschstudenten im Auslandsamt. Das groß angekündigte "Mittagsbuffet" bestand dann im Endeffekt nur aus Tortilla-Chips und Keksen, aber gegen Gratisessen hat man ja nie was :) Auch sonst war es echt nett mit den anderen, aber nach einer Stunden musste ich wieder zum Unterricht.

    Am Freitag stand das erste Treffen des Foto-Clubs an, etwa 40 Interessierte waren abends an dem Treffpunkt und nach einer kurzen Einführung, was wir so alles machen werden im Semester durften wir in kleinen Gruppen eine Art Schnitzeljagd machen, während der wir 25 Fotos zu verschiedenen Themen schießen mussten. Wir hatten jede Menge Spaß - auch wenn wir unsere Aufgabe nicht ansatzweise geschafft haben. Wir kamen dann pünktlich wieder zurück, wo uns die Präsidentin des Clubs dann sagte, es wären schon alle fertig gewesen und gegangen... Naja^^

    Von der netten Omadozentin wurde ich dann auch noch gefragt, ob ich als deutscher Muttersprachler nicht im German Department helfen möchte. Als sogenannter Language Assistant sitze ich eben mit im Unterricht, helfe der Lehrerin und darf immermal etwas einwerfen. Ganz interessant das Ganze und es ist an einen einstündigen anderen Kurs gekoppelt, in dem wir lernen, wie man am besten eine Sprache unterrichtet. Das ist natürlich etwas ganz Anderes und macht sich sicher auch gut im Lebenslauf^^ Leider musste ich dafür den Literaturkurs ablegen - dabei hätte ich doch so, so gerne Hamlet von Shakespeare gelesen!

    Am Montag wurde ich also gefragt und nahm abends auch gleich bei diesem besagten Kurs teil - übrigens bei derselben Dozentin, die hat also irgendwo Werbung in eigener Sache gemacht... Am Dienstag hatte ich dann einen Termin mit der Zuständigen für "Deutsch" und sie teilte mich einem Kurs und einer Dozentin zu. Am Mittwoch dann musste ich ins Prüfungsamt und denen erklären, warum ich den Kurs tauschen will. Jedenfalls ist jetzt alles in trockenen Tüchern und in der Woche danach war ich zum ersten Mal mit in der Klasse! Also bleibt dran!
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  • Day 41

    1000 Inseln und ein kleiner Hike

    September 24, 2017 in Canada ⋅ ☀️ 25 °C

    SAMSTAG Mein erster richtiger Wochenendausflug mit dem Auslandsamt war am Samstag und ging nach Kingston. Natürlich gibt es keinen Ausflug ohne Marvin'sche Schwierigkeiten. Am Freitag davor war ich nach dem Treffen des Fotoclubs noch mit einem deutschen Kumpel im Unipub verabredet und wir genehmigten uns ein kühles Helles. Dann fuhr ich nach Hause und ging auch direkt ins Bettchen, sieben Stunden Schlaf ab halb 12 sind ja wirklich in Ordnung. Alles kein Thema, nur, dass ich vergessen habe, mir einen Wecker zu stellen :(( Richtig dumm!

    Glück im Unglück -- ich musste gegen halb 8 ganz dringend auf Toilette, wachte auch und erschrak... Niemals konnte ich es in einer Viertelstunde zum Treffpunkt schaffen. Ich packte in aller Eile nur irgendelche Dinge ein -- es stellte sich dann heraus, dass ich meine Zahnbürste und meinen Reisepass doch gar nicht brauchte, aber gerne eine Sonnenbrille dabeigehabt hätte. Naja, ich rannte ungeduscht und ohne Frühstück auf die Straße. Es war kalt, leer und irgendwie dunkel. Na toll, wann kam denn jetzt ein Bus? Ich bracuhte dann noch etwa 10 Minuten, um zur Brücke zu rennen und fand dort ein Taxi in die andere Richtung. Der komische Mann drückte dann auf meinen Wunsch hin ordentlich auf die Tube und ich kam um 8.09 Uhr an der Uni an. Abfahrt war um Viertel nach 8...Glück gehabt! Schnell noch den Disclaimer ausgefüllt und am in den Bus. Die andere Deutsche war schon etwas besorgt gewesen, aber irgendwie schaffe ich ja doch noch immer wieder...

    Nach zwei Stunden Fahrt mit einer (Gott sei Dank) Frühstückspause kamen wir in Kingston an. Die relativ kleine Stadt liegt direkt am Lake Ontario, nahe der US Grenze. Die Innenstadt besteht nur aus etwa fünf Häuserblöcken. Aus irgendwelchen Gründen gibt es dort auch eine Lok als Denkmal, ein risengroßes Rathaus und viele Kirchen. Wir gingen direkt zu einer Fähre und hatten dann eine wunderbare neunzigminütige Fährfahrt um fünf der 1000 Islands im Lake Ontario. Wunderschöne Inseln und durch das äußerst heiße Wetter irgendwie mediterran, wenn nicht so viele Windräder gewesen wären. Die ganze Fahrt über wurde man mit historischen und geografischen Infos bombardiert, wenn die Aufnahme gestoppt hat, hat der Kapitän das Reden übernommen und gequatscht.

    Danach waren wir für etwa drei Stunden "frei". Maja und ich beschlossen dann, zu zweit Hotdogs an so einem vertrauenswürdigen In-Street-Enterblissement zu essen und liefen dann weiter über einen großen Markt. Dort gab es sehr viel umsonst und wir genossen das Bombenwetter und die gute Laun der Leute dort in vollen Zügen!

    Bei der unnötig schönen Kathedrale kehrten wir um und liefen auf der anderen Seite wieder zur Hafenpromenade, wo wir dann die verbleibende Stunde nur noch im Gras saßen. Als wir uns dann wieder trafen, fuhren wir hoch auf einen Hügel, auf dem es ein Militärfort gab. Gleich am Eingang waren wir geflasht vom Ausblick! Uns begrüßten zwei weibliche Soldatinnen in Vollmunktur, die uns in zwei Gruppen diesen britischen Militärstützpunkt zeigten. Wir liefen durch die Kaserne, über die Zugbrücke und enlang den aufgereihten Kolossen an Kanonen. Die Waffenkammer des Museums ist ebenso ansehnlich wie die Rekonstruktion der Gefängniszellen. Soviel geballte Geschichte über den britisch-amerikanischen Krieg bekam ich selten zu hören...

    Danach hatten wir 30 alle zuammen Abendessen in einem Pub. Die Portionen waren enorm und relativ gut preislich. Ich hatte einen Burger :) Um 20.30 Uhr wurden wir dann wieder abgeholt und mit dem Bus nach Ottawa gebracht. Ich war um 11 zu Hause.

    SONNTAG Am Tag danach nach relativ viel Schlaf dieses Mal, stand eine kleine Wanderung an. Ich und einige andere Austauschstudenten haben uns überlegt, das gute Wetter doch auszunutzen und im Gatineaupark hiken zu gehen. Wie man gut auf dem einen Foto sehen kann, waren wir zu sechst: neben mir noch zwei andere deutsche Mädels, eine Französin, eine Italienerin und ein Chilene als männliche Unterstützung.

    Nachdem ich mehr oder weniger unfallfrei den Part hinter mich gebracht habe, uns erfolgreich mit dem französischen Bus zu einer Haltstelle mitten der Wallachei zu lotsen, musste wir von da aus nur eine Viertelstunde zum Parkeingang laufen und von dort aus wiederum eine halbe Stunde, bis wir endlich zum Ziel, dem Pink Lake, ankamen. Da wir uns schlauerweise den heißesten Tag der Woche (28 Grad im Schatten) aussuchen musste, waren wir alle durchgeschwitzt, aber dennoch glücklich. Von einem spektakulären Aussichtspunkt kann man dort eine Runde um den See laufen und das taten wir dann natürlich auch gleich!

    Nach wenigen Metern trafen wir auf zwei Kanadier, die drei von uns dann überredeten, mit ihnen in den See zu springen, was normalerweise verboten war. Ich hatte leider weder Ersatzhose, noch Handtuch, einfach gar nichts dabei und wollte meine einzige kurze Hose und besudeln. Die anderen hatten aber ihren Spaß und das ist doch echt die Hauptsache! Nach einigen Stunden am See wurde es langsam aber sicher dunkel und wir wanderten zurück zur Bushaltestelle. Ich musste nur ein paar Haltestellen mitfahren und die anderen fuhren dann weiter Richtung Downtown. Nach einem entspannten Dinner bemerkte ich erst, wie müde ich schon war...^^
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  • Day 42

    Das Wetter mal nicht als Smalltalkthema

    September 25, 2017 in Canada ⋅ ⛅ 32 °C

    Dem aufmerksame Leser meines Blogs ist sicher schon augefallen, dass ich hier ständig das Wetter betone. Das liegt auch einfach daran, dass ich tatsächlich nicht mehr damit gerechnet habe, so ein schönes Wetter in Kanada erleben zu dürfen!

    Abgesehen von der ersten Woche hier in Ottawa, in der es viel geregnet hatte und relatuv kühl war, wurde das Wetter immer schöner, bis es letztes Wochenende seinen Höchststand erreichte, tagsüber waren es dann jeden Tag über 30 Grad. Schon krass, der 01.09. war vor ein paar Wochen der Kälteste seit Jahren und jetzt am 26.09. wurde mit 34°C nicht nur der Jahresrekord, sondern auch der Herbstrekord allerzeiten gebrochen!

    Die Kanadier stöhnten alle und blieben nach Möglichkeit drinnen, wo es klimatisiert ist... Ich habe leider bei mir zuhause so etwas nicht, deswegen war mir besonders nachts immer sehr warm. Im Fernsehen war die Hitzewelle zwei Tage lang Top Thema und was die Schulen machen, die keine Klimaanlagen haben.

    Für Mittwoch wurde ein Wetterumschwung und Regen angekündigt und gegen 15 Uhr war es dann auch soweit. Aus dem Nieselregen wurde schnell Dauerregen und ich suchte Unterschlupf bei einem gewissen Starbucks-Café. Dann ging es los. Heftige Winde feuerten in den Straßen der Innenstadt und die Leute draußen waren in Sekunden klattschnass. Nach 20 Minuten war alles vorbei und ich fror, als ich hinausging... Die Tempratur ist einfach von 32 auf 16 Grad gefallen!!! Das kann nicht normal sein ;)

    In den Nachrichten war das Wetter dann wieder Thema Nummer eins, der Sturm hatte mehrere Bäume entwurzelt, ein Hausdach in der Oststadt weggerissen und für Stromausfälle in der ganzen Stadt gesorgt. Leider wurde auch eine Frau von einem Ast erschlagen und schwebt immernoch in Lebensgefahr...

    Das sind dann wohl die Auswirkungen des Klimawandels! Immerhin bin ich nicht in Florida für mein Auslandssemester, nach den Hurrikanen Harvey, Irma und José tobt da immernoch Maria...

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    Das Foto habe ich noch entdeckt und wollte ich euch nicht vorenthalten...!
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  • Day 45

    Vierte Uniwoche (09/ 25-28)

    September 28, 2017 in Canada ⋅ ⛅ 13 °C

    Meine Woche Numero Quattro ging überhaupt nicht vorüber und zog sich endlos in die Länge… In dem Teachingkurs musste ich sowohl die neue Aufgabe als auch die zwei davor abgeben, da ich ja erst später in den Kurs gekommen bin. In Englisch machten wir an einem Tag ein Quiz und an einem anderen einen Vokabeltest. Im Journalismuskurs unterhielten wir uns über die rassistischen Anschläge in Charlottesville, USA; im Literaturkurs über Hamlet. An der Front der „Interkulturellen Kommunikation“ musste wir eine Übersicht abgeben zu unserer eigenen Studie in den kommenden Wochen.

    Das wirklich Spannende war aber am Dienstag der erste Besuch im Deutschkurs. Ich war komischerweise irgendwo aufgeregt, weil ich schließlich überhaupt keine Ahnung hatte, was genau ich jetzt machen soll und wie ich denn helfen könnte. Ich ging dann also in das Büro meiner zuständigen Dozentin, Ulrike Tallowitz und wir sprachen kurz darüber, was ich mir von diesem Internship versprechen würde und was sie erwartet. In der Klasse waren die Studenten zwar verwundert, sollten dann mir aber Fragen stellen. Klar, nach drei Wochen waren diese Fragen sehr überschaubar: Wie ich heiße, wie alt ich bin, wie meine Telefonnummer und Adresse sind und wo ich herkomme. Danach durften sie jedoch auch noch Fragen auf Englisch stellen.

    Nach dieser kurzen Vorstellungsrunde ging der Unterricht normal weiter. Zahlen, Konjugation, Pluralformen und Wörter im Klassenzimmer. Meine Aufgaben sind demnach – wenn ich nicht gerade einen Vortrag halten oder an der Tafel mitschreiben soll – zwischen den Studenten zu sitzen und ihnen Fragen zu beantworten und Informationen einzuwerfen, wenn ich etwas Interessantes zu sagen habe. So musste ich einfach einschreiten, als Frau Tallowitz nur sagte, dass es „der Radiergummi“ und „das Knödel“ gibt. Ich finde die Begriffe klingen mit das bzw der irgendwie besser klingt. Als sie dann sagte, dass viele Deutsche „Kuli“ zu Stift sagen, meldete ich mich und sagte, dass man das nur als Kind oder, wenn man älter als 40 Jahren ist, sagt. Das nahm sie hoffentlich nicht als Beleidigung auf… Jedenfalls war ich sehr überrascht, wie viel die Studenten schon können!

    Am Freitag bin ich dann in die Uni gefahren, um endlich mal den Fitnessraum von innen zu sehen. Dafür, dass er für Studenten gratis ist, ist er total super. Relativ klein und voll, aber super ausgestattet, sauber und neu! Danach traf ich mich noch mit meinem Study Buddy und sie erklärte mir, wie man am besten durch die anstehende Midterm-Exam-Phase kommt.
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  • Day 47

    Das Panda-Game und Nationalspeisen

    September 30, 2017 in Canada ⋅ ☀️ 14 °C

    Uns Austauschstundenten wurde nahegelegt - fast schon aufgezwängt - das wir beim wichtigsten Footballspiel des Jahres auch dabeisein sollen. Das Team unserer Uni gegen das der anderen Uni, also: Die "Raben" Ravens von Carleton gegen die "Gee-Gees" vo OttawaU. Soviel kann ich vorwegnehmen, das richtige Team hat gewonnen!

    Für lächerliche 15 $ bekamen wir als Studenten schon ein Ticket. Nachdem ich ganz erfolgreich beim Frisör war - es war wirklich an der Zeit -, bin ich zur Uni gefahren, um die anderen abzuholen und wir sind dann zusammen zum Stadion gefahren. Gut, weil ich hätte den Weg alleine auch nicht gekannt... Neben zwei anderen Deutschen waren auch eine Italienerin, eine Spanierin und zwei Inderinnen dabei. Schon beim Einsteigen in den Bus, konnte man lautstark das Jubelgröhlen hören. Als wenig später zwei Mädels mit den falschen Unipullis einstiegen, wurden sie dann natürlich stark ausgebuht.

    Dann hat erstmal richtig schon jemand im Bus sich übergeben; es war sowieso krass, wie viele Besoffene schon unterwegs waren, ich meine, es war ja erst kurz vor 1 Uhr mittags! Am Stadion haben wir dann aufblasbare Klatschhände bekommen, damit wir alle anfeuern konnten. In dem Moment, als wir bei unseren Plätzen ankamen, waren wir überrascht, weil die Sicht so megagut war. Wir hätten nicht gedacht, dass die Uni uns so gute Tickets gibt! Ganz plötzlich ging das Match dann auch los...

    Bitte fragt nicht, wieso das nun ausgerechnet Panda Game heißt... Aber es ist nun mal das Stadtderby und voll von Studenten! Die Stimmung war der Burner und nicht toppbar! Es gibt sicher welche unter euch, die den SuperBowl verfolgen - ich nicht. Darumm habe ich auch nicht ganz verstanden, was genau da auf dem Spielfeld vor sich geht^^ Hauptsache war, dass wir nach dem ersten Viertel führten. Dann im zweiten Viertel kamen vier Herrschaften, die unsere Plätze haben wollten und es stellte sich dann heraus, dass wir im falschen Block saßen! Statt in DD saßen wir in D. Und unsere eigentlichen Plätzen waren dann eher nach unseren Vorstellungen eines "billigen" Tickets: weit und etwas um die Ecke...

    Naja, in der Halbzeit gab es ein ganz skurriles Unterhaltungsprogramm, denn die beiden Maskottchen mussten eine Art Parcour laufen und dann Footballs werfen...hmm

    Wir suchten uns dann im dritten Viertel etwas zu essen, da durch die ständigen Spielunterbrechungen schion zweieinalb Stunden vergangen waren. Die Schlangen waren überall dermaßen voll, dass wir auch rst zum letzten Viertel wieder zurück waren... War eigentlich auch irgendwer noch beim Spiel oder alle drinnen am Essen?!

    Im vierten Viertel konnte die andere Uni dann leider noch aufholen und an Spielende gab es genauen Gleichstand... Die ersten Menschenmassen gingen trotzdem heim, und wir hatten überhaupt keine Ahnung, wie lange der ganze Spaß noch dauern wird und kann. Eine halbe Stunde. Im Grunde gingen die Punkte immer hin und her und irgendwann sprangen einfach Ravenfans auf und aus ganz komischen Gründen haben wir gewonnen... - nach vier Stunden Spielzeit :)

    Ich war um sechs wieder zuhause und aus irgendwelchen Gründen leicht müde. Am nächsten Tag habe ich mich dann mit jemanden aus der Uni getroffen. Wir wollten das Nationalgericht, Poutine, mal richtig irgendwi essen gehen. Diese innovative Speise besteht aus überbackenen Pommes in Bratensauce - manchmal noch mit Fleisch. Der dritte Laden hatte noch Plätze frei und wir aßen dann je eine Riesenportion in einem Diner.

    Danach warteten wir erstmal ein Weilchen und gingen dann in einen Pub, wo wir drei Bierchen tranken. Eben ein Sonntag, wie man ihn immer verbringen sollte! :)
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