Dom & Nat's Sabbatical 2019

juni - desember 2019
Juni 2019 Les mer
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  • Dag 23

    Entlang des Issyk Kuls & Skazka-Canyon

    21. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach einer unruhigen Gewitternacht mit Blitzen, dass es taghell war in unserem Zelt, Donner, sowie heftigem Wind, der uns mehrmals aus dem Schlaf riss, beruhigte sich das Wetter am Morgen und wir konnten in der Sonne frühstücken. Sogar für Sport am Morgen waren wir motiviert . Das erste Mal seit wir unterwegs sind. Vorgenommen hatten wir uns das anders. 😬
    Auf dem Tagesprogramm stand der in der Nähe gelegenen Märchen-Canyon (hier Skazka genannt), eine Ansammlung von bizarren roten und gelblichen Felsformationen, die durch Erosion und Wettereinfluss geschaffen wurde. Unsere kleine Wanderung durch den Canyon erinnerte uns sehr an Utah. Nach den wieder sehr heißen Temperaturen war nochmal eine Abkühlung im Issyk kul notwendig. Auf dem Weg dorthin, kaum an der Straße geparkt, trafen wir ein deutsches Pärchen, die mit ihren Rädern unterwegs sind und hielten ein nettes, typisches Reisepläuschchen. Weiter ging es den Issyk kul entlang zu unserem letzten Spot am See bzw. eigentlich einem kleinen hochkonzentierten Salzsee Köl Sul unweit vom Issyk Kul. Die letzten 15 km ging es über eine kleine Steinstrasse, die uns und den Niva mächtig durchschüttelten. Der Salzsee war recht klein, aber wir konnten es uns nicht entgehen lassen, das schwerelose Gefühl wie im Toten Meer zu erfahren. Davon konnte uns auch das dunkel-trübe Wasser, verursacht durch den schwarzen, stinkigen Schlamm nicht abhalten - mit diesem schmierten sich ein Großteil der Besucher sogar komplett ein. Da Campen direkt am Salzsee nicht erlaubt war, fuhren wir ein paar Meter weiter an die Küste des Issyk Kuls und hatten eine weitere Nacht direkt am Strand. Beindruckend an dem Abend war die unglaubliche Sicht auf den Sternenhimmel, der ohne Mond auch die Milchstraße sehr deutlich sichtbar werden ließ. Campingromantik pur, diesmal auch mit weniger Mücken aber wiederum mit starkem Wind.
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  • Dag 24

    Vom Issyk Kul zum Song Köl

    22. juli 2019, Kirgisistan ⋅ 🌙 9 °C

    Heute Nacht hatten wir ein noch krasseres Gewitter als in der Nacht zuvor. Morgens war es jedoch wieder friedlich und wir badeten nun wirklich das letzte Mal im Issyk Kul. Gleich nach dem Frühstück ging es dann los Richtung Song Köl, einem weiteren großen Bergsee auf über 3000 m.
    Der steinige und sandige Weg zurück vom Issyk Kul zur Hauptstraße war jetzt teilweise vom Gewitterregen überflutet und wir konnten ein wenig mit dem Lada im Matsch spielen. Auf dem weiteren Weg in die Berge machten wir noch einen Stop in Kotschkor zum Tanken, Einkaufen auf dem Markt und Essen (Beschbarmak mit Pferdefleisch 😬), es war die einzige Möglichkeit für die nächsten 150 km. Nach einer endlosen Schotterpiste sahen wir endlich das erste Mal in Kirgisien etwas, worauf wir schon lange warteten: Eine Yak-Herde. Die Viecher sind schon sehr speziell, nicht nur durch ihr zotteliges Aussehen sondern auch durch ihr Verhalten. So sprangen einige Yaks wild umher wie beim Rodeo oder versuchten sich im Duell, was lustig anzusehen war. Am See angekommen gestaltete sich die Suche eines geeigneten Platzes als nicht so einfach dar. Es gab sehr viele Jurtencamps (80% für Touristen) zu denen wir nicht in unmittelbarer Nähe stehen wollten. Der Wind war auch ein Thema, jedoch flaute dieser gegen Abend ab, so dass wir uns doch direkt an den See stellen konnten. Bei wunderschönem Sonnenuntergang und wieder klarem Sternenhimmel sowie heißem Tee ließen wir den Tag ausklingen und bereiteten uns, mit allem was wir an warmen Sachen hatten, für die kalte Nacht auf 3000m vor.
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  • Dag 25

    Lange Rallye über viele Bergpässe

    23. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach dem Frühstück am Song Köl kam das erste Mal ein Bauer vorbei, der sich über die Durchreisenden beschwerte und sie (und uns) für den rumliegenden Müll verantwortlich machte, der für die Tiere ein Problem ist. Recht hatte er, allerdings haben wir selbstverständlich unseren Müll immer mitgenommen. Vor allem bei der kirgisischen Jugend, die hier mit Minibussen herkommen um ein paar Stunden Party am See zu machen, ist das Bewusstsein und Verantwortung für die Natur leider nicht immer vorhanden. Auf der Weiterfahrt nach unten sahen wir am Wegesrand einen Radfahrer, Flo aus Berlin, den wir mit Keksen und Limo versorgten. Ein längerer Plausch über die gegenseitigen Pläne und Touren (er fuhr mit dem Fahrrad von Berlin hierher) folgte und wir verabredeten uns für Samstag Abend in Osh, dem gemeinsamen Ziel, zum Abendessen. Mal sehen ob er es auch wirklich schafft. Der weitere Weg verlief über krasse Serpentinen und einige Pässe mit fantastischer Aussicht auf die teils sehr karge, trockene und dennoch faszinierende Landschaft. Auf der langen aus Sand und Schotter bestehenden Piste wurden wir (wieder mal) ordentlich durchgeschüttelt und wir haben die vorbei fahrenden Trekking-Radfahrer nicht beneidet (u. a. wieder ein Deutscher, seit 14 Monaten unterwegs). Für die Mittagspause fanden wir den einzigen Ort mit Schatten und Wasser auf 30 km Strecke - unter ein paar Bäumen an einem kleinen Flusslauf. Nach 15min Ruhe hielt leider eine holländische Reisegruppe bei uns und vorbei war die Ruhe. Nach der sehr anstrengenden Fahrt suchten wir abends länger nach einem geeigneten Platz für die Nacht, doch es gab kaum Wege abseits der Straße. Fast schon die Hoffnung verloren, standen plötzlich 3 Enduro-Biker (wiederum 2 Deutsche aus Pforzheim und ein Holländer) an der Straße und betrachteten einen Weg der links ins Gebüsch führte. Prompt schlossen wir uns an und folgten den Jungs, denn es handelte sich hier um einen Spot aus der Overlander App. Nach 400 m gab es eine grössere Flussaue mit ausreichend Platz. Lustigerweise waren auch schon ein Radfahrerpärchen aus Dresden da sowie ein weiterer Holländer, der alleine mit seinem Nissan Petrol unterwegs war. Kurios, mitten im nirgendwo, ein deutsch-holländisches wildes Camp.Les mer

  • Dag 26

    Spontane Picknickeinladung und Bach-Camp

    24. juli 2019, Kirgisistan ⋅ 🌙 20 °C

    Wie gewohnt ging die Reise nach dem Frühstück weiter. Die Weiterfahrt in Richtung Jalalabad führte uns über staubige Pässe und einige Wasser-, bzw. Schlammlochüberquerungen, so dass unser kleiner Lada eine richtige Schlammkur verpasst bekam. Da wir gut in der Zeit lagen und erst morgen in Jalalabad sein wollten, fuhren wir noch in das Tal von Kara Alma (übersetzt Schwarzer Apfel), welches noch von ursprünglichen Walnussurwäldern bewachsen ist. Über eine abenteuerliche Straße kamen wir zu einer Stelle an der die Straße plötzlich in einem Fluss endete...🤔 Hier machte eine Männergruppe ein Picknick unter den Bäumen und so fielen wir natürlich auf als wir verblüfft vor dem Flusslauf stoppten. Nachdem sie uns den Weg für unsere Weiterfahrt beschrieben, wurden wir spontan zu einem Tee eingeladen - nun es war sowieso Mittag und wir haben auf dem Weg keine Tschaihana (Bistro)*** gefunden, daher kam die Einladung sehr gelegen. 😋 Es stellte sich heraus, dass die Männer in Jalalabad wohnten und vor den heißen Temperaturen der Stadt für einen Tagesausflug aufs Land geflüchtet sind. Kaum war der Tee getrunken, wurde uns gegrillter Mais serviert und eine auf offenem Feuer zubereitete Suppe (Scharpo) mit Rindfleisch. So kamen wir nun doch an unser Mittagessen und das ganz sportan und unerwartet. Nach weiteren Spot-Empfehlungen für die Nacht sowie Lob für Angela Merkel von den Männern, machten wir uns wieder auf den Weg. Von uns und der Männertruppe gibt's leider kein Foto. Und ja wir mussten durch den Fluss fahren - dies war der reguläre Straßenverlauf. Nach ein paar weiteren, dank der Straße, sehr lustigen Offroad-Kilometern und mehreren kleineren Dörfchen fanden wir einen netten Platz, der ein wenig Sichtschutz bot und was wichtiger war: mit Zugang zum Bach! So nutzen wir den Nachmittag um uns im Bach abzukühlen, zu waschen und etwas in der Sonne zu entspannen. Nach dem Abendessen gab es noch ein Lagerfeuer...so macht campen Spaß. 😜

    *** dass Kirgisien gerne Picknicken und sich Jurten oder Taptschans mieten, um dort mit Freunden und Familie eigens mitgebrachte Speisen zu essen, haben wir in den letzten Wochen ja schon öfter gesehen. Heute haben wir aber etwas neues gelernt - wir fuhren an mehreren Locations vorbei, die wie ein Bistro/Restaurant aussahen, jedoch mussten die Lebensmittel mitgebracht werden und die Betreiber würden auf Bestellung das gewünschte Gericht kochen. Eine neue Geschäftsidee, deren Sinn wir aber nicht wirklich verstanden 🧐.
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  • Dag 27

    Dschalabad und Fluss-Camp

    25. juli 2019, Kirgisistan ⋅ 🌙 22 °C

    Beim gemütlichen und ausgedehnten Frühstück kamen einige Einheimische vorbei geritten, die uns mehr oder weniger neugierig bestaunten (aber nicht ansprachen) .Wohl nicht so häufig, dass sich hier weit im Tal Touristen verirren. Kurz nachdem wir aufgebrochen waren, stoppten wir bei einer Flussüberquerung um den Lada wieder weiß werden zu lassen. Die weitere Fahrt nach Dschalabad war erstaunlich einfach, da nach dem Ort Kara Alma eine neu geteerte Straße anfing - was ein Unterschied und fast schon ein bisschen langweilig nach Tagen von staubigen Schotter- und Schlaglochpisten. Angekommen bei brütender Hitze suchten wir auf dem Markt ein kühles Plätzchen um uns endlich Schaschlik zu gönnen - nachdem wir letzte Woche mehrere Fehlersuche hinter uns hatten... Mal war kein Schaschlik da, mal war das Fleisch noch nicht fertig mariniert. Dieses Mal gab es aber wirklich und es war sehr lecker, da hatte sich das Warten gelohnt. Verschwitzt und kaputt von der Hitze fuhren wir weiter zu einem Fluss, in dem auch die Einheimischen badeten und alles wuschen was waschbar ist. (Kleider, Teppiche, Auto, Kinder) 😀.
    Dann ging es wieder auf Camp-Suche , diesmal ohne großen Plan. Nach einiger Zeit ergebnislosen Herumfahrens durch einige Dörfer, in denen wir wie Außerirdische angeschaut wurden, entschieden wir wieder zurück zum Fluss zu fahren. Dort in der Flussaue konnten wir letztendlich dank 4x4 einen schönen Spot mit Sichtschutz durch Bäume finden. Flussbad inklusive.
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  • Dag 28

    Marktbesuch in Özgön und Lada als Retter

    26. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute ging es weiter nach Özgön, einer kleinen, sehr orientalisch geprägten Stadt, die mit einem Anteil von 90% Usbeken merklich ein anderes Flair hatte als die bisherigen Städte im Land. In der Gegend hatten wir dann zum ersten Mal auch eine Sprachbarriere, mit Natalie's Russisch kamen wir nicht immer weiter, denn nicht jeder spricht hier Russisch und wir verstehen kein Wort usbekisch oder kirgisisch (nicht dass wir den Unterschied der beiden Sprachen heraus hören könnten 😜). Auf dem interessanten Markt ließen wir uns treiben und probierten uns durch verschiedene Leckereien. Beim Spaziergang durch die Stadt kamen wir am alten Minarett und Mausoloeen vorbei, die sehr geschichtsträchtig sind, uns aber durch die krasse Mittagshitze nicht tiefer interessierten... Ja bei knapp 40°C werden wir zu Kulturbanausen!
    Also ging es zur Weiterfahrt zum vermeintlichen Camp Spot, den wir nur über eine Straße, die mitten über ein größeres Flussbett ging, erreichten - hier schein es ganz alltäglich zu sein auch vielbefahrene Straßen durch Flüsse zu führen. Bei der Überfahrt bekamen wir (wieder) die Aufmerksamkeit einer dort picknickenden Männertruppe. Einer aus der Gruppe, sichtlich betrunken, kam dann mehrmals zu uns und lud uns zum Kymys zu sich nach Hause ein. Sogar ein Schaf wollte er für uns schlachten. Dom nannte er die ganze Zeit "Bratan" (Bruder). Diesmal haben wir dankend abgelehnt, was nicht so einfach war, denn er sprach kaum russisch und war in seinem Zustand etwas anhänglich. Unser Camp-Spot heute war einigermaßen versteckt hinter Büschen wiederum in der Flussaue. Nach einiger Zeit - als sich der Verkehr am Fluss beruhigte - kam ein Mann und fragte nach Hilfe, da er sich im Fluss mit seinem kleinen LKW festgefahren hatte. Das war die Chance für den Lada sich nochmal zu beweisen. Zweifel bestanden dennoch, aber der Mann hinterfragte das nicht. Kurzerhand wurde der kleine Flitzer zum Retter und meisterte auch diese Challenge mit Bravour (siehe Video). 😀
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  • Dag 29

    Letzter Wildlingstag vor Osh

    27. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 31 °C

    Und es geht weiter, wir leben noch....
    Wir hatten eine sehr ruhige und angenehme letzte Nacht im Lada-Dachzelt. Bevor es nach Osh gehen sollte, musste nach dem Frühstück das Auto und das ganze Campingzubehör erstmal etwas aufgeräumt und gesäubert werden. Während der Aktion bekamen wir wieder Besuch von dem Bratan-Mann vom Vorgabend. Er kam auf seinem Pferd geritten und fragte warum wir nicht gekommen sind und wir sollen doch jetzt zu ihm fahren - natürlich mit Kymys und Schaf. Dann lies er Dom noch auf seinem Pferd reiten - nach unserer Reitaktion war der Proberitt durch den Fluss ein Klacks für Dom. 😋 Der Mann blieb noch etwas bei uns sitzen, die Unterhaltung verlief allerdings mit Händen und Füßen. Zum ersten Mal kamen die Kirgisischfloskeln aus dem Reiseführer zum Einsatz. Bei der Verabschiedung sagten wir, dass wir bei ihm noch vorbei schauen und er ritt davon.
    Da die Zeit nur so davon glitt und wir auch Mitleid mit dem Schaf hatten, mussten wir den Reiter versetzen und so sind wir gleich nach Osh gefahren. Unsere Unterkunft in Osh "EcoHouse" oder wie es auf russisch heißt "EcoDom" 😜, war eine sehr positive Überraschung... Nach dem Wildcamping mit Freiluft-Badezimmer hatten wir nun ein eigenes Zimmer mit heißer Dusche und westlicher Toilette. Wir konnten unsere Wäsche zum Waschen abgeben und das Frühstück wurde nach Wunsch vorbereitet - was für ein Luxus!
    Kurz nach Mittag kam auch schon Samat, der den Lada abholte, an. Nach einer mehr oder weniger kurzen Rückübergabe (es wurde mehr geprüft und mehr Fragen gestellt als an dem Tag als wir das Auto bekommen haben🙄) verabschiedeten wir uns mit großer Wehmut von unserem treuen Gefährt, mit dem wir 2280km in den letzten 3 Wochen zurück legten.
    Am Abend trafen wir uns noch mit Flo, dem Radfahrer aus Berlin, den wir kurz nach dem Song Kul getroffen haben, zum Abendessen. Er hat es geschafft - trotz unzähliger Pässe und karger Landschaft nach Plan Osh zu erreichen. Alleine heute 110 km. Beim Abendessen trafen wir auf seine Hostelmitbewohner (alle mit Rädern unterwegs, ein Kanadier, ein Ire und noch ein Deutscher). Wir hatten einen sehr netten und lustigen Abend mit der bunten Mischung.
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  • Dag 30

    Sonntagmorgendlicher Viehmarkt in Osh

    28. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ☀️ 30 °C

    Heute wurde das Frühstück für uns vorbereitet und wir mussten weder Abräumen, noch Spülen. 😋 Was in Hamburg der Fischmarkt, ist in Osh der Viehmarkt, dieser findet immer Sonntags morgens statt und so machten wir uns direkt nach dem Frühstück auf den Weg. Aber erstmal finden und hinkommen. Da es keine Pläne für die Marschrutkas gibt und sich die Routen ständig ändern, mussten wir uns etwas durchfragen und nur umsteigen. Die Fahrer der Minibusse halfen uns beim Austiegsort und der richtigen Richtung, da für Nicht-Osher das System nicht zu durchdringen ist, dafür ist es aber sehr günstig (10-25 Som pro Fahrt, ca. 12-25 Cent). So stellten wir unterwegs fest, dass die Angabe der Marktadresse, die wir auf der Karte hatten, falsch war. Der Markt lag weiter außerhalb von Osh als erwartet. Nach der Fahrt und einem flotten Fussmarsch erreichten wir den Markt. Der größte Trouble war leider schon rum, aber für uns war es noch immer aufregend. Unzählige Schafe und Ziegen warteten darauf den Besitzer zu wechseln, einige Kühe und Bullen wurden gegen ihren Willen auf den LkW des Käufers gezogen und es wurden noch Deals per Handschlag abgeschlossen. Ein Mann wollte uns ein Schäfchen für 5000 Som (knapp 65€) verkaufen und meinte es würde gute Samsa (im Tandoori gebackene, mit Fleisch gefüllte Teigtaschen) geben. 😋 Damit hat er uns Hunger gemacht und so sind wir in die nächste Tschaihana (Teestube) uns mit DEM Gericht der Osher (Samsa) sowie Tee zu stärken, bevor wir den Weg zurück in die Stadt antraten. Um die Mittagszeit bzw. zwischen 12 und 17 Uhr ist es unfassbar heiß, so dass man sich kaum draußen aufhalten, geschweige denn, aktiv sein kann - eine Siesta ist daher Pflicht! Abends wollten wir nach dem Abendessen eigentlich auf den Solejman Too - ein 1100 m hohen heiligen Berg (UNESCO Welterbe) mitten im Zentrum von Osh. Doch nachdem wir uns die Bäuche mit Plov und Kebab vollgehauen hatten, ersetzten wir den sportlichen Aufstieg gegen einen gemütlichen Spaziergang. 😁Les mer

  • Dag 32

    Osh City Life

    30. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 31 °C

    Die beiden letzten 2 Tage in Osh waren entspannt und eher unspektakulär, daher werden wir diese in einem Post zusammen fassen. 😬
    Wenn man in einem Land in Zentralasien ist, gehört der Bazarbesuch zum alltäglichen Prozedere. So statteten wir dem Bazar mittags einen Besuch ab, hauptsächlich um dort zu essen. In Osh gibt es zwar viele moderne Cafés bzw. Restaurants, wir haben jedoch gelernt, dass das Essen, Qualität und Service bzw. Atmosphäre in den einfachen Tschaihanas oder gar bei Straßenküchen um einiges besser ist. Vielleicht stellt man an die modernen Restaurants im westlichen Stil auch zu hohe Erwartungen, die nicht erfüllt werden können 🤷‍♀️🤷‍♂️.
    Gestern reißten wir uns zusammen und bestiegen dann endlich den Solejman Too. Der Aufstieg war steil, es war noch immer sehr heiß und so kamen wir oben schweißgebadet an. Von hier oben wollten wir uns den Sonnenuntergang anschauen, jedoch befanden wir uns an der falschen Bergseite. Dom hatte ein längeres Gespräch mit einem Kirgisen, der ihm in bestem englisch von seinen Extreme-Treckingtouren überzeugen wollte. Die kleine Wanderung musste dann vorgesetzt werden - einmal um die Bergspitze, wobei Natalie mit ihren super Latschen ausgerutscht ist und sich leichte Blessuren zuzog. Dennoch ließen wir bei Wassermelone und Sonnenuntergang den Tag ausklingen.
    Am nächsten Tag statteten wir dem Berg (kirg. Too), der eine Jahrtausende religiöse Bedeutung hat, wieder einen Besuch ab. Die im Berg befindliche Museumsgrotte wurde samt Berg 2013 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, daher war ein Besuch des Museums noch Pflicht. Das Museum war inhaltlich aber wenig spektakulär und somit - wie soll es auch sein - ging es danach zum Markt zum Mittagessen.
    Zum Abschluss unserer Kirgistanreise, zumindest am letzten Abend in Osh, gönnten wir uns den Besuch in einem ganz besonderen Restaurant - "Zarskyi Dvor" (Hof des Zaren). Ein russisches Restaurant, in dem man sehr gut Schaschlik essen kann und das teils auf Holzpfählen gebaut ist. Auch mit seinem Ambiente und der rustikalen Einrichtung erinnerte uns das Setting ein wenig an Game of Thrones.
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  • Dag 33

    Via Pamirhighway nach Sary Tash

    31. juli 2019, Kirgisistan ⋅ ⛅ 13 °C

    Bevor wir Osh verließen, machten wir einen kurzen Spaziergang zum Krankenhaus um einen der UAZ Buhankas Krankenwagen zu fotografieren, da er in die Auswahl möglicher zukünftiger Reisevehikel aufgenommen wird (der Bus wird von den Russen seit 60 Jahren unverändert gebaut). Danach besuchten wir noch das Chernobyl Memorial, dass den 4800 Kirgisen gewidmet ist, die nach der Katastrophe dazu verpflichtet wurden bei der Eliminierung der Explosionsfolgen bzw. den Aufräumarbeiten um den Reaktor zu helfen. Dabei kamen auch 102 Helfer aus Osh, daher die Gedenkstätte hier. Da wir vor der Reise erst die Chernobyl Serie geschaut hatten war dies besonders und deswegen erwähnenswert.
    Auf dem Weg zurück ins Hotel holten wir noch die letzten Samsa und Piroschki als Verpflegung für die Fahrt. Kurz vor 11 Uhr wurden wir abgeholt. Unser "Taxi"-Fahrer war der Bruder unser Gastgeberin in Sary Tash. Das Auto teilten wir mit seiner Oma, seinem Neffen (im Teenager Alter) und seiner 2,5 Jahre alten Nichte.
    Die Fahrt nach Sary Tash über den Pamirhighway dauerte ca 3,5 Stunden und war landschaftlich sehr schön - Dom kam gar nicht aus dem Fotografieren raus, während Natalie aber fast die ganze Fahrt verschlafen hatte (bei den Serpentinen auf der Rückbank war dies die bessere Lösung). Sary Tash liegt auf 3150 Hm und man muss über einen 3600 m hohen Pass. Das kleine Dorf ist umgeben von herrlichem Bergpanorama mit 4000 bis 6000er und sogar dem Pik Lenin in unmittelbarer Nähe, den mit 7128 Höhenmetern höchsten Berg Kirgistans auf der Grenze zu Tadschikistan. Als wir dort ankamen war die Luft merklich dünner und jede kleinste Bewegung war anstrengender. Wir picknickten in der Sonne und machten einen gemütlichen Spaziergang durch das Dorf, wobei wir von einigen einheimischen Kindern nach "NjamNjam" also nach Leckereien gefragt wurden. Zurück im Hostel verbrachten wir einen ruhigen und entspannten Abend in Ainura's Guesthouse. Wir bekamen ein super leckeres, frischgekochtes Abendessen und Wasser- und Honigmelone zum Nachtisch. Kurz bevor es ins Bett ging, kam noch ein unerwarteter Gast - ein weiterer deutscher, müder Radreisender. Rolf, Fastrentner aus dem Rheinland und ein zäher Kerl, da er den Pass alleine bewältigen musste. Auch er wollte später weiter nach China. Nach einem netten Gespräch ging es für uns ins Bett, da morgen mit dem Grenzübergang ein anstrengender Tag bevorstand.
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