Finnland

Ich wollte unbedingt mal auf einen Markt und in Mamis altem Reisebuch stand in Oulu gibt es eine Markthalle mit frischem Fleisch, geräuchertem Fisch, ofenwarmen Brot und Gewürzen. Ja cool, komm wir gehen uns das anschauen. Ich stellte mir so einen Marokkanischen Souk vor, grosse Stände mit Fischen in allen Grössen, Gewürze in allen Farben aufgereiht neben einer alten Wage mit Gewichten und ein Gewusel an Menschen. Es war ja auch Samstag, eigentlich ja realistisch. Haha weit gefehlt.

Am Hafenbecken haben wir den Marktplatz gefunden und süsse alte Salzmagazine, die mit der typischen rostroten Erdfarbe gestrichen sind. In diesen war ein echt cooler Dude mit Dreadlocks, hochgebunden zu einem Dutt, der auf der 5x5 Meter grossen Fläche Tee verkaufte. In den nächsten Magazinen konnte man Wolle und Kleidung kaufen und auf dem eher mickrigen Marktplatz gab es Fastfood, Gemüse und Kleider. Die Markthalle habe wir auf den ersten Blick gar nicht wahrgenommen, erst als wir eine Runde am Hafenbecken liefen und wieder zurück Richtung Marktplatz gingen, haben wir das rote Backsteingebäude gefunden. Richtig gut erhalten. Der Eingang ist noch wie früher mit 2 Schwingtüren ausgestattet. Im inneren gab es dann wieder Kleider, Souvenirs, Asiatisches Essen und einen Infostand der Stadt. Die Hälfte der Stände waren jedoch leer und die Verkäufer waren alle an ihren Handys. Also da bietet unser Laretmarkt ja wesentlich mehr.

Geschlafen habe wir auf einem Privatparkplatz in einem Wohnviertel einer Familie, die diesen Platz für Camper ausgeschrieben hat. Hier wird mächtig gebaucht und die Mutter der Familie hat mir dann erzählt, dass Oulu gerade einen sehr grossen Zuwachs verzeichnet und daher Häuser aus dem Boden schiessen wie die Pilze.

Unsere Zeit in Finnland neigt sich dem Ende zu und wir wollten euch des Finnen liebstes Sommerhobby vorstellen: Teppichwaschen

Finnen waschen im Sommer ihre Teppiche, ein Ritual, dass bis in die Zeit vor der Christianisierung Finnlands zurückreicht. Früher hat man es am See erledigt, praktisch beim Baden. Weil dabei zu viel der nach Kiefern duftenden flüssigen Naturseife ins Wasser gelangte, wurden bei Badestellen spezielle Gerätschaften aufgestellt, vorzugsweise aus Edelstahl: Wannen mit Wasserhähnen, Berieselung und großen Holzplatten zum Auflegen der Teppiche sowie Holzgestelle zum Aufhängen der Teppiche, zum Trocknen mit Wind und Sonne. Und die besonders edle Ausführung hat eine kurbelbetriebene Mangel. Solche Waschanlagen haben wir inzwischen in mehreren Orten an Badestellen gesehen und leider immer vergessen zu fotografieren. Daher in der Bildreihe ein Foto von Google aus Ekenäs wo wir übernachtet haben.Read more