Singapur & Sulawesi

June - July 2017
A 19-day adventure by Christiane Frank Read more
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  • Day 13

    Bootstour zu den Drachen

    July 4, 2017 in Indonesia ⋅ ☀️ 25 °C

    Früh morgens (was sonst?) um 7:00 holt uns unser Führer Vitalis vom Hotel ab. Wir erfahren, dass wir die einzigen Gäste sind. Zwei Tage Exklusivtour mit drei Mann Besatzung und einem Führer! Die Tour war zwar teuer, aber so teuer nun auch nicht. Wir fahren zum Hafen und suchen unser Boot. Es liegen viele Ausflugsboote nebeneinander mit der Spitze am Pier. Nach etwas Palaver deutet Vitalis auf ein weißes. Nur wie draufkommen? Die Bootsspitze ist weit weg. Die Jungs zerren das Nachbarboot so nah ran, dass man mit einem kühnen Schritt und etwas Mut rüberkommt. Von dort dann über die Bordwand auf unser Boot. Unsere Kabine besteht nur aus einem Bett und ist stickig und heiß. Wind regelt das später.

    Tucktucktuck... geht es los, an Labuan Bajo vorbei nach Süden Richtung Rinca, der neben Komodo zweiten großen Insel mit Waranen. Beide Inseln sind karge, heiße Steppenlandschaften. Zum Glück ist es heute immer wieder wolkig, so dass die Temperaturen erträglich bleiben. Am Anleger holt uns ein knitteriger, zahnarmer Ranger ab. Affen begleiten unseren Weg. Er trägt Uniform und einen langen Stock mit einer Gabel am Ende, mit dem er uns die Warane vom Hals halten will.
    Zuerst wird es offiziell: Im Nationalpark-Büro sitzt ein strenger Uniformierter, der mit militärischer Uniform und vielen Schulterstücken hinter seinem Schreibtisch thront und ganz wichtig scheint. Er beginnt sofort, unzählige Zettel abzustempeln und will dann 610.000 Rupien (40,- €) von uns, für hiesige Verhältnisse relativ viel Geld. Mit einem Berg gestempelter Zettel dürfen wir dann auf Tour gehen.

    Der Ranger erklärt, dass die Warane jetzt Paarungszeit haben und schwer zu beobachten sind. Zum Glück laufen ein paar Exemplare direkt an den Häusern herum, wahrscheinlich bestochene Eunuchen :-) Darunter ein ansehnlich großes Männchen, dem wir uns vorsichtig nähern. Der Ranger legt seinen Stock aus, um anzuzeigen, wie nah wir ran dürfen. Ein beeindruckendes Tier! Der Ranger lässt sich mein Handy geben und macht Fotos, die wir uns nicht getraut hätten.

    Die Tiere sind eigentlich ziemlich gefährlich. Ihr Speichel enthält über 50 Bakterienarten, die bei einem Biss übertragen werden und unbehandelt sicher zum Tod durch Blutvergiftung führen. Unvorsichtige Touristen hat es schon erwischt. Die Warane beißen ein Tier und lehnen sich zurück. Spätestens nach ein paar Tagen riechen sie über Kilometer, wo ihr Opfer gestorben ist. Warane riechen über die Zunge extrem gut, über Kilometer.

    Nach dem Fotoshooting geht es auf eine kleine Wanderung um die Rangerstation. Wir sehen Hirsche (ganz nah, ohne jede Scheu), Wasserbüffel, Affen und ein Waran-Nest (ein flacher Erdhügel). Die Warane graben ihre Eier an sonnigen Plätzen ein und lassen Sie in 6-9 Monaten von der Sonne ausbrüten. In den ersten Monaten bewacht das Weibchen das Nest, bis der erste Regen das Nest versiegelt und die Eier nicht mehr zu riechen sind. Die geschlüpften Jungen sind bereits ca. 30 cm lang und müssen sich sofort in Bäumen verstecken, um nicht von den Eltern gefressen zu werden. Funktioniert, denn der Bestand liegt bei ca. 3000 Exemplaren. Rica und Komodo sind allerdings auch riesige, weitläufige Inseln. Unterwegs haben wir, wie angekündigt, keine weiteren Warane gesehen.

    Inzwischen ist es am Anleger richtig voll, die chinesischen Reisegruppen sind auch da. Zurück auf dem Boot steuern wir Komodo an. Planänderung: wir wollen noch heute auf Komodo wandern, um morgen früh bei Flut bei den Mantas sein zu können.

    Das Mittagessen an Bord begeistert und entschädigt für vorherige Nasi Goreng Orgien. Aber dazu auf besonderen Wunsch ein eigener Footprint.

    Unterwegs stoppen wir am sogenannten "Pink Beach" auf Komodo. Ein schöner Strand, nicht pink, aber ein tolles Riff direkt davor. Klares Wasser, schöne Fische und Korallen. Zum ersten Mal sehen wir Muränen in voller Action, unterwegs wie Schlangen.

    Dann tuckern wir zum Anleger des Nationalparks. Es ist schon Feierabend-Stimmung, wir sind die letzten Besucher. Wie schon in Rinca sehen wir Warane an der Station und wandern los. In der Abendstimmung sind viel mehr Tiere zu sehen. Wildschweine, Hirsche, bunte Vögel und natürlich wieder Affen. Und dann winkt der Ranger plötzlich und zeigt ins Dickicht. Er klettert einen steilen Hang hoch, wir folgen und stehen vor einem entspannten Waran-Weibchen, das am Hang auf uns gewartet hat. Es gibt sie also doch in freier Wildbahn.

    Auf dem Rückweg finden wir viele blühende Orchideen (Vanda), die die Bäume bevölkern.

    Dann startet das Boot zu unserem Übernachtungsplatz, nahe einem Mangrovenwald auf Komodo. Die untergehenden Sonne zaubert für wenige Minuten einen flammenden Abendhimmel. Ein Fischadler jagt im Sturzflug direkt vor uns. Kurz danach fliegen riesige Flughunde aus, auf der Suche nach Früchten. Wir selbst bekommen ein wieder sehr gutes Abendessen und klettern bald in unsere Kabine. Der Schiffsdiesel direkt unter unserem Bett ist aus, dafür dröhnt ein Generator, damit die verwöhnten Westler ihre (defekte!) Klimaanlage haben. Auf unseren Wunsch wird das Gedröhne abgeschaltet. Wir schlafen bei leichten Durchzug mit dem Seewind. Moskitos gibt es hier nicht :-)
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  • Day 15

    Der Manta-Tag

    July 6, 2017 in Indonesia ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach einer ruhigen Nacht mit dauerndem, sanften Wiegen und gelegentlichen Plätschern beginnt mit dem ersten Licht ca. 5:30 Uhr leises Rumoren der Crew. Wer jemals dachte, sein Wecker sei laut, dem empfehlen wir eine Übernachtung auf einem Deck direkt über dem Schiffsdiesel. Ein erdbebenartiges Hämmern beendet unser Dösen auf der Stelle und wir klettern an Deck. Überraschung: der Himmel ist klar und eine wunderbare Morgenröte malt die Silouette von Komodo scharf an den Himmel. Tuckernd macht sich das Boot auf den Weg zum Manta Point. Nach 90 Minuten und inzwischen strahlenden Sonnenschein erreichen wir eine winzige Insel. Im relativ flachen Wasser (ca. 10m) tummeln sich die Mantas angeblich gerne, weil es planktonreich ist und von vielen Putzerfischen bewohnt wird, die die Riesenrochen von Parasiten befreien.

    Inzwischen stehen Captain und Guide gemeinsam am Bug und halten Ausschau. Wenn Mantas weit oben schwimmen, tauchen die weißen Flügelspitzen aus dem Wasser auf. Das Boot tucker langsam, die schauen und schauen und schauen. Nichts!
    Das Boot kehrt um, und sie schauen immer noch. Dann plötzlich zeigt der Captain eine Richtung. Und ganz eindeutig: eine weiße Flügelspitze! Gleich danach taucht ein Riese unter dem Boot durch. Auch weitere Schatten kann man sehen. Sofort ab ins Wasser.

    Bis wir immer Wasser sind, sind die Rochen weg. Nur blitzende Fischschwärme spielen um uns herum. Nach einigen Minuten sieht Christiane in der Entfernung einen Schatten verschwinden. War's das?

    Nein, plötzlich ruft Christiane. Von hinten nähert sich ein Manta und schwimmt ca. 10m entfernt an uns vorbei. Ein unglaublicher Anblick, der nicht zu beschreiben ist. Elegantes, majestätisches Gleiten; oder besser Fliegen? Spannweite bis zu fünf Metern.

    Frank nimmt die Verfolgung auf. Mit voller Kraft ist es möglich, dem langsam gleitenden Manta zu folgen. Der lange Schwanz ist zum Greifen nah. Dran ziehen wäre allerdings grob unhöflich. Dann geht die Puste aus. Dafür kommt ein zweiter Manta entgegen und interessiert sich sehr für das prustende Schnorchelwesen. Mantas gelten als neugierig. Er hält direkt auf Frank zu - jetzt wird es spannend. Was will das Tier von mir? Er kommt auf Armlänge ran - und taucht im allerletzten Moment nach unten ab. Puh - was für eine Erfahrung! Es bleiben ein langsam zurückgehender Adrenalinspiegel und sensationelle Fotos.

    Wunderbar: es tauchen immer wieder Riesen auf und ziehen an uns vorbei. Von oben wirken sie wie riesige Fledermäuse, nur das "Flattern" ist langsam und majestätisch.

    Inzwischen sind weitere Boote eingetroffen, es machen sich die Mantas rar. Wir klettern zurück an Bord und freuen uns über die wunderbare Erfahrung.

    Das Boot fährt weiter zu einem Riff an einem Tauch-Resort auf einer kleinen Insel. Dort empfängt uns am Anleger ein wahrer Fisch-Taifun. Ein riesiger Schwarm silbriger Fische einer Makrelenart kreiseln dicht an dicht. Auch unter dem Anleger wimmelt es von nie gesehenen Fischen und das Riff entlang des Strandes ist eine Augenweide. Ein würdiger Abschluss unseres Schnorchelurlaubs! Auch der kulinarische Abschluss war gut. Was dieser kleine Schiffsjunge drauf hat, ist bemerkenswert.

    Zwei Stunden Fahrt im strahlenden Sonnenschein bringen uns zurück nach Labuan Bajo. Zufrieden genießen wir die warme Dusche und das klimatisierte Hotelzimmer. Ein holländisches Paar, das die gleiche Tour gemacht hat, bringt es auf den Punkt: nach solch einer Erfahrung braucht man etwas Ruhe und Zeit, die intensiven Eindrücke zu verdauen. Der geplante Ausflug nach Labuan Bajo fällt aus und wir bloggen mit herrlichem Blick auf die Bucht.
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  • Day 15

    Essen an Bord

    July 6, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Wie war der Urlaub kulinarisch? Singapur war natürlich ein Erlebnis; wir berichteten von dem genialen Fisch und dem Chili-Huhn bei den Chinesen. Wir freuen wir uns schon auf die zweite Etappe.

    In Siladen ist man im wesentlichen satt geworden. Essen interessiert dort niemanden. Dort zählt nur das Meer.

    Die Frauen aus Pulisan haben ihre Sache sehr gut gemacht. Jeden Tag andere Aromen, weil sich die Frauen abwechseln. Der Knaller war ein Gemüse aus in schmale Streifen geschnittenen grünen Papayas in einer sehr aromatischen Kokossauce. Leider sind keine Rezepte überliefert. Zuhause würde ich das mit Gurken versuchen.

    Das Essen im Golo Hilltop war nur mit Nachwürzen zu genießen. Dafür hat der kleine Schiffsjunge an Bord unseres Bootes gezeigt, wie gut und vielseitig indonesische Küche sein kann. Zu jeder Mahlzeit gab es fünf (!) Gerichte + Früchte. Das alles unter einfachsten Verhältnissen mit einem Gaskocher zubereitet und frisch frittiert.

    Tempeh spielt eine große Rolle. Tempeh ist eine Art fermentierter Tofu, also quasi ein Sojakäse.
    Vegetarier hätten sich hier wohlgefühlt. Es gab aber auch jeweils einmal Fleisch oder Fisch.

    Wir haben die Bilder beschriftet, so gut wir es identifizieren können. Zum Frühstück gab es Bananen-Pancakes, bestrichen mit Schokocreme und bestreut mit bunten Hagelslag. Ein Kindertraum!

    Kaffee wird einfach mit heißen Wasser aufgebrüht, das immer bereit steht. Umrühren und dann absetzen lassen. Wofür eigentlich der Aufwand mit der Kaffeemaschine?
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  • Day 15

    Reise zurück nach Bali

    July 6, 2017 in Indonesia ⋅ ⛅ 28 °C

    Ein Morgen ohne Wecker - schön, einfach zu schlafen, bis man wach wird. Aber wir freuen uns ja inzwischen sogar über Waschbecken.

    Ein Frühstück mit Traumpanorama, mit Bananen-Pancakes (knusprig und gut gemacht!) , Rührei, supersoft Wattebrötchen und Scheiblettenkäse. Frühstück kann Birkenheide besser.

    Dann noch die Mantas hochladen und 11:30 geht es ab zum hypermodernen Flughafen, zumindest von Außen. Vitalis hat erzählt, dass der Tourismus in Komodo in den letzten Jahren extrem boomt und immer mehr Fischer auf Touren umsteigen. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die schönen Riffe erhalten bleiben, denn Dynamitfischerei ist noch weit verbreitet. Und die Mantas bedroht wie immer die chinesische Medizin. Mantakiemen gelten als Mittel gegen alles und werden hoch bezahlt. Immer wenn auffällige Tiere vom Aussterben bedroht sind, steckt die verfluchte chinesische Medizin oder die Küche dahinter. In einem Urlaubsbuch stand, dass professionelle Banden systematisch die Atolle in der Südsee von Seegurken leerräumen, weil diese in China als Potenzmittel gelten. Je reicher China wird, umso schlimmer wird das werden. Hai, Tiger und Nashorn wissen, wovon ich rede.

    Zurück zur Reise: In Indonesien gibt es am Flughafen zwei Sicherheitskontrollen: eine beim Betreten des Flughafens und eine auf dem Weg zum Gate. Kommt ev. auch noch bei uns. Kontrolliert wird aber nicht wirklich; meine Wasserflasche ist immer noch im Rucksack. Dafür wollten sie diesmal, dass unsere Kamera vom Koffer in Rucksack soll - warum auch immer. In Singapur haben sie Christiane die Linsenflüssigkeit abgenommen. 120 ml Flasche, fast leer, statt erlaubten 100 ml. An meiner Wasserflasche hat sich niemand gestört.

    Am Gate zeigt ein Monitor Tsunamiwarnung an. Im Osten gab es ein Erdbeben Stärke 5,3. Wir haben nichts bemerkt.

    Mit dem Start beginnt unsere Rückreise über Bali und Singapur. Wir sehen alle besuchten Inseln noch einmal von oben, vor allem, wie groß Komodo ist. Die Warane haben viel Platz.

    Angekommen in Bali kennt der Taxifahrer unser Bed&Breakfast nicht. Google Maps kennt einen Weg, Zickzack durch schmalste Gassen. Dann ist plötzlich Ende. Keine Straße, kein Hotel, Wiese mit Pferden. Wir schlängeln uns zurück auf die Hauptstraße und versuchen es von der anderen Seite. An einer Seitengasse entlassen wir den Taxifahrer und versuchen es zu Fuß. Kein Wegweiser, nichts. Wir laufen bis ans Ende der Gasse und endlich, am letzten Tor hängt ein handgemaltes Schild "Aahh Bali". Das ist die Rettung, aber was für eine! Hinter dem Blechtor öffnet sich ein Paradies. Freundliche Menschen heißen uns willkommen. Eine traumhaft schöne Anlage, die alles ausstrahlt, was Bali so liebenswert macht. Die Bilder geben den Zauber nur unvollständig wieder.

    Ein Amerikaner namens Bob sagt "This way". Das soll unser Zimmer sein? Es ist kein Zimmer. Wenn überhaupt, eine Suite, mit Riesenbett, Nebenraum und dem geliebten Outdoor-Badezimmer. Frank muss gleich unter die sonnige Dusche der vollbusigen Göttin. Das kann Christiane nicht auf sich sitzen lassen und duscht auch.

    Danach klopft Bob und schlägt uns vor, mit Fahrrädern zum Fischessen zu fahren. Wir kurven durch typisch balinesische Gassen. Ein Tempel am anderen, Kampfhähne sitzen unter dem Korb und Hahnenkrähen ist überall.

    Dann landen wir genau dort, wo unser balinesisches Abenteuer vor drei Jahren begann. Die Fischrestaurants qualmen wie immer. Wir suchen ein Restaurant mit frischen Fischen, deuten auf dies und das und suchen uns dann einen Tisch vorne am Strand. Es ist immer noch ein Erlebnis: Füße im Sand, gegrillter Fisch auf dem Tisch und vor uns die donnernden Wellen und der Sonnenuntergang. Ein freundlicher Koreaner vom Nachbartisch bietet uns an, ein Foto zu machen und fragt gleich, wo wir herkommen.

    Zurück im B&B drehen wir noch eine Runde im Pool und genießen die einmalige Stimmung voller Blumen, mystischer Figuren und der warmen Tropenluft.
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  • Day 16

    Zurück nach Singapur

    July 7, 2017 in Singapore ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute klingelt mal wieder der Wecker. Wir genießen unsere Luxus-Suite (für 50,- €!) und die Outdoor-Dusche. Für Frühstück ist es zu früh, der Fahrer steht pünktlich bereit. Bob ist extra früh aufgestanden, um uns zu verabschieden. Die zwei Haus-Fledermäuse schwirren uns um die Ohren.

    Am Morgen ist das Bali-Verkehrsgewühl noch nicht da. Am Flughafen bekommen wir in Made's Warung das bisher beste Frühstück. Mit Mangosaft (eher ein Mango-Smoothie, genial) ! Kaffee wie gemalt, dazu würziges Nasi oder Mie Goreng und Früchte.

    Dann geht es im Eisflieger von AirAsia, dem asiatischen Ryanair an Java entlang mit schönem Blick auf die Vulkane nach Singapur. Frank in Regenjacke gegen die Kälte; was anderes war nicht im Rucksack. Der Hotel-Fahrer holt uns ab und fährt uns quer durch Singapur. Plötzlich stoppt er an einer Tankstelle und fragt: "Hotel Villa Samadhi?". Offensichtlich weiß er nur den Namen. Da Franks Navi-App startbereit ist, navigieren wir ihn mit deutscher Navigation und unserer Simultan-Übersetzung durch Singapur - und kommen zuverlässig an.

    Die Villa Samadhi ist eine renovierte Villa aus der Kolonialzeit. Man fühlt sich 100 Jahre zurück versetzt. Alles sehr stilvoll eingerichtet. Sie liegt in einem mit dichten Urwald bewachsenen Park an der Südküste von Singapur - kein Stadttrubel, nur Wald. Zur MRT (der U-Bahn) sind es aber nur 10 Minuten zu Fuß. Zum Frühstück geht es auf einem Steg durch den Wald zum Nachbarhotel Tamarind Hill. Dort gibt es heute ab 18:00 kostenlose Cocktails. Danach gehen wir dort essen, weil Christiane die Klimaanlagen-Grippe hat und nicht hawker-centerfähig ist.

    Es lohnt sich! Wunderbare Thai-Küche. Highlights sind ein scharfer Salat aus grünen Mangos mit viel Koriander und pfannengerührte Entenbrust mit Tamarindenglasur. Dazu natürlich Wasserspinat.

    Über den beleuchteten Dschungelpfad laufen wir schließlich wieder runter in die Villa Samadhi.
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  • Day 18

    Bird Park und Feuerwerk

    July 9, 2017 in Singapore ⋅ ⛅ 29 °C

    Ausschlafen, wir haben ja schließlich Urlaub. Danach frühstücken wir nicht, sondern nehmen auf der Terrasse unser Frühstück ein. Es gibt asiatische Köstlichkeiten, in Bananenblätter eingeschlagen. Dazu Mangosaft und kolibriartige Vögel, die vor uns rumschwirren. Die anderen Gäste haben dicke Kameras dabei und knipsen die Vögel.

    Mit Vögeln geht es weiter. Wir besuchen den Singapur Bird Park. Ein wunderbar angelegter Park, in dem Vögel neben klassischen Volieren auch in riesigen Freiflug-Gehegen beobachtet werden können, in denen man rumlaufen kann. In einem Gehege kann man kleinere Papageien mit Honigwasser füttern - daher sind sie extrem zutraulich. Wir haben kein Honigwasser, sie klettern aber auch auf uns herum und lecken das Salz von der Haut.

    Danach fahren wir nach Clarke Caye, dem historischen Zentrum von Singapur, wo alles begann. Heute ist hier eine Bar an der anderen und vor den meisten sitzen Menschentrauben mit Bier und schauen American Football (Lisa klärt auf: es muss Rugby gewesen sein) , Singapur gegen Neuseeland. Jubel brandet bei jeder Aktion.

    Per Boot lassen wir uns über den Singapore River an allen Sehenswürdigkeiten vorbei schippern. Das dreibeinige Marina Bay Sands Hotel, das Kunstmuseum in Form einer Lotosblüte und die atemberaubende Skyline des Finanzdistrikts.

    Danach haben wir Hunger. Gierige Schlepper wollen uns in ihre Restaurants zerren, aber wir steuern ein Hawker-Center an. Es gibt wirklich alle Küchen der Welt zur Auswahl. Sogar Costa Rica wäre im Angebot gewesen. Christiane wählt Entenbrust beim Chinesen, Frank das singapurianische Nationalgericht Laksa, eine scharfe Nudelsuppe (eher ein Eintopf) mit Kokosmilch, Chilli und diversen Einlagen. Schmeckt köstlich. Als zweiten Gang gibt es Satay, die in einer eigenen Straße vor dem Hawker-Center gebrutzelt werden. 10xRind, 10xHuhn, dazu die typische süßliche Satay-Sauce.

    Jetzt sind wir bereit für den Top-Act des Abends: Feuerwerk in Marina Bay am Vorabend eines Nationalfeiertags. Rund um die Bay geht schon die Post ab: eine vollbesetzte Tribüne, eine Band spielt in einer Party-Zone und Familien sitzen auf Decken und picknicken. Fotografen belagern die besten Plätze. Kampfflugzeuge der Armee fliegen donnernd Parade und Hubschrauber tragen die Flagge spazieren. Salutschüsse ertönen. Um den Vielvölkerstaat zusammenzuhalten, legt Singapur großen Wert auf nationale Symbolik. Sogar das Wetter feiert: ein Regenbogen steht am Horizont. Langsam wird es dunkel und kurz nach acht knallen die Böller und Fontänen vor atemberaubender Kulisse.

    Aber ganz klar: mit dem Wurstmarkt kann das Feuerwerk hier nicht mithalten.
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  • Day 19

    Sonntag in Singapur

    July 10, 2017 in Singapore ⋅ ⛅ 30 °C

    Nach dem Luxus-Frühstück auf der Terrasse machen wir dort weiter, wo wir gestern aufgehört haben. Wir laufen an Marina Bay zum dreibeinigen Monster - Hotel Marina Bay Sands. Der Name deutet darauf hin, dass das ganze Viertel um die Bay erst vor wenigen Jahren mit Sand neu aufgeschüttet wurde. Das Hotel wurde 2010 eröffnet, hat 2.600 Zimmer und 50 Restaurants. Für 500,- € die Nacht hätten wir auch hier übernachten können.

    Hinter dem Hotel der Superlative liegt ein Park der Superlative: die Gardens by the Bay. Auf 100 Hektar stehen prächtige Gartenanlagen, zwei riesige Gewächshäuser, eins davon das größte der Welt (in Singapur ist fast alles das größte der Welt) und die Super Trees, pflanzenbewachsene Stahlgerüste in Baum-, eher Pilzform mit Höhen zwischen 25 und 50 Metern. Zwischen den Trees kann man auf Laufstegen umherwandern und die Pracht von oben genießen. Da müssen wir natürlich auch gleich hoch.

    Auf die Gitter der Konstruktion sind dicht an dicht Epiphyten gebunden; Orchideen, Bromelien und Farne, incl. automatischer Bewässerung. Das ist natürlich was für Frank. Mit dem Aufzug geht es auf die Plattform, dann wandeln wir auf schmalen Stegen zum nächsten Pilz und genießen den Blick über den Park und auf die Stadt.

    Im ersten Gewächshaus, dem Flower Dome trifft uns der Schlag: eiskalt! So stellen sich Asiaten wohl Europa vor. Hier wachsen Olivenbäume, aber auch Fingerhut und Rittersporn direkt neben tropischen Orchideen. Etwas befremdlich. Nichts wie raus.

    Das zweite Haus ist schon besser: tropischer Hochland-Nebelwald. Kühl, aber nicht eiskalt. Die Einrichtung besteht aus einem künstlichen Berg, von dem ein Wasserfall prasselregen und der dicht bewachsen ist. Man fährt per Aufzug hoch und wandert auf Stegen an der Pflanzenpracht, die den gesamten Berg überzieht, entlang nach unten. Gerade ist Nebelzeit; überall blasen Nebelwolken. Das ist schon ein ganz besonderes Erlebnis!

    Wir verlassen die Gärten und machen uns auf den Weg ins arabisch-malayische Viertel. Dort lockt uns in malerischen Gassen frisch gepresster Saft - Wassermelone-Apfel-Ingwer - köstlich.
    Vor einer Kneipe liegen Bierdeckel von Bamberger Schlenkerla Rauchbier auf dem Tisch. Frank versucht, vom Kellner zu erfahren, wie die dahin kommen. Unmöglich, er versteht nicht einmal ansatzweise, was wir meinen. Rauchbier haben sie natürlich nicht.

    In einem kleinen, super engen Laden über drei Stockwerke kauft Frank kulinarische Mitbringsel: Kaya, eine Kokos-Marmelade, Singapurer Curry-Mischung, Laksa-Paste und Durian-Bonbons.

    Dann schauen wir uns noch die malerische Moschee an und lassen uns vom Taxi zum Hotel fahren, um rechtzeitig zu Happy Hour und den kostenlosen Cocktails da zu sein.

    Am Morgen hatten wir uns beschwert, weil der relativ teure Fahrer, der uns am Vortag am Flughafen abgeholt hatte, den Weg nicht wusste. Das haben die sehr ernst genommen, sich dreimal entschuldigt. Wir bekommen einen Preisnachlass und die Getränke am Abend umsonst. Bei den Bierpreisen hier ist das enorm großzügig.

    Zum Abschlussessen erklärt, man uns, die Terrasse sei heute geschlossen. An unseren Gesichtern ist die Enttäuschung wohl abzulesen: es gibt dann doch einen Tisch draußen. Und als auf Wunsch auch noch der dröhnende Ventilator abgestellt wird, steht einem Fest der Thai-Küche nichts mehr im Weg.

    Der Knaller gleich am Anfang: Softcrabs (weiche Krabben nach der Häutung, kann man frittiert im Ganzen essen) auf einem Pomelo-Salat. Den köstlichen Pomelo-Salat müssen wir zuhause versuchen, nachzukochen. Die knusprigen Krabben natürlich nicht.

    Als Hauptgang in Blätter eingepackte Hähnchenstücke und Sepia mit Basilikum. Thai-Küche ist einfach gut.

    Den Abend beschließen wir passend zum kolonialen Ambiente mit einem kleinen Glas Portwein vor unserem Zimmer und lauschen der Nacht im Dschungel. Hier, mitten in Singapur, ist mehr zu hören als in Pulisan.
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  • Day 19

    Heimflug

    July 10, 2017 in Germany ⋅ ⛅ 25 °C

    Der letzte Tag bricht an. Da unser Flug erst 13:55 geht, können wir es gemütlich angehen lassen. Frühstück gibt es heute in der herrschaftlichen Lobby, weil die Terrasse für eine Veranstaltung gebucht ist. Dann verabschieden wir uns von der Villa Samadhi, denen unser Wohlbefinden sehr am Herzen lag. Schön, dass wir das diesen Urlaub wiederholt erlebt haben.

    Vor dem Abflug erkunden wir noch den vielgerühmten Airport Singapur, immer auf dickem Teppich und leise schwingende Jazz Musik im Hintergrund. Sogar ein grenzenloses Besäufnis wird angeboten. Wir finden den Schmetterlingsgarten und schnuppern noch ein letztes Mal Tropenluft.

    Jetzt liegen 10.000 km und 12 Stunden bis Frankfurt vor uns.

    Über Kuala Lumpur, die Nikobaren-Inseln, mitten über Indien, Kandahar, Teheran, Armenien, die türkische Schwarzmeerküste, Bukarest, Wien und München geht es zurück nach Frankfurt. Unterwegs bietet sich ein besonderer Blick auf den Berg Ararat.

    Nach dem Hinflug mit Lufthansa fliegen wir nun Singapore Airlines. Welch ein Unterschied!
    Gegen den hervorragenden Rundum Sorglos Service von Singapore Airlines wirkt die Lufthansa einfach nur lustlos. Irgendwie drängt sich der Verdacht auf, dass Lufthansa zum Beschäftigungsverein für überbezahlte Piloten verkommen ist, für die die Fluggäste nur noch eine Nebenrolle spielen. Wir werden in Zukunft Lufthansa meiden und hoffen, dass diese Luftfahrtbehörde noch rechtzeitig wach werden wird, bevor es zu spät ist.

    Wir fliegen immer der Sonne hinterher, so dass wir nach 22 Stunden Sonnenschein zuhause ankommen. Bis wir mit dem Zug zuhause ankommen, ist es 23:00 Uhr, für uns 5:00 Uhr morgens und wir fallen sofort in tiefen Schlaf. Am nächsten Morgen genießen wir das Frühstück auf der Terrasse, die Brötchen und den Blick auf den Garten, der alles gut überstanden hat. Ein wunderbarer Urlaub geht zu Ende.
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