Von Wüsten und Kamelen

December 2023 - May 2024
An open-ended adventure by Mai & DieterS Read more
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  • Day 1

    Auf geht's - Lüneburg-Frankfurt

    December 27, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 5 °C

    Nach den Weihnachtstagen geht es jetzt für Dieter und mich los, den Jahreswechsel in der Wüste zu erwandern! Heute ist alles noch sehr entspannt: Da man die Vorzüge der Bahn derzeit ja kennt, reisen wir heute im ICE von Lüneburg nach Frankfurt, um dann morgen in Ruhe zum Flughafen reisen zu können. Und tatsächlich: Zug hat 6 Minuten Verspätung (Update: Im Endeffekt war es eine halbe Stunde), keine 1. Klasse (das ist egal), kein Bordrestaurant (kein Kaffee oder Tee? 😅).
    Egal. Let's go und auf ins Abenteuer!

    Update: In Frankfurt angekommen hieß es einchecken, die letzten Besorgungen erledigen, kulturelle Bildung in Form eines Gangs durch das Bahnhofsviertel, Vietnamesisch essen und dann den Abend ausklingen lassen.
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  • Day 2

    Frankfurt Airport - Abflug

    December 28, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Nach einer doch erholsamen Nacht und einem einfachen aber guten Frühstück im Hotel Adler ging es mit der S-Bahn los Richtung Frankfurt. Check-in und ab durch die Security.
    Selbstverständlich wurden Dieters Schuhe abgetastet und mein Rucksack herausgezogen - das ist fast schon Murphy's law. 😉
    Ganz entspannt blieb noch Zeit für Kaffee und bummeln, chillaxen und Leute beobachten. Etwas surreal scheint hier die Sonne, während immer mehr unschöne Nachrichten aus den Überflutungsgebieten im Norden kommen.
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  • Day 2

    Welcome to Egypt - Salam alaikum Cairo

    December 28, 2023 in Egypt ⋅ 🌙 17 °C

    Von Frankfurt ging es mit einer guten halben Stunde Verspätung los Richtung Cairo. Der Flug war sehr kurzweilig, durch Zufall saßen wir schon zwischen zukünftigen Wüstenwanderern, Dieter hatte die Gelegenheit gleich Kontakte zu knüpfen, da er einen Fensterplatz bekommen hatte und daher eher boarden durfte.
    Über Österreich ging es dann weiter über Slowenien (knapp an Ljubljana vorbei - Erinnerungen an einen Euro-Sommer) und Kreta. Den spektakulären Sonnenuntergang konnten wir über dem Mittelmeer genießen! Gegen 19:30h Ortszeit (1h Unterschied zu DE) landeten wir nach einem kleinen Rundflug über die Megacity in Cairo!
    Noch vor der Immigration trafen wir die übrigen Gruppenmitglieder (M ist mit Abstand die jüngste 😄) und einen Guide, der unsere Visa schon dabei hatte (sehr praktisch), daher durften wir durch den Diplomatenausgang und dort unsere Stempel (yhai, hier kann man noch sammeln!) abholen (ging auch nicht schneller, aber wir hatten ja auch keine Eile).
    Mit einem Mini-Bus ging es dann von Cairo auf der Ostseite über den Nil nach Gizah auf die Westseite. Im Mini-Bus konnten wir dann beim Guide ganz unspektakulär Geld tauschen, das er vorher von irgendwoher organisiert hatte 😁 Ebenso bezahlten wir hier das Visum direkt bei ihm, selbstverständlich mit einem Serviceaufschlag 😉
    Die Fahrt durch die Stadt/Städte war lustig - typische Fahrweisen (Hupen, Lichthupen), Tempel und Kirchen und Reklametafeln gaben einen ersten Eindruck von dieser Megacity (Großraum Cairo, inkl. Gizah: 22 Millionen Menschen).
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  • Day 2

    Gizeh and room with a view

    December 28, 2023 in Egypt ⋅ 🌙 16 °C

    Im Hotel angekommen, waren wir erst einmal über den äußeren Eindruck des Hotels überrascht. Es wirkte einerseits sehr touristisch, aber auch äußerst luxuriös. Das letzte Mal "Luxus", bevor es ohne den "modernen" Komfort in die Wüste gehen sollte. Zudem war gerade eine äußerst pompöse Hochzeit im Gange (Spoiler: Ebenso auf der Rückfahrt, scheint DAS Hochzeitshotel in Gizah zu sein)
    Nach einem kleinen Hin-und her mit der Verteilung der Zimmer und Organisation eines späten Abendessens (daran hatte man nicht gedacht, wir kamen ja auch recht spät an), konnten wir unsere Zimmer beziehen. Dieter und ich hatten jeweils Balkone und Blick auf die Pyramiden! Wahrscheinlich hatte ich mit der Zimmernummer 311 etwas mehr Glück, da ich nicht um die Ecke gucken musste, um die Pyramiden im Abendnebel zu sehen. Der Kontrast zwischen Baustellen, Weihnachtsdekoration an Häusern, Straßenhundegangs, viel befahrener Straße und kreuz und quer fahrende/laufende Autos/Menschen (so sieht es zumindest das westeuropäische Auge) konnte nicht größer sein. Nach dem für uns extra noch einmal geöffneten Abendbuffet, bei dem wir uns als Gruppe schon etwas kennenlernen konnten, ließen Dieter und ich den Abend bei - Achtung fancy! - Wasser aus Flaschen und Pyramidenblick auf meinem Balkon ausklingen. Am nächsten Tag sollte es früh losgehen... und (Spoiler) spät enden...
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  • Day 3

    Pyramiden, Sphinx und alte Kunst

    December 29, 2023 in Egypt

    Nach einer kurzen, aber komfortablen Nacht gibt es gegen 6:30/6:40h ein gutes Frühstück, hier ist schon erkennbar, dass die Verwendung von Einweg-Pappbechern in Ägypten durchaus beliebt ist. Unser Guide Hany gesellt sich zu uns und lässt uns unsere Namen aufschreiben. Nach kurzer Zeit kennt er bereits alle Namen, auch wenn es eine Sprachbarriere gibt, die in den nächsten Tagen durchaus zu komplizierteren Fragestellungen führen wird. Um 7:30h treffen wir uns in der Hotellobby und lagern unser Gepäck für den Vormittag dort ein. Unser 12. Gruppenmitglied trifft nun auf uns, er war bereits früher angereist, dann geht es los Richtung Weltwunder Pyramiden, wir fahren mit einem Bus, da eine kleine Rundtour über das Gelände geplant ist. Erste Überraschung: Die Pyramiden stehen quasi mitten in der Stadt. Ringsum finden sich kleine Shops, Wohngebäude und das Marriot Mena Hotel, dem ältesten und geschichtsträchtigen Hotel am Platz, in dem einst auch Dieter übernachtete, und in dem 1943 die Konferenz zwischen westlichen Alliierten Chiang Kai-shek stattfand.
    Man kann zwischen den Pyramiden, nach Bezahlung des Eintritts frei herumlaufen und sich beeindrucken lassen, ohne den Blick auf die Stadt zu wenden. Dreht man sich jedoch, erkennt man die äußerst dichte Besiedlung Kairos. Neben Pferdekutschen (einzelne Pferde kennen die Strecke schon auswendig, sodass sie keinen Kutscher mehr brauchen), können Kamele gemietet werden, um die Pyramiden zu umrunden. Auch Paragliding wird angeboten, um die unglaublichen Bauwerke von oben zu betrachten.
    Wir machen nichts dergleichen, sondern bestaunen die Cheops Pyramide (146m hoch, 2.300.000 riesige Steinblöcke!) und die Khefre Pyramide (143m hoch) von außen. Etwas später betrachten wir die Pyramidenansammlung noch von einem "Panoramaaussichtspunkt". Unser Guide Hany hat hier einiges an Wissen anzubieten und erzählt uns recht viele Fakten. Natürlich hat man schon einiges über das alte Ägypten gehört und gelesen, aber diese alten Bauwerke von außen zu sehen und zu sehen, wo Dieters Kumpel vor 40 Jahren raufgeklettert ist (ja, auch damals schon verboten 😉) ist einfach nur beeindruckend. Die Präzision der Bauwerke ist faszinierend!
    Im Anschluss besuchen wir noch Obelisken und schauen uns den Blödsinn an, den Obelix verzapft hat: Der armen Sphinx fehlt tatsächlich eine Nase! Auch die Vorderpfoten mussten restauriert werden. Der Rest ist noch erhalten. Und, Scherz beiseite: Auch hier stellt sich ein beeindrucktes Gefühl ein. Was für Kunstwerke!
    Am Platz vor der Sphinx deutet Hany auf die Relikte des alten Hafens hin: Einst ragte der Nil bis an diese Stelle und viele Bausteine für Sphinx und Pyramiden wurden hier angeschifft. Kaum vorstellbar, aber in dieser Zeit hatte der Nil eine Breite von 8km!
    Im noch nicht vollständig gelichteten Morgennebel verlassen wir das beeindruckende Gelände und fahren gegen 11h durch einige Gassen zurück zum Hotel.
    In einem Straßensupermarkt Probe ich das erste Mal meine Verständigunskünste, ohne ein Wort arabisch zu sprechen: Wasser und Snacks für die Wüste kommen in die Einkaufstasche.
    Unser Gepäck wird in einen Kleinbus verstaut und los geht die Fahrt raus aus der Stadt, wir bekommen ein kleines Lunchpaket (sehr nützlich, wie sich später rausstellt). Um 11:30 geht's also los Richtung Wüste! Auf einer der drei Ringstraßen (die längste, die den Großraum Kairo/Gizah umfasst, ist über 400km lang, nur für eine Größeneinordnung!) geht es raus aus dem Stadtzentrum, vorbei an riesigen Wohnsiedlungen, raus in die Landschaft...

    ...so dachten wir...bis wir 20min später bereits wieder hielten. An einer Raststätte, an der wir feststellen, dass die Globalisierung auch an Ägypten nicht Halt macht (Stichwort McCafè, Dunkin Donuts,...) werden wir auf zwei Mini-Vans aufgeteilt, die geeigneter für die lange Strecke Richtung Wüste sind. Als wir losfahren, teilt uns Hany, bei uns im Mini-Bus, mit, dass wir nun etwa 4h unterwegs sein werden.
    Es sollten ca. 7 werden... unverhofft kommt oft! 😉
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  • Day 3

    Diebin in der Bahariya Oase?

    December 29, 2023 in Egypt

    Der Weg raus aus dem Großraum Kairo/Gizah führt an etlichen Wohnblöcken vorbei, derzeit wächst die Metropole jährlich um mehr als 2 Mio. Einwohner! Was für eine Mammutaufgabe, entsprechend ähneln sich die Häuser alle und es wird "Masse" gebaut. Man kann auch deutliche Preisunterschiede erkennen, je weiter wir in die unendlichen Weiten fahren, desto mehr erkennt man, dass die Wohngebiete mitten in die Wüste gebaut werden. Die Hauptautobahnen sind schon vorbereitet, haben aber auch etliche Schlaglöcher. Die Querverbindungen mit Antennen und einer potentiellen Straßenbeleuchtung sind auch schon vorbereitet, an einer Stelle reicht diese Strecke so weit, dass man ein Ende mit bloßem Auge gar nicht mehr ausmachen kann!
    Das Fahren auf den Autobahnen ist, wie erwartet und auch aus asiatischen Ländern bekannt, für unsere Verhältnisse "chaotisch". Für die Einwohner aber vollkommen normal, die internen Regeln sind bekannt. Unser Fahrer hält an einem kleinen Shop um sich stilecht mit Beduinentee für die Fahrt zu versorgen, der Mini-Van klappert im Fahrtwind, der Boden ist mit Teppich ausgelegt, die Sonne scheint und langsam nimmt die große Weite der Wüste überhand. Ab und an durchzogen von einer Bohrpumpenanlage, Dattelplantagen oder aufgeschütteten Sandhaufen als Windfang/Sandfänger. Eine ehemalige Eisenbahnlinie (die einst zum Transport von Eisenerz aus Al Bawiti in der Bahariya Oase diente, Dieter hat sie noch in Betrieb erlebt) wird uns nun bis zur Oase begleiten.
    Gegen 14:45h legen wir eine erste Pause an einer Tankstelle ein. Hier tauschen wir uns in unserer Gruppe natürlich aus, aber, wie in Ländern mit einer solchen Weite, üblich und notwendig, dient dieser Ort auch als Austauschort für die Ägypter.
    Hier gibt es einen starken und gewürzten Espresso und voll beladene LKW, man könnte sie wohl auch als überladen bezeichnen.
    Die Kultur und Klima ist eine ganz andere, aber ich (M) fühle mich an so manchen Roadtrip auf endlosen Strecken auf einem anderen Kontinent erinnert.
    Nach einer guten halben Stunde geht die Fahrt weiter... und wird dann unterbrochen. Leider wird unser Mini-Konvoi Zeuge von einem Autounfall. Ein mit Kohle beladener Van und ein LKW sind zusammengestoßen, der Van hatte sich wohl überschlagen, die Straße ist voller Kohle und der Fahrer sieht nicht besonders fit aus, um es nett auszudrücken. Unsere Fahrer halten an, der Guide will sich bei uns für die Verzögerung entschuldigen, hier merken wir aber bereits, dass unsere Gruppe aus vernünftigen Leuten besteht: Für alle ist es selbsterklärend, dass man auf solchen Weiten anhält und hilft. Unsere Fahrer und Hany helfen am Unfallort mit, wir halten uns zurück. Was uns sehr erstaunt: Nach einer guten dreiviertelstunde schafft es tatsächlich eine Ambulanz zur Unfallstelle, der Wagen musste über 100km zurücklegen. Ganz pragmatisch werden verstreute Ware kurzerhand auf einen anhaltenden Pick-up geladen, der Verletzte beruhigt und schlussendlich vom Fachpersonal versorgt!
    So können wir die Weiterfahrt antreten.
    Als gegen kurz nach 17 Uhr der Sonnenuntergang beginnt, sind wir alle verzückt, da die Atmosphäre in der weiten Landschaft unbeschreiblich schön ist. Allerdings beginnen wir uns auch zu fragen, wie wir die Wanderung zum 1. Camp, die mit einer Stunde angegeben ist, im dunklen schaffen sollen. 😄
    Gegen 17:30 erreichen wir dann die Ortschaft Al Bawiti, in der großen und auch heute noch sehr wichtigen Bahariya Oase.
    Neben einer schönen Bar gibt es hier fantastische Sonnenuntergänge, das beste Damenklo mit Aussicht (auf einer Dachterrasse wurden zwei Abteile gebaut, Kloschüsseln in zartem Rosa gehalten, davor Marmorfliesen), leckere Datteln und Gewürze, Koranvorlesungen im Singsang aus Lautsprechern, Gewürzen und Rosellatee. An der Rosella kann ich nicht vorbei gehen und kaufe mir ein wenig. Weil ich mein Geld zurück in die hintere Hosentasche stecke und dies beim Rausgehen, werde ich auch verdächtigt eine Diebin zu sein. Nichtsahnend unterhalte ich mich draußen mit unserer Gruppe und genieße die Stimmung, als die Verkäufer etwas aufgeregt erscheinen. Ein Mitarbeiter kommt zu uns nach draußen, deutet auf mich und geht an mich vorbei, um meine Rückseite zu betrachten. Es entsteht ein herrliches Missverständnis und Hany muss Übersetzungsdienste leisten. 😁 Ich bin nicht zu einer Kriminellen mutiert, alle wieder froh. 😉
    Um 17:54h geht es weiter... mit noch über einer Stunde Restfahrzeit, bis wir zum Startpunkt der Wanderung im Nationalpark (man ahnt nun schon die Größe, den Track könnt ihr übrigens hier auch auf der Karte sehen, ich habe den GPS Tracker mitlaufen lassen) kommen... es wird dunkel...
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  • Day 3

    Im Dunklen ist gut... Wüstenwandern

    December 29, 2023 in Egypt

    Inzwischen war es stockdunkel geworden und die Landschaft links und rechts in Finsternis gehüllt. Gegen 19:15h erreichten wir den Wüsteneinstiegspunkt. Ein Crew-Mitglied leuchtete auf der gegenüberliegenden Straßenseite, da der Eingang zur dirt road nicht mehr sichtbar war. Um das Wendemanöver auf ägyptischen Autobahnen zu beschreiben, bräuchte ich eine Zeichnung - wir halten es einfach als pragmatisch aber abenteuerlich fest. ;-)
    Am Treffpunkt angekommen, erwarteten uns zwei Jeeps und unsere Kamelführer mit zwei Kamelen. Die großen Gepäcktaschen wurden in die Jeeps geladen, wir zogen unsere Jacken an (es wird kalt in der nächtlichen Wüste), kramten die Taschenlampen raus und sattelten unsere Tagesrucksäcke. Keiner von uns, auch nicht Hany, kannte das Gelände, das nicht nur Sanddünen, sondern auch recht spitzes und holprigen Gestein im Dunklen verbarg.
    Hany teilte uns mit, dass uns nun etwa eine halbe Stunde Gehzeit erwarte, die Kamelguides wussten es da wahrscheinlich schon besser, aber wir waren beruhigt. Der erste Kontakt mit der weißen Wüste Ägyptens erfolgte also vollständig mit Fühlen - schließlich hatten wir ja aber auch Abenteuer gebucht! 😄
    So lernten wir uns als Gruppe aber auch schnell sehr gut kennen und stolperte uns bei aufgehendem Mond zum ersten Camp, das wir gegen 20:10h erreichten.

    Hier begrüßte uns die 3-köpfige Küchen-/Fahrcrew mit einem nett eingerichteten Lager. Es gab leckeres Abendessen mit Suppe, Reis, Gemüse und Guave als Nachtisch.
    Danach waren unsere Orgatalente noch einmal gefragt: Zelte aufbauen, Taschen organisieren, sich im Camp einleben, sich besser kennenlernen und den unglaublichen Sternenhimmel bestaunen!
    Gegen 23h war alles organisiert, aufgebaut, Zeit zum Lesen und Stille der Wüste genießen!
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  • Day 3–4

    1. Lager in der Wüste

    December 29, 2023 in Egypt

    Was für ein Ausblick am Morgen!! Die Landschaft, die sich vor unseren Augen auftat, war sowohl faszinierend als auch überraschend, da wir ja noch nicht weit von der Hauptstraße weg waren (laut GPS nur ca. 2-3km). Ein Ehepaar, P und M, hatte es sich nicht nehmen lassen unterm Sternenhimmel zu schlafen, sie wollten es ausprobieren, ihr Lager ohne Zelt einzurichten. Sie fanden es so gut, dass sie auf diese Art und Weise auch die restlichen Camps gestalteten.

    Die Nacht war äußerst windig, streckenweise hatten wir auch das Zelt im Gesicht, Heringe gab es nur wenige, wären aber auch nutzlos gewesen, da wir immer auf Sand schliefen.

    Gegen 6:25h wachte ich (M) so richtig auf, machte es mir noch ein bisschen im Schlafsack gemütlich und genoss den morgendlichen unglaublichen Ausblick. In der Ferne konnte man an diesem Morgen ein Steintor erkennen, das auch eine Art Eingang in die Wüste ist.

    So etwa um 7:30h gab es Campfrühstück, wir lernten die Routinen des Tagesablaufs kennen und fühlten uns irgendwie gleich alle wohl. Es gab Datteln, Ei, Frischkäse, Marmelade, Fladenbrot Kaffee und Tee zum Frühstück (für die nächsten zwei Tage musste Dieter glutentechnisch etwas improvisieren, danach tauchte "über Nacht" glutenfreies Brot auf 😉).
    Danach verstauten wir unser Gepäck, die Matratzen, Kameldecken und dicken Schlafsäcke, die wir als Ausrüstung bekamen.
    Unsere Kamelguides, Muhammad (der ältere und Besitzer der Kamele) und Moawad (jünger, wird von Muhammed angelernt) strahlten eine ruhige und besonnene Art aus. Wie sich herausstellte war Hany, unser Guide noch nicht in der weißen Wüste, er sollte übersetzen. Und unsere beiden Kamelguides und Kamele sollten für die Woche unser schützenden Guides werden! :-)

    Los ging es also (gegen 9Uhr)... Unser erster voller Wandertag in der Wüste. Und schon zu Beginn der Wanderun umgab uns eine unfassbar schöne Landschaft! Berge der Hammada (Felsenwüste) umgaben uns, das Wasser hatte hier bizarre Formen und Rillen in die Felsen geformt. Der Untergrund wechselte zwischen lockerem Sand (Erg) und festeren kleinen Gesteinsformen (Serir). Die Sonne strahlte und wärmte uns sehr schnell auf. Unterwegs begegneten wir einer spanischen Wandergruppe, danach niemanden mehr. Nur wir. 12 Gruppenmitglieder, Hany, Muhammad und Moawad und die unendliche Weite.
    Unsere Küchencrew blieb zurück, baute das Lager ab und würde zum Mittagessen auf anderen Wegen vorfahren. Unsere Wanderwege führten über Gelände, das nur fußläufig zu erschließen ist.
    Noch blieben wir in der Gruppe zusammen, aber jeder ging sein eigenes Tempo und konnte die Landschaft bestaunen. Am Vormittag kamen wir in bewachsene Ecken. Hier fanden sich alte Grassorten, aber auch verlassene Dattelpalmen. Zeugen von Wasserquellen. Aber auch Zeugen von einstiger Nutzung der Region. Vermutlich wurde diese Ecke zu Zeiten des römischen Reichs genutzt. Um 10:45 legten wir eine Pause ein, wurden mit einem Dattelsnack und Mangosaft versorgt, die die Kamele sorgsam für uns getragen hatten. Hier entdeckten wir noch mehr Spuren einstiger Nutzung. Und die Wüste hatte uns vollständig eingeschlossen.
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  • Day 4

    Mittagspause im Datteltal am 30.12

    December 30, 2023 in Egypt

    Weiter ging es durch verlassene Dattelpalmen, Dünen, Felsen und faszinierenden Formationen (dabei waren wir noch gar nicht in der "richtigen" weißen Wüste angekommen). Die Geographenherzen von D und M schlugen sowieso die ganze Zeit schon höher, aber eine perfekt geformte Barchane (Sicheldüne) verzückte uns zusätzlich (Bild davon im nächsten footprint).
    Um kurz vor 12 (in den folgenden Tagen waren unsere Zeiten immer den Gebetszeiten angepasst) sichteten wir unsere Crew in der Ferne: Teppiche waren ausgebreitet und auf uns wartete ein super leckeres Mittagessen mit Aussicht! Wir waren auf einer kleinen Anhöhe und konnten die Blicke schweifen lassen. Unsere Mittagspause fiel etwas länger aus, sodass nach dem Essen noch Entspannen und in sich gehen angesagt war. Die Stille der Wüste war zugleich laut und doch so ruhig. Spätestens hier hatte sie mich (M) fest gepackt.
    Gegen 13:05h ging unsere Wanderung weiter.
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  • Day 4

    Wasser ist Leben - Oase Ain El Serw

    December 30, 2023 in Egypt

    Am Nachmittag erreichen wir eine noch aktiv genutzte Oase. Entstanden durch einen artesischen Brunnen hat sich ein kleiner Vegetationshügel gebildet.
    Die Kamele (die eigentlich Dromedare sind) werden getränkt, sodass sie für die nächsten Tage tatsächlich kein Wasser mehr brauchen.
    Auch wenn man in der Theorie weiß, woher das Wasser in Wüsten kommt, ist es schon ein skurriler Anblick inmitten der Trockenheit eine solche Stelle zu finden. Auch andere Einwohner treffen sich hier und unsere Guides tauschen sich aus. Ein ebenso merkwürdiger Anblick wie die Wasserquelle sind zwei Hartschalenkoffer, die ein paar Besucher abgestellt hatten - in diesem abgeschiedenen Teil der Wüste wirkt solch ein Reisegepäck merkwürdig fehl am Platz. Während unsere Kamelguides sich und die Kamele mit Wasser versorgen und wir im Schatten der Palmen pausieren, stößt eine Gruppe ägyptischer Einwohner dazu - Wasserpfeife (die hier grundsätzlich dazu gehört, meist selbstgebaut), Datteln, Käse und Fladenbrot werden ausgepackt und ein Oasenpicknick veranstaltet. Wir gehen weiter und erreichen eine gute Viertelstunde später schon unser nächstes Nachtlager.
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