• Jeanine Graf
juni 2025

Schottland Frühling 2025

Een 22-daags avontuur van Jeanine Meer informatie
  • Het begin van de reis
    2 juni 2025

    Ein gelungener Start

    2 juni, Frankrijk ⋅ 🌙 14 °C

    Gutgelaunt, mit viel Vorfreude im Gepäck, starteten wir heute Morgen früh mit Susanna und Giovanni zusammen unsere gemeinsame Reise in Richtung Schottland.
    Die erste Tagesetappe führte über Basel nach Metz.
    Mitten im Herzen von Europa liegt die Mirabellenstadt Metz, genauer gesagt im Nordosten Frankreichs in der Region Grand Este (früher Lothringen). Mit 118000 EinwohnerInnen ist sie die Hauptstadt des Départements Moselle. Wer Metz sagt, muss auch Mirabellen sagen, denn rund 70% der Weltmirabellen-Produktion kommt aus dieser Gegend. Das Obst wird auf alle erdenklichen Arten verarbeitet: zu Süsswaren, Schnaps ( den wir nach einem feinen Znacht testeten...), Konfitüren, Torten etc. Anscheinend gibt es sogar ein Mirabellenbier, das erstaunlich lecker sei. Dieses scheint jedoch eine ziemliche Rarität zu sein, uns war der Genuss dessen verwehrt.
    Die Lebensadern von Metz sind die Flüsse Mosel und Seille.
    Die Stadt hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Abwechselnd gehörte sie ab dem 16. Jahrhundert zu Deutschland und Frankreich, was man auch an den verschiedenen Quartieren und Architekturstilen feststellen kann. Metz hatte Glück, denn anstatt alles niederzureißen, haben die jeweiligen Besatzungsmächte einfach neue Viertel nach ihrer Façon gebaut.
    Bei unserem Streifzug durch die Strassen der Altstadt wurde uns schnell klar: Metz besitzt viel Charme und kann sich mit ihren Bauten und Plätzen stolz zeigen.
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  • Calais, das Tor nach UK

    3 juni, Frankrijk ⋅ 🌬 16 °C

    Mit ordentlich Seitenwind in den Segeln - und gelegentlich auch in den Ohren - zogen wir weiter von Metz nach Calais. Bei unserer Ankunft in Calais war das Wetter so mies, dass nicht einmal ein Hund freiwillig vor die Tür gegangen wäre. Und das will etwas heißen! Also haben wir es dem Hund gleichgetan und uns für einen gemütlichen Hüttenabend entschieden. Bei Strassenkartenstudium, Spiel, Kirschen und Trank wurde das garstige Wetter draußen glatt zur Nebensache!
    Über Calais möchte ich trotzdem noch ein paar Worte verlieren, falls es jemand von meiner Leserschaft in diese maritime Stadt bei besserem Wetter verschlägt: Calais ist einzigartig an der französischen Küste, weil hier beeindruckende Geschichte, Küstenlandschaft und moderner Hafencharme aufeinandertreffen.
    Die Stadt bietet:
    Einen 75 Meter hohen Belfried am prachtvollen Rathaus, der zum UNESCO-Welterbe zählt und einen fantastischen Blick über die Stadt und Ärmelkanal bietet.
    Die berühmte Rodin-Skulptur "Die Bürger von Calais", die an die historische Vergangenheit während des Hundertjährigen Krieges erinnert.
    Historische Festungsanlagen, wie die Zitadelle und den mittelalterlichen Wachturm, die von der bewegten Geschichte zeugen.
    Weite Sanstrände, dramatische Kreidefelsen und eine Strandpromenade mit vielen Freizeitmöglichkeiten - von Wassersport bis zum entspannten Spaziergang.
    Ein lebendiger Stadtkern mit Altstadt und französischer Gastronomie mit maritimem Flair usw.
    PS: Pflichtbewusst haben wir unsere Abblendlichter mit speziellen Klebern versehen, damit wir in UK im Linksverkehr den Gegenverkehr nachts nicht blenden.
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  • Drive left, look right!

    4 juni, Engeland ⋅ ⛅ 16 °C

    Mit tatkräftiger Unterstützung unserers Weckers starteten wir heute besonders früh in den Tag - schliesslich wollten wir die Fähre nach Dover auf keinen Fall verpassen!
    Die Überfahrt über den Channel verlief bei ruhiger See ganz entspannt. Während wir gemächlich tuckerten, stieg die Vorfreude auf das was uns in England und Schottland erwarten würde.
    Kaum in Dover angekommen, hieß es "Drive left, look right!" - ein Spruch der uns ab sofort begleiten sollte. Nach kurzer Eingewöhnung auf der anderen Straßenseite rollten wir auf dem gutbefahrenen Motorway in Richtung Norden. Unser Ziel das charmante Städtchen Stratford-upon-Avon.
    Am Nachmittag fanden unsere Wohnmobile einen Platz direkt auf dem Gelände der Pferderennbahn. Schnell war alles aufgebaut - und schon zog es uns zu Fuss in das alte, berühmte Städtchen. Die historischen Gassen, die hübschen Fachwerkhäuser und das lebendige Treiben machten sofort Lust auf mehr.
    Stratford-upon-Avon begeistert mit seinem historischen Charme als Geburtsort von William Shakespeare. Die schönen Fachwerkhäuser aus der Tudorzeit und gemütlichen Gassen laden zum Bummeln ein. Ein erster Halt legten wir bei der Holy Trinity Church auf dem Friedhof ein. Etwas zu lange suchten wir nach der letzten Ruhestätte von William Shakespeare. Zwischen Grabsteinen aus dem 16. und 17. Jahrhundert weilten unsere suchenden Blicke, bis wir realisiert hatten, dank KI, dass der Grabstein dieses berühmten Stadtbewohners in der Kirche selber platziert ist. Leider war das Gotteshaus unterdessen geschlossen worden. Freundlich grüsste uns der Pastor beim Verlassen des Gebäudes.
    Direkt am Fluss spazierten wir entspannt weiter. Für Theaterfans ist das Royal Shakespeare Theatre ein echtes Highlight. Dazu reichte uns die Zeit jedoch nicht...
    Und was wäre England ohne ein Pub-Besuch?
    Im traditionellen Dirty Duck genehmigten wir uns einen Pint. Bevor es weiter ins Rose and Crown ging, wo wir den Tag bei guter Stimmung ausklingen liessen.
    Mit dem Taxi, das uns der freundliche Wirt bestellt hatte, liessen wir uns bequem zurück zur Pferderennbahn chauffieren.
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  • Scotland is calling

    5 juni, Schotland ⋅ ☁️ 13 °C

    Ausgeschlafen und voller Tatendrang packten wir unsere Zelte zusammen.
    Das Wetter präsentierte sich typisch british: zu Beginn der Fahrt viel Wolken, " liquid sunshine " und ein bisschen Sonne . Mit ordentlich Gischt am Heck und guter Laune im Gepäck liessen wir so klangvolle Städte wie Leeds, Birmingham, Warwick, Liverpool, Manchester, Lancaster und Blackpool hinter uns zurück.
    Die berühmten Namen zogen an uns vorbei, während wir unbeirrt Kurs auf Schottland nahmen - schliesslich warten dort neue Abenteuer ( und hoffentlich ein Paar trockene Socken) auf uns.
    Fündig für einen Stellplatz wurden wir in der Nähe von Annan auf dem West Moss Side Campingplatz inmitten weiter Natur direktem Blick auf die Solway Firth - ein echter Geheimtip für Naturliebhaber und Ruhesuchender an der schottischen Südwest Küste.
    Das schottische Wetter hatte uns einen Leckerbissen versprochen: "kurze Aufhellungen" - was in Schottland etwa so verlässlich ist wie ein Lottogewinn. Doch wir waren optimistisch!
    Die schicke Tischdecke wurde auf dem Holztisch ausgebreitet (schliesslich isst das Auge mit) und die Delikatessen drapiert, als wären wir mitten in der Toskana und nicht auf einem windigen schottischen Campingplatz.
    Kaum hatten wir unser " al fresco" Dinner angerichtet, schob sich am Horizont ein Wolkengebirge zusammen, das aussah, als ob sich der Weltuntergang ankündigte. Aber wir liessen uns nicht beirren! Wetterfest wie ein schottisches Schaf zogen wir die Kapuzen tiefer ins Gesicht und prosteten uns tapfer zu. Während sich die Tischdecke an den Haltern festhielt durchweichte unser Mahl langsam - aber hey, so schmeckt Abenteuer!
    So hat uns Schottland begrüsst: Mit einer feuchten Umarmung und dem freundlichen Hinweis, dass " kurze Aufhellungen " hier meist zwischen zwei Regenschauern liegen.
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  • Scones, Bücher und Membership

    6 juni, Schotland ⋅ ☁️ 10 °C

    Bevor wir heute Morgen weiterzogen, konnten Peter und ich es nicht verkneifen, unsere Beine zwischen Algen und der aufkommenden Flut am Strand zu vertreten.
    Danach ging es zum ersten Zwischenstop bis Annan weiter.
    Gerade rechtzeitig vor einem aufkommenden Wolkenbruch flüchteten wir in einen gemütlichen Coffee Shop. Ein echter Genuss waren die wunderbar käsigen Scones. Zuvor erkundigten wir das kleine Städtchen.
    Auf meinen Wunsch hin wurde die Weiterreise nach Wigtown angepasst.
    Wigtown, auf der Halbinsel The Machars in Dumfries and Galloway ist seit 1998 Schottlands offizielle Book Town. Jährlich findet im Herbst über zehn Tage lang das Book Festival statt und zieht über 13.000 Besucher an.
    Das Bücherparadies lockte mich natürlich in die Läden. Zwei neue Schätze wanderten für unsere Enkelkinder ins Gepäck.
    Danach genossen wir im Garten vom "The Open Book" eine kleine Teatime inmitten blühender Rosen. Das dazugehörige Teehaus war ein Traum: Überall kleine Leseecken, perfekt zum Schmöckern und Entspannen.
    Für die kommende Nacht entschieden wir uns nach Garlieston weiterzureisen.
    In Garlieston angekommen mussten wir zuerst eine Membership lösen, um auf dem Campingplatz unterzukommen. Dafür gab's einen Platz mit Blick aufs Meer....
    Nun sind wir offizielle Members vom Caravan and Motorhome Club.😉
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  • Midges , viel Natur und Musik

    7 juni, Schotland ⋅ ☁️ 10 °C

    Früh am Morgen rollten wir los - unser Ziel: Ayr. Immer der Galloway Tourist Route entlang, die sich durch den riesigen Galloway Forest Park schlängelt. 78.000 Hektar wilde Natur, so weit das Auge reicht - nicht umsonst nennt man das hier die "Highlands der Lowlands ".
    Am Clatteringshaws Loch parkten wir unsere rollenden Wohnzimmer und kämpften erstmals mit der Park-App. Während wir noch auf unseren Handys herumtippten, wurden wir von einer echten schottischen Plage begrüßt:
    Midges!
    Winzige Biester, die nicht stechen, sondern beißen - und zwar mit Leidenschaft. Unser Glück: Die App wollte nicht, also flüchteten wir nach New Galloway. Gratis parken und im einzigen Dorfladen gab's gleich einen
    "Anti-Midge"-Spray. Statt Chanel dufte ich jetzt nach "Smidge" - sehr exklusiv!
    Mit Regenjacken bewaffnet, drehten wir eine Runde durchs Dorf, bis der Himmel seine Schleusen öffnete. Also keine Wanderung heute, sondern weiter nach Ayr.
    Dort bezogen wir unseren Campingplatz und erkundeten die charmante Hafenstadt - Heimat von Robert Burns, dem berühmtesten Dichter Schottlands, neben Sir Walter Scott.
    Am breiten Strand pustete uns der Wind ordentlich durch, bevor wir den Abend stilecht im Pub bei Livemusik und Shandy ausklingen liessen.
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  • Geschichte und Gespenster

    8 juni, Schotland ⋅ ☁️ 13 °C

    Der Himmel begrüsste uns heute Morgen mit strahlendem Sonnenschein - ein Geschenk, das wir gerne annahmen! Nach einer kurzen Routenbesprechung ging's weiter, immer nordwärts.
    Wir umfuhren Glasgow grossräumig und erreichten nach etwa 46 Meilen das charmante Luss. Das kleine Städtchen auf einer Landzunge im Loch Lommond verzaubert mit niedlichen Steinhäusern, liebevoll gepflegten Gärten und einer entspannten Atmosphäre. Cafés, ein Souvenirladen und der Schiffsanleger für Bootstouren über den See, sorgen dafür, dass hier jeder Besucher auf seine Kosten kommt.
    Unser nächstes Ziel war das beeindruckende Inveraray Castle und das gleichnamige Fischerdorf. Das Schloss, das zwischen 1745 und 1790 erbaut wurde, ist ein echtes Highlight Schottlands. Archibald Campbell, der 3. Duke of Argyll, liess es nach Plänen von Roger Morris und William Adam errichten - so grosszügig, dass der alte Ort Inveraray für den Bau weichen musste und eine Meile weiter neu entstand.
    Heute wohnt der 13. Herzog von Argyll, Torquhil Ian Campbell, noch immer im Schloss, weshalb nur die Hälfte der Räume besichtigt werden kann. Und ja, es spukt hier angeblich! Fünf Schlossgespenster sollen durch die alten Gemäuer wandeln, besonders im öffentlich zugänglichen Schlafzimmer. Wir konnten bei unserer Tour keine Gespenster sehen, aber eine gespenstische Stimmung lag definitiv in der Luft.
    Den Tag liessen wir in einem urigen Pub bei einem gemütlichen Nachtessen ausklingen.
    Unsere Nacht verbringen wir nur wenige Meilen vom hübschen Inveraray entfernt, direkt an der Seefront des Loch Fyne.
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  • Schmale Strassen mit viel Verkehr

    9 juni, Schotland ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute stand als Zwischenziel Oban auf dem Programm - oder wie die Einheimischen sagen: t-Òban, die " kleine Bucht".
    Die Stadt hat sich dank Dampfschiffen und der West Highland Line vom verschlafenen Nest zum Fährzentrum an der Westküste gemausert.
    Oban begrüsste uns nicht gerade herzlich: 10 Grad, viel feuchte Luft und "flüssiger Sonnenschein".
    Ein kurzer Spaziergang am Pier - genug um das maritime Flair aufzusaugen.
    Ein heisser Kaffee wärmte die Lebensgeister, dann hiess es zurück ins Wohnmobil und Richtung Fort William weiterziehen. Das Tor zu den Highlands und der legendäre Ben Nevis rufen.
    Die Strecke? Ein echtes Abenteuer! Links Loch oder Meer, vorne Regen - und von rechts donnern 40-Tonner vorbei, als wollten sie mir als Beifahrerin im Vorbeifahren noch schnell die Hand schütteln. Auf diesen schottischen Mini-Strassen sind bis zu 97 km/h erlaubt. Tuckert man etwas gemütlicher (vorsichtiger) durch die Landschaft, zieht man schnell eine ganze Horde "Followers" nach sich, was sogar für die entspannten Schotten zu einer nervlichen Zerreissprobe werden kann.
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  • Sonne im Glen Nevis = Wanderschuhe an

    10 juni, Schotland ⋅ ⛅ 14 °C

    Heute hat Schottland uns mit Wetter verwöhnt, das nach Outdoor- Aktivitäten schrie: Sonne, klare Sicht und nur ein Hauch von Highland-Drama in den Wolken. Perfekt um die Wanderschuhe aus dem Winterschlaf zu holen.
    Tschowanni steuerte sein rollendes Zuhause durchs Glen Nevis. (Glen = Tal), bis ein Schild mit Gewichtslimitierung das Ende der Fahrt bedeutete und das Dickschiff auf einem Parkplatz stationiert wurde.
    Ab hier hiess es: (Männer) Rucksäcke schultern, Wanderstöcke greifen und rein ins Naturkino. Die Tour zu den Steall Falls ist kurz, aber spektakulär - ungefähr fünf Kilomter voller Highland-Magie. Kaum ein paar Schritte gemacht wurden wir Zeugen einer schönen Szene: "Bambi" war mit seiner Mutter unterwegs und liess sich nicht von uns abhalten, den
    Hunger zu stillen. Mit grossen, wachsamen Augen beobachtete die Rehmutter uns währenddessen.
    Schroffe Felsen, uralte Wälder und tosende Wasserfälle begleiteten uns beim weiterziehen. Bis mir der Weg zu steinig, rutschig und steil wurde. Meine Knie sind nicht mehr die neuesten....so kehrten wir ungefähr einen Kilomter vor dem Ziel um. Das abenteuerliche Vergnügen über eine Brücke zu balancieren, die gerade nur aus drei Drahtseilen besteht blieb uns so "leider" verwehrt.
    In diesem wunderschönen Tal wurden epische Szenen für Braveheart und Harry Potter gedreht. Special Effects werden hier von den Highlands geliefert.
    Zurück am Wohnmobil wartete schon das nächste Ziel. Vor Fort William wartete die Treppenschleuse mit ihren zehn Stufen für ihre Besichtigung auf Zuschauer. Nicht so spektakulär, wenn kein Schiff sich im Caledonian Kanal befindet. Nach einer Stärkung mit Kaffee und eher trockenen Scones gings für uns weiter in die Outdoor-Hauptstadt Schottlands. Wir parkten neben dem berühmten Bahnhof. Das Abfahrtssignal des Harry Potter Dampfzuges hörten wir gerade noch.
    Mitten in der Stadt begrüsste uns "The man with sore feet" aus Bronze. Nicht verwunderlich, seine wunden Füsse: Hier endet der West Highland Way. Der bekannteste und beliebteste Fernwanderweg in Schottland. Über 50.000 Menschen nehmen jährlich diesen Pfad unter ihre Füsse. Sie sind meistens eine Woche dafür unterwegs.
    PS: nach langem Werweisen und Hilfe eines Briten entdeckten wir am Abend den höchsten Berg Englands: Ben Nevis mit seinen 1'345 Metern. Ein sehr anspruchsvoller Gipfel, der gerne unterschätzt wird. Wir konnten bequem von unserem Stellplatz aus eine Helikopter-Bergung beobachten.
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  • Von Hogwarts bis nach Ullapool

    11 juni, Schotland ⋅ ☁️ 12 °C

    Pünktlich um.9.00 starteten wir die Motoren - los gings.
    Erster Stopp: Glenfinnan-Viadukt, das berühmte Harry-Potter-Eisenbahnwunder, welches geschäftstüchtig vermarktet wird. Wir trauten unseren Augen kaum: Um unser Wohnmobil hinzustellen hätten wir 10 Pfund Parkgebühr bezahlen müssen. Nein danke! Das Fotoshooting machten wir aus der Ferne. Trotzdem magisch.
    Nächstes Ziel Mallaig, das Tor zur Insel Skye. Fähren? Für die nächsten zwei Tage komplett ausgebucht. Kein Durchkommen. Plan B: Seehundebeobachtung im Hafenbecken von Mallaig mit anschliessendem Kaffee- und Zimtrollenglück im Bakehouse, Lagebesprechung im Zuckerschock.
    Zurück auf Feld eins, resp. ungefähr 50 Meilen wieder an "Hogwarts" vorbei bis Fort William, unser Startort drei Stunden früher.
    Von da aus peilten wir nun neu Ullapool an, das weiter nördlich am Atlantik liegt. Die schöne Strecke führte uns am Loch Ness vorbei. Nessie war leider nicht da - dafür eine beeindruckende Schleusentreppe, diesmal sogar mit Schiff-Action.
    Die legendäre C500 brachte uns schlussendlich durch wilde Highlands bis Ullapool auf einen Campingplatz, nahe an der Fähranlegestelle.
    Fazit vom heutigen Tag: Wir sind mit hunderten anderer Touristen und Wohnmobilen unterwegs...Schottland boomt...unbedingt frühzeitig Fähren buchen ist angesagt!
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  • Ein gemütlicher Tag in Ullapool

    12 juni, Schotland ⋅ ☁️ 19 °C

    Ullapool, das charmante Hafenstädtchen an Schottlands spektakulärer North Coast 500, ist das Tor zu den wilden Highlands und den äusseren Hebriden. Mit seinen weissen Häusern am Loch Broom, lebendiger Fischereitradition und modernen Cafés bietet es die perfekte Mischung aus Natur, Kultur und entspanntem Küstenflair.
    Ein Spaziergang am Strand, danach ein kurzer Abstecher in eine Highland Pottery, die sehr schöne Tonwaren vor Ort produziert, so sah unser heutiger Morgen aus. Danach gab's für die Fischesser Fish and Chips vom Schottischen Meister ( oder Ullapool...) vor uns lagen an Anker riesige Pötte. Das Mittagstief wurde mit starkem Kaffee bekämpft.
    Zurück beim Wohnmobil genossen wir den Nachmittag mit Blick aufs Wasser, ich malte ein bisschen (oder kleckste) und später stärkten wir unsere Muskeln bei einer Runde Bodgia, während der heute eher warme Wind uns den Duft von Salz und Meer um die Nasen strich. Bei einem mystischen Sonnenuntergang machten wir schliesslich die Schoten dicht.
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  • Traumstrecke C500 bis hoch in den Norden

    13 juni, Schotland ⋅ ⛅ 17 °C

    Die Strecke der North Coast 500 von Ullapool bis zum Campingplatz Sango Beach in Durness durch beeindruckende Landschaften und wildromantischer Natur war ein absoluter Höhepunkt auf unserer Wohnmobiltour.
    Nach dem Start in Ullapool führte die Route zunächst an Loch Kanaird vorbei, wo sich bereits die atemberaubende Schönheit der Highlands entfaltet.
    Weiter gings auf der A837 durch Inchnadamph, unterhalb der Silhouette des Quinag und an den Ruinen des Ardvreck Castle vorbei, die malerisch am Ufer von Loch Assynt liegen. Ein Muss für einen Fotohalt. 😉
    Die Landschaft wurde immer dramatischer, je weiter wir nach Norden kamen. Die Strasse schlängelte sich durch weitläufige Moorlandschaften und über einsame Hügel, bevor sie uns über Scourie führte, wo wir einen " ersehnten Boxenstop" an einer einsamen Tankstelle einlegten.
    Den kleinen Abstecher nach Kinlochbervie hätten wir uns ersparen können. Doch der feine Cappuccino mit Scones können wir empfehlen.
    Die letzten 20 Meilen über den Kyle of Durness bis Durness legten wir auf einem Single Track zurück, was aber dank der vielen Ausweichstellen überhaupt kein Problem darstellte.
    Durness selbst ist ein kleines aber überaus reizvolles Dorf mit dem berühmten Sango Beach - einem der schönsten Strände entlang der NC500.
    Auf dem Campingplatz Sango Beach, der direkt über den Klippen liegt, ergatterten wir die letzten beiden verfügbaren Plätze. Glück muss der Mensch haben. ;)
    Ob sich uns wohl Wale, Delfine und Robben zeigen werden?
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  • Karibik-Feeling in den Highlands

    14 juni, Schotland ⋅ ☁️ 14 °C

    Türkisblaues Wasser, feiner, weisser Sand und grüne Landzungen, die sich ins Meer strecken - das ist Sango Sands bei Durness, einer der schönsten Strände Schottlands. Die Dünen im Hintergrund, die frische Atlantikbrise und das Spiel der Wellen schaffen eine fast karibische Stimmung, nur eben mit schottischem Temperament.
    Ein guter Grund, die festen Schuhe hervorzuholen um gleich nach dem Frühstück eine kleine Wanderung zu unternehmen. Noch vor neun Uhr brachen wir auf, da unsere diversen Wetterapps vor Regen und Wind warnten. Die spektakuläre Smoo Cave, ein Naturwunder mit Wasserfall, lockte uns an. Die riesige Meeres- und Süsswasserhöhle hat den grössten Höhleneingang Grossbritanniens mit über 15 Meter Höhe.
    Ein kleiner Bach stürzt als Wasserfall durch ein Loch in der Decke in die Tiefe.
    Wir erkundeten die Höhle zu Fuss. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit eine begleitete Bootstour durch diese zu buchen.
    Auf dem Weiterweg über die bewachsenen Dünen genossen wir die atemberaubenden Panoramablicke auf das Meer, die Dünen und die rauen Klippen. Leider konnten wir keine Puffins erspähen. Auch blieben die Robben, Wale und Delfine der Küste fern.
    Gegen Mittag kehrten wir zu unseren Wohnmobilen zurück. Der Himmel war uns immer noch milde gestimmt, doch langsam wurden die Winde immer garstiger.
    Bei solchem Wetter schien das Programm schnell klar zu sein: Ein Spielnachmittag.
    Wenn die Familie Tobler zum Brändi Dog im Wohnmobil einlädt, ist Langeweile offiziell verbannt. Mit Karten, Taktik und jeder Menge Gelächter wurde die Kabine zum Schlachtfeld - und das ganz ohne Motorengeräusche, nur mit dem Knistern von Spannung und Spass.
    Den Abend rundeten wir im urigen Pub bei Shandy, Ale und Pubfood ab. Zur Verdauung gabs noch eine Dartrunde. Zwischen gezielten Pfeilen und schottischem Humor fühlten wir uns wie Highlander - nur ohne Kilt.
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  • An wilden Klippen und Sandbuchten vorbei

    15 juni, Schotland ⋅ ☁️ 12 °C

    Von Durness aus ging es heute entlang der zerklüfteten Küste Richtung Osten - an der Smoo Cave vorbei, die wir gestern bereits bestaunt hatten. Unser Weg führte einmal mehr über die North Coast 500 und bot uns über 90 Meilen atemberaubende Küstenlandschaft mit vielen Sandbuchten und wilden Klippen.
    In Thurso füllten wir zuerst einmal unsere Lebensmittel Vorräte auf, bevor es auf einen Stadtbummel mit obligatem Kaffeehalt ging.
    Thurso ist die nördlichste Stadt auf der britischen Hauptinsel und hat ihren Namen aus dem Altnorwegischen - entweder "Fluss des Thor" oder "Wasser des Bullen".
    Um das Jahr 1000 n.Chr. gründeten Wikinger Thurso als wichtigen Hafen - ihre Burg wurde bis ins 18. Jahrhundert bewohnt. Heute ist sie verschwunden.
    Nach dem Ende der Wikingerherrschaft 1266 wurde Thurso Teil des Einflussbereichs der Grafen von Caithness, die östlich der Stadt eine neue Burg errichteten - deren Ruine ist heute noch erhalten.
    Von Thurso aus führen Fähren auf die Orkney- und Shetlandinseln.
    Nur noch ein paar Meilen weiter nach Thurso peilten wir einen Campingplatz unweit von Dunnet Head an. Diesen markanten Felsvorsprung mit seinem menschlichen Gesichtsprofil (für mich jedenfalls) werden wir morgen bei unserer Weiterreise besuchen.
    Auf dem Abendspaziergang gingen wir bei starkem Wind durch die Dünen über den weitläufigen, feinsandigen Strand.
    An dieser wilden Küste wimmelte es von Sandwürmern, die sich in ihren Löchern versteckten. Ihre kleinen Häufchen, die wie kleine Kunstwerke aussahen verrieten ihre Verstecke. Ob sie sich wohl zu einer Sommernachtssandwurmparty am Strand von Dunnet Head verabredeten?
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  • Ein Tag voller Wunder

    16 juni, Schotland ⋅ ☁️ 14 °C

    Mit Vorfreude und Hoffnung im Bauch startete ich heute in den Tag.
    Unser Ausgangspunkt der nördlichste Zipfel des britischen Festlandes - erstes Tagesziel der Leuchtturm von Dunnet Head, nur fünf Meilen von unserem Übernachtungsplatz entfernt.
    Schon beim Aussteigen umwehte uns die salzige Brise, und irgendwo in der Ferne hörte man die Rufe der Seevögel. Heute sollte es endlich soweit sein: Dank Kai von " travelcampingliving " stand ein echtes Highlight meiner Bucketlist auf dem Programm - Papageientaucher beobachten! Oder wie sie hier liebevoll genannt werden: Puffins.
    Mein Handyzoom gab zwar alles, aber gegen die wilden Klippen und das flinke Geflatter der Puffins, Möwen und Lummen kam er nicht ganz an. ( Um ehrlich zu sein: Das erste Bild stammt nicht von meiner Kamera.😉)
    Zum Glück hatten wir den Feldstecher dabei! Und so standen wir da, fast andächtig, und beobachteten diese charmanten Vögel mit ihren knallbunten Schnäbeln und den tapsigen Bewegungen. Besonders rührend: Die kleinen "Pufflings", die neugierig aus ihren Bruthöhlen lugten oder sich auf schmale, grün bewachsene Felsvorsprünge herauswagten.
    Die Puffins verbringen den Grossteil des Jahres auf dem offenen Meer und kehren nur zur Brutzeit - von Mai bis Juni - an die schottische Küste zurück. Ihre Nester graben sie selbst in die Erde oder nutzen kleine Höhlen in den Klippen.
    Noch ganz beseelt von diesem Erlebnis rollten wir weiter nach John o'Groats- dem legendären Ziel vieler Roadtrips. Hier beginnt (oder endet) die längste Strassenstrecke Grossbritanniens: 1406 Kilometer bis Land's End. Bevor wir weiterzogen, liessen wir uns von den "Nomadic Boulders " beeindrucken - einer Skulptur aus drei mächtigen, roten Sandsteinbrocken, die von den Künstlern Mathew Dalziel und Louise Scullion erschaffen wurde.
    Auf bronzefarbenen Bögen thronend, symbolisieren sie die unbändige Kraft der Gezeiten im Pentland Firth, die solche Felsen über den Meeresboden tanzen lassen.
    Mit etwas Wehmut und einer Portion Fernweh, verabschiedeten wir uns von der rauen Schönheit der Nordküste.
    Die Reise ging weiter in Richtung Inverness.
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  • Auf geistigen und royalen Pfaden

    17 juni, Schotland ⋅ ☁️ 16 °C

    Vom Stadtrand her in Inverness zogen wir heute Morgen wieder weiter.
    Die Fahrt ging ganz entspannt dem legendären Whisky Trail entlang. Da Peter und ich vor einigen Jahren die Glen Grant Distillerie besucht hatten und unsere Reisebegleiter sich nichts aus Whisky machen, war klar, dass wir an diesen hochprozentigen Produktionsstätten vorbeirauschten.
    Speyside ist jedoch das Mekka für Whiskyfans. Hier reiht sich eine Destillerie an die nächste. Glenlivet, Cardhu, Glenfiddich - überall dampft, blubbert und duftet es nach dem " Wasser des Lebens". Nicht verwunderlich, dass Queen Mum und Queen Elizabeth ein so hohes Alter erreicht hatten. Die beiden Damen waren dem Whisky und Gin nie abgeneigt.
    Die Zeit war nun reif genug um bei den Royals auf eine "cup of tea" kurz vorbeizuschauen.
    Wir parkten unser fahrendes Zuhause auf dem königlichen Boden von Balmoral Castle, am malerischen River Dee. Sommerresidenz von King Charles III und seiner Angetrauten Camilla.
    Wir wandelten zwischen Rhododendren und englischem Rasen, wo schon Queen Victoria spazierte. Eine Blütenpracht und riesige Grünanlagen liessen uns kaum aus dem Staunen bringen.
    Natürlich wollten wir auch einen Blick in die " heiligen Hallen" werfen. Für das normale Fussvolk, unter diese Kategorie fallen wir, 😉 war nur der Ballsaal zugänglich. Ein erhabenes Gefühl war es schon, im gleichen Saal zu stehen wo Lady Di oder Queen Elizabeth bereits ihr Tanzbein geschwungen hatten.
    Nach einer Tasse Tee mussten wir uns langsam auf die Weiterfahrt durch den Cairngoms Nationalpark konzentrieren. Die Route führte uns über die military road (A93).
    Hohe Gipfel, wilde Täler, ab und zu ein Schaf auf der Strasse - hier wurde jede Kurve zum Fotomotiv.
    Nach insgesamt rund 220 Kilometern fuhren wir gegen 19.00h kurz vor Perth zu einem Campingplatz. Zeit, um die Füsse hochzulegen und das Gesehene sacken zu lassen.
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  • Ein Tag für Männerherzen

    18 juni, Schotland ⋅ ☁️ 15 °C

    Von Perth nach Falkirk reisten wir entspannt durch Zentralschottland, " like a local"... bis wir vor einer Unterführung standen, die aussah, als wäre sie für Zwerge gebaut worden. Wir hielten kurz den Atem an ( und den Bauch ein), während wir uns fragten: Passen wir da wirklich durch - oder bleibt unser Wohnmobil als modernes Kunstwerk stecken? Es ging. Für einen uns entgegenfahrenden Buschauffeur wäre es definitiv zum Debakel geworden. Arbeiter hielten ihn von seinem Vorhaben ab. Mit sehr viel Manövriergeschick brachte er das Gefährt aus dem "Nadelöhr", die darin sitzenden Chinesen applaudierten!
    In Falkirk wartete das weltweit einzigartige Wheel auf uns: Kein Riesenrad, sondern ein rotierender Bootslift, der Boote wie in einer riesigen Waschmaschine 35 Meter nach oben oder unten befördert - und das mit dem Stromverbrauch von acht Teekesseln! Wer will kann für ein Ticket selbst mitfahren oder einfach fasziniert zuschauen, wie Schiffe und Wasser in gigantischen Gondeln elegant die Kanäle wechseln. Besonders unsere männlichen Begleiter konnten sich kaum sattsehen an diesem Wunderwerk der Technik. Den obligaten Kaffee genehmigten wir uns im Besucherzentrum.
    Danach gings mit grossem Bogen um Edinburgh (Stauvermeidung deluxe! Bypass) weiter nach East Fortune. Dort erwartete uns das National Museum of Flight: Hangars voller Flugzeuge, von der Spitfire bis zum Concorde, interaktive Ausstellungen und die Chance, einmal im Überschalljet Platz zu nehmen - abheben leider nicht inklusive. Sitz 1A war Queen Elizabeth bevorzuger Platz.
    Auch hier war es wieder soweit: Unsere angetrauten Männer verwandelten sich in kleine Jungs mit glänzenden Augen - allerdings nicht wegen uns, sondern wegen der Blechvögel, die hier stolz aufgereiht standen. Während sie sich also in technische Details und Flugzeugträume verloren, knurrte uns langsam aber sicher der Magen lauter als jeder Jetmotor.
    Zum Glück erinnerte uns der Hunger daran, dass es noch Wichtigeres als Flugzeugtypen und Propellergrössen gibt: Essen! Und natürlich die abendliche Frage aller Fragen - wo parkt das rollende Zuhause heute Nacht? In Dunbar wurden wir schliesslich fündig: Ein Platz für den Magen und einer fürs Wohnmobil.
    Nach einem Tag, der mehr Technik als Natur auf dem Programm hatte, zog es uns zum Verdauungsspaziergang an den Strand von Dunbar.
    Zwischen Golfbällen und kräftigen Windstössen genossen wir die wunderbare Abendstimmung.
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  • Vom Meer her ins Landesinnere

    19 juni, Schotland ⋅ ⛅ 13 °C

    Von den Dünen in Belhaven aus rollte unser Wohnmobil heute durch das charmante Dunbar. Das Städtchen empfing uns mit einer rauen Küstenlandschaft und viel Sonnenschein. Die Ruine Dunbar Castle wachte über den Hafen, während Schulkinder fleissig die Anlage für das kommende Mitsommerfest in " Schuss" brachten.
    Das Städtchen punktete mit einer lebendigen High Street, kleinen Geschäften und urigen Cafés. Perfekt für eine Tasse Kaffee, wo wir gleichzeitig die heutige Reiseroute weiterplanten.
    Weiter gings an bunten Fischerbooten und einer ruhigen See vorbei bis nach St. Abbs, das Küstenjuwel mit dramatischen Klippen, kreischenden Möwen und dem Duft von Salz in der Luft. Die Papageientaucher hatten sich zwar versteckt, aber das Panorama war trotzdem zum Niederknien.
    Nachdem wir die würzige Luft eingeatmet hatten und ein paar schöne Fotomotive sicher im kleinen Kasten verewigten, verliessen wir die schottische Südostküste und stachen Richtung Landesinnere ein.
    Die Route führte über sanfte, grünsaftige Hügel an gutgenährten Schafherden vorbei.
    Das heutige Ziel erreichten wir am späteren Nachmittag in Jedburgh.
    Jedburgh überaschte uns mit seiner mittelalterlichen Abbey, die majestätisch über der Stadt thront und Geschichte zum anfassen bietet.
    Das ehemalige Gefängnis als Museum und das historische Gästehaus von Mary Queen of Scots verleihen dem Ort eine spannende und royale Note, ganz abseits der Touristenmassen.
    Mary Queen of Scots ( Maria Stuart) wurde 1587 hingerichtet, weil sie in das Babington-Komplott verwickelt war - ein geplanter Anschlag auf Queen Elizabeth I. Ziel war es, Elizabeth zu ermorden und Mary als katholische Königin auf den Thron zu setzen. Nach dem Nachweis ihrer Beteiligung wurde Mary von einer Kommission des Hochverrats für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Ihr Wunsch, in Jedburgh hingerichtet zu werden wurde nicht erhört. Mary Stuart wurde am 8. Februar 1587 in der grossen Halle von Fotheringhay Castle, Northamptonshire England hingerichtet. Weit weg, ungefähr 400 Kilometer von ihrem Lieblingsort Jedburgh entfernt.
    Während wir unsere ausgetrockneten Kehlen mit Flüssigem versorgten, wurden hier von fleissigen Helfern die charmanten Gassen für das kommende Mitsommerfest gehisst. (Wir vermuten, dass es sich um einen solchen Anlass handelt, da für diese Tage keine nationalen Feiertage im Kalender stehen.)
    Dem ruhigen Fluss Jed Water entlang, spazierten wir zurück zu unserem letzten Übernachtungsplatz in Schottland.
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  • Well done, you made it!

    20 juni, Schotland ⋅ ☁️ 21 °C

    Tschüss Schottland! Die Border Hills winkten uns heute morgen zu - es zog uns nach England. Auf der Passhöhe noch einen letzten wehmütigen Blick zurück und dann nichts wie los in Richtung Süden. Wir liessen wunderbare Natur und sehr freundliche, entspannte und hilfsbereite Menschen hinter uns, die aber in den Erinnerungen weiterleben.
    Kaum die Räder auf englischem Terrain, landeten wir prompt im M1-Verkehrschaos. Stau, Stau und noch mehr Stau. Die Fahrer in den Pkw's, Lkw's, Wohnmobilen, Van's usw schienen alle gestresst unterwegs zu sein. Vorbei mit den einsamen Fahrten. Jetzt war volle Konzentration angesagt.
    Die Suche nach einem Stellplatz? Ein Abenteuer für sich! Je wärmer das Wetter, desto voller die Plätze. Ganz England scheint im Campingfieber zu stecken.
    Es gibt Momente im Leben einer Wohnmobilreisenden, da fühlt man sich wie Miss Marple - nur mit weniger Tee dafür mehr Kaffee. So ein Moment war heute das Telefonat mit dem Motorhome Caravaning Club, irgendwo zwischen Englisch Breakfast - Duft und LKW - Gebrüll an einer englischen Autobahnraststätte. Im Hintergrund: Das Konzert geschwätziger
    Menschen und Geklapper von Messern und Gabeln. Im Vordergrund: Ein britischer Akzent und Geschwindigkeit, wie der Speaker an den Pferderennen von Ascot.
    Mein Ziel: Eine Buchung für die kommende Nacht zu ergattern - und zwar ohne, dass meine Kreditkartennummer gleich noch an den Kassen nebenan eingetippt wird.
    Der freundliche Herr am anderen Ende der Leitung blieb bewundernswert geduldig. Während ich versuchte, zwischen " Could you repeat that, please?" und "Sorry, one more time?" meine Kreditkartennummer zu diktieren, habe ich vermutlich sämtliche Höflichkeitsformen aufgebraucht, die ich je in Pubs aufgeschnappt hatte.
    Nach gefühlt 37 Rückfragen und dreimaligem Nachzählen der Ziffern, war es geschafft. Buchung bestätigt! Der nette Club-Mitarbeiter, sicher ein Schotte, verabschiedete sich mit einem "Well done, you made it! "
    Wir stürzten uns abermals in den Stau bis kurz nach Sheffield, wo wir unsere Zelte für diese Nacht aufschlagen konnten.
    Für morgen sind wir gewappnet! Schliesslich ist der Mensch lernfähig, also haben wir bereits heute Abend vorgesorgt:
    Eine Nacht quasi auf der Landepiste beim Flughafen Gatwick.
    Das Wort Langeweile bleibt bei uns ein Fremdwort!
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  • Auf den Pfaden von Robin Hood

    21 juni, Engeland ⋅ ☁️ 29 °C

    Heute haben wir uns gefühlt wie Robin Hood - nur mit deutlich mehr Pferdestärken und weniger Pfeil und Bogen. Während der gute alte Robin vermutlich mit einem einzigen Gaul flink durch den Sherwood Forest galoppierte, haben wir unsere 160 Pferde auf der M1 gezähmt. Offenbar wollten heute alle Richtung Süden, als ob die gut 30°C nicht genügten, die uns auf dem schon ohnehin heissen Asphalt begleiteten.
    Vor Gatwick haben wir die Autobahn M1 verlassen und tauchten gleich in eine verträumte, romantische Umgebung ein, mit sehr engen Strassen und viel Grün. Erstaunlich, was einem entgeht, wenn man nur die " Schnellstrassen" wählt. Unser Zwischenziel galt Lindfield - ein kleines, historisches Juwel in West Sussex. Hier habe ich einst neun Monate meines Lebens verbracht - nicht mit Parkplatzsuche - dafür als Au Pair. Eine schöne Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
    Leider mussten wir die Übung abbrechen ohne Besichtigung. Unsere überdimensionierten fahrenden Tortenschachteln wollten in keine Parklücke passen.
    Dafür haben wir uns in einem topgestylten Pub gestärkt, dank grosszügiger Parkmöglichkeiten, ein paar Meilen weiter.
    Der Campingplatz direkt neben der Start- und Landepiste von Gatwick ist übrigens sehr gepflegt. Flugzeug- Spotting und Fernweh inklusive.
    Die Fähren über den Kanal und der Campingplatz in Brighton sind gebucht: Eine Überfahrt ab Newhaven, eine ab Dover.
    Die letzten gemeinsamen Stunden mit Susanna und Tschowanni in England sind gezählt. - Aber die Normandie ruft bereits nach uns.
    Bis dahin geniessen wir noch gemeinsam britischen Asphalt, den Brighton Palace Pier und Pub-Atmosphäre.
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  • Alte Erinnerungen auffrischen

    22 juni, Engeland ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute Morgen wurden wir nicht, wie sonst so oft, vom lieblichen Gezwitscher der Vögel geweckt, sondern von einer ganz anderen Spezies: den Blechvögeln! Bereits ab 5.30 Uhr starteten sie mit Getöse in den Himmel.
    Nach einem ausgiebigen Frühstück zog es uns weiter gen Süden, nach Brighton. Für mich ist diese Stadt ein echtes Schatzkästchen voller Erinnerungen. Aber nicht nur für mich: Auch Susanna und Tschowanni haben hier vor bald fünfzig Jahren einen legendären Sprachaufenthalt verbracht. Drei Monate Englisch, Abenteuer und - wie sich herausstellte - jede Menge Geschichten, die immer noch für Lacher sorgen.
    Ein bisschen surreal war es schon, als wir uns Tickets für "Seniors" an der kleinen Eisenbahn kauften, die uns schnurstraks an der berühmten Strandpromenade entlang bis zum Brighton Palace Pier brachte. Früher hätten wir uns vermutlich noch über das "Senioren"-Schild amüsiert - heute nehmen wir den Rabatt mit einem Grinsen und einem kleinen Seufzer der Erkenntnis.
    Natürlich durfte ein kurzer Abstecher an einen Slotautomaten nicht fehlen. Die Maschine war allerdings wenig kooperativ und verschlang unsere Münzen - kein Gewinn, kein Jubel, nur Erinnerungen an frühere Zeiten, als ich vor 46 Jahren mit meinen Freundinnen zusammen an den Tischen rüttelte und wenigstens noch der Alarm losging, wenn gar nichts mehr ging. Heute blieb es ruhig. Vielleicht auch besser so.
    Nach einem gemütlichen Spaziergang durch die verwinkelten Lanes meldete sich dann der Magen. In einem italienischen Restaurant haben wir auf die vergangenen drei Wochen angestossen - auf all die gemeinsamen Erlebnisse, das Lachen, das Staunen und die kleinen Missgeschicke, die so eine Reise erst richtig rund machen.
    Morgen trennen sich unsere Wege.
    Susanna und Tschowanni steuern ihr Wohnmobil in Richtung Heimat, während Peter und ich noch ein bisschen Normandie-Luft schnuppern wollen.
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    Het einde van de reis
    23 juni 2025