• Jeanine Graf
  • Peter Graf
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Seidenstrasse 2024

Jeanine & Peter tarafından 223 günlük bir macera Okumaya devam et
  • Ankara, das hässliche Entlein

    3 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☁️ 9 °C

    Es ist schon eine Weile her, dass wir einen Wecker stellen mussten. Um 6.00h rafften wir uns aus den Federn damit wir noch etwas gemütlich unser Frühstück einnehmen konnten. Danach ging es mit Edith und Adrian per Taxi in die Innenstadt von Ankara zur Iranischen Botschaft. Das Gebäude ist mit vielen Mauern, Kameras und Stacheldraht abgesichert. Keine Flaggen sind ersichtlich. Am unscheinbaren Eingangstor liefen wir vorerst vorbei. Erst beim zweiten Anlauf wagten wir uns über die abgesicherte Schwelle zu treten. Ein freundlicher Herr empfing uns noch vor der Eingangstüre. Wir mussten unsere Handys in ein Schliessfach legen. Als ich den Pförtner fragte, ob ich meinen Kopf bedecken müsse, lachte er nur verneinend. Das Visum erhielten wir problemlos. Nach gut eineinhalb Stunden traten wir mit Unternehmungslust auf die Strasse zurück. Ankara ist trotz seiner 4000-jährigen Geschichte arm an kulturhistorischen Monumenten.
    Uns zog es als nächstes zum Atatürk-Mausoleum (Anıtkabir). Dem Vater der Türken schuf man zwischen 1944 und 1953 ein gigantisches Mausoleum. Über eine Freitreppe aus kappadokischem Tuffstein gelangten wir auf eine 250 m lange und 30 m breite Prunkstrasse, die von Steinlöwen im hethischen Stil gesäumt wird. Diese führt in den Ehrenhof, an dessen Nordflanke das Mausoleum steht. Beim Betreten des Mausoleums achteten Wächter darauf, dass Mützen und Hüte abgenommen wurden. Wir liefen auch dem Kolonnadengang entlang. In einem der Ausstellungsräume wurde Atatürks Cadillac (Baujahr 1936) von den angereisten Massen bewundert. Es schien der Tag der Schulreisen zu sein. Natürlich gehörten Klassenfotos dazu. Für uns gings weiter. Als nächstes Ziel hatten wir den Burghügel mit seiner Zitadelle und der Altstadt gewählt. Der steile Aufstieg lohnte sich. Weit über die Stadt konnten wir unsere Blicke schweifen lassen. Nach diesem schweisstreibenden Marsch hatten wir uns einen Döner verdient. Ziemlich müde kehrten wir wieder per Taxi zurück zu unseren fahrenden "Häusern". Bei einem entspannten Apéro liessen wir den Tag würdig ausklingen.
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  • Mystische Stimmung auf dem Salzsee

    4 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ⛅ 14 °C

    Es war Zeit um neue Ecken zwischen Ankara und Aksaray zu entdecken. Unser Augenmerk galt dem Tuz Gölü. Während rund 100 Kilometern passierten wir mehrheitlich auf der Autobahn baumlose Getreidesteppen. Wir staunten über die riesigen unbewohnten flachen Landstriche, bis wir den zweitgrössten See der Türkei, den Tuz Gölü (Salzsee) erreichten. 1915 war er noch 2165 km2 gross, doch er schrumpft zunehmend dahin- zuviel Quellwasser wird für die Landwirtschaft abgezweigt. Heute beträgt seine Fläche weniger als 326 km2. In den Sommermonaten trocknet der nur 2 m tiefe See durch Verdunstung mittlerweile fast vollständig aus. Dies hat auch Folgen für die Flamingopopulation am See, einst die grösste im Mittelmeerraum. Wir entdeckten nur einen, der war aus Kunststoff. Als Fotosujet. 😞 In nur wenigen Jahren könnte der See, sofern kein Umdenken stattfindet, völlig dahin sein. Den Boden des Sees bedeckt eine bis zu 30 cm dicke Salzschicht. Ein Viertel des türkischen Kochsalzes wird hier gewonnen. Auf einem grossen Parkplatz mit angrenzendem Touristenzentrum trafen wir wie zuvor abgemacht auf Edith und Adrian.
    Um zum See zu gelangen führte der Weg durch das Zentrum. Wie zwei hungrige Hyänen stürzten sich zwei verkaufsfreudige Händler auf uns. Ehe wir etwas sagen konnten, waren unsere Handflächen mit einer Ladung Salzpeeling gefüllt. Das Handpeeling war angenehm, die Händler enttäuscht, dass wir ohne Kauf ihres Produktes weiterzogen.
    Die mystische Stimmung auf dem See erklärte, weshalb es so viele Menschen hierhin zieht. Der Wolkenhimmel spiegelte sich in der weiss-, rosa- und brauntönen gefärbten Salz- und Wasseroberfläche. Der See verschmolz nahtlos mit dem Himmel. Das grobkörnige Salz suchte sich den Weg in meine Crocs. Unfreiwilliges Peeling, wie auf spitzen Nadeln gehend, zogen wir uns nach einer ausgedehnten Fotosession zurück zu unseren Fahrzeugen.
    Nach einem gemütlichen gemeinsamen Nachtessen bei Cervelat, Gemüsepfanne und Bier, kamen wir noch in den Genuss einer kleinen Videovorstellung bei Edith und Adrian. Die Beiden bereisten während einem halben, Jahr auf eigene Faust von Uruguay aus, auf den Spuren der Panamericana Südamerika. Bis Edith bei einer Bachüberquerung auf einer Wanderung durch einen Sturz ihr linkes Fussgelenk 3fach brach und mit der Rega zurück in die Schweiz für 3 Wochen ins Spital gebracht wurde. So ergab sich aus einer anfänglich geplanten 1 jährigen Reise bis nach Alaska, die verkürzte Variante. Was nicht ist, kann ja noch werden. Edith plant bereits für 2027 die Fortsetzung. 😉
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  • Das richtige Wetter für Käsefondue

    5 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☁️ 10 °C

    Grau in Grau, das Wetter wollte uns nicht wirklich hold sein. Umso geheimnisvoller wirkte der vor uns liegende Salzsee am Morgen. Bald nach dem Frühstück machten wir uns für die Weiterfahrt bereit. Durch eine fruchtbare Ebene zogen wir in Richtung Ihlara Valley, dem zweitgrössten Canyon der Welt und Naturwunder Cappadocias.
    Das Ihlara-Tal entstand infolge tektonischer Erhebungen und der Erosion des Melendiz- Flusses, der nach Tausenden von Jahren nach der Eruption des Hasandagi-Vulkans über das zusammengebrochene Gebiet gelangte. Der Fluss Melendiz entlang des Ihlara-Tals bildet im ganzen Tal eine beeindruckende Schönheit, indem er das Land tief und steil abschneidet.
    Im 8. Jahrhundert wurde das Peristrema-Tal, so der frühere Namen der Schlucht, zum Rückzugsgebiet byzantinischer Mönche. In Zeiten der Verfolgung bot die schwer zugängliche Schlucht ein ideales Versteck. In den Felsen sind Fenster- und Türöffnungen ersichtlich.
    Als Nachtplatz wählten wir neben der Moschee einen grossen öffentlichen Parkplatz. Am Endes des Feldes schienen die letzten Händler ihre Marktstände zusammen zu räumen. Schnell kaufte ich noch etwas frisches, lokales Gemüse und Früchte. Anhand des schelmischen Lachens des jugendlichen Verkäufers, habe ich sicher nicht zu wenig bezahlt 😉
    Aber immer noch sehr günstig.
    Mit Edith zusammen machten wir zu Dritt einen wunderbaren Spaziergang hoch am Rande über dem Tal entlang. Das Eintrittsgeld um ins Tal zu gelangen erschien uns doch sehr teuer. Pro Person 15€.
    Ihlara liegt über 1230 Meter über Meer. Dementsprechend kalt war es. Das Thermometer zeigte 6°C. Der Einladung zu einem dem Wetter sehr passenden Käsefondue bei Edith und Adrian folgten wir sehr gerne!
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  • Tuffsteinkegel, Feenkamine und Ballone

    6 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☀️ 6 °C

    Bei der heutigen Weiterreise leuchtete die Glatteiswarnung am Bordcomputer auf. Knappe 2°C zeigte das Thermometer. Umso weniger erstaunte es uns, als plötzlich im Hintergrund der Hassan Daği sich ganz in weisser Pracht präsentierte. An kleinen ursprünglichen Dörfern führte uns der Weg bis in "das Touristendorf" Göreme. Es liegt inmitten einer surrealen Tufflandschaft und ist heute fast ein Synonym für Kappadokien.
    Als Göreme noch Avcılar hiess, war es ein verträumtes Bauerndorf inmitten einer bizarren Ansammlung von Feenkaminen, Tuffkegeln und Höhlenwohnungen. Mit den grossen Touristenströmen in den 1980er Jahren änderte sich vieles für die Einwohner, selbst der Name ihres Dorfes. Felsenwohnungen und Tuffsteinhäuser fügen sich zu einem Gesamtbild zusammen, als hätte Friedensreich Hundertwasser die Baufaufsicht geführt. Nahezu jeder Bewohner ist heute in irgendeiner Weise vom Tourismusgeschäft abhängig.
    Göreme selbst besitzt kaum Sehenswürdigkeiten. Die Überreste eines antiken Felsengrabes mit zwei dorischen Säulenstümpfen kann man an der sog. Roma Kalesi (Römische Burg) entdecken, dem auffälligsten Tuffsteinkegel Göremes. Auf ihm weht stets eine türkische Flagge. Wir liessen uns gerne etwas durch das Gassenwirrwarr treiben und machten uns später auf die Suche nach einer Geburtstagstorte für Adrian. Von einem freundlichen Kaffeebarbetreiber erhielten wir eine gute Adresse für Backwaren und Patisserie. Da die Torten bereits ausverkauft waren, gaben wir eine Bestellung anhand eines Bildes ab meinem Handy für den folgenden Tag in Auftrag. Wir waren gespannt, was da wohl für ein Kunstwerk auf den Verkaufstresen kommt.
    Für den Übernachtungsplatz hatte ich diesmal vorsondiert. Es musste das Love Valley sein, wegen des morgendlichen Spektakels, wo bis zu 180 Heissluftballone vor Sonnenaufgang mit hunderten von Touristen über die bizarren Tuffsteintäler hinweg gleiten.
    Unseren Giotti stellten wir so hin, dass wir einen wunderbaren Blick hinunter ins Liebestal hatten.
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  • Nicht ganz abseits von Touristenströmen

    6 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☀️ 11 °C

    Ab heute galt es ernst. 😉 Um 9.30h setzten wir uns mit den anderen 18 Gruppenmitgliedern, Dima und Günai, unserem Türkischer Guide, in den bestellten Reisecar. Wegen grossem Andrang vor den bedeutensten kappadokischen Sehenswürdigkeiten passte unsere Reiseleitung öfters das Programm an. Vorerst gings aber ins Love Valley. Die Erklärung, von wo der Name her stamme, liess uns schmunzeln: Die besonderen Steinformationen (Feenkamine) ähneln einem männlichen Organ.
    😀 Also doch nicht wegen der Hochzeits- und Honeymoonpaare, welche dort ihre Fotosessions abhalten.
    Nach einem kurzen Fotostop zogen wir weiter nach Özkonak.
    1972 stocherte der Dorfmuezzin von Özkonak etwas zu tief in seinem Garten rum, dabei stiess er auf die Mauern einer unterirdischen Stadt. Mitte der 1980er Jahre folgten offizielle Grabungsarbeiten, bei denen man einen Weinkeller, eine Küche sowie Kindergräber fand. Von den vermuteten 19 Stockwerken, die einst mit bis zu 500 Kg schweren Rollsteinen geschlossen werden konnten sind momentan 5 zugänglich. Es wird vermutet, dass die Stadt einst mehreren Tausend Menschen Unterschlupf bieten konnte.
    Wir wurden durch die zum Teil nur 1.20 Meter hohen und schmalen Gänge hindurch geschleust. Wer unter Platzangst leidet, war hier fehl am Ort. Zwischendurch gab es weder ein vor- noch zurückgehen. Wir waren hier nicht die einzigen Touristen. Ein kleiner und imposanter Eindruck hinterliess mir der Besuch dennoch.
    Auf der Weiterfahrt gabs einen " obligaten" Stop bei einem Anbieter von lokalen Spezialitäten. Eine grosse Auswahl an Gewürzen, Nüssen, Teesorten, Kaffee, Süssigkeiten, Parfumessenzen usw. wurden uns zur Kostprobe angeboten. Natürlich gingen wir nicht mit leeren Händen aus dem Geschäft. Getrocknete Maulbeeren, Haselnüsse und "Granathaselnussschokoladekugeln ergänzen nun unsere Vorräte. 😉
    Der Höhepunkt des Tages, galt dem Göreme Open-Air-Museum. Kappadokiens UNESCO-Welterbe ist ein Tal voller Kirchen und Kapellen. Als man sie schuf, führte der Weg ins Himmelreich durch die Erde. Die besondere Geologie der Region hat die Entwicklung einer Felsenarchitektur ermöglicht, bei welcher die Formen von Gebäuden im Negativen - also nicht durch Aufbau, sondern durch Aushöhlung - reproduziert wurden.
    Im Göreme - Freilichtmuseum sind vorallem Kirchen und Kapellen zu besichtigen. Darunter befinden sich einige der schönsten Kappadokiens. Diese Gotteshäuser waren aber nicht nur Stätten des Gebets und der Meditation, auch Trauerfeierlichkeiten wurden darin abgehalten. Die zahlreichen Gräber (Steinmulden) in den Kirchen lassen darauf schliessen, dass das kappadokische Christentum einen ausgeprägten Totenkult pflegte.
    Wir betraten ein paar der Kirchen und bestaunten die gut erhaltenen Fresken. Fotografieren war leider verboten. Zwischendurch liess ich es mir nicht nehmen, und hielt ein paar Eindrücke auf meinem Handy fest.
    Den Abend verbrachten wir in grosser Runde im Gemeinschaftsraum des Campingplatzes. Gerd bewirtete uns mit Grilladen, Gemüse und frischem Brot.
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  • Surreale Morgenstimmung

    7 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ 🌙 3 °C

    Bereits um 4.30h surrte Peter's Handy. Aus dem Fenster blickend flackerten in der Ferne viele Lichter und reger Verkehr zog über die noch nächtlichen Strassen. Etwas später brummte es ziemlich nahe. Zuerst verdächtigten wir unsere Heizung...ein Blick vor unsere Haustür beruhigte uns gleich wieder. Hinter uns wurden einige Heissluftballone mit einem riesigen Gebläse soweit aufgebläht, damit diese später mit wagemutigen Touristen über die einzigartigen Tuffsteintäler ziehen konnten. Da seit vier Tagen keine Ballonfahrten durchgeführt werden konnten, waren umso mehr Schaulustige in Oldtimern, Hochzeitspaare und Fotografen vor Ort.
    Es muss ein atemberaubendes Erlebnis sein, frühmorgens mit einem Heissluftballon über diese Märchenlandschaft hinweg zu gleiten. Bis zu 180 Ballone steigen mittlerweile allmorgendlich gen Himmel, sofern das Wetter mitmacht. Ganz unproblematisch ist dieses Spektakel jedoch nicht. Die Ballone landen oft inmitten der Ländereien der Bauern, deren Ernte leidet. Um die gestrandeten Überflieger samt Gondel und Ballon auch wieder einzusammeln, ist eine Armada an Jeeps und Bussen unterwegs, die aus den schmalen Wegen und Pfaden immer breitere Schneisen machen. Umweltschützer fordern deswegen eine Begrenzung der Flüge.
    Für uns wird das morgendliche Spektakel ein surreales, unvergessliches Erlebnis bleiben. Nach zwei Stunden Action kehrte plötzlich wieder Ruhe ein. Bei einem "sauteuren" Smoothie genossen wir die ersten Sonnenstrahlen auf einer Schaukel, über dem Love Valley. ❤️
    Dazu klang im Hintergrund aus einem Lautsprecher Türkische Popmusik. So ein cooler Start in den Tag hatten wir schon lange nicht mehr.
    Etwas später gings in die Bäckerei, um die bestellte Geburtstagstorte abzuholen. Ein kleines Kunstwerk war für uns angefertigt worden. In kleinem Kreise stiessen wir auf das "Geburtstagskind" Adrian an und genossen ein Stück der feinen Torte.
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  • Alltag auf Reisen

    8 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☀️ 13 °C

    Das Frühstück konnten wir seit längerer Zeit wieder al Fresco einnehmen. Über unseren Köpfen schwebten Heissluftballone. Nicht mehr so spektakulär wie am Morgen zuvor im Love Valley. Dafür umso ruhiger. Bevor unsere Reise mit der Gruppe so richtig losgeht wollten wir noch einen Haushalt, Wasch-, Shopping- und Autopflegetag einfügen. Peter kontrollierte das Motorenöl und Kühlwasser und befestigte die Nummernschilder mit Kabelbinder. Anschliessend packten wir unsere Bett- und Schmutzwäsche in einen 70 l Dryebag. Damit gings mit Giotti in eine Wäscherei in Ürgüp, das nächste Städtchen. Die Adresse mit Empfehlung erhielten wir von Adrian und Edith.
    Im Industriequartier von Ürgüp wurden wir sehr freundlich von einem jungen Mann empfangen. Zwei Frauen falteten gemeinsam Leintücher zusammen. Eine dritte Frau sortierte routiniert unsere Wäsche in drei Körbe. Uns wurde Tee und Guetzli angeboten, um die zwei bis drei Stunden Wartezeit zu überbrücken. Wir lehnten dankend ab, da wir noch in eine "Turk Telekom" Vertretung mussten. In Istanbul waren wir ziemlich arglos übers Ohr gehauen worden. Dort verkauften sie uns 100 GB bei einer Laufzeit von einem Monat für umgerechnet Fr. 57.80. Schon nach Einrichtung unseres Handys stellten wir fest, dass ein Guthaben von 75 GB aufgeladen wurde. Vorgestern war dann plötzlich Schluss mit Internet. Dieser Telekomverkäufer in Istanbul verkaufte uns Daten, welche nach 15 Tagen auslaufen. Wohlverstanden, in einem sehr vertrauenserweckenden Geschäft in der "Nobelzone" von Istanbul. Hier in Ürgüp erhielten wir nun 50 GB für Fr. 11.20. Diese wurden auch gut geschrieben.
    Mit frischem Gemüse und frischen Früchten, zwei Brote und einem Brattopf mit Deckel gings zurück zu Giotti. Nach gut zwei Stunden bekam ich via WhatsApp die Nachricht, dass unsere Wäsche abholbereit ist. Einmal mehr wurden wir zu Tee und Guetzli eingeladen. Diesmal nahmen wir die Einladung gerne an. Mit Übersetzungsprogrammen auf unseren Handys unterhielten wir uns mit den Wäschereibetreiberinnen und - betreiber. Es scheint ein Familienunternehmen zu sein.
    Zurück auf dem Campingplatz füllten sich langsam die Plätze. Ein Wohnmobil nach dem anderen aus unserer Reisegrupoe trudelte ein.
    Noch bis spät in die Nacht hinein, hörte man fröhliche Stimmen, die dann vom Rufen einer Waldohreule abgelöst wurden.
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  • Abenteuerwanderung im Garten Eden

    9 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☁️ 17 °C

    Wandern war für heute angesagt. Diese traumhaftschöne Gegend lockte sogar mich in die Wanderkluft. 1,5 Stunden, leichte Wanderung, Rundweg (eher ein Spaziergang...)
    von Ortahisar durch Felsentore, Meskendire- und Schwertertal. Der Titel auf der Wanderapp von Komoot tönte verlockend. Bereits nach ein paar hundert Metern gings ziemlich steil und uneben in Richtung Talboden. Für mich war klar, da gehe ich nicht runter. Die Bänderrisse am linken Fussgelenk vor ein paar Jahren kamen bei mir gleich wieder hoch 😢 Vielleicht war es ein leichter " Gruppendruck" der mich doch noch für die Fortsetzung des "Spaziergangs" überzeugte. Peter diente mir oft an steilen Passagen als " Wanderstock". Wir tauchten immer mehr in eine Märchenlandschaft ein. Überall gab es Höhlen, Feenkamine, Felsentore und wunderbare Felshügel wie in einem Film. Vielleicht sogar wie im Garten Eden, mit der frühlingshaften Vegetation. Es gab sehr wenig andere Touristen. Höchstens bei den einfachen zugänglichen Stellen, welche auch von Tourenanbietern angelaufen, oder angefahren werden. Die schmalen Pfade führten weiter an erstaunlichen Höhlen, verlorenen alten Kirchen und ein paar vereinsamten Orangensaftständen vorbei. Der Rückweg entpuppte sich dann für mich als das "Sahnehäubchen"...
    An einer sehr engen Passage passte ich knapp zwischen den Felswänden hindurch. Zwei Franzosen kamen uns entgegen, was uns bestätigte, dass es schon irgendwie ein Durchkommen bis hoch hinauf zur Strasse gab. Auf der Wanderapp war der Weg nicht mehr ersichtlich. Die zwei Wanderer erklärten uns, dass die erste Leiter die schwierigere sei, als die zweite... 😉
    Es gab kein zurück mehr. Da mussten wir hoch. Für den ersten Tritt auf die Leiter, musste Peter mich quasi hinaufschieben....seine morgendlichen Liegestützen kamen ihm und mir zu Gute... Bei der zweiten Leiter beim obersten Tritt war ich für die kräftigen Arme von Adrian dankbar...
    Nach ungefähr 3,5 Stunden kehrten wir gut gelaunt und mit tollen Erlebnissen von unserem abenteuerlichen und unvergesslichen "Spaziergang" zurück.
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  • Gelungener Auftakt

    10 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ⛅ 11 °C

    Heute war offizieller Start unserer geführten Reise "Seidenstrasse 2024". Dima, der Reiseführer kam gegen Mittag zu jedem einzelnen Wohnmobil und erklärte, dass wir für das Treffen um 15.00h Stühle, Weingläser, Teller und Gabeln mitnehmen sollten.
    Damit wir noch zu ein paar Schritten kamen, entschlossen Peter, Edith und ich vor dem Treffen die nahegelegene "Aynalı Kilise" ( Aynalı Kirche) zu besuchen. Diese liegt sehr nahe zum Campingplatz, auf welchem wir noch bis Sonntag stehen werden.
    Bei schwülwarmen Temperaturen zogen wir einmal mehr durch die bizarre Felsengegend los.
    Auf halbem Weg zwischen Göreme und Ortahisar liegt etwas versteckt die Aynali Kirche. Sie gilt als eine der hübschesten Felsenkirchen in Kappadokien. Aynali bedeutet auf Deutsch: "Gespiegelt" ( Symmetrisch ). Dieser aussergewöhnliche Namen verdankt sie den geometrischen Mustern, welche sich jeweils auf der gegenüber liegenden Seite wiederholen.
    Durch sehr niedrige Durchgänge hindurch, gelangten wir zu einer sehr steilen, schmalen und niedrigen Treppe, welche ins Obergeschoss führt. Gebückt stiegen wir hoch. Zum Glück erhielten wir beim Eingang zur Kirche Taschenlampen, um den Weg ausleuchten zu können.
    In Kappadokien mussten sich die Christen (6. - 9. Jahrhundert) in unterirdischen Dörfern vor ihren Feinden verstecken. Zu dieser Zeit waren die Perser die grössten Feinde der Christen. Die christlichen Siedlungen befanden sich komplett unterirdisch im riesigen Tuffsteingebirge in Kappadokien.
    Die Zeit drängte, der Besuch der Kirche wurde im Schnelldurchlauf gemacht, damit wir rechtzeitig zurück auf dem Campingplatz waren.
    Das Treffen bei Raki, Wein, Softgetränken und lokalen Vorspeisespezialitäten verlief sehr entspannt und fröhlich. Mit einigen Reiseinformationen, einem Ordner, 8 Strassenkarten, Klemmbrett und Kopfhörer ausgestattet kehrten wir gegen 18.00h zurück zu unserem Giotti.
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  • Fusspflege mit Doktorfischen

    11 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☁️ 17 °C

    Die 22 Teilnehmer des "Rollenden Hotels" Rotel Touren auf dem Campingplatz trudelten langsam zu ihrem Frühstück al Fresco ein. Frisch war es sicherlich. Ein markanter Temperatursturz zog übers Land. Für uns nicht so relevant, da wir bereits nach 8.00h die Weiterreise angingen. Die Tagesetappe führte uns 320 Kilometer weiter östlich nach Kangal. Das Landschaftsbild veränderte sich allmählich. Die bizarren Felsformationen liessen wir hinter uns. Weite, grüne Ebenen mit weidenden Schafen und Kühen und in der Ferne Berge begleiteten unsere Fahrt. Zwischendurch empfanden wir die Natur als sehr karg, vielleicht sogar wie auf dem Mars....
    Kurz vor unserem Übernachtungsplatz besuchten wir eine von Dima empfohlene Kangal Hundezucht. Beim Kangal handelt es sich um einen türkischen Hirtenhund, dessen Vorfahren vermutlich schon vor über tausend Jahren mit den Menschen zusammenlebten. Besonders in Zentral- und Ostanatolien setzten Hirten ihn zum Schutz ihrer Schafherden ein. Aufgrund ihrer enormen Grösse bis zu einer Widerristhöhe von 80 Zentimetern und einem Gewicht zwischen 40 und 60 Kilogramm konnten die Hunde ihre Herden sogar gegen Wölfe und Bären verteidigen. Der Kangal gilt als stärkster Hund. Mit seiner Bisskraft übertrumpft er sogar einen Löwen.
    Der Kangal ist ein sehr eigenständiger Hund. Eine sehr konsequente Erziehung ist unerlässlich. In manchen Ländern wie zum Beispiel Dänemark ist die Einfuhr und Haltung eines Kangal verboten.
    Uns fiel auf, dass bei einigen der Hunde die Ohren coupiert sind. Günai erklärte mir, dass dies vorsichtshalber gemacht werde, damit den Hunden nicht die Ohren im Kampf gegen Wölfe abgebissen werden.
    Die meisten Hunde dort hinterliessen bei uns einen eher apathischen oder aggressiven Eindruck. Glückliche Hunde sehen anders aus.
    Unser Nachtplatz befindet sich auf dem Gelände des Baıklı - Cermik/ Psoriasis Thermal-/ Therapiezentrums. Es ist einmalig auf der Welt. Tausende von Fischen in Thermalbecken helfen, befallene Hautpartien zu regenerieren. Die zwei- bis 10 Zentimeter grossen Fische aus der Karpfenfamilie stürzten sich gleich schmatzend auf meine Füsse, als ich mir im 36- 37°C warmem Thermalwasser ein Fussbad gönnte.
    Für unsere Reisegruppe wurden zwei Becken nach dem Nachtessen reserviert. Männlein und Weiblein getrennt. Am ganzen Körper von Fischen angeknabbert zu werden reizten Peter und mich jedoch nicht.
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  • In der Wiege der heutigen Zivilisation

    13 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☁️ 9 °C

    Für den heutigen regnerischen Reisetag war der Nemrut Dağ angesagt. Wir konnten zwischen zwei Routen wählen. Beide Wege führten vorerst über Malatya. Anschliessend fuhren wir die Bergstrecke auf geteerten Strassen, da wir unseren Giotti noch etwas schonen wollten, über Adiyaman. Ein Teil der Gruppe bestritt 100 Kilometer Fahrt über den Nemrut Daği Nationalpark auf einer Schotterpiste.
    Bei viel Regen und manchmal dickem Nebel erwies sich die Strecke dennoch als sehr abwechslungsreich. Viel fruchtbares Land in satten grünen und erdigen Farbtönen zog an uns vorbei. Ab Malatya waren die grossen Schäden des verheerenden Erdbebens vom Februar 2023 immer noch ersichtlich. Strassen sind zum Teil noch gesperrt und befinden sich im Wiederaufbau. Viele neue Hochhäuser wurden innerhalb eines Jahres aus der Erde gestampft...daneben gibt es aber immer noch ganze Containersiedlungen als Not Unterkünfte.
    Bei schönem Wetter erreichten wir unseren Stellplatz, der auf einem Hotelgelände lag.
    Pünktlich um 15.00 Uhr wurden wir von zwei Minibussen abgeholt. Die Gegend um den Nemrut Dağ gehört zu Mesopotamien, das Zweistromland welches zwischen dem Euphrat und Tigris liegt. Die Wiege unserer heutigen Zivilisation. Es würde zu weit führen, wenn ich hier näher darauf eingehe...einige Spuren dieser hochentwickelten Kultur und Gesellschaft wurden uns aber vor Ort von Günai erläutert. Zuerst wurden wir auf den Karakuş-Hügel gefahren. Auf diesem Hügel liess der kommagenische König Mithradates II. (36-20 v. Chr.) für seine Mutter und andere weibliche Angehörige des Königshauses einen Grabhügel errichten. Flankiert wird der Tumulus ( Hügelgrab) von einer Löwensäule im Nordwesten, einer Stiersäule im Nordosten und der am besten erhaltenen Adlersäule im Süden. Von letzterer erhielt der Hügel seinen Namen: Karakuş = Adler.
    Weiter gings mit den Bussen zur Cendere-Brücke. Sie wurde unter dem Kaiser Septimius Severus (194-211 n.Chr.) erbaut. Rund 1800 Jahre tat sie tapfer ihre Dienste, bis ein vollbeladener Tanklaster die antike Brücke zum Einsturz brachte. Daraufhin wurde sie wieder neu aufgebaut.
    Zum Abschluss unserer interessanten und geschichtsträchtigen Führung hielten unsere Busse vor der mamelukischen Festung Yeni Kale aus dem 13. Jahrhundert. Langsam rauchte mir mein Kopf...so viel Geschichte in so nahem Umkreis.
    Nach einem sehr leckeren traditionellen Abendessen, Road-Bookbesprechung, anschliessender Fragestunde zur türkischen Geschichte mit Günai und dem Topinampur-Schnaps von Gerd war ich definitiv bettreif.
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  • Immer mehr wie aus 1001 Nacht

    14 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☀️ 13 °C

    Da gestern das Wetter sehr unsicher war, wurde der Besuch des Nemrut Dağ auf heute Morgen verschoben. Im Vorfeld erfuhr ich, mit wie vielen Treppenstufen der Gipfel dieses windumtosten Berges hart erarbeitet werden muss. Deshalb klinkte ich mich für diesen Marsch aus. Der grösste Grabhügel der Welt liegt auf 2150 m.ü.Meer. Riesige Köpfe aus Stein überwachen ihn. Götterverehrung und Selbstvergötterung kuliminieren in dieser einzigartigen Gedenkstätte, die der kommagenische König Antiochus I. für sich selbst erschaffen hat.
    Peter kam ziemlich durchfroren, aber sehr beeindruckt von dieser "Morgengymnastik" zurück. Unterdessen genoss ich etwas die frühlingshafte Sonne und bewunderte die bereits blühenden und zart duftenden Rosen in der Hotelanlage und fantastische Fernsicht über das Taurusgebirge.
    Nach 10.00h nahmen wir die vor uns liegenden ca 247km unter die Räder. Tagesziel galt Mardin. Mardin ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Mardin im türkischen Teil Mesopotamiens. Die uralte Stadt aus dem 4. Jahrhundert liegt in Südostanatolien, rund 20 km nördlich der Grenze zu Syrien und nicht weit von der zum Irak.
    Auf der Hinfahrt waren immer mehr Wachtürme und Checkpoints der Armee und Polizei aufgestellt. Uns liessen sie immer weiterziehen. Von Günai erfuhren wir, dass die Polizisten sehr wenig Englisch sprechen und sie deshalb uns gar nicht erst kontrollieren.
    Um 16.30h wurde die ganze Gruppe von Günai wieder erwartet. Strammen Schrittes erklimmten wir die vielen Treppenstufen, bis wir oberhalb des Stellplatzes in die Altstadt von Mardin gelangten. Die Besichtigung der Koranschule war ein Highlight. Von der Dachterrasse aus schweifte unser Blick über die Stadt bis ins Nachbarland Syrien.
    Der anschliessende kurze Streifzug über den Bazar hätte ich sehr gerne etwas länger ausgekostet. Doch werden wir sicherlich noch einige Bazars auf dieser Reise besuchen...
    Nach einem Nachtessen bei Salat und Köfke gings für Peter und mich noch in ein Kaffeehaus, wie aus 1001 Nacht. Immer mehr Lichter erhellten den Nachthimmel. Das örtliche Nachtleben blühte allmählich auf.
    Den Rückweg über all die vielen Treppenstufen, durch dunkle Gässchen liess sogar bei Peter ein mulmiges Gefühl aufkommen. Katzen und dunkle Gestalten huschten an uns vorbei. Aus den Häusern hörte man Stimmen. Irgendwo im Dunkeln bellte und knurrte ein Hund.
    Wir waren froh, als endlich der Stellplatz und unser Giotti in Sichtweite waren.
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  • Tagesreise rund um Mardin

    15 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☁️ 18 °C

    Bei fröhlichen Gesprächen und entspannter Stimmung in der Gruppe übten wir uns etwas in Geduld, bis der Bus mit einer Verspätung von einer halben Stunde beim Stellplatz eintraf. Ein volles Programm mit Besichtigungen in der Umgebung von Mardin war von Günai und der "Rennleitung" ausgearbeitet worden.
    Nur 7 km südöstlich von Mardin wurden wir von Günai durch das Deyrülzafran Manastırı (Ananiaskloster) oder "Safran-Kloster" geführt. Sein Name rührt daher, dass angeblich Blüten des Safrankrokusses beim Bau des Klosters im 5. Jh. in den Mörtel gemischt wurden. Mit Unterbrechungen residierte hier ab 1160 der Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche, bis der Hauptsitz ab 1933, wegen erschwerten Bedingungen in der Türkei nach Damaskus verlegt wurde. Heute leben hier noch ein Bischof und ein Mönch. Ein Knabeninternat, in welchem christliche Schüler, die vormittags staatliche Schulen besuchen, nachmittags in aramäischer Sprache und Liturgie unterrichtet werden, ist in der Klosteranlage integriert.
    Besonders die Krypta, in der bereits 4000 Jahre zuvor die Assyrer zum Sonnengott Šamaš gebetet haben faszinierte mich. Das Gewölbe aus Steinblöcken ist selbsttragend und kommt ohne Mörtel aus. Die schön gepflegte Klosteranlage mit ihren blühenden Oleander- und Jasminsträuchern und den Oliven-, Granatapfel- und Maulbeerbäumen erinnerte mich stark an die Natur im Mittelmeerraum.
    In Dara bestaunten wir die Überreste der spätantiken Festungsstadt Dara- Anastasiupolis, welche 505 von Kaiser Anastasius gegründet bzw. stark ausgebaut wurde.
    Beeindruckt haben uns die weitläufige Nekropole ( Bestattungsplatz) mit ihren Felsgräbern, die gut erhaltenen Kanäle und eine Zisterne, welche zwischendurch auch als Gefängnis diente.
    Die Weiterfahrt direkt an der Syrischen Grenze entlang machte uns gleich wieder bewusst, was für ein privilegiertes und freies Leben wir führen. Immer wieder hochgesicherte Wachposten sind zwischen einer 3 Meter hohen und 911 Kilometer langen Grenzmauer errichtet. Davor liegt mit Stacheldraht abgesichert ein Minenfeld. So wolle die türkische Regierung die Ein- und Ausreise von Terroristen, Rebellen und Flüchtlingen verhindern. Die Europäische Union beteiligte sich an der Finanzierung. Günai erklärte bei der Vorbeifahrt einer Stadt, dass wir uns hier in der ehemaligen Hochburg der PKK befanden. Heute werde es touristisch erschlossen
    ...fragt sich nur, wer hier Lust hat, Ferien zu verbringen. So viel Leid, Blutvergiessen und Armut prägt diese Gegend. Noch heute versuchen Syrier unter Lebensgefahr in die Türkei zu flüchten. In der Türkei leben momentan gegen 10 Millionen Immigranten.
    Nach so harter "Kost" führte uns die Reise weiter durch die schöne Landschaft des Tur Abdin bis nach Midyat. Wir bewunderten die prächtigen aus Naturstein gebauten Stadthäuser, in der Altstadt. Heute dienen einige dieser Villen als Hotels oder Restaurants.
    Im Bazarviertel erstand ich mir zwei Kopftücher mit "Blingbling" .
    Meine Hand liess ich mir mit einem Hennatattoo schmücken. Ebenso ein paar Frauen aus unserer Gruppe.
    Gegen Abend kehrten wir gut gelaunt und mit vielen Eindrücken zurück zu unseren Fahrzeugen. In Anbetracht des nahenden Grenzübertritts in den Iran müssen wir alle unseren Alkoholvorrat eliminieren. Grosszügig wurde bei interessanten Gesprächen Wein, Bier und Cognac herumgereicht. ...Die Keller sind noch nicht leer. 😉
    Okumaya devam et

  • Wir müssen Kilometer fressen...

    16 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☀️ 18 °C

    Ein Fahrtag mit ungefähr 400 Kilometern in den äussersten Osten der Türkei war angesagt. Dies bedeutete ziemlich zeitig aus den Federn zu steigen. Als Ziel galt der "Deniz-Camping" am Van See
    Von Mardin aus gings auf holprigen Strassen durch Städte mit den Namen Midyat, Hasankeyf, Batman, Bitlis... immer in Begleitung von fruchtbaren Ebenen und dem südöstlichen Taurusgebirge. Der Taurus ist ein rund 1500 km langer, in der Türkei gelegener Teil eines komplexen alpidischen Kettengebirgssystems in Vorderasien, dass das anatolische Hochland vom Mittelmeer und vom mesotopamischen Tiefland trennt.
    An den Strassenrändern feilschten Händler mit Salz um ihre Gunst und in den Teehäusern schlürften Männer in Gruppen ihren Çay. Früher spielten sie sicher noch mit Würfeln in diesen trauten Männerrunden. Heute hält fast jeder ein Handy in der Hand, während gestenreich diskutiert wird.
    Nach 300 Kilometern erreichten wir
    Tatvan. Die pulsierende Stadt ganz im Westen am Van See hat ausser vielen Geschäften und einer Uferpromenade wenig zu bieten. Für einen kurzen Zvieri-Halt gerade recht. Am Ufer fielen mir an einer Schnur hängende Ballone auf. Peter entdeckte drei Luftgewehre. Ballone abschiessen scheint dort als Spiel angeboten zu werden, wie bei uns an der Chilbi.
    Im Strand Cafe bestellten wir eine "Antep katmeri", anatolische Pistazientasche. Eine sehr köstliche Spezialität. Dazu türkischen Kaffee.
    Unterdessen trinkt Peter auch gerne den Türken Trank. Noch lagen 100 km Fahrt vor uns. Ich wählte im Internet über Bluetooth Srf 1 live. Zu Mundartpop fuhren wir dem Van See entlang. Grüne, saftige Wiesen, verhangene Schneeberge und der tiefblaue See liess in uns heimatliche Gefühle aufkommen.
    Pünktlich zur Briefingrunde trudelten allmählich die Fahrzeuge auf dem Stellplatz ein.
    Das Nachtessen nahmen wir in lieber Gesellschaft von Edith und Adrian bei uns "zu Hause " ein. Kaum nachdem sie sich verabschiedet hatten, zog ein stürmisches Gewitter über uns durch.
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  • Alkoholvorrat in Obhut bei Günai

    17 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ⛅ 9 °C

    Ein reich beladener Tag stand uns bevor. Nach dem heftigen Gewitter der vergangenen Nacht mussten die warmen Kleider wieder hervorgeholt werden. Um 8.30h standen wir bereits bei der Bootsanlegestelle. Mit einem eher in die Jahre gekommenen Boot genossen wir eine schöne Fahrt auf dem Van-See. Der grösste See in der Türkei und grösste Sodasee weltweit präsentierte sich in wunderschönen Farbtönen, im Hintergrund immer die schneebedeckten 4000er Gipfel des Taurus- Gebirges. Der Van-See ist etwa 3700 Quadratkilometer gross und bis zu 450 Meter tief. Seine Oberfläche ist in den letzten Jahren um rund 1,5 Prozent geschrumpft. Für den anhaltenden Wasserverlust machen die Wisschenschaftler die steigenden Temperaturen und zu wenig Niederschlag verantwortlich.
    Die Behörden fordern inzwischen die örtlichen Landwirte auf, möglichst Pflanzen anzubauen, die nur wenig Wasser brauchen.
    Vor der kleinen und reizvollen Insel Akdamar legte das Boot an. Günai führte uns zur kunsthistorisch sehr interessanten armenischen Heiligkreuzkirche. Ihre Erbauung geht auf die Jahre 915-21 zurück. Die 15 m lange, 12,50 m breite Kreuzkuppelkirche steht inmitten von Mandelbäumen. Ihre Berühmtheit verdankt sie v.a. ihrem reichen Aussenschmuck aus Tuffstein. Die Szenen aus dem Alten Testament ( Adam und Eva, David und Goliath, Jonas mit dem Wal usw.) sind noch heute sehr gut erhalten.
    Bald nach der Rückkehr zum Stellplatz gings mit den eigenen Fahrzeugen gleich weiter. Es lag eine Fahrstrecke von 240 Kilometern vor uns bis nach Dogubayazit.
    Auf Empfehlung von Günai hin unterbrachen wir unsere Fahrt in Muradiye Şelalesi um eine kleine Rast bei dem schönen Bendimahi-Wasserfall zu machen.
    Bei Kaffee- und Pistazientaschen luden wir "unsere Batterien" auf, um gestärkt die noch fehlenden Kilomter hinter uns zu lassen.
    Ein riesiges Verkehrschaos erwartete uns in Dogubayazit. Es war Markttag und die Strasse, welche wir bis zu unserem nächsten Sightseeingpunkt wählen mussten, war gesperrt. Das Fahrkönnen und die starken Nerven von Peter bewährten sich hier mit Bravour. 😉
    Unser nächstes Ziel galt dem Ishak-Pascha-Palast. Auch dort herrschte ein grosses Tohuwabohu. Viele junge Türkinnen und Türken feierten in festlicher Kleidung ihr Schulabschluss.
    Bei einer interessanten Führung erfuhren wir die Geschichte des Palastes. Der Palast, wie aus 1001 Nacht, mit Festungsanlagen, Verliessen, Haremsgemächern und sogar historischen Toiletten und Beschneidungsanlagen wurde zwischen 1685 und 1784 durch den osmanischen Emir Doğubeyazit Çolak Abdi Pasa und seines Sohnes Isaak Paşa II. errichtet.
    Von den Haremszimmern aus konnten die Haremsfrauen durch Gitter über die wunderschöne Landschaft blicken. Sie lebten wie in einem goldenen Käfig. Die Frauen wurden als Staatsgeschenke überreicht. Besonders beliebt waren Frauen aus dem heutigen Schweden. Einmal im Harem, kamen sie nicht mehr frei.
    In einer kleinen Nische entdeckten wir ein Schwalbennest... ob sich wohl die Vögel ihrer Freiheit bewusst sind?
    Im abendlichen Briefing wurde der Grenzübertritt in den Iran erläutert und Günai verabschiedet. Er wird bei der nächsten Einreise in die Türkei im Herbst wieder zu uns stossen. Anschliessend gabs noch einen Schlummertrunk. Unsere Alkoholvorräte durften wir bei Günai in Obhut geben. Im Oktober sehen wir dann, wieviel noch da ist.
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  • Herzlicher Empfang im Iran

    18 Mayıs 2024, Türkiye ⋅ ☀️ 6 °C

    Bereits um 4.50h war bei uns heute Tagwach, damit wir ohne Gehetze um 7.00h bereit waren. Geplant war, dass wir die 17 Kilometer bis zur Iranischen Grenze zusammen im Konvoi fahren. Bereits ein paar Minuten vor der abgemachten Zeit zogen wir los.
    Am türkischen Grenzposten mussten wir unsere Fahrzeuge verlassen, um wie in einem Kuhgatter auf die Abfertigung zu warten. Es wurde genau kontrolliert, ob wir wirklich die Person sind, welche bei der Einreise in die Türkei fotografiert wurde. Bei mir schien der Zöllner zuerst etwas zu zögern...bei der Einreise wurde Giotti fotografiert und nicht mein Gesicht. 😞 Peter wartete eine viertel Stunde vor dem Grenzhäuschen. Für den türkischen Zöllner war eine Rauchpause angesagt, bis seine Ablösung kam.
    Als Mitfahrerin gings für mich zu Fuss weiter in Richtung iranische Grenzkontrolle. Mein Reisepass, das elektronische Visum und das Kopftuch waren griffbereit dabei. Dies alles mit allen anderen Mitfahrerinnen und Mitfahrer aus der Reisegruppe. Die Fahrer mussten zu den Fahrzeugen zurück.
    Direkt bei der Zollabfertigung wurden wir sehr herzlich von Sirus, unserem iranischen Guide empfangen. Danach war für uns "Fussvolk" Geduld angesagt. Bis die ersten Fahrzeuge aus unserer Gruppe die Türkei verlassen durften um anschliessend in den Iran einzureisen vergingen sicher zwei Stunden. Das ganze Prozedere dauerte schlussendlich gut sechs Stunden. Dima, Gerd und Sirus waren ziemlich gefordert, damit alle Teilnehmer über die Grenze durften.
    Beim Stellplatz in Maku erhielten wir SIM-Karten, eine mit 20 Mio Rial aufgeladene Debitkarte und in Bar 11 Mio Rial. Umgerechnet betragen diese 31'000'000 Rial 50 €.
    Nach dem Briefing zogen wir noch kurz los, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Es wird langsam immer anspruchsvoller: Weder die Zahlen, die Buchstaben noch das Persisch verstehen wir. Zum Glück sind die Iraner so freundlich, hilfsbereit und geduldig. Aber auch grosszügig: Beim Verlassen des Geschäftes schenkte uns ein Kunde Schokoladeriegel. Er freute sich so darüber, dass wir sein Land bereisen!
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  • Anarchische Verkehrsverhältnisse

    19 Mayıs 2024, İran ⋅ ☀️ 16 °C

    Langsam gewöhnen wir uns ans frühe Aufstehen. Vor 6.00h waren wir bereits wieder auf den Beinen. Gut 260 Kilometer bis Tabriz lagen vor uns. Schnell gewöhnte sich Peter an die anarchischen Verhältnisse im Strassenverkehr und passte seinen Fahrstil gemässigt den gegebenen Verhältnissen an, wo es nötig war. Im Iran wird auf den Strassen gedrängelt, geschnitten und halsbrecherisch überholt. Dementsprechend sehen viele Autos ziemlich zerknittert aus. Innerorts werden aber drastische Mässigungsmassnahmen angewendet. "Schlafende Polizisten" in Form von hohen Asphaltbergen quer über der Fahrbahn werden selten mit Warnschildern angekündigt....
    Einer reizvollen und fruchtbaren Ebene, eingebettet in viel Gebirge, fuhren wir entlang. In einem lebhaften Dorf erstanden wir Früchte, Gemüse und Honig.
    In Tabriz angekommen hatten wir noch etwas Zeit für uns, damit wir fit, gestärkt und erholt uns ins Getümmel der knapp 1,56 Mio Einwohner zählenden Stadt mischen konnten. Vor dem Rathausplatz stiegen wir aus den Katakomben der U-Bahn hoch. Zügig führte uns Sirus
    direkt zur Blauen Moschee. Diese wurde 1465 für den Herrscher Jahan Schah errichtet. Heute kann man nur noch erahnen, wie schön diese Moschee einst gewesen war. Mit ihren verschlungenen türkisen Mosaiken galt die Moschee zu seiner Zeit zu den berühmtesten Gebäuden. Leider wurde sie 1773 bei einem Erdbeben schwer beschädigt. Die Restaurierung ging nur langsam vonstatten. Die wundervollen Fassadenmosaike sind nur noch teilweise vorhanden.
    Weiter gings direkt zum Basar. Der prächtige, labyrinthische Basar steht auf der UNESCO- Welterbe Liste. Er ist rund 7 km2 gross. In 24 Karawansereien unter 22 eindrucksvollen Kuppelhallen werden Teppiche, Gewürze, Leder, Gold- und Silberschmuck usw. angeboten. Da wir als Gruppe unterwegs waren, hatten wir kaum die Möglichkeit uns gross ins "Angebot" zu stürzen. Ein Eindruck bleibt aber in Erinnerung.
    Den Abend verbrachten wir gemeinsam im 5* Hotel "El Goli", bei lokalen Spezialitäten. Besonders die Lammhaxe mit Reisbeilage schmeckte fantastisch. 😉
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  • Fünf Tage Staatstrauer angeordnet

    20 Mayıs 2024, İran ⋅ ☁️ 15 °C

    Dima und Sirus organisierten für heute eine Tankbefüllungsaktion. Geld wechseln, telefonieren und eben das Tanken wird im Iran zu einer grösseren Herausforderung, wenn man nicht wie wir eine "Helferbande" im Hintergrund hat. Wir sind zum Beispiel auf die "Wechselstube Sirus" angewiesen. Weder unsere Kredit- noch Bankkarten können wir an Bankautomaten oder in Geschäften nutzen. Was das Tanken anbelangt erklärte uns Sirus, dass es eine spezielle Tankkarte braucht um an das flüssige Gold heran zu kommen. Milliarden Liter von Diesel und Benzin werden jährlich über die Grenzen in die Türkei, Afghanistan usw. geschmuggelt, weil es beinahe kostenfrei abgegeben wird. Um diesem Missbrauch einen Riegel zu schieben, gibt es nur noch Benzin und Diesel mit der Tankkarte, welche ausschliesslich Iraner erhalten. Wir bezahlten heute für 30 Liter Diesel umgerechnet etwa € 1.60. 😉
    Knappe 300 Kilometer Fahrt lag vor uns. Siedlungen mit mobilen Marktständen am Strassenrand, grössere Ortschaften, dazu der "normale" Verkehrswahnsinn und öde Landschaften auf holpriger Autobahn "bezwangen" wir mit unserem Giotti. Als Zwischenziel wählten wir die Stadt Sar Ayn, mit ihren Schwefelbädern. Die Bäder sahen nicht so anmächelig aus, an denen zogen wir vorbei. Doch die lebhafte Innenstadt mit ihren Geschäften und Beizchen zog mein Interesse auf sich. In einer einfachen Gaststätte gabs für uns eine "Kichererbsen-, Gemüse- und Fleischsuppe", dazu Fladenbrot. Der Koch bereitete diese Suppen draussen in kleinen Tongefässen zu. Er zeigte uns, wie das Fladenbrot hergestellt wird. Der Kellner musste uns ebenfalls eine Erklärung abgeben, wie man dieses Gericht isst. Im hinteren Bereich des Restaurants sassen zwei Iranerinnen. Sie kicherten vor sich hin...
    Wir fallen immer auf. Sei es auf der Strasse mit unserem Giotti, oder zu Fuss. Die meisten Menschen freuen sich und grüssen herzlich. Andere suchen das Gespräch, was ziemlich anstrengend, aber auch lustig sein kann. Zum Glück gibt es Übersetzungsprogramme auf den Handys! Umso fröhlicher und entspannter ist es dann, wenn plötzlich jemand aus der Gruppe auftaucht. So heute zweimal. Wir standen mitten im Verkehrschaos mit Giotti, als Franz neben uns mit einer Tortenschachtel in den Händen auftauchte. 😳 Die zweite lustige Begegnung hatten wir in Sar Ayn. In einem schönen Kleidergeschäft war ich gerade bei der Anprobe einer Hose, als ich die Stimme von Ruth hörte. Peter und Jean-Claude plauderten gemeinsam vor dem Geschäft, während wir hübsche, iranische Kleidung aussuchten und reich beladen wieder auf die Strasse traten.
    In Ardabil fiel uns die Trauerbeflaggung an den Strassenrändern und Überführungen auf. Ganz Iran wird während den nächsten fünf Tagen in Staatstrauer sein. Der iranische Präsident Raisi und acht weitere Menschen, darunter der Aussenminister des Landes, sind tot. Sie waren gestern in Iran mit einem Hubschrauber abgestürzt. Zur Ursache des Unglücks gibt es noch keine offiziellen Informationen.
    Die Maschine sei plötzlich bei dichtem Nebel vom Radar verschwunden.
    Wir sind heute in der Nähe der Gebirgskette, wo das Unglück geschah, durchgefahren. Auch wir fuhren zeitweise durch sehr dichten Nebel.
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  • Mit viel Speed über die Lagune flitzen

    21 Mayıs 2024, İran ⋅ ☁️ 15 °C

    Die Nacht verbrachten wir in Astara am Kaspischen Meer. Die Stadt liegt direkt an der Grenze zu Russland. Der Handel aus längst vergangenen Zeiten scheint sich in neuer Form zu etablieren. Am Strassenrand vor der Tankstelle warteten seit Tagen unzählige LKWs mit russischen Kennzeichen und zum Teil Europäischen Auflegern (NL) auf die Zollabfertigung... Weizenmehl werde eingeführt, Früchte und Gemüse exportiert. Bei der heutigen Befüllung unserer Dieseltanks waren wir wieder einmal froh, dass Sirus Preisverhandlungen für die gesamte Gruppe vornahm. Die Dieselpreise in Astara sind wegen der Grenznähe zu Russland höher. Pro Liter bezahlten wir 8 Cents.
    Auf dem Weg ins ungefähr 180 km entfernten Masule gabs heute ein gemeinsames Zwischenziel in Bandar Anzali, am Kaspischen Meer. Dort standen ab 13.30 Uhr fünf Taxis für uns bereit. Am Rande des wichtigsten Iranischen Handelshafen am Kaspischen Meer stiegen wird mit Schwimmwesten geschützt in kleine, alte Holzboote um. Angesagt war eine 45-minütige Bootsfahrt durch eine Lagune welche als das grösste Naturreservat im Iran zählt. Nicht nur die Bootsführer hatten ihren Spass, ihre "Nussschalen" mit viel Speed über das Wasser flitzen zu lassen. Der ornithologische Aspekt dieser Spritztour stand da nicht so im Vordergrund.
    Zurück zu unseren Fahrzeugen galt es nun, die restlichen Kilometer unter die Räder zu nehmen. Unterdessen hatte der Strassenverkehr stark zugenommen. In Rascht steckten wir mitten im Verkehrschaos fest.
    Wir waren froh, als wir endlich die Stadtmitte hinter uns liessen. Bei starkem Regen und aufkommender Dunkelheit erreichten wir endlich das mindestens 1000 Jahre alte Masuleh. Es ist eines der berühmtesten Dörfern im Iran. Morgen, nach dem Briefing werden wir das berühmte Dorf unter der Führung von Sirus besichtigen.
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  • "Iran nice?"...

    22 Mayıs 2024, İran ⋅ 🌫 12 °C

    Wir schätzen die Unterstützung und die nicht selbstverständlichen Serviceleistungen unserer "Rennleitung" sehr! So durften wir heute Morgen unsere Schmutzwäsche abgeben. In Teheran wird diese in einem Waschsalon für uns wieder auf Vordermann gebracht. 😉
    Bevor die Reise in Richtung Teheran weiterging gabs noch etwas Morgengymnastik in Form einer Führung durch Masuleh.
    Das mindestens tausend Jahre alte Masuleh ist eines der berühmtesten Dörfer im Iran - und daher auch eines der Meistbesuchten. Wir waren früh unterwegs und das Wetter unwirtlich. Deshalb gab es nur wenige Besucher, die sich über die vielen Stufen und Serpentinengassen verteilten.
    Die ockerfarbenen Häuser kleben malerisch an einem steilen Hang...wobei das Dach des einen Hauses als Plateau vor dem darüberliegenden dient. Die Häuser sind in der Regel zweistöckig und eng aneinander gebaut. Schön gestaltete Erker, Türen und Fenster aus Holzschnitzereien prägen Masuleh.
    In einem Kaffee- und Teehaus wurde uns Tee und Kaffee offeriert. In einer Bäckerei kauften wir ofenfrisches Fladenbrot.
    Das Dorf und die Umgebung haben mich stark ans Sopraceneri in der Südschweiz erinnert.
    Unterwegs auf der Weiterfahrt in Richtung Teheran erledigten wir noch unsere Einkäufe. Gemüse, Früchte und frisches, aus dem Ofen noch warmes Zimtgebäck. Dieses kann sich locker an den schwedischen "Kanelbullar" messen. 😉
    Ein grosser Teil der 385 Kilometer bis Teheran führten über die Autobahn. Sirus erklärte uns, dass wir als Ausländer keine Autobahngebühr bezahlen müssen, weil die Iranischen Behörden unsere Nummernschilder nicht lesen können. 😀
    An einer bedienten Zahlstelle schaute uns der Kassier freundlich an und fragte nur: " Iran nice?", und winkte uns durch. Überall wo wir auftauchen scheinen sich die Menschen ehrlich zu freuen. Autofahrer hupen und winken uns freudig zu. In den Geschäften holen sie ihr Englisch hervor oder versuchen es mit ein paar Brocken in Französisch.
    Vor Teheran übten wir uns einmal mehr in Geduld. Es schien als ob alle 15 Mllionen Einwohner der Hauptstadt sich gleichzeitig auf der Strasse befanden. Wir waren froh, als endlich der prachtvolle Bau des Chomeini-Mausoleums auftauchte, denn ganz in der Nähe auf einem bewachten Parkplatz waren für uns die zwei nächsten Nächte vorgesehen.
    Nach dem Abendessen um 20.00h fand unter dem schützenden Vordach des Mausoleums das Briefing mit der "Rennleitung" statt. Danach gabs eine Besichtigung dieses monumentalen Bauwerkes. Es beherbergt das Grab des schiitischen Ajatollah und Machthabers Ruholla Chomeini.
    Während 30 Jahren, wurde an diesem märchenhaften Bauwerk gearbeitet.
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  • Glitzer, Glanz und Bazar

    23 Mayıs 2024, İran ⋅ ☀️ 20 °C

    Pünktlich um 8.30 Uhr fuhr ein Reisecar extra für uns auf dem Übernachtungsplatz vor. Was für ein Luxus. Die Sonne zeigte sich seit Tagen wieder einmal. Im Rücken von Teheran steht schützend das Elburs-Gebirge. Teheran liegt 1191 Meter über dem Meeresspiegel. 66 Kilometer nordöstlich befindet sich der 5604 hohe Vulkan Damawand, der höchste Berg im Iran. In der Industrie-, Handels- und Wirtschaftsmetropole befinden sich Universitäten, Hochschulen, Museen und Bibliotheken. Die Metropole ist ein wichtiges Wissenschafts- und Kulturzentrum, zudem ein grosser Verkehrsknotenpunkt des Landes.
    Nach ungefähr einer Stunde Carfahrt erreichten wir in der Nähe des grossen Bazars unser erstes Tagesziel. Die Besichtigung des Golestan-Palastes, der einstige Regierungspalast der Kadscharen, stand an. Dieser wurde Ende des 18./ Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet und war bis zur Errichtung der Islamischen Republik offizieller Sitz des persischen Monarchen. Die Palastanlage, ein Komplex mit Fliesenmosaik verkleideter Gebäude, inmitten eines Garten, zeugt vom Prunk und der Verschwendungssucht der kadscharischen Herrscher. Wir kamen kaum aus dem Staunen heraus. Überall glitzerte und glänzte es von den Decken und Wänden. Sirus erklärte, dass man sehr gerne geschliffene Kristalle und Spiegel verwendet hatte, um das Licht von den Kristallleuchtern zu vervielfachen und so die dunklen Räume heller wirkten. Besonders der spektakuläre Spiegelsaal und die iranische Malerei haben mich beeindruckt.
    Nach viel Prunk und Kunst wie aus einem Märchen zogen wir zu Fuss weiter zum grossen Bazar ins pralle Leben zurück. Doch vorerst mussten unsere Magen gefüllt werden. Sirus empfahl uns ein Lokal, in welchem wir wunderbares typisch Iranisches Essen genossen. Frische Salate, eine fantastische Oliven-, Granatapfel- und Walnusspaste und zum Hauptgang Reiskuchen mit Hühnchen. Die Portionen waren sehr grosszügig berechnet. Wir teilten uns eine Portion.
    Frohen Mutes stürzten wir uns gleich nach dem Essen in den Bazar. Mit drei Kopftüchern und drei Spezialklemmen für die Tücher, damit die bei Wind und Wetter halten, kehrten wir zur vereinbarten Zeit zur Gruppe zurück.
    Unterdessen stieg das Thermometer auf über 26°. Der Temperaturanstieg liess uns alle ins Schwitzen kommen. Auf der Rückfahrt gabs noch einen Zwischenhalt in einem Shoppingcenter, wo wir unsere Lebensmittelvorräte ergänzen konnten. Noch ein kurzer Fotostop beim Freiheitsturm, danach setzte uns der Buschauffeur vor unseren Fahrzeugen ab. Kurze Zeit später trudelte unsere saubere Wäsche wieder ein. Ein reich beladener Tag neigt sich seinem Ende zu. Der Vollmond strahlt übers Land.
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  • Lukrative Nebengeschäfte im Garten Eden

    24 Mayıs 2024, İran ⋅ ☀️ 19 °C

    Die heutige Tankaktion mussten wir mit etwas Flexibilität angehen. Die Ausfahrt von der Autobahn weg war gesperrt...also bei nächster Möglichkeit einen U-Turn machen...ein Teil der Gruppe kam uns auf der entgegen gesetzten Fahrbahn entgegen und hat uns fragend angeguckt...bis auch sie wenden mussten. In solchen Situationen wird es uns bewusst, wie abhängig wir von der Reiseleitung sind. Ohne sie, kein "Most"... und für die heutige Fahretappe von ungefähr 430 Kilometern bis Isfahan unerlässlich.
    Durch den Smog über der gesamten Region rund um Teheran zeigte sich scheu der 3464 Meter hohe Tochal. Er gehört zum Elburs-Gebirge. In diesem Gebiet sind fünf Skigebiete im Rahmen von Tagesausflügen erreichbar. Dizin, das grösste Skigebiet in Iran hat mit drei Gondelbahnen und zahlreichen Sessel- und Schleppliften internationales Niveau. Das gesamte Liftnetz ist allerdings von Dez. - Mai meist nur donnerstags und freitags (islamisches Wochenende) in Betrieb. Die Pisten sind eher wenig herausfordernd. Wäre sicherlich eine abenteuerliche Erfahrung....für uns momentan etwas surreal...bei bereits 24°C morgens um 8.00 Uhr und immer mehr wüstenähnlicher Landschaft der Autobahn entlang. 😉
    Bei Kaschan verliessen wir die Autobahn, um uns einen der schönsten Persischen Gärten anzuschauen. Wir haben uns langsam an die Autobahnaus- und -einfahrten gewöhnt. Diese bestehen meist aus Schotter. Auf einem öffentlichen Parkplatz stellten wir unser fahrendes Zuhause hin und bezahlten einen Wärter für die Beaufsichtigung. Er strahlte, als Peter ihm umgerechnet etwa 80 Cent überreichte. Der Fin-Garten wird touristisch ziemlich ausgeschlachtet. Rund um das Gelände herum wird Rosenwasser, Rosenblütenkränze, Gelee aus Traubensaft und verschiedenen Früchten, Nussspezialitäten usw feilgeboten. Der Besuch des
    7,6 ha grossen Areals muss man umgerechnet ca 8€ pro Person bezahlen. Da wir anscheinend zu wenig Guthaben auf unserer Debitkarte hatten, bezahlten wir die 7'000'000 Rial in Cash 💸 Der Kassier stellte uns keine Tickets aus und sagte dem Kontrolleur er solle uns durchlassen. Die selbe Geschichte erfuhren noch andere Reiseteilnehmer aus unserer Gruppe. 😉 Scheint für die Einen ein sehr lukratives Geschäft zu sein.
    Die zauberhaften Gärten mit ihren symmetrischen Proportionen, alten Zedern, von Quellen gespeisten Wasserbecken und Springbrunnen wurden für Schah Abbas I. im 16. Jahrhundert angelegt und sind der Inbegriff eines persischen Gartens. Der einstige paradiesische Zauber konnten wir unter dem enormen Besucherandrang höchstens erahnen. Der Garten gehört zum Welterbe der UNESCO, da er die Gestaltung von Gärten bis nach Indien und Spanien beeinflusst hat.
    Wieder zurück auf der Strasse veränderte sich das Landschaftsbild immer mehr. Karge Wüste und viel Gebirge wechselten sich ab. Bis plötzlich vereinzelte grüne Felder und Bäume auftauchten. Die Millionenmetropole Isfahan konnte nicht mehr weit entfernt sein. Die Stadt liegt auf 1500 Metern über Meer in einer Flussoase im fruchtbaren Tal des Zayandeh Rud (Fluss) am Rande des Zagrosgebirges. Wir waren positiv überrascht, wie "zahm" es hier im Strassenverkehr zu und her geht. Ob es an der frühen Nachmittagsstunde lag, oder am Freitag werden wir morgen sehen, wenn es zur Stadtbesichtigung geht.
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  • "Isfahan ist die halbe Welt"

    25 Mayıs 2024, İran ⋅ ☀️ 24 °C

    Ein reichhaltiges Tagesprogramm stand uns bevor. Mit der U-Bahn Linie 1 ging es bis zur Immam Houssein Station. Von da an tauchten wir in eine Märchenwelt ein. Persische Gärten, islamische Architektur, und altes Kunsthandwerk zeugen heute noch von der einstigen Grandezza der Stadt. Im 16. Jahrhundert, unter der Herrschaft der Safawiden, hiess die Stadt "Isfahan nes-e jahan" - "Isfahan ist die halbe Welt".
    Unter wunderbar kühlenden Platanen auf einer Art Rambla führte uns Sirus vorerst zum Tschehel Sotun "Vierzigsäulenpalast". Er gehört zu den schönsten Beispielen safawidischer Architektur. Die zwanzig Zypressen- holzsäulen der Veranda spiegeln sich im Wasserbecken. Besonders beeindruckt haben mich die zahlreichen Fresken in der Audienzhalle. Sie stellen das Leben am Hofe der Safawiden und historische Ereignisse dar.
    Langsam stiegen die Temperaturen über 30°C an. Umso dankbarer nahmen wir das Angebot einer Teepause im schützenden Grün des Parkes an. Gestärkt gings weiter zum "schönsten Platz der Welt", Naqsh-e Dschahan-Platz, auch "Platz des Imam" genannt. Der 512 m lange und 163 m breite Platz gehört zu den grössten Plätzen weltweit. Er wurde 1602 unter dem Safawiden-Herrscher Schah Abbas dem Grossen angelegt, um die Bedeutung Isfahans als Hauptstadt eines mächtigen Reiches zu unterstreichen. Sein Name bedeutet "Bilder Welt", und er wurde gestaltet, um die schönsten Schätze des Safawiden-Reichs zu präsentieren.
    Noch immer stehen an den beiden Enden die Torstangen, mit denen der Platz vor 400 Jahren zum Polofeld umfunktioniert wurde. Heute kann man sich den Platz in einer Pferdekutsche sitzend bequem zu Gemüte führen, oder so wie wir 'per Pedes", unter den vor Sonne schützenden "Laubengängen" hindurch, dem Bazar entlang. Nach einem kurzen Besuch der privaten Scheich-Lotfolläh-Moschee gings bald zur wohlverdienten Mittagspause. Sirus empfahl uns ein typisch persisches Lokal. Wir staunten nicht schlecht über die Innenausstattung der Gaststätte. Tiefliegende Podeste mit Teppichen und Kissen ausgestattet, luden uns zu einer sehr entspannten Mahlzeit ein. Wir zogen unsere Schuhe und Socken aus ( Schweissfüsse zur Vorspeise? 😉) und genossen es, in "H-Moll"-Stellung zu entspannen und dabei auf ein feines Mittagessen zu warten. Unkompliziert wurde ein Einwegplastiktischtuch über den Teppich gelegt, dazu das Besteck, bestehend aus Löffel und Gabel. Peter und ich genossen ein "Fesendschan". Das geschmorte Hähnchengericht in einer Walnuss-Granatapfelsosse mit Reis dazu schmeckte hervorragend.
    Anschliessend gings zur weiteren Besichtigung der imposanten, architektonisch bedeutsamen Imam-Moschee aus dem Jahre 1629.
    Die elegante Moschee mit charakteristischen Mosaiken aus blauen Kacheln und ihren perfekten Proportionen ist ein atemberaubendes Monument am Kopf des Hauptplatzes von Isfahan.
    Weiter gings zum Kakh-e Ali Qapu. Der Palast aus dem 16. Jahrhundert galt als Residenz für Schah Abbas. Der Palast diente auch als Zugang zu weiteren königlichen Palästen. Die Architektur sollte vor allem beeindrucken. Wir stiegen die sechs Stockwerke hinauf, um von der Terrasse aus einen wunderbaren Blick über den Platz bis zu den Bergen zu erhaschen. Auf dem Rückweg über den Bazar legten wir nochmals eine gut verdiente Teepause in einem "Plunderkabinett-Teehaus" ein. Die skurrile Stimmung und der feine Tee war ein gelungener Abschluss eines reich bestückten Tages.
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  • Der verschwundene Fluss

    26 Mayıs 2024, İran ⋅ ☀️ 31 °C

    Den "freien" Tag bis 15.30 Uhr genossen wohl alle Gruppenmitglieder, nach einer sehr intensiven Woche im Iran. Ausschlafen, lesen, schreiben, sein Zuhause auf Vordermann bringen... usw. Die Zeit bis zum angesagten Meeting verflog im Nu. Danach liessen wir uns in einem extra für die Gruppe reservierten Bus ganz in den Süden, ins Armenische Viertel chauffieren. Dschulfa, auch Neu- Dschulfa wie das Viertel heisst liegt am Ufer des Zayandeh-Rud-Flusses.
    Nachdem Schah Abbas I. 1603 Armenien erobert und zwei Jahre später erkannt hatte, dass er das Gebiet nicht halten konnte, hinterliess er verbrannte Erde und siedelte die Bewohner der Weberstadt Dschulfa in den Süden von Isfahan um.
    Heute bewohnen ungefähr 25'000 Armenier Neu-Dschulfas. Es gibt 12 Kirchen. Sie unterscheiden sich in ihrem Stil von typisch armenischen Kirchen in anderen Gegenden. Sie wurden im 17. Jahrhundert beim Ausbau der Stadt Isfahan errichtet und orientieren sich an der iranischen Architektur der Region. Sie haben einen rechteckigen Grundriss und wurden aus Tonziegel errichtet. Der Besuch der Heilige-Erlöser-Kathedrale (Vank) hat mich mit ihren gewaltigen Malereien aus biblischen Geschichten, dazu dezent melancholische Kirchenmusik, sehr berührt.
    Mit unserer Kleidung, trotz Einhaltung der strengen Regeln, fallen wir immer wieder auf und werden angesprochen. So auch wieder von einer Gruppe Studenten aus Teheran, vor der Kathedrale. Gerne liessen wir uns auf ein Gespräch ein, in Englisch. Auch sie waren daran interessiert von wo wir kommen, ob uns Iran gefällt und ob die Deutsche Sprache schwierig zum erlernen sei. Der Wunsch, in Deutschland oder der Schweiz, eine Anstellung oder einen Studienplatz zu erhalten, scheint stark verbreitet zu sein.
    Pünktlich zur vereinbarten Zeit holte uns der Bus wieder ab, um am Ufer des Flusses Zayandeh die ganze Gruppe wieder aussteigen zu lassen. Elf Brücken überspannen das meist ausgetrocknete Flussbeet. Der Fluss des Lebens, der die Wüstenstadt zur Oase gemacht hat, ist heute auf Grund dubioser Wasserumleitungsprojekte nur noch ein trauriges Rinnsaal.
    Weil Iran sich unbedingt selbst ernähren will, geht dem Land das Wasser aus. Um die Wassernot in der 300 Kilometer östlich von Isfahan gelegenen Wüstenstadt Yazd zu lindern, liess die Regierung unter dem Reformpräsidenten Khatami bis zum Jahr 2000 eine Pipeline in seine Heimatregion Yazd bauen. Sie zweigt dem Zayandeh einen Teil des Wassers ab, für exzessive Landwirtschaft. Seither sorgt die Rohrleitung in Isfahan regelmässig für wütende Bauernproteste. Denn während der verschwundene Fluss auf die Stimmung der Stadtbewohner schlägt, geht es für die Bauern am Unterlauf des Flusses im Osten von Isfahan um die nackte Existenz. Das Wasser kehrt zweimal pro Jahr für kurze Zeit zurück, wenn die Schleusen des Dammes am Oberlauf geöffnet werden. Wir hatten Glück. Währenddem viele Stadtbewohner auf der schönsten Brücke, der Pol-e Khaju, sich entspannten und austauschten floss das himmlische Nass unter den wunderschönen Bögen durch.
    Nach dem kurzen Fotostop und der Überquerung der Brücke fuhren wir weiter in ein Musikmuseum.
    Ein Guide erklärte und zeigte uns viele alte und neue traditionelle Musikinstrumente aus dem Iran und anderen Ländern. Sogar ein Alphorn befand sich in der Ausstellung. Als Höhepunkt und Hörgenuss spielte ein 4- köpfiges Musikensemble extra für uns feine, persische Musik. Zurück auf dem bereits nächtlich beleuchteten Boulevard, führte uns Sirus in ein chickes Speiselokal, wo wir bei persischem Essen gemütlich den tollen Abend abschlossen.
    Okumaya devam et

  • Von der Wüste ins Paradies

    27 Mayıs 2024, İran ⋅ ☀️ 28 °C

    Heute galt es wieder einmal die Fahrzeuge zu bewegen...nach der Tankaktion in Isfahan stellten wir auf den Navigationsgeräten die Koordinaten für das Isfahan City Center ein. Mitten durch den Berufsverkehr bahnten wir uns den Weg ins grösste Einkaufszentrum von Isfahan. Uns erwartete ein glamouröser Gebäudekomplex mit vielen luxuriösen Geschäften und einem "Hyperstar". Die Supermarktkette ist eine Tochtergesellschaft von "Carrefour", ein französisches Unternehmen, welches in Europa und Nordafrika seine Verkausläden hat. Ein vielseitiges und qualitativ sehr gutes Angebot verlockte uns, mehr als nur Wasser zu kaufen. 😉
    Schnell liessen wir die "Perle des Iran", Isfahan, hinter uns. Über dem ganzen Stadt- und angrenzenden Wüstengebiet lag Smog oder Sand in der Luft. Ganz diskret zeigten sich die weissen über 4000 m hohen Berggipfel des Zagros Gebirges. Mitten in der Wüste rechnet man nicht unbedingt mit Schneebergen..., bei weit mehr als 30°C Aussentemperatur! 😉
    Plötzlich veränderte sich der Umgebungsfarbton von Beige- und Grautönen in saftiges Grün. Mitten durch die Ebene meanderte ein kleiner Fluss. Reisfelder und grosse Obstplantagen wechselten sich ab.
    Die Berge des Dena-Massivs tauchten auf und wir " verschmolzen" mit dieser fantastischen Natur. Länger als gedacht, mit einer " Zusatzrunde" von ungefähr 62 Kilometern stiessen wir nach 17.00 Uhr zu den ersten "alten Bekannten" hinzu und genossen die Ruhe, das Wasserrauschen und die angenehmen 25°C.
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