Cassiar Highway
2022年8月6日, カナダ ⋅ ☁️ 19 °C
Überraschenderweise ist heute ein wunderschöner Tag. Die Sonne scheint und wir sehen blauen Himmel. Dies war die letzten Tage leider sehr sehr selten. Die gegenüberliegenden Berge spiegeln sich im See und die Morgensonne bringt ihn zum Glitzern. Richtig kitschig.
Nachdem wir die letzten 7 Tage kaum Kilometer zurückgelegt haben, ist es nun an der Zeit wieder mehr zu fahren. Unser heutiges Ziel ist der Cassiar Highway. Dieser Highway ist 724km lang und führt zwischen den Cassiar Mountains hindurch. Zum Glück ist diese Straße zur Gänze asphaltiert, denn von Schotterstraßen haben wir nach dem Dempster Highway erstmal genug.
Hier am Cassiar Highway bekommt man wieder einen Einblick in die kanadische Wildnis. Ortschaften bzw. Einkaufsmöglichkeiten gibt es keine. Der Highway wirkt wie ausgestorben. Es herrscht auch sehr wenig Verkehr. Wir schaffen nur ein erstes kleines Stück, etwa 30km. Dann finden wir einen wunderschönen, einsamen Stellplatz am Wheeler Lake. Wir gehen noch eine kleine Runde laufen, bevor es zum Abendessen ein „neues“ Lachsgericht gibt. Heute machen wir uns Lachssandwiches mit Avocado, Tomaten und Cream Cheese. Leider gibt es beim Kochen einen kleinen Zwischenfall. Durch ein "Kommunikationsproblem" strömt Gas unter den Kocher und entzündet nicht. Erst als Michi näher rangeht, um das Problem zu finden, kommt eine große Stichflamme auf ihn zu und sein Bart wird angesengt. Er selbst verbrennt sich Gott sei Dank nicht. Aber der Bart muss jetzt zu Michi’s Bedauern ganz abrasiert werden. Vor lauter Schock haben wir nicht mal ein Foto gemacht. Zum Glück ist nicht mehr passiert. Eine kleine Erinnerung vom Schicksal wieder etwas vorsichtiger mit dem Gas umzugehen.
Am nächsten Tag ist unser erstes Ziel der Boya Lake. Ein wunderschöner, kräftig türkis leuchtender See. Wir gehen hier eine kleine Runde um den See. Auch auf den Fotos sieht fast noch kitschig aus als in Echt. Es gibt hier sogar Leute die im eiskalten See schwimmen gehen. Da wir uns nicht verkühlen möchten, weil ein kalter Wind weht, nehmen wir uns lieber ein Kanu und drehen eine kleine Runde am See. Als wir zum Auto zurück gehen treffen wir ein junges Paar aus der Schweiz, etwa in unserem Alter. Wir kommen ins Gespräch und da wir noch sehr viel Lachs zum Essen haben, laden wir sie zum Essen bei uns ein. Sie bringen Salat und Brote mit. Die beiden sind ziemlich ausgefroren, denn sie waren im See schwimmen und sie haben nur einen kleinen Van und müssten draußen essen. Deshalb essen wir zu Viert bei uns im Auto. Das ist Premiere. Es ist zwar recht kuschelig, geht aber wirklich sehr gut. Ein Fünfter hätte aber leider keinen Platz mehr. Danach fahren wir gemeinsam weiter zum Ort Cassiar. Dieser Goldgräberort ist mittlerweile verlassen und nur noch eine Geisterstadt. Das wollen wir uns anschauen. Leider wurden vor 2-3 Jahre alle Häuser abgerissen und das Gebiet ist nun staatliches Sperrgebiet weil die örtliche Asbest Miene hier sehr viel vergiftet hat. Aber die Strecke führt durch eine wunderschöne Landschaft, ca. 10 km abseits des Cassiar Highways. Ein Stück fahren wir noch gemeinsam mit unseren Schweizer Freunden bis nach Jade City. Hier gibt es einen Jade Shop mit Schmuck und Figuren aus Jade, das war’s dann aber auch schon. Als es dann auch noch zu regnen beginnt beschließen wir weiterzufahren. Unsere Schweizer Freunde wissen noch nicht genau was sie machen werden und bleiben noch in Jade City. Daher trennen sich unsere Wege vorerst wieder. Aber wir werden uns bald wieder über den Weg laufen.
Unser heutiges Ziel ist der Upper Gnat Lake und wir finden ein ruhiges Plätzchen direkt am See.もっと詳しく
Hyder und Salmon Gletscher
2022年8月8日, カナダ ⋅ ⛅ 9 °C
Wir verlassen unseren schönen Stellplatz am See und fahren weiter am wilden Cassiar Highway Richtung Süden.
Die Landschaft ist atemberaubend schön. Teiche, Seen, Flüsse, Wälder. Heute sehen wir einen sehr neugierigen und hungrigen, jungen Fuchs und später einen großen Schwarzbären wie er über die Straße huscht.
Auf dem Weg gibt es nicht sehr viele Möglichkeiten zum Wandern, weil es einfach über weite Strecken keine Parkplätze gibt. Einfach eine Straße in den Süden und eine Straße in den Norden, thats it. Deshalb fahren wir gemütlich weiter und bewundern die Landschaft aus dem Auto heraus. Unser heutiges Ziel ist Stewart in Kanada bzw. Hyder in Alaska. Hyder ist die südlichste Stadt in Alaska die per Landweg erreichbar ist. In Stewart halten wir heute nur kurz, denn wir wollen weiter nach Hyder. Über einen kleinen Grenzübergang verlässt man Kanada und kommt in ein kleines Dorf. Hier hat man die Möglichkeit in Fish Creek die lokalen Bären beim Fische fangen zu beobachten. Sowohl Schwarzbären als auch Grizzley’s kommen hierher, um Fische zu jagen. Über gesicherte Plattformen kann man ihnen dabei zusehen. Als wir am Abend ankommen ist aber leider schon alles vorbei. Die Bären haben sich schon am Nachmittag die Bäuche vollgeschlagen. Wir werden wohl morgen noch einmal herkommen müssen.
In Hyder führt eine nicht asphaltierte Straße bis hoch zu einem Gletscher, den Salmon Gletscher. Dieser liegt aber auf kanadischem Staatsgebiet und ist der 5. größte Gletscher in Kanada. Die Fahrt hinauf dauert sehr lange, denn wir müssen sehr langsam fahren. Zum einen gibt es sehr viele Schlaglöcher und zum Anderen geht es neben der Straße hunderte Meter steil nach unten und es gibt hier nicht wie bei uns Leitplanken oder andere Sicherheiten. Die enge und kurvenreiche Straße lässt Michi’s Puls höher schlagen und er fährt sehr konzentriert und bringt uns sicher ans Ziel. Oben angekommen, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es gibt einen Parkplatz von dem aus man einen grandiosen Blick auf den Gletscher und dessen Abbruch hat. Wir stehen hier mit 3 anderen Autos. Alles Europäer: 3 Deutsche und 1 Schweizer Paar. Wir genießen den traumhaften Sonnenuntergang am Lagerfeuer mit Bier und den vielen Mosquitos und staunen einfach nur. Neben dieser einmaligen Naturkulisse fühlt man sich so klein wie ein Floh.
Am nächsten morgen scheint die Sonne wieder für uns und ein blauer Himmer strahlt uns entgegen. Der Blick auf den Gletscher ist immer noch atemberaubend. Gegenüber vom Parkplatz führt ein kleiner Pfad auf einen kleinen Hügel. Wir wandern etwa 100hm hoch und bestaunen den Gletscher von weiter oben. Hier ist die Mosquito Invasion leider ähnlich schlimm wie damals bei der Wanderung gegenüber von Homer in Alaska auf die Grace Ridge, weshalb wir relativ schnell das Weite suchen, obwohl wir am liebsten den ganzen Tag hier oben verbringen würden wegen der atemberaubenden Aussicht. Die Fahrt hinunter ist wieder ein Nervenkitzel. Aber auch dieses Mal fährt Michi sehr vorsichtig und konzentriert und bringt uns wieder sicher nach unten. Bei Schlechtwetter wäre uns diese Fahrt eindeutig zu gefährlich.もっと詳しく
Hyder, Bären und Lachse
2022年8月9日, アメリカ ⋅ ☀️ 22 °C
Da wir ein 3 Tagesticket für die Bären Plattform haben, mit dem man den ganzen Tag kommen und gehen kann wie man möchte, fahren wir gleich wieder hin, nachdem wir vom Salmon Gletscher zurück sind. Leider haben wir wieder kein Glück. Es sind keine Bären da und es werden wohl auch so bald keine kommen, denn sie waren erst vor 30 Minuten zum Fressen hier. Deshalb nutzen wir die Zeit, um die Stadt Hyder zu erkunden. Damit sind wir aber recht schnell fertig, denn Hyder ist wie ausgestorben. 😂 Beim Grenzübertritt hängt ein Transparent mit dem Schriftzug: „The friendliest Ghost Town in Alaska“ (die freundlichste Geisterstadt in Alaska). Michi fragt sich durch den Ort, denn er möchte gerne wissen wo man hier fischen kann. Ein junger Einheimischer erklärt uns den Weg. Glücklicherweise finden wir die Einfahrt gleich. Michi versucht sein Glück und fängt nach 5 min einen Pink Salmon. Das ist die dritte von fünf Lachsarten die wir bisher gefangen und gegessen haben. Nach einer 1 wöchigen Lachskur wird es wohl jetzt doch nichts, mit einer fischfreien Zeit. Nach dem Fischen geht es zurück zum Fish Creek zu den Bären. Dort treffen wir eine bayrische Familie, die mit einem Mietcamper unterwegs ist. Wir schenken ihnen einen Pink Salmon. Thomas, der Familienvater, ist begeisterter Angler und war auch schon im Subaital zum Angeln in den Bergseen und Wildbächen nahe der Franz Senn Hütte. Während wir auf die Bären warten, schmieden die beiden Männer (Michi und Thomas) einen Plan. Sie wollen schnell gemeinsam zu der Stelle fahren und noch einen Lachs fangen. Der Rest der Familie und ich bleiben einstweilen bei den Bären und hoffen bald welche zu sehen, während die Männer für das Abendessen sorgen. Nach einer Stunde sind die beiden wieder zurück und sie haben noch 2 Lachse gefangen. Für mehr hätten wir eh keinen Platz mehr. Michi und ich bleiben noch bei den Bären sitzen, während die deutsche Familie losfährt, um sich den Ort anzusehen. Dieses Mal macht sich unsere Geduld endlich bezahlt. Nach einer Stunde kommen gleich 2 Grizzley’s um Fische zu jagen. Wie schon im Katmai Nationalpark sind wir fasziniert und könnten den Bären ewig beim Fischen und spielen zusehen.
Am Abend wollen wir zurück nach Kanada. Am Grenzübergang werden wir wieder ausgefragt: Wie lange wollen Sie in Kanada bleiben? Was machen Sie in Kanada? Haben Sie Waffen oder Drogen mit? Uns so weiter. Irgendwie lächerlich, wenn man bedenkt, dass Hyder am Landweg nur über diese Straße ereichbar ist und man quasi nur aus Hyder kommen kann wenn man nach Kanada zurückfährt. Aber so ist das eben. Die Amerikaner haben aber interessanterweise auf eine Grenzstation verzichtet. In Stewart gönnen wir uns seit einer halben Ewigkeit einen Campingplatz, denn wir brauchen beide dringend eine Dusche. Wir wollen eigentlich nur eine Nacht bleiben, aber aus einer Nacht wurden schlussendlich 3 Nächte. Das schöne Wetter und der günstige und ruhige Campingplatz haben uns überzeugt. Jeden Tag verbringen wir mit einer Laufrunde, chillen am Stellplatz, Fischen in Alaska und Bären beobachten in Fish Creek. Wir fühlen uns so wohl, dass wir hier ewig bleiben könnten, aber wir wollen ja auch gerne weiter in den Süden kommen. Daher brechen wir nach 3 wunderschönen und entspannten Tagen in Steward auf Richtung Süden.もっと詳しく
Prince George
2022年8月13日, カナダ ⋅ ☁️ 20 °C
Die Fahrt nach Prince George ist nicht sonderlich aufregend. Immer wieder regnet es und wir fahren durch einige starke Gewitter durch. Wir merken, dass wir nun mehr und mehr zurück in der Zivilisation sind und nicht mehr in der Wildnis von Alaska und dem Norden Kanadas. Plötzlich gibt es hier mehr Verkehr und vor allem gibt es zahlreiche, wenn auch kleine Orte. In vielen gibt es sogar große Supermärkte und Geschäfte. Auch die Dichte an Tim Hortons (kanadische Cafeehauskette) und den unzähligen Fast Food Läden nimmt zu. Prince George ist die flächenmäßig zweitgrößte Stadt in British Columbia. Da es gleich nach unserer Ankunft ein ordentliches Gewitter mit Starkregen gibt, beschließen wir in das örtliche Schwimmbad zu gehen. Für ca 5 CAD pro Person gibt es einen Whirlpool, Sauna, Dampfbad, Sprungbretter (3m, 7.5m und 10m Turm) und einen Wellenpool. Michi wird sehr an die alten Zeiten im Marbacher Freibad erinnert, als es dort noch einen 3er und 5er Sprungturm gab. Die Türme müssen wir natürlich alle testen. 5m sind schon sehr hoch. Leider sind der 7,5m und der 10m heute zu, aber das würde ich mich sowieso nicht trauen. Michi würde es bestimmt großen Spaß machen, aber ich bin sehr froh darüber, dass die beiden hohen Türme gesperrt sind.
In Prince George gibt es laut Google auch eine Winery. Wir sind sehr überrascht, denn das Klima scheint eigentlich nicht sehr passend für ein Weinanbaugebiet zu sein. Kurzfristig beschließen wir hinzufahren. Es stellt sich schnell heraus, dass es sich hierbei nicht um einen klassischen Wein handelt. Dieser Wein wird aus Früchten und Beeren gemacht. Da wir das so nicht kennen, machen wir ein kleines Winetasting. Wir essen ein paar Snacks und probieren einige Weiß- und Rotweine. Sie schmecken ganz ok, aber wirkliche begeistern sie uns nicht. Die Weine schmecken sehr süß, fast wie Säfte. Nichts desto trotz genießen wir das schöne Ambiente direkt am Fluss. Die Nacht verbringen wir im Cottonwood Park. Diesen Park nützen wir am nächsten Morgen für eine Laufrunde entlang des Fraser Rivers. Für den nächsten Tag haben wir ein Telefondate und wollen deshalb bei einem guten Internet sein. Dafür fahren wir noch ein Stück weiter Richtung Süden. Im verschlafenen Ort Quesnel schlagen wir unser Lager beim Recreation Center auf, denn dort haben sie sehr gutes Internet und eine gemütliche Sitzecke. Nach dem Telefonat in Quesnel geht die Fahrt auch schon wieder weiter. Auf dem Weg in den Süden gibt es zahlreiche Seen und je weiter wir in den Süden kommen, um so wärmer wird es. Am Lac la Hache machen wir zu Mittag halt. Es ist heute so warm, dass wir uns unsere Badesachen schnappen und ins Wasser hüpfen. Der See ist angenehm kühl. Erfrischt geht es noch ein Stück weiter in den Süden. Um in den Süden nach Vancouver zu kommen gibt es ein paar Straßen. Am beeindrucktesten soll der Sea to Sky Highway über den berühmten Skiort Whistler sein, den wir die nächsten Tage erkunden werden.もっと詳しく
Sea to Sky Highway und Whistler
2022年8月15日, カナダ ⋅ ⛅ 25 °C
Der Sea to Sky Highway verbindet die Pazifikküste mit den Bergen der Coast Mountains, daher auch der Name Sea-to-Sky (übersetzt „vom Meer in den Himmel“). Aufgrund seiner unrühmlichen Geschichte als sehr gefährliche Strecke hat dieser Straßenabschnitt von den lokalen Medien auch gelegentlich den Namen "Killer Highway" verpasst bekommen. Wichtige Bedeutung erlangte der Highway für die Olympischen Winterspiele 2010, da er die direkte Verbindung zwischen der Olympiastadt Vancouver und ihrem Skigebiet in Whistler herstellte. Im Zuge dessen wurde der Highway ausgebaut und Gefahrenzonen entschärft. Der Highway führt weiter nach Pemberton.
In der Ortschaft Lillooet halten wir bei einem Weingut. Dieses Mal zum Glück ein „echtes“ Weingut, wo Wein aus Weintrauben und nicht aus Beeren und Obst hergestellt wird. Hier in Lillooet herrscht ein besonderes Mikroklima. Denn es liegt im Regenschatten der Coast Mountains und hat nur jährlich 260 Millimeter Niederschlag. Es kann hier sehr heiß werden und es gibt immer wieder Hitzerekorde bis 45°Celsius. Die Straße führt ab Lillooet durch ein schmales Tal begleitet von einem Gebirgsbach. Die Temperatur sinkt von ca. 33 Grad auf 25 Grad. Die Kühle des Baches macht es sehr angenehm. Wir finden ein einsames Plätzchen am Fluss, bevorzugen aber wegen der vielen Mosquitos drinnen zu bleiben. Mit einer Flasche Wein vom Weingut Fort Berens und einer Partie Schach lassen wir den Tag ausklingen.
Auf dem großen Platz direkt neben dem Bach bleiben wir die ganze Nacht alleine. Kein anderer Camper hat sich dazugestellt.
Am nächsten Morgen scheint die Sonne und wir fahren los Richtung Whistler.
Whistler ist ein Ort in der Region Whistler-Blackcomb, etwa 115 km nordöstlich von Vancouver. Die Region ist nach den beiden Bergen Whistler Mountain und Blackcomb Peak benannt. Whistler ist wegen seiner Schneesicherheit ein beliebter Wintersportort. Das ehemals kleine Bergdorf war 2010 auch Veranstaltungsort der Olympischen Winterspiele. An den beiden Bergen Whistler und Blackcomb gibt es zahlreiche Abfahrten verschiedener Schwierigkeitsgrade. Whistler-Blackcomb ist das größte Skigebiet in Nordamerika. Im Sommer wird hier einer der größten Bikeparks der Welt betrieben. Ein Ticket für den Bikepark kostet pro Tag 87 CAD. Verhältnismäßig günstig. Im Gegensatz zum Bier und zum Aperol gleich vor dem Bikepark (33cad) 😂😂 Wir nutzen den schönen Tag und flanieren durch den etwas künstlich wirkenden Ort. Es gibt viele Aprés Ski Lokale und Restaurants und riesige Hotelanlagen. Der ganze Ort ist voll mit Bikern. Wir bestaunen das wilde Treiben. Nach der langen Zeit im dünnbesiedelten und ruhigen Norden ist es uns fast zu viel und wir müssen uns erst wieder daran gewöhnen. Am Abend kühlen wir uns im etwas erfrischenden Alpha Lake, kurz nach Whistler, ab und fahren noch ein Stück Richtung Süden. Am Parkplatz des Brohm Lakes schlagen wir unser „Nachtlager“ auf. Morgen früh möchte Michi hineinspringen und schwimmen gehen. Man darf gespannt sein. 😃😃もっと詳しく
Whistler Teil 2
2022年8月15日, カナダ ⋅ ⛅ 19 °C
Nur Fotos
Brohm Lake, Squamish und West Vancouver
2022年8月17日, カナダ ⋅ ☀️ 28 °C
Obwohl man am Parkplatz des Brohm Lake eigentlich nicht campen darf, hat es niemanden gestört, dass wir hier die Nacht verbracht haben.
Am Vormittag machen wir eine kleine Wanderung um den See. 4km führt der Weg neben dem See entlang und durch einen Regenwald mit Bäumen, die älter als 250 Jahre sind. Es ist schon am Vormittag sehr warm und deshalb schnappen wir uns nach der Seeumrundung unsere Badesachen und springen in den See. Das Wasser ist sehr angenehm. Nicht zu kalt, aber trotzdem erfrischend. Der See ist sehr beliebt und es gibt nicht sehr viele Parkmöglichkeiten. Kurz überlegen wir einfach hier zu bleiben, aber entscheiden uns dann doch weiterzufahren, denn es gibt noch viele andere Seen auf dem Weg nach Vancouver. Wir halten kurz in Squamish. Squamish ist ein bekanntes Klettereldorado. Der Stawamus Chief, ein riesiges Granitmassiv, ist bei Bergsteigern sehr beliebt. Gut 300 Kletterrouten gibt es auf dem Chief. Steile Wanderpfade führen zu den drei Gipfeln, die das Massiv bilden und eine schöne Aussicht auf den Howe Sound und die Coast Mountains bieten. Insgesamt bestehen zwischen Shannon Falls, Murrin Park, The Malamute und den Little Smoke Bluffs mehr als 1200 Kletterrouten. Heute hat es knapp 40 Grad, wir entscheiden uns fürs baden in erfrischenden Bergseen. 😃
Auch bei Mountain Bikern ist das Gebiet sehr bekannt. Der Test Of Metal, ein Cross Country Mountain Bike Rennen über 67km wird jährlich Ende Juni abgehalten. Darüber hinaus ist Squamish in der Filmszene sehr beliebt. Viele Serien und Filme wurden hier gedreht unter anderem wurde in der Stadt die Free-Willy-Szene gedreht, in der Jesse mit dem Fahrrad einen Hügel hinunter auf die Bucht (Howe Sound) zufährt. Da es heute so heiß ist, beschließen wir zum nächsten See zu fahren. 😂😂
Nach dem Abendessen wollen wir weiter ans Meer. Genauer gesagt nach Horseshoe Bay und uns hier einen Platz für die Nacht suchen. Aber aus "Versehen" verpassen wir die Abfahrt und Enden in West Vancouver, einer sehr schönen und wohlhabenden Wohngegend von Vancouver. Wir machen noch einen langen Sonnenuntergangsspaziergang am Meer und bewundern die Skyline von Vancouver wie sie im Abendrot glitzert. Morgen wollen wir dann auf einen Campingplatz und uns Vancouver Downtown näher ansehen.もっと詳しく
Vancouver Tag 1 und 2
2022年8月18日, カナダ ⋅ ☀️ 27 °C
Heute Vormittag stehen wieder ein paar organisatorische und administrative Aufgaben am Plan. Emails, Einkaufen und einen Stellplatz für Vancouver suchen.
Wir finden einen Campingplatz von dem es nicht weit in die Stadt ist und der preislich ok ist. 51 CAD für 1 Nacht, das entspricht in etwa 38 Euro, deutlich teurer als die Plätze der letzten Wochen aber günstiger schafft man es in Vancouver nicht.
Als wir beim Campingplatz ankommen sind wir positiv überrascht, denn es gibt sogar einen Pool, einen Jacuzzi und super schnelles Internet. Der Pool und die Liegen werden gleich mal gebührend in Empfang genommen von uns.
Am Nachmittag schnappen wir uns unsere Fahrräder und fahren nach Vancouver Downtown. Die Fahrräder müssen wir aber zuerst wieder einsatzbereit machen. Wir haben sie jetzt einige Zeit nicht benützt und auch ihnen hat der Dempster Highway und die vielen anderen Kilometer sehr zugesetzt, denn wir haben bisher keine Abdeckplane für die Fahrräder bekommen und dementsprechend staubig und verschmutzt sind sie. Aber mit Wasser und viel Kettenöl funktionieren sie wieder halbwegs. 😃
Vancouver ist eine sehr fahrradfreundliche Stadt und es sind auch sehr viele Radfahrer unterwegs. Unser heutiges Ziel ist einmal quer durch die Stadt bis Chinatown. Dort soll es sehr gute und authentische chinesische Restaurants geben und die wollen wir unbedingt probieren. Vom kanadischen Essen (Burger und Pommes) sind wir schon etwas gesättigt.
Der erste Teil von Chinatown schockiert uns sehr. Überall sind viele junge Obdachlose und Drogenabhängige Menschen anzutreffen. Nicht nur in den USA, sondern auch in Kanada haben sie massive Probleme mit Opiodabhängigen. Wie Zombies laufen die armen Menschen herum. Teilweise wohnen sie in Zelten auf der Straße. Sie sind aber weder aggressiv noch unfreundlich den Touristen und Einheimischen gegenüber.
Wir finden ein super chinesisches Restaurant und schlagen uns den Bauch mit perfektem Essen voll. Schon lange haben wir keine so guten Dumplings mehr gegessen. Nach dem Essen verlassen wir Chinatown wieder und radeln zurück nach Vancouver Downtown. Der Radweg verläuft am Meer und wir genießen einen wunderschönen Sonnenuntergang, der die Skyline von Vancouver in rot, orange und gelb erleuchtet. Traumhaft schön wie auch am Tag zuvor in Westvancouver.
Am nächsten Tag verbringen wir viel Zeit am Campingplatz, da es hier so gemütlich ist und es ohnehin zu heiß ist um den ganzen Tag in der Stadt zu verbringen. Vor allem wenn man uneingeschränkten Zugang zu einem erfrischenden Pool hat. Deshalb fahren wir auch am zweiten Tag erst später in die Stadt. Dieses Mal starten wir schon am frühen Nachmittag, wieder mit unseren Fahrrädern. Heute wollen wir uns Stanley Island, eine Parkanlage direkt vor Downtown genauer anschauen. Der Radweg verläuft zuerst über die bekannte Brücke von Vancouver und dann direkt an der Küste, vorbei an kleinen Stränden und einem Freibad direkt am Meer. Eine traumhafte Kulisse.
Danach wollen wir noch weiter in die Stadt. Wir lassen unsere Räder zentral stehen und setzten unsere Erkundugnstour zu Fuß fort. Wir schlendern durch die belebten Einkaufsstraßen, vorbei der Bücherei, die sehr an das Kolloseum in Rom erinnert. Weiter geht’s zum BC Park Stadium mit dem Terry Fox Memorial Monument.
Bei Sonnenuntergang machen wir uns auf den Weg zurück zum Camingplatz, denn wir haben kein Licht auf unseren Rädern. Es war heute wieder ein wunderschöner Tag in Vancouver und wahrscheinlich werden wir noch eine Nacht länger in Vancouver bleiben als geplant. Vancouver ist eine traumhafte Stadt, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist! In Vancouver bzw im Großraum Vancouver kann man ganz locker 2-3 Wochen Urlaub mit tollen Eindrücken und Erlebnissen füllen.もっと詳しく
Vancouver Tag 3
2022年8月20日, カナダ ⋅ ⛅ 23 °C
Wir haben gestern neue Nachbarn am Campingplatz bekommen. Dank dieser Nachbarn, eine 15 köpfige chinesische Familie, ist es seit gestern nicht mehr ganz so ruhig und gemütlich hier am Campingplatz. Am späten Nachmittag beschließen wir unser Auto andersherum einzuparken und zwar mit der Seitentür auf die andere Seite, denn die Familie ist so nah neben uns und hat ihre Zelte und den Tisch zum Essen direkt auf Höhe unserer Seitentüre aufgebaut und das ist uns einfach zu Nahe. Beim öffnen der Türe schauen 10 Leute direkt in unser Wohn- und Schlafzimmer. Ein bisschen Privatsphäre brauchen wir. 😂😂
Nach dem Umparken und umgestalten (die Markise wurde endlich ausgefahren) ist es so gemütlich (vielleicht auch, weil unsere Nachbarn in die Stadt gefahren sind), dass wir noch etwas relaxen und die Ruhe genießen wollen bevor wir in die Stadt fahren. Der Poolbereich muss ja auch noch besucht werden. Erst gegen halb 4 fahren wir mit den Rädern über die bekannte Lions Gate Brücke in den Stanley Park. Dieses Mal fahren wir jedoch nach dem Stanley Park noch weiter Richtung Süden. Der Radweg führt weiter an der Küste entlang. Vorbei an traumhaften Stränden, Parkanlagen, Wohnungen, Hotels und Restaurants. Eine sehr schöne Gegend.
Mit einer kleinen Fähre, Fahrtzeit ca. 5 Minuten, fahren wir nach Granville Island. Die Räder lassen wir auf der anderen Seite zurück. Granville Island ist ein Künstlerviertel und es gibt auch einen großen Markt. Dieser Markt ist ähnlich wie die Markthalle in Innsbruck. Es gibt Obststände, Fischstände, Italienische Spezialitäten und viele Essenstände. Wir essen eine Kleinigkeit und schlendern durch den Markt. Im Markt entdecken wir einen Donut Shop, der in Vancouver sehr bekannt und beliebt ist. Täglich werden hier um die 20.000 Stück der handgefertigten Donuts verkauft. Zum Glück ist heute die Warteschlange nicht mehr ganz so lange und wir ergattern 4 Stück der heißbegehrten. Sie schmecken zwar gut, aber wir verstehen nicht ganz warum so ein Hype darum gemacht wird. Wahrscheinlich sind wir durch die hohe Qualität von Michis Blueberry Kuchen zu sehr verwöhnt. Mit der Fähre geht es am späten Nachmittag wieder zurück zu unseren Fahrrädern. Uns ist ziemlich heiß bei ca 35 Grad im Schatten, deshalb beschließen wir nicht mehr nach Downtown zu radeln und machen uns auf den Weg zurück zum Campingplatz bzw zum Pool. Dort genießen wir unseren letzten Abend in Vancouver. In den letzten 3 Tagen mit den Rädern durch Vancouver haben wir über 80 Kilometer zurück gelegt und eine wunderbare Stadt mit entspannten und freundlichen Menschen erleben dürfen. Falls jemand die Chance hat nach Vancouver zu kommen: von uns gibt es eine klare Reiseempfehlung! 😃😃もっと詳しく
Von Horseshoebay nach Vancouver Is
2022年8月21日, カナダ ⋅ ⛅ 22 °C
Ein paar Blogeinträge und Internetrecherchen später verlassen wir den Campingplatz in Vancouver nach 3 Tagen wieder. Heute wollen wir mit der Fähre nach Vancouver Island fahren. Diese Fähre muss nicht vorgebucht werden. An der Abfahrt zum Fährterminal sind Schalter, ähnlich wie an österreichischen Mautstationen, wo man Tickets kaufen kann. Ca. alle 2h legt eine Fähre ab um die Fahrzeuge und Passagiere vom Festland auf die Insel und retour zu bringen. Eine Fahrt kostet etwa 90 Euro für 2 Personen und das Auto. Wir haben heute wieder einen sehr warmen Sommertag und daher tolle Weitblicke auf unserer Fahrt von Horseshoebay nach Nanaimo. Nach einer zweistündigen Fahrt kommen wir auf Vancouver Island an. Wir fahren zuerst nach Downtown Nanaimo und spazieren am Meer entlang, durch den Hafen und wieder zurück. Eine kleine ruhige Stadt. Im Hafen gibt es ein paar Restaurants, die gut besucht sind. Nach dem kurzen Spaziergang fahren wir in Richtung Norden. Wie schon erwartet ist das „wilde“ Campen hier auf der Insel nicht ganz so einfach
wie im Norden von Kanada und in Alaska. Aber wir sind sicher, dass wir irgendwo ein Plätzchen
finden werden.
Kurz nach Nanaimo machen wir noch einen Stopp im Pipers Lagoon Park. Die Sonne geht gerade
unter und es herrscht eine wundervolle Lichtstimmung. Viele Menschen sind noch im Meer baden oder genießen einfach die Natur. Leider darf man hier nicht über Nacht stehen bleiben, deshalb fahren wir noch ein Stück weiter. Mittlerweile ist es schon finster und deshalb entscheiden wir uns für einen einfachen Stellplatz gleich hinter einem Canadian Tire Geschäft in Parksville.
Am nächsten Morgen ist unser erstes Ziel der Qualicum Beach. Ein langer heller Strand nördlich von Parksville Hier sieht es aus wie auf Hawaii und es soll angeblich gratis Warmwasserduschen geben. Wir wollen am Strand eine Runde laufen gehen und mit warmen Duschen nebenan ist das natürlich perfekt.
Es ist schon 10 Uhr als wir loslaufen und da es heute wieder sehr schön ist, ist es bereits sehr sehr heiß. Die Laufstrecke verläuft leider auch nur kurz direkt am Strand und geht dann direkt neben der Straße weiter. Total verschwitzt und aufgeheizt nach 10 Kilometer im Wohlfühltempo gehen wir voller Vorfreude zu den Duschen. Sie sind jedoch für die restliche Sommersaison wegen Personalmangel geschlossen. Da muss wohl oder übel die eiskalte Outdoordusche herhalten. Herrlich erfrischend, zum Glück ist es heute so heiß.
Das Wetter ist heute einfach traumhaft und wir genießen das Meer und den Strand, essen direkt am Strand zu Mittag und als dann immer mehr Wolken aufziehen fahren wir zurück nach Parksville zum Canadian Tire. Wir möchten heutr gerne die Reifen umstecken lassen. Also die vorderen Reifen nach hinten und die hinteren
Reifen nach vorne und auch die Bremsen kontrollieren bzw. inspizieren lassen. Leider haben sie für heute keinen freien Termin. Wir bekommen den Tipp, einen Ort weiter nach Courtney zu fahren, denn dort gibt es den nächsten Canadian Tire. Wir sind überrascht wie viele es hier auf der Insel gibt und wie viele Supermärkte und Fastfood Ketten hier auf der Insel sind. Auch der Sprit ist Gott sei Dank ein wenig billiger als in Vancouver. In Courtney fahren wir direkt zum OK Tire und das Reifenumstecken wird sofort erledigt.
Die Bremsen sind in Ordnung und sollten noch weitere 10tsd Kilometer halten. Auch die Reifen sehen noch sehr gut aus. Die Burschen von der OkTire Firma versuchen sogar einen Ölfilter für uns aufzutreiben, damit wir den Ölwechsel auch noch gleich bei ihnen machen lassen können. Leider sind die Ersatzteile für europäische Fahrzeuge hier in Nordamerika nirgendwo zu
bekommen, denn unser europäisches Fahrzeug ist natürlich in Kanada nicht gelistet ist und deshalb wissen sie nicht einmal welche Filter für unser Fahrzeug zu verwenden wären. Früher oder später müssen wir uns wohl ein paar Verschleißteile fürs Auto plus Eiszapfenzuckerl und Gummibärchen mit der Post schicken lassen. 😃😉
Nun ist es endlich Zeit und wir gehen zum gemütlichen Teil des Tages über. Ein paar Kilometer weiter finden wir einen Provincial Campground mit Stellplätzen direkt am Meer. Lieder ist die Sonne schon fast weg als wir ankommen, aber wir genießen es hier trotzdem sehr. Manchmal sieht man hier sogar mit etwas Glück Wale vorbeischwimmen. Heute sieht man aber leider keine. Dafür spielen wir noch eine
Runde Frisbee und bewundern den nächsten grandiosen Sonnenuntergang und später den
prachtvollen Sternenhimmel.もっと詳しく
Up the Island to Alder Bay
2022年8月23日, カナダ ⋅ ☀️ 26 °C
Michi dreht am Morgen eine kleine Laufrunde und ich bewache den Kuchen, der noch im Ofen ist und den Michi vorm Lauf noch schnell zubereitet hat. Nach dem Frühstück brechen wir auf. Es geht „Up the Island“ also die Insel hinauf wie die Einheimischen sagen, denn geografisch gesehen fahren wir eigentlich nicht in den Norden sondern eher in den Osten. Wir haben kein genaues Ziel und lassen uns einfach treiben. Nach einem kurzen Stop in Campbell River entscheiden wir noch ein Stück weiter zu fahren. In Telegraph Cove gibt es viele Anbieter für Whale Watching Touren und die Chancen hier Killerwale
zu sehen ist sehr groß. Deshalb fahren wir bis kurz vor Telegraph Cove, genauer gesagt nach Alder
Bay, denn dort gibt es einen Campingplatz direkt am Meer und von hier aus startet auch ein bekannter Anbieter mit seinen Tour. Der Campingplatz ist sehr groß und leider liegt auch der Nebel sehr dicht in der Bucht.
Dies ist hier in der Gegend sehr typisch für den August. Am Abend ruft plötzlich jemand ganz
aufgeregt: „Whale, whale“, also Wale, Wale! Wir lassen sofort alles stehen und liegen und suchen
das Meer ab. Und tatsächlich. Eine Gruppe Buckelwale schwimmt direkt an der Bucht vorbei. Man hört auch ganz laut wie sie „ausblasen“ und ihre lauten Gesänge. Wow!! Nur leider haben wir keine Kamera dabei und auch der Nebel wird immer dichter und man hört sie am Ende nur noch, kann sie aber nicht mehr sehen. Während des Schauspiels kommen wir mit Daniel ins Gespräch. Daniel kommt aus Deutschland, ist Intensivkrankenpfleger und Kardiotechniker. Er reist mit einem Work und Travel Visum durch Kanada. Derzeit arbeitet er als Putzkraft am Campingplatz und er erzählt uns mehrmals, dass er nie mehr in einem Krankenhaus arbeiten mag. Zu tiefe Spuren hat die Coronapandemie Arbeitsbelastung in ihm hinterlassen. Er gibt uns den Tipp auf die Insel Sointula zu fahren, denn dort nützen Killerwale die Strände um sich die Bäuche an den runden kleinen Steinen zu reiben. Da müssen wir unbedingt hin!! 😃😃
Noch in der Nacht buchen wir den letzten freien Platz am Campingplatz gleich neben dem Strand wo die Killerwale angeblich immer hinkommen. Müde und voller Vorfreude gehen wir ins Bett.
Die Fähre nach Sointula geht erst um 10 Uhr 30 von Port Mc Neill. Wir haben also in der Früh noch genug Zeit. Michi geht wieder eine kleine Runde laufen und kommt nach ein paar Minuten zum
Campingplatz zurück. Er hat einen riesigen Schwarzbären gleich außerhalb des Campingplatzes auf der Straße angetroffen und hat sicherheitshalber gleich umgedreht weil er keinen Bärenspray dabei hatte. Nun dreht er liebe seine Runden am Areal des Campingplatzes. 😃もっと詳しく
Sointula, Orca Strand
2022年8月24日, カナダ ⋅ ☀️ 17 °C
Rechtzeitig fahren wir am Morgen los nach Port Mc Neill, bis dorthin sind es zirka 10km. Die Tickets für die Fähre kauft man wieder direkt am Terminal und die Fahrt kostet 50 CAD Hin- und Zurück.
Nach einer kurzen Fährfahrt von ca 20 Minuten sind wir auch schon da. Auch hier ist es wie für den August so typisch nebelig. Sointula empfängt uns dicht eingehüllt in Nebel. Die Einheimichen
bezeichnen den August als Fogust, also Nebelgust. Solche Infos liest man natürlich in keinem Reiseführer.
Beim Campingsplatz angekommen packen wir einen kleinen Rucksack und gehen das kurze Stück zu dem Strandabschnitt an dem die Killerwale angeblich rauskommen, um sich ihren Bauch an den kleinen runden Steinen zu reiben. Die Sicht ist auf Grund des dichten Nebels leider sehr sehr schlecht. Nach 1h reißt es aber zum Glück auf und blauer Himmel und die Sonne kommen heraus. Jetzt haben wir eine tolle Fernsicht und sehen auch das Festland, aber Wale lassen sich leider keine blicken. Wir gehen ein Stück am Strand spazieren. Überall liegt Schwemmholz und es macht Spaß alles zu erkunden und über die riesigen Bäume zu balancieren. Am Strand steht eine Hütte, hier lebt ein selbsternannter Walbeobachter mit äußerst schlechtem Zahnstatus für sein sehr junges Alter. Er erzählt, dass die Killerwale schon längere Zeit nicht mehr hierher kommen. Er vermutet, dass es daran liegt, dass die erfahrenen Leitorcas, die das gemacht haben bereits gestorben sind und die junge Generation dies nicht mehr weiß. Naja, ob das so stimmt wissen wir nicht genau, aber leider sehen wir heute wirklich keinen Killerwal. Plötzlich kommt auch der Nebel wieder zurück und die Sicht ist wieder auf ein paar Meter beschränkt. Am Abend beschließen wir noch an das andere Ende der Insel zu fahren, da man dort angeblich viele Buckelwale sieht.
Die Fahrt mit dem Auto dorthin dauert etwa 40 Minuten und das Wetter auf der anderen Seite ist deutlich besser. Die Sonne scheint hier immer noch und vom dichten Nebel der anderen Inselseite ist hier weit und breit keine Spur. Auch hier wandern wir den Strand entlang, klettern auf die angeschwemmten Bäume und sehen und hören immer wieder Gruppen von Buckelwalen die hier vorbei schwimmen. Orcas sind aber wieder keine dabei. Die Wale sind oft weit weg vom Strand und wir können sie teilweise nur hören und als schwarze Punkte zu erkennen. Gut, dass wir unsere Gucker mitgenommen haben! 😃Wir warten noch am Strand bis es ganz finster ist und fahren dann endlich zurück zum Campingplatz am sogenannten Belly rubbing beach. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende und mit dem Rauschen des Meeres vor unsere Haustüre schlafen wir schnell ein.もっと詳しく
Telegraph cove
2022年8月25日, カナダ ⋅ ⛅ 17 °C
Whalewatching in der Telegraph Cove
Heute wachen wir früh auf. Der Nebel ist immer noch da, aber nicht mehr ganz so dicht wie am Tag zuvor. Plötzlich hören wir Walgesang in den Tiefen des Nebels vor unserer Haustüre. Vielleicht ein Orca? Wir sehen zirka 50 Meter vom Strand entfernt einen schwarzen Punkt durch das Wasser zischen. Theoretisch kann dieser Punkt die Rückenflosse eines Orcas gewesen sein, erfahren werden wir es leider nie, denn so schnell wie der schwarze Punkt gekommen ist, ist er auch wieder verschwunden. Schnell packen wir unsere Sachen zusammen und begeben uns zum Belly Rubbing Beach, dem Strand an dem sich regelmäßig die Orcafamilien ihre Bäuche an den runden Steinen reiben. Dort angekommen schlagen wir an einem für uns geeigneten Platz unser kleines Beobachtungszentrum auf. Auf der Picknickdecke sitzend in eine Daunenjacke gehüllt beobachten wir das Wasser um uns herum genauestens mit dem Fernglas. Einige Delfine schwimmen vergnügt am Strand entlang. Auch einen Seelöwen können wir mehrere Minuten lang beobachten. Kurz darauf wird der Nebel leider wieder dichter. Auch diesmal waren wieder keine Orcas da um ihre Bäuchlein an den Steinen zu reiben. Wir beschließen bei dichtem Nebel unser Beobachtungszentrum abzubauen um die Fähre zurück nach Vancouver Island/Port McNeill um 11 Uhr zu erwischen. Spontan buchen wir eine Whalewatching Tour, die um 12 Uhr in der Nähe von Telegraph Cove starten wird. Das gibt es ja nicht, denken wir uns, dass wir in einem der weltbesten Gebiete für Killerwalbeobachtung keine Orcas sehen. Die Tour auf dem Schiff Seasmoke wird am Steg des Campingplatzes von Alder Bay starten. Von dort aus haben wir von 23.-24.8. bereits genächtigt und einen großen Buckelwal in der Nähe dieses Steges sehen können. Gott sei Dank ist die Fähre pünktlich und wir schaffen es auf die Minute genau am Steg zu sein, sodass keine Wartezeiten wegen uns entstehen. Wir bekommen Trockenanzüge verpasst, damit uns am Wasser nicht kalt wird. Nach einer kurzen Einschulung bezüglich Safety an Board und Überleben im Wasser erfahren wir, dass es seit kurzem im Norden von Vancouver Island eine neue Regelung gibt. Walbeobachtungsschiffe dürfen sich nun nur mehr bis maximal 200 Meter an Wale annähern. In der Praxis sieht das so aus: sobald ein Wal auftaucht wird das Motorboot gestoppt und man kann mit dem Fernglas die Wale beobachten um die Wale in ihrem natürlichen Lebensraum nicht zu stören. Tja, durch das Fernglas bestaunen wir etliche Buckelwale und schlussendlich haben wir auch das große Glück eine kleine Gruppe Orcas anzutreffen. Es handelt sich hierbei um eine Gruppe der Northern Residents. Diese Killerwale sind das ganze Jahr über hier in diesen Gewässern unterwegs und fressen hauptsächlich Lachse und andere kleinere Fische. Die andere Gruppe der Killerwale die es hier noch gibt sind die Transient Orcas. Hierbei handelt es sich um einzelne Tiere, die ständig unterwegs sind und deshalb auch unberechenbarer für Beobachtungen sind, denn man weiß nie, wohin diese intelligenten Tiere als nächstes schwimmen werden.
Leider schwimmen die Orcas unsrer derzeitigen Sichtung wieder in Richtung Nebel und wir schaffen es leider nicht ein schönes Foto mit einem Killerwal zu schießen. So lange haben wir uns auf eine Orcasichtung gefreut und jetzt ist leider alles sehr schnell vorübergegangen. Es handelt sich hierbei um wilde Tiere, die unberechenbar sind und wir schon über einen kurzen Moment froh sein können, in dem sie sich uns zeigen. Bei zurück fahren in den Hafen beobachten wir noch etliche Buckelwale aus sicherer zoom Entfernung (mindestens 200 Meter). Interessant, dass wir gestern Abend vom Strand aus zirka die selbe Entfernung zu den Tieren hatten. Nichts desto Trotz haben wir die Bootsfahrt sehr genossen und unsere Frau Kapitän war sehr nett und hat viel erklärt. Wenn mich jedoch jemand fragen würde ob sich eine Walbeobachtung mit der neuen Regelung von 200 Metern auszahlt, dann würde ich demjenigen raten, dass er sich besser um die 140 kanadischen Dollares pro Person 1-2 Sixpack Bier kaufen soll und sich damit an den Strand setzen, dann wird derjenige nach ein paar Stunden wohl die gleiche Anzahl an Walen aus der selben Entfernung gesehen haben wie wir bei unserer Walbeobachtung.
Zurück am Campingplatz treffen wir wieder auf Daniel, den Kardiotechniker aus Deutschland, der vom Krankenhaus genug hat und nun als Hilfskraft am Campingplatz arbeitet. Es passiert wie schon so oft, wir vertratschen uns und die Zeit vergeht wie im Flug. Besser spät als nie verlassen wir den Campingplatz. Laut Wetterbericht ist es noch 2 Tage schön, danach soll das Wetter für eine Woche deutlich schlechter werden. Wir fahren in Richtung Süden, denn die nächsten Tage wollen wir uns den Süden der Insel anschauen. Dort soll es wunderschön sein. Jede Menge Regenwald und wunderschöne Strände, fast so wie auf Hawaii wird uns versprochen.
Die Nacht verbringen wir auf einem einsamen Stellplatz mitten im Wald, der nach zirka 10 Kilometer Fahrt über eine Gravelroad erreicht wird.もっと詳しく
Parksville
2022年8月26日, カナダ ⋅ ⛅ 22 °C
Nach einer ruhigen Nacht im Wald fahren wir wieder zurück in die Zivilisation. Ein paar Kilometer weiter ist eine Bibliothek mit super Internet. Dort können wir einiges erledigen und nutzen das Internet auch für Anrufe in die Heimat. Gegen Mittag fahren wir weiter Richtung Süden. In Campbell River machen wir eine längere Pause. Hier gibt es eine beschilderte Fahrradroute mit zirka 20 Kilometern Länge. Schnell sind die Fahrräder einsatzbereit und dann rollen wir auch schon los. Zuerst geht es durch die Kleinstadt Campbell River, dann weiter durchs lokale Industriegebiet und dann führt der Weg eine gefühlte Ewigkeit durch einen endlosen Regenwald. Nach etlichen Kilometern durch diesen unberührten Regenwald biegt der Radweg wieder zurück zum Meer ab und schlängelt sich entlang der Küste retour zu unserem Bus. Angekommen bei unserem Ludwig gönnen wir uns ein großes Eis und genießen die Aussicht auf den kleinen Sportboothafen. Zurück in der Stadt müssen wir noch schnell zu meinem Lieblingsgeschäft, dem Canadian Tire. Für unsere Fahrräder muss endlich eine Schutzhülle her, damit ich sie nicht schon vor jeder Fahrt putzen muss. Wir haben schon so oft wegen passender Schutzhüllen für unsere Räder geschaut und bisher hatten wir noch kein Glück. Heute haben wir die tolle Idee einfach bei den Motorradhüllen zu schauen, und siehe da, schnell ist eine passende Hülle gefunden Mit zwei Spanngurten wird sie rund um die Räder montiert und passt perfekt. Endlich saubere Räder nach einer langen Autofahrt, juhu!
Später am Nachmittag wollen wir noch ein paar Orte weiter fahren, denn in Parksville gibt es eine wahnsinnig tolle Minigolfanlage, die Jutta beim Vorbeifahren gesehen hat und seither von nichts anderem mehr spricht als von dieser Minigolfanlage. Da müssen wir unbedingt hin!
Leider zieht während der Fahrt schlechtes Wetter auf und es beginnt zu regnen. Deshalb suchen wir uns einen Stellplatz für die Nacht und verschieben das Minigolfspielen auf morgen. Der Stellplatz ist in einer kleinen Bucht direkt am Meer und zu unserem Glück auch noch kostenlos. Man muss nur eine Toilette an Bord haben, dann darf man hier über Nacht stehen. Unsere Trockentrenntoilette hat sich bisher schon mehrmals ausgezahlt.もっと詳しく
Minigolfaction
2022年8月27日, カナダ ⋅ ⛅ 22 °C
Für heute haben wir noch keine konkreten Pläne außer Minigolf spielen in Parksville. Auf dem Weg dorthin kommen wir schon in aller Früh an zwei Flohmärkten vorbei und beschließen uns diese näher anzuschauen. Beim 2. Flohmarkt werden wir fündig. Ich entdecke 5 wunderschöne alte Bilderrahmen, die laut dem Herstellerstempel in Seattle vor über 70 Jahren gefertigt wurden. Der Stuck und die goldene Farbe der Bilderrahmen sind noch wunderschön erhalten und auch das originale Glas ist noch in diesen Bilderrahmen enthalten. Für diese Bilderrahmen bezahlte ich unglaubliche 25 Cent pro Stück. Das nenne ich mal ein Flohmarktschnäppchen! Ein paar ältere Damen verkaufen auf einem Stand selbstgemachte Mehlspeisen, dort schlagen wir auch noch ordentlich zu. ,😃
Weiter geht nun die Fahrt Richtung Parksville zum geplanten Minigolfen. Am Qualicum Beach angekommen, hier sind wir vor ein paar Tagen eine große Runde gelaufen, beschließen wir, die traumhafte Aussicht zu genießen und dass wir uns eine Kleinigkeit zum Mittagessen kochen werden. Wir bleiben nicht lange allein, denn ein junges Paar aus der Schweiz parkt ihr Auto neben uns ein und wir beginnen eine ineressante Unterhaltung über ihre und unsere Reiseerfahrungen. Die beiden Schweizer sind seit 2 Monaten unterwegs und reisen in einem neu aufgebauten Expeditions Land Cruiser durch die Weltgeschichte. Schnell vergeht die Zeit und fast 1,5 Stunden später beschließen wir zum Minigolfplatz zu fahren und eine gemeinsam eine Runde Minigolf zu spielen. Da wussten wir noch nicht, dass Minigolf quasi der inoffizielle Nationalsport der Schweiz ist. Ein schön angelegter Mini Golf Platz erwartet uns in Parksville. Es hat 34 Grad in der Sonne und es sind 250 Kinder am Platz unterwegs, Jutta ist begeistert und auch den Schweizern gefällt es hier gut. Leider können wir den Länderwettstreit zwischen der Schweiz und Österreich am heutigen Tag nicht für uns entscheiden und Jutta und ich werden von unseren neuen Freunden ordentlich paniert. Tja, wir werden viel Minigolf spielen und beim nächsten Treffen wird die Sache anders ausschauen!
Nach dem Minigolfdebakelt vergönnen wir uns ein großes Eis und wir lauschen gespannt den Geschichten der beiden Schweizer. Carmen wird in zwei Wochen ihre Doktorarbeit in Zürich verteidigen müssen und war bis zum Beginn ihrer Reise in der Krebsforschung tätig. Marcel war 20 Jahre lang Selbstständig und Chef einer Medizingerätefirma in Zürich mit 10 Mitarbeitern. Beide haben genug vom geregelten Alltag in Europa und wollen mal ein wenig Zeit „on the Road“ verbringen. Sie haben große Pläne, denn nachtdem sie Nord- und Südamerika durchquert haben wollen sie ihr Auto nach Australien verschiffen und dann über Asien wieder den Heimweg nach Europa antreten. Wir sind sehr gespannt wie es bei ihnen weiter geht! Am späten Nachmittag trennen sich unsere Wege wieder, denn die Beiden reisen in den Norden und wir in den Süden, Richtung Tofino weiter.
Am Lake Cameron, der am Weg nach Port Alberni liegt, essen wir gemütlich unser Abendessen mit traumhaftem Blick auf den See. Die Nacht verbringen wir in Port Alberni am Walmart Parkplatz.もっと詳しく
Tofino
2022年8月28日, カナダ ⋅ ⛅ 17 °C
Nach einem entspannten Frühstück und ein paar Telefonaten mit unseren Liebsten in der Heimat, starten wir los Richtung Tofino. Viele Reisende haben von diesem Ort an der Westküste von Vancouver Island in den höchsten Tönen geschwärmt, jedoch soll der Ort mittlerweile sehr überlaufen sein und in den Sommermonaten durchgehend von Touristen belagert werden. Es soll bereits die Parkplatzsuche sehr schwer sein und Wildcampen wird anscheinend mit 200 USD bestraft. Campingplätze kosten angeblich zwischen 80-100 USD pro Nacht. Wir sind sehr gespannt was uns dort erwarten wird. An der Kreuzung von Ukulelet und Tofino holen wir uns ein paar Infos aus dem Visitor Center. Danach beschließen wir bis zum Long Beach mit dem Auto zu fahren um dort zu parken und den bekanntesten Strand dieser Halbinsel und den dazugehörigen Radweg bis Tofino mit dem Rad zu erkunden. Dieser Teil der Halbinsel gehört zum Pacific Rim Nationalpark und hier kann man Regenwald bestaunen, in dem die Bäume fast 1000 Jahre alt sind. Mit den Rädern geht’s nun über eine hügelige Strecke vom Long Beach bis Tofino. Ein neu angelegter Radweg mit bestem Flüsterasphalt und Sonnenschein, hier schlägt das Radfahrerherz höher. Die 18 Kilometer bis Tofino vergehen wie im Flug und wir sind überrascht, denn in der Stadt Tofino ist garnicht viel los. Es gibt jede Menge Parkplätze und wir hätten ganz easy mit Ludwig hier her kommen können, aber unser Radausflug war auch super schön! Ein cooler Vibe liegt hier in Tofino in der Luft. Die Leute sind sehr entspannt und die Locals leben hier den Surferkult und genießen den Hang Loose Style. Wir schlendern ein wenig durch die entzückende Stadt, genießen ein Eis und fahren anschließend gut gelaunt wieder retour zu unserem Ludwig.
Auf dem Weg zurück zu unserem Bus liegt ein kurzer Trail zu einem abgestürzten Catalina Bomber aus dem zweiten Weltkrieg. Mit 12 Personen an Bord ist dieser Flieger während eines Trainingsfluges im Jahre 1942 hier abgestürzt. Gott sei Dank kamen alle Passagiere mit dem Schrecken davon, aber die Trümmer dieses Unglücks kann man hier nach einer ca 1-stündigen Wanderung noch immer mitten im Wald bestaunen. Es ist wirklich ein Wahnsinn wie gut dieses Flugzeugwrack noch erhalten ist, nachdem es nun 80 Jahre im Regenwald von Vancouver Island verbracht hat. Leider haben Grafitti und Vandalismus fast mehr Spuren an dem Flieger hinterlassen als der Flugzeugabsturz selbst. Vor etlichen Jahren haben wir in Südisland ein ähnliches abgestürztes Flugzeug besucht, dass auch von einem Piloten der US Navy während eines Traininsfluges zum Absturz gebracht wurde. Das Wrack in Island ist aber schon deutlich vom Klima zerfressener als dieser hier in Kanada. Wahrscheinlich ist das Klima in Island etwas rauer für Flugzeugwracks als das Klima auf Vancouver Island.
Der erste Teil dieser kleinen Wanderung wird mit dem Rad zurück gelegt. Jutta ist etwas nervös beim Befahren der Wanderwege, denn sie hat nicht viel Mountainbike Erfahrung. Sie ist meistens nur mit ihrem KTM Damenrad mit Körbchen in Innsbruck unterwegs und springt nicht so gerne damit über Randsteine etc, ich kann diesen Mountainbike Trail ein wenig mehr genießen, ¾ der Strecke müssen wir sowieso per pedes zurück legen, da sind wir wieder fast gleich schnell unterwegs.
Am späten Nachmittag beginnen wir mit einer Suche für einen guten Platz für die Nacht. Wildcampern kostet 200 Dollar, deshalb wird es heute wohl ein Campingplatz werden. Durch Zufall finden wir in unserer iOverlander App (eine Hndyapp, welche viele Campingplätze und generelle Stellplätze ob gratis oder kostenpflichtig auf einer Karte anzeigt, ähnlich wie in Europa die Park4Night App) einen Campingplatz der in unserem Budget liegt. Dort angekommen erfahren wir, dass nur mehr im Overflow Parkbereich was frei ist, stört uns nicht, denn dort kostet es nur mehr die Hälfte und es gibt am Gelände auch eine Saune und Whirlpool. Gesamtkosten pro Nacht: 36 USD. Glück gehabt! Wir sind von Sauna und Whirlpool so sehr begeistert, dass wir überlegen, noch eine weitere Nacht hier zu bleiben. Für morgen ist ja wieder eine Radtour geplant. Diesmal wird es ins ca 14 Kilometer entfernte Ucluelet, am anderen Ende des Pacific Rim Nationalparks gehen und ein paar kurze Wanderungen werden wir dazwischen auch absolvieren.
Eine tolle Gegend für Urlaub, dieses traumhaft schöne Vancouver Island!もっと詳しく
Pacific Rim Nationalpark
2022年8月29日, カナダ ⋅ ⛅ 20 °C
Am späten Vormittag fahren wir wie geplant mit unseren Radln nach Ucluelet, den südlichsten Zipfel des Pacific Rim Nationalparks. Dort wollen wir den Leuchtturm Trail entlang wandern. Ein eher kürzerer Wanderweg mit 3,5 Kilometern aber traumhafte Ausblicke auf malerische Buchten und das Meer erwarten uns. Heute ist deutlich mehr los als gestern, aber auf den weitläufigen Wanderwegen verrennt sich die ruhesuchende Menge an Leuten ganz gut. Mittaggegessen wird heute in einem kleinen Bistro eines Supermarktes. Endlich gibt es ein frisches Brathendl, es schmeckt leider nicht so gut wie am Marbacher Feuerwehrfest aber man kann leider nicht alles haben.
Am Weg zurück zum Campingplatz halten wir noch am Cedar Trail und bestaunen die bis zu 800 Jahre alten kanadischen Zedern. Nach einer halben Stunde sitzen wir aber schon wieder auf unseren Rädern und freuen uns schon auf die Sauna und den Whirlpool am Campingplatzgelände. Doch bevor wir den Spabereich nutzen, müssen wir erstmal eine ausgedehnte Siesta auf den Liegestühlen vor unserem Bus machen. Wir haben seit langem wiedermal unsere Markise ausgefahren und somit unser Lager richtig aufgeschlagen. Endlich mal ein wenig Gemütlichkeit zwischen all den Radausflügen, Wanderungen und Lauferlebnissen.
Aber so richtig können wir keine Ruhe geben, denn es gibt hier einfach zu viel zu entdecken. Am späten Nachmittag schnappen wir uns nochmals unsere Räder und fahren vom Campingplatz bis zum Long Beach, den Platz an dem wir gestern mit dem Auto geparkt haben. Somit haben wir den ganzen Pacific Rim Nationalpark mit unseren Radln erkundet. Am Long Beach werden Juttas Frisbee Künste perfektioniert und wir tauchen unere Füße in den eiskalten Pazifik. Ohne Neoprenanzug ist das schwimmen für uns hier nicht möglich. Einige wenige stürzen sich in die eisigen Fluten, unsere Hochachtung ist ihnen gewiss!
Zurück am Camingplatz wird nochmals der Spabereich genützt und um kurz vor Mitternacht fallen wir mehr als erledigt ins Bett.もっと詳しく
Tsawwassen
2022年8月30日, カナダ ⋅ ☀️ 21 °C
Gestern Abend hat Jutta noch spontan eine Surfstunde beim Campingplatz Office gebucht. Es war noch genau ein Platz frei. Ich habe Surfen schon ein paar Mal in Indonesien probiert und bin kein allzu großer Fan davon, deshalb werde ich am Vormittag entspannt den Bus putzen, eine Runde laufen gehen und ein paar Dinge etwas durch servicieren.
Jutta bekommt ihre ersten Surfstunden von zwei Surflehrern bei einer Gruppengröße von 6 Teilnehmern am Wickaninnish Beach. Sie war bisher noch nie surfen und deshalb freut sie sich schon sehr darauf, etwas Neues zu erleben. Um 9:15 fahren sie mit dem alten, türkisen Schulbus des Caminplatzes los. Schon ein paar Minuten später biegen sie von der Hauptstraße zum Strand ab. Jetzt gibt es für Jutta kein Zurück mehr. Das Wetter ist heute perfekt mit Sonnenschein und lauen Temperaturen und die Surflehrer geben gute Tipps. So kommt es, dass Jutta relativ schnell ein paar gute Wellen erwischt und mehrmals sogar am Bord aufstehen kann. In Juttas Erzählungen waren die Wellen riesig!! Ähnlich wie bei Fischern, bei denen der gefangene Fisch bei jeder Erzählung größer wird. Mit den dicken Neoprenanzügen ist der eisige Pazifik recht gut auszuhalten. Nach zirka 3 Stunden ist der Unterricht wieder vorbei und alle freuen sich auf den 38 Grad warmen Whirlpool am Campingplatzgelände. Jutta macht das Surfen großen Spaß und wir freuen uns schon sehr auf unsere weiteren Surferlebnisse im Süden, wenn das Wasser wärmer und die Lufttemperaturen um 10 Grad höher sind.
Zurück am Campingplatz habe ich beim Bus bereits alles für unsere Abreise aus Ucluelet vorbereitet. Wir schmieden aber noch ein paar Pläne für die nächsten Tage. Morgen ist ja unser 3.Hochzeitstag und wir wollten diesen eigentlich in Victoria auf Vancouver Island verbringen. Irgendwie haben wir aber derzeit keine Lust auf eine neue Stadtbesichtigung und deshalb entscheiden wir uns noch heute die Fähre retour aufs Festland nach Vancouver zu nehmen, um morgen ins Hochlager des Mount Baker aufzusteigen. Das Wetter und die Bedingungen sollen derzeit relativ gut sein. Also machen wir uns auf den Weg retour über Vancouver Island, bis nach Nanaimo, von wo unsere Fähre am Abend
ablegen wird.
Der Mount Baker ist eine ausgezeichnete Akklimatisierungstour für den Mount Rainier. Obwohl man nur bis ca 3200 Meter hoch kommt, hat man bereits viel Gletscherkontakt und es ist als relativ einfache Tour beschrieben, somit perfekt um Jutta wiedermal auf einen Gletscher zu führen.
Wir kommen gegen 17 Uhr am Fährterminal an. Leider ist auf der 18 Uhr Fähre kein Platz mehr für uns, deshalb müssen wir fast 3 Stunden auf die nächste Fähre warten. Mit unserem Camper Ludwig kein großes Problem für uns. Wir kochen uns zuerst etwas Gutes zu essen und danach schauen wir uns am I-Pad einen Film an. Die 3 Stunden Wartezeit vergehen wie im Flug. Aufgrund der späten Fähre erreichen wir Tsawassen erst kurz vor Mitternacht. Wir wollen aber morgen auf den Mount Baker, deshalb entscheiden wir uns, noch ein paar Kilometer, bis kurz vor die Grenze zu den USA, zu fahren. Kurz vor 1 Uhr stellen wir uns auf einen großen Walmart Parkplatz und fallen erledigt ins Bett. Auch heute ist wieder ganz viel passiert. Für morgen ist unsere Einreise in die USA geplant. Einreise in die USA ist immer ein etwas heikler Moment, denn man weiß oft nicht, womit man bei der Homeland Security rechnen muss. Wir haben von Campern gehört, denen an der Grenze das ganze Auto zerlegt wurde, weil ein Drogenhund irgendwas gerochen hat. Bei uns könnte er höchstens die Käsekrainer erschnüffeln und selbst die dürfen wir von Kanada nicht in die USA einführen. Es bleibt spannend..もっと詳しく
Adieu Kanada
2022年8月31日, カナダ ⋅ ☀️ 29 °C
Unsere letzte Nacht in Kanada haben wir auf einem idyllischen Walmart Parkplatz in Abbotsford verbracht. Wir sind erst sehr spät angekommen und in Abbotsford haben wir trotzdem noch sehr viele Obdachlose und offensichtlich drogensüchtige Menschen gesehen, deshalb haben wir einen beleuchteten Parkplatz mit etlichen anderen Campern aufgesucht. Man hat ein deutlich besseres Gefühl wenn Gleichgesinnte neben einem parken und in einer heiklen Situation jemand verfügbar ist. Es macht auch ein gutes Gefühl, wenn unser Bärenspray immer verfügbar ist. Dieser Spray hilft nämlich nicht nur gegen wildgewordene Grizzly Bären.
Am Vormittag kaufen wir noch ein paar Dinge in Kanada ein, von denen wir glauben, dass sie in Amerika teurer sind. Wir müssen aber sehr aufpassen, denn Fleisch, Obst, Gemüse dürfen von uns nicht über die Grenze transportiert werden. Wir schaffen auch endlich den Weg zum kanadischen Postamt und können nun endlich unsere Karten in die Heimat an unsere Liebsten schicken. Möchtet ihr gerne wissen wie lange wir die Karten mittlerweile bei uns im Auto haben? Nur ein kleiner Tipp, auf den Karten ist noch der Denali abgebildet, den wir bereits vor etlichen Wochen in der Mitte von Alaska besucht haben.
Nun ist alles erledigt und wir starten los zur 5 Kilometer entfernten Grenze. Der Abschied von Kanada fällt uns leider gar nicht leicht, denn wir haben nun zirka 3 Monate in Kanada verbracht und wurden von diesem Land und seinen Bewohnern großartig aufgenommen, wir durften unglaubliche Natur bewundern und kommen sicher ganz bald wieder hier her zurück!
Die Wartezeit an der Grenze beträgt heute zirka 45 Minuten für uns. Der Grenzbeamte ist gleichalt wie wir und er fragt uns nur ein wenig über unsere Reiseroute der vergangenen Wochen und der kommenden Wochen aus, fragt uns seine obligatorischen Fragen bzgl Lebensmittel, Waffen, Drogen und Bargeld und 5 Minuten später ist der Grenzübertritt per Landweg von Kanada in die USA für uns erledigt. Das ging ja einfach, dachten wir uns. Gott sei Dank blieb uns die Visite vom Drogenhund erspart, der uns mit großer Sicherheit das ganze Auto schmutzig gemacht hätte.
Unser Weg geht weiter Richtung Südosten, denn wir wollen heute noch das Hochlager vom Mount Baker erreichen. Dafür müssen wir aber ab der Grenze noch zirka 2 Stunden Fahrt hinter uns bringen. Im Visitor Center in Maple Falls und in der lokalen Ranger Station holen wir uns noch die letzten Infos. Leider erfahren wir bei den Rangern, dass gleich am Beginn der Zufahrtsstraße zum Berg ein Bach beim letzten Unwetter die Straße weggespült hat und sich unser Zustieg deshalb um 7,5 Kilometer und 600 Höhenmeter verlängern wird. Die Straße ist dort nur ganz am Rand passierbar, an ein vorbei kommen mit dem Auto ist also nicht zu denken. Mit dem schweren Rucksack ist der jetzige Zustieg von gesamt zirka 15 Kilometern und 1450 Höhenmetern nicht mehr auf die leichte Schulter zu nehmen. Der Beginn des Trails hinauf zum Anfang des Gletschers ist wunderschön. Außer uns ist keiner hier unterwegs. Absolute Wildnis und absolute Einsamkeit, was kann man sich schöneres wünschen? Wir gehen lange durch den hunderte Jahre alten Zedernwald, kommen an beeindruckenden Wasserfällen vorbei und genießen ab der Hälfte einen großartigen Ausblick auf drei verschiedene Gletscher. Was für eine Traumtour! Nach fast 4 Stunden wandern kommen wir im höchsten Zeltlager vor dem Gletscher an. Der Himmel verfärbt sich schön langsam rot/orange, denn bis zum Sonnenuntergang dauert es nun nicht mehr lange. Wir suchen uns einen geraden Platz aus, auf dem schon viele andere vor uns gezeltet haben und einen tollen Windfang aus Steinen errichtet haben. Ein glasklarer Bach rinnt direkt an unserem Zelt vorbei. Ein kleines Stück weg von uns hat eine 5 köpfige Gruppe ihre Zelte aufgeschlagen. Es stellt sich heraus, dass 2 von dieser Gruppe Bergführer sind und sie kommende Nacht um 2 Uhr mit ihren 3 Kunden zum Gipfel des Mount Baker aufbrechen wollen. Das trifft sich wirklich sehr gut für Jutta und mich, denn im Dunklen durch ein uns unbekanntes Gletscherspaltenlabyrinth durchfinden gehört nicht zu unseren liebsten Aufgaben, deshalb ist es in so einem Fall immer gut, wenn man ortskundige Seilschaften vorausgehen lässt. Wir haben ja keinen Stress. Die 5 köpfige Gruppe ist bereits seit 3 Tagen hier im Lager. Sie haben einen Hochtourenkurs mit Gletscherkunde, Spaltenbergung und Überleben im Feld absolviert. Alle haben einen Haufen Fertignahrung dabei aber sie erzählen uns, dass sie diese Bergsteigernahrung schon bald nicht mehr sehen können. Das schon am Abend des dritten Tages? Da wird es für sie wohl nichts mit der Karriere auf höheren Bergen, an denen man wochenlang nur von diesen Päckchen lebt.
Jutta und ich stellen schnell das Zelt auf und sortieren die für morgen benötigte Ausrüstung. Seil, Karabiner, Steigeisen und Eisschrauben, hoffentlich haben wir nichts vergessen. Wir planen unseren Abmarsch für 2 Uhr morgens, um mit der 5 köpfigen Gruppe gut aufschließen zu können. Wir schlüpfen nun schnell in den Schlafsack, denn es ist schon 21 Uhr, in 4 Stunden läutet unser Wecker. Ein schöner 3. Hochzeitstag geht zu Ende!もっと詳しく
Mount Baker Summit
2022年9月1日, アメリカ ⋅ ☀️ 20 °C
Um 1 Uhr klingelt der Wecker. Müde kriechen wir aus den Schlafsäcken und dem Zelt. Wir sind schnell abmarschbereit, aber die Gruppe, der wir ja hinterher gehen wollen braucht eine gefühlte Ewigkeit. Erst um halb 3 geht es endlich los. Nach 10 min sind wir an der ersten Wand. Zum Glück sehe ich in der Finsternis nicht wie steil diese ist, aber Michi hat sich den Weg schon am Vortag angesehen. Die Wand ist normalerweise nicht so steil, weil sonst mehr Schnee liegt. Heuer, vor allem am Ende der Saison ist der ganze Schnee schon weg und deshalb ist es jetzt so steil und vor allem ist hier jede Menge Blankeis, juhu. Das heißt wir müssen uns mit Eisschrauben mühsam hochsichern. ein wenig mühsam ist auch, dass sich am ganzen Berg keine einzige Markierung befindet bzw keine einzige Spurt am Gletscher zu finden ist. Da die Gruppe aber vor uns so lange braucht haben wir ja genug Zeit um gute Stände zu bauen. Immer wieder müssen wir warten bis die Gruppe fertig ist. Normalerweise machen wir das nicht so, aber da die Verhältnisse bereits so schlecht sind gehen wir lieber auf Nummer sicher und bleiben hinter der Gruppe und lassen ortskundige Bergführer voraus gehen. Sich einen Berg hoch zu warten ist normalerweise nicht unser Bergsteigerstil, manchmal gehts leider nicht anders. Als wir dann auf dem Gletscher sind wollen wir das erste Mal überholen, weil wirklich nichts weiter geht. Kurz darauf sehen wir, dass wir keinen guten Weg gewählt haben und die Gruppe einen anderen Weg über die Spalten nimmt, deshalb drehen wir wieder um und bleiben noch einmal hinten. Erst hoch oben am Sattel überholen wir dann. Es geht nun ein Stück auf einem breiten Grat hoch und dann kommt noch einmal eine extrem steile und hart gefrorene Gipfelwand, die Roman Wall. Wieder müssen wir sichern und das dauert mit dem 30m Seil ziemlich lange. Oben angekommen ist es gar nicht so leicht über den Schrund drüber zu kommen. Das Gestein ist sehr brüchig und es ist sehr viel Blankeis darunter. Endlich sind wir über dem Schrund und jetzt trennen uns nur noch ein paar hundert Meter vom Gipfel, die wir am relativ flachen Gipfelplateau schnell zurück legen können. Wir sind die einzigen am Gipfel. Oben weht ein eiskalter, starker Wind und wir bleiben nicht lange. Es ist noch ein langer Abstieg bis zum Zeltplatz und deshalb schauen wir, dass wir zügig weiterkommen. Am Schrund angekommen sehen wir die 5 köpfige Gruppe. Sie kämpfen sich grad das Steilstück hoch. Der Bergführer beschließt aber, dass am Bergschrund für die Gruppe heute Schluss ist, denn seine Gäste sind leider seit Stunden etwas über dem Konditionslimit unterwegs und auch auf sie wartet noch ein langer Abstieg. Somit waren Michi und ich die Einzigen, die von dieser Seite aus heute den Gipfel erreicht haben.
Der Abstieg über das erste Steilstück ist genauso mühsam wie der Aufstieg. Wir kommen nur sehr langsam voran, weil wir viel sichern mussten und sind dann schlussendlich sehr froh, als wir endlich unten am Gletscher sind. Der erste Teil des Gletschers hat noch viel Schnee und man kommt gut über die Spalten. Weiter unten werden die Spalten mehr, aber auch hier geht es gut. Interessant ist, dass wegen der mittlerweile sehr starken Sonneneinstrahlung keine Aufstiegsspuren von uns mehr sichtbar sind und wir nun mit gps navigieren müssen um durch das Spaltenlabyrinth zu finden. Am Ende kommt noch das letze Steilstück und das ist dann der mühsamste Teil der Tour. Die Steilheit, das Blankeis und die Spalten machen es uns schwer einen guten Weg zu finden. Am Ende waren wir gesamt 14h unterwegs. Das Warten auf die Gruppe und die schwierigen Passagen haben viel Zeit gekostet. Eigentlich wollten wir ja noch bis zum Auto absteigen. Aber nach dieser langen Tour (1600hm - fast wie daheim der Glockner als Tagestour) beschließen wir noch eine weitere Nacht im Camp zu verbringen. Wasser haben wir dank der vielen Gletscherbäche mehr als genug. Nur das Essen wird schon knapp, bis morgen reicht es aber gerade noch. Ein wenig fasten schadet uns nicht, obwohl der Hunger groß wäre. Michi hat auf der heutigen Tour laut seiner Suunto Uhr 4500kcal verbraucht, dazu noch 2000kcal Grundumsatz. Wir teilen uns ein Päckchen Instantnudeln mit ca 550kcal und sind fast satt. 😃
Die andere Gruppe kommt 2h nach uns im Camp an und auch sie bleiben noch eine weitere Nacht und wollen wie wir erst morgen Vormittag absteigen. unsere Zeltnachbarn sind heute fix und fertig und wir sind uns sicher, dass sie heute genau so gut schlafen werden wie wir. Müde und glücklich über den Gipfelerfolg schlafen wir früh ein.もっと詳しく
Baker Teil 2
2022年9月1日, アメリカ ⋅ ☀️ 20 °C
Noch mehr Fotos zum Gipfelerfolg am Baker
Abstieg vom Baker
2022年9月2日, アメリカ ⋅ ☀️ 31 °C
In der Nacht wird der Wind immer stärker. Michi schläft trotzdem sehr gut, ich leider überhaupt
nicht. Um 8 Uhr stehen wir schließlich auf und versuchen bei dem starken Wind unser Zelt
abzubauen. Gar nicht so einfach. Die Rucksäcke sind wieder gut gefüllt und los geht´s. 12,5km und 1300hm Abstieg liegen vor uns. Nach 3 ¼ Stunden kommen wir hungrig beim Bus an. Schnell machen wir uns ein paar Erste Hilfe Käsetoasts. Wir sortieren grob alles aus den Rucksäcken und fahren zurück zum Visitor Center nach Maple Falls. In unserer Camping APP sind leider in dieser Region so gut wie keine Campingplätze eingezeichnet, deshalb wollen wir beim Visitor Center nachfragen. Wir erfahren, dass am Montag Labor Day ist, ein großer Feiertag in den USA und deswegen sind an diesem verlängerten Wochenende alle Campingplätze bis auf den letzten Platz ausgebucht. Am Silver Lake etwa 10 Minuten entfernt versuchen wir dennoch unser Glück. Aber leider ist tatsächlich alles voll. Da wir aber schon einmal da sind gehen wir im See schwimmen und legen uns für ein paar
Stunden in die Sonne und genießen einfach den Moment. Dort gibt es auch gratis Duschen, sogar mit Warmwasser. Frisch geduscht fühlen wir uns gleich wie neugeboren. Die Nacht müssen wir aber leider wo anders verbringen. Wir entscheiden uns für den Parkplatz bei einer kleinen Bücherei zwei Orte weiter westlich.もっと詳しく
Everett
2022年9月3日, アメリカ ⋅ ⛅ 20 °C
Nach der anstrengenden Tour schlafen wir beide sehr gut. Früh am nächsten Morgen sieht Michi wie eine junge Frau alleine am selben Parkplatz wie wir versucht ein großes, teilweise kaputtes Zelt aufzustellen möchte. Alleine ist das fast unmöglich und deshalb hilft ihr Michi. Sie kommt jeden Samstag hierher und verkauft regionales Gemüse von verschiedenen Bauern aus der Umgebung. Michi hilft ihr beim Aufstellen ihres Verkaufsstandes. Dafür bekommen wir anschließend überraschender Weise einen großen Teil unseres Einkaufes gratis. 😃
Danach fahren wir in Richtung Everett, denn wir wollen dort jemanden besuchen. Michi hat vor langer Zeit, noch laaaange vor unsrer Reise, Kontakt mit Alex Smith aufgenommen. Alex vermittelt Wohnmobile an Europäer und hilft bei der Anmeldung und Versicherung der Fahrzeuge in den USA und er schreibt immer in seinen Blogbeiträgen, falls jemand der Reisenden in der Nähe von ihm ist, sollen diese mit einer Kiste Bier bei ihm vorbei schauen. Das braucht er meinem Mann nicht zwei Mal sagen. 😂
Davor machen wir aber noch einen kurzen Abstecher ins Everett Outlet Center, denn das liegt "zufälligerweise" auf dem Weg, Jutta hat navigiert. 😃 Das Outlet Center ist wie bei uns das Outlet Center in Pandorf. Da am Montag Feiertag ist, ist heute besonders viel los. Die Leute stehen vor manchen Geschäften sogar Schlange um reinzukommen. Michi ergattert im Levi’s Shop 2 Jeans um ca 100 Dollar. Ein gutes Schnäppchen, verglichen zu Österreich. Nach ein paar Stunden haben wir genug von dem Trubel und wir fahren zu Alex und seiner Familie. Alex erzählt, dass sie fast jeden Tag Besuch von Reisenden bekommen. Im Moment haben sie auch noch eine große Baustelle im Garten, denn sie bauen eine große Terrasse. Alex wirkt sehr gestresst und auch seine Frau steht sehr unter Strom, denn die beiden kleinen Kinder brauchen sehr sehr viel Aufmerksamkeit. Obwohl wir uns sehr nett unterhalten, fühlen wir uns etwas unwohl und fehl am Platz. Alex lädt uns nach ein paar Bier sogar für die nächsten Tage zu einer Poolparty und zu seinen Eltern zu Abendessen ein, aber da wir das Gefühl haben, dass dies sehr unpassend wäre, lehnen wir dankend ab. Netterweise können wir bei ihnen in der Einfahrt übernachten. Eine interessante Begnung mit vielen tollen Geschichten über die Reisen von Alex und seiner Familie rund um die Welt.もっと詳しく
Seattle
2022年9月4日, アメリカ ⋅ ⛅ 24 °C
Am Morgen wirkt es leider so, als wären sie froh, dass wir wieder weiter fahren, denn es haben sich schon die nächsten Reisenden angemeldet und werden in ein paar Stunden ankommen. Eine ganz eigenartige Stimmung. Wir haben noch keine genauen Pläne für heute und brauchen Internet um zu recherchieren. Deshalb halten wir beim nächsten Supermarkt und schmieden Pläne. In Seattle gibt es nur einen einzigen Campingplatz und der ist eigentlich nur ein Parkplatz ca 30 Minuten außerhalb der Stadt. Wir entscheiden uns gegen den Campingplatz um 50 Dollar pro Nacht und fahren direkt in die Stadt und finden sogar Parkplätze ohne Kurzparkzone. Diese sind nicht nur gratis, sondern auch noch sehr zentral gelegen. Zum Glück ist noch etwas frei. Zur bekannten Space Needle geht man nur 15
Minuten zu Fuß. Zuerst erkunden wir die nähere Umgebung und dann sehen wir uns die Space
Needle aus der Nähe an. Die Distanzen sind überschaubar und daher erkunden wir die Stadt weiter zu Fuß. Zuerst gehen wir zum Olympic Sculpture Park. Dieser liegt am Meer. Entlang der Küste geht es weiter zum Cruise Terminal, zum Seattle Riesenrad und zum Pice Place Market. Der Markt hat leider schon geschlossen. Am Heimweg gönnen wir uns eine Pizza und ein Bier und genießen dann den restlichen Abend zu Hause im Bus.もっと詳しく
Seattle die 2.
2022年9月5日, アメリカ ⋅ ☀️ 23 °C
Heute ist Labor Day in Amerika. Ein großer Feiertag bevor hier die Schule wieder losgeht.
Ausgeschlafen starten wir wieder zu Fuß Richtung Space Needle. Eigentlich wollen wir zuerst ins POP Museum, aber nachdem so schönes Wetter ist beschließen wir zuerst wieder zum Meer zu gehen und dann noch in die Richtung der großen Sportstadien zu marschieren. Beim T-Mobile Stadium, dem Heimatstadium der Seattle Mariners, des lokalen Baseballteams, sehen wir, dass heute ein Spiel stattfindet. Spontan beschließen wir uns das Spiel anzusehen. Die billigsten Tickets kosten nur 10 Dollar und wir bekommen noch 2 Karten. Vor dem Spiel gönnen wir uns noch typische Seattle Hot Dogs (ein normaler HotDog mit angebratenen Zwiebeln) und gehen dann ins Stadium. Wir haben
beide keine Ahnung von Baseball und haben noch nie ein Spiel gesehen. Schnell googlen wir die Spielregeln, damit wir zumindest eine Grundahnung haben. Das Spiel ist leider nicht sehr spannend und am Ende gewinnen die Chicago White Sox, also die gegnerische Mannschaft. Fans erzählen uns, dass es normalerweise actionreicher und spannender bei einem Baseballspiel zu geht. Im Stadium
herrscht trotzdem eine gute Stimmung und auch nachdem die Seattle Mariners verloren haben
herrscht keine schlechte Stimmung. Langsam schlendern wir retour zu unserem rollenden Zuhause. Am Weg zurück schauen wir uns noch China Town und Downtown Seattle an. Wie schon in Vancouver und anderen großen Städten gibt es hier in Seattle wieder extrem viele Obdachlose und Drogensüchtige. Es wird auf offener Straße gedealt und auch die Drogen wie Heroin, Crystal Meth und Crack werden ohne größere Blöße mitten auf den Straßen konsumiert. Man hat aber als Tourist beim Vorbeigehen keinerlei Probleme dass man angepöbelt wird oder dergleichen. Ab und zu wird man um einen Dollar angeschnorrt, aber mit dem können wir ganz gut umgehen. Solange sich die Spaziergänge auf den Tag beschränken ist es ok, nachts würde es mit Sicherheit anders ausschauen. Wir bemerken aber, dass die Stadt insgesamt sehr dreckig ist und es kaum Mistkübel gibt. Auch
öffentliche Toiletten sind Mangelware. Am Ende des Tages haben wir 16km zurückgelegt und fallen müde ins Bett. Ob wir eine Reiseempfehlung für Seattle abgeben können sind wir uns noch nicht so ganz sicher.もっと詳しく




























































































































































































































