Camino zu Fuss 253 kn von Oporto nach Santiago de Compostela Read more
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  • Day 11

    Arcade bis Pontevedra ca 16 km

    September 15, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 24 °C

    Losung:
    Lasst uns dem Nächstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.
    (Römer 14,19)
    Nach einem guten Frühstück, (du merkst, das ist mir wichtig, auch im Alltag lege ich Wert darauf , nicht mit leeren Magen los zu gehen) mit Tortilla, Kaffee und den üblichen süssen Teilchen, die es in Portugal und oft in Spanien zum Kaffee dazu gibt , zahlen wir und wollen nach Toilettengang los. Da kommt die nette Dame hinter der Theke vor zu mir und gibt mir in Alufolie gewickelt , zwei Stücke Kuchen mit den Worten , buen Camino and much Power. So lieb!
    Wir freuen uns sehr.
    Strahlend gehen wir los, einige PilgerInnen sind bestimmt schon länger unterwegs, überholen uns.
    Wir sind also so um 9:30 Uhr auf dem Weg aus dem Ort hinaus.
    Und schon geht es hinter der Brücke durch den nächsten Ort stramm bergauf.
    Im Cafe haben wir die nächste Unterkunft in Pontevedra gebucht, eine Herberge , Zweibettzimmer , geteiltes Bad.
    Und so gehen wir wie die meiste Zeit bergauf , bergab...
    durch Felder, Weinbaugebiete, gefühlt hat jedes Haus seinen eigenen Stöcke, an Ständen vorbei, wo für die PilgerInnen Getränke und Obst und Schnickschnack angeboten wird, ein Stand, da erklärt der Besitzer den besseren Weg , nicht an der grossen Straße , sondern an einer Kirche vorbei ( ob wir das wirklich richtig verstanden haben, mag ich bezweifeln, aber irgendwann kam auch mal ein Kirchlein), und er hatte einen Stempel ( my own, Nobody has this).
    Wir wandern weiter , hügelaufwärts und es wird warm.
    Zwischendurch geht es über eine riesige Baustelle, anscheinend wird da eine riesige Straße durch die Landschaft gebaut. Schweres Gerät fährt da rum.

    Gut ,das wir viel zu trinken mit haben. Vorbei geht es an einem Dudelsackspieler, der natürlich auch den üblichen Schnickschnack verkaufen will, aber dafür spielt er auch noch schön, dafür bekommt er was in den Hut.
    Und dann endlich kommt ein Fluss, an dem wir schattig entlang wandern.
    Und so kommen wir nach Pontevedra.
    Dort am Ortsrand finden wir ein Restaurant, in dem auch Einheimische essen, wir bestellen das Pilgermenue mit Sardinen, Spanischen Kartoffelsalat, und Scholle. Mit Kaffee und Getränken und Brot 10 €.
    Lecker. Und preiswert.
    Was für Portionen!
    Nochmal 2,5 km zu unserer Unterkunft, die Gott sei Dank neben der Altstadt liegt.
    Die Neustadt ist fürchterlich, mit Bausünden neben Altbauten, voller Verkehr.
    Unsere Pension liegt wirklich 50 m von der Altstadt entfernt , ein Katzensprung. Unser Zimmer ist im dritten Stock ohne Fahrstuhl, puh, die müden Muskeln kreischen.
    Aber das Zimmer ist bezaubernd mit Balkon zur Straße ( was sich abends als laut herausstellt) mit Blick zur Altstadt.
    Wir lassen uns eine Empfehlung für das morgige Frühstück geben.
    Und dann ;
    wieder duschen ,kurz ausruhen und los zum Sightseeing.
    Pontevedra hat eine sehr schöne , trubelige , belebte Altstadt, das muss eine PilgerIn erstmal verdauen nach der eigentlichen Stille und dem Vorsichhergehen.
    Aber sie ist schön,
    wir essen ein Frozen Yougurt Eis und ein Stück Pizza auf die Faust auf einem großen Platz, wo mindestens eine Million Tauben von Grossvätern mit ihren Enkeln gefüttert werden.
    Die Tauben setzen sich auf die Köpfe der Kinder und sind soviele, ich finde das eklig.
    Aber nun gut , so verschieden kann das sein.
    Wir trinken auf der Strasse in einer Bar noch Limo und kommen mit einer Deutschen ins Gespräch, als sie uns bittet, ein Foto von ihr zu machen, weil sie soviel fotografiert , aber nie sich. Sie pilgert allein, und geniesst das sehr, sie hat 3 Kinder und einen Job, der wohl ziemlich fordert und nun hat sie 3 Wochen nur für sich.
    Danach wandern wir langsam wieder Richtung Pension, mäanden durch die Altstadt -Straßen , und wissen eigentlich nicht mehr , wo wir genau sind, aber egal , wir finden bestimmt eine Ecke , die ich wiedererkenne und dann finden wir auch zurück.
    Und so ist es auch. Erschöpft fallen wir in unsere Betten...
    Stimmung zufrieden und froh, soviel Schönes zu sehen und zu erleben.
    Müde. Der Schlaf ist gut und erholsam, trotz der jeden Tag fremden Betten.

    Unterkunft:
    Herberge Santa Clara, netter Empfang, schönes 2 Bettzimmer, Betten bezogen, Handtücher, geteiltes Bad, und 2 Extratoilette, gleich an der Altstadt, Nähe Camino.
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  • Day 12

    Pontevedra nach A Portela, ca 10 km

    September 16, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Losung:
    Mein Volk wird in friedlichen Auen wohnen, in sicheren Wohnungen.
    (Jesaja 32,18)

    In Pontevedra wurde uns ein Lokal , das Orange , empfohlen für Frühstück.
    Hm , ich weiß ja, das die Portugiesen und die Spanier anders frühstücken, aber es gibt da nur Kaffee und Churros und... Kekse.
    Ähm , nicht wirklich das , was für eine Wanderung Kraft spendet.
    Also trinken wir Kaffee, futtern die dazu gestellten Churros , packen unsere Sachen und gehen zur Bäckerei zurück und kaufen uns belegte Baguette ( Konsistenz von Hotdogbrötchen, aber gut belegt)
    Die futtern wir , als wir eine Bank finden , da sind wir schon auf dem Camino und über die Brücke....
    Und wir beobachten die Massen an PilgerInnen , die da an uns vorbei gehen.
    Es ist Freitag, da kommen auch die PilgerInnen dazu , die in 3 Tagen durchlaufen bis Santiago.
    Wir aber haben Zeit, und gehen, nachdem wir die Brote gegessen haben, los .
    Wie immer werden wir hintenrum in kleinere Nebenstraßen geleitet, wieder Zickzack durch den Ort und bergauf. Wie soll es anders sein!
    Es ist schon ganz schön warm.
    Und wieder kommen wir an einer Kirche mit Friedhof vorbei, leider keine öffentliche Toilette...
    der Friedhof ist angelegt wie die anderen in Spanien , besonders finde ich hier, das alle Grabmale verglast und abgesperrt sind.
    In San Amaro gibt es ein Cafe, da sind ganz viele PilgerInnen, zu Fuss oder auch die RadfahrerInnen. Es wirkt fast wie so eine Berghütte , wo alle zusammen kommen und eine Jause brauchen.
    Pilgern per Rad gilt auch, aber dann sind 200 km gefordert für die Compostela , die Urkunde.
    Zu Fuß , habe ich ja schon erwähnt, reichen 100 km, die nachgewiesen werden müssen.
    Wir trinken einen Kaffee, J. bekommt Tortilla, ich noch eine Coca zero ( soviel Cola wie hier auf dem Camino trinke ich das ganze Jahr sonst nicht).
    Ich versuche die Herberge in A Portela zu erreichen.
    Habe Jorge am Apparat , Herberge ist full, er hat nur 2 Matratzen im Saal.
    Ja , sage ich, Hauptsache , Dach über dem Kopf und nicht mehr lange gehen müssen. Jorge möchte , das ich ihn noch eine WhatsApp schicke, das mache ich und bekomme prompt auch eine Bestätigung der Unterbringung. Juhu!
    Wir kommen ca 14 Uhr in der Herberge an, die wirklich außerhalb von allem liegt, ruhig, ländlich...nichts zu kaufen...
    Jorge sitzt auf einer Mauer vor der Herberge und sagt, das sie erst um 15 Uhr aufmacht.
    Okay ,sagen wir ,wir wollen nur in den Schatten und ausruhen.
    Und so nutzen wir die Zeit, waschen Wäsche, es gibt Wäscheleinen, und bei dem Wetter sind die Sachen bestimmt schnell trocken.
    Faulenzen , Füsse hochlegen....
    Eine junge Frau ( Luisa) trudelt kurz nach uns ein,
    Sie erzählt , dass heute der härteste Tag sei.
    Am Abend sind wir dann insgesamt 20 Leute,
    Luisa trifft eine alte Pilgerbekannte ,
    wir essen alle zusammen , es gibt Wein und Wasser, Nudeln, 2 verschiedene Suppen.
    Pedro erklärt die Regeln der Camino- Gemeinschaft in dieser Herberge, alle helfen mit auf und abzudecken.
    Wir klönen , erzählen von unseren Wegen , teils , was wir beruflich machen .
    Und wie immer , alle sind geschafft und müde von den längeren oder auch kürzeren Wanderungen und gehen relativ früh zu den Betten/Matratzen.
    Pedro kommt nochmal und sagt allen gute Nacht und buen Camino.
    Das Matratzenlager füllt sich, weil noch 4 Leute aus dem Schlafsaal auswandern. Aber es ist okay, wie immer schlafe ich mit Ohrstöpseln.
    Heute nehme ich eine Baldrian, damit ich schneller weg bin.
    Stimmung ist sehr gut, so stelle ich mir Pilgerleben vor, Gemeinschaft , das Miteinander...

    Unterkunft : Albergue APortela, Schlafsaal, Matratzenlager, Küche, alles gegen Donation.
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  • Day 13

    A Portela bis Caldas de Reis, ca 15 km

    September 17, 2022 in Spain ⋅ 🌧 18 °C

    Losung: So zieht nun als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld.
    (Kolosser 3,12)

    Heute morgen wuselt es schon im Schlafsaal, im Dunkeln. Es muss noch früh sein, aber in Spanien ist es eine Stunde später als in Portugal. Also haben wir wohl so halb 8. Als alle raus sind, stehen auch wir auf und machen uns fertig. Packen alles zusammen und gehen zum Haupthaus, wo wir die meisten von gestern Abend noch treffen. Frühstück machen alle selbst, es gibt Weissbrot , Marmelade finde ich im Kühlschrank, Kaffee macht mir Raimond aus Litauen im Espressokocher. Milch gibt es auch und Obst steht auch bereit. All das gegen Spende, wie auch die Übernachtung und das Essen am Abend .
    Danach rappeln sich nach und nach alle auf und gehen los, mal zu zweit, Mal allein. Auch wir gehen los, wenden uns aber im Gegensatz zu den meisten anderen , die grade auch loswandern, nach links. Und kommen so als Abkürzung vor Raimond und der Australierin , die aber in Belfast lebt , auf den Camino. Die beiden wundern sich, sie sind vor uns losgegangen und nun sind wir vor ihnen. Ein kurzes Stück gehen wir zusammen, aber beide sind schneller und wollen heute 30 km gehen. Ach, uns reichen so 15 bis 18.
    Wir kommen an einem Cafe vorbei ,wo schon ein paar aus der Herberge sitzen, auch wir trinken dort eine. Kaffee.
    An der Straße geht ein Weg vom Camino weg zu Wasserfällen. bei Briallos.
    Die wollen wir sehen, also machen wir diesen kleinen Umweg.
    Schön, denn wir sind bis auf 2 Radler allein.
    Als wir zurück zum Camino gehen, biegen 2 Reisebusse in die Straße ein. Puh!
    Neben der Straße geht ein Weg , schmal , aber nicht auf der Straße.
    Der biegt auch bald ab ,zwischen Felder und Weinstockfelder, wo zwischendurch dann witzige Gurken und Riesenkürbisse wachsen.
    Ich pflücke eine Rebe, und die Trauben schmecken so süß und bisschen nach Marzipan. So lecker!
    Mittags ereichen wir eine Cantina, nett mit kleinen Blockhütten, und einem 4er Schlafsaal, mit MiniPool und einem tollen Garten, total nett und ruhig. Hatten wir das gewusst, vielleicht hätte ich uns da eingebucht. So gibt es nur (!) ein leckeres Pilgermenue und weiter geht es gestärkt nach Caldas de Reis.
    Wir finden schnell unsere Unterkunft, Gott sei Dank mit Fahrstuhl im 4 Stock, es ist eine Art Appartement mit 3 Doppelzimmern und einem geteilten Bad. Nur 2 Zimmer sind belegt, und das belegte Zimmer neben uns hat wohl ein eigenes Bad.
    Jedenfalls ist es hellhörig und wir hören erstens jedes Wort und zweitens das Wasser rauschen
    Wieder mal gut für uns.
    Wir machen uns fertig und gehen durch den Ort spazieren.
    Danach ruhen wir uns bisschen aus, gehen wieder los, trinken etwas am Fluss, und gehen dann zu einem Burger- laden zum Essen. Es ist gut besucht. Mann bestellt Pizza , ich eine Burger und Salat.
    Mein Salat kommt ( 4 €) mit 3 Kopfsalatblättern, 1/2 Tomate ( wenn es wirklich so viel war) in 3 hauchdünne Scheiben geschnitten und 1 halber Zwiebkring, mit in Plastik abgepacktem Essig und Öl.
    Der Burger war lecker, die glasierten Zwiebel waren stinknormale, trockene Rostzwiebeln. ( Aber 9 € finde ich übertrieben)
    Als ich fertig bin mit essen, hat Mann seine Pizza Proscuitto immer noch nicht. Am Nebentisch sind 3 Frauen, haben jede eine Pizza bestellt, eine bekommt sie, als die 2 endlich kommt , ist diese wohl in der Mitte roh, die Dritte bekommt ihre, kurz nachdem alle ihre Pizzen aufgegessen haben, selbst die zurück gegangene und dann wiedergebrachte nicht mehr rohe Pizza war da schon gegessen.
    Dafür ist an dem anderen Nebentisch ein junger Mann viel später nach uns gekommen ,bekommt aber zeitgleich mit mir seine Pizza. Hä?
    Und es warten Leute , das Tische frei werden. Da bauen die Kellner noch 2 Tische mehr auf. Dabei sind sie schon so überfordert.
    Naja, irgendwann nach 1,5 Stunden kommt die Pizza, sie schwimmt in Käse, so das der Schinken nicht mehr zu schmecken, geschweige den zu finden ist.
    Ich schreibe eigentlich nie negative Bewertungen, wenn ich was Negatives finde, dann schweige ich, wenn ich was Positives sagen kann, mache ich das.
    Diesmal.sirzen wir noch im Leo in Caldas de Reis und ich schreibe die Bewertung. Mit einem dicken Minus und der Empfehlung, dieses Lokal zu meiden.
    Schade, denn der Standort ist gut, mitten in der Stadt.
    So gehen wir dann ins Bett.
    Und morgen geht es noch ein Stück weiter Richtung Santiago...

    Unterkunft : Aljolamiento Caldas de Reis.
    2 Bettzimmer , geteiltes Bad , ca 45 €, Fahrstuhl, bezogene Betten, geteiltes Wohnzimmer, kein eigener Fernseher, kein Essen, keine Küche
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  • Day 14

    Caldas de Reis bis Pontesecures,ca 19 km

    September 18, 2022 in Spain ⋅ 🌧 18 °C

    Losung :
    Nach dem Wort des HERRN brachen die Israeliten auf, und nach seinem Wort lagerten sie sich.
    (4.Mose 9,18)

    Alles , was ihr tut mit Worten und Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater , durch ihn.
    (Kolosser 3,17)

    Huch, ich wache von selbst um halb acht auf, ist ja fast wie ausschlafen .

    Also flott unter die Dusche, packen und los.
    Die erste Panedaria/Pastelaria ist brechend voll, auch draußen sitzen an allen Tischen PilgerInnen und RadlerInnen, die Schlange ist lang.
    Da gehe. Wir einfach über die Straße zu einer leeren Bäckerei.
    Okay , die Auslagen und Schubläden sind leer? Und als die beiden VerkäuferInnen so voller Sonntagsmorgenslust scheinen, wissen wir , warum diese Bäckerei so leer ist. Aber es liegt noch eine halbe Tortilla in der Auslage,, das reicht uns , mit einem Kaffee Grande und den zwei Mini-süssteilchen , die es zum Kaffee dazu gibt...reicht uns für die erste Etappe und auch die Tortilla von gestern gibt erstmal Kraft...
    gibt bestimmt nochmal Café auf der Strecke.
    Dann los durch Caldas de Reis, flott sind wir außerhalb des Ortes im Grünen. Massenwanderung, aber das ist uns ja schon gestern aufgefallen.
    Jetzt laufen halt alle Caminos aus Portugal zusammen plus die , die 'nur' 100 km gehen und die WochenendpilgerInnen.
    Also haben wir gestern alle Stationen bis Santiago durchgeplant und auch in Santiago schon für 2 Nächte gebucht.
    Aber jetzt geht es, wie die letzten Tage auch schon, bergauf , bergab...
    Dann kommen wir nach 8 km an einem Café vorbei, brechend voll.
    Wir treffen dort ein deutsches Pärchen, das wie so oft beim Pilgern uns schon öfter überholt hat oder wir sie.
    Sie schultern gerade ihre Rucksäcke und weisen uns auf die Schlange hin.
    Die Frau hat eine halbe Stunde gebraucht, um auf die einzige Toilette zu kommen, und es gibt nur eine für alle, neben der offenen Küche.
    Lecker. Wir gehen weiter.
    Ich gehe lieber in den Wald.... Nur das mit dem Wald ist irgendwie doof, da ja Massen um uns rum wandern.
    Nach ein paar wenigen Kilometern kommt noch ein Café, dort ist ganz witzigerweise, obwohl alle für Getränke usw an der Theke anstehen, die einzige Damentoilette leer.
    So schnell bin ich schon lange nicht mehr geflitzt!
    Und danach gibt es die langsam übliche Cola Zero und ein Drittel eines Sxhokoblätterteigteilchens, yummi, Schoki!
    Mit neuer Kraft und ohne Gänsehaut , weil ich nun nicht mehr dringend muss, geht es weiter .
    Nur noch 7 km, sag ich zu J.
    Die haben es in sich!
    Erst bergauf wie die Bergziegen, dann den Weg, den wir gerade hochgekraxelt sind , wieder steil bergab.
    Das geht echt auf die Kniegelenke, trotz der Stöcke!
    Das nächste Café ist auch sehr voll und ziemlich busy., .
    Zuviel für uns.
    Auch die PilgerInnen hinter uns , die die ganze Zeit sehr laut reden und reden, Boah.
    Nix mit still pilgern und in sich gehen.
    So Gruppen, die den Rest des Camino wandern ,so ohne Gepäck ( Rucksackneid, Erinnerung?) .
    Und dann reden sie die ganze Zeit und in einer Lautstärke.
    Gott sei Dank verstehe ich kein Wort, aber da muss ich mich wirklich noch in Gelassenheit und Geduld üben, von Demut ganz zu schweigen.
    Auch , wenn Raucher vor mir , mitten in der Natur , eine nach der anderen qualmen, und leider auch noch meine Geschwindigkeit haben, also ich nicht mal eben überholen kann... Arrgh!
    Und dann noch die Kippen wegwerfen. Noch mehr arrgh!
    Aber nach viel auf und ab nähern wir uns Pontesecures.
    Wir biegen in die Innenstadt ab und suchen uns ein Restaurant.
    Es gibt Toasts, Sandwiches und Burger ( die werden hier Burghers geschrieben :-) )
    Bestellen, essen , spanische Familien kommen rein zum Motorradrennen gucken und wohl einen Nachmittags-Absacker.
    Mein Burgerbun ist knallrot, und der Burger sehr lecker.
    Dann suchen wir unser Hotel, das bisher teuerste auf unserer Reise, und auch noch ohne Frühstück. ( Frühstück soll o € kosten pro Person? )
    Aber die Betten sind mit 120m jeweils breit und bequem, das Bad ist gut, es gibt einen Fahrstuhl.
    Es liegt am Fluss , in der Nähe des 'Hafens' und gleich am Camino.
    Die Stadt selbst ist jetzt nicht so schön, aber nachher, wenn die Füsse sich nicht mehr ganz so rund anfühlen, gehen wir bummeln und gucken.
    Am Abend finden wir ein Lokal am Fluss und bestellen Tapas.
    Als ich bei dem 5. Tapa bin, winkt die Kellnerin ab und meint, wir wären dann full. Stimmt. Wir waren super gesättigt und es ist sehr lecker. Ein Pärchen sitzt vorn und hat auch Tapas, sie sprechen französisch miteinander, aber auch gutes Englisch.
    Eigentlich bin ich neugierig, aber mag nicht stören . Auch sie haben wir auf dem Weg hierher öfter mal gesehen .
    Am Abend merke ich, wie hellhörig das Hotel ist, wir hören den neben dem Zimmer liegenden Fahrstuhl, und jedes Türgeklappe, da die Türen per Code zu öffnen sind und rangezogen werden zum Schließen.

    Heute waren es 17 km , 25929 Schritte, schönes Wetter , nicht zu heiss, keine Blasen an den Füßen, die Laune ist gut. Santiago kommt näher , nur noch 30 km bis dahin.
    Also 2 Tage noch, da wir 15 km Etappen einplanen. Dann sind wir am Nachmittag nicht so fertig , wie nach längeren Etappen über 20.km, können uns noch was anschauen und es ist viel entspannter, da wir jetzt ja sowieso unsere Unterkünfte reserviert haben.

    Unterkunft : Hotel rural Casa do Rio, 70 € ohne Frühstück,Betten super, Ohrstöpseln sehr nötig!
    Insgesamt die bisher teuerste Unterkunft.
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  • Day 15

    Pontecesures bis A Picaraña, ca 15 km

    September 19, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 29 °C

    Losung :
    Der HERR schafft Gerechtigkeit und Recht allen, die Unrecht leiden . ( Psalm 103,6)
    Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.
    (Johannes 12,46)

    Ich wache , wie in den letzten Tagen, von allein auf. Wir machen uns fertig und gehen den Camino und kommen zum Ponte de Peregrino, eine ehemalige Garage oder Lagerschuppen, umgebaut zu einem Cafe bzw Kiosk. Dort gibt es eine. Kaffee und ein Pizzabrot. Plus ein Schokocroissant, ich ein Drittel ,J den Rest.
    Dann macht die Dame vom Kiosk Fotos von uns mit meiner und auch mit ihrer Kamera, sie fragt auch, ob sie die Fotos als Werbung aufhängen darf bzw in FB oder so teilen.
    Und los geht es durch Padron ,begleitet von einer Pilgerin , die aber schon in Padron den Schritt anzieht. Dabei meint sie, sie sei langsam.... Okay, dann bin ich ne Schnecke.

    Weiter geht es durch Dörfchen , und je näher wir Santiago kommen, desto imposanter werden die Kirchen. Aber meist sind sie verschlossen , wir können immer nur durch kleine Fenster luschern.
    Und oft geht es weiter bergauf und bergab.
    Nach ca 8 km kommt en kurzer Stopp in einem Cafe, wo es einen Kaffee, Cola Zero und ein Croissant gibt.
    Danach geht es beschwingt weiter.
    Aber irgendwie werde ich ein wenig traurig, wir kommen dem Ende unseres Pilgerwegs immer näher.
    An einem Rastplatz sehe ich eine junge Frau sitzen...
    Das ist doch Luisa!
    Luisa?
    Freude ,das wir uns hier treffen.
    Und da sitzt sie, mit Tränen in den Augen. Ein sehr emotionaler Tag für sie, erzählt sie.
    Wir sitzen da lange und reden miteinander, wie die letzten zwei Tage waren. Sie geht auch nur noch wenige Km, macht auch kurze Strecken, möchte irgendwie nicht, das es endet.
    Und nun stellen wir fest , das unsere Etappe heute schon in 1,5 km zu Ende ist
    Dabei haben wir mit 16 km gerechnet.
    Aber egal, bevor wir zur Pension gehen , wollen wir essen.
    Ich bekomme einen gemischten Salat mit Thunfisch. Lecker.
    Ein Paar kommt ,das wie wir gestern in Pontesecures abends gegessen hat.
    Wir klönen kurz miteinander, sie sind in der gelichen Pension. Sie kommen aus Kanada, da erklärt sich das Französisch und das Englisch. Wir unterhalten uns über Santiago und die Unterkünfte dort, sie haben noch keine und alles ist sehr teuer. Wir haben eine für Santiago sehr preiswerte gebucht.
    Danach gehen wir die paar 100 Meter zur Pension , checken ein . Gott sei Dank ein Zimmer nach hinten und nicht an der vielbefahrenen Hauptstraße. Schnell duschen , Wäsche waschen und in der Sonne aufhängen, Buch schnappen und ab in den großen Garten, die Sonne genießen.
    Die Wäsche ist durch die Sonne ratzfatz trocken.
    Nach anderthalb Stunden möchte ich hoch gehen, um auf das Zimmer zu gehen, um auf Toi zu gehen und das Tablet aufzuladen. Aber das Tor ist verschlossen, ich kann es nicht aufschieben. J. auch nicht.
    Kein Stück rührt es sich. Eingesperrt im Garten. Gefangen hinter hohen Mauern.
    Ausweg?
    Ja, , bei Nachbars am Zaun entlang quetschen , ...also Beutel mit allem J geben, quetschen, Beutel über die Mauer gereicht , und J quetscht sich auch.
    Nun bleiben wir auf dem Zimmer, sonnen im Garten verleidet.
    Wer mag sich schon hin und her quetschen.
    Da wir ist es in Garten sehr schön , mit Feigen und Walnussbaum, als Schattenspender. Wir aßen jeder zwei Feigen, ich knackte 2 Walnüsse, die aber noch trocknen müssen , damit sie wirklich gut schmecken.Die Nuss war noch etwas weich.
    Ich mag normalerweise keine Feigen, aber die hier davon Baum, gerade so reif, waren sehr lecker.
    Was für ein Schlaraffenland an Obst und Gemüse!
    Die Weintrauben , die wir manchmal am Wegesrand pflücken, sind lecker und süss, ich hatte welche , die schmeckten fast nach Marzipan. Geschmacksexplosionen auf der Zunge, so tolle Trauben habe ich noch nie geschmeckt!
    Abends ab 19 Uhr sind die Restaurants wieder geöffnet, wir gehen aber zum kleinen Supermarkt , um Wasser und was zum Abendessen zu kaufen. Picknick im Garten bei Abendlicht.
    Früh ins Bett, haben wir uns vorgenommen, denn die letzte Etappe nach Santiago ist dann noch 18 km lang.
    Nur noch 18 Kilometer....
    Vielleicht schaffen wir es zur Mittagsmesse...
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  • Day 16

    A Picaraña bis Santiago, ca 18 km

    September 20, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 28 °C

    Losung: Ich habe meinen Geist auf meinen Diener gelegt, das Recht trägt er hinaus zu den Nationen.
    (Jesaja 42,1)

    Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder,und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer gross sein will unter euch, der soll euer Diener sein.
    (Marcus 10, 42 -43)

    Früh los , die letzten Kilometer nach Santiago wollen gepilgert werden.
    Die Sonne geht auf ,
    Morgen dämmert.
    Das Brot von gestern mit dem Rest Käse belegt war das Frühstück.
    Kein Kaffee.
    Nach 4 km kommt ein Hostel, das hat einen Kaffeeautomat draussen stehen und einen Foodtruck. Essen wollen wir nicht, aber einen Kaffee. Und einen Stempel und auf Toilette.
    Kaffee in Pappbechern für einen Euro...naja , der Kaffeedurst treibt es rein . Dummerweise auch noch gezuckert, weil wir den Knopf 'ohne Zucker ' übersehen .
    Aber die Toilette ist fast nobel.

    Und weiter geht es, wie die letzten Tage , bergauf und bergab durch kleine Dörfer.
    Wir treffen das kanadische Pärchen wieder an einer Weggabelung. Sie haben entschieden, erstmal.einen anderen Weg zu gehen, nach Finsterre. Und dann erst , nachdem sie nach Muxia gegangen sind , nach Santiago , in der Hoff6 ,das dann die Saison so am Ende ist, das die Preise in Santiago weniger hoch sind. Auch eine spannende Variante.
    Die Knie mucken, stechende Schmerzen an der Innenseite des rechten Knie.
    Kilometerstein 5,7, den Rest schaffen wir .
    Da kommt ein WhatsApp Status von Luisa ,sie ist angekommen in Santiago.
    Das beflügelt einerseits, andererseits macht mich das auch sehr sentimental.
    Das Ende des Camino naht.

    Bei Km 4,6 sehen wir von weitem Santiago, die Großstadt und ich sage zu J.: Ist nicht mehr lang , Stadtpark hin und zurück, das schaffen wir!
    Wir gehen unter einer Autobahnbrücke hindurch, aber der Weg führt weiter durch ruhigere Vororte und so Art Kleingärten.

    Dann kommt Santa Marta, eine Vorstadt mit schon hohen Häusern, nicht mehr die kleinen ein-bis zweistöckigen Häuschen mit Garten und Hühnern.
    Und so nähern wir uns der Innenstadt.

    Durch die Altstadt Richtung Kathedrale, dahin führen gefühlt alle Wege.
    Je nach Camino führt ein anderer Weg zum MuschelPunkt vor der Kathedrale.
    Es wird voll,
    Menschenmassen drücken sich durch die engen Altstadtstraßen.
    Als wir den Platz vor der Kathedrale betreten, kommen mir die Tränen.
    Geschafft, heil ,ohne Verletzungen,keine Blasen an den Füßen, viele Eindrücke, viel Erlebtes,viele wunderbare Begegnungen.
    Aber was jetzt?
    Was wird bleiben von deinem Weg?
    Wir gehen zum Pilgerbüro und treffen Luisa und Mandy, die auch gerade ihre Pilgerurkunde abgeholt hat.
    Ich freue mich ,die beiden zu treffen, was ja bei dem Gewusel in der Stadt an ein Wunder grenzt ,
    wir verabreden uns in einem Restaurant, dem Trarara, zum Abendessen.
    Beim Pilgerbüro stehen wir ca 20 Minuten an, um unsere Urkunde zu bekommen.
    Die Kilometer-Urkunde benötige ich nicht.
    Ich weiss auch so, was ich geschafft habe, das ich an meine Grenzen gegangen bin, müde ,.manchmal den letzten Rest zur Unterkunft gestolpert bin.
    Wie meine Füsse, mein Rücken, meine Hüften und meine Knie am Abend geschmerzt haben, wenn der Rucksack vom Rücken abgenommen war.
    Und wir nur ein wenig essen gehen wollten , bevor wir geschafft ins Bett fallen.
    Wie ich nicht sitzen oder stehen wollte, oder konnte, sondern nur im Gehen die Schmerzen zu ertragen waren.
    Wir gehen ca 10 Minuten zu unserer Pension, checken ein, machen uns frisch.
    Am Abend treffen wir Luisa aus Freiburg, .Mandy aus HH und Mirko aus Mittenwald zum Essen.
    Wir erzählen von unseren Wegen, von unseren Erlebnissen, was wir alle die nächsten Tage vorhaben.
    Wir lachen , essen und freuen uns miteinander.
    Abschiednehmen von den Dreien mit dicken Umarmungen und vielen guten Wünschen.
    Froh, satt und müde fallen wir ins Bett
    Laut ist es in der Stadt, unsre Pension mitten drin.
    Was also immer auf den Camino mitgenommen werden sollte: Ohropax!!!!

    Unterkunft: Pension Santa Rita, (120 € für 2 Nächte) Fahrstuhl, geteiltes Bad ,bezogene Betten, kein Frühstück, aber mitten in der Stadt , 10 min zur Kathedrale. Viele Cafés und Restaurants drumrum, zum Bahnhof auch nur 10 Minuten.
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  • Day 17

    Santiago de Compostela ca 12 km

    September 21, 2022 in Spain ⋅ 🌧 17 °C

    Losung : Lobsinget dem HERRN, denn er hat sich herrlich bewiesen.Solches sei kund in allen Landen!
    (Jesaja 12,5)

    Als Paulus und Barnabas in Antiochia angekommen waren und die Gemeinde versammelt hatten, berichteten sie, was Gott alles durch sie getan und das er allen Völkern durch sie die Tür zum Glauben aufgetan habe.
    (Apostelgeschichte 14,27)

    Santiago de Compostela hat einen eigenen Post verdient.
    Ich werde wiederkommen!
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