Pacific Crest Trail

March - August 2023
Taps taps taps für nen paar tausend Kilometer... Read more
  • 132footprints
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  • Day 12

    Warten und warten und warten

    March 21, 2023 in the United States ⋅ 🌧 4 °C

    Liebes Tagebuch, seit gestern sitzen wir in Mount Laguna fest und warten dass Sturm, Regen und Schnee vorbei gehen. Niko bekommt schon fast die Pimpanellen. Zum Glück sind wir in toller Gesellschaft. Haben uns gemütlich eingerichtet in einem französischen Café mit Matratzenlager, Kaminfeuer und vielen anderen Hikern, die wir jetzt schon ins Herz geschlossen haben. Die Trailfamily fängt an zu wachsen.
    Alle freuen sich auf morgen, dann geht es endlich weiter Richtung Norden.
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  • Day 13

    Schneegestöber

    March 22, 2023 in the United States ⋅ ⛅ 5 °C

    Nach zwei Tagen ausharren konnten wir es kaum glauben. Am morgen des dritten Tages war draußen alles weiß. Es hatte mal wieder geschneit. Die Voraussagen für den Tag waren allerdings ok und so setzte sich der Pulk aus Hikern in Bewegung. Microspikes an die Füße und ab dafür. Draußen wartete schon eine Reporterin um die Wahnsinnigen zu interviewen. Dann ging es los.
    Auf den Bergkuppen blies der Wind und es war ganz schön frisch. Aber immer wenn die Sonne mal rauskam wurde es schnell warm. Das sorgte auch dafür, dass sich der Schnee in Matsch verwandelte und der Trail zum Bach wurde. Was willste machen? Immer wieder eröffneten sich irre Weitblicke in die Wüste unter uns. Mit nassen Füßen kamen wir an einem Picknnickplatz an, den wir unser zu Hause nennen mussten. Hinter dem Klohaus und ein paar Büschen fanden wir etwas Schutz vor dem Wind. Die Nacht würde spannend werden. Das war klar... Und dann hieß es mal wieder Zeit rumkriegen. Deshalb mal ein paar Worte zu unserer Truppe:
    Bianca und Paddy: ein Pärchen aus Köln und ziemlich gut drauf.
    Jonas und Emily: ein Pärchen aus Bayern aber jetzt ansässig in Kiel. Beide Anfang 20 ohne große Wandererfahrung.
    Martin: der Quotenkiffer der letztes Jahr den Appalachian Trail gewandert ist.
    Lucky Cat: ein knuffiger liebenswerter Kerl aus dem mittleren Westen. Ist letztes Jahr den Colorado Trail gewandert.
    Captain Hook: Ex Marine, der wohl im Irak ziemlich heftige Scheisse erleben musste - boots to the ground. Ebenfalls erfahrener Appalachian Trail Hiker.
    Lauren: aus Washington und nicht klein zu kriegen. Nimmt es mit jeder Situation auf.
    Hal: einfach nur ein eigenbrötlerischer Spassvogel.
    Wir sind gespannt wen wir noch so alles kennnlernen werden.
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  • Day 14

    Gegensätze

    March 23, 2023 in the United States ⋅ 🌬 4 °C

    Liebes Tagebuch, letzte Nacht war es so kalt und stürmisch. Es hat schon wieder geschneit. Schlaflose Nacht. Kaffee gab es am nächsten Tag auf einem ziemlich ekligen Klo.. Der einzige windgeschützte Ort.
    Wegen den Umständen entschieden wir uns zum nächsten Ort zu trampen. Lauren kam mit uns. Die anderen wanderten weiter. Wir hoffen sie wissen was sie da tun...
    Im Ort Julian angekommen gönnten wir uns erstmal Bier und Pizza, was so unfassbar gut tat nach letzter Nacht. Nun sind wir in einem Air bnb angekommen mit heißer Dusche und Television. Gerade noch fast erfroren und jetzt so ein Luxus. Wie soll das alles nur weiter gehen?! Wir träumen vom Sommer.
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  • Day 15

    Ein neuer Start

    March 24, 2023 in the United States ⋅ 🌙 5 °C

    Liebes Tagebuch. Wir sind frisch und erholt. Gestern Abend haben wir noch einen nassen Hiker suf der Straße aufgesammelt. Sein Name war John. Er hat dich sehr gefreut, als wir ihm ein Bett und ein Bier angeboten haben. Der Luxus tat uns allen gut. Die Sonne scheint. Bevor es weitergeht müssen noch ein paar Dinge erledigt werden. Der kleine Niko musste sich ein neues Zelt kaufen. Er hofft, dass das Wetter irgendwann wieder der Jahreszeit entspricht und er sein Müllsackzelt wieder einpacken kann. Bis dahin muss es in San Diego warten. Sein neues schützt ihn hoffentlich besser vor den Elementen. Nach dem Shoppen und einem Besuch bei der Post heißt es einen Hitch zu bekommen, um wieder auf den Trail zu gelangen. Zum Glück sind die Menschen hier sehr hilfsbereit. Die Stelle wo wir den Trail verlassen haben ist kaum wieder zu erkennen. Die Sonne hat den meisten Schnee schon weggeschmolzen. Ja und dann geht es los. Die Ausblicke sind atemberaubend. Der Trail schlängelt sich wie eine lange Schlange durch das Gebirge. Man sieht oft wo man in einer Stunde sein wird. Wir machen unsere Meilen und es geht stetig bergab. An einem kleinen Bachlauf schlagen wir unser Lager mit ca 5 anderen Leuten auf. Schnell nich essen und dann ist schon Schlafenszeit. Wir sind zufrieden.Read more

  • Day 16

    Wild und schön

    March 25, 2023 in the United States ⋅ 🌙 9 °C

    Das war ein langer schöner und anstrengender Tag. Angefangen mit Träumen von Salat und Eiern. (Man entwickelt auf dem trail dolle Gelüste).
    Weiter ging es mit Kaffee im Zelt und die Vorfreude auf den Tag.
    Jeden Tag wird die Natur noch schöner. Glitzernde Steine, schillernde Blumen, große weite Berge und in den Ohren Pink Floyd. Am Ende Trail Magic mit Bier und ein Zeltplatz wie im wilden Westen. Das Draußen Leben ist so wunderbar. Nur der Sturm macht Mariam nachts noch Angst, aber daran wird sie sich hoffentlich noch gewöhnen.
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  • Day 17

    Der Duft der Wüste und der Füße

    March 26, 2023 in the United States ⋅ ⛅ 12 °C

    Ach wat schön. Das schlechte Wetter der letzten Woche hat auch sein gutes. Denn nun blühen in der Wüste überall kleine bunte Blumen und es duftet wunderbar. Die Bienen summen. Von Scissors Crossing geht es los, nachdem uns Windmill (seine Frau hiked auch den PCT und er versorgt sie unterwegs) mit seinem umgebauten Schulbus zum Trail zurück gebracht hat. Aus der Ebene schlängelt sich der Pfad den Berg hoch und man merkt die Höhenmeter kaum. Gut so, denn unsere Rucksäcke sind mit Verpflegung für drei Tage und fünf Litern Wasser entsprechend schwer. Oben angekommen werden wir wieder mit endlosen Weitblicken belohnt. Und das auf den nächsten 24 Kilometern. An unserem Zeltplatz am Abend warten drei Paletten Wasser auf die durstigen Wanderer, denn weit und breit gibt es nicht eine natürliche Quelle. Danke an diese großartigen Menschen!Read more

  • Day 18

    100 Meilen!

    March 27, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 9 °C

    Liebes Tagebuch, für mich (Mariam) hat der Tag mühsam gestartet. Mal wieder schlecht geträumt. So bin ich den ganzen Tag eher in Trance auf dem Trail gewandelt. Trotzdem gab es wieder so viel zu sehen und die Natur ist eine gute Heilerin. Wir haben heute die 100 Meilen überschritten und kamen am Ende über weite Wiesen in ein wunderschönes Flusstal, dass sich nach Zuhause anfühlt. Zwischendurch mussten wir nochmal Essensvorräte aufstocken, in einem Laden mit extrem frechen Preisen. Da wurde ich kurzzeitig sehr wutig.
    Gerade lief ein Truthahn an uns vorbei und wir freuten uns darüber. Wie über jedes Tier, dass wir treffen.
    Den ganzen Tag träume ich schon von Rolands Spaghetti mit der leckeren Tomatensauce. Ein bisschen Heimweh schleicht sich ein.
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  • Day 19

    Hiker Trash Extravaganza

    March 28, 2023 in the United States ⋅ ⛅ 7 °C

    Liebes Tagebuch. Die letzte Nacht war dann doch nicht so ruhig wie erhofft. Nach Sonnenuntergang vernahmen wir einen strengen Geruch und Geräusche im Camp. Wir hatten Besuch. Zwei verwilderte Hunde waren auf der Suche nach Essen. Zum Glück waren sie nicht aggro sondern eher traurig. Trotzdem eine etwas gruselige Situation. Nach einer Gefühlten Ewigkeit zogen sie dann davon und wir konnten endlich versuchen zu schlafen.
    Dementsprechend war der kleine Niko etwas unausgeschlafen... aber es muss ja weitergehen. Also auf zum Eagle Rock. Einer der berühmten Sehenswürdigkeiten auf dem PCT. Anschließend sprinteten wir die nächsten 4 Meilen nach Warner Springs. Dort wartete ein Paket auf uns und die Tankstelle. Dort gab es erstmal kalte Drinks und ordentlich zu Futtern. Während wir unsere Elektronik aufpowerten und uns auf dem Klo frisch machten trudelten noch ein paar Hiker ein. Unter anderem Ronan aus Schottland. Wir quatschten ein bischen und dann ging es weiter. Da Ronan etwas flotter unterwegs ist war klar, dass wir uns später wiedersehen würden. Der Weg führte uns durch die Schluchten des Agua Caliente Creek und dann hoch in die Berge. Unterwegs trafen wir Ronan wieder und wir wanderten die letzten Meilen bis zu unserem Campspot hoch über der Wüste zusammen. Nach einem gemeinsamen Dinner und sehr netter Unterhaltung hieß es: Gute Nacht!
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  • Day 20

    Hart an der Grenze

    March 29, 2023 in the United States

    Liebes Tagebuch. Die Nacht war wunderbar ruhig. Kein Sturm, keine Hunde, kein Schnee. Der heutige Tag sollte etwas regnerisch werden... etwas? Nach zwei Stunden wandern kam der Regen von allen Seiten, die Temperatur sank stetig und man konnte 50 Meter weit gucken. Letzteres eigentlich kein Problem, denn man kann sich hier kaum verlaufen. Es gibt meist nur den schmalen Pfad. Der Regen und die Temperatur wurden dann doch zum Problem. Irgendwann waren wir nass bis auf die Knochen (danke an meine tolle "Regen"jacke) und der Wind sorgte dafür, dass uns auch noch extrem kalt wurde. Also bauten wir gegen Mittag unser Zelt auf und legten uns in unsere warmen und trockenen Schlafsäcke. Dazu noch ne heiße Suppe. Ansonsten hätte es gefährlich werden können. Als es dann auch noch anfing zu schneien und zu hageln war für uns klar: entweder wir sitzen den Sturm wohlmöglich für einen weiteren Tag im Zelt aus oder wir müssen schnell den Berg verlassen. Zum Glück hatten wir Handyempfang und wir organisierten einen Trail Angel, der uns am nächsten Tag am Fuße des Berges an einer Dirt Road abholen konnte. Das gab uns etwas Sicherheit, denn bis zum nächsten Ort waren es noch 20 Meilen... Gegen Abend hörte es dann ganz plötzlich auf zu Regnen und die Sonne kam raus. Für uns war klar: einpacken und ab dafür. Und so ging es im Sauseschritt in Shorts und den letzten trockenen Klamotten am Leib den Berg runter. Die letzte Stunde hieß es Kopflampe an und Nachtwandern. So schafften wir es zum Abholpunkt und der gute Ronan hatte dort auch sein Zelt aufgeschlagen und war sehr erleichtert uns zu sehen. Wir freuten uns auch. Inzwischen waren die nassen Sachen aussen an unseren Rucksäcken bereits gefroren. Also nichts wie rein ins Zelt und erneut mit Suppe aufwärmen.
    Für uns beide wohl der unangenehmste Wandertag überhaupt. Deshalb gibt es auch kaum Fotos. Manchmal sind andere Dinge wichtiger...
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  • Day 21

    Trail Angel und Devil Driver

    March 30, 2023 in the United States ⋅ ❄️ 0 °C

    Als wir am Morgen aufwachten wussten wir, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten. Unser Zelt war vom Schnee bedeckt und es schneite und regnete immer wieder. Ein Blick auf den Berg des gestrigen Tages sagte, dass es da noch heftiger geschneit hatte. In der Ferne kamen schon die nächsten Sturmwolken auf uns zu. Zum Glück wollte unser Trail Angel gegen elf bei uns sein. Ein Blick auf die Dirt Road ließ uns etwas zweifeln. Da braucht man schon nen ordentlichen Truck. Naja. Sie meinte sie kennt die Gegend. Irgendwann kam von ihr eine Nachricht, dass sie aufgrund des Schnees doch nicht zu uns durchkommen würde und wir ihr entgegenkommen müssten. Kein Problem. Wir wollten hier nur raus. Ronan erging es ähnlich. Also Sachen einpacken uns los. Nach der ersten Kurve kamen wir an einer illegalen Shootingranch vorbei. Überall lag verschossene Munition, durchlöcherte Fässer , Bierdosen und Grümpel. America, fuck yeah! Nach einer halben Meilen sahen wir einen PKW über eine Hügelkuppe rumpeln. Sie wird doch nicht... doch!!! Da kam sie über die ausgewaschene Straße auf uns zugefahren. Mit einem breiten Grinsen stieg sie aus und begrüßte uns herzlich. Also rein ins Auto und hoffen, dass wir nicht stecken bleiben oder die Karre einfach zerbricht. An der ersten kniffligen Steigung stiegen wir noch aus, um das Auto leichter zu machen. Wir sahen zu, wie sie auf drei Rädern den Matschberg hochschlitterte. Irre. Danach gab sie einfach nur noch Gas und freute sich über das Grumpel und Gerutsche. Nebenbei erzählte sie, dass das Auto brandneu sei... das WAR es bis dahin wohl auch. Der Schlamm spritze bis wir das erste mal einen normalen Feldweg erreichten und dann irgendwann eine befestigte Straße. Unglaublich was manche Menschen auf sich nehmen um den Wanderern zu helfen. Immerhin hatte sie eine Anfahrt von 2 Stunden. Dann fuhr sie uns noch bis nach Idyllwild. Wir wollten sie noch auf ein Frühstück einladen, aber sie meinte sie müsste irgendwann mal zur Arbeit (oder in eine Autowaschanlage). Ebenso lehnte sie jede Form von Gegenleistung ab, weil es ihr einfach Spass machen würde. Was soll man sagen? DANKE LAURIE ❤️
    In Idlewyld tobte auch noch der Sturm aber in einem Cafe wärmten wir uns auf und drückten uns Burger und Bier ins Gesicht. Dann noch das schäbigste Motel buchen, Wäsche waschen, einkaufen und dann: das erste mal seit einer Woche DUSCHEN!!!
    Am Abend hieß es dann unsere Trail Family wiedersehen. Die waren auch gerade eingetrudelt und hatten durch ihren Vorsprung etwas mehr Glück mit dem Wetter. Wir trafen uns in der Brauerei und es gab natürlich viel zu erzählen.
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