• Gregor Smakowski

All Amerikas Teil 2 2025

A 117-day adventure by Gregor Read more
  • Zelten beim Arche Nationalpark

    June 4 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    Ich liebe das Leben in meiner kleinen Kabine – dieses einfache, freie Gefühl ist für mich kaum zu übertreffen. Trotzdem ist eine komfortablere Unterkunft zwischendurch eine willkommene Abwechslung. Einmal ordentlich duschen, Wäsche waschen oder einfach in einem großen, bequemen Bett schlafen – das schätze ich sehr. Manchmal bleibt mir auch gar nichts anderes übrig, etwa wenn es keinen geeigneten Campingplatz gibt, einer zu teuer ist oder ich in einer Stadt übernachte. Auf offenen Parkplätzen, an Tankstellen oder ähnlichen öffentlichen Orten zu schlafen, ist für mich eine absolute Ausnahme.

    In Moab war das Zelten auf regulären Campingplätzen sehr teuer, und im Arches-Nationalpark selbst war bereits alles ausgebucht. Umso mehr habe ich mich über eine relativ preiswerte Zeltunterkunft in der Stadt gefreut – mit großem Bett, WLAN, Klimaanlage, Stromanschluss und allem, was man so braucht. Die Gemeinschaftsräume wie Bad, Küche und Lobby waren groß, sehr sauber und gut ausgestattet – inklusive stapelweise frischer Handtücher und zahlreicher Waschmaschinen.

    Viele junge Traveller waren dort, was die Atmosphäre lebendig und angenehm machte. Ich fühle mich unter jungen Menschen wohl – es gibt Energie, Inspiration, neue Ideen. Für mich eine tolle Lösung, die viele nutzen, die ebenfalls mit mobilen Unterkünften unterwegs sind.

    Heute ging es endlich in den Arches-Nationalpark, im Osten Utahs in der Hochwüste des Colorado-Plateaus gelegen, rund 10 km nördlich von Moab, direkt am Colorado River.

    Ein absolut atemberaubender Ort – mit über 2.000 natürlichen Steinbögen und faszinierenden Felsformationen. Das bekannteste Wahrzeichen des Parks ist der Delicate Arch – ein freistehender Bogen, der etwa 14 Meter hoch und 10 Meter breit ist. Er ist längst ein Symbol für Utah geworden.

    Ein weiteres Highlight ist der Landscape Arch, mit beeindruckenden 88 Metern Spannweite der längste natürliche Bogen im Park. Diese schmale, rote Sandsteinformation wirkt wie ein riesiges, schwebendes Felsband.

    Und dann gibt es noch den Balanced Rock – ein 39 Meter hoher Sandsteinblock, der scheinbar auf einem schmalen Sockel balanciert. Ein Anblick, der die Schwerkraft fast ins Wanken bringt.

    Arches wurde 2019 als International Dark Sky Park ausgezeichnet. Die Nächte sind hier besonders dunkel, und unter idealen Bedingungen kann man Tausende Sterne sehen – mit einem einfachen Fernglas sogar die Ringe des Saturn!

    Ich habe fast den ganzen Tag in dieser märchenhaften Landschaft verbracht und viele Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Besonders spannend war ein Abschnitt, der nur mit einem 4x4-Fahrzeug befahren werden darf – eine Gelegenheit, die wir uns mit dem Toyota natürlich nicht entgehen ließen.

    Wieder ein unvergesslicher Ort auf meiner Reise – voller Magie, Weite und Naturwunder.
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  • Toyota Treffen in Colorado

    June 6 in the United States ⋅ ☀️ 9 °C

    Peter kannte ich bisher nur aus dem Netz. Wie ich ist er ein Einzelgänger, unterwegs mit seinem Toyota – von Halifax über Kanada bis nach Alaska. Wir verfolgten unsere Routen und hofften auf ein Treffen irgendwo unterwegs. Umso größer war die Freude, als es schließlich in Montrose, Colorado, tatsächlich geklappt hat.

    Wir verstanden uns auf Anhieb. Es gab viel zu erzählen, schließlich teilten wir nicht nur dieselbe Leidenschaft für das Unterwegssein, sondern auch für unsere robusten Toyotas. Natürlich wurde dabei auch das eine oder andere Bier ausgekippt.
    Spontan beschlossen wir, zusammen weiterzufahren – nach Ouray. Dieses idyllische Städtchen liegt malerisch in einem Talkessel der San Juan Mountains, einem hochalpinen Zweig der Rocky Mountains im Westen Colorados. Ouray gehört zu den hübschesten Gebirgsstädtchen der USA. Bekannt ist es nicht nur für seine spektakuläre Lage zwischen steilen Felswänden, sondern auch für seine Mineralquellen – die Hot Springs, in denen man wunderbar entspannen kann.

    Ein weiteres Highlight war die Besichtigung der stillgelegten Bachelor-Syracuse Gold & Silver Mine. Im 19. Jahrhundert wurde aus dieser Gegend unglaublicher Reichtum geschöpft – leider ist davon für uns nicht mehr viel übrig geblieben. Aber der Einblick in die Geschichte war faszinierend und eindrucksvoll.
    Nach einem kurzen Stadtrundgang bezogen wir auf 2500 m unser Camp oberhalb von Ouray, im wunderschön gelegenen Amphitheater Campground. Dort blieben wir zwei Nächte. Lagerfeuer, Gespräche unter dem Sternenhimmel und die Ruhe der Berge – es war eine perfekte Auszeit.
    Unser texanischer Campnachbar reiste mit dem neuesten Toyota-Modell an – und so wurde das Ganze zu einem kleinen Toyota-Generationen-Treffen: Alt, neu, bewährt und abenteuerlustig vereint in einem Lager.
    Abends kochten wir gemeinsam – es gab eine bunte Mischung aus deutscher und texanischer Küche. Bei Bier und einem Schluck Whisky am Lagerfeuer wurde viel gelacht und noch mehr erzählt. Geschichten aus allen Himmelsrichtungen, verbunden durch die Liebe zum Unterwegssein.
    Morgen trennen sich unsere Wege wieder. Peter zieht weiter Richtung Alaska, ich werde einen anderen Kurs ein. Doch das Treffen in Colorado bleibt unvergessen – ein Moment echter Verbindung unterwegs, unter Gleichgesinnten.
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  • Abhängen in Ourey

    June 7 in the United States ⋅ ⛅ 12 °C

    Zwischen Bergen, Bier und Bürgern

    Dieser kleine, idyllische Ort lässt uns nicht mehr los. Seit drei Tagen hängen wir in Ouray ab – und es fühlt sich kein bisschen nach Stillstand an. Jeder genießt die Zeit auf seine Weise: Peter bleibt mit einer Zigarre und einem zufriedenen Lächeln im Camp, während ich neugierig durch die Gegend streife.

    Unser Campingplatz liegt traumhaft – und wir kommen auch noch günstig unter, da unsere beiden kleinen Camper sich einen Platz teilen. Ein echtes Schnäppchen mit Aussicht! Abends sitzen wir am Lagerfeuer, es gibt Bier, und die Geschichten werden mit jedem Schluck länger. Unser texanischer Campnachbar Larry fährt tatsächlich 1800 Kilometer, nur um diesen Blick über Wochenende auf die Berge zu genießen. Man kann’s ihm nicht verdenken.

    Rund um Ouray laden unzählige Trails zu kleinen oder großen Wanderungen ein – von entspannten Spaziergängen bis zu anspruchsvollen Höhenwegen ist alles dabei. Unten in der Stadt warten charmante Läden, liebevoll eingerichtete Cafés und gemütliche Restaurants. Die Spezialität der Region? Man darf dreimal raten – natürlich: Burger! Und das nicht irgendeiner, sondern saftig, kreativ belegt und oft mit Zutaten aus der Region.

    Ouray ist so ein Ort, an dem man einfach bleiben möchte. Nicht, weil es spektakulär laut ruft – sondern weil es leise sagt: Bleib doch noch ein bisschen.
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  • Mesa Verde NP - Zeitreise in Stein

    June 9 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Nach drei Tagen entspanntem Abhängen auf unserem großartigen Camp oberhalb des idyllischen Query wurde es heute Zeit, weiterzuziehen.
    Es geht weiter nach Süden zuerst durch verschneite Pässe Colorados mit dem Red Mountain Pass auf 3383 Meter auf der Million Dollar Highway Ein malerischer Abschnitt der US Route 550 schlängelt sich durch die San Juan Mountains. Bekannt für ihre atemberaubenden Ausblicke, steilen Klippen und Haarnadelkurven.

    Mein Ziel: Mesa Verde Nationalpark – ein Ort, der nicht durch Naturwunder, sondern durch menschliche Geschichte beeindruckt.
    Hier lebten einst die Ancestral Puebloans, ein Volk, das Felswände in kunstvolle, mehrstöckige Wohnhäuser verwandelte. Über 600 solcher Behausungen sind bis heute erhalten – stille Zeugnisse einer vergangenen Hochkultur.
    Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis: Eine kurvige Straße schlängelt sich von der Hochebene bei Cortez hinauf in den Park. Oben angekommen, zieht es mich direkt zum Cliff Palace – der größten Felsenwohnung Nordamerikas. Über 150 Räume auf mehreren Etagen, eingebettet in eine mächtige Felsnische. Der Zugang ist nur mit einem Ranger möglich, aber das lohnt sich: Der Guide erzählt von der ausgeklügelten Bauweise, dem Alltag der Menschen – früher oft “Anasazi” genannt – und ihrem plötzlichen Verschwinden um das Jahr 1300. War es die Trockenheit? Waren es Konflikte? Niemand weiß es genau.
    Nach Machu Picchu in Peru und den Maya-Städten in Guatemala und Honduras ist dies ein weiterer mysteriöser Ort meinen Reisen. Zurück bleiben Ruinen – und viele offene Fragen.
    Ein weiteres Highlight ist das Balcony House – eine Mischung aus archäologischer Führung und Kletterabenteuer. Über Leitern geht es hoch, durch einen engen Felstunnel hindurch, hinein in eine perfekt erhaltene Wohnanlage. Nichts für Leute mit Platzangst – aber ein unvergessliches Erlebnis!
    Auch das kleine Museum lohnt einen Besuch: liebevoll gestaltete Modelle der Siedlungen, Fundstücke, Werkzeuge, Tonkrüge – ergänzt durch anschauliche Zeitachsen und Karten, die mir helfen, das Gesehene geschichtlich einzuordnen.

    Nach dem Parkbesuch steuere ich ein kleines Camp in der Nähe von Mancos an. Weit in der Forest liegend, ein idealer Ort, um in Ruhe über die Erlebnisse des Tages nachzudenken.

    Gedanke des Tages:
    Mesa Verde ist kein typischer Nationalpark. Kein Naturwunder im klassischen Sinne – sondern eine Zeitreise. Wer sich für Kulturgeschichte interessiert, sollte diesen Ort nicht auslassen. Ich bin beeindruckt – und auch ein wenig nachdenklich. Die Menschen, die hier einst lebten, bauten im Einklang mit der Natur. Und obwohl sie verschwunden sind, erzählen ihre Mauern bis heute ihre Geschichte.
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  • Santa Fe

    June 10 in the United States ⋅ ☁️ 23 °C

    Reise geht weiter – heute hat mich mein Weg nach New Mexico geführt. Doch bevor ich losfahre, gehört die erste Morgenstunde wie immer meinem Körper. Unser größter Schatz braucht Pflege, besonders auf Reisen, bei denen man stundenlang hinter dem Lenkrad sitzt. Tägliche Bewegung ist für mich Pflicht – und morgens sogar wichtiger als das Frühstück. Wobei: Das Frühstück gab’s natürlich trotzdem 😉.

    Für meinen heutigen Reisetag habe ich mir einen besonderen Wendepunkt ausgesucht: Santa Fe. Die Hauptstadt von New Mexico gehört zu den ältesten Städten der USA – zumindest, was die weiße Besiedlung betrifft. Auf rund 2.000 Metern Höhe gelegen, zeigt sich hier ein Stadtbild, das man in den USA so kaum findet.
    Der von der Pueblo-Kultur inspirierte Adobe-Baustil prägt das Bild: ein- bis dreistöckige Gebäude, Lehmfarben, abgerundete Formen. Nicht nur im historischen Stadtkern, sondern fast in der gesamten Stadt zieht sich dieser Stil konsequent durch – und schafft eine ganz eigene Atmosphäre.
    Schon seit den 1920er-Jahren zieht Santa Fe Künstler aus aller Welt an. Das ganzjährig sonnige und angenehme Höhenklima sowie die einzigartige Kulisse haben dazu beigetragen, dass sich die Stadt zu einem der größten Kunst- und Designzentren der USA entwickelt hat. Was man an Galerien und Ausstellungen rund um die Plaza und in der berühmten Canyon Road zu sehen bekommt, ist beeindruckend – sowohl in Qualität als auch in Vielfalt.
    Eine besonders schöne Einrichtung sind die staatlich regulierten Verkaufsstände der indigenen Bevölkerung. Hier kann man sicher sein, dass es sich bei Schmuck und Handwerkskunst um echte Handarbeit handelt – und dass bestimmte Qualitätsstandards eingehalten werden.

    Mein Nachmittag in Santa Fe begann mit einem gemütlichen Bummel durch die historische Plaza. Ich habe die Catedral Basilica of Saint Francis of Assisi besichtigt, das traditionsreiche La Fonda Hotel besucht und mich durch zahlreiche Galerien und Shops treiben lassen. Nach der langen Anreise war das eine willkommene Abwechslung – wenn auch nicht ganz unanstrengend.

    Umso schöner war es, am Abend mein festes Quartier zu beziehen: das Coyote South Hotel. Endlich mal wieder ein richtiges Badezimmer, eine warme Dusche, frische Wäsche – und ein bequemes Bett. Die kleinen Dinge werden auf Reisen schnell zu großen Freuden.

    Morgen geht’s weiter – Richtung Nordwesten. Wohin genau, das erzähle ich euch im nächsten Beitrag.
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  • Taos und Grand Sand Dunes

    June 11 in the United States ⋅ ☁️ 17 °C

    Auf dem schönen Weg nach Norden, der zum großen Teil am Tal der Rio Grande verläuft lege ich einen lohnenden Abstecher ein – nach Taos, einer kleinen Stadt mit großer Geschichte, gelegen auf rund 2.100 Metern Höhe, eingerahmt von den Sangre de Cristo Mountains.

    Taos ist bekannt für seine besondere Mischung aus indigener, hispanischer und westlicher Kultur, seine beeindruckende Natur und eine Atmosphäre, die fast zeitlos wirkt.
    Ein Höhepunkt: Taos Pueblo, eine der ältesten dauerhaft bewohnten Siedlungen Nordamerikas. Die mehrstöckigen Adobe-Häuser sind teilweise über 1.000 Jahre alt – und die spirituelle Kraft dieses Ortes ist deutlich spürbar. Kein Wunder, dass Taos seit über einem Jahrhundert Künstler, Schriftsteller und Sinnsucher aus aller Welt anzieht.

    Beim Bummel durch die Stadt begegnet man überall Kunst: kleine Galerien, lokale Werkstätten und Museen wie das Harwood Museum of Art prägen das Bild.

    Nicht fehlen durfte mein Besuch der Rio Grande Gorge Bridge – ein spektakulärer Aussichtspunkt. Hier windet sich der Rio Grande über 200 Meter unter einer gewaltigen Brücke durch eine tiefe Schlucht – ein eindrucksvolles Schauspiel der Natur.

    Als großer Wüstenfan zog es mich anschließend weiter zu einem weiteren Naturwunder: dem Great Sand Dunes National Park in Colorado.
    Mitten im Hochland Colorados, umgeben von Viertausendern und grünen Wäldern, türmen sich hier Sandberge auf, wie man sie sonst eher in Nordafrika erwartet: die höchsten Dünen Nordamerikas, bis zu 230 Meter hoch.

    Ein surrealer Anblick – und gerade der Kontrast macht diesen Ort so besonders. Die Dünen entstanden über Jahrtausende, als Wind den Sand aus dem Umland ins San Luis Valley trug. Am Fuß der Sangre de Cristo Range staute er sich – und wird bis heute vom Wind in neue Formen verwandelt: ein lebendiges Kunstwerk aus Licht und Bewegung.

    Zwei Orte – Taos und die Great Sand Dunes: so verschieden und doch durch dieselbe Landschaft verbunden. Beide haben mich auf ihre Weise tief beeindruckt.

    Leider war der Campground bei den Dünen restlos ausgebucht – ich musste weiterfahren. Nach über 400 Kilometern und all diesen Besichtigungen war ich schon ziemlich müde, als ich ein Schild sah: Joyful Journey Hot Springs.
    Ich fragte nach – und was für eine Freude! Ein wunderschöner Platz mit Blick auf die Rocky Mountains, leckeres Abendessen, hoffentlich auch so ein Frühstück und zwei Tage Baden in heißen Quellen – alles für 80 Dollar. Da habe ich nicht lange gezögert.
    Nach Planschen im heißen Wasser werde ich bestimmt gut schlafen.
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  • Unterwegs in den Rocky Mountains

    June 12 in the United States ⋅ ⛅ 23 °C

    Der Tag beginnt mit einem kleinen Novum: Nach dem Frühsport gönne ich mir ein Bad in heißen Quellen – ausnahmsweise mal vor der Fahrt! Normalerweise ist diese Art der Entspannung für den Abend sinnvoll, aber heute starte ich damit in den Tag. Ganz ehrlich: Ich bin ein wenig skeptisch – die wohltuende Wärme macht angenehm müde, und vor mir liegen gut 460 Kilometer Richtung Norden, nach Saratoga in Wyoming.

    Die Route ist am Ende sogar rund 100 Kilometer länger geworden, denn ich habe mich für kleine, landschaftlich reizvolle Rockies Nebenstraßen entschieden. Ein Abstecher über mehrere Pässe – der höchste auf über 3.690 Metern – brachte frische Bergluft, Schneereste am Straßenrand und spektakuläre Ausblicke. Die über 300 Kilometer durch die Rockies waren ein echtes Fahrvergnügen.

    Campen in den Rocky Mountains ist allerdings eine Herausforderung. Viele Campsites sind Monate im Voraus online reserviert, und wer spontan einen Platz sucht, steht oft vor Schildern mit der Aufschrift „Reserved“. Das System läuft vollautomatisch – ohne Ranger, ohne Büro, ohne Plan B. Wer nicht gebucht hat, hat in der Hochsaison kaum eine Chance.

    Zum Glück habe ich in den letzten Wochen viele der bekannten Highlights besucht. Für den Norden habe ich mir bewusst weniger touristische, ruhigere Gegenden vorgenommen – mit der Hoffnung auf wildes Campen in den endlosen National Forests: viel Platz, viel Ruhe, vielleicht ein bisschen Abenteuer.

    In Saratoga hatte ich Glück: Ein schöner Campground direkt am See, nur 15 Dollar – da kann man wirklich nicht meckern.

    Ein weiterer Lichtblick dieser Etappe: die moderaten Spritpreise in New Mexico und Colorado. Zwischen 2,60 und 3,20 Dollar pro Gallone, das sind umgerechnet etwa 60 bis 80 Cent pro Liter – deutlich günstiger als in Kalifornien, wo der Liter gut das Doppelte kostet. Das macht das Reisen hier nicht nur landschaftlich, sondern auch finanziell deutlich entspannter.

    Wie immer halte ich unterwegs Ausschau nach alten Autos – diesmal habe ich sogar einen Bulli-Händler mit einer ganzen Sammlung interessanter Fahrzeuge entdeckt. Wenn das nicht so weit weg wäre …
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  • Mit Toyota duch das Land der Cowboys

    June 13 in the United States ⋅ ☀️ 16 °C

    Als Liebhaber von Westernfilmen und Geschichten über die großen Auswanderungsbewegungen Amerikas habe ich heute eine Route gewählt, die wie aus einem dieser Filme stammt: Es geht durch Wyoming – das Land der Cowboys.

    Erster Halt: Medicine Bow – ein winziger Ort mit Film Geschichte. Hier wurde mit The Virginian der erste Western mit Owen Wister gedreht. Ein Besuch im historischen Hotel gleichen Namens ist Pflicht.

    Weiter geht’s zur eindrucksvollen Felsformation Devil’s Gate. Einst diente dieser Ort als beliebter Lagerplatz für die Siedler auf dem Oregon Trail – ein Ort voller Geschichten, die der Wind hier noch zu erzählen scheint.

    Wenige Meilen weiter: Independence Rock – ein auffälliger, rundgeschliffener Granitkoloss. Zahlreiche Pioniere haben hier ihre Namen in den Stein geritzt, wie in ein gewaltiges Gästebuch der Geschichte. Kein Wunder, dass er den Beinamen „The Great Register of the Desert“ trägt.

    Ein weiteres Highlight des Tages: South Pass City. Die kleine Siedlung entstand einst als Versorgungsstation für Trecks auf dem Oregon Trail.
    In der nebenliegenden Mine wurde tonnenweise Gold gewonnen.
    Heute zeugen 24 erhaltene Gebäude entlang der historischen Main Street von ihrer bewegten Vergangenheit.

    Den Tag lasse ich nahe Atlantic City ausklingen – nicht in Nevada, sondern tief im Herzen Wyomings. Inmitten des Waldes auf 2500 m Höhe finde ich einen idyllischen Campground. Vielleicht bleibe ich hier einen Tag länger, um die Umgebung und die benachbarten, fast vergessenen Goldgräberstädtchen in Ruhe zu erkunden.
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  • Great small Atlantic City (Wyoming)

    June 14 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Der zweite Tag auf meinem idyllischen Campplatz – Entschleunigung pur.

    Allerdings gehört diese traumhafte Gegend auch zum Revier der Bären. Schon bei der Anmeldung wird man auf klare Regeln hingewiesen: Essen muss sicher verstaut werden, Kleidung, in der man gekocht hat, darf auf keinen Fall ins Zelt – und Bärenspray ist hier kein Gag, sondern Grundausstattung. Ich halte mich natürlich an alles… aber ich gebe zu: Ein kleines, friedliches Bären-Treffen? Das hätte durchaus seinen Reiz. 😉

    Heute habe ich erfahren, dass ganz in der Nähe – in der kleinen historischen Siedlung Atlantic City – ein echtes Stück Pioniergeschichte auf mich wartet: das Atlantic City Mercantile. Gegründet 1893 von einem deutschen Einwanderer, war es einst Lebensader für die Goldgräber – mit Post, Telefon und allem, was man damals zum Überleben brauchte. Heute befindet sich dort eine Bar – eine perfekte Gelegenheit für eine kleine Wanderung mit historischem Ziel.

    Also auf ins Abenteuer: Knapp drei Kilometer zu Fuß, dann ein herzlicher Empfang bei Den und seiner Frau Julie im Miners Grubstake. Ein rustikales Lokal, das noch echtes Western-Flair versprüht. Es gibt gutes Bier, Lunch nach Dens Wahl und jede Menge Geschichten. Ein tolles Familiengeschäft – bodenständig, warmherzig und weit weg von allem, was einen sonst so beschäftigt. Wir haben viel gequatscht, ich habe gut gegessen – und das Bier war hervorragend. Nur der Rückweg… diese drei Kilometer Berg auf… hatten es in sich.

    Zurück im Camp, meldete sich dann mein alter Basketballkumpel Malte – mit einem berechtigten Hinweis: „Du hast noch gar nichts über Country-Musik geschrieben!“ Und er hat recht! Schließlich haben wir gemeinsam schon viele großartige Konzerte gefeiert. Das muss ich unbedingt nachholen!
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  • Selfie mit Bufallo Bill

    June 15 in the United States ⋅ ☁️ 19 °C

    Gleich morgens früh Start nach Billings in Montana. Schöne Fahrt durch Landchaften Wyomings
    Zuerst ging’s nach Cody, die Heimat von William F. Cody, besser bekannt als Buffalo Bill. Trapper, Scout, Jäger – und Visionär: Er erkannte früh die strategisch günstige Lage der Region und war maßgeblich an der Gründung der Stadt beteiligt. Cody wurde 1901 offiziell als „Gateway to Yellowstone“ ins Leben gerufen. Eigentlich war er der erste Western Influenzier des 19 Jahrhunderts.

    Das Buffalo Bill Center of the West – eines der beeindruckendsten Museen zum Thema Cowboykultur und Wildwest-Geschichte in ganz Amerika. Der Komplex umfasst fünf eigenständige Museen. Besonders begeistert haben mich das Buffalo Bill Museum sowie das Plains Indian Museum, das einen tiefen Einblick in die Geschichte und Kultur der indigenen Völker der Great Plains bietet.
    Sehr schöne Aufstellung mit tollen Exponaten und einer unglaublichen Waffensammlung aus den letzen Jahrhunderten. Das Video hier ist nur ein kleines Teil davon.

    In Billings habe ich noch zum Konzert geschafft . Es spielten IV and the Strange Band.
    Frontmann ist Coleman Williams, Künstlername „IV“ – damit verweist er auf die vierte Generation der legendären Williams-Familie (Hank Sr., Hank Jr., Hank III).
    Aber die Band danach gefiel mir besser!
    Heimliche Atmosphäre im Club wie bei Hamburger Downtown Blues Club. Schöne Musik bei kühlem Bier.
    Was für ein Tag!😀
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  • Yellowstone Nationalpark

    June 16 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach dem musikalischen Abend in Billings ging’s heute früh los – Ziel: Yellowstone National Park.
    Yellowstone ist nicht nur der älteste Nationalpark der Welt (gegründet 1872), sondern auch ein echtes Naturwunder. Der Park erstreckt sich über mehr als 9.000 Quadratkilometer und liegt in den Bundesstaaten Wyoming, Montana und Idaho. Was ihn so besonders macht, liegt unter der Oberfläche: Ein gigantischer Supervulkan sorgt für beeindruckende geothermische Phänomene – Geysire, heiße Quellen, blubbernde Schlammtöpfe und farbenfrohe Thermalfelder prägen die Landschaft.
    Der berühmteste Geysir des Parks ist der Old Faithful. Wie ein Uhrwerk schleudert er etwa alle 90 Minuten eine bis zu 50 Meter hohe Fontäne in den Himmel – und heute hatte ich Glück: Bereits nach fünf Minuten Warten begann seine Show.
    Neben den Naturphänomenen ist Yellowstone auch ein Paradies für Tierfreunde. Bisonherden, Grizzlys, Wölfe, Elche, Hirsche und Adler – hier lebt die wilde Seele Amerikas. Und heute war richtig was los: Eine riesige Bisonherde marschierte gemächlich über die Straße und sorgte für einen ordentlichen Stau. Auch ein Bär ließ sich am Straßenrand nicht stören und sammelte genüsslich seine Leckerbissen ein.

    So beeindruckend die Natur auch ist – Yellowstone hat auch seine Schattenseite: Der Park ist völlig überlaufen. Tausende Autos, überfüllte Parkplätze, dichtes Gedränge bei den „Hotspots“.
    Nach Old Faithful hieß es für mich: Nichts wie raus! Die Suche nach einem Camp war allerdings mühsam. Nach über 450 Kilometern – davon rund 200 im Park – war ich ziemlich erledigt. Erst im angrenzenden Grand Teton National Park fand ich schließlich einen Platz für stolze 55 Dollar. Wildes Campen? Keine Chance – überall Verbotsschilder und gesperrte Zufahrten.
    Zum Schluss noch ein amüsanter Moment: Auf dem Parkplatz bei Old Faithful wurde meiner treuer Toyota auffällig oft fotografiert und gefilmt. Ob das an der Karre lag – oder doch am Fahrer? Ich bin mir nicht ganz sicher … 😉
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  • Grand Teton Nationalpark

    June 17 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Der Grand Teton Nationalpark liegt südlich von Yellowstone und gilt oft als kleiner, ruhiger Bruder – aber ganz ehrlich: Die Natur hier ist ebenso spektakulär, nur nicht ganz so überlaufen. Ein echter Geheimtipp für Naturfreunde, Fotografen und Wanderer.

    Schon bei der Einfahrt zieht mich der Anblick der gewaltigen Teton Range in den Bann der schroff und stolz in den Himmel ragen – fast so, als wollten sie beweisen, dass sie mit den Rocky Mountains locker mithalten können. Besonders der Grand Teton, mit seinen 4.199 Metern, dominiert die Szenerie eindrucksvoll.
    Die Landschaft ist wie aus dem Bilderbuch: alpine Gipfel, klare Gletscherseen, weite Täler voller Wildblumen und mit etwas Glück auch Elche, Bisons oder sogar ein Grizzlybär in der Ferne. Wanderwege gibt es hier in Hülle und Fülle – vom entspannten Uferpfad bis zur anspruchsvollen Bergtour mit Panorama-Garantie.
    Unterwegs besuche ich kurz Jackson Hole, eine charmante Westernstadt mit Holzplanken-Bürgersteigen, Saloons und echtem Cowboy-Flair. Hier fühlt man sich ein bisschen wie in einem alten Westernfilm – nur mit gutem Kaffee und WLAN.
    Eigentlich wollte ich eine der kürzeren Wanderungen rund um den Jenny Lake machen. Aber dann kam alles anders – denn ich habe noch ein Ticket für Freitagabend beim Rodeo in Nampa, Idaho ergattern können. Und das will ich mir auf keinen Fall entgehen lassen!

    Wenn es um echtes Western-Feeling geht, ist die Snake River Stampede in Nampa ein absolutes Highlight. Was 1913 als kleine Pferdeparade begann, hat sich längst zu einem der Top 10 Pro-Rodeos der USA entwickelt – mit großem Publikum, hochkarätigen Reitern und jeder Menge Adrenalin.
    Fünf Tage lang verwandelt sich die Ford Idaho Center Arena in eine Arena voller Staub, Speed und Spannung. Auf dem Programm stehen:
    -Bareback Riding – der wilde Ritt ohne Sattel
    - Bull Riding – der legendäre 8-Sekunden-Kampf mit dem Bullen
    - Barrel Racing – rasantes Frauenrennen im Slalom um die Tonnen
    Dazu kommen Showeinlagen, Live-Musik, ein Westernmarkt und – wie es sich gehört – patriotisches Flair mit Fahnenparade und Gebet. Hier trifft echte Cowboy-Tradition auf modernes Spektakel, und das Publikum lebt jede Sekunde mit.
    Ich werde also meinen Toyota irgendwo in der Nähe parken und mich ins Getümmel stürzen

    Cowboyhut auf, Handy im Anschlag. Aber dieser Abend verdient dann ganz sicher einen eigenen Bericht!
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  • Auf den Spuren von Hemingway

    June 18 in the United States ⋅ ☀️ 24 °C

    Der Weg zu „meiner“ Rodeo-Stadt Nampa führte mich diesmal über einen kleinen, aber lohnenden Umweg: durch den Westen Idahos und das legendäre Sun Valley. Diese Ecke des Landes wird längst nicht von Touristen überrannt – dabei bietet sie atemberaubende Landschaften, stille Natur und so manche überraschende Entdeckung.

    Sun Valley, seit 1936 als Wintersportort beliebt, war schon früh ein Rückzugsort für Filmstars und Politiker. Untrennbar verbunden ist die Gegend – vor allem das kleine, charmante Ketchum – mit einem der größten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts: Ernest Hemingway. Er lebte und arbeitete hier bis zu seinem tragischen Freitod am 21. Juli 1961. Als ich durch die Straßen von Ketchum schlenderte, kamen Erinnerungen hoch: an seinen Wohnsitz in Key West, an das herrliche Anwesen in einem Vorort Havannas, das heute noch vom Flair vergangener Zeiten erzählt. Hemingway pendelte damals zwischen Florida und Kuba – sein berühmtes Fischerboot ist noch heute in Havanna zu sehen. Und nun also: Ketchum. Der letzte Ort seines Lebens.

    Nach etwa 200 Kilometern Fahrt war für heute Schluss – zu schön war der idyllische Campingplatz am malerischen Payette River. Direkt am Fluss gelegen, mit eiskaltem, klarem Wasser, absoluter Ruhe und – sehr wohltuend – keinem Internet. Ich freue mich auf das abendliche Lagerfeuer, ein erfrischendes Bad im Fluss und ein bisschen Abstand vom digitalen Alltag.

    Auch mein treuer Toyota bekommt heute seine wohlverdiente Pflege: Innen wie außen wird er auf Vordermann gebracht, damit er am Wochenende in Nampa beim Rodeo glänzen kann.‘mmm
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  • Mit Hindernissen durch Sawtooth Montains

    June 19 in the United States ⋅ ☁️ 26 °C

    Und schon wieder habe ich keine 100 Kilometer geschafft! Die Landschaft ist einfach zu schön – überall laden traumhaft gelegene Campsites zum Anhalten ein. Es wäre fast ein Verbrechen, einfach durchzurasen, nur um Strecke zu machen. Genau nach solchen Orten habe ich doch gesucht – warum also weiterhetzen?

    Der Verkehr ist angenehm dünn, nur vereinzelt begegnet man anderen Autos. Und wenn man mal kurz am Straßenrand anhält, dauert es nicht lange, bis jemand anhält und fragt, ob man Hilfe braucht. Eine wirklich herzliche Geste, die einem das Reisen hier noch sympathischer macht.

    Also: Stopp am Fluss. Hängematte aufspannen, Handy aus – beziehungsweise: kein Netz, wie so oft 😊 – und die Ruhe genießen.

    Am Abend noch eine kleine Wanderung. Die Trails sind gut ausgeschildert, nur schade, dass mein Mountainbike nicht dabei ist – das Gelände wäre ideal dafür. Aber: Bärenspray ist natürlich immer griffbereit, denn vor diesen „Knutschentieren“ wird hier überall eindringlich gewarnt.

    Morgen aber geht’s endgültig weiter nach Nampa – zum großen Rodeo-Event. Ich bin gespannt!
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  • Snake River Stampede – Rodeo pur

    June 20 in the United States ⋅ ☁️ 17 °C

    Die Anreise hatte es in sich: Über 300 Kilometer führte mich der Weg durch kurvige Bergstraßen, doch das Ziel war jede Mühe wert – in Nampa wartete die legendäre Snake River Stampede auf mich. Dieses Rodeo gehört zu den zwölf besten professionellen Rodeos der USA und ist Teil der renommierten Professional Rodeo Cowboys Association (PRCA). Fünf Tage lang wird hier Rodeo-Kultur vom Feinsten geboten – und ich wollte dieses Spektakel endlich einmal live erleben.

    Und es hat sich gelohnt! Faszinierende Rodeo-Action, echte Cowboys, wilde Bullen und eine mitreißende Stimmung – ich war mittendrin. Besonders beeindruckend war, was die Kleinsten schon draufhaben: Die mutigen Kids beim „Mutton Busting“, das rasante Barrel Racing der jungen Mädchen und natürlich das knallharte Bullenreiten, bei dem man kaum hinsehen konnte, so gefährlich war es.

    Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt, die Stimmung ausgelassen, voller Stolz und echter Western-Leidenschaft. Idaho kann Rodeo – und wie!
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  • Hells Canyon Scenic Byway

    June 21 in the United States ⋅ ☁️ 7 °C

    Nach dem aufregenden Rodeo-Erlebnis ging die Reise weiter in nordwestlicher Richtung – auf nach Oregon, rund um den Hells Canyon. Eine gewaltige Bergkulisse erhebt sich im Südwesten des Wallowa-Tals. Sie wird nicht umsonst die „Little American Alps“ genannt. Hinter mir liegt die trockene, karge Hochwüste, vor mir öffnet sich die Landschaft wie ein Tor zur Hölle – Hells Canyon, die tiefste Schlucht Nordamerikas.

    Das Wallowa-Tal selbst wirkt dagegen wie der Garten Eden: klare Bäche, stille Seen, saftig-grüne Wiesen und Wälder. Diese fruchtbare Region war einst die Heimat der Nez-Percé-Indianer, bis sie 1877 unter ihrem legendären Häuptling Chief Joseph von hier vertrieben wurden.

    Doch die Geschichte ist hier nicht vergessen – und sie lebt weiter. Heute sind die Nachkommen der damaligen Vertriebenen zurückgekehrt. Am Rand der kleinen Gemeinde Wallowa, wo ich gerade campe, haben sie wieder ein Stück Land erworben. Dort betreiben sie ein spirituelles und gemeinschaftliches Zentrum, ein Ort der Erinnerung, Versöhnung und Kultur. Jedes Jahr findet hier ein großes Fest zu Ehren von Chief Joseph statt – dem berühmtesten Sohn dieses Tals, dessen Name noch heute mit Respekt genannt wird.

    Wallowa ist ein besonderer Ort. Die kleine Gemeinde ist bekannt für ihre lebendige Künstlerszene, für Ateliers, Werkstätten und traditionelle Bronzegießereien – Kunst und Geschichte gehen hier Hand in
    Hand.

    Der eigentliche Hells Canyon bleibt ein Abenteuer für sich. Er wird oft mit dem Grand Canyon verglichen da ist er aber - rauer, wilder, abgelegener. Es war eine über 400 Kilometer lange Fahrt bis hierher, durch menschenleere Gegenden, kleine Orte und kurvige Bergstraßen.

    Zum Campen habe ich schließlich ein abgelegenes Plätzchen tief im Wald gefunden, etwa 10 Kilometer abseits – direkt am Fluss, versteckt und ganz ohne Handyempfang. Ein regnerischer, frischer Abend am Lagerfeuer, ganz in Ruhe. Und ganz ehrlich: Wenn man dort sitzt, unter dem grauen Himmel, in dieser wilden Natur, kommt man unweigerlich ins Grübeln über das Schicksal der Völker, die von hier einst gewaltsam vertrieben wurden. Solche Geschichten – und ihre Wunden – reichen oft bis Heute.

    Der Tag brachte auch eine kleine Kochpremiere mit sich. Obwohl ich kein großer „Fleischfresser“ bin, gab es heute ausnahmsweise ein Sirloin-Steak. Dafür habe ich mir extra eine gusseiserne Pfanne besorgt – stilecht und schwer. Das Ergebnis? Nun ja… nicht ganz wie in Argentinien – aber hey, verbesserungsfähig bin ich allemal 😉.
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  • Spokane - Kinder der Sohne

    June 22 in the United States ⋅ ☁️ 21 °C

    Heute führte mich die Reise nach Spokane – 340 Kilometer durch eher unspektakuläre Landschaften. Kein Dorf, kein Hof, kein Mensch weit und breit – nur endlose, perfekt bewirtschaftete Felder bis zum Horizont. Und ich frage mich: Wer macht das alles? Wo verstecken sich die Menschen, die dieses Land bewirtschaften?

    Spokane selbst ist eine Metropole im Bundesstaat Washington. Der Name stammt von den hier ansässigen indigenen Völkern und bedeutet „Kinder der Sonne“. Leider blieb mir heute keine Zeit, die Stadt zu erkunden – obwohl sie einiges zu bieten hätte: Allein entlang des „Inland Northwest Ale Trail“ verteilen sich über 30 kleine Brauereien und gemütliche Pubs im Großraum Spokane.

    Die Suche nach einem Campingplatz gestaltete sich überraschend schwierig. Am Ende landete ich auf einem Platz mit Strom- und Wasseranschluss – Dinge, die ich eigentlich gar nicht brauche – für satte 55 Dollar.

    Morgen wartet ein weiteres Highlight: Mein vorletzter Nationalpark hier in den USA. In etwa zwei Wochen heißt es dann Abschied nehmen von diesem faszinierenden Land. Aber noch bin ich unterwegs – und voller Vorfreude auf das, was kommt!
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  • Panne auf der Highway

    June 22 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    Nun hat es auch meinen Toyota erwischt. Mitten auf dem Highway westlich von Spokane war plötzlich Schluss – keine Kupplung mehr, kein Vorwärtskommen. Die Lage wirkte im ersten Moment ziemlich aussichtslos: Weit und breit nur Felder, keine Häuser , kaum Autos unterwegs. Nur ein einzelnes Fahrzeug ackerte in der Ferne durch die endlose Weite.

    Das war meine einzige Hoffnung – also querfeldein los, dem Traktor entgegen. Ich traf auf einen freundlichen Farmer namens Tracer. Und der sollte sich als wahrer Glücksfall erweisen: Ohne zu zögern telefonierte er für mich mit AAA, dem amerikanischen Partner des ADAC, organisierte den Abschleppdienst und blieb über zwei Stunden bei mir. Weil er es zu gefährlich fand, das Auto am Highway stehenzulassen, schleppte er mich mit seinem eigenen Fahrzeug sechs Meilen bis zur nächsten Ortschaft, wo wir auf den Abschleppwagen warteten. Und das alles ohne eine Gegenleistung zu wollen – obwohl ich ihn stundenlang von seiner Arbeit abgehalten hatte.

    Etwa 45 Minuten später kam dann der Abschleppwagen. Gemeinsam ging es zurück ca 60 Miles nach Spokane zur Toyota-Werkstatt. Dort wurde mein betagter Toyota zunächst mit ehrlicher Neugier begutachtet – dann allerdings die ernüchternde Diagnose: „Mit so alten Modellen können wir leider wenig anfangen – allein die Ersatzteilbeschaffung dauert ewig.“

    Immerhin gab mir der Werkstattmeister einen Tipp: Ich solle es mal bei European Cars versuchen – „Die helfen bestimmt.“ Gesagt, getan. Die Werkstatt lag etwas außerhalb, aber mein hilfsbereiter Abschlepper winkte nur ab: „Kein Problem“ – das klang wie früher in meiner alten Heimat.

    Also wurde das Auto dort abgeladen. Da es schon später Nachmittag war und die Werkstatt gleich schloss, richtete ich mein Nachtlager gleich neben lauter schönen alten Europäern ein – Porsche, Käfer, Golf, ja sogar ein T2-Bus stand da.

    Heute wurde das Auto untersucht und die nüchterne Diagnose, die Kupplung muss neu! Es wurden auch gleich die Ersatzteile bestellt, habe gestaunt dass es doch so schnell geht. Wenn alles klappt, kann die Reise am Freitag weitergehen.

    Was bleibt? Ein echter Dank an die Menschen hier – alle waren unglaublich freundlich, hilfsbereit und lösungsorientiert. Manchmal zeigt sich die wahre Qualität einer Reise erst in ihren ungeplanten Momenten.
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  • Spokane – Glück im Unglück

    June 24 in the United States ⋅ ☁️ 28 °C

    Eigentlich hatte ich nur einen kurzen Zwischenstopp geplant, doch aufgrund eines Kupplungsschadens bleibe ich nun zwangsläufig länger in Spokane – und werde dabei auf ganzer Linie positiv überrascht.

    Die „Kinder der Sonne“, wie der Name aus der Sprache der indigenen Spokane übersetzt wird, liegen eingebettet in eine grandiose Naturkulisse: Umgeben von Bergen, Seen und endlosen Wäldern schlängelt sich der Spokane River mitten durch die Stadt und stürzt sich über die Spokane Falls – einen der größten innerstädtischen Wasserfälle in den USA.

    Im Herzen der Stadt liegt der Riverfront Park, ein echtes Juwel mit Aussichtsgondeln, Wasserspielen, Skulpturen, einem historischen Karussell und sogar einer skurrilen Attraktion: der berühmten „Müll-Ziege“, die mit Staubsaugerschlund Papier frisst. Wer hier steht, hört das Tosen des Wasserfalls – ein eindrucksvolles Naturschauspiel mitten im urbanen Raum.

    Spokane ist reich an Geschichte. Die Innenstadt ist geprägt von imposanten Gründerzeitbauten. Besonders gefallen hat mir aber das Campbell House von 1898, das heute als Museum zu besichtigen ist. Die damalige Ausstattung war erstaunlich modern, und auch das Mobiliar erzählt vom Lebensstil einer wohlhabenden Familie des 19. Jahrhunderts.

    Was ich nicht wusste: Der Vatertag wurde in Spokane erfunden – von einer Frau namens Sonora Smart Dodd, bereits 1910. Eine kleine, aber charmante Fußnote in der amerikanischen Kulturgeschichte.

    Gerade an diesem Wochenende findet hier das „Hoopfest“ statt – das größte Straßen-Basketballturnier der Welt.
    Auf über 450 Plätzen verteilt über 45 Stadtblöcke kämpfen rund 6 000 Teams, ca. 25 000 Spieler, unterstützt von 3 000 Freiwilligen, um Körbe – während mehr als 225 000 Zuschauer das Spektakel verfolgen
    Für mich als alten Basketballer ein echtes Highlight! Überall Körbe, Emotionen, Teams, Musik – Streetball at its best.

    Auch musikalisch hat Spokane einiges zu bieten, viel Livemusik in Bars, viele Konzerte. Gestern war ich bei einem fantastischen Konzert – schon die Vorband war klasse. Dann kam die australische Ausnahmekünstlerin Tash Sultana auf die Bühne: eine musikalische Wucht! Sie beherrscht über 20 Instrumente – von Gitarre über Flöte, Saxophon, Mandoline, Schlagzeug bis zur Posaune – und baut ihre Songs live mit Loops auf. Viel Elektronik, viel Seele, alles live eingespielt – ein echtes Klanggewitter mit Tiefe. Die Atmosphäre erinnerte mich an die legendäre Hamburger „Fabrik“ – nur eben mitten im pazifischen Nordwesten.

    Kulinarisch erlebt Spokane gerade einen kleinen Boom. Regionale Weingüter, Craft-Bier-Brauereien, Cafés mit Spezialröstungen und kreative Küchenchefs bringen neuen Schwung in die Szene – zwischen rustikalem Barbecue und raffinierter Fusion-Küche. In einer Brauerei bekam ich als Besucher aus der „Bierheimat“ Deutschland sogar ein Freibier – Prost!

    Spokane ist vielleicht nicht die erste Stadt, die man auf einer Reise durch den Nordwesten der USA ansteuert – aber wer sie erlebt, fragt sich schnell, warum. Diese Stadt ist charmant, unaufgeregt, lebendig und voller Überraschungen. Natur, Kultur und Lebensfreude treffen hier in einer selten entspannten Mischung aufeinander.

    Kurz gesagt: Das war mein Glück im Unglück.
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  • Gestrandet im Basketball Himmel

    June 28 in the United States ⋅ ☁️ 21 °C

    „Dank“ der kaputten Kupplung meines Toyotas darf ich gerade die bislang größten Highlight-Tage meiner USA-Reise erleben! Was als Panne begann, entpuppt sich als echter Glücksfall. Die Stadt Spokane – eigentlich eher eine kleine, unauffällige Metropole im Osten Washingtons – ist mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen.

    Alles ist kompakt, zu Fuß erreichbar, eingebettet in eine wunderschöne Umgebung mit Fluss, Park und Hügeln. Gestern eine schöne 40 km Fahrradtour auf dem Continental Trail, gemütliches Schoppen, schöne Besichtigungen (die örtlichen Brauereien sind ein Hammer!). Mein zweites Zuhause ist inzwischen die Zola Bar geworden – ein Liveclub, von dem ich in Hamburg nur träumen kann. Jeden Abend gibt’s dort frische Live-Musik, und Barkeeper Joseph ist ein Künstler hinter der Theke. Ich bin dort mittlerweile „der gestrandete Deutsche“, habe dort dauernd Happy Hour Tarif und lerne jeden Abend neue, lustige Leute kennen. Das ich dabei eine Menge Spaß habe versteht sich von alleine.

    Und dann kam der absolute Oberhammer: Spokane Hoopfest – das größte 3‑gegen‑3‑Basketballturnier der Welt!

    Mit rund 6.000 Teams, 25.000 Spieler:innen, 3.000 Helfer:innen und über 225.000 Zuschauer:innen verwandelt sich die Innenstadt in ein einziges Basketballfeld. Über 450 Courts auf 45 Blocks – das ist nicht nur Sport, das ist ein ganzes Lebensgefühl!

    Für mich, der früher selbst leidenschaftlich Basketball gespielt hat (und die Liebe zum Spiel nie verloren hat), ist das hier einfach das Paradies. Es sind alle dabei – von Grundschülern bis hin zu ehemaligen Profis, die sich beim Elite-Wettkampf auf dem Central Court messen.

    Dazu eine unglaubliche Atmosphäre mit Streetfood, Musik, Moderation, Kinderaktionen, Slam-Dunk-Contests – ein Festival für die ganze Stadt. Und ja, auf dem Center Court lassen sich schon mal Stars wie Kevin Durant, Gary Payton oder John Stockton blicken.

    Das Ganze bringt übrigens nicht nur Sportbegeisterung, sondern auch über 40 Millionen Dollar in die Region. Hoopfest unterstützt Jugend- und Freizeitsport, baut öffentliche Plätze aus, vernetzt die Community – und macht Spokane in diesen Tagen zur wahren Basketball-Hauptstadt Amerikas. Da kann man in Deutschland über sowas nur träumen.

    Und ich? Ich hätte es fast verpasst.
    Also: Danke, Toyota. Ohne deine kaputte Kupplung wäre ich wohl längst weitergefahren – und hätte dieses einmalige Erlebnis nie gehabt.
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  • On the Road Again!

    July 1 in the United States ⋅ ⛅ 29 °C

    Nach einer intensiven, aber schönen Woche in Spokane bin ich endlich wieder unterwegs. Das lang ersehnte Paket mit den Ersatzteilen aus Hamburg kam tatsächlich nach vier Tagen an – schneller als erwartet. Die Werkstatt hat die Teile sofort eingebaut, und dann gab es für mich nur noch ein Ziel: raus in die Natur, zurück ins Freie!

    Nach gut 100 Kilometern bin ich an einem Campground am Roosevelt Lake gelandet. Die Sonne brennt, die Temperaturen sind hoch – also ab ans Wasser! Ein paar Stunden baden und entspannen, genau das Richtige nach der Zwangspause.

    Was mir aus diesen Tagen bleibt, ist mehr als nur ein repariertes Auto: Die Hilfsbereitschaft meiner Freunde, der Toyota-Community und ganz besonders die engagierte Betreuung durch Justin von European Cars haben mich tief beeindruckt. Es war eine dieser Situationen, in denen man merkt: Auch wenn man alleine reist – You’re never walkin’ alone!
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  • Die wilden Alpen Amerikas

    July 2 in the United States ⋅ ☁️ 21 °C

    Nun habe ich meinen vorletzten Nationalpark in den USA erreicht. Bald heißt es Abschied nehmen von diesem faszinierenden Land, denn die Reise führt mich weiter nach Kanada.

    Der North Cascades National Park ist ein echter Geheimtipp unter den amerikanischen Nationalparks. Er liegt im Norden des Bundesstaats Washington, nahe der Grenze zu Kanada – eine wilde, kaum berührte Berglandschaft: spektakulär, einsam und ursprünglich.
    Die Landschaft ist geprägt von schroffen, schneebedeckten Gipfeln, dichten Wäldern, tief eingeschnittenen Tälern und über 300 Gletschern – mehr als in jedem anderen US-Nationalpark außerhalb Alaskas! Kein Wunder, dass die Region oft als „amerikanische Alpen“ bezeichnet wird.
    Der türkisfarbene Diablo Lake und der Ross Lake wirken wie smaragdgrüne Juwelen inmitten der rauen Bergwelt. Mittendurch schlängelt sich der Skagit River, und die einzige Straße im Park, der North Cascades Highway (Route 20), bietet atemberaubende Aussichten bei jeder Kurve.

    Was den Park besonders macht: Hier gibt es keine touristische Infrastruktur. Keine Restaurants, keine Shuttlebusse, keine überfüllten Aussichtspunkte. Wer in die North Cascades kommt, sucht vor allem eines: Ruhe, Einsamkeit und echte Wildnis. Allerdings mein Besuch vor dem langen Wochenende (Independent Day am 4.Juli!) ist ziemlich ungünstig, die Amerikaner machen Kurzurlaub und die Gegend ist ungewohnt voll mit Besuchern. Zum Glück und Dank netten Ranger Damen habe ich einen schönen 20$ Platz auf dem Camp bekommen.

    Über 600 Kilometer Wanderwege erschließen das Gebiet – von einfachen Spaziergängen bis hin zu anspruchsvollen, mehrtägigen Trekkingtouren. Man könnte hier Wochen verbringen! Doch ich muss mich mit einem kurzen Aufenthalt begnügen:
    Am 7. Juli habe ich zum Glück für paar Tage noch einen Campingplatz in Vancouver ergattert. Wegen des unerwarteten, längeren Aufenthalts in Spokane fehlt mir nun leider die Zeit, diese beeindruckende Region ausführlich zu erkunden.
    Doch selbst in kurzer Zeit bleibt der Eindruck: ein Park voller wilder Schönheit, der zu den ganz Großen gehört – ganz ohne großen Rummel.
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  • Olympic National Park

    July 3 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Mit einem kurzen, aber eindrucksvollen Besuch im Olympic National Park geht meine USA-Tour zu Ende. Es fühlt sich an wie ein Abschiedsgeschenk der Natur: Hier treffen wilde Pazifikküste, uralter Regenwald und schneebedeckte Berggipfel aufeinander – drei völlig unterschiedliche Landschaften in einem einzigen Nationalpark. So etwas gibt es nur selten.

    Der Park liegt auf der Olympic-Halbinsel im äußersten Nordwesten des Bundesstaates Washington. Besonders beeindruckt hat mich der Hoh Rain Forest – dichter, grüner und feuchter geht es kaum. Moose hängen wie Girlanden von uralten Bäumen, alles tropft, alles lebt. Es fühlt sich an wie im Amazonas, nur eben in Nordamerika.

    Ganz anders die Berge: hoch, alpin, still. Die Olympic Mountain ragt bis auf 2.428 Meter empor – ein stiller Kontrast zur wilden Küste und zum grünen Dschungel.

    Der Olympic National Park ist ein Naturjuwel. Leider hatte ich nur einen Tag Zeit – ein echter Schnellbesuch, dem ich gerne mehr Stunden oder sogar Tage gewidmet hätte.

    Doch schon morgen früh nehme ich die Fähre nach Victoria auf Vancouver Island. Ich konnte noch eines der letzten Tickets ergattern – am Wochenende des 4. Juli herrscht hier Hochbetrieb.

    Das Abenteuer USA endet – zumindest vorerst.
    Beim Lagerfeuer denke ich an die Ereignisse vergangenen Tagen. Es war trotz all diesen Negativen wie die kalifornischen Zollbeamter oder kaputte Kupplung eine tolle Zeit die mir sehr viel Spaß gemacht hat und immer in Erinnerung bleibt.
    Nun freue ich mich auf Kanada!
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  • Victoria

    July 4 in Canada ⋅ ☁️ 23 °C

    Mein dreitägiger Besuch auf Vancouver Island beginnt in Victoria, der Hauptstadt der Provinz British Columbia. Die Stadt liegt malerisch an der Südspitze der Insel und überrascht mit einem fast mediterranen Klima: rund 2.000 Sonnenstunden und nur etwa 700 Millimeter Regen im Jahr. Kein Wunder, dass Victoria den Beinamen „City of Gardens“ trägt – hier blüht es das ganze Jahr über in Parks, Gärten und entlang der Straßen.

    Trotz ihrer Lage am anderen Ende des nordamerikanischen Kontinents wirkt Victoria fast europäisch. Die Stadt ist reich an Geschichte: Mitte des 19. Jahrhunderts gründete die Hudson’s Bay Company hier einen Handelsposten für den Pelzhandel – der Beginn der heutigen Metropole. Heute lebt etwa die Hälfte der gesamten Inselbevölkerung im Raum Victoria.

    Da ich auf die Schnelle keinen Campingplatz in der Nähe finden konnte, habe ich mir ein gemütliches Airbnb-Zimmer genommen – mit Pool, Sauna und sogar ein paar brauchbaren Fitnessgeräten. Ideal, um nach den letzten Reisetagen durchzuatmen, Wäsche zu waschen und wieder frisch in neue Abenteuer zu starten.
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  • Butchart Gardens

    July 5 in Canada ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute beginne ich mit der Erkundung von Vancouver Island. Nur etwa 30 Minuten nördlich von Victoria liegen die weltberühmten Butchart Gardens – ein farbenprächtiges Gartenparadies, das zu den schönsten seiner Art weltweit zählt.
    Was einst ein ausgebeuteter Kalksteinbruch war, verwandelte sich ab 1904 durch die Vision und Leidenschaft von Jennie Butchart in ein blühendes Wunderland. Heute zieht die Anlage jährlich über eine Million Besucher an.
    Die Gärten sind in verschiedene Themenbereiche gegliedert. Herzstück ist der spektakuläre Sunken Garden im ehemaligen Steinbruch: üppige Blumenbeete, kleine Brücken, ein künstlicher Wasserfall und ein Aussichtspunkt auf einem Felsen machen diesen Teil besonders eindrucksvoll.
    Dazu kommen ein romantischer Rosengarten, ein ruhiger Japanischer Garten mit Ahornbäumen und Teichen sowie ein eleganter Italienischer Garten mit Marmorstatuen und Springbrunnen.
    Ein Ort zum Staunen, Verweilen – und Fotografieren, die Schönheit dieses Ortes übertrifft sogar die berühmten englischen Gärten in Cornwall oder Dewon. Es war einfach wunderschön!

    Am Nachmittag wollte ich weiter nach Port Renfrew, ein kleines Holzfäller- und Fischerörtchen an der San Juan Bay, bekannt als Start- und Endpunkt des berühmten West Coast Trail.
    Doch etwa 8 Kilometer vor dem Ziel entdecke ich einen schönen Campground an einem See – so ruhig und einladend, dass ich spontan bleibe. Die Holzfäller und das Meer warten bis morgen.
    Zum Abschluss gab’s kanadischen Lachs im Freien, war auch nicht schlecht!😉
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