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Calendar-Year Triple Crown 24

Über Find Penguins werden Jochen und ich über unsere Fernwanderung auf dem Appalachian Trail, Pacific Crest Trail und dem Continental Divide Trail berichten. Folgt uns und seid gespannt auf abenteuerliche und witzige Geschichten. - > REISE ANZEIGEN En savoir plus
  • Oh man, die Pakete sind da!!

    26 février 2024, États Unis ⋅ ⛅ 16 °C

    Geil, geil, geil! Endlich gute Nachrichten von Andi. Auf abenteuerlichen Wegen kam Andi an unsere Pakete mit meinem Laptop, unseren Zelten und Schlafsäcken ran! Vielen lieben Dank an dieser Stelle! 😘

    Der Blick auf den Watauga See war an diesem Tag aber auch ganz nett!
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  • Scheiß auf Katahdin?!

    25 février 2024, États Unis ⋅ ☀️ 10 °C

    Nach einem Frühstück mit Tiefkühl-Frühstücks-Bürgern, Kaffee und heißer Schokolade ging es vom Refuge Hostel zu einem Campsite oberhalb des Watauga Lakes.

    An diesem Tag haben wir wettertechnisch einiges mitgenommen. Morgens konnten wir die ersten schönen Ausblicke genießen, während wir durch den Schnee stapften. Mittags konnten wir bei herrlichem Sonnenschein zahlreiche Wasserfälle betrachten und abends durften wir bei Regen unser Zelt aufbauen.

    Zum Problem mit Mount Katahdin (Northern Terminus):

    Der nördliche Terminus des ATs ist der Berg Mount Katahdin. Das Ziel eines jeden AT Thru-Hikers, der in Richtung Norden unterwegs ist.

    Dieser Berg liegt im Baxter State Park, welcher von April bis Anfang Juni geschlossen ist. Hierin liegt unser Problem. Leider kommen wir in diesem Zeitraum dort an, wenn wir den AT ohne Unterbrechung wandern.

    Für dieses Problem haben wir unterschiedliche Lösungen überlegt.

    1) Wir unterbrechen unsere Wanderung und besteigen Mount Katahdin noch im März zu teilweise heftigen winterlichen Bedingungen.

    2) Wir fliegen irgendwann innerhalb des Jahres für die 6 Meilen zurück und besteigen den Berg im Sommer zu besseren Bedingungen.

    3) Wir scheißen drauf und tun uns und der Umwelt einen Gefallen.

    -> In dieser Nacht haben wir uns für Option 3) entschieden.
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  • Goodbye North Carolina. Hello Tennessee.

    24 février 2024, États Unis ⋅ ☁️ -1 °C

    Heute war mit ca. 12 Meilen unser Ruhetag, den wir im „Refuge Hostel“ verbrachten. Nach nur 4,5 Stunden Schlaf bin und sehe ich total fertig aus. Daher lass ich einfach mal die Bilder für mich sprechen. Weniger Gelaber, mehr Bilder. 😁En savoir plus

  • Klatschnass in den Appalachen

    23 février 2024, États Unis ⋅ ⛅ 2 °C

    Heute hatten wir wieder dem Wecker eine Stunde mehr Zeit gegeben, da es Hunde und Katzen regnete und wir in unserem Zelt jede Menge Kondenswasser hatten. Unsere Schlafsäcke waren klatschnass! Das nenne ich mal einen super Start in den Tag!

    Bei nachlassendem Regen sind wir hoffnungsvoll gestartet, nur um kurz darauf von strömenden Regen enttäuscht zu werden. Das änderte sich auch nicht, als die Appalachen begannen auszusehen wie der Schwarzwald. Aber der ist laut Nimrod sowieso ein Regenwald. Von dem her wundert mich nichts. :-D

    Nach etwa 10 Meilen hatten wir „Zeb“ in seinem Zelt angetroffen. Er wollte den starken Regen aussitzen. Vermutlich die richtige Entscheidung.

    Nach gefühlt einer Ewigkeit kamen wir am „Clyde Smith Shelter“ an und läuteten dort unsere Mittagspause ein. Gerade rechtzeitig kam die Sonne raus, damit wir unsere nasse Ausrüstung und Kleidung trocknen konnten.

    Nach einer viel zu langen Pause stand eine Nachtschicht und jede Menge Höhenmeter auf der To-do-Liste. Unsere Beine waren schwer und unsere Gemüter vom Regen und Wind getrübt. Die erste Aufmunterung gab es in Form eines wunderschönen Sonnenuntergangs beim Aufstieg zum „Roan Mountain“. Nach ein paar Schnappschüssen ging es den eisigen Weg wieder hinunter zu den drei exponierten Bergen Round Bald, Jane Bald und Grassy Ridge Bald. Auf diesen wehte der Wind so stark, dass wir Mühe hatten, auf dem Wanderweg zu bleiben. Außerdem war es sehr kalt, weshalb wir froh waren, kurz nach 21 Uhr mit dem „Stan Murray Shelter“ unser Ziel zu erreichen.

    Anekdote des Tages:
    Die letzten Tage musste ich aufgrund der steilen Anstiege verstärkt meine Wanderstöcke nutzen. Deshalb habe ich regelmäßig abends gerade Muskelkater in meinen Armen, anstatt in meinen Beinen.
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  • Mal wieder 💩

    22 février 2024, États Unis ⋅ ☁️ 18 °C

    Mit leichter Verspätung startete der Tag um 6:01 Uhr. Wir hatten uns für diesen Tag 29 Meilen vorgenommen und mussten dementsprechend konsequent sein. Leider gelang uns dies nicht. Ich hatte wieder Probleme mit meinem Magen und musste insgesamt vier „Catholes“ buddeln. Was nach unserer Rechnung circa 3 Meilen sind. (Und ja, es geht mal wieder ums große Geschäft 😜).

    Außerdem hatten wir hier und dort eine kurze Internet-Pause eingelegt, da Jochen zum Beispiel Schuhe bestellen wollte.
    In „Uncle Johnny‘s Hostel“ hatten wir zudem die Gelegenheit genutzt, um jeweils zwei Eis und zwei Tiefkühlgerichte zu essen, was an sich ein ganz fairer Deal war, da wir die Option hatten, in die Stadt Erwin zu trampen um dort leckere Burger zu essen.
    An sich brachte es uns aber wieder in Zeitnot und wir mussten den halben Abend rennen, um unseren anvisierten Campingplatz zu erreichen. Dieser kam kurz nach dem „Beauty Spot“, an dem wir eigentlich eine schöne Aussicht gehabt hätten, wäre es nicht schon dunkel gewesen. So gibts halt nur ein verwackeltes Bild bei Nacht. 😁

    Dort angekommen mussten wir schnell das Zelt aufbauen, da es bereits zu regnen anfing. Zur Belohnung gab es im Zelt eine besonders riesige Portion zum Abendessen.

    Anekdote des Tages:

    An einem Abend hat sich Jochen mit „Icy & Hot“ eingeschmiert und beim Dosieren völlig den Verstand verloren. 😂 Zum Glück konnte ich ihn noch bremsen, als er schon die halbe Tube auf seinen Schenkel schmierte. Das ganze Shelter roch extrem nach dieser Salbe, die ein wenig nach „Rootbeer“ riecht. Da der „Heiß-Effekt“ ausblieb, musste Jochen die halbe Nacht frieren.
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  • Der Berg mit der Glatze

    21 février 2024, États Unis ⋅ ☀️ 6 °C

    Endlich haben wir es geschafft, um 5:00 Uhr aufzustehen und um 5:30 Uhr auf dem Trail zu sein. Nach einer kurzen Verabschiedung von Beth und Somewhere gings bei sehr hellem Mondschein in Richtung „Big Bold“ los. Nach etwa 15 Meilen haben wir an einem Shelter eine zweistündige Mittagspause eingelegt. Wir waren beide etwas fertig von den letzten Tagen und brauchten diese Zeit zu Regeneration. Wir konnten sogar einen kurzen Mittagsschlaf machen. Endlich!

    Als wir bereit waren, das Shelter wieder zu verlassen, kam Beth ins Shelter. Wir waren überrascht, wie schnell sie war, da sie noch am Kaffe kochen war, als wir losgegangen sind. Da sieht man mal wieder, dass längere Pausen Meilen kosten. Sie hat uns erzählt, dass sie nun zum dritten Mal auf ihre Schulter gefallen ist. Das tat mir sehr leid! Ich habe ihr daraufhin Voltaren gegeben, in der Hoffnung, dass sie wenigstens die nächsten ein bis zwei Tage von Schmerzen verschont bleibt.

    Kurz nach dem Shelter kam uns ein Mann entgegen, der uns angesprochen hat. Er fragte, ob wir Thru-Hiker seien und ob wir Lust auf Früchte, Süßigkeiten oder etwas zum Trinken hätten. Als wir unglaubwürdig schauten, fragte er, ob uns der Begriff „Trail Magic“ bekannt ist. Natürlich sagten wir! Dann bekamen wir Mandarinen, Bananen und Schokolade! Außerdem nahm er unseren Abfall ab.
    Er war supernett und hat uns von mehreren Wanderungen mit seinem Sohn auf dem AT erzählt. Nach einem kurzen Gebet, welches er für uns sprach, gingen wir weiter in Richtung „Big Bold“, welchen wir noch vor Sonnenuntergang erreichen wollten.

    Dort angekommen erwartete uns ein wunderschöner Ausblick und noch gerade ausreichend Sonne, um schöne Bilder zu schießen.

    Ein sehr freundlicher Mann schoss von uns noch ein Bild und erklärte uns den Weg zum „Bold Mountain Shelter“. Dort angekommen, ging die Suche nach Wasser los, bis ich nach circa 20 Minuten endlich die Wasserquelle gefunden hatte und wir unsere warme Mahlzeiten an diesem sehr kalten und windigen Abend zubereiten konnten, bevor wir schlafen gingen.
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  • Tschüss Hotsprings!

    20 février 2024, États Unis ⋅ ☀️ 10 °C

    Heute Morgen sind wir früh aufgestanden, damit wir noch genügend Zeit für ein ausgedehntes Frühstück im Smokie Mountain Diner hatten. Davor haben wir schnell unsere Rucksäcke gepackt und die Ausrüstung kontrolliert. Leider war das Frühstück nicht ganz so entspannt, da ich dort die Blogbeiträge der letzten fünf Tage editiert und bei FindPenguins hochgeladen hatte, das hat eine halbe Ewigkeit gedauert, auch deswegen, weil wir dort kein WLAN hatten und das mobile Internet in Hot Springs extrem langsam war. Das Essen war aber superlecker. Dieses Mal gab es Omelette mit Gemüse und anschließend teilten Jochen und ich uns Pancakes. Diese waren genial. Als Topping gab es warmen Apfelkompott.

    Nach dem Frühstück sind wir ins Post Office gesprintet. Dort lagen unser lang ersehntes Resupplypaket und unsere Bounce Box. Aus dieser haben Jochen und ich jeweils ein weiteres Paar wasserdichte Socken ausgepackt und Ausrüstung, die wir momentan für unnötig halten, eingepackt.
    Ich habe dort meine Fleecehose, Fleecejacke, Gummipuffer für meine Wanderstöcke, einen Beutel explizit für Elektronik und Sonnencreme abgegeben, um mein Basisgewicht des Rucksacks weiter zu optimieren.

    Im Post Office haben wir auch nach unserem Paket, welches auf dem Weg nach Minneapolis verloren ging, nachgefragt. Leider konnte uns der Mitarbeiter dort vor Ort nicht direkt helfen, hat sich aber sehr bemüht, herauszufinden, wo das Paket sich aktuell befindet. Vermutlich ist es auf dem Weg zu Andreas Danner, unserem Trailmanager, da wir ihn als Absender angegeben haben.

    Nach dem Post Office sind wir noch schnell zum „Outfitter“ gegangen, da wir jeweils eine neue Gaskartusche benötigten. Diese Läden am Trail sind in aller Regel super ausgestattet und man muss der Verlockung widerstehen, irgendwelche Ausrüstungsgegenstände zu kaufen, die man nicht wirklich benötigt, aber gerne hätte.
    Das Beste ist immer noch, wenn man mit seiner bestehenden Ausrüstung improvisiert. Beispielsweise konnte ich mir so einen Drysack für meine Elektronik sparen. Anstatt den alten, der zu klein und damit auch nervig war, durch einen neuen zu ersetzen, habe ich nun meine Elektronik in dem Beutel für meine persönlichen Gegenstände wie Kreditkarten und Ausweis. Weniger Gewicht, weniger Beutel, weniger packen, weniger nervig!

    Anschließend ging es mit Elmer und Matt zum Trail Head am „Allen Gap“. Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung haben wir am Trail Head unseren Rucksack noch mal umgepackt und sind dann wieder losgezogen.

    Zum Sonnenuntergang hatten wir auf den Whiterock und Blackstaff Cliffs einen wunderschönen Ausblick. Außerdem haben wir das Feuer gesehen, welches an diesem Tag dort prophylaktisch gelegt wurde.

    Als wir am „Jerry‘s Cabin Shelter“ ankamen, war es schon dunkel und von drinnen rief eine Stimme „hola“. Das war Beth, eine 62-jährige AT-Thruhikerin, von der wir viel gehört hatten. Sie ist eine herzensgute Seele, die mich an meine Oma erinnerte. Ein wenig später traf „Somewhere“ noch ein, eine Wanderin, die bei „thetrek.com“ bloggt und ursprünglich auch alle drei großen Trails in diesem Jahr wandern wollte. Allerdings hat sie ihren Plan aufgegeben und möchte nach dem AT nur noch den AT laufen, da sie sich nicht von einem straffen Zeitplan einschränken lassen möchte.
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  • Glück im Unglück

    19 février 2024, États Unis ⋅ ☀️ 8 °C

    Wie sich herausstellte, hatten Jochen und ich Glück im Unglück. Die lokale Forstbehörde hatte für heute einen kontrollierten Waldbrand angesetzt, als präventive Maßnahme gegen einen richtigen Waldbrand. Dabei wird das Unterholz mit Öl verbrannt. Glücklicherweise wurde diese Aktion um einen Tag nach hinten verlegt. So konnten wir den Abschnitt zwischen Hotsprings und dem „Allen Gap“ heute wandern.

    Aber nicht ohne vorher ein reichhaltiges uramerikanisches Frühstück eingenommen zu haben - dem Skillet. Wir waren mit „Jolly Green Giant“ im Smokie Mountain Diner verabredet. Er hat noch zwei weitere Wanderer mitgemacht und wir waren in Begleitung mit Elmer. Es war eine sehr unterhaltsame Runde. Anfangs haben wir über unterschiedliche Hostels auf dem Trail gesprochen, bis das Gesprächsthema zur amerikanischen Geschichte wechselte. Jochen und ich stellten dabei beide fest, dass wir nur sehr wenig über die amerikanische Geschichte wissen und haben deshalb gespannt zugehört.

    Nach dem Essen sind wir zusammen mit „Matador“, den wir beim Frühstück kennengelernt haben und mit jeweils zwei Cheeseburgern im Rucksack für die 15 Meilen losgezogen. Nach etwa einem Drittel der Strecke musste „Matador“ den Heimweg antreten, da er sehr starke Knieschmerzen hatte. Eine nahe gelegene Straße bot ihm die Möglichkeit, zurück nach Hotsprings zu trampen.

    Für uns ging es weiter, nachdem wir jeweils zwei Burger aus dem Hillbilly Market genüsslich gegessen hatten und mit unseren Familien seit langem mal wieder telefonierten. Auf dem Weg zum „Allen Gap“ haben wir nach einer längeren Zeit „Fortune“ wieder getroffen. Er hat den nördlichen Teil des Clingman Domes übersprungen, da er Sorge hatte, dass er wegen dem Eis nicht runterkommt. Deshalb muss er die nächsten Tage wieder zurück, um diesen Teil noch zu wandern. Wir hatten dort ziemlich viel Eis und kamen deshalb nur 13 Meilen weit.

    Am „Allen Gap“ holte uns Matt ab, der bei Elmer angestellt ist. Am Ende des Tages, wieder zurück in Hot Springs, waren wir ziemlich fertig, obwohl wir nur 15 Meilen gewandert sind. Zum Abschluss gab es jede Menge Süßkram aus dem Dollar General.

    Kleine Reminder an mich selbst:
    Wenn ich wieder zurück bei der Arbeit bin, dann muss ich meinen Kollegen fragen, ob er Familie in Hotsprings hat. Die Mitarbeiter des Hillbilly Markets haben geradezu verblüffende Ähnlichkeit mit meinem Kollegen.
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  • Hotsprings Burgertowm

    18 février 2024, États Unis ⋅ ☀️ 4 °C

    Bei herrlichen - 9° Celsius sind wir vom Roaring Fork Shelter nach Hotsprings gewandert. Wasser gab es erst mal keins, da es in meiner Flasche gefroren war. Eigentlich war mir an diesem Tag aber alles egal. Ich freute mich sehr auf Hotsprings und Elmar, der Host des Sunnybank Inns.

    Als wir in Hotsprings ankamen, gab es direkt erst mal Burger aus dem „Hillbilly Market & Deli“. Ich aß einen doppelten Cheeseburger mit Bacon und einen normalen Cheeseburger. Danach war mein Bauch so voll, dass ich kaum noch einen Meter laufen konnte. Jochen aß zusätzlich noch einen Burger mit Pilzen und war noch immer hungrig. Ich weiß nicht, wo er das ganze Essen hin gepackt hat. :D

    Vor zwei Jahren war ich dort für 4 Nächte und ich hatte die Zeit dort sehr genossen. Das Sunnybank Inn wurde nach dem Sezessionskrieg gebaut und ist das älteste Gebäude in Hotsprings. Es hat den Krieg überstanden, da es während dieser Zeit ein Krankenhaus gewesen ist und von beiden Kriegsparteien verschont wurde. Nach dem Krieg wurde es zu einem Hotel umgebaut und wurde seitdem baulich nicht verändert, weshalb es sich so anfühlt, als würde man mitten in einem Museum übernachten. Mit Elmar hatte ich damals eine super Zeit und sehr spannende Gespräche über Politik, vor allem rund um den Ukrainekrieg. Obwohl er schon 87 Jahre alt ist, ist er nach wie vor am politischen Geschehen sehr interessiert. An diesem Abend haben wir zusammen mit ihm und Zeb bei Kuchen und Tee ebenfalls über politische Themen diskutiert. Wer mich kennt, der weiß, dass ich genau solche Abende liebe. :-D

    Bei einem Gespräch mit Elmer und weiteren Gästen des Sunnybank Inns änderte sich meine Laune schlagartig. Als ich Ihnen erzählte, dass wir ein Resupplypaket am Montag abholen wollten, wurde mir gesagt, dass an diesem Tag der Presidents Day ist und alle staatlichen Einrichtungen geschlossen haben. Super! In diesem Moment war klar, dass wir einen Tag länger bleiben mussten.

    Einerseits war der Gedanke daran ganz schön, aber andererseits verloren wir deshalb einen ganzen Wandertag. Den Schock musste ich erst verarbeiten und bin deshalb noch kurz vor Ladenschluss um 22 Uhr in den Dollar General gegenüber gegangen und habe mich dort mit einem Bier, Chips, einer Banane und mit elektrolytischen Getränken eingedeckt. Die Müdigkeit war dann allerdings doch größer als der Durst und das Bier blieb halb voll.
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  • Jingle Bells

    17 février 2024, États Unis ⋅ ☁️ 2 °C

    Ja Wie bereits am Vorabend über die Wettervorhersage unseres Garmin inReachs angekündigt wurde, sind wir bei ca. 15 cm Neuschnee aufgewacht. Bis um 2 Uhr hat es sehr stark geregnet, weshalb ich direkt unter dem Dach des Doppeldecker-Shelters nicht schlafen konnte. Daher hätte ich nicht gedacht, dass es wirklich noch zu Neuschnee kommen würde.

    Im Schnee sind wir zusammen mit „Jolly Green Giant“ zum „Standing Bear Hostel“ gewandert. Es lief unglaublich gut für uns, da es hauptsächlich abwärts ging und der Schnee sich als gute Dämpfung erwies. Mit 3 Mph sind wir gut vorangekommen. Obwohl es morgens -6 Grad Celsius hatte, hatten wir jede Menge Spaß bei den winterlichen Trail-Bedingungen. Zu Jingle Bells rannten wir den Berg hinunter voller Vorfreude auf ein tolles Frühstück beim Standing Bear. Als wir dort ankamen, war mein erster Eindruck allerdings „Redneck-Hölle“. Komische Leute vor einem Feuer, die aus der Ferne „Hiker-Alarm“ ruften, tendenziell eher wie Obdachlose aussahen und offensichtlich keine Wandernde waren.;-)

    Wie sich herausstellte, waren das Angestellte, die ihren Samstagmorgen kiffend am Lagerfeuer verbrachten und eigentlich sehr nett waren. Der Betreiber des Hostels „Snake Bite“ hat uns den Resupplyraum gezeigt und uns eine Fertigpizza gegeben, die wir in einer Küche bzw. einem Aufenthaltsraum aufbacken konnten. Die Pizza war ungelogen, die geilste Tiefkühlpizza, die ich je gegessen hatte! Sie schmeckte sogar besser als die Pizza aus dem Restaurant im NOC! Zudem haben wir kostenlos Kaffee und Kuchen bekommen. Eine Sitzung auf Porzellan rundete die ganze Sache noch ab und machte den morgendlichen Abstecher zu einem vollen Erfolg. :-D

    Nach der 2,5-stündigen Pause standen für uns noch ca. 16 Meilen und mit „Max Patch“ ein weiteres Highlight unserer Wanderung auf dem Programm.

    Leider kamen wir auf dem kahlen Berg „Max Patch“ erst nach Sonnenuntergang an. Eine schöne Aussicht hatten wir trotzdem, aber es war ars** kalt dort oben. Unser Thermometer zeigte - 9 Grad Celsius an. Mit dem Wind war es aber gefühlt deutlich kälter.

    Da kam es uns gerade recht, dass wir nur noch 2 Meilen zum Roaring Fork Shelter vor uns hatten. Dort haben Jochen und ich uns ein Festmahl zubereitet. Ramen mit Gemüse, Thunfisch und unserer selbst gemachten Soße bestehend aus italienischen Kräutern, Tomatenpulver, Käsepulver, Eierpulver und Butterpulver. Superlecker! Wirklich!

    „Leider“ kam kurz vor dem Essen „Jolly Green Giant“ ins Shelter und hat sich zwischen uns gelegt. Innerhalb von wenigen Minuten hat er sein Schlafzeug gerichtet und schlief ein, weshalb Jochen und ich uns nicht bei unserem Festmahl unterhalten konnten. Das hatten wir uns anders vorgestellt.
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  • Dem Wald gehen die Bäume aus

    16 février 2024, États Unis ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute begann der Tag mal wieder um 2 Uhr nachts mit einem Sprint zum Privy. Dieses Mal war ich vorbereitet und alles ging gut. Die Nacht war für mich allerdings weitestgehend gelaufen. Ich hatte wieder mit leichten Magenkrämpfen zu kämpfen und „Blue Man“ hat den halben Wald in den Smokies abgesägt. Dank Jochen bin ich es gewohnt, neben jemanden zu schlafen, der schnarcht. Jochen schnarcht aber nicht die ganze Nacht durch und nicht in dieser Lautstärke … naja, zumindest mussten wir keine Angst haben, dass ein Bär uns in dieser Nacht besucht. :D

    Da wir am Vortag aufgrund des stark vereisten Trails nur 13 Meilen weit kamen, haben wir für heute das Cosby Knob Shelter in 28,3 Meilen als Tagesziel ausgerufen. Und peng.. die wandernden Kakerlaken haben es mal wieder geschafft - sogar in den Smokies! Insgesamt waren es heute etwa 2500 m im Auf- und 3000 m im Abstieg. Für 28 Meilen eigentlich relativ moderat.

    Belohnt wurden wir mit einer schönen Aussicht auf die Smokies und auf Gatlinburg. Generell ging der Tag heute extrem schnell rum. Morgens mussten Jochen und ich noch sehr konzentriert auf eisigen Wegen laufen. Mittags haben wir beide Musik gehört und abends sind wir zusammen mit „Jolly Green Giant“ zum Shelter gewandert. Ihn haben wir wieder nach Tagen getroffen, als wir gerade Mittagspause gemacht hatten. Mit ihm hatten wir super Gespräche über Wildtiere, Politik und Waffen. Er besitzt eine Pistole von der Firma Heckler und Koch, welche in meiner Heimatstadt Oberndorf am Neckar angesiedelt ist.

    Neben einer kleinen Blase gab es allerdings noch einen kleinen „Dämpfer“ für uns. Ich erhielt eine Sprachnachricht von Andi, dass unser Paket nicht bei ihm nicht angekommen ist. Ich hoffe sehr, dass das Paket mit unserer Sommerausrüstung und meinem Laptop nicht verloren ging. Leider können wir aber vorerst nichts machen und müssen bis Montag warten. Es bleibt also spannend!
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  • Mäuseparty II auf der Bobbahn

    15 février 2024, États Unis ⋅ ☀️ 7 °C

    Heute begann der Tag ganz entspannt mit einem dringlichen Bedürfnis um 3 Uhr nachts. Um mich erleichtern zu können, durfte ich mich in Windeseile aus meinem Quilt befreien. Bei 20 cm Kopffreiheit und den „Straps“ vom Quilt war dies kein leichtes Unterfangen. Gerade noch so konnte ich aus dem "Derrick Knob Shelter" rennen und mich zu erleichtern. Vor lauter Panik in die Hose zu machen, hatte ich nicht darauf geachtet, wo ich hinrannte. Nach dem Geschäft durfte ich bei eisigen Temperaturen und mit nur einem dünnen Merinolayer als Schlafanzug das Shelter suchen. Zum Glück fand ich meine Fußabdrücke vom Hinweg, ansonsten wäre die Aktion vielleicht wirklich in die Hose gegangen.

    Nach einer kurzen Nacht haben wir uns in Richtung Clingmans Dome aufgemacht. Dieser Berg ist mit 2015 m der höchste Punkt auf dem AT. Da man aufgrund der Bäume nicht viel sehen würde, ist auf dem Gipfel ein Aussichtsturm. Glücklicherweise hatten wir den ganzen Tag über Sonnenschein und auf dem Turm eine wunderschöne Aussicht über die Berge, die hinter und vor uns liegen. 😊

    Der Abstieg auf der nördlichen Seite hatte mehr mit einer Bobbahn gemein als mit einem Wanderweg. Am Ende brauchten wir deutlich länger als geplant und beendeten den Tag mit nur 13 Meilen und 1380 kumulierten Höhenmetern im Mt. Collins Shelter.

    Über den Tag verteilt durfte wir heute mehrere AT Hiker kennenlernen.
    Wendy & Robber, die gerne in den Sheltern Serien schauen und sich ab und an einen Joint bauen - eigentlich aber mehr mit Rauchen als mit Wandern beschäftigt sind. 😂 Sie kommen aus Florida und sind schon am 6. Januar gestartet.
    „Friendly“, der eher ein Mann der wenigen Worte ist und „Blue Man & Sin City“ aus Alaska und Florida, mit denen wir uns über den Tag verteilt sehr nett unterhalten hatten und mit denen wir das mäuseverseuchte Shelter an diesem Abend teilen.

    Dieses Mal ging der Punkt an die Mäuse. Diese unglaublich flinken Dinger hatten es geschafft, in meinen Topf zu kommen, nachdem ich ihn maximal für 1 Minute auf den Shelterboden gestellt hatte. Mit bester Laune durfte ich diesen dann mit Dr. Bronners Allzweckseife auswaschen. Meine Laune war dementsprechend gut …
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  • Eistonne in den Smokies

    14 février 2024, États Unis ⋅ ☀️ 14 °C

    Heute sind wir vom Fontana Damm aus in die Smokies gestartet. Da es morgens wieder sehr kalt war, haben wir im Fontana Hilton Shelter noch einen Kaffee getrunken, um nach weiteren 30 min festzustellen, dass es dort beheizte sanitäre Anlagen gibt. Diese haben wir genutzt, um uns aufzuwärmen. Sehr ärgerlich, dass wir nicht schon am Vorabend diesen warmen Traum mit leichter „Klo-Note“ aufgesucht haben. Es gab sogar Duschen dort! Egal, dann wird sich die Dusche in 5 Tagen so richtig rentieren. 😉

    Den ganzen Tag ging es bei Sonnenschein mit kurzen Unterbrechungen insgesamt 2700 m bergauf. Am Südhang hatten wir ohne Wind annähernd sommerliche Temperaturen, wohingegen es auf der Nordseite der Berge total verreist und kalt war. Da wird einem wieder bewusst, wie eng Freud und Leid on Trail beieinanderliegen. Manchmal liegt nur ein Bergkamm oder im Extremfall einen Meter dazwischen. Abends mussten wir die letzten Reserven aktivieren, um die steilen und vereisten Abschnitte zu meistern. Dies forderte den ersten Tribut. Seit heute spüre ich besonders meine Oberschenkelmuskulatur am linken Bein. Ich hoffe, das vergeht über Nacht.

    Den schönsten Ausblick hatten wir heute vom Derrick Knob aus. Einfach herrlich!
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  • Kakerlaken auf dem Appalachian Trail

    13 février 2024, États Unis ⋅ ☁️ -1 °C

    Gestern sind wir bei Regen und sehr spät aus dem NOC herausgelaufen und kamen erst nachts, nachdem wir 1250 Höhenmeter bewältigt hatten, am Shelter an. Viele unserer Wanderer-Kollegen hätten sich das so spät am Abend nicht mehr angetan. Ich weiß, wir sind sicher nicht die Einzigen, aber dieser Ehrgeiz, so etwas abends noch durchzuziehen, zeichnet Jochen und mich aus. Wir sind einfach ein super Team! Das habe ich gestern noch zu ihm gesagt, kurz nachdem wir losgelaufen sind.

    Heute meinte er, dass er das genauso sieht und er sich darüber freute, wie ich es gestern ausgedrückt hatte. Er ergänzte, dass wir wie Kakerlaken seien, die einfach nicht kaputt zu kriegen sind und immer weiterlaufen. Den Gedanken finde ich genial! Mir gefällt der Vergleich sehr, auch wenn Kakerlaken nicht die sympathischsten Tiere sind. Aber das Bild von zwei wandernden Kakerlaken geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich finde es witzig. 😂

    Heute Morgen mussten die Kakerlaken bei -4 °C überraschend feststellen, dass es über Nacht geschneit hat. Wie es Kakerlaken so an sich haben, genießen Sie eher die Wärme als die Kälte und blieben noch 1 Stunde liegen, bevor sie aus ihren Schlafsäcken krochen.

    Jochen, die arme Sau, musste direkt nach dem Aufstehen sein großes Geschäft erledigen. Danach hat er mir erzählt, wie das Ganze ablief. Das Privy (Plumpsklo) war zu allen Seiten hin offen und es gab nichts zum Ablegen des Klopapiers, Desinfektionsmittels und der Feuchttücher, weshalb er diese die ganze Zeit in den Armen halten musste. Als er fertig war, musste er ohne Gefühl in den Händen zu haben, seinen Allerwertesten abputzen. So stelle ich mir den Beginn eines ganz schlechten Horrorfilms vor und nicht den energetischen Start in einen Wandertag mit 23 Meilen. 😁

    Als mittags die Sonne rauskam, haben wir jeden einzelnen Sonnenstrahl genossen. Zumindest für die Zeit, als wir auf der Südseite des Berges waren. In der Sonne hatte es ohne Wind ca. 20 °C. Was für eine Wohltat, das kann ich euch sagen! Ansonsten war es eher arschkalt. Mir ist sogar das Wasser in meiner Wasserflasche eingefroren. Aufgrund der Kälte mussten wir unsere Wasserfilter stets am Körper tragen.
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  • Townfood!

    12 février 2024, États Unis ⋅ 🌧 12 °C

    Heute bin ich auf Jochen und mich sehr stolz! Wir kamen heute 18,6 Meilen unserem Ziel näher, obwohl wir beim Nantahala Outdoor Center (NOC) jede Möglichkeit gehabt hätten, den zivilisatorischen Verlockungen, wie beispielsweise einer warmen Dusche oder einem kuscheligen Bett zu erliegen. Stattdessen gab es in dem ehemaligen Austragungsort der Kajak-Weltmeisterschaft „nur“ eine riesige Pizza für uns zusammen, jeweils eine abartig große Portion Pommes und nen Kaffee. Außerdem haben wir dort unser erstes „Resupply-Paket“ im Outdoorladen abgeholt und ich habe endlich eine ordentliche Schiene für mein Sprunggelenk bekommen.

    Nachdem wir die Pommes gegessen hatten, waren wir so satt, dass wir bei der Pizza aufgeben mussten. Als richtige Schwaben haben wir sie eingepackt und sie 1250 m den Berg hochgetragen, um sie dort im Shelter zu essen. Nach einer kleinen Nachtwanderung war es schön, nicht erst kochen zu müssen. Vor allem, wenn man vorher mit einer Stirnlampe zu kämpfen hatte, deren Akku sich dem Ende neigte.

    Mit dem Wetter hatten wir wieder richtig Glück. Ursprünglich war den ganzen Tag über Regen angesagt. Insgesamt waren es aber maximal 2-3 Stunden, die wir im Regen gewandert sind. Der extreme Regen kam erst, als wir abends in unseren Quilts im Sassafras Gap Shelter lagen.

    Für den extrem steilen Abstieg zum NOC wurden wir mit einem traumhaften Ausblick auf das Wolkenmeer belohnt. Abends beim Aufstieg sind wir wieder durch einen Dschungel aus Rhododendren gelaufen, in dem es wie in einer Sauna mit ätherischen Ölen roch. Unglaublich lecker!

    Wer sich gerade fragt, welche Party die Mäuse in dieser Nacht gefeiert haben, den muss ich enttäuschen. Ich habe es wohl ganz gut hinbekommen, mit meiner Stirnlampe die Mäuse zu verscheuchen. In dieser Nacht ging der Punkt eindeutig an uns! Check! 😁
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  • Tanz der Mäuse I

    11 février 2024, États Unis ⋅ ☁️ 10 °C

    Heute Nacht hatten wir Besuch von mehreren Mäusen, die uns um den Schlaf gebracht haben. Mitten in der Nacht mussten wir unsere Rucksäcke zusammenpacken und im Shelter an Schnüren aufhängen. Jochen sind die Mäuse über die Finger gelaufen und bei mir hatten sie versucht, sich ein kuscheliges Nest in meiner Daunenmütze zu machen, was ich allerdings erfolgreich verhindert hatte. Revanchiert haben sie sich dann, indem sie in meinen Kaffeebecher geschissen hatten, die kack Viecher.. :-D
    Morgens lagen zudem jede Menge Mäusekegel um uns rum und unsere Mülltüten haben sie auch angeknabbert,.. als hätten sie ne dicke Party gefeiert.

    Aufgestanden sind wir erst um sieben Uhr, da es um sechs noch sehr stark geregnet hatte. Glücklicherweise durften wir entgegen der Wettervorhersage den ganzen Tag weitestgehend im Trockenen wandern. Allerdings war es weitestgehend nebelig, weshalb den Morgen über eine komische Stimmung herrschte. Wir hatten keine schönen Ausblicke, es ging lange anstrengend bergauf und es war sehr monoton, fast sogar langweilig, weil Jochen und ich beide in Gedanken waren. Wie sich mittags herausstellte, haben wir uns beide gefragt, ob wir genau das für die nächsten 9 - 10 Monate haben wollen … die Antwort war eindeutig: JA! Alleine mittags hatten wir schon wieder so viel Spaß, dass für uns völlig klar ist, dass wir genau das wollen! Und das, obwohl ich schon wieder total kaputt nach 23 Meilen mit einem schmerzenden Fuß hier um 21:45 Uhr im Shelter liege und versuche, die verrückten Mäuse im Shelter mit meiner Stirnlampe zu vertreiben. Richtig geil, wenn in jedem Shelter die WG Mitbewohner auf einen warten. Naja, zumindest gab es heute Abend nen zierlich geilen Mix aus einer Suppe und Kartoffelbrei, ne heiße Schoki und nur wenig Regen.

    Bei dem einen Bild habe ich versucht, meine Nase am Moos abzuputzen.. Ich glaube, ich bin auf dem Trail angekommen! 😁
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  • 100 Meilen!!

    10 février 2024, États Unis ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach einer unruhigen Nacht im Shelter sind wir beide sehr müde und fertig von der Nacht aufgewacht. Allerdings ohne nächtlichen Bärenkontakt, worüber wir beide sehr froh waren. Unsere Schlafsäcke waren morgens nass vom Nebel und wir mussten sie auch so einpacken.

    Der Nebel lies pünktlich zu unserer Mittagspause nach, die wir im Carter Gap Shelter gemacht hatten. Zu unserer Freude kam sogar die Sonne raus und wir konnten unsere Schlafsäcke oder genau genommen unsere Quilts trocknen.

    Nachmittags hatten wir auf Mt. Albert dann endlich die 100 Meilenmarke erreicht, was leider etwas länger gedauert hat als geplant, worüber wir uns aber dennoch sehr gefreut haben! Dort haben wir „Turbo Sobo“ getroffen. Er ist letzten September auf Mt. Katadhin losgelaufen und wird am Mittwoch seinen Thruhike beenden. Er hatte auf seiner Wanderung bis zu - 20 Grad Celsius und hüfthohen Schnee. Da ich die letzten Nächte draußen gefroren hatte, wollte ich noch wissen, was für ein Schlafsack er hatte. Zu meiner Verwunderung oder eher Bewunderung hatte er einen Schlafsack, der mit 20 Grad Fahrenheit gerated ist, wohingegen meiner mit 10 Grad Fahrenheit deutlich wärmer sein sollte. (Wir beide haben Quilts von Enlightenend Equipment) Also entweder ist er ein verdammt heißer Typ oder ich halt einfach ein verfrorener Bub. Mal schauen, ob ich die kommenden Nächte frieren werde. :-D

    Außerdem meinte er noch, dass er nicht einen Bären gesehen hatte.. außer mal im Zoo.:-D Ich bin sehr gespannt, ob wir einen zu Gesicht bekommen!
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  • Back on Trail!

    9 février 2024, États Unis ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute sind wir nach zwei Zeros endlich wieder „back on Trail“. Insgesamt konnten wir mit meinem angeschlagenen Fuß 16,6 Meilen von dem Dick Gap zum Standing Indian Shelter wandern. Dabei haben wir die Grenze zwischen Georgia und North Carolina passiert. Kurz nach der Grenze haben wir eine längere Pause eingelegt, bei der ich meinen Fuß kühlen konnte.

    Als ich die Schiene abgelehnt und meine Socken ausgezogen hatte, bin ich erst mal erschrocken, da sich der blaue Fleck oberhalb meines Knöchels über eine größere Fläche verteilt hatte. Bisschen Ekel war auch dabei.
    Die Schwellung im Bereich der Verletzung ging allerdings relativ gut zurück, leider nahm die Schwellung an meinem Schienbein aber etwas zu - das lag vermutlich an der Schiene. Ansonsten war ich ganz happy, dass ich an diesem Tag die knapp 17 Meilen wandern konnte.

    Zum Mittagessen gab es eine Suppe, die wir von „Reko“ bekommen haben. Mit ihm haben wir den letzten Tag im Hostel verbracht. Er ist ein Mexikaner, der seit über 30 Jahren in den USA lebt und bei der US Army war. Mit 44 Jahren ist er schon im Vorruhestand und nutzt die Zeit nun, um den AT zu wandern.

    Allgemein waren die Tage im Hostel wunderschön. Wir wurden von Nimrod, dem „Caretaker“ mit superleckerem Essen (leider mit viel zu kleinen Portionen), literweise Kaffee und seinen Lebensweisheiten versorgt. Manche Fakten, die er uns erzählt hatte, müssen wir allerdings erst noch überprüfen. Zum Beispiel hat er uns erzählt, dass der Schwarzwald ein Regenwald sei. Irgendwie kann ich das nicht so richtig glauben. Jedenfalls (Anyway, wie Nimrod sagen würde) ist er ein superinteressanter Mensch, der viel zu erzählen hat und auch schon den AT gelaufen ist. Der Abschied fiel uns wirklich schwer. Als wir gegangen sind, wollte er noch einen Selfie mit uns machen.

    Am Shelter angekommen haben wir uns ein gutes Abendessen gemacht und mussten anschließend unser Essen trotz Regen und Nebel am Baum aufhängen, da es am Shelter keine Möglichkeit gab, das Essen bärnsicher zu verstauen. Nach mehreren Anläufen haben wir es dann geschafft, das Seil über einen Ast zu bringen. Ja Okay, es ist Jochen gelungen, aber mit meiner Hilfe. ;) Anschließend haben wir unsere drei „Foodbags“ mit der PCT-Methode aufgehängt.

    Das Essen aufzuhängen war uns sehr wichtig, da Jochen an der Wasserquelle einen aufgerissenen „Foodbag“ gefunden hatte. Es lagen Kochuntensilien, Zahnbürste und andere Gegenstände rum, die man tatsächlich bärensicher am Baum aufhängen sollte, da der Geruch dieser die Bären anlockt. Das einzige, was wir nicht gesehen hatten, war das Essen selbst. Das war ein bisschen gruselig, aber ein sicheres Zeichen dafür, dass ein Bär hier sein Unwesen treibt.
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  • Erster „Zero“

    7 février 2024, États Unis ⋅ ☀️ 14 °C

    „Will man etwas Schweres bewältigen, muss man es leicht angehen.“ Bertolt Brecht

    In diesem Sinne machen wir heute unseren ersten „Zero“ im Hostel „Around the Bend“ und geben meinem Sprunggelenk noch etwas Zeit abzuschwellen. Glücklicherweise fühlt sich mein Fuß besser an, als dass er aussieht.

    Morgen gehts dann in langsamen Schritten wieder weiter in Richtung Norden.

    Gedanken des Tages:
    Wenn man gezwungen ist, einen Tag lang den Fuß höher als das Herz zu legen, mit Voltaren einzucremen und ständig zwischen Sofa und der Gefriertruhe pendelt, um einen neuen Eispack zu holen, kommt man unweigerlich ins Grübeln - vor allem, wenn draußen schönstes Wander-Wetter ist.

    Bei einem gemütlichen Bad in Selbstmitleid kam mir das Lied „Vorwärts ist keine Richtung“ von Hannes Wittmer in den Sinn. Ich denke, „Nur weils uns nicht gut geht, heißt das nicht es geht uns schlecht.“ gibt ziemlich gut meine Situation wieder. Es ist zwar kacke, dass mein Fuß geschwollen ist, aber es könnte wesentlich schlimmer sein. Ich bin gerade in einem Hostel und habe alles, was ich brauche, um mich hier zu erholen. Tatsächlich ist das sogar super! Sollten wir am Ende unser Ziel erreichen, dann werde ich verdammt dankbar sein, dass ein (hoffentlich nur) verstauchter Knöchel zu Beginn unserer Wanderung das „Schlimmste“ war, was Jochen und mir passiert ist. :-)
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  • Als wäre es nicht schon hart genug..

    6 février 2024, États Unis ⋅ 🌙 6 °C

    Heute sind wir früh aufgestanden und konnten bei einem wundervollen Sonnenaufgang unsere morgendlichen Riegel essen. Nach einer kurzen Wanderung bei herrlich warmen Wetter bin ich leider (mal wieder) umgeknickt. Nach weiteren 2,5 Meilen mit vielen unterschiedlichen Gedanken und bei gedämpfter Stimmung haben wir eine längere Pause eingelegt.

    Mit einer Ibuprofen und jeder menge guter Laune sind wir noch weitere 10 Meilen zum Dick Gap gelaufen, von wo aus wir nach Hiawassee zu einer Apotheke getrampt sind. Dort gabs erst mal nen Liter Voltaren und eine Bandage für mein Sprunggelenk.

    Nach längerem hin und her haben wir uns dann entschieden, ins Hostel „Around the Bend“ zu gehen. Dort hatten wir unsere erste Dusche seitdem wir auf dem Trail sind, konnten unsere Wäsche waschen und ich konnte meinen Fuß kühlen und hochlegen. Hoffentlich geht die Schwellung bei so viel Fürsorge wieder über Nacht dann wieder zurück.

    Anekdote des Tages: Zeb hat meinen Fuß gesehen und wollte ein Bild machen. Allerdings bekam er das „Ei“ nicht so richtig aufs Bild. Als ich ihm dann meins gezeigt hatte, schrie er laut „that‘s awesome!!“. Ich hab dann direkt Einspruch eingelegt und meinte, dass es so awesome gar nicht sei. Dann lachten wir alle und ich sendete ihm das Bild, damit er es seiner Familie zeigen kann. 😂
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  • Auweia, das ging fast in die Hose. 😂

    4 février 2024, États Unis ⋅ ☁️ 8 °C

    Heute Nacht haben wir in dem Goosh Mountain Shelter übernachtet. Morgens sind wir zeitig aufgestanden und haben unseren Rucksack bei einer Bärenbox gepackt, um die anderen Wandernden im Shelter nicht zu wecken. Obwohl wir sicher allen Grund hatten uns zu revanchieren. Ein Mann neben uns hat die halbe Nacht geraschelt und ein weiterer Mann hat unfassbar laut geschnarcht. Dieses mal war es nicht Jochen. ;)

    Morgens war es wieder sehr kalt und der Wind war wieder unangenehm stark. Es hatte morgens zwischen 1 und 3 °C.

    Da Jochens Mutter Geburtstag hatte, hat er morgens seine Eltern angerufen, die gerade den Geburtstagsbrunch beendet hatten.

    Nach dem Gespräch haben Jochen und ich uns über unsere Vorliebe für Brunch unterhalten und dabei Lust auf deutsches Frühstück mit Brezeln, Eiern (wachsweich natürlich) und unterschiedliche Frischkäsesorten bekommen.
    Ich freue mich schon sehr, wenn ich mal bei Familie Spender zum Brunch eingeladen bin. 😉 „Leider“ wird dies noch eine Weile dauern. 😁

    Unser Frühstück haben wir an einer Wasserquelle eingenommen. Dort war es saukalt, weil es dort sehr stark gewindet hat. Gegen Ende des Frühstücks kamen zwei andere AT Hiker zu uns und haben Wasser gefiltert. Während dessen kamen wir ins Gespräch und es hat sich herausgestellt, dass einer der Wanderer schon den Pacific Crest Trail und den Continental Divide Trail gewandert ist. Sein Trailname ist „Thirsty“ und kommt aus San Diego.

    Nach dem Frühstück haben wir uns in Richtung Bloud Mountain aufgemacht, auf dem wir nur eine kurze Pause eingelegt und Kniebandagen angezogen haben. Nachdem wir von dort oben losgelaufen sind, kamen wir ins Gespräch mit einem Amerikaner, der in den Appalachen aufgewachsen ist und irgendwann mal gerne den ganzen Trail laufen möchte, aber momentan aufgrund seiner Arbeit noch nicht die Zeit hat dafür hat.

    Nach einem anstrengenden Abstieg, sind wir in einen Outdoor laden beim Neels Gap gegangen. Dort haben wir jeweils einen Dry Sack für unsere Schlafsäcke gekauft, da unsere Pack Säcke für den Schlafsack nicht wasserdicht sind. Außerdem konnten wir dort unsere Heringe für das Zelt kaufen.

    Zu unserer Überraschung haben wir dann noch eine kostenlose Pizza bekommen, da jemand so freundlich war, uns eine Pizza zu zahlen. Es hat wohl jemand angerufen und vorab eine Pizza bezahlt für irgendwelche Wanderer. Im Laden selbst haben wir bei einem Kaffee und bei der leckeren Pizza mit Thirsty gesprochen. Wir haben ihm von unserem Vorhaben, der Calendaryear Triple Crown, erzählt. Er hat uns sofort seine Hilfe angeboten und wir haben die Handynummern ausgetauscht. Nach etwa 1 Stunde haben wir dann wieder unsere Rucksäcke aufgeschultert und sind wieder losgezogen. Wir konnten es kaum erwarten, einen Zeltplatz zu finden, um die erste Nacht in unserem Zelt zu verbringen.

    Zu Beginn dieser Reise hatten wir Sorge, dass ein gemeinsames Zelt für uns beide zu eng sei und man zu wenig Privatsphäre hätte. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass es zum einen viel wärmer ist, gemeinsam in einem Zelt zu übernachten und zum anderen, dass wir (mehr oder weniger gerne) unsere Privatsphäre gegen eine nette Unterhaltung im Zelt eintauschen.

    Um etwa 20:00 Uhr, als Jochen und ich bereits in unseren warmen und kuscheligen Schlafsäcken lagen, kam noch Zeb an unserem Zeltplatz an und hat sein Zelt direkt neben uns aufgebaut.

    Während Jochen schnell und ohne schnarchen eingeschlafen ist, habe ich noch die ersten Beiträge bei Instagram und FindPenguins gepostet.

    Noch eine kleine Anekdote, bevor ich direkt einschlafe: Als Jochen seinem großen Geschäft nachging, habe ich mit meiner Mutter telefoniert. Bevor er allerdings auf die Toilette ging, habe ich ihm einen leichten Klaps auf den Rücken gegeben, wobei es fast zu einem Unfall bei Jochen kam. Als er dann zurückkam, haben wir noch nett mit meiner Mutter gesprochen, und uns dann von ihr verabschiedet. Allerdings war es so, dass es mit dem Auflegen aufgrund der kalten Hände nicht geklappt hatte. Als Jochen dachte, dass meine Mutter nicht mehr zuhörte, beleidigte er mich aufgrund des Schulterklopfers und schrie laut „Du Arschloch!“ Meine Mutter hat das natürlich mitbekommen und direkt zu Jochen gemeint. „Hallo Jochen, du kannst doch nicht mein Sohn Arschloch nennen“. Daraufhin haben wir ihr die Geschichte erklärt, da sie besorgt war, dass wir schon jetzt streiten, bevor es überhaupt richtig losgeht. 😂
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  • Der erste Tag auf dem AT

    3 février 2024, États Unis ⋅ ☀️ 11 °C

    Heute sind wir nach einer Nacht auf dem Approach Trail auf dem Springer Mountain auf dem AT gestartet. Die Nacht war sehr kalt, da wir ohne Zelt nur mit dem Schlafsack und der Isomatte geschlafen haben. Das nennt man Cowboy Camping. Uns blieb leider keine andere Möglichkeit, da wir Deppen keine Heringe für unser Zelt dabei haben.

    Die ganze Nacht hat es sehr stark gewindet, weshalb ich sie Nacht über sehr gefroren habe. Leider hat lies der Wind erst nachmittags nach, sodass es morgens auf dem Weg zum Springer Mountain noch sehr lange sehr stark gewindet hat. Beim Springer Mountain, dem Southern Terminus, haben wir den ersten AT Hiker getroffen (Zeb). Nach einem kurzen Frühstück auf dem Parkplatz (1 Stunde) sind wir dann in Richtung Norden gewandert. Während dieser Pause haben wir noch mal mit Zeb gesprochen, der ein Video von uns gemacht hat, da er Youtuber ist. Kurze Zeit später kam dann noch ein Südkoreaner auf uns zu, der seit 16 Jahren in den USA auf Reisen ist. Ihm haben wir erzählt, dass wir alle drei Trails in einem Jahr laufen möchten.

    Er war so begeistert, dass er den anderen Menschen um uns rum davon erzählt hat und ebenfalls ein YouTube Video von uns gemacht hat. Er hat sogar während wir gegessen haben uns gefilmt. Das war dann doch ein wenig unangenehm. 😂

    Den Tag über war wunderbares Wetter und wir hatten beste Laune. Abends gab es dann noch unser erstes Trail Magic. Leider haben wir dort die Zeit „versödelt“, weshalb wir sehr spät und bei Dunkelheit am Shelter ankamen.

    Das Shelter war leider schon voll und viele haben auch geschlafen. Wir mussten daher leise unser Zeug auspacken und unser Essen kochen.

    Die Nacht war sehr kalt und ich konnte nur sehr unruhig schlafen, leider wurde ich auch etwas krank und bin mit einer verschnupften Nase aufgewacht. In der Nacht hatte es 2 °C.
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  • Atlanta: Resupply

    2 février 2024, États Unis ⋅ ☀️ 20 °C

    Mit einem Tag Verspätung sind wir nach einer anstrengenden Zeit in Atlanta am 2. Februar mit einem Uber zum Trail gefahren. In Atlanta haben wir unseren Proviant für die kommenden drei Monate vorbereitet. Insgesamt haben wir 14 Päckchen an uns selbst (Post Office) verschickt, mit 53,5 kg Essen, 650 Riegel und Backup-Ausrüstung. 2 Päckchen mit Ausrüstung, die wir zu einem späteren Zeitpunkt benötigen, haben wir an Andreas Danner, unserem Trailmanager geschickt. Vielen Dank dafür!!

    Zum Essen gibt es morgens Haferflocken mit unterschiedlichen Früchten und abends wahlweise Nudeln, Reis oder Kartoffelbrei mit Gemüse. Die Früchte und das Gemüse haben wir gefriergetrocknet bei Walmart gekauft. Ebenso die Masse an Riegeln. Im Walmart haben wir insgesamt fast 1000 USD liegen lassen. Als wir dort an der Kasse waren, wurden wir von den Mitarbeitenden gefilmt. 😂
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    Début du voyage
    1 février 2024