Veloreise Kanada / USA

August - September 2023
Vancouver Islands - Vancouver - San Diego MIT DEM VELO🚴‍♂️🚴‍♀️ Read more
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  • 20.5kkilometers
  • 17.8kkilometers
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  • Day 6

    Campbell River - Tsawwassen

    August 22, 2023 in Canada ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach dem Abschied von Brigitte und Ruedi am frühen Montagmorgen ging es wenig spektakulär aber mit etlichen Steigungen nach Qualicum Beach, wo mein Schatz ein schönes Zimmer im einem Inn reserviert hatte. Meine erste Handlung war genau wie heute zuerst unter die Bettdecke, um mich aufzuwärmen. Ich weiss, Ihr könnt Euch das gar nicht vorstellen, aber am Morgen gestern und heute war es 9°🥶. Also fuhren wir heute Morgen wie immer früh, um 6.48 Uhr los. Die Stimmung mit dem Sonnenaufgang war herrlich und ich hoffte, ein paar Orcas oder Wale zu sehen. Leider war nichts, nur einige putzige Seaotters tummelten sich in einem Fischerhafen. Also, wir fuhren beide guten Mutes Richtung Nanaimo, Ziel war es, die Fähre um 12.45 Uhr nach Tsawwassen zu erreichen. Irgendwann kamen wir an eine sogenannte Kreuzung, wo die Lastwagen sich wiegen lassen mussten. Auf unsere Anfrage hiess es dann, dass wir auf der Autobahn, die inzwischen von Autos total voll war, weiterfahren müssten. Also: Autobahn, es ging bergauf, Baustelle weiter vorne - nichts fehlte. Da machten wir ein paar Kilometer weiter einen Navigationsfehler, sprich mein lieber Mann wollte nicht auf der Autobahn weiterfahren, weil die ja immer wieder Steigungen drin hätte. Also bogen wir in der Hoffnung links ab, bald auf die Nebenstrasse, welche nach Nanaimo führt, zu gelangen. Denkste - es ging bergauf, dann geradaus, dann der nächste Berg, dann geradeaus, dann der nächste Berg - wir machten Höhenmeter ohne Ende. Irgendwann dachte ich, dass mir die Sonne jetzt schon komisch in den Rücken scheinen würde, wollte aber nichts sagen, weil ich dann sicher einen Anpfiff bekommen hätte. Wir fuhren also etwa 20 km, meistens bergauf und irgendwann ein bisschen runter und HURRA! standen wir an der gleichen Stelle wie eine fünfviertel Stunde vorher. Ihr könnt Euch denken, was zwischen dem Ehepaar Otth los war - er am fluchen und ich sauer über ihn! Aber es blieb uns nichts anderes übrig, als wieder rauf auf die Autobahn und alles wiederholen. Etwas peinlich war es mir nur, bei den Bauarbeitern vorbeizufahren, die grinsten nämlich als sie uns zum zweiten Mal sahen. Also, es ging weiter, immer wieder kamen km Angaben, die sich aber als Illusion erwiesen, sie stimmten schlussendlich gar nicht. Inzwischen verran die Zeit, es wurde immer knapper für die 12.45 Uhr Fähre. Wir fuhren wie die Deppen, leider gab es auch hier immer wieder Steigungen, die uns Zeit und Nerven kosteten. Um halb eins waren wir noch etwa zwei Kilometer von der Fähre entfernt. Schon ziemlich vorher hatte sich mein holder Gatte abgesetzt, ich sah nicht einmal mehr das leuchtende Gelb seiner Jacke. Mit der Zunge am Boden und schon wieder putzesauer kam ich dann endlich auch bei der Fähre an, wählte eine der Spuren rechts in der Hoffnung meinen verlorenen Gatten zu finden. Zu sagen ist, dass es mindestens 30 Spuren und dazu zwei Eingänge gab. Anyway, er wählte offenbar den linken Teil, ich sah ihn immer noch nicht. Ich kam dann an die Kasse - und Gottseidank kann ich auch gut englisch - erklärte ich der Dame, dass ich meinen Mann verloren hätte und ob ich rein dürfe. Zuerst wollte sie sicher sein, dass ich auch Senior bin und dann wollte sie auch noch Geld. Zum Glück kam sie dann auf die glorreiche Idee, ihrer Kollegin im Büro beim Eingang zu der Fähre zu telefonieren und nach Rücksprache "er sucht Ruth, sie sucht Theo" gelang es den beiden Damen dann, uns wieder glücklich zu vereinen. Wie immer war die Fähre voll mit Lastwagen, Wohnwagen, Wohnmobilen und Wasserfahrzeugen auf Anhängern wie Jetskis, Booten etc. Glücklich auf der Fähre, die Velos sicher angebunden, schleppten wir uns im Schiffskoloss vier Treppen rauf. Zum Glück gab es ein Geländer. Oben machten wir zuerst nur noch eines: trinken, trinken, trinken. Etwas später assen wir dann etwas Kleines. Wir hatten ja kein Frühstück und kein Mittagessen🥵. Da es hier in Tsawwassen nur ein hochpreisiges, aber tolles Hotel gibt, organisierte Theo uns eine Suite, die wir nach dem ausladen von der Fähre nach 6 km auch super erreichten, obwohl ich dachte, ich kann nie mehr im Leben Velo fahren. Aber nun sind wir hier und das Hotel übertrifft unsere Erwartungen voll und ganz.Read more

  • Day 7

    Ein paar Gedanken....

    August 23, 2023 in Canada ⋅ ☀️ 14 °C

    Während des heutigen Frühstücks haben wir die Nachrichten über den Waldbrand in Kelowna gesehen. Wir sind unglaublich erleichtert, dass wir dieses Mal nicht die Route über das Oakanagan Valley und eben Kelowna geplant haben. Da hätten wir ein grosses Problem gehabt und vermutlich wäre die Reise zu Ende gewesen, bevor sie richtig angefangen hätte. Was uns allerdings in nächster Zeit an der Westküste erwartet, wissen wir nicht. Wir haben bereits eine Hurrikan Warnung von einer Freundin aus Los Angeles erhalten. Aber bis wir dort unten sind, ist der Sturm vorbei. Wir danken Euch allen, die Ihr uns folgt und Kommentare schreibt. Versteht aber bitte, dass wir aus zeitlichen Gründen nicht alles zurückkommentieren können. Aber jede Nachricht freut uns sehr. Nun geht es auf die Räder, wir werden die Grenze Kanada / USA in Bellingham überqueren und sind gespannt, wie sie dieses Mal mit uns umgehen. Wir sind ja schon öfter über die Grenze, mal ging es schneller, mal musste ich dem Grenzbeamten erklären, dass wir noch Familie und Enkelinnen hätten und wir kein Interesse hätten, in unserem Alter in den Staaten zu arbeiten und vorallem, dass ich meine Katze zuhause nicht im Stich lassen würde. Einen schönen Tag wünschen wir Euch, bei uns ist es jetzt um 7 Uhr 14°.Read more

  • Day 7

    Grenze zur USA passiert...

    August 23, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 21 °C

    Bei wiederum niedrigen Temperaturen starteten wir heute morgen etwas später, nämlich erst um halb acht. Wir nahmen Kurs auf Douglas Peace Arch, wo wir in die USA einreisen wollten. Im dichten Pendlerverkehr mussten wir wiederum ein Stück auf der Autobahn fahren. Wenn die grossen Trucks vorbeibrettern, muss man den Lenker ganz schön festhalten, sonst gerät man in den Sog der Lastwagen. Faszinierend war es, zu sehen, wie Bauern abgelegen wohnen. Auf jeden Fall kamen wir an den Zoll und hatten das Glück, von einem richtigen "Schnörri" von Zöllner bedient zu werden. Er sprach ohne Punkt und Koma und war sehr stolz, dass er wusste, dass die Schweiz viersprachig ist, dass "Meister" eigentlich der Chef😆 ist und auf die vier oder fünf anderen deutschen Wörter, die er immer wieder anwandte. Dankeschön kam am meisten vor😁. Da wir alle notwendigen Genehmigungen hatten, nur Bananen und Peanuts mitführten und ihm offenbar sympathisch waren, konnten wir nach der obligaten Gesichtserkennung und der Abgabe aller Fingerabdrücke bald wieder gehen. Er gab uns noch einen tollen Tip, wo wir in San Diego unbedingt hin müssten. So sind wir nun in den USA. Es ist Blaubeeren Ernte, überall stehen die Vollerntner bereit, während auf Erdbeerfeldern die Mexikaner schuften. Die Weiterfahrt gestaltete sich dann auch wieder ziemlich hügelig, dazu hatten die Strassen oft einen rauhen Belag und was natürlich nicht fehlen durfte - wie übrigens die letzten Tage auch, - war der Gegenwind! Klar, dass wir praktisch nie Rückenwind haben. Also wir fuhren dann weiter Richtung Bellingham, kauften in einer Tankstelle noch ein IPA Bier, ein Coors light und mangels Grapefruitsaft eine Lemonade. Übrigens, da ich seit etwa drei Jahren keinen oder fast keinen Wein mehr trinke, entfällt am Abend die obligate Flasche Zinfandel. Morgen gehts dann weiter nach Port Townsend.Read more

  • Day 8

    Adieu Bellingham, hi Port Townsend

    August 24, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute ging unsere Route weiter von Bellingham nach Port Townsend. Der Start am morgen war wieder recht kalt, es will etwas heissen, wenn sogar Theo eine Jacke trägt. Auf jeden Fall machten wir uns guten Mutes auf die Räder. Es kam uns in den Sinn, dass wir vor acht Jahren, als wir rund um die USA fuhren, vor Bellingham in starken Regen gerieten, was heute zum Glück nicht der Fall war. Zuerst führte uns der Weg weg von Bellingham durch einen Trail, der links und rechts von Bäumen gesäumt und aber schon sehr belebt mit Joggern, Hundegängern, anderen Velofahrern war. Weiter ging es dann auf eher Nebenstrassen Richtung Süden. Zuerst ziemlich flach, aber dann immer in Wellen rauf und runter, manchmal weit oberhalb des Meeres, manchmal fast auf gleicher Höhe. Gemäss Google hatten wir 131 km vor uns. Das ist heftig, wenn man weiss, wie wellig es hier in Washington ist. Aber wir wollten ja unbedingt zu der Fähre nach Port Townsend, auch wenn wir die von uns gewünschte von weitem wunderbar aus dem Hafen fahren sahen. Also, es ging auf Nebenrouten durch die Gegend. An einem Ort wähnten wir uns in den Wilden Westen versetzt. Rechts ist entweder eine Bar oder sonst ein Laden, links befand sich eine Bäckerei, die Theos Magen grad knurren liess, so gut roch es. Weiter ging es, wie geschrieben, an Euren morgigen Steaks vorbei (ich esse glaube ich keines mehr, die waren so süss, diese Rinder). Irgendwann kamen wir dann auf die Autostrasse und da fing das Leiden erst an. Zuerst mussten wir über eine grosse Brücke. Faszinierend die Eisenbahnbrücke mitten im Meer. Fahren nur Schiffe, steht sie längs, kommt ein Zug, wird sie gedreht und die Schienen an diejenigen links und rechts befestigt. Kurz darauf ging es eine Rampe, wie wir sie heute schon öfter hatten, rauf. Wenn man oben ist, hat man das Gefühl, man hats geschafft, aber dann geht es wieder runter und wieder rauf.... Theo meint, das wären mindestens 2100 Höhenmeter gewesen heute. Auf jeden Fall wollten wir ja auf die Fähre, aber auf Google ist kein Verlass. Gemäss denen hätte es drei Mal zur Zeit auf die Fähre gereicht, effektiv waren wir noch mindestens eine Stunde länger unterwegs. Am Schluss mussten wir nämlich noch ein grosses flaches Delta durchqueren und natürlich hatten wir auch hier wieder die ganze Zeit Gegenwind. Wir können einfach nicht ohne! Aber schlussendlich kamen wir doch noch an - zwei Billette für zwei Räder und zwei Senioren kosteten ganze $ 4.90 für eine halbe Stunde auf dem Schiff.Read more

  • Day 9

    Von Port Townsend nach Shelton

    August 25, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 28 °C

    Mit diesen beiden Orten verbinden uns mehrere Erinnerungen. In 2008 kamen wir das erste Mal nach Shelton. Wir stiegen in einem Motel ab, das doch ziemlich zu wünschen übrig liess. Was aber keine Wünsche offenliess, war die Begeisterung des damaligen Betreibers named Haldimann. Theo hatte ab sofort einen besten Freund, der ihn kaum mehr aus den Augen liess. Meine Wenigkeit fand kaum Beachtung, was mir sehr recht war. Haldimann war damals ein etwa 60 jähriger grosser stämmiger Mann mit dem obligaten Saugrohr im Mund, das er immer und überall mit sich herumtrug. In 2016 buchten wir dann in einem etwas besseren Hotel. Wir wollten zwar Haldimann wieder besuchen, aber er war nicht mehr da und das Motel mehr als abgewrackt. Anyway, so ist es halt. Heute morgen früh um viertel vor sieben starteten wir in Port Townsend. Damit wir ja nicht aus der Übung kamen, ging es zuerst einen Hügel hinauf und dann durch Wälder, einsam, aber mit relativ viel Verkehr Richtung Shelton. Es zogen immer mehr Wolken auf, sie wurden immer schwärzer und uns schwante Böses. Und richtig, es fing ganz sachte an und wurde dann zu einem heftigen Regen. In Eldon beschlossen wir bei einer Tankstelle unterzustehen, wobei der Besitzer der Tankstelle uns freundlicherweise zwei Stühle unter das Vordach stellte. Ich fragte ihn dann noch, wie weit es bis Eldon sei und er meinte, DAS IST ELDON🥹. Ok! Es hörte dann etwas auf zu regnen, kam aber nochmals und als wir so richtig herrlich nass waren, die Regentropfen vom Helm runterfielen, kamen wir doch noch an einer Beiz vorbei, wo wir uns endlich das Frühstück gönnten. Da ich nie recht Hunger habe, habe ich mir einen kleinen Pancake mit Speck bestellt. Was dann kam, hat mich fast aus den nassen Socken gehauen. EIN Pancake riesig wie ein grosser Teller, dazu ein Kübel Butter und eine grosse Schale Ahornsirup. Igitt - das esse ich nie im Leben. Ich pullte dann den Speck raus und mit ein bisschen Butter ass ich ein kleines Stück Pancake, während Theo genüsslich sein obligates Frühstück mit Rösti, Scrambled eggs, Speck, Toast, Butter und seiner Lieblingsmamelade - Bitter Orange - verzehrte. Zu unserer Freude kam dann auch die Sonne raus und wir setzten unseren Weg fort, immer wieder mit Wellen rauf und runter. Ich wusste noch, dass man auf dem 101 daherkommt, auf der rechten Seite Hotels sind und es dann runter ins Dorf geht. Und so war es denn auch. Nachdem wir uns einen Drink gönnten und einen Italiener gefunden hatten, bei dem wir heute abend essen gehen werden, sind wir jetzt in unserer Unterkunft - nicht bei Haldimann, aber auch gut.Read more

  • Day 10

    Der SHE nimmt Fahrt auf

    August 26, 2023 in the United States ⋅ ☁️ 27 °C

    Die heutige Route von Shelton nach Aberdeen war mit 85 km eher kurz. Morgens um sieben Uhr, als wir losfuhren, waren die Bäume noch in dichten Nebel gehüllt und es war einmal mehr kalt. Da muss ich mich dann immer überwinden, es graust mir dann schon etwas. Aber nach ein paar Metern auf dem Velo ist auch dies überstanden. Kurz nach dem Start, praktisch noch in Shelton drin, wurden wir dann von einem saftigen, langen und steilen Anstieg überrascht. Danach ging es etwas hügelig weiter, bis wir ins Hinterland abbiegen mussten. Auf der Strecke war es recht einsam ausser einigen Hotrod-Cars, die uns entgegekamen. Die haben heute vermutlich irgendwo ein Treffen. So brauchen wir kein Automuseum zu besuchen, wir sahen sie in voller Aktion. Was uns beide dann aber kurz überraschte, war, was auf unserem schmalen Fahrweg lag: eine schwarze Schlange mit einem giftgrünen Streifen auf dem Rücken. Sie sonnte sich in der Wärme des Asphalts. Theo machte einen Schwenker, ich hintennach konnte ihr zum Glück auch noch ausweichen und meine Füsse hochheben. Leider wissen wir nicht, ob sie giftig war, aussehen tat sie jedenfalls so. Weiter ging es, wir waren super im Tempo - zeitweise zeigte der Km-Zähler 29 km/h an. Eben - der SHE, Silver Hair Express - nahm Fahrt auf. Diese Leistung steigerte sich dann noch auf kurzzeitig 33 km/h, als wir, wie die letzten Tage immer wieder, von einem Pickup überholt und von Cannabisrauch eingenebelt wurden. Unglaublich, was da konsumiert wird. Und wir konnten es selber kaum glauben, um halb zwölf waren wir bereits in Aberdeen, dies trotz gemütlicher Kaffeepause und einer Bärentatze (so etwas wie Cinnamon Roll, nur mit Äpfeln, aber guuut). Es lief uns toll heute. Nun sind wir am warten zum einchecken. Da Wochenende ist und auch noch Ferien, müssen wir immer am Abend vorher buchen. Das ändert sich aber in einer Woche, da sind die Ferien vorbei. Theo ist noch 5 km ins nächste Dorf geradelt, er braucht einen Speichenanzieher. Seiner liegt gemütlich zu Hause. Diesen Text habe ich jetzt auf dem Boden sitzend vom Parkplatz des Motels geschrieben, wartend darauf, dass wir einchecken können.Read more

  • Day 11

    Ich habs doch gewusst....

    August 27, 2023 in the United States ⋅ ☁️ 18 °C

    Ich habs gewusst, dass die heutige Etappe happig und anstrengend wird. Theo hat zwar gemeint "ach nein, das schaffen wir locker". Aber dem war nicht so. Der Morgen war wieder verhangen wie immer und auch kalt wie bis jetzt jeden Tag. Auch heute musste ich mich zusammenreissen zum starten. Gleich nach einigen hundert Metern ging es für uns eine Brücke rauf, das heisst, die Route beginnt wieder mit bergauf fahren. Das war aber ein Klacks zu dem, was nachher kam und wovon wir keine Ahnung hatten. Und übrigens noch zu "ich hab's doch gewusst" - diese Strecke fuhren wir heute das dritte Mal und die Brücke in Astoria ist für mich immer noch ein Gräuel. Sie ist 6,6 km lang und 60 m hoch, hat kaum einen halben Meter zum fahren für uns und vorallem gehts am Schluss rauf und rauf, man hat das Gefühl, man ist nie oben. Herzig war am Anfang der Brücke eine Robbe, die es genoss, im Wasser zu spielen. Aber angesichts der Enge und der vielen Autos konnte ich sie nicht fötele. Aber nun zum Start. Wie immer war es 6.49 Uhr, als wir losfuhren. Die erste Brücke war passiert, dann ging es ein Stück geradeaus und dann, ja dann kam der erste Pass. Effektiv ein Pass. Es ging dann wieder auf Meereshöhe runter und dann? Der 2. Pass🥵. Und so ging es durch Wälder ohne Zivilisation, ohne Häuser, ohne sonst etwas - 5 mal. Also 5 Pässe. Und jeder Passanstieg war zwischen zwei und vier Kilometern lang😨. Und da wir so feudal gefrühstückt hatten - sprich gar nichts - freuten wir uns auf die Ortschaft Raymond. Denkste. Kein Restaurant war offen, weil Sonntag, nur ein Cafe, das hatte vier Tische und die waren allesamt von Einwohnern besetzt, die frühstückten und gleichzeitig Kirche abhielten. Es hiess, dass wir in einer Stunde wieder kommen könnten, das wollten wir nicht. Also fuhren wir weiter, South Bend war schliesslich nur 3 Meilen weiter. Dort hofften wir auf ein Restaurant und vielleicht ein Mittagessen. Denkste. Nix, nicht mal eine Tankstelle oder so etwas. Also kein Frühstück, kein Mittagessen! Weiter ging es bis zum Abzweiger vom 101 und dem 4er, es war inzwischen 14.39 h und 99 km in den Waden. Und da hatte es eine Tankstelle und so ein Happi-Happi Laden, sprich die hatten Getränke und Junkfood wie zum Beispiel Pizzastücke. Ihr glaubt nicht, wie guuut so ein ungesundes Stück Pizza sein kann. Hat uns vor dem Hungertod gerettet. Nachdem wir uns wie gesagt ein Stück Pizza und ein Cola Zero reingezogen hatten, zog der SHE wieder an. Auch weil es nur noch etwa 18 Meilen bis Astoria war. Es war angenehm zum fahren, von weitem sahen wir das Ziel und die garstige, ungeliebte Brücke und bald schwenkten wir links auf die Brücke ab. Und was dann folgte, war ätzend. Links die Autos, die vorbeidonnerten, von rechts pfiff der Wind vom Meer her um die Ohren..... aber wir habens geschafft, sind wohlbehalten im Motel angekommen und gehen jetzt zum Italiener unsere Speicher aufladen.Read more

  • Day 12

    Von Astoria nach Tillamook und....

    August 28, 2023 in the United States ⋅ ☀️ 19 °C

    ...warum beissen die Hunde immer die Letzte? Zur Brücke in Astoria muss ich zum gestrigen Bericht noch hinzufügen: es war im 2008 als wir diese Strecke fuhren, damals von Quebec nach San Diego. Da waren Bauarbeiter an der Rampe, die ich gestern in der Bildshow gezeigt habe, am arbeiten. Und diese Arbeiter schickten uns hoch und ALLE Autofahrer mussten hinter uns her fahren, weil durch die Bauarbeiten die rechte Spur sehr schmal war. Das war uns sowas von peinlich🥵. Und seither liebe ich diese Brücke nicht mehr. Gut, das war das erste. Das zweite, warum die Hunde immer die Letzte beissen - keine Ahnung. Es war jedenfalls so, dass wir eine tolle Veloroute durchs Hinterland fuhren (dazu komme ich noch) und bei einem Haus kamen zwei Hunde bellend herausgeschossen, schauten Theo an und blieben in der Einfahrt stehen! Brav😲. Etwa 20 Meter dahinter kam ich - wuff, wuff, wuff - bellend und zähnefletschend gingen diese beiden blöden Köter auf meine Waden los! Glaubt mir Leute, ich hatte kurzzeitig ein unheimliches Tempo auf dem Tacho. Denn diese Simpel rannten auch noch hinter mir her. Das ist das Gleiche, wie wenn ein Pickup oder ein Auto mit Anhänger kommt, mich fast streift, aber bei Theo einen riesen Bogen macht🥵. Komisch! Also, heute früh ging es aus Astoria raus, sehr angenehm zum fahren, zwar kühl, darum mit Jacke, aber seit Anbeginn fahren wir übrigens immer mit kurzen Hosen. Die Strecke war super zum fahren und nach 30 km fanden wir dann auch ein sehr gut besuchtes Restaurant und Theo bekam sein heissgeliebtes Frühstück und Kaffee. So gestärkt machten wir uns auf die Küstenstrasse. Und man weiss, Küstenstrasse heisst nicht flach. Den ersten Berg bezwungen, kam uns auf der Gegenseite ein E-Bikefahrer entgegen, der nichts Gescheiteres wusste als zu rufen "even five Hills", fünf Hügel! Will ich das denn wissen? Da fängt die mentale Arbeit an, um diese demotivierende Aussage zu verarbeiten. Also, wir fuhren weiter, bezwangen den 2. Berg, dann den 3. und da sahen wir, dass hinter uns eine Radfahrerin kam. Sie hielt bei uns an (wir machten auch grad eine kurze Pause) und wir begannen ein Gespräch auf Englisch. Sie fragte uns, woher wir kämen und als wir sagten, aus der Schweiz, sagte sie "das gits doch nid". Petra, wie die Radlerin heisst, wohnt in Urdorf und arbeitet in Bülach. Sie ist von Vancouver nach San Francisco unterwegs. Wir hatten sofort einen guten Draht zueinander und Petra begleitete uns dann eine Weile, bis wir für das Mittagessen bei einem äussert gut besuchten Restaurant Halt machten. In diesem Restaurant trafen wir dann eine weitere Radlerin, die von Vancouver nach Los Angeles unterwegs ist. Sie ist aus Hamburg und auch alleine unterwegs. Sie erzählte mir noch, dass sie einen Schweizer getroffen hätte, der von der Ostküste nach Vancouver geradelt sei. Gut, das haben wir auch schon in beide Richtungen gemacht. Bald nach dem Mittagshalt mussten wir uns dann entscheiden, bleiben wir auf dem 101 der Küste nach oder nehmen wir die Bike Route? Wir entschieden uns für die Bike Route, obwohl es einem dünkte, da hats rundum nur Berge und wir müssen viele Steigungen überwinden. Diese Route zu nehmen, war die beste Entscheidung. Herrlich schlängelte sich die kaum befahrene (darum auch die Hunde) Strasse durch das Tal, ab und zu ein Schupfen, aber keine Steigungen, es war richtig schön zum Fahren. Irgendwann kamen wir dann wieder auf den 101, der uns nach Tillamook führte. Ein leichtes bergauf und wow - ich konnte Theo die Stelle zeigen, wo uns im 2008 drei Mädels in ihrem Jeep entgegenkamen und einige Meter vor unseren Nasen in den Graben fuhren. Einige Sekunden früher und wir wären überfahren worden. Zu Tillamook: Tillamook ist hauptsächlich eine Käsestadt, sie verfügt aber auch über ein sehr bekanntes Fliegermuseum. Was wir in Tillamook auch immer besucht haben, war eine Bar, wo es Erdnüsse gab und man die Schalen auf den Boden werfen musste. Das gab Arbeit für Homeless People. Leider hat man uns heute gesagt, dass die Bar eingegangen ist. So etwas gibts übrigens in Wien auch, die Weinorgel gleich um die Ecke vom Figlmüller.Read more

  • Day 13

    OTTERS NEST AND MORE

    August 29, 2023 in the United States ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute starteten wir guten Mutes trotz fehlender offener Beizen in Tillamook. Da es schien, als gäbe es unterwegs nichts mehr, beschlossen wir, beim Safeway und Starbucks Cafe uns ein Frühstück zu gönnen. Es war, wie man sieht, äusserts feudal. Aber wir geben uns ja auch mit wenig zufrieden. Ok, wir fuhren dann weiter, dachten beim passieren des Air Museums an unsere Kollegen und fuhren weiter. Bald mussten wir uns entscheiden, nehmen wir den 101 oder die Bike Route. Wir nahmen den 101, was im Nachhinein die beste Entscheidung war (Petra, die wir später wieder trafen, sagte uns, die andere Strecke wäre der reinste Horror gewesen). Ok, es ging weiter - wenn man die Berge links und rechts sah, schwante einem Böses. Aber es war mehr als toll, immer einem Bach entlang, flach ausser ein paar Schupfen, praktisch kein Verkehr - einfach herrlich. So ging es weiter, bis wir an einer Strassengabelung wieder auf Petra trafen. Sie entschied sich für die gemächlichere Route mit weniger Steigungen, noch weniger Verkehr und einsam wie nur etwas. Theo wollte eigentlich der Autostrasse folgen, die sehr frequentiert von Autos war, eine grausame Steigung drin hatte und von deren Benützung uns abgeraten wurde. Und was will Theo gegen zwei Frauen ausrichten😆. Also, wir fuhren die wirkliche Veloroute, die sich dann neben den 10 km zusätzlichen Kilometern auch mit zehrenden Steigungen entpuppte. Ich habe dann Theo angeboten, dass er mich im Hotelzimmer dafür schlagen darf😨. Petra gefiel es, wie wir erfuhren, ist sie Sportlehrerin, dazu 30 Jahre jünger😄😘. Ok, irgendwann kamen wir dann nach einer unendlich langen Abfahrt wieder auf den 101. Wenn man denkt, das war es, der irrt. Vor uns lag noch das Otter Rock. Easy - kein Problem. Wieder mal denkste. Es ging rauf und rauf und irgendwann kam die Entscheidung, sollen wir der Bike Route oder dem steilen Aufstieg auf dem 101 folgen. Wir entschieden uns für die Bike Route - krasse Fehlentscheidung. Es ging rauf und rauf und noch weiter aufwärts und nochmals aufwärts - 6 km lang. Und zu unserem Glück fing es nach dem schönen Wetter vorher noch an zu regnen🥵. Mist. Aber irgendwann waren wir total down oben. Wir wurden natürlich auch von einigen Touristen, die bequem per Auto dort rauffuhren, angesprochen. Schön war es, dass wir ein Ehepaar aus Graz trafen, die sogar unseren Freund Sevi Zotter kennen👍. Da es kalt und neblig war, fuhren wir bald weiter in der Hoffnung, unser Ziel Newport bald zu erreichen. Leider war dem nicht so, wir mussten noch einige Kilometer leiden. Zum Glück wurde das Wetter dann besser, auch die Sonne zeigte sich. Schlussendlich erreichten wir Newport und unser Ziel und lassen nun unsere Hintern bei einem kühlen Bier ausrauchen (ich trinke nur hier auf unseren Reisen Bier). Dazu kommt mir noch etwas in den Sinn: als wir in den letzten Tagen in der Abgeschiedenheit auf einer Leitplanke sassen, kam die Feuerwehr im Karacho. Wir dachten schon, sie kämen wegen unseren rauchenden Hintern. Aber sie fuhren vorbei und nach einer Zeit begegneten sie uns wieder im tiefen Wald. Also hatten sie die brennende Bratpfanne von Oma gelöscht🤣.Read more

  • Day 13

    Übrigens - der Tausender ist geschafft

    August 29, 2023 in the United States ⋅ ☁️ 15 °C

    Heute haben wir die ersten tausend Kilometer geschafft👍